E_1948_Zeitung_Nr.015
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Der Wiederaufbau diese« niedergebrochenen<br />
Landes macht trotz der schwierigen politischen<br />
Konstellation auf vielen Gebieten bemerkenswerte<br />
Fortschritte. So bewegt ßich die Motorisierung in<br />
aufsteigender Kurve, die Zahl der Motorfahrzeuge<br />
aller Art wächst und bestimmt damit die Belebung<br />
der Nachbarindustrien. Ein besonders sprechendes<br />
Symptom dieses Genesungsprozesses, der die wirtschaftliche<br />
Entlastung durch den ersehnten Staatsvertrag<br />
eskomptiert, ist der Wiener « Salon », der<br />
heuer erstmalig aus dem Rahmen der Wiener Internationalen<br />
Messe gelöst und im Mai als gesonderte<br />
Schau abgehalten werden soll. Da inzwischen<br />
das Bureau permanent des constructeurs d'automobiles<br />
seine Genehmigung erteilt hat und sich lür<br />
die Ausstellung ein überraschend lebhaftes Interesse<br />
bei Industrie und Handel kundtut, so ist in<br />
den Tagen vom 5. zum 17. Mai mit einer immerhin<br />
ansehnlichen Schau zu rechnen. Die Messeverwaltung,<br />
die ursprünglich dem « Salon» nur die Südhalle<br />
ihrer Anlagen auf dem Messegelände im<br />
Prater reserviert hatte, wird nun noch zwei grosse<br />
Hallen und ein beträchtliches Freiareal zur Verfügung<br />
stellen, da der Andrang der Aussteller alle<br />
Erwartungen überstieg.<br />
Am Wege des<br />
fortschreitenden Wiederauflebens<br />
OESTERREICH<br />
Wo steht Oesterreich heute?<br />
(Spezialbericht für die « A.-R, > aus Wien)<br />
des österreichischen Automobilwesens 6teht die<br />
Statistik, deren lehrreiche Ziffern positive Nachweise<br />
liefern. Die letzten Mitteilungen de6 Bundesnrinisteriums<br />
für Handel und Wiederaufbau zeigen<br />
ein erfreuliches Crescendo. Die Gesamtzahl der im<br />
Verkehr befindlichen Automobile übersteigt die<br />
entsprechenden Zahlen von Anno 1936 erheblich!<br />
Standen am 30. September 1936 insgesamt 48 215<br />
Automobile (aller Art) in Verwendung, so zählte<br />
der Statistiker am 1. November 1947 58 645. Die<br />
Zahl der fahrbereiten Motorräder betrug am gleichen<br />
Stichtag fast genau soviel, nämlich 58 201<br />
(im Jahre 1936: 60 261). Die im Vergleichsjahr 1936<br />
ermittelte Zahl von 30088 Personenwagen wurde<br />
allerdings noch nicht erreicht; sie beträgt nur<br />
23 062. Hingegen haben die Lastwagen mit 25 320<br />
die alte Marke (13599) weit überschritten. Oesterreich<br />
verfügt also schon über ein ganz respektables<br />
fahrendes Material, das, wenn man die derzeit<br />
nicht fahrbereiten Vehikel dazu rechnet, in<br />
allen Sparten den Stand von 1936 weit übertrifft:<br />
Autos 74 920, Motorräder 76310!<br />
Leider sind aber die Treibstoffzuteilungen überaus<br />
mager und an den Nachweis wirtschaftlicher<br />
Notwendigkeit gebunden. Interessanterweise bedarf<br />
es jedoch dieses Nachweises für die Fahrerlaubnis<br />
nicht; man erhält sie auch gegen die Erklärung,<br />
dass man auf den offiziellen Bezug von Treibstoff<br />
und Reifen keinen Anspruch erhebt! Das bedeutet<br />
eine indirekte Anerkennung des<br />
Schwarzen Marktes,<br />
auf dem man Benzin, Dieselöl und Reifen in rauhen<br />
Mengen bekommen kann, sofern man das entsprechende<br />
Geld dafür auslegt. Ohne die Anerkennung<br />
wäre ja die Fahrerlaubnis sinnlos. Auf den Schwarzen<br />
Markt sind natürlich auch die Bezüger legaler<br />
Betriebsstoffe angewiesen, denn wohin reicht<br />
schon eine Monatsquote von 10 bis 40 Liter Benzin<br />
für Personenwagen und 70 bis 200 Liter für<br />
Lastwagen! Damit verdüstert sich das an sich verheissungsvolle<br />
Bild der Autotouristik des Handelsministeriums<br />
einigermassen; aber es wird dennoch<br />
viel gefahren, mit «schwarzem »"Benzin auf ebenso<br />
« schwarzen » Reifen. Man macht kein Geheimnis<br />
daraus.<br />
Noch trübere Aspekte eröffnen sich dem Blick<br />
in die österreichische Produktion. Das Aufbauwerk<br />
ist, wie Generaldirektor Richard Ryznar von<br />
den Steyr-Werken mitteilt, durch den katastrophalen<br />
Materialmangel schwer gefährdet. Erforderte die<br />
Durchführung des genehmigten Produktionsprogrammes<br />
für Traktoren und Kugellager, Fahr- und<br />
Motorräder der Steyr-Daimler-Puch AG. 3500 t<br />
Eisen und Stahl pro Quartal, so betrug die höchste<br />
1947 den Werken .zugewiesene Quartalsmenge an<br />
markenpflichtigen Eisen- und Stahlsorten nur wenig<br />
über 1000 t. Und im ersten Quartal <strong>1948</strong> sind<br />
die Eisenzuteilungen für die Inlandsproduktion<br />
nahezu vollkommen ausgefallen; nur für den Export<br />
waren Zuteilungen möglich. Dabei arbeiten<br />
drei Hochöfen in Oesterreich gegen zwei im Jahre<br />
1937; aber sie exportieren, einen groseen Teil ihrer<br />
Produktion, um mit Devisen ihren 'Kohlenbedarf<br />
decken zu können. Doch fehlen uns nicht nur Eisen<br />
und Stahl, sondern auch Elektromaterial, das<br />
zu einem grossen Teil eingeführt werden muss.<br />
Alle Artikel für den "Autobedarf haben enorme<br />
AUTOMOBIL.REVÜE MITTWOCH, 24. MÄRZ 1918 - Nr. 15<br />
Preiseteigerungen erfahren. Die in Oesterreich hergestellten<br />
Akkus entsprechen weder dem Bedarf<br />
noch den Ansprüchen. Es fehlt an Kühlern, es fehlt<br />
an Reifen, an Kolbenringen, Zündkerzen, Lenkrädern,<br />
an Zinn, an Kupfer usw. Die Notwendigkeit,<br />
all das aus dem Ausland zu 'beziehen, verlangt<br />
Devisen, die wieder hinreichenden Export voraussetzen,<br />
dessen Möglichkeiten nicht voll ausgeschöpft<br />
werden können, weil.., Ein circulus vitiosus<br />
hält die östereichische Produktion umstrickt,<br />
aus dem sie sich nur langsam und schwer befreien<br />
können wird. Aus allen diesen Gründen schliefst<br />
der Exponent der Steyr-Werke, daes<br />
an eine Personenwagenfabrikation nicht vor 1950<br />
zu denken sei.<br />
Die Lastwagen- und Traktorenerzeugung, die Motorrad-<br />
und Kugellagerproduktion ist bis an die<br />
Grenzen des derzeit praktisch Möglichen aktiv.<br />
Als Positivum wäre die Sanierung der österreichischen<br />
Strassen zu erwähnen, die erfreuliche<br />
TSCHECHOSLOWAKEI<br />
Nach der Schätzung einer zuständigen Prager<br />
Stelle erreichen die Warenverluste bei Eisenbahntransporten<br />
über deutsches Gebiet etwa 50 %.<br />
Diese Unsicherheit zwang die Tschechoslowakei,<br />
nach Beendigung des Krieges in steigendem Masse<br />
Autoferntransporte nach den Häfen Rotterdam,<br />
Antwerpen und Triest einzurichten. Während der<br />
ersten Monate, da noch zahlreiche Eisenbahnstrecken<br />
vielfach unterbrochen waTen, wurden die<br />
riesigen UNRRA-Lebensmitteltransporte von den<br />
westeuropäischen Häfen nach der Tschechoslowakei<br />
in grossen Lastwagenkoloanen verfrachtet.<br />
Aber auch dabei kam es anfangs vor, dass von<br />
einer Kolonne einige Fahrzeuge samt Ladung und<br />
den deutschen Fahrern verschwanden. Die Ladung<br />
wurde dann auf dem deutschen Schwarzmarkt abgesetzt.<br />
Erst als Militärwachen alle Kolonnen begleiteten,<br />
hörten die Verluste auf. Im vergangenen<br />
Jahr hat die Praxis gelehrt, dass die Beförderung<br />
von Stückgut und rasch verderblichen Waren am<br />
besten mit Autoferntransporten erfolgt, weshalb<br />
nur Massengüter per Schiene oder Schiff verfrachtet<br />
wurden.<br />
Zur Zeit existieren drei ständige Linien, unter<br />
denen jene von Prag nach Rotterdam von den holländischen<br />
Staatsbahnen betrieben wird. Normalerweise<br />
gelangen dort fünf bis zehn Lastwagenzüge<br />
zum Einsatz; von denen jeder bis 20 Tonnen<br />
Fortschritte macht. Im abgelaufenes Jahr konnten<br />
bereits Instandsetzungen mit einem Aufwand von<br />
rund 22 Millionen Schilling vorgenommen werden.<br />
Auch zahlreiche Brücken bedurften der Wiederherstellung,<br />
bzw, de6 völligen Neubaues, wofür<br />
11 900 000 Schilling ausgegeben wurden, für das gesamte<br />
Strassennetz rund 54 Millionen. Leider<br />
mächt sich auch hier Materialmangel geltend: Bitumen,<br />
Zement und Eisen können nur 6chwer in<br />
hinreichenden Mengen beschafft werden.<br />
wenn wir die Zeit seit Kriegsende als eine permanente<br />
Krise betrachten, so erscheint hier die<br />
Krisenfestigkeit des Motorwesens zur Evidenz bewiesen:<br />
in den Hauptverkehrsstraßen Wiens und<br />
der Hauptstädte in den Bundesländern entwickelt<br />
sich ein lebhafter Autoverkehr aller Kategorien, und<br />
es bleibt nur die eine Frage offen: Wo kommt das<br />
ganze Benzin her, das alle diese Motoren saufen!?<br />
Die Antwort darauf ist ein diskretes Achselzucken<br />
... E. S.<br />
Autoferntranspofte in der Tschechoslowakei<br />
Ladefähigkeit besitzt. Die Fahrtdauer beträgt zwei<br />
Tage.<br />
Die zweite regelmäßige Linie nach dem Westen<br />
haben neuerdings die tschechoslowakischen Staatsbahnen<br />
in Betrieb genommen, und zwar von Prag<br />
nach Antwerpen. Die dritte regelmässige Linie<br />
führt von Prag über Olmütz via Oesterreich nach<br />
Triest. Soweit es .die Schneeverhältnisse im Winter<br />
zulassen, fahren hier einmal in 14 Tagen vier<br />
bis sechs Camions mit Anhängern, die die ganze<br />
Strecke in 36 Stunden bewältigen. Im allgemeinen<br />
bewegen sich die Preise im Rahmen der Eisenbahn-Stückguttarife.<br />
Wie ausserordentlich hoch<br />
aber die Sicherheit dieser Transporte ist, gehl au«<br />
der Tatsache hervor, dass von einer Ladung feinsten<br />
Porzellans, die auf zehn schweren 10-Tonnen-<br />
Lastwagen mit Anhängern aus der Tschechoslowakei<br />
via Bulgarien nach der Türkei rollte, kein einziges<br />
Stück zerbrochen ankam.<br />
Trotz dieser unbestreitbaren Erfolge stösst die<br />
Organisation der Ferntransporte, wofür heute insgesamt<br />
150 schwere Lastzüge zur Verfügung stehen,<br />
insofern auf Schwierigkeiten, als 6ich die Reifenbeschaffung<br />
zu einem Problem gestaltet. Eine<br />
Pneugarnitur für einen 10-Tonnen-Caraion ohne<br />
Anhänger kommt auf beinahe 90 000 tschechische<br />
Kronen zu stehen und ist zudem ausserordentlich<br />
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