Der Burgbote 2016 (Jahrgang 96)

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Gastdirigate 22 China im Radetzky-Takt – Bernhard Steiner führt Mozart, Haydn und Beethoven mit den Berliner Symphonikern auf. Stationen der Konzertreise durch China (26.12.2015 bis 5.1.2016): Hangzhou, Kunming, Taiyuan, Shanghai, Chongqing
Wer einmal ganz entspannt Bernhard Steiner als Dirigent erleben und nicht als ausführender Sänger angstvoll-konzentriert an seinen Lippen und Gesten kleben möchte, der sollte sich den 20. März 2016 vormerken. Allerdings ist dazu eine Reise nach Berlin vonnöten, denn dort gibt der musikalische Leiter des KMGV ein Gastdirigat bei den Berliner Symphonikern. Auf dem Programm des Abo-Konzerts des renommierten Klangkörpers der Hauptstadt stehen u.a. Symphonien von Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven sowie ein Orchesterstück von Joseph Haydn (siehe Kasten). Zu diesem Gastspiel wurde Bernhard Steiner von dem Orchester selbst eingeladen. Die Musiker hatten ihren Chefdirigenten und den Intendanten gebeten, mit ihm ein Abo-Konzert aufzuführen, »was natürlich schon eine sehr große Ehre ist«, gibt Steiner bescheiden zu. Zeit für gemeinsame Proben gibt es nicht allzu viel, aber Profis benötigen halt nicht so viele zusätzliche Dienstags- und Samstagsproben... Aber warum haben die Berliner Symphoniker ausgerechnet ihn für das Konzert ausgesucht? »Ich denke, dass gerade meine Auffassung der Musik der Wiener Klassik das Interesse des Orchesters geweckt hat«, erläutert Steiner. Das ging sogar soweit, dass er ein wenig bei der Auswahl der Stücke mitwirken durfte. Chapeau! Das Konzert am 20. März in Berlin ist nicht die erste gemeinsame Arbeit des KMGV- Dirigenten mit den Symphonikern. Erst vor wenigen Wochen gab es eine gemeinsame Konzertreise durch China (26.12.2015 bis 5.1.2016). Stationen waren Hangzhou, Kunming, Taiyuan, Shanghai (zweimal) und Chongqing (ebenfalls zweimal). Zur Aufführung kamen unter anderem Beethovens 8. und sein 5. Klavierkonzert, ein Violinkonzert von Tschaikowsky, Brahms Ungarische Tänze, Glinkas Ouvertüre zu Ruslan und Ludmilla, Rossinis Ouvertüre zu Semiramide, Mozarts Ouvertüre zur Entführung aus dem Serail, Walzer und Polkas von Strauß sowie ein paar chinesische Stücke und natürlich der Radetzky- Marsch. Die Stücke hatten sich die Chinesen selbst ausgesucht. Dementsprechend kräftig fiel der Beifall aus. »Die Konzerte wurden herzlich und enthusiastisch aufgenommen«, erinnert sich Steiner. »Nicht überall kommen schon Kenner in die Säle, aber sie werden von Mal zu Mal mehr. Die Konzertreise war bereits die dritte China-Tournee Steiners mit den Berliner Symphonikern. Er war vor Jahren bei einem Gastdirigat beim Pekinger Rundfunksinfonieorchester einer chinesischen Agentur aufgefallen, die ihn dann nach Berlin empfohlen hatte. Diese Liaison scheint Bernhard Steiner zu gefallen. »Es könnte schon sein, dass dies nicht meine letzte China- Reise war«, lässt der Dirigent durchblicken. Und obwohl mit Haydn, Mozart und Beethoven schon die ganz Großen auf den gemeinsamen Programmen standen, hat Steiner noch weitere Ideen: »Mit einem solchen Traditionsorchester ist sicher auch die deutsche Romantik ein bereicherndes Erlebnis.« UR Abo-Konzert am 20.3.2016 Mozart-Haydn-Beethoven in der Berliner Philharmonie Dirigent: Bernhard Steiner Solist: Peter Bruns, Violoncello Wolfgang Amadeus Mozart, Symphonie Nr. 40 g-moll KV 550 Joseph Haydn, Konzert für Violoncello und Orchester D-Dur HOB VIIb:2o Nicolas Ruegenberg, Unisono Ludwig van Beethoven, Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60 Steiner – Gastdirigate 23
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