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Der Burgbote 2016 (Jahrgang 96)

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1 März <strong>2016</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong><br />

Mitteilungsblatt des KMGV <strong>Jahrgang</strong> <strong>96</strong><br />

Zillche begeistert<br />

auch im »Weißen Zelt«<br />

Bergische Symphoniker<br />

vorgestellt<br />

Eine neue »Flüsterfee«<br />

für die Cäcilia


www.sparkasse-koelnbonn.de<br />

Unser Engagement für Kultur.<br />

Kunst und Kultur als Lebenselixier der Region<br />

Musik, Theater, Tanz, Literatur oder die Vielfalt der Museen: Ein breites kulturelles Angebot<br />

macht unsere Region lebendig und gibt ihr ein Gesicht. Daher unterstützen wir Highlights wie<br />

das Beethovenfest Bonn oder die lit.cologne, aber auch die vielen kleinen Theater, Bühnen und<br />

Gruppen in Köln und Bonn.<br />

Sparkasse<br />

KölnBonn


» Schon em Prolog die doll Hyäne,<br />

dä Häuptling will ich och erwähne,<br />

dat wor jo unsre Präsident.<br />

en Roll, su wie ihn jeder kennt.<br />

Dozo dä Cowboy mit dem Päd,<br />

dat wor schon richtig sehenswäät.<br />

Und die Kaktee däten blühe,<br />

se mohten nur jet Wasser krieje.«<br />

Zitat aus dem Vortrag von Manfred Schreier am Dankeschönabend.<br />

Überraschendes Szenenbild im »Indianerland« mit Häuptling<br />

»Silberlocke«<br />

175<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER<br />

GESANG<br />

VEREIN<br />

JAHRE<br />

Mauritiussteinweg 59<br />

(Wolkenburg)<br />

50676 Köln<br />

Tel. 02 21-231232<br />

Fax 02 21-237558<br />

www.kmgv.de<br />

info@kmgv.de<br />

1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />

KMGV<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER-GESANG<br />

VEREIN<br />

gegründet 1842<br />

1 Inhalt<br />

Divertissementchen <strong>2016</strong>: 5<br />

Das Unmögliche möglich gemacht<br />

Zillche begeistert 6<br />

auch im Weißen Zelt<br />

Eine neue »Flüsterfee« 18<br />

Dankeschönabend 20<br />

Gastdirigat – Bernhard Steiner 22<br />

Sechs Fragen zu den 25<br />

Jubiläums-Vorbereitungen<br />

Gemeinsam lachen im Senftöpfchen 26<br />

Auf der Jagd nach der perfekten Aufnahme 28<br />

Große Kölner: Fastelovend zesamme! 31<br />

Personen und Persönliches 32<br />

Bergische Symphoniker<br />

Fauna Musica 42<br />

KMGV-Familie 44<br />

Impressum 47<br />

Die Schäl Sick und die Deutsche Bahn 49<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt 50<br />

Aus dem Archiv 52<br />

O-Töne Steiner 53<br />

KMGV-Termine <strong>2016</strong> 54<br />

3


neue Anzeige


Divertissementchen <strong>2016</strong>:<br />

Das Unmögliche möglich gemacht<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

allen Unkenrufen und Hiobsbotschaften<br />

zum Trotz hat die Bühnenspielgemeinschaft<br />

Cäcilia Wolkenburg des Kölner Männer-<br />

Gesang-Vereins auch in der diesjährigen<br />

Karnevalssession ein spannendes und mitreißendes<br />

Divertissementchen auf die<br />

Bühne gebracht. Die Spielfreude der Cäcilianer<br />

war ungeachtet des erneuten Bühnen-<br />

und Backstage-Provisoriums ungebrochen<br />

und übertrug sich in jeder Vorstellung<br />

auf unser Publikum. Dafür gebührt<br />

alle Beteiligten auf, vor und hinter der<br />

Bühne ein großes Dankeschön.<br />

Ganz besonders hat sich dabei der Präsident<br />

des Kölner Männer-Gesang-Vereins verdient<br />

gemacht. Gerd Schwieren stand nicht<br />

nur Abend für Abend auf der Bühne, sondern<br />

trug durch sein unermüdliches, sprachgewandtes<br />

und überzeugendes Wirken in<br />

erheblichem Maße dazu bei, dass die Cäcilianer<br />

überhaupt auftreten konnten. Dafür<br />

wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft in der<br />

Cäcilia Wolkenburg verliehen.<br />

Denn die Rahmenbedingungen fürs Zillche<br />

waren diesmal denkbar schlecht. Mitten in<br />

den Vorbereitungen wurde der seit mehr als<br />

140 Jahren im Kölner Kulturleben fest<br />

verankerten Bühnenspielgemeinschaft die<br />

Spielgrundlage entzogen. Völlig unerwartet<br />

verkündete die Stadt Köln die Verschiebung<br />

der fest zugesagten Wiedereröffnung des<br />

Opernhauses um mehrere Jahre. Drei Monate<br />

lang spekulierten die Medien darüber,<br />

ob das Stück überhaupt aufgeführt werden<br />

kann. Das verunsicherte nicht nur die Cäcilianer,<br />

sondern auch unser Publikum.<br />

Doch ungeachtet der Ohnmacht der Verantwortlichen<br />

in Verwaltung und Politik<br />

und gegen alle Widerstände bei der Suche<br />

nach einer Ersatzbühne hat der KMGV ein<br />

tolles Zillche aufgeführt und damit das Unmögliche<br />

möglich gemacht. In allerkürzester<br />

Zeit und mit größtem Aufwand wurde<br />

die Spielstätte »Weißes Zelt« auf dem Barmer<br />

Platz angemietet und hergerichtet. Weil<br />

sich alle Beteiligten mit hohem Engagement<br />

beteiligten, konnten wir unseren Kulturauftrag<br />

auch in <strong>2016</strong> erfüllen. Und das in einer<br />

Zeit, in der die regionale und lokale Verwurzelung<br />

durch Sprache und Gesang<br />

immer schwächer wird.<br />

Diese Zillche-Session brachte allerdings<br />

auch besondere Herausforderungen in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht mit sich. Dank der erfolgreichen<br />

und stets gut besuchten Aufführungen<br />

in den vergangenen Jahren sind wir<br />

jedoch zuversichtlich, diese außerordentlichen<br />

Belastungen stemmen zu können.<br />

Liebe Mitsänger: Das Jahr <strong>2016</strong> ist das Jahr<br />

der Vorbereitung auf die musikalischen<br />

Herausforderungen im KMGV-Jubiläumsjahr<br />

2017. Wir werden deshalb auf das<br />

Philharmonische Konzert und auf den<br />

Weihnachtsauftritt verzichten. Allerdings<br />

freuen wir uns auf eine abwechslungsreiche<br />

Konzertreise nach Trier und Luxemburg.<br />

Ich appelliere an alle Herren, sich mit großer<br />

Disziplin und aktiver Probenteilnahme zu<br />

beteiligen, damit unser 175. Geburtstag<br />

in jeder Hinsicht<br />

ein voller Erfolg<br />

wird.<br />

Ich freue mich<br />

auf ein<br />

spannendes<br />

Sängerjahr.<br />

Ihr<br />

Meinolf Rickert<br />

Vorwort<br />

5


ZILLCHE begeistert<br />

6<br />

Die Spielzeit <strong>2016</strong> endete, wie sie begonnen<br />

hatte: stürmisch! Während draußen<br />

Sturmtief Susanna am weißen Zelt zerrte,<br />

brauste im Zuschauersaal der Deutzer Interims-Spielstätte<br />

zum letzten Mal der<br />

Applaus auf für das diesjährige Divertissementchen<br />

»Janz schön jeheim«. Wenn das<br />

Publikum vor Begeisterung johlt und gestandene<br />

Männer auf der Bühne vor Rührung<br />

Tränen verdrücken, weiß man: Mit<br />

dem aktuellen Stück hat die Bühnenspielgemeinschaft<br />

im KMGV »Cäcilia Wolkenburg«<br />

wieder einen Treffer gelandet!<br />

Von außen betrachtet, wirken viele Karnevalsbräuche<br />

befremdlich: Historische Militär-Uniformen,<br />

Exerzitien an primitivsten<br />

Waffen aus Holz und Kanonenschläge aus<br />

Konfetti. Vermummte feuern »Raketen« ab<br />

und überall ertönt der Schlachtruf »Kölle<br />

Alaaf«! Was für kölsche Jecken ganz normal<br />

ist, erregt beim amerikanischen Geheimdienst<br />

größte Sorge: »<strong>Der</strong> Kölner Humor ist<br />

eine Gefahr für den Weltfrieden«, meint zumindest<br />

NSA-Chef Mr. Humphry. Mr. President<br />

hingegen ist ungewöhnlich gut über<br />

Köln informiert: Dank seiner Großmutter<br />

aus Takatuka-Land weiß der transatlantische<br />

FC-Fan, was es mit Bützen und Stippeföttche<br />

auf sich hat. <strong>Der</strong> amerikanische Präsident<br />

misstraut der apokalyptischen Lagebeschreibung<br />

seines Geheimdienstchefs und schickt<br />

seinen besten Spion an den Rhein.<br />

In Köln spioniert Edgar Snow »under<br />

cover«: Als Kulturbotschafter getarnt, erschmeichelt<br />

er sich das Vertrauen von Karl-<br />

Heinz Bindestrich. <strong>Der</strong> Präsident der Akademie<br />

für kölschen und internationalen<br />

Humor stellt dem Agenten seine Tochter<br />

Röschen an die Seite, um den kölschen Fasteleer,<br />

die kölsche Sproch »un vielleich<br />

noch dat ein oder andere mieh« kennen zu<br />

lernen. Röschens Reizen erliegt Edgar Snow<br />

bereits bei seiner Ankunft am Flughafen:


auch im Weißen Zelt<br />

Zillche <strong>2016</strong><br />

7<br />

»Ich bin ganz entzuckt, ähm, entzückt mit<br />

Schnüüüütchen«.<br />

Dennoch erfüllt der amerikanische Agent<br />

seinen Auftrag: Er spioniert die Freunde am<br />

Rhein aus und wird selbst zum Opfer der<br />

doppelten und dreifachen Überwachung!<br />

Die eigene Behörde, ein gegnerischer Geheimdienst<br />

und selbst der eifersüchtige Humorberater<br />

Hundt folgen Edgar Snow auf<br />

Schritt und Tritt – bis sie dessen Fährte im<br />

Straßenkarneval verlieren.<br />

Am Ende bereut Snow: »Usspioniere unger<br />

Fründe« das geht gar nicht. Stattdessen<br />

schließt er sich den »Vingster Spingkser«<br />

an, die ganz genau wissen, was in Köln und<br />

auf der Welt so alles schief läuft. Aus dem<br />

amerikanischen Imi ist »ene kölsche Jung«<br />

geworden, der beim Rosenmontagszug vom<br />

Wagen der Akademie für kölschen und internationalen<br />

Humor winkt.<br />

Bestnoten für Stück,<br />

Inszenierung und Darsteller<br />

Bei Publikum und Presse hat das jüngste<br />

Divertissementchen für viel Lob und beste<br />

Laune gesorgt: Für Zuschauerin Renate<br />

Richard (via Facebook) war es »eine gelungene<br />

Aufführung, spritzig, witzig und nie<br />

langweilig. Die Darsteller sind mit Begeisterung<br />

dabei, und das überträgt sich auf das<br />

Publikum. Wir hatten unseren Spaß und<br />

sagen: Daumen hoch, macht weiter so!«<br />

Bernhard Wibbeke betont: »Wir kommen<br />

jedes Jahr sehr gern extra aus Paderborn.<br />

Auch in diesem Jahr waren wir wieder<br />

begeistert. Wir freuen uns schon auf das<br />

nächste Jahr, wo auch immer dann die Veranstaltung<br />

stattfindet.« Und Beatrix Adam<br />

fragt: »Gibt es überhaupt noch eine Steigerung?<br />

Ganz, ganz toll!


Nicole Fritz (kölnshows ENTERTAINMENT<br />

GMBH) und Manfred Kölzer<br />

8<br />

Auch von prominenter Seite erreichte die<br />

Bühnenspielgemeinschaft viel Lob: »Ich<br />

freue mich, dass das diesjährige Divertissementchen<br />

wieder so gut gelungen ist und<br />

unsere Herzen erreicht«, sagte Oberbürgermeisterin<br />

Henriette Reker nach der Premiere<br />

von »Janz schön jeheim«. Und<br />

Opern-Intendantin Dr. Birgit Meyer sekundiert<br />

im TV-Interview: »Es hat soviel<br />

Charme und so viel Können und so viel<br />

Liebe zu dieser Stadt – großartig!«<br />

In den Rezensionen der Presse kann sich »et<br />

Zillche« auch in der Spielzeit <strong>2016</strong> sonnen:<br />

Für die Kölnische Rundschau ist »die aktuelle<br />

Show des 142. Divertissementchens ein<br />

total professionelles und fantasievolles Gesamtkunstwerk<br />

geworden, mit Herz, Gesang,<br />

Tanz und großen Bildern.«<br />

Bild jubelt prägnant: »Dieses Zillche ist<br />

mehr als ein Jeheimtip – es ist Kult!!!«<br />

report-k lobt besonders die Leistungen der<br />

Cäcilianer: »Die Darsteller überzeugen mit<br />

Witz und Sangeskraft und auch die tänzerischen<br />

Fähigkeiten des KMGV kommen<br />

wieder voll zur Geltung. Die deutsch-amerikanische<br />

Spionagegeschichte ist wunderschön<br />

schräg. Auch im Zelt weiß das Zillche<br />

in diesem Jahr voll zu überzeugen.«<br />

Auch der Kölner Wochenspiegel betont die<br />

besondere Herausforderung, vor der die<br />

Bühnenspielgemeinschaft durch das erneute<br />

Interim stand: »Das 142. Divertissementchen,<br />

dem man von Anfang bis Ende<br />

die Begeisterung der Akteure anmerkt, zeigt<br />

in der Zeltunterkunft wie man aus einer<br />

Not einen Gewinn machen kann.«<br />

Schließlich schmeichelt besonders das Lob<br />

aus D***dorf: »Das aktuelle Divertissementchen<br />

der »Cäcilia Wolkenburg« zählt<br />

zu den besten Produktionen der vergangenen<br />

Jahre. Und das will schon etwas heißen,<br />

denn auch für die jüngsten Produktionen<br />

gab es ausnahmslos Bestnoten« attestiert<br />

die Rheinische Post: »Mit seinem Divertissementchen<br />

bietet der KMGV kölsches<br />

Musiktheater vom Feinsten!«


Die Heinzelmännchen des Zillche<br />

Dieser fulminante Erfolg hat natürlich viele<br />

Mütter und Väter, denn das Gesamtkunstwerk<br />

Divertissementchen ist Teamarbeit:<br />

Mit seinem Buch »Janz schön jeheim« hat<br />

Kalle Kubik die Grundlage geliefert. Kurzweilig<br />

und modern geschrieben bot das aktuelle<br />

Stück viele Anspielungen (Sauf-Tourismus<br />

zum Fasteleer, KVB-Verspätungen,<br />

Termin- und Kosten-Chaos bei der Opern-<br />

Sanierung, ...) auf das heutige Köln außerhalb<br />

des Weißen Zelts. Streng genommen<br />

müsste man der Stadtverwaltung mindestens<br />

genauso danken, die die Steilvorlagen<br />

für viele Gags selbst lieferte. <strong>Der</strong> bissigere,<br />

politische Witz über aktuelle Fehlentwicklungen<br />

in Köln, kam beim Publikum besonders<br />

gut an.<br />

Durch ihre gemeinsame Regie haben Kalle<br />

Kubik und Lajos Wenzel ein temporeiches<br />

Stück ohne Längen destilliert: Flüssig erzählten<br />

sie die Spionage-Geschichte am<br />

Rhein, Szenenwechsel erfolgten in beinahe<br />

cineastischen Überblendungen, kunstvoll<br />

verwoben sie Solisten, Ensembles, Chor<br />

und Ballett zu einem homogenen Bühnenspiel.<br />

Den kölschen Zungenschlag steuerten<br />

Johannes Fromm, Manfred Schreier<br />

und Jürgen Vermum bei: »Op kölsch« beschrieben<br />

sie in ihren Liedtexten manche<br />

Eigenart Kölns, die im Hochdeutschen wohl<br />

weniger schmeichelhaft geklungen hätte.<br />

Beim Vorstellabend im Mai 2015 gestand<br />

Thomas Guthoff: »So leicht ist es mir noch<br />

nie gefallen, die Musik für ein Divertissementchen<br />

zu arrangieren.« Diese Leichtigkeit<br />

war in jeder Vorstellung hörbar. Die<br />

Bergischen Symphoniker als Orchester und<br />

Guthoffs Band »Westwood Slickers« haben<br />

die Hits des Broadways, markante Krimimelodien,<br />

kölsche Evergreens mit der<br />

Klangwelt der Klassik derart geschickt verquickt,<br />

dass das Publikum kaum noch<br />

Genre-Grenzen wahrgenommen hat.<br />

Für den Zusammenhalt und die klangliche<br />

Balance sorgte souverän Bernhard Steiner<br />

mit seinem Dirigat. Als musikalischer Lei-<br />

9Zillche <strong>2016</strong>


» Janz schön jeheim, su heeß dat Stück.<br />

Wat soll ich sage, et wor jeck,<br />

wor löstig, amüsant un witzig,<br />

mit einem Woot, su richtig spritzig.<br />

Un wat sich do su avjespillt,<br />

dat es jo zimlich flück verzällt.<br />

Los jingk et en Amerika:<br />

dä Präsident d‘r USA<br />

weed vom Jeheimdeens informeet,<br />

wat en Colonia passeet.<br />

Do jöv et jo su ne Verein,<br />

dä wör bekannt, un nit jeheim,<br />

die deiten et bestemp versöke<br />

de Weltherschaft an sich zu trecke<br />

un mit Humor de Welt rejiere.<br />

Dat deit die Amis irritiere.«


ter des Divertissementchens laufen an seinem<br />

Pult die künstlerischen Fäden zusammen.<br />

Seine allabendliche Manöverkritik<br />

hinter dem geschlossenen Vorhang half,<br />

noch mehr stimmliche Qualität aus »seinem<br />

Chor« herauszuholen. Auch Steffen Müller-<br />

Gabriel dirigierte die Musiker gekonnt<br />

durch die Partitur und behielt stets das<br />

Geschehen auf der Bühne im Blick, um<br />

auch den Sängern rechtzeitig ihren Einsatz<br />

zu geben. Während der Einstudierung (gemeinsam<br />

mit Christopher Brauckmann, der<br />

während der Spielzeit den Probenbetrieb<br />

des Stammchores in der Wolkenburg aufrecht<br />

erhielt) hatte er die Wackel-Stellen bereits<br />

notiert.<br />

Und dann »die Girls«: Nicht nur Edgar<br />

Snow war von den Ballett-Tänzer(inne)n<br />

begeistert. Erneut hat Michaela Niederhagen<br />

mit ihren 13 Balletteusen wundervolle<br />

Choreographien einstudiert: Ob in den<br />

USA, in Rio oder im Orient – das Zillche-<br />

Ballett begeisterte sogar als steife Teppichrollen<br />

das Publikum!<br />

Überhaupt trugen die Kostüme zum großen<br />

Erfolg des Divertissementchens <strong>2016</strong> bei:<br />

Ganz auf Opulenz ausgerichtet, schufen<br />

Judith Peter und Marette Oppenberg ein<br />

Kostümbild, das ganz auf die Dimensionen<br />

auf und hinter der Bühne eines großen<br />

Opernhauses entworfen waren. Das unerwartete<br />

Interim wusste auch Bettina Neuhaus<br />

zu meistern: Ihr Bühnenbild im Weißen<br />

Zelt verdichtete Kulisse und Projektion<br />

(kongenial von Martin Broscheid) geschickt<br />

zu einer assoziationsgeladenen Bilderwelt –<br />

täglicher Szenenapplaus für die Rollfeld-<br />

Szene inklusive.<br />

Ein aufrichtiger Dank gebührt aber auch<br />

allen, die fürs Publikum unsichtbar am Erfolg<br />

des Divertissementchens mitwirken:<br />

Das Team von Wolfgang Fey rückt die Kulissen<br />

in Position, Hans Toelstede setzt die<br />

Cäcilianer ins rechte Licht. In der Maske arbeiten<br />

die Mitarbeiterinnen von Johanna<br />

Nagel und Karin Mariaux daran, dass Perücken<br />

nicht verrutschen und das Bühnen-<br />

Make-up weit in den Zuschauerraum glim-<br />

Zillche <strong>2016</strong><br />

11


» Dann dat Ballett en Blau un Rut<br />

mit Stars and Stripes, dat wor echt jot.<br />

Als Funke kome mir dan janz<br />

koot mit nem Stippefötche Danz.


» De Requisite op der Bühne,<br />

un dann die herrliche Kostüme.<br />

Mer moote jo hinger der Bühn<br />

rus us dä Plute, widder rin.<br />

De Ente wore su als Jrüppche<br />

jo och e schön un löstich Trüppche.<br />

Dann Araber, en janze Heed,<br />

och die Spione sin es wäät<br />

dat ich se nenn…<br />

Zillche <strong>2016</strong><br />

mert. Bernd Bittner und Isabell Adams staffieren<br />

das Ensemble mit Duty-Free-<br />

Beuteln, Reisekoffern, Flaggen, Wimpeln<br />

und Konfetti aus … ihre Requisiten sind oft<br />

das i-Tüpfelchen, das das Publikum zusätzlich<br />

schmunzeln lässt. Michaela Meurer<br />

sorgt als Souffleuse dafür, dass die Darsteller<br />

ihren Text nicht vergessen. Dank Toningenieur<br />

Chris-tian Fuchs drangen Text und<br />

Gesang auch in der hinterste Reihe. Manfred<br />

Kölzer obliegt die Gesamtleitung des<br />

Divertissementchens. Doch auf der Bühne<br />

folgt selbst der Baas der Spielgemeinschaft<br />

nur »his masters voice«: Heiko Micheler<br />

steuert von seinem Inspizienten-Pult aus<br />

alle an der Produktion Beteiligten – die<br />

Künstler auf und hinter der Bühne, von den<br />

Ankleider/innen im Back-stage-Zelt bis zu<br />

den Schließer/innen im Foyer!<br />

Die Mühe und Professionalität, aber auch<br />

das Herzblut, die das Divertissementchen<br />

nähren, spürt auch das Publikum: »Eine<br />

fantastische Aufführung. Mal wieder eine<br />

geniale Darbietung des gesamten Teams<br />

dieses Kunstwerkes. Da kann sich so manches<br />

»Haus« und so manche Inszenierung<br />

eine große dicke Scheibe von abschneiden.<br />

Einfach nur perfekt gemacht und das unter<br />

den diesjährigen Bedingungen«, lobt Stefanie<br />

Althoff die gesamte Mannschaft auf<br />

Facebook.<br />

Kölsch-Diplom in<br />

Eventmanagement<br />

Die Schwierigkeiten, derer sich die Spielgemeinschaft<br />

durch die kurzfristig abgesagte<br />

Wiedereröffnung des Opernhauses am<br />

Offenbachplatz gegenüber sah, sind für<br />

Außenstehende kaum zu ermessen. Wie<br />

schwer es ist, in knapp zwei Monaten eine<br />

zentrale Opern-Spielstätte mit einer Publikums-Kapazität<br />

von mehr als 1500 Zuschauern<br />

bei guter Verkehrsanbindung in<br />

13


» Dä Achmed an der Kaffebud,<br />

dat wor ne Type, dä wor jot.<br />

Dazu noch Müll-Lück, un et Trin,<br />

et Dreijesteen han ich jesin,


Köln aufzutreiben, konnte der geneigte Zillche-Fan<br />

in der Presse verfolgen. Die städtischen<br />

Bühnen haben es ihrerseits nicht vermocht<br />

und sind stattdessen in das nur halb<br />

so große Staatenhaus ausgewichen. Für die<br />

Arbeit, die KMGV-Vorstand und Cäcilia-<br />

Ausschuss gestemmt haben, damit das Divertissementchen<br />

<strong>2016</strong> Welturaufführung<br />

feiern kann, müsste eigentlich ein »Kölsch-<br />

Diplom in Kultur- und Verwaltungsmanagement«<br />

verliehen werden! Das »Weiße<br />

Zelt« mit seiner Bühne und dem Zuschauerparkett<br />

ist nur die sichtbare äußere Klammer:<br />

Hinter den Kulissen gab es für die<br />

KMGV-Verantwortlichen viele unerwartete<br />

Aufgaben zu erledigen: Es mussten Toilettenwagen<br />

für Publikum und Duschräume<br />

für die Mitwirkende organisiert werden. Die<br />

Heizung des Zeltes und die Stromversorgung<br />

des gesamten Projekts »Zillche auf<br />

dem Barmer Platz« musste geplant, behördlich<br />

genehmigt und ausgeführt werden. Garderobe,<br />

Sicherheitsdienst und Putzpersonal<br />

– lauter organisatorische Fragen, die für die<br />

Vereins-Organisatoren des Divertissementchens<br />

neu und teils unabsehbar waren.<br />

Dass ein Interim-Interim wie das Weiße Zelt<br />

keine Bühnenbedingungen wie ein Opernhaus<br />

bieten kann, ist naheliegend. Die Kritik<br />

des Publikums aufgrund teils eingeschränkter<br />

Sicht hielt sich bei mehr als<br />

30.000 Zillche-Gästen aber dennoch in<br />

Grenzen. Klug griff der Baas der Spielgemeinschaft<br />

Manfred Kölzer den Unmut in<br />

seiner abendlichen Ansprache auf: »Mir<br />

hätten die Podeste järn noch ens hüher jemaat,<br />

ävver do kom dr Brandschutz und hat<br />

uns en Beinche gestellt!« Zum Ausgleich<br />

boten fortan große Videoleinwände seitlich<br />

des Bühnenportals freie Sicht auf das kölsche<br />

Singspiel.<br />

Dass »et Zillche« im Weißen Zelt doch<br />

noch eine geeignete Spielstätte gefunden<br />

hat, ist zum großen Teil ein Verdienst von<br />

Nicole und Jürgen Fritz und deren Team<br />

von »KölnShows«: Als Nachmieter zog die<br />

Spielgemeinschaft im KMGV in das Zelt auf<br />

dem Barmer Platz, wo zuvor Tommy Engel<br />

mit seiner Dinnershow aufgetreten ist. Das<br />

»Weihnachtsengel«-Zelt war groß genug,<br />

musste aber auf die Bedürfnisse der Cäcilia<br />

angepasst werden: Bühne, Bestuhlung, Platz<br />

für Garderoben, Maske, Kostüme, Requisite,<br />

Orchester, Kulissen, Licht, Ton, und vieles<br />

mehr, bedeutete Neuland für den Ausschuss.<br />

Doch Nicole und Jürgen Fritz<br />

haben den KMGV ermutigt: »Wir schaffen<br />

das, das kriegen wir hin!« In der sehr kurzen<br />

Zeit vom letzten Weihnachtsdinner am<br />

20. Dezember bis zur ersten Bühnenprobe<br />

Zillche <strong>2016</strong><br />

15


» Dä Startenor vun DHL<br />

wor länger krank un nit zur Stell.<br />

Doch wann hä do wor, wor hä joot,<br />

dat hät sich prima anjehoot.<br />

16<br />

» Do fällt mir jlich de Klofrau en,<br />

Su jet han ich noch nit jesin.<br />

Un mit der Musik von Big Spender<br />

do jingk die Klofrau op der Sender.<br />

Wie die jespillt hät, un jedanz,<br />

als Mata Hari, dat wor janz,<br />

janz jroße Klasse, leeven Frank,<br />

dat wor echt prima. Vielen Dank.


der Cäcilia Wolkenburg am 4. Januar hat das<br />

»KölnShows«-Team schier Unglaubliches<br />

geschaffen: ein spielfähiges Bühnen-Zelt!<br />

Auch im laufenden Proben- und Aufführungsbetrieb<br />

wurde weiter optimiert. Die<br />

Kenntnis von »KölnShows«, wie in einem<br />

Zelt künstlerische Shows möglich werden<br />

können, hat es der Cäcilia erst ermöglicht,<br />

doch noch ihr Divertissementchen aufzuführen.<br />

»Euch allen gebührt große Achtung<br />

und tiefer Dank«, spricht Manfred Kölzer<br />

Nicole und Jürgen Fritz die Wertschätzung<br />

des gesamten Vereins aus.<br />

Spät erst konnte die Spielgemeinschaft<br />

ihrem Publikum sagen: Das Divertissementchen<br />

<strong>2016</strong> wird gespielt. Unsicherheit<br />

beim Stammpublikum des Zillches (Spielort<br />

auf der Schäl Sick, Zelt-Lösung, diffuses<br />

Unbehagen wegen U-Bahn-Unterführung<br />

am Bahnhof Deutz, insgesamt<br />

kurze Session, …) ließen den Kartenvorverkauf<br />

zögerlich anlaufen. Renate Schmidt<br />

(von Public Cologne) hat erneut überaus erfolgreich<br />

dafür gesorgt, dass das Divertissementchen<br />

»Janz schön jeheim« von Anfang<br />

an in der lokalen wie überregionalen Presse<br />

präsent war und viele Zuschauer motiviert<br />

hat, der Cäcilia Wolkenburg »über den<br />

Rhein« zu folgen.<br />

Doch seit Aschermittwoch ist alles vorbei:<br />

<strong>Der</strong> Ausspracheabend bot Raum für internes,<br />

kritisches Feedback und beim Dankeschönabend<br />

konnten die aktiven Cäcilianer<br />

sich selbst und die abgelaufene Spielzeit<br />

noch einmal hochleben lassen. <strong>Der</strong><br />

Vorstellabend für das Divertissementchen<br />

im KMGV-Jubiläumsjahr wird schon mit<br />

Spannung erwartet: Mit welcher Geschichte<br />

will die Spielgemeinschaft das<br />

Publikum begeistern? Und vor allem: In<br />

welcher Spielstätte wird das unverschuldete<br />

Interim fortgesetzt?<br />

Diese Fragen jedoch sind bis auf weiteres<br />

noch »janz schön jeheim«.<br />

BW<br />

Zillche <strong>2016</strong><br />

17<br />

» Am Ruusemondach kome dann<br />

och noch drei Präsidente an:<br />

von Russland, von Amerika,<br />

von Deutschland wor et Angie do.<br />

Doch wollte die nit spioneere,<br />

se wollte nur zesamme fiere.<br />

Un jeder Fremde wor willkume,<br />

wood hätzlich en der Ärm jenumme.


18<br />

Michaela Meurer<br />

Die neue gute Fee Unsichtbar und möglichst auch unhörbar…<br />

…immer auf dem qui-vive, aber eigentlich<br />

am besten ohne jeden Einsatz, also passend<br />

zum diesjährigen Divertissmentchen<br />

»Janz schön jeheim«: Das könnte zur Aufgabenbeschreibung<br />

des jüngsten Mitglieds<br />

im vielfältigen Bühnenteam der Cäcilia<br />

Wolkenburg gehören, zur Souffleuse Michaela<br />

Meurer, die heuer zum ersten Mal diese<br />

Aufgabe übernommen hat.<br />

Frau Meurer erzählt, wie sie überhaupt dazu<br />

gekommen sei: Nun, in der Schule hat sie<br />

jedenfalls nicht über Theater-AGs oder<br />

ähnliches den Gedanken an die Bretter der<br />

Welt bekommen, aber so eine kreative Ader<br />

habe sie schon in sich, und sie ist derzeit in<br />

einem Orientierungsjahr am Berufskolleg in<br />

Bergisch-Gladbach. Den Dreh zur Cäcilia<br />

brachte aber der mehrmalige Besuch der<br />

Generalprobe, den ihre Lehrerin aus der damaligen<br />

Realschule (und Ehefrau unseres<br />

Sängers Jörg Thomsen) organisierte. Das<br />

weckte Interesse. Und als auf Facebook<br />

bekannt wurde, dass die Cäcilia eine Souffleuse<br />

suchte, zündete es, sie bewarb sich<br />

und wurde genommen. Die Reaktion im<br />

Freundeskreis war übrigens ganz unterschiedlich:<br />

Von 'Cool' bis 'was ist das? Oh,<br />

da bin ich mal gespannt! Den Ausschlag<br />

hat letztlich die Mutter gegeben, die dazu<br />

Mut machte: Wenn Du daran Spaß hast,<br />

mach’s!<br />

Souffleusen (und übrigens auch Souffleure)<br />

am Theater haben zum Teil eine Schauspiel-<br />

oder Sprecherkarriere hinter sich. Bei<br />

Frau Meuer war es ein intensives Training


on the Job: Ab Anfang Januar nahm sie an<br />

den Sprach- und Stellproben teil, immer<br />

mit dem Blick auf den Text im Libretto. In<br />

der Woche vor der Generalprobe hat sie<br />

den Text mit Notizen zu ihren möglichen<br />

»Einsatzstellen« versehen: Für jeden Spieler<br />

die Textpassagen gekennzeichnet, wo er mal<br />

gerne »hakt und hängt« oder ein Anschluss<br />

im Dialog gerne mal »weg« ist. Aber, sagt sie,<br />

die intensive Vorbereitung hat was gebracht:<br />

Die »Jungens« haben gut gelernt.<br />

Waren es in der Generalprobe noch 7 Einsätze,<br />

habe ich jetzt höchstens 1 – 2. »Ich<br />

habe sie eben gut erzogen«, kann sie von<br />

sich sagen. Einfach Theaterkucken und<br />

Stricken (so ein altes Bild über Souffleusen)<br />

kann sie dennoch nicht: Immer vorausschauend<br />

dabeisein, die Texte und die<br />

»Achtung« Notizen im Blick behalten bleibt<br />

Pflicht.<br />

Sie hat ihren Platz übrigens auf der Bühne,<br />

nicht in einem Kasten, für das Publikum<br />

unsichtbar rechts hinter der Begrenzung.<br />

Ist eine besondere Flüsterstimme eigentlich<br />

eine Berufsvoraussetzung? Ne, lacht sie, sie<br />

müsse rufen, meist fast schreien, damit ihre<br />

3 Erinnerungsworte verständlich rüberkommen.<br />

Ganz selten habe sie über 2 – 3<br />

Sätze helfen müssen.<br />

Und was fühlt man so, wenn man zum<br />

ersten Mal beim Zillche mit dabei ist? Die<br />

Atmosphäre hat es ihr angetan. Das Hallo,<br />

der Small Talk vorher zeigen ihr, dass sie<br />

sich dabei fühlen darf. Und dann wird es<br />

immer wieder spannend bis zu einer bestimmten<br />

Stelle der Ouvertüre, an der sie<br />

ihren Platz als unsichtbare Fee einnehmen<br />

muss. Das Stück kennt sie fast in- und auswendig<br />

(geträumt hat sie aber noch nicht<br />

davon), aber sie findet es auch nach diesen<br />

-zig Aufführungen voll Schwung und toller<br />

Anspielungen. Gibt es eine Lieblingsszene?<br />

Alle mit Chor und Ballett und als absolute<br />

Lieblingsszene das Solo von Frank Oppermann,<br />

als Klofrau bei »Herren«.<br />

Und weiter? Sicher, erst stehen die normalen<br />

beruflichen Überlegungen an. Aber<br />

nach dem Zillche ist ja vor dem Zillche:<br />

»Ich würde mich sehr darüber freuen, noch<br />

länger dabei bleiben zu dürfen!«, sagt sie<br />

nach der letzten Vorstellung. BN<br />

Zillche <strong>2016</strong><br />

19


Trotzdem<br />

ein janz schöner<br />

Dankeschönabend<br />

<strong>Der</strong> traditionelle Dankeschönabend für die<br />

Mitwirkenden am Divertissementchen am<br />

13.2.<strong>2016</strong> begann leider sehr traurig.<br />

Einen Tag nach der rauschenden <strong>Der</strong>nière<br />

von »Janz schön jeheim« war unerwartet<br />

und unbegreiflich für alle Mitspieler Michael<br />

Lehmann verstorben. In stillem Gedenken<br />

an Michael und voller Mitgefühl für<br />

seine Familie erhoben sich alle Anwesenden<br />

von ihren Plätzen. Michael Lehmann sang<br />

seit 2011 im KMGV und war ein begeisterter<br />

Cäcilianer.<br />

20<br />

Doch so traurig und schlimm der Tod ist,<br />

das Leben geht weiter, und so hieß es nach<br />

den bewegenden Worten von Cäcilia-Baas<br />

Manfred Kölzer im gefüllten Festsaal der<br />

Wolkenburg Danke zu sagen für viele Dinge<br />

an viele Personen. Denn nur zusammen<br />

konnte die Cäcilia Wolkenburg das Divertissementchen<br />

»Janz schön jeheim« erfolgreich<br />

auf die Bühne bringen.<br />

An erster Stelle gebührte der Dank den Sängern<br />

und Tänzern, die auf der Bühne standen.<br />

Entspannt und harmonisch hatten alle<br />

zu einem tollen Zillche beigetragen. Ihre<br />

unzähligen Stunden des Einstudierens von<br />

Texten, Liedern und Tänzen, die Proben mit<br />

den Profis und später die Aufführungen von<br />

»Janz schön jeheim« hatten wieder einmal<br />

eine tolle Gemeinschaft entstehen lassen.<br />

An zweiter Stelle wurde den Ehefrauen und<br />

Partnern gedankt. Mit ihrem Verständnis<br />

für unzählige Proben und ihrem Mitfiebern<br />

in den Vorstellungen geben sie allen Männern<br />

auf der Bühne den Rückhalt, den ein<br />

jeder braucht. Und nicht zuletzt sind sie unsere<br />

treuesten Zuschauer.<br />

Und an dritter Stelle gilt der Dank dem Cäcilia-Ausschuss,<br />

dem Vorstand und den<br />

Profis gemeinsam. Nur mit viel Geduld,<br />

Durchhaltevermögen, positivem Denken,<br />

unendlichen Gesprächen und Zeit, die man<br />

nur erahnen kann, konnte das diesjährige<br />

Zillche zum Erfolg werden. Denn nachdem<br />

im Sommer 2015 plötzlich bekannt wurde,<br />

dass die Sanierung des Kölner Opernhauses<br />

nicht wie geplant im Herbst abgeschlossen<br />

sein würde, stand ja völlig unerwartet<br />

die Frage im Raum, wo spielen wir? Und


lange Zeit war es janz schön jeheim, auf<br />

welcher Bühne das Zillche zur Aufführung<br />

kommen würde. Eine Zitterpartie nahm<br />

Ihren Lauf. Blaues Zelt, Staatenhaus,<br />

MMC-Studios oder Weißes Zelt – ganz<br />

lange war unklar, wo und ob es überhaupt<br />

ein Divertissementchen <strong>2016</strong> geben wird.<br />

Aber letztlich ging die Sache gut aus, auch<br />

dank der Vermittlung und der Kontakte von<br />

Klaus Tilly, dem ein besonderer Dank galt.<br />

Wie stets auf einem Dankeschönabend rundeten<br />

kurze Darbietungen aus den eigenen<br />

Reihen das Programm ab. So reflektierte<br />

Manfred Schreier gekonnt mit Witz und<br />

Charme in kölscher Reimform die jüngste<br />

Session unseres Zillche. Aber auch Michaela<br />

Niederhagen brachte, wieder in<br />

Begleitung von Thomas Guthoff, einen musikalischen<br />

Beitrag über das vergangene<br />

Divertissementchen.<br />

Geehrt wurden zudem mehrere Jubilare:<br />

Für 40 Jahre auf der Zillche-Bühne: Paul-<br />

Josef Essers und Charly Wilke, für 35 Jahre:<br />

Jürgen Frommhold, für 30 Jahre: Klaus<br />

Stehling, für 25 Jahre: Karl-Peter Gesell und<br />

Peter Schmitz. Für seine herausragenden<br />

Geehrt wurden die Jubilare:<br />

Für 40 Jahre auf der Zillche-Bühne Paul-Josef<br />

Essers und Charly Wilke, für 35 Jahre Jürgen<br />

Frommhold, für 30 Jahre Klaus Stehling, für<br />

25 Jahre Karl-Peter Gesell und Peter Schmitz.<br />

Bemühungen bei der Organisation der<br />

Ersatzspielstätte erhielt KMGV-Präsident<br />

Gerd Schwieren die Ehrenmitgliedschaft<br />

der Cäcilia Wolkenburg.<br />

Lange nachdem die Tanzfläche eröffnet<br />

wurde, die Mägen keinen Hunger mehr<br />

verspürten und das ein oder andere Glas<br />

Wein und Bier geleert waren, endete ein<br />

rauschendes Fest und ein janz schöner<br />

Dankeschönabend.<br />

RS<br />

Dankeschönabend<br />

21


Gastdirigate<br />

22<br />

China im Radetzky-Takt –<br />

Bernhard Steiner<br />

führt Mozart, Haydn und<br />

Beethoven mit den<br />

Berliner Symphonikern auf.<br />

Stationen der Konzertreise durch China<br />

(26.12.2015 bis 5.1.<strong>2016</strong>): Hangzhou,<br />

Kunming, Taiyuan, Shanghai, Chongqing


Wer einmal ganz entspannt Bernhard<br />

Steiner als Dirigent erleben und nicht als<br />

ausführender Sänger angstvoll-konzentriert<br />

an seinen Lippen und Gesten kleben<br />

möchte, der sollte sich den 20. März <strong>2016</strong><br />

vormerken.<br />

Allerdings ist dazu eine Reise nach Berlin<br />

vonnöten, denn dort gibt der musikalische<br />

Leiter des KMGV ein Gastdirigat bei den<br />

Berliner Symphonikern. Auf dem Programm<br />

des Abo-Konzerts des renommierten<br />

Klangkörpers der Hauptstadt stehen<br />

u.a. Symphonien von Wolfgang Amadeus<br />

Mozart und Ludwig van Beethoven sowie<br />

ein Orchesterstück von Joseph Haydn<br />

(siehe Kasten).<br />

Zu diesem Gastspiel wurde Bernhard Steiner<br />

von dem Orchester selbst eingeladen.<br />

Die Musiker hatten ihren Chefdirigenten<br />

und den Intendanten gebeten, mit ihm ein<br />

Abo-Konzert aufzuführen, »was natürlich<br />

schon eine sehr große Ehre ist«, gibt Steiner<br />

bescheiden zu. Zeit für gemeinsame<br />

Proben gibt es nicht allzu viel, aber Profis<br />

benötigen halt nicht so viele zusätzliche<br />

Dienstags- und Samstagsproben...<br />

Aber warum haben die Berliner Symphoniker<br />

ausgerechnet ihn für das Konzert ausgesucht?<br />

»Ich denke, dass gerade meine<br />

Auffassung der Musik der Wiener Klassik<br />

das Interesse des Orchesters geweckt hat«,<br />

erläutert Steiner. Das ging sogar soweit, dass<br />

er ein wenig bei der Auswahl der Stücke<br />

mitwirken durfte. Chapeau!<br />

Das Konzert am 20. März in Berlin ist nicht<br />

die erste gemeinsame Arbeit des KMGV-<br />

Dirigenten mit den Symphonikern. Erst vor<br />

wenigen Wochen gab es eine gemeinsame<br />

Konzertreise durch China (26.12.2015 bis<br />

5.1.<strong>2016</strong>). Stationen waren Hangzhou,<br />

Kunming, Taiyuan, Shanghai (zweimal)<br />

und Chongqing (ebenfalls zweimal). Zur<br />

Aufführung kamen unter anderem Beethovens<br />

8. und sein 5. Klavierkonzert, ein<br />

Violinkonzert von Tschaikowsky, Brahms<br />

Ungarische Tänze, Glinkas Ouvertüre zu<br />

Ruslan und Ludmilla, Rossinis Ouvertüre<br />

zu Semiramide, Mozarts Ouvertüre zur<br />

Entführung aus dem Serail, Walzer und<br />

Polkas von Strauß sowie ein paar chinesische<br />

Stücke und natürlich der Radetzky-<br />

Marsch. Die Stücke hatten sich die Chinesen<br />

selbst ausgesucht. Dementsprechend<br />

kräftig fiel der Beifall aus. »Die Konzerte<br />

wurden herzlich und enthusiastisch aufgenommen«,<br />

erinnert sich Steiner. »Nicht<br />

überall kommen schon Kenner in die Säle,<br />

aber sie werden von Mal zu Mal mehr.<br />

Die Konzertreise war bereits die dritte<br />

China-Tournee Steiners mit den Berliner<br />

Symphonikern. Er war vor Jahren bei einem<br />

Gastdirigat beim Pekinger Rundfunksinfonieorchester<br />

einer chinesischen Agentur<br />

aufgefallen, die ihn dann nach Berlin empfohlen<br />

hatte. Diese Liaison scheint Bernhard<br />

Steiner zu gefallen. »Es könnte schon<br />

sein, dass dies nicht meine letzte China-<br />

Reise war«, lässt der Dirigent durchblicken.<br />

Und obwohl mit Haydn, Mozart und<br />

Beethoven schon die ganz Großen auf<br />

den gemeinsamen Programmen standen,<br />

hat Steiner noch weitere Ideen: »Mit einem<br />

solchen Traditionsorchester ist sicher auch<br />

die deutsche Romantik ein bereicherndes<br />

Erlebnis.«<br />

UR<br />

Abo-Konzert am 20.3.<strong>2016</strong><br />

Mozart-Haydn-Beethoven<br />

in der Berliner Philharmonie<br />

Dirigent: Bernhard Steiner<br />

Solist: Peter Bruns, Violoncello<br />

Wolfgang Amadeus Mozart,<br />

Symphonie Nr. 40 g-moll KV 550<br />

Joseph Haydn,<br />

Konzert für Violoncello und Orchester<br />

D-Dur HOB VIIb:2o<br />

Nicolas Ruegenberg, Unisono<br />

Ludwig van Beethoven,<br />

Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60<br />

Steiner – Gastdirigate<br />

23


Kultur ins<br />

Rampenlicht rücken.<br />

Da simmer dabei.<br />

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Sechs Fragen<br />

zu den Jubiläums-<br />

Vorbereitungen<br />

Das Jahr <strong>2016</strong> hat begonnen und die aktiven<br />

Sänger im Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

wissen, dass schon dieses Jahr ganz im<br />

Zeichen des 175. Jubiläums im Jahr 2017<br />

stehen wird. Das Orga-Team gibt in dieser<br />

Ausgabe des <strong>Burgbote</strong>n Antworten auf die<br />

sechs wichtigsten Fragen zum anstehenden<br />

Jubiläum:<br />

Es wurde ein Fragebogen mit Terminen<br />

1. für ergänzende Proben in <strong>2016</strong> verteilt.<br />

Sind diese Termine verbindlich?<br />

Die Probentermine in <strong>2016</strong> sind alle mit der<br />

musikalischen Leitung verbindlich vereinbart.<br />

Es kann lediglich sein, dass nicht alle<br />

Proben in der Wolkenburg stattfinden können.<br />

Aber die KMGV-Sänger sind herzlich<br />

gebeten, diese Termine zu notieren und<br />

möglichst auch an allen Proben teilzunehmen.<br />

Denn nach dem großen Erfolg des<br />

Jahreskonzertes 2015 besteht der einvernehmliche<br />

Wunsch, dass wir in unserem<br />

Jubiläumsjahr 2017 große Teile unseres<br />

Repertoires auswendig vortragen können.<br />

Dafür werden alle Proben notwendig sein.<br />

Gilt für die Konzerte in <strong>2016</strong> und<br />

2. 2017 die 75-Prozent Regelung?<br />

Ja, diese Regelung hat selbstverständlich<br />

auch für das Jahr <strong>2016</strong> und für das Jubiläumsjahr<br />

2017 Gültigkeit. Mit dieser Regelung<br />

soll sichergestellt werden, dass die<br />

Mitsänger, die sich bei einem Auftritt des<br />

KMGV engagieren, alle musikalischen<br />

Details zu den einzelnen Stücken, die in<br />

den Proben abgestimmt wurden, kennen.<br />

Da wir für die unterschiedlichen Auftritte in<br />

<strong>2016</strong> und 2017 jeweils auch unterschiedliche<br />

musikalische Programme einstudieren<br />

müssen, wird die 75-Prozent Regelung jeweils<br />

auf diese einzelnen Programme bezogen<br />

Anwendung finden. Unter Leitung von<br />

KMGV-Vorstand Dirk Pütz werden die entsprechenden<br />

Probenbeteiligungen ausgewertet.<br />

Grundsätzlich gilt, dass man mit<br />

einer regelmäßigen Probenteilnahme an<br />

allen Donnerstags-Proben die geforderte<br />

Mindestzahl an Proben zum größten Teil<br />

erreichen kann. Für alle Mitsänger, die nicht<br />

alle Konzerte in <strong>2016</strong> und 2017 mitsingen<br />

können gilt also, dass sie sich vor allem in<br />

Bezug auf die Sonderproben auf die Programme,<br />

an denen sie mitwirken können,<br />

konzentrieren sollten. Ansonsten gilt, dass<br />

sich die Leitung des KMGV wünscht, dass<br />

alle aktiven Sänger so viele Proben wie<br />

möglich besuchen – und sollte in Einzelfällen<br />

die 75-Prozent-Hürde nicht erreicht<br />

werden, lässt sich über ein Vorsingen bei<br />

unserem musikalischen Leiter klären, ob<br />

die Anforderungen für eine aktive Teilnahme<br />

an den Konzerten erfüllt werden.<br />

3.<br />

Wird es im Jahr <strong>2016</strong> ein<br />

KMGV-Jahreskonzert geben?<br />

Nein, die Planungen sehen für das Jahr<br />

<strong>2016</strong> kein Jahreskonzert in Köln vor. <strong>Der</strong><br />

Hintergrund: Wir möchten uns schon in<br />

diesem Jahr in vollem Umfang auf die musikalischen<br />

Programme unseres Jubiläumsjahres<br />

2017 vorbereiten. Zu den Vorbereitungen<br />

zählt auch, dass wir diese musikalischen<br />

Programme von zwei Konzerten<br />

präsentieren. So haben wir die Zusammenarbeit<br />

mit dem renommierten Mosel-Musikfestival<br />

angestrebt und sind eingeladen,<br />

am 3. September <strong>2016</strong> ein Konzert in Trier<br />

zu geben. Dieses Konzert ist eingebunden<br />

in die Konzertreise des KMGV, die uns vom<br />

1. – 4. September <strong>2016</strong> nach Trier und Luxemburg<br />

führen wird. Es würde das Pla-<br />

KMGV-Jubiläums-Vorbereitungen<br />

25


»<br />

Gemeinsam lachen<br />

Exklusiv-Vorstellung<br />

für den Kölner Männer-Gesang-Verein am<br />

Montag 25. APRIL <strong>2016</strong><br />

19.30 Uhr im Senftöpfchen.<br />

Programm: »Rosemie Warth – sonst nix...«<br />

26<br />

Das gemütliche Theater bietet allerdings nur<br />

Platz für 185 Zuschauer. Insofern sollte möglichst<br />

kurzfristig gebucht werden. Gerne können<br />

auch Partner, Familie und Freunde diesen<br />

tollen Abend miterleben. Die Karten zum Sonderpreis<br />

von 20,– Euro gibt es im KMGV-Sekretariat.<br />

Was wird geboten? »Rosemie – sonst nix« – ein<br />

höchst schwungvolles und amüsantes Soloprogramm<br />

der mehrfach ausgezeichneten Kabarettistin<br />

und Komödiantin Rosemie Warth.<br />

Clownin, Komikerin oder Verzauberin? Für sie<br />

gibt es keine Schublade. Die ausgebildete Tänzerin<br />

und leidenschaftliche Sängerin präsentiert<br />

sich uns als herrlich verklemmte Schwäbin.<br />

Mit einer Mischung aus Begriffsstutzigkeit und<br />

schlauer Selbstironie führt sie uns tanzend, singend<br />

und musizierend liebevoll durch eine<br />

Abenteuer-Reise des Lebens. Seit Jahren berührt<br />

und verzaubert sie mit ihrem herzlichen<br />

Wesen ihr Publikum.<br />

Hintergrund: »Wie wäre es, wenn wir mal wieder<br />

etwas Geselliges im Chor machen würden«,<br />

fragte sich der Ausschuss für Mitgliederbetreuung<br />

auf einer seiner letzten Sitzungen. Herbert<br />

Kurth ergriff die Initiative und organisierte die<br />

Exklusiv-Vorstellung. »Ich habe mir das Stück<br />

angesehen und war begeistert«, berichtet Herbert<br />

Kurth. Wir erleben am 25. April einen mitreißenden,<br />

berührenden Abend, an dem mit<br />

großer Spielfreude geflirtet, getanzt und musiziert<br />

wird, ein Abend, der einzigartig und unfassbar<br />

komisch ist.<br />

Mehr Informationen zu Rosemie: www.rosemie.de<br />

Das Senftöpfchen-Theater zeichnet sich vor<br />

allem durch die besondere Atmosphäre einer<br />

kleinen Bühne aus. »Man sitzt ganz nah an der<br />

Bühne und von jedem Platz aus hat man gute<br />

Sicht«, beschreibt Herbert Kurth die Besonderheit<br />

dieser traditionsreichen Kleinkunstbühne.


nungsteam sehr freuen, wenn die überwiegende<br />

Zahl der Sänger, die sich im Jahr 2017<br />

auch für das Galakonzert »Die schönsten<br />

Opernmelodien« auf dem Roncalliplatz engagieren<br />

möchten, an dieser Konzertreise<br />

teilnehmen könnte.<br />

4. Werden Sponsoren gesucht?<br />

Ja, auch wenn sich aufgrund der großen organisatorischen<br />

Herausforderungen bei der<br />

diesjährigen Cäcilia-Spielzeit die Vorarbeiten<br />

für die Gewinnung von Sponsoren<br />

spürbar verzögert haben, bleibt dieses<br />

Thema auf der Agenda des Planungsteams<br />

sehr prominent platziert. Zwei Typen von<br />

möglichen Sponsoren sollen in den kommenden<br />

Wochen und Monaten angesprochen<br />

werden: Zum Einen sucht die Leitung<br />

des KMGV das Gespräch mit ausgewählten<br />

Großunternehmen aus Köln und dem Umland,<br />

die man als Premium-Partner für das<br />

gesamte Jubiläumsjahr gewinnen möchte.<br />

Nach Abschluss dieser Gespräche wird man<br />

dann konkreter in die Vermarktung der einzelnen<br />

Veranstaltungen einsteigen. Zum<br />

Anderen suchen wir auch nach Unternehmern<br />

aus Köln, die sich über die Abnahme<br />

von Kartenkontingenten am Erfolg des<br />

KMGV im Jubiläumsjahr 2017 beteiligen<br />

möchten.<br />

Steht das Programm für 2017<br />

5. schon fest?<br />

Ja, die Grundzüge für das Programm 2017<br />

sind bereits festgelegt. Allerdings sind noch<br />

nicht alle Fragen rings um die einzelnen<br />

Veranstaltungen abschließend geklärt – dies<br />

ist aber zum jetzigen Zeitpunkt auch noch<br />

nicht zu erwarten. Im Zuge der organisatorischen<br />

Vorarbeiten wird natürlich auch<br />

deutlich, wo die jeweiligen besonderen Herausforderungen<br />

der einzelnen Veranstaltungen<br />

liegen. Und es zeigt sich, dass jeder<br />

der geplanten Events seine eigenen Problembereiche<br />

hat, deren Lösung das Planungsteam<br />

aber in seinen regelmäßigen Sitzungen<br />

bespricht. Sänger und Freunde des<br />

KMGV dürfen davon ausgehen, dass die<br />

Gremien alles daran setzen, dass alle geplanten<br />

Events durchgeführt werden. Die<br />

einzelnen Bausteine des Programms sind<br />

den Sängern ja bereits im Januar <strong>2016</strong> in<br />

Form einer kleinen Info-Broschüre vorgestellt<br />

worden.<br />

Kann man schon Karten für Konzerte<br />

6. in 2017 erwerben?<br />

Nein, so weit sind die Vorbereitungen noch<br />

nicht fortgeschritten. Aber das Orga-Team<br />

wird alle KMGV-Sänger und alle Freunde<br />

des Kölner Männer-Gesang-Vereins umgehend<br />

informieren, sobald Karten für Events<br />

in 2017 zu bestellen sind. Eine Ausnahme<br />

von dieser Regel stellen allerdings die Konzerte<br />

dar, die wir während unserer Konzertreise<br />

nach Trier und Luxemburg aufführen.<br />

Für beide Konzerte sind bereits Karten zu<br />

erwerben. Bitte die Wünsche an Frau Larres<br />

richten – das Orga-Team nimmt dann<br />

die weiteren Abläufe in die Hand. AH<br />

KMGV-Jubiläums-Vorbereitungen<br />

27


28<br />

Auf der Jagd<br />

nach der perfekten<br />

Aufnahme<br />

Heiner Kruse nimmt seit einigen Jahren<br />

unter anderem die Weihnachtskonzerte des<br />

KMGV auf und stellt sie den Sängern zur<br />

Verfügung. <strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> hat sich mit ihm<br />

unterhalten.<br />

Heiner, erzähl uns doch kurz etwas über dich<br />

und deinen beruflichen Hintergrund.<br />

Ich bin seit 2012 im KMGV und Freiberufler.<br />

Nachdem ich zuerst ein Diplom in Betriebswirtschaft<br />

gemacht hatte, habe ich<br />

mich doch entschieden, meine Leidenschaft<br />

Musik zu meinem Beruf zu machen und<br />

habe inzwischen verschiedene Standbeine.<br />

Ich habe noch Komposition und Arrangement<br />

gelernt und betreibe ein kleines Studio,<br />

in dem ich elektronische Musik mache<br />

oder auch Musik für Filme komponiere und<br />

CDs mastere. Ich betreibe auch ein Label,<br />

organisiere Veranstaltungen und trete auf.<br />

Im Lauf der Zeit haben sich weitere Tätigkeiten<br />

ergeben, die mit dem Thema Musikproduktion<br />

zu tun haben, ich gebe Wissen<br />

weiter und arbeite auch journalistisch. Ich<br />

bin Dozent für Musikproduktions- und<br />

Tontechnikkurse an der Deutschen Pop,<br />

einer Medienakademie, und habe Bücher<br />

und Tutorial-DVDs veröffentlicht. Ab und<br />

zu schreibe ich für Magazine über neues<br />

Equipment und bin Moderator für das<br />

Musikhaus Thomann.<br />

Wie kam es dazu, dass du die Aufnahme von<br />

KMGV-Konzerten übernommen hast?<br />

Musikausschuss-Vorsitzender Oliver Zittlau<br />

kannte meinen beruflichen Hintergrund<br />

und fragte mich irgendwann nach meiner<br />

Meinung zur Abmischung einer bestehenden<br />

Aufnahme. Wir waren uns schnell einig,<br />

was man da verbessern könnte und ich war<br />

gleich sehr motiviert, mich einzubringen.<br />

Natürlich musste ich aber auch erstmal<br />

lernen, was überhaupt gewollt ist. So ist<br />

manchmal zum Beispiel zusätzlicher Hall<br />

erwünscht, um den Sound zu verbessern.<br />

Was hat dich schließlich gereizt an dieser<br />

Aufgabe?<br />

Ich fand es Wahnsinn, dass wir so lange üben<br />

für nur eine Aufführung, und danach ist es<br />

vorbei. Mein Spezialgebiet ist das Abmischen<br />

und mich hat sehr gereizt, mit moderner<br />

Technik zu versuchen, das Sounderlebnis<br />

KMGV zu konservieren. Außerdem hatte ich<br />

die Idee, Aufnahmen irgendwann mal mit<br />

meiner eigenen Musik zu kombinieren. Ich<br />

kenne viele Arten von Musik und Musikern,<br />

habe Klavier gespielt, im Kölner E-Werk<br />

als DJ aufgelegt oder auch die Dixieland-<br />

Combo meines Onkels aufgenommen. Die<br />

einen improvisieren, die anderen perfektionieren.<br />

Es reizt mich, Elemente musikalischer<br />

Welten zu verbinden. Die Stilvielfalt<br />

des KMGV reizt mich ebenfalls. Nicht zuletzt<br />

macht mir die Jagd nach der perfekten<br />

Aufnahme natürlich auch Spaß.


Also hast du dann 2014 in Brauweiler zum<br />

ersten Mal eines unserer Konzerte aufgenommen?<br />

Genau. Ich habe mir entsprechende Geräte<br />

gekauft: ein sehr gutes Mikrofon, Stative<br />

und ein gutes Aufnahmegerät: eine kompakte<br />

Ausrüstung, die ich zur Not auch alleine<br />

aufbauen kann. Ich möchte ja nicht<br />

die Veranstaltung stören, muss schnell ein<br />

gutes Setup finden und mich selbst auf das<br />

Singen konzentrieren. Bei der Probe in<br />

Brauweiler stand das Stativ mit dem Mikrofon<br />

zuerst auf der Bühne, was zur Folge<br />

hatte, dass man Fußbewegungen von Herrn<br />

Steiner deutlich hören konnte. Also habe<br />

ich das Mikro auf das große Stativ gesetzt<br />

und dieses dann vor der Bühne platziert.<br />

Einen tollen Sound mit nur einem Stereo-<br />

Mikro hinzubekommen, ist nicht einfach.<br />

Mit geschätzt 50 Mikrofonen bei einer Philharmonie-Aufnahme,<br />

die der KMGV auch<br />

bezahlt, kann man anders arbeiten, aber das<br />

ist dann auch nicht leicht abzumischen. Ich<br />

habe mir eine Technik überlegt, mit der ich<br />

meine Aufnahme »breit« machen kann, so<br />

dass es auf natürliche Art voluminöser<br />

klingt. Dazu nutze ich spezielle Mastering-<br />

Plug-Ins. Wenn die Aufnahme das hergibt,<br />

kann es auch ohne Hall sehr gut klingen.<br />

Um die Aufnahmen in der Philharmonie<br />

kümmerst du dich aber nicht?<br />

Die Mikrofone dort dürfen nur wenige autorisierte<br />

Leute benutzen. Ich habe aber seit<br />

2013 zwischen dem Philharmonie-Tontechniker<br />

Nils Heider und dem KMGV in Person<br />

von Oliver Zittlau und Bernhard Steiner<br />

bezüglich Soundvorstellung und technisch<br />

Machbarem ein wenig vermittelt. Das war interessant.<br />

Inzwischen sind diese Abmischungen<br />

näher an unseren Vorstellungen, sodass<br />

es nach dem letzten Konzert kaum noch<br />

etwas abzustimmen gab. Die DVD wird ja<br />

ohnehin von Herbert Kurth und seinem<br />

Team produziert, wir haben auch direkt<br />

kollegial zusammengearbeitet. Ich kümmere<br />

mich also lieber um Aufnahmen der anderen<br />

Konzerte wie an Weihnachten, wenn ich es<br />

schaffe, da werde ich eher gebraucht. Ich<br />

habe auch Oliver Zittlau in die Technik eingeweiht,<br />

der schon schöne Kammerchorkonzerte<br />

ohne mich aufgenommen hat, die<br />

ich dann abgemischt habe.<br />

Wie schaffst du es eigentlich, die Aufnahmen<br />

vom Weihnachtskonzert so schnell zur<br />

Verfügung zu stellen? Machst du dann<br />

Nachtschichten?<br />

Am Anfang war das schon so, ja. Denn ich<br />

finde, nichts ist so alt wie eine Weihnachts-<br />

CD nach Weihnachten. Bei meinem ersten<br />

KMGV Familie<br />

29


Heiner Kruse,<br />

hilft gern bei Technik<br />

und Downloads weiter<br />

und brennt auch gern<br />

mal eine CD für jemanden,<br />

der das nicht<br />

allein schafft.<br />

30<br />

Weihnachtskonzert 2012 habe ich lange<br />

herumprobiert, bei der Aufnahme war ein<br />

Mikro kaputt gegangen, zum Glück hatte<br />

ich noch ein anderes aufgebaut. Die wichtigsten<br />

Einstellungen habe ich aber inzwischen<br />

gefunden, sodass ich ein solches<br />

Konzert jetzt in einigen Stunden schaffe.<br />

Von anderen Konzerten habe ich ja bereits<br />

Vergleichsaufnahmen und Einstellungen.<br />

Es macht Spaß und die Mühe lohnt sich,<br />

wenn es noch vor Weihnachten klappt und<br />

sich ein paar Leute darüber freuen.<br />

Hast du Vorstellungen oder Wünsche für die<br />

Zukunft, was deine Aufnahmen angeht?<br />

Vielleicht auch Pläne für das Jubiläumsjahr?<br />

Ich hoffe, dass ausgewählte Konzerte wie<br />

etwa das Weihnachtskonzert vom Vorjahr<br />

auch zum Verkauf angeboten werden können.<br />

Wegen rechtlicher Dinge ist das nicht<br />

immer einfach, da müsste sich jemand<br />

drum kümmern. Aber das wäre gute Werbung<br />

für uns und so etwas wird ja immer<br />

wieder gehört. Ein Weihnachtskonzert ist<br />

für ein sehr breites Publikum interessant,<br />

egal ob Philharmonie- oder Zillche-Fan, ob<br />

in Köln oder anderswo. Vielleicht kann man<br />

dadurch Menschen für den KMGV begeistern,<br />

die ihn bislang noch gar nicht kennen.<br />

Für viele Sänger sind die Aufnahmen vor<br />

allem schöne Erinnerungen. Sie können<br />

aber auch zu Übungszwecken genutzt<br />

werden, viele neue Sänger haben das schon<br />

gemacht und mir erzählt. Man könnte auch<br />

mal Aufnahmen von Passagen oder Einzelstimmen<br />

machen und Sängern zur Verfügung<br />

stellen. Für das straffe Programm der<br />

nächsten Monate könnte das hilfreich sein.<br />

Aber dafür sollten viele Beteiligte mitziehen<br />

und sich einigen, was sinnvoll wäre.<br />

Ansonsten ist es wie schon erwähnt mein<br />

großer Traum, unseren Gesang mit meiner<br />

eigenen elektronischen Musik zu kombinieren.<br />

Bisher gab es aber erst eine Stelle aus<br />

Ödipus Rex, die sich wirklich dafür anbot.<br />

Ich habe davon einen modernen Remix erstellt,<br />

der bereits auf sehr gute Resonanz gestoßen<br />

ist. Ich würde ihn gerne veröffentlichen,<br />

wenn die rechtlichen Aspekte geklärt<br />

sind. Gerade für 2017 wäre das ja etwas<br />

Überraschendes, vor allem für die jüngere<br />

Zielgruppe. Ich hatte selbst schon Unterstützung<br />

von der Stadt Köln, wer weiß welche<br />

Querverbindungen sich ergeben.<br />

Und schließlich bin ich ganz froh, dass der<br />

<strong>Burgbote</strong> über dieses Thema berichtet,<br />

denn viele wissen ja gar nicht, was ich da<br />

überhaupt mache. Andere haben vielleicht<br />

noch Berührungsängste, was die Technik<br />

oder die Downloads angeht. Ich helfe da<br />

natürlich gern weiter und brenne auch gern<br />

mal eine CD für jemanden, der das nicht<br />

allein schafft.<br />

PD


Große Kölner:<br />

Fastelovend<br />

zesamme!<br />

Im Fasteleer gibt es für den Literaten auf<br />

den Sitzungen drei Positionen, bei deren<br />

Besetzung er sorgfältig auswählen muss:<br />

1. Den »Eisbrecher« am Anfang der Sitzung<br />

– wenn die Gäste hier einschlafen, kann die<br />

ganze Sitzung zum Fiasko werden.<br />

2. Den »Eisbrecher« nach der Pause, denn<br />

die Gäste haben sich während der Pause<br />

etwas beruhigt, unterhalten und müssen<br />

erst mal wieder auf »Betriebstemperatur«<br />

gebracht werden, und schließlich<br />

3. Den Schluss-Act: Zum Ende der Veranstaltung<br />

ist bei den Gästen langsam die Luft<br />

raus und gerade dann muss man sie nochmal<br />

richtig abholen und richtig aufputschen,<br />

damit die Veranstaltung in guter Erinnerung<br />

bleibt.<br />

Mitternacht… kurz vor Veranstaltungsende<br />

… Bei den Gästen ist langsam die Luft raus,<br />

doch dann kommt der KMGV. Winrich<br />

Granitzka und Dr. Joachim Wüst hatten die<br />

Gäste bereits durch die Große Nostalgiesitzung<br />

der Großen Kölner Karnevalsgesellschaft<br />

von 1882 und der Großen Kölner von<br />

1823 geführt. Hochrangige Namen nicht<br />

nur in der Sitzungsleitung. Auch auf der<br />

Bühne viel Prominenz: Volker Weininger,<br />

Bläck Fööss, Jutta Gersten, Jörg Runge, Ludwig<br />

Sebus, Ehrengarde, Klüngelköpp, Jupp<br />

Menth. Da fehlte auf der »Sitzung mit leisen<br />

Tönen usjestöpselt« nur noch der KMGV.<br />

Manche aus den eigenen Reihen befürchteten,<br />

die Akteure der Cäcilia blieben vielleicht<br />

weg, weil sie den freien Abend genießen<br />

wollten, doch nein, in der Flora hatten<br />

sich reichlich Sänger aus Stammchor und<br />

Divertissementchen versammelt. Nach dem<br />

Einsingen mit Christopher Brauckmann<br />

und Thomas Guthoff wusste man: Noten?<br />

Texte? Brauchen wir nicht, wir können die<br />

Stücke auswendig auf die Bühne bringen.<br />

Kaum kam der KMGV auf die Bühne, ging<br />

ein Ruck durch das Publikum, das kurz<br />

zuvor noch einen etwas müden Eindruck<br />

gemacht hatte. Spätestens beim Potpourri<br />

»Ming Lieblingsleedcher« standen die Gäste<br />

und sangen voller Begeisterung mit. Die<br />

Sänger aus dem Zillche schunkelten und<br />

bewegten sich routiniert zu diesen Stücken,<br />

wie man es von ihnen ja auch aus dem<br />

Divertissementchen kennt.<br />

<strong>Der</strong> Literat? Kann nur zufrieden sein, er hat<br />

hier gewiss eine gute Wahl getroffen! Eine<br />

Visitenkarte, Herr Präsident? Natürlich, die<br />

wurde hier in hervorragender Weise abgegeben!<br />

Und wie die Große Kölner von 1882<br />

selbst auch sagt: Das war die Große Nostalgiesitzung<br />

»zum zweiten Mal und damit<br />

Tradition«. Zum zweiten Mal war jetzt auch<br />

der KMGV bei dieser Sitzung… damit wohl<br />

auch Tradition? Meine Herren, damit wissen<br />

Sie, was Sie im kommenden Jahr erwarten<br />

dürfte.<br />

AV<br />

Auftritt bei Große Kölner<br />

31


32<br />

De cantoribus<br />

et symphoniacis<br />

montanis<br />

[über bergische<br />

Sänger und Musiker]


Überlegungen zur Überwindung<br />

der Rheingrenze<br />

am Beispiel des KMGV<br />

Die kurz nach der Zeitenwende unternommenen<br />

Versuche des römischen Imperiums,<br />

seine Grenzen in Germanien über den<br />

Rhein hinaus nach Osten bis an die Elbe<br />

vorzuschieben, scheiterten bekanntlich im<br />

Jahr 9 n.Chr. im Teutoburger Wald. Den<br />

Verlust zweier römischer Legionen in den<br />

Wäldern Germaniens soll der verzweifelte<br />

Kaiser Augustus dem römischen Historiker<br />

Sueton zu Folge mit dem flehentlichen Ausruf<br />

»Varus, Varus, gib mir meine Legionen<br />

zurück!« betrauert haben. <strong>Der</strong> arme Varus<br />

aber lag da schon eine ganze Weile irgendwo<br />

östlich des Rheins tot in einem dunklen<br />

deutschen Wald, hatte also seinem Princeps<br />

nichts mehr zurückzugeben. Zwar brachen<br />

einige Jahre danach noch einmal römische<br />

Truppen unter Germanicus vom Rhein in<br />

Richtung Osten auf, zu einer Grenzverschiebung<br />

des römischen Reiches über den<br />

Rhein hinaus führten diese Vorstöße jedoch<br />

nicht mehr. <strong>Der</strong> römische Historiker Tacitus<br />

berichtet, Germanicus selbst habe dabei<br />

die Orte der Katastrophe besucht und dort<br />

die Altäre gesehen, an denen die Germanen<br />

die gefangengenommenen römischen Tribunen<br />

und Zenturionen ihren Göttern als<br />

Schlachtopfer dargebracht hatten. Für vier<br />

Jahrhunderte bildete der Rhein die Außengrenze<br />

des römischen Reiches im nördlichen<br />

Germanien und markierte in den<br />

Augen der zum Imperium Romanum gehörenden<br />

Linksrheinischen die scharfe<br />

Grenze zwischen römischer Kultur (zu der<br />

selbstverständlich auch Sänger und Musiker<br />

gehörten, auch wenn sich von deren<br />

Kunst keine direkten Zeugnisse erhalten<br />

haben) und germanischer Barbarei. Hätte<br />

man Tacitus etwas von den »cantoribus et<br />

symphoniacis montanis«, den Sängern und<br />

Musikern aus den hügeligen Gegenden<br />

rechts des Rheines erzählen wollen, er hätte<br />

wohl nur scharf angemerkt, dass die mutmaßlich<br />

von Trommeln und Hörnern begleiteten<br />

barbarischen Schlachtgesänge germanischer<br />

Horden wohl kaum als Beleg für<br />

die Anwesenheit von Musikern und Sängern<br />

in den gebirgigen Gegenden rechts des<br />

Rheines angeführt werden könnten.<br />

<strong>Der</strong> folgende Beitrag widmet sich unter besonderer<br />

Beachtung der Geschichte des<br />

KMGV der Frage, wann die Rheingrenze in<br />

musikalischer Hinsicht überwunden wurde<br />

und nimmt zugleich die rechtsrheinischen<br />

Protagonisten des Prozesses näher ins Bild.<br />

De cantoribus montanis<br />

Über die bergischen Sänger<br />

<strong>Der</strong> erste Abschnitt der Untersuchung befasst<br />

sich mit den Sängern aus dem Bergischen,<br />

wobei als »das Bergische« hier nicht<br />

die Territorien des ehemaligen Herzogtums<br />

von Berg betrachtet werden, sondern auch<br />

die heute stadtnahen Uferregionen rechts<br />

des Rheins.<br />

1842, also wenige Jahrhunderte nach der<br />

verheerenden Niederlage des Varus im Teutoburger<br />

Wald, begab es sich, dass sich im<br />

linksrheinischen Köln einige sangesfreudige<br />

Herren zur Gründung des Kölner Männer-<br />

Gesang-Vereins zusammenfanden. Zwar<br />

unterhielt die Stadt zu dieser Zeit einen<br />

Vorposten auf dem rechten Rheinufer,<br />

»Deutz« genannt (die offizielle Eingemeindung<br />

erfolgte jedoch erst 1888), es darf aber<br />

unterstellt werden, dass dem Verein zur<br />

dieser Zeit und auch noch für einige Jahrzehnte<br />

danach keine Herren aus dem<br />

Rechtsrheinischen angehörten. Grund hierfür<br />

war jedoch bereits zu dieser Zeit kaum<br />

mehr ein kulturelles Gefälle zwischen den<br />

beiden Rheinseiten (die Gründung des<br />

Personen und Persönliches<br />

33


34<br />

Deutzer Männer-Gesang-Vereins 1865<br />

lässt vermuten, dass auch bereits in den<br />

Jahren zuvor in Deutz dem Männergesang<br />

gefrönt wurde), vielmehr wird das Fehlen<br />

einer festen Rheinbrücke bis zum Jahr 1859<br />

dem Mitwirken rechtsrheinischer Sänger<br />

im KMGV einen sehr effektiven Riegel,<br />

nämlich ziemlich viel und noch dazu<br />

schnell fließendes Wasser, vorgeschoben<br />

haben. Wann genau der erste »Rechtsrheinische«<br />

zum KMGV stieß, ist ein Desiderat<br />

der Vereinsforschung, wir dürfen dies aber<br />

spätestens für das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts<br />

vermuten, denn seit den späten<br />

1870er Jahren gab es zunächst mit der<br />

Pferdebahn und dann ab ca. 1900/1910 mit<br />

der »Elektrischen« eine Nahverkehrsanbindung<br />

zwischen den beiden Rheinseiten.<br />

Damit war den Sängern aus dem Rechtsrheinischen<br />

die für die donnerstägliche Probenteilnahme<br />

erforderliche sichere und unproblematische<br />

Überwindung des Rheins<br />

und damit ihre Entfaltung im KMGV ermöglicht.<br />

Angesichts der Tatsache, dass sich immer<br />

noch ein erheblicher Teil des Vereinsarchivs<br />

unter Wasser befindet (Gott sei Dank nicht<br />

unter dem des schnell fließenden Rheins,<br />

sondern unter dem stillstehenden Grundwasser<br />

an der Severinstraße, so dass die<br />

Hoffnung, eines Tages darauf Zugriff zu erhalten,<br />

noch nicht gänzlich erstorben ist),<br />

fehlt derzeit das Material, die Geschichte<br />

der rechtsrheinischen Sänger im KMGV an<br />

dieser Stelle chronologisch weiter zu vertiefen.<br />

Heute jedenfalls gehören eine ganze<br />

Reihe »Rechtsrheinischer« dem KMGV an<br />

und der Umstand, dass sie als solche<br />

(»Rechtsrheinische«) weder in einem gesonderten<br />

Mitgliederverzeichnis geführt<br />

werden, noch eine eigenständige Gruppe<br />

im KMGV bilden, kann nicht anders denn<br />

als sicheres Zeichen ihrer vollständigen Integration<br />

in den KMGV gewertet werden.<br />

<strong>Der</strong> KMGV, im 19. Jahrhundert als linksrheinischer<br />

Verein gegründet, hat sich damit<br />

unwiderruflich in einen »gesamtkölnischen«,<br />

d.h. Sänger beider Rheinseiten gleichermaßen<br />

umfassenden Gesangverein gewandelt.


Symphoniaci montani?<br />

Bergische Musiker?<br />

Die gelungene Integration rechtsrheinischer<br />

Sänger in den Verein allein ist jedoch kein<br />

hinreichender Beleg für die endgültige<br />

Überwindung des Rheines als kulturelle<br />

Grenze, da diese Sänger aus verkehrstechnischen<br />

Gründen vorwiegend aus den<br />

ufernahen rechtsrheinischen Gebieten<br />

stammen, also Gebieten, zu denen über die<br />

Jahrhunderte hinweg ohnehin mehr oder<br />

weniger enge Verbindung über den Rhein<br />

hinweg bestanden, was eine gewisse Vertrautheit<br />

dieser Gebiete beiderseits des<br />

Rheins mit sich brachte. Von einer Überwindung<br />

des Rheins als kultureller Grenze<br />

kann daher nur dann gesprochen werden,<br />

wenn der Nachweis gelingt, dass auch<br />

dauerhafte Beziehungen zu anderen, rheinfernen<br />

musikalischen Institution im Rechtsrheinischen<br />

begründet werden konnten,<br />

also etwa zu Institutionen aus Regionen<br />

östlich oder nordöstlich des heutigen<br />

Kölner Stadtgebietes.<br />

Kann also gezeigt werden, dass der KMGV<br />

zu anderen Institutionen aus diesen ehedem<br />

germanischen Gebieten eine intensive partnerschaftliche<br />

Beziehung aufgebaut hat, so<br />

wäre damit zugleich der Nachweis erbracht,<br />

dass der Rhein seine Bedeutung als kulturelle<br />

Grenze, die ihm noch vor wenigen<br />

Jahrhunderten zukam, inzwischen vollständig<br />

verloren hat. In Betracht kommen als<br />

Protagonisten einer solchen Integration<br />

insbesondere Orchester, auf deren Mitwirkung<br />

bei seinen Konzerten der KMGV bei<br />

aller Brillanz seiner Sänger seit seiner<br />

Gründung immer wieder gerne zurückgegriffen<br />

hat (die kurzfristigen Kooperationen,<br />

die der KMGV bei Konzerten östlich<br />

des Rheins mit lokalen Orchestern eingegangen<br />

ist, bleiben an dieser Stelle außer<br />

Betracht, da sie lediglich belegen, dass<br />

Musik Grenzen jedenfalls kurzfristig überwinden<br />

kann – Ziel dieser Untersuchung<br />

ist aber der Nachweis der dauerhaften<br />

Überwindung einer ehedem vorhandenen<br />

Kulturgrenze zwischen römischen und germanischen<br />

Siedlungsgebieten).<br />

Personen und Persönliches<br />

35


36<br />

<strong>Der</strong> KMGV und seine<br />

Begleitmusiker<br />

Für die Frühzeit des KMGV im 19. Jahrhundert<br />

dürfen wir die Begleitung von Konzerten<br />

in Köln durch aus dem linksrheinischen<br />

stammende Musiker und Orchester<br />

unterstellen. Aber noch für die 70er und<br />

frühen 80er Jahre des 20. Jahrhunderts (der<br />

Rhein war bereits mehrfach von Brücken<br />

gequert und es bestanden verkehrstaugliche<br />

Straßenverbindungen bis weit in germanische,<br />

ja sogar slawische Siedlungsräume),<br />

ergibt sich aus den vorhandenen Dokumenten<br />

der Eindruck, dass der KMGV zur<br />

Begleitung seiner Konzerte vorwiegend auf<br />

Orchester bzw. Musiker aus dem stadtkölnischen<br />

Umfeld setzte (Nov. 1975: Kölner<br />

Streichorchester, Juni 1978: Jagdhornbläserkorps<br />

der Kölner Jägerschaft und Jagdhorngruppe<br />

Köln; Juli 1979: Schallplattenaufnahme<br />

mit Streichern und Hornquartett<br />

der Kölner Philharmoniker; Jahreskonzert<br />

1983: Ford-Sinfonieorchester; Jahreskonzert<br />

1986: Kölner Sinfonieorchester).<br />

Nur in Einzelfällen wurden in der zweiten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts Musiker aus den<br />

rheinfernen rechtsrheinischen Gebieten zur<br />

Begleitung des Chores auch auf Kölner<br />

Stadtgebiet herangezogen (April 1983: Wagners<br />

Liebesmahl der Apostel unter Begleitung<br />

der Solinger Sinfoniker). Eine Wende<br />

in den Beziehungen zu Orchestern aus dem<br />

Bergischen setzte erst zu Beginn des 21.<br />

Jahrhunderts ein, als der KMGV eine Kooperation<br />

mit den Bergi-schen Symphonikern<br />

zur Begleitung des Divertissementchens<br />

einging, die seitdem und damit seit<br />

etwa 15 Jahren ununterbrochen besteht.<br />

Wer bzw. was aber sind die Bergischen Symphoniker,<br />

wie kam es zu der Zusammenarbeit<br />

mit dem KMGV und wie eng ist die Verbindung<br />

zwischen den Musikern und dem<br />

Chor wirklich? Kann die Zusammenarbeit<br />

beider Institutionen als Nachweis dafür dienen,<br />

dass dem Rhein eine Bedeutung als<br />

kulturelle Grenze zwischen den von ihm getrennten<br />

Gebieten jedenfalls im Rheinland<br />

nicht mehr zukommt? Diesen Fragen widmet<br />

sich der folgende Abschnitt.


Symphoniaci montani:<br />

die Bergischen Symphoniker!<br />

Gegründet wurden die Bergischen Symphoniker<br />

1995 durch die Zusammenlegung<br />

zweier städtischer Orchester: der Remscheider<br />

Symphoniker (gegründet 1925) und des<br />

Städtischen Orchesters Solingen (gegründet<br />

1939). Beide Städte liegen in den ehemals<br />

dicht bewaldeten Gebieten Germaniens, es<br />

handelt sich der regionalen Herkunft nach<br />

bei den Bergischen Symphonikern damit<br />

um Rechtsrheinische im Sinne dieser Untersuchung.<br />

Die Zusammenlegung brachte<br />

jeder der beiden Städte »ein ganzes Orchester<br />

zum halben Preis« ein. Ohne diesen<br />

Schritt hätte keines der beiden Orchester<br />

eine Zukunft gehabt, da beide Städte nicht<br />

mehr Willens waren, die Kosten eines Orchesters<br />

allein zu tragen.<br />

<strong>Der</strong> Beginn der Zusammenarbeit zwischen<br />

dem KMGV und den Bergischen Symphonikern<br />

ist auf beiden Seiten von Mythen und<br />

Legenden umrankt, was angesichts der langen<br />

Dauer der Zusammenarbeit nicht verwundert.<br />

Aus Sicht der Bergischen wurden<br />

erste Kontakte ins Linksrheinische auf einer<br />

Reise mit dem Philharmonischen Chor Köln<br />

unter Prof. Meinardus in die Vereinigten<br />

Arabischen Emirate im Jahr 1998 geknüpft.<br />

Dorthin begleitete das Orchester den Chor<br />

zu einem Konzert anlässlich des Nationalfeiertages<br />

am 1. Dezember in die Hauptstadt<br />

Abu Dhabi. Wohl über Prof. Meinardus<br />

wurde dann um die Jahrtausendwende auch<br />

der Kontakt zum KMGV hergestellt. Soweit<br />

zu den Anfängen.<br />

Im Rahmen einer streng wissenschaftlichen<br />

Untersuchung wie der unsrigen muss<br />

selbstverständlich gefragt werden: Warum<br />

hatten die Bergischen so ein Interesse an<br />

einem Draht nach Köln? Zu tun gibt es für<br />

die Musiker doch sicher auch in ihrer Heimat,<br />

oder? Ja, zu tun hatten und haben sie<br />

auch zuhause genug, aber bei Gründung<br />

des Orchesters 1995 hatten die Musiker den<br />

Städten Remscheid und Solingen auch zugesagt,<br />

sich selbst aktiv um Engagements<br />

Personen und Persönliches<br />

37


38<br />

zu bemühen, um zur Finanzierung des<br />

Orchesters beizutragen. Hierfür sind Kontakte<br />

in eine musikbegeisterte Großstadt wie<br />

Köln, die neben dem Philharmonischen<br />

Chor noch weitere Chöre aufweist, die<br />

Bedarf an einem Orchester zur Begleitung<br />

ihrer Konzerte haben, selbstredend von<br />

Nutzen.<br />

Hier muss die Frage gestellt werden: Warum<br />

war der KMGV gerade zu dieser Zeit seinerseits<br />

auf der Suche nach einem Orchester<br />

für das Divertissementchen? Nun, die<br />

Cäcilia war bis dahin in der Regel von einem<br />

Orchester begleitet worden, das jedes Jahr<br />

aufs Neue aus Kölner Musikern speziell für<br />

diesen Zweck zusammengestellt werden<br />

musste. Das bedeutete aber für die Verantwortlichen<br />

nicht nur eine Vielzahl von Einzelverhandlungen<br />

mit Musikern vor Beginn<br />

der Session, sondern brachte auch immer<br />

wieder »Überraschungen« während der<br />

Spielzeit mit sich: »Morgen kann ich nicht –<br />

ich hab’ aber einen Ersatzmann an der<br />

Hand. <strong>Der</strong> will aber…« Was so etwas während<br />

einer laufenden Spielzeit bedeutet, ist<br />

für Zwecke unserer Untersuchung ohne<br />

Belang und braucht daher hier nicht näher<br />

untersucht zu werden. Um dem ein Ende zu<br />

machen, bot sich aus Sicht des Vereins die<br />

Zusammenarbeit mit einem festen Orchester<br />

an. Da kamen die Bergischen Symphoniker<br />

gerade Recht: Ein erfahrenes Profiorchester<br />

auf der Suche nach einem Engagement,<br />

gerne auch im Raum Köln.<br />

Weiter mit den Bergischen Symphonikern:<br />

Dem Orchester gehören über 70 Musiker<br />

an, von denen in der abgelaufenen Spielzeit<br />

jeden Abend etwa 50 den nicht ganz so tiefen<br />

»Graben« vor der Bühne im Weißen Zelt<br />

bevölkert haben. Hier und da konnte das<br />

Team während der Aufführungen rotieren,<br />

die beiden Schlagzeuger aber hatten keinen<br />

Wechselpartner und waren demnach jeden<br />

Abend vor Ort.


In den vergangenen Jahren haben die Bergischen,<br />

der Chor und sein Dirigent immer<br />

besser zusammengefunden. Anders als<br />

Gastchöre, die die Bergischen Symphoniker<br />

zuhause in Remscheid oder Solingen selbstverständlich<br />

auch immer wieder begleiten,<br />

ist man aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit<br />

inzwischen mindestens gut miteinander<br />

bekannt, manche im Bergischen<br />

sprechen gar bereits von »Familie«, wenn die<br />

Rede auf den KMGV kommt. So viel Nähe<br />

wirkt sich positiv auf die Zusammenarbeit<br />

aus: Orchester und Dirigent kennen und<br />

schätzen einander, das Orchester hat, wie für<br />

den eigenen Chor, so inzwischen auch<br />

für den Klang des KMGV und die Guthoff’schen<br />

Arrangements ein Gespür entwickelt.<br />

Das zeigt sich in ganz praktischen<br />

Dingen: Die anfänglich für das Orchester<br />

ungewohnten musikalischen Übergänge<br />

von Klassik- auf Pop- oder Karnevalsklänge,<br />

insbesondere in der Ouvertüre, bedurften in<br />

den Anfangsjahren noch längerer Proben,<br />

als das heute der Fall ist. Alles in allem ergibt<br />

sich aus dem Gesagten das Bild einer harmonischen<br />

musikalischen Verbindung zwischen<br />

dem Orchester und dem KMGV.<br />

Im Rahmen einer streng wissenschaftlichen<br />

Untersuchung dürfen kritische Fragen<br />

selbstverständlich nicht ausgeblendet werden,<br />

z.B.: Die Bergischen Symphoniker sind<br />

ein Orchester von Berufsmusikern, Vollprofis,<br />

die spielen, was von Ihnen verlangt wird<br />

und die sich bei ihrer Gründung zur »wirtschaftlichen<br />

Betätigung« verpflichtet haben.<br />

Ist es da nicht sentimental zu glauben, der<br />

KMGV habe dem Orchester über das rein<br />

professionelle hinaus etwas zu bieten und es<br />

gäbe über das rein wirtschaftliche hinaus<br />

eine Verbindung zwischen dem Orchester<br />

und dem KMGV? Diese Fragen sind in unserem<br />

Zusammenhang deshalb von Bedeutung,<br />

weil die dahinter stehende Vermutung,<br />

es handele sich hier um eine »reine Zweckverbindung«,<br />

geeignet ist, die hier vertretene<br />

These von der Überwindung des Rheins als<br />

kultureller Grenze in Frage zu stellen.<br />

Nun, glaubt man den Verantwortlichen, gibt<br />

es dieses »gewisse Etwas« durchaus. Fragen<br />

wir also: Was hat der KMGV den Bergischen<br />

über das schnöde Geld hinaus noch<br />

zu bieten? Eine der Antworten auf diese<br />

Frage hat mit dem Selbstverständnis der<br />

Bergischen Symphoniker zu tun: Die Bergischen<br />

sehen sich als ein regionales Orchester,<br />

das in ganz vielfältiger Weise für die<br />

Menschen in der Region tätig ist – und dessen<br />

Ziel es ist, sein Publikum zu begeistern.<br />

Die Arbeit der Musiker besteht dabei nicht<br />

nur aus Auftritten in Konzertsälen, in denen<br />

dem Publikum von klassischen Konzerten<br />

bis zur neue Musik das ganze Programm<br />

der »E-Musik« dargeboten wird. Die Bergischen<br />

Symphoniker absolvieren ein dichtgedrängtes<br />

Programm mit ca. 150 bis 160<br />

Terminen jährlich. Das ist von der Anzahl<br />

her ein Spitzenwert, was sich schnell erschließt,<br />

wenn man davon ausgeht, dass das<br />

Jahr für einen Arbeitnehmer i.d.R. aus etwa<br />

210 bis 220 Arbeitstagen besteht. Neben<br />

klassischen Konzerten stehen dabei etwa<br />

Auftritte in Schulen, Altersheimen und<br />

Krankenhäusern der Region auf dem Spielplan,<br />

dazu kommt eine intensive Nachwuchsarbeit<br />

mit jungen Musikern und Dirigenten.<br />

In diesem Arbeitsumfeld sind die<br />

Abende beim Zillche nicht »nur« ein Gastspiel,<br />

das man »der Kasse wegen« gerne<br />

mitnimmt, sondern haben für die Musiker<br />

aus dem Bergischen eine besondere Qualität<br />

und ihren eigenen Wert: Mehr als 20<br />

Abende mit jeweils weit über eintausend begeisterten<br />

Besuchern, das ist auch für Profis<br />

etwas Besonderes; die Begeisterung des Publikums<br />

schlägt also nicht nur auf den<br />

Chor, sondern auch auf das Orchester zurück:<br />

Wo man so begeistert beklatscht wird,<br />

da spielt man gerne auf.<br />

Personen und Persönliches<br />

39


GESUCHT:<br />

SPONSORING-PARTNER<br />

FÜR 2017<br />

KMGV-Jubiläum 2017<br />

175 Jahre<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein feiert im Jahr<br />

2017 sein 175-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum<br />

möchten wir nutzen, um unseren Verein mit seiner<br />

ganzen Bandbreite an musikalischem Repertoire<br />

dem Kölner Publikum vorzustellen. Um dieses<br />

Vorhaben in die Tat umsetzen zu<br />

können, sind wir auf die Unterstützung<br />

von Unternehmen aus Köln<br />

und Umgebung angewiesen, die uns<br />

über das gesamte Jubiläumsjahr<br />

hinweg als Sponsoring-Partner unterstützen<br />

möchten.<br />

Eine Info-Broschüre über die<br />

Sponsoring-Möglichkeiten<br />

senden wir gerne zu.<br />

JANUAR 2017 –<br />

DIE CÄCILIA WOLKENBURG SPIELT<br />

Auch im Jubiläumsjahr 2017 wird die Bühnenspielgemeinschaft<br />

Cäcilia Wolkenburg ein Divertissementchen<br />

auf die Bühne bringen. Ein buntes<br />

Spektakel mit Musik, Tanz, Spiel und viel kölschem<br />

Herzblut. Über 30.000 Gäste verfolgen in<br />

jedem Jahr die 25 Vorstellungen, die als Gastspiel<br />

der Oper Köln organisiert sind.<br />

DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />

Jeder Sponsoring Partner erhält ein Kartenkontingent,<br />

um Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner<br />

zu diesem einmaligen Event nach Köln einladen<br />

zu können. Ergänzend sind im Jubiläumsjahr<br />

2017 die Sponsoring-Partner mit einer Anzeige im<br />

Programmheft des aktuellen Stückes vertreten.<br />

EINE INFORMATION FÜR<br />

SPONSORING-PARTNER SEPTEMBER 2017 – OPEN-AIR<br />

GALAKONZERT AUF DEM RONCALLIPLATZ<br />

03<br />

DAS SILBER-PAKET:<br />

80 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />

1/2-Seite Anzeige im Programmheft<br />

Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />

DAS GOLD-PAKET:<br />

150 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />

1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />

Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />

DAS PLATIN-PAKET:<br />

250 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />

2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />

Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />

Das absolute Highlight des Jubiläumsjahres: Gemeinsam mit dem WDR-Orchester präsentiert der Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

die schönsten Opernmelodien im Rahmen eines Open-Air Galakonzertes auf dem Roncalliplatz. Rund 3.500 Gäste erwarten wir<br />

am Sonntag, den 17. September im Schatten des Kölner Doms zu diesem einmaligen Klassik-Erlebnis.<br />

DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />

DAS SILBER-PAKET:<br />

Und die besten Plätze sind für Sie und Ihre Gäste reserviert. Zeigen Sie Ihren Geschäftspartnern die schönste Seite Kölns und wohnen<br />

70 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg Sie einem ganz besonderen Konzertabend bei.<br />

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Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />

05<br />

DAS GOLD-PAKET:<br />

150 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />

1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />

Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />

DAS PLATIN-PAKET:<br />

250 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />

2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />

Große Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />

40<br />

Gut.<br />

Sicherheit<br />

Vertrauen<br />

Nähe<br />

Kreissparkasse.


Auch in musikalischer Hinsicht hat das Zillche<br />

für die Musiker durchaus Manches zu<br />

bieten. Für die Streicher gibt es immer wieder<br />

anspruchsvolle klassische Partien, die<br />

auch ein versierter Musiker nicht nebenbei<br />

»herunterspielt«, die Trompeter gar kommen<br />

beim Zillche voll auf ihre Kosten, können<br />

hier und da mal »so richtig aufdrehen«,<br />

was ihnen in den klassischen Konzerten in<br />

der Regel verwehrt bleibt. Kein Wunder also,<br />

dass es im Bergischen heißt: Die Trompeter,<br />

die fahren so richtig gerne nach Köln.<br />

Wie bei anderen, mehrfach dargebotenen<br />

Konzerten, so stellt sich im Verlauf von<br />

mehr als 20 Vorstellungen auch beim Zillche<br />

für die Musiker eine gewisse »Routine«<br />

ein, die aber ebenso wie auf der Bühne auch<br />

im vorgelagerten Graben gerne dazu genutzt<br />

wird, mehr »zu spielen«: Steht das<br />

musikalische Gefüge auf einem sicheren<br />

Fundament, dann können eben auch mal<br />

andere musikalische Akzente gesetzt werden.<br />

Das Zillche bleibt mithin auch im<br />

Orchestergraben für die Beteiligten bis zum<br />

letzten Vorhang interessant.<br />

All das sind spezifisch berufliche Aspekte,<br />

die zum Beweis einer besonderen »Nähe«<br />

zwischen den Bergischen Symphoniker und<br />

dem KMGV herangezogen werden können.<br />

Das Leben besteht aber nicht nur aus Arbeit,<br />

es gibt auch eine Zeit danach – und<br />

auch hier zeigt sich, dass in den vergangenen<br />

Jahren ein Band zwischen Orchester<br />

und Chor entstanden ist. Zwar besteigen<br />

die Musiker in der<br />

Regel nach der Vorstellung<br />

den Bus, der sie<br />

zurück ins Bergische<br />

bringt, so dass für persönliche<br />

Kontakte zu<br />

Sängern kaum Gelegenheit<br />

besteht. »Aus<br />

den Augen« bedeutet aber nicht automatisch<br />

»aus dem Sinn«: Manchen Musiker<br />

zieht es auch außerhalb seines Dienstes<br />

nach Köln, um mit Familie und Freunden<br />

einmal live zu erleben, was er/sie sonst<br />

Abend für Abend aus dem Graben heraus<br />

eben »nur« akustisch erlebt: Das Divertissementchen.<br />

Damit zeigt sich, was zu beweisen<br />

war: »Aus Partnern werden Freunde.«<br />

Schlussbemerkung<br />

Es gehört zum Wesen der Zeiten, dass sie<br />

sich ändern – auch am Rhein. Zwar ist nicht<br />

zu leugnen, dass sich regional immer noch<br />

beachtliche Hinweise auf historisch bedingte<br />

kulturelle Differenzen der beiden<br />

Rheinseiten finden lassen (aufwendige<br />

Grabdenkmäler im Linksrheinischen seit<br />

römischer Zeit [Grab des Poblicius an der<br />

Severinstraße, Millionärsallee auf dem<br />

Melatenfriedhof]; rechtsrheinisch teilweise<br />

noch einfachste Erdbestattungen [vgl. Fundumstände<br />

des Neanderthalers bei Düsseldorf]),<br />

aufs Ganze betrachtet sind aber in<br />

den letzten sechzehnhundert Jahren die<br />

Kulturlandschaften links und rechts des<br />

Rheines zu einem Kulturraum zusammengewachsen.<br />

Wie im vorstehenden Beitrag dargelegt<br />

werden konnte, hat auch der als linksrheinischer<br />

Verein gegründete KMGV auf<br />

musikalischem Gebiet seit dem frühen<br />

20. Jahrhundert seinen<br />

Teil zur Überwindung<br />

dieser ehemals einschneidenden<br />

(Kultur-) Grenze<br />

beigetragen. GF<br />

Personen und Persönliches<br />

41


Fauna Musica<br />

42<br />

Als Biologe haben mich<br />

schon immer die exotischen<br />

Arten in ihren Bann gezogen.<br />

Eines schönen Abends<br />

entdeckte ich dann den<br />

KMGV-er und war sofort fasziniert<br />

von seinem Habitus<br />

und seinem Verhalten. Was<br />

tun Biologen nicht alles, um<br />

die Geheimnisse der Natur<br />

zu ergründen. Sie steigen auf die höchsten<br />

Berge oder tauchen in die Tiefsee ab.<br />

Dr. Frank Single<br />

Meine Versuche, die Art mit jährlichen Besuchen<br />

der Cäcilia Wolkenburg näher kennenzulernen,<br />

reichten bei weitem nicht aus.<br />

Da mussten andere Mittel her, nämlich<br />

tarnen und sich unter die KMGV-er mischen.<br />

Also trat ich in die Chorschule ein,<br />

um mich darin zu üben, dem KMGV-er<br />

immer ähnlicher zu werden. Ein schwieriges<br />

Unterfangen, aber es gelang mir als einer der<br />

ihren akzeptiert zu werden. Deshalb möchte<br />

ich heute tiefe Einblicke aus meinen Forschungsergebnissen<br />

einer ganz besonderen<br />

Spezies im Regnum animalum vorstellen.<br />

<strong>Der</strong> KMGV-er ist uns in drei Unterarten<br />

seit vielen Jahrzehnten bekannt und nach<br />

dem heutigen Stand der Wissenschaft fin-<br />

det man diese Spezies nur im<br />

Rheinland in der Umgebung von<br />

Köln. Die Erstbeobachtung lag<br />

um das Jahr 1842. Mit sehr viel<br />

Glück ist es möglich, vereinzelte<br />

Exemplare weltweit anzutreffen.<br />

Die drei Unterarten lassen sich<br />

nicht immer gut unterscheiden.<br />

Mischformen kommen durchaus<br />

vor, was sich in ihrem Sozialverhalten<br />

positiv bemerkbar macht.<br />

Da wäre zunächst die Cecillia spec. zu erwähnen,<br />

die etwa zwischen 150 cm bis 200<br />

cm lang ist; rund 60 bis 100 kg schwer werden<br />

kann (besonders prächtige Exemplare<br />

überschreiten diese Werte). Ihre Fellfarbe ist<br />

sehr verschieden von blond bis braun und<br />

schwarz. Die häufigste Farbe ist jedoch silbergrau.<br />

Stößt man auf große Gruppen dieser<br />

Unterart findet man ausschließlich nur<br />

männliche Exemplare. <strong>Der</strong> Grund hierfür<br />

ist unbekannt und Gegenstand der aktuellen<br />

Forschung.<br />

Die Cecillia spec. ist im Allgemeinen sehr gesellig<br />

und freundlich gesinnt. Nie soll ein<br />

Mensch je durch einen solchen umgekommen<br />

sein. Nein, ganz im Gegenteil! Menschen<br />

suchen geradezu die Nähe zu ihr.<br />

Dazu hat die Menschheit geeignete Begeg-


nungsstätten, wie Philharmonien und Konzertsäle<br />

abseits der Zoos für sie errichtet.<br />

Die KMGV-er lassen sich im Allgemeinen<br />

schwer zähmen. Es gelingt nur besonders<br />

gut ausgebildeten und geduldigen Dompteuren,<br />

wie dem berühmten Bernhard Steiner<br />

und seinem berühmten Assistenten<br />

Christopher Brauckmann, sie zu bändigen.<br />

Hat der Dompteur sie erst einmal so weit,<br />

dass sie ihm seine Aufmerksamkeit schenken,<br />

geben sie durchaus wohlklingende<br />

Soziallaute von sich, die zeitweise so lieblich<br />

klingen, dass dadurch Menschen in Heerscharen<br />

angelockt werden.<br />

Bei einer zweiten Unterart, Cecillia cecillia,<br />

wurde ein sehr sonderbares Verhalten beobachtet<br />

was sich nur paleogenetisch erklären<br />

lässt. Im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte<br />

erlangte er die Fähigkeit, seine Fellfarbe<br />

zu wechseln, ja sogar sein Geschlecht<br />

zu verbergen. Trifft man auf solch eine Ansammlung,<br />

z.B. in Opernhäusern, gelingt es<br />

nur den allerbesten Experten eine Geschlechtsbestimmung<br />

vorzunehmen. Sie<br />

sind wesentlich aufgeschlossener und neigen<br />

dazu, durch ihr eigenartiges Verhalten<br />

und die besonders stark ausgeprägten lokalen<br />

Laute den Menschen ungeheure Freude<br />

zu bereiten.<br />

Sozialverhalten: Hier ist auch die Ausprägung<br />

der Soziallaute sehr speziell. So kommen<br />

hier die so genannten rheinischen Hinterzahnlaute<br />

wesentlich häufiger vor als bei<br />

anderen Unterarten. Auch der kölsche Zungenschlaglaut<br />

wird hier einmalig beobachtet.<br />

Nirgendwo anders auf der Welt wird im Gloria<br />

das Excelsis deo mit vier L gesungen.<br />

Die dritte und letzte Unterart ist die Cecillia<br />

cella choriensis. Sie zeichnet sich dadurch<br />

aus, dass hier der Gemeinschaftssinn in jeglicher<br />

Hinsicht überdurchschnittlich ausgeprägt<br />

ist. Sie treten grundsätzlich nur im<br />

Rudel auf und sind fast ausschließlich in den<br />

dafür geeigneten Räumlichkeiten haltbar.<br />

Ihre Soziallaute sind so fein und präzise, dass<br />

sie sogar einen Sinusgenerator beeindrucken<br />

könnten. Hinterzahnlaute oder der kölsche<br />

Zungenschlag sind ihnen fremd.<br />

Eine Synanthropie aller drei Unterarten<br />

scheint nicht immer zu funktionieren. Dies<br />

unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen.<br />

Cecillia cecillia ist in den Monaten Januar bis<br />

März im eigenen Bau kaum anzutreffen. Gelegentlich<br />

lassen sich einzelne Exemplare<br />

zwischen den Fütterungen beobachten. Dagegen<br />

ist Cecillia spec. ganzjährig am gleichen<br />

Ort zu finden. Festgelegte Fütterungszeiten<br />

machen es den Wissenschaftlern und<br />

Dompteuren leichter, sie zu studieren.<br />

Einzelhaltung: Die Einzelhaltung ist sehr<br />

schwierig, weshalb man sich in den 50er<br />

Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts dazu<br />

entschloss, einen adäquaten Bau, nämlich<br />

die Wolkenburg, für den Aufenthalt dieser<br />

Spezies zu schaffen.<br />

Fütterung: Bei der Nahrung ist der KMGVer<br />

sehr genügsam aber wählerisch. Er isst ausschließlich<br />

Frikadellen, Schnitzel und Halve<br />

Hahn. Dazu wird Kölsch gereicht. Experimente,<br />

bei denen man versuchte, die Arten<br />

an Altbier zu gewöhnen, führten zu Verwirrtheit,<br />

Lähmungserscheinungen und<br />

geistigem Verfall. Laut Herrn Steiner hat es<br />

sich bewährt, die Fütterung immer erst nach<br />

den Dressuren durchzuführen. Dies erleichtert<br />

das Training und die Haltung.<br />

Befürchtete man viele Jahre lang ein Aussterben<br />

dieser Art, beobachtet man nun<br />

einen signifikanten Anstieg der Population.<br />

Die Ursachen sind völlig unklar. Balzverhalten<br />

wird aller Orten beobachtet, Paarungsverhalten<br />

nie.<br />

Hoffen wir, dass uns diese Art noch lange<br />

erhalten bleibt und den Menschen weiterhin<br />

so viel Freude bereitet. Ich habe sie innerhalb<br />

eines Jahres meiner Forschungstätigkeit<br />

lieben gelernt.<br />

FS<br />

KMGV einmal anders<br />

43


KMGV-Familie<br />

Geburtstage im April<br />

01.04.1<strong>96</strong>1 55 Jahre<br />

Stefan Schreiner<br />

Fördermitglied<br />

02.04.1951 65 Jahre<br />

Bernd Voß<br />

Fördermitglied<br />

24.04.1941 75 Jahre<br />

Wolfgang Hacker<br />

Fördermitglied<br />

24.04.1946 70 Jahre<br />

Wolfgang Bartel<br />

aktiver Sänger<br />

16.05.1<strong>96</strong>6 50 Jahre<br />

Michael Friedrich<br />

aktiver Sänger<br />

44<br />

04.04.1946 70 Jahre<br />

Peter Mauthe<br />

aktiver Sänger<br />

19.05.1<strong>96</strong>6 50 Jahre<br />

Frank Oppermann<br />

aktiver Sänger<br />

10.04.1936 80 Jahre<br />

Maria Trude<br />

Witwenmitglied<br />

12.04.1941 75 Jahre<br />

Dipl. Ing. Wolfgang Virnich<br />

aktiver Sänger<br />

17.04.1981 35 Jahre<br />

Lars Lessenich<br />

Fördermitglied<br />

29.04.1936 80 Jahre<br />

Ingrid Küster<br />

Fördermitglied<br />

30.04.1936 80 Jahre<br />

Dr. Erich Eckert<br />

Fördermitglied<br />

Geburtstage im Mai<br />

01.05.1956 60 Jahre<br />

Dr. Wolfgang Hammers<br />

Fördermitglied<br />

05.05.1951 65 Jahre<br />

Hans Weber nicht ausübend<br />

27.05.1936 80 Jahre<br />

Dr. Ulrich Demmel<br />

Fördermitglied<br />

Geburtstage im Juni<br />

01.06.1931 85 Jahre<br />

Pastor Josef Eßer<br />

Fördermitglied<br />

03.06.1926 90 Jahre<br />

Herbert Marnett<br />

Fördermitglied


04.06.1981 35 Jahre<br />

Ralf Strotmann<br />

aktiver Sänger<br />

08.06.46 70 Jahre<br />

Gerhard Preckel<br />

Fördermitglied<br />

13.06.1931 85 Jahre<br />

Adalbert Wadle<br />

aktiver Sänger<br />

14.06.1936 80 Jahre<br />

Josefine Weber<br />

Fördermitglied<br />

17.06.1941 75 Jahre<br />

Agnes Wilde<br />

Fördermitglied<br />

24.06.1936 80 Jahre<br />

Hans-Dieter Vosen<br />

Fördermitglied<br />

27.06.1946 70 Jahre<br />

Herbert Kurth<br />

aktiver Sänger<br />

Neue Fördermitglieder<br />

Rosemarie Kronen-Wiesbaum<br />

Gold-Krämer-Stiftung<br />

Silvia Hornstein<br />

Michael Seifert<br />

Neue Witwenmitglieder<br />

Monika Gräf<br />

Neue Sänger<br />

Manfred Nonnast 2. Tenor<br />

KMGV-Familie<br />

45<br />

15.06.1936 80 Jahre<br />

Leo Moers Fördermitglied<br />

15.06.1946 70 Jahre<br />

Manfred Radermacher<br />

aktiver Sänger<br />

29.06.1<strong>96</strong>6 50 Jahre<br />

Johannes Fromm<br />

aktiver Sänger<br />

Martin-Oliver Nonnast<br />

2. Tenor<br />

16.06.1941 75 Jahre<br />

Hansmanfred Boden<br />

Fördermitglied


Köln: 0221-179 44 43<br />

Leverkusen: 0214 - 400 08 10<br />

Grevenbroich: 02181- 6 91 90<br />

Trauerhalle & Abschiedsraum<br />

• Bestattungen jeder Art,<br />

an allen Orten und in jeder Preislage<br />

• Vorsorge zu Lebzeiten<br />

• Wir sind Tag und Nacht für Sie da!<br />

Mit neuem Denken, aus alter Tradition, helfen wir mit persönlicher Trauerbegleitung.<br />

Internet: www.rheindorf-bestattungen.de<br />

A K T I V E S M I T G L I E D I M K M G V<br />

46<br />

DUNKEL<br />

STEINMETZ-<br />

BETRIEB<br />

E. Dunkel u. Söhne GmbH<br />

Venloer Straße 1061<br />

50829 Köln<br />

Telefon 0221-5 00 23 84<br />

Telefax 0221-5 00 25 19<br />

dunkel-steinmetz@t-online.de<br />

Grabstätte des 1. KMGV-Dirigenten<br />

Franz Weber<br />

auf dem Friedhof Melaten<br />

Betreuung durch die Firma Dunkel<br />

Bei der Vermittlung von<br />

Denkmalpatenschaften sind wir behilflich.


<strong>Der</strong> KMGV trauert um<br />

Hermann Hackstein<br />

verstorben Dezember 2015<br />

Sänger seit 1<strong>96</strong>2<br />

Dieter Kock<br />

Fördermitglied seit 2004<br />

Wolfgang Rduch<br />

verstorben Dezember 2015<br />

Fördermitglied seit 1970<br />

Michael Lehmann<br />

verstorben Februar <strong>2016</strong><br />

Aktiver Sänger seit 1.12.2011<br />

Michael Lehmann<br />

Für uns immer noch unfassbar,<br />

verstarb am 10. Februar unser<br />

Mitspieler Michael Lehmann<br />

plötzlich und unerwartet im<br />

Alter von 48 Jahren. Bis zum<br />

Tag davor hatte er als Sänger<br />

und Mitspieler bei unserem<br />

diesjährigen Zillche mitgewirkt.<br />

Wir verlieren mit Michael<br />

einen sympathischen und liebenswerten<br />

Menschen, der<br />

vielen ein wahrer Freund war.<br />

Wir trauern um ihn, und werden ihn nicht vergessen. Unsere<br />

Anteilnahme gilt seiner Familie.<br />

Manfred Kölzer [Baas der Cäcilia]<br />

KMGV-Familie<br />

Impressum<br />

47<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> ist die<br />

Vereinszeitschrift des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins.<br />

Sie erscheint viermal jährlich.<br />

<strong>Der</strong> Bezugspreis ist im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Herausgeber:<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Mauritiussteinweg 59<br />

(Wolkenburg) 50676 Köln<br />

Telefon 0221 23 12 32<br />

Telefax 0221 23 75 58<br />

www.kmgv.de · info@kmgv.de<br />

Sekretariat: Birgit Larres<br />

Bürozeit: Montag, Dienstag,<br />

Mittwoch: 09.30 – 12.30 Uhr<br />

und 14.00 – 16.30 Uhr<br />

Donnerstag (Probentag):<br />

14.00 – 19.30 Uhr<br />

Freitag: 09.30 – 12.30 Uhr<br />

Bankverbindungen:<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

DE63 3705 0198 0005 6620 44<br />

BIC COLSDE33<br />

Kreissparkasse Köln<br />

DE54 3705 0299 0000 0099 17<br />

BIC COKSDE33<br />

Commerzbank Köln<br />

DE54 3704 0044 0131 8120 00<br />

BIC COBADEFFXXX<br />

Präsident: Gerd K. Schwieren<br />

Dirigent: Bernhard Steiner<br />

Redaktionsleitung<br />

Uwe Rosenhahn<br />

Einsendeschluss für Artikel<br />

<strong>Burgbote</strong> 02.<strong>2016</strong>:<br />

10.04.<strong>2016</strong><br />

Die Redaktion behält sich vor,<br />

eingereichte Texte zu redigieren.<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Detlef Blöcke (DB)<br />

Pascal Deter (PD)<br />

Georg Fickus (GF)<br />

Axel Hollander (AH)<br />

Bernd Nink (BN)<br />

Uwe Rosenhahn (UR)<br />

Frank Single (FS)<br />

Ralf Strotmann (RS)<br />

Angelo Valtzis (AV)<br />

Björn Wilhelm (BW)<br />

Anzeigen und Produktion:<br />

artwork Wolfgang Bialek<br />

Tel. 02232 9935711<br />

Fax 03222 3397185<br />

Bildnachweis:<br />

André Boeck, Marco Göhre,<br />

Marius Kreuder, HD Rattay,<br />

Angelika Rheindorf, Simon<br />

Roloff, Uwe Rosenhahn,<br />

Manfred Schreier, Emil Zander,<br />

KMGV-Archiv


Immer da, immer nah.<br />

Wer von Vielem „ein Lied singen“<br />

kann, braucht eine Versicherung,<br />

die den richtigen Ton trifft.<br />

Geschäftsstellenleiter Lars Lessenich<br />

Kalk-Mülheimer-Str. 327 • 51065 Köln<br />

Telefon 0221 625921<br />

lars.lessenich@gs.provinzial.com<br />

www.provinzial.com<br />

»<br />

Mögen<br />

alle Deine Himmel blau sein, mögen alle<br />

Deine Träume wahr werden, mögen alle Deine<br />

Freunde wahrhaft wahre Freunde und alle Deine<br />

Freuden vollkommen sein. Irischer Segenswunsch


Die Schäl Sick und<br />

die Deutsche Bahn<br />

Das war jahrelang immer ärgerlich,<br />

anstrengend und ging manchmal schief:<br />

Die letzte und schönste der Zillche-Aufführungen<br />

am Karnevals-Dienstag musste<br />

Mitspieler Detlef Blöcker fast jedes Mal früher<br />

verlassen, um den letzten Zug von Köln<br />

in Richtung Bonn-Beuel, Bad Honnef und<br />

Unkel noch zu erreichen. Was die Bahn mit<br />

Sonderfahrplänen während der tollen Tage<br />

im Rheinland an späteren Sonderzügen bot,<br />

galt bisher nie für die südliche Schäl Sick.<br />

Von dort stammen inzwischen mehrere<br />

Sänger, die sich scherzhaft auch »Siebengebirgsmafia<br />

im KMGV« nennen.<br />

Eine Lösung mußte her. Detlef Blöcker<br />

schrieb darum schon am 11.11.2014 an<br />

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek<br />

einen launigen Brief, in dem er den Wunsch<br />

nach späteren Zugverbindungen u.a. wie<br />

folgt begründete:<br />

…. Wie schön für uns alle von der südlichen<br />

»Schäl Sick« wäre es, wenn, wie an Wochenenden,<br />

je ein Zug der RB 27 um<br />

00.01h und 01.01h am Aschermittwoch<br />

früh fahren würde. Oder sind wir von der<br />

Schäl Sick nicht so wichtig? Ich baue auch<br />

darauf, dass Sie als Rheinländer aus Oberhausen<br />

für meine Bitte, die ich übrigens mit<br />

vielen aus meiner Region teile, Verständnis<br />

haben und die entsprechenden Schritte einleiten.<br />

Für eine positive Regelung verspreche<br />

ich Ihnen mit Ihrer Gattin eine Einladung<br />

am Abend des Karnevalsdienstag in<br />

das Divertissementchen 2015 der Cäcilia<br />

Wolkenburg in der Kölner Oper am Rhein,<br />

an dem ich seit 15 Jahren mitwirke und anschließend<br />

mindestens ein Kölsch und ein<br />

gutes Essen in einem Kölner Brauhaus!<br />

Cäcilia-Baas Manfred Kölzer und Detlef<br />

Blöcker waren sich einig: Wenn das klappt,<br />

wird der Minister eingeladen. Nach einigem<br />

Hin und Her wegen diverser Zuständigkeiten<br />

fuhr in Köln am Aschermittwoch<br />

<strong>2016</strong> früh um 00.01 Uhr tatsächlich ein<br />

Sonderzug. Die südliche Schäl Sick ist nun<br />

auch Karnevalsdienstag-Nacht an das feiernde<br />

Köln angeschlossen.<br />

DB<br />

Sonderfahrpläne der KVB<br />

49


50<br />

Noch immer<br />

jot jejange?<br />

Wie hatte ich mich gefreut, aus meinem<br />

Wolkenburg-Gebälk wieder zum Gastspiel<br />

der Cäcilia in das frisch renovierte Opernhaus<br />

ziehen zu dürfen. Fehlanzeige, große<br />

Pleite. Obwohl, hätte man das nicht schon<br />

lange vorher erkennen müssen und das –<br />

immerhin bestens vertraute und bewährte –<br />

Blaue Zelt quasi in Reserve halten sollen?<br />

Wie kann es sein, dass noch wenige Wochen<br />

vorher an einem Wiedereröffnungs-Termin<br />

am Offenbach-Platz festgehalten wurde, der<br />

dann um unsägliche drei Jahre (oder mehr)<br />

verschoben wurde – von den gewaltigen zusätzlichen<br />

Kosten ganz abgesehen. Wo doch<br />

selbst ein Laie sehen konnte, dass diese<br />

Baustelle so schnell nicht fertig werden<br />

würde. Was machen eigentlich die Hundertschaften<br />

städtischer Mitarbeiter im Bau- und<br />

Kulturdezernat? <strong>Der</strong>en Oberhäuptlinge allerdings<br />

sowieso jede Verantwortung ablehnen<br />

einschließlich der Opernintendanz, um<br />

deren Haus es doch geht. Typisch und im<br />

wiederholten Falle: was für ein Armutszeugnis<br />

städtischer Verwaltung.


Konsequenz für das Zillche: statt Blauem<br />

Zelt jetzt Weißes Festzelt in Deutz, hinterm<br />

Bahnhof, auf einer Brachfläche, die demnächst<br />

bebaut wird. Auf die »Schäl Sick«<br />

konnte und wollte ich nicht (der Rhein!),<br />

aber ich hörte viel Bewunderung für die<br />

logistische, technische und organisatorische<br />

Leistung beim Aufbau dieser neuen Spielstätte.<br />

Alle Achtung! Aber obwohl alles bis<br />

ins Detail bestens eingerichtet wurde, es<br />

bleibt ein Zelt – zudem an einem nicht besonders<br />

freundlichen Ort. Ein Riesenzelt,<br />

das trotz aller Mühen doch Defizite aufweist<br />

(Geräuschkulisse, Sichtverhältnisse etc.).<br />

Davon offenbar unbeeindruckt war das<br />

treue Zillche-Publikum, das voller Begeisterung<br />

jeden Abend mit den Sängern und<br />

Tänzern mitfeierte. Es soll sogar Leute gegeben<br />

haben, die das Zillche im Weißen<br />

Zelt für das Beste seit langem hielten.<br />

Trotzdem – aus welchem Grunde im Einzelnen<br />

auch immer – viele Plätze blieben<br />

leer. Äußerst ungewöhnlich. Mit dieser Reaktion<br />

des potenziellen Publikums ging leider<br />

auch ein ganz wesentlicher, oft bewunderter<br />

Nimbus Eurer Veranstaltung verloren,<br />

nämlich der des Besonderen und des<br />

Privilegs, dafür Karten zu bekommen (was<br />

rar ist, ist begehrt...!).<br />

War in der Euphorie, die Lösung für das<br />

Spielstättenproblem gefunden zu haben, am<br />

Ende Artikel 3 des Kölschen Grundgesetzes<br />

im Spiel: »Et hätt noch immer jot jejange«?<br />

Aber letztlich war die tolle Stimmung im<br />

Zelt alle Mühe (und allen finanziellen Einsatz<br />

für die Bewahrung der langen Zillche-<br />

Tradition) wert. Insofern bin ich gern geneigt,<br />

anzuerkennen, dass dies die beste<br />

aller angebotenen Lösungen gewesen ist.<br />

Und um sachlich korrekt zu bleiben: Trotz<br />

aller Mängel sind diejenigen zu würdigen,<br />

die sich in der causa Weißes Zelt bis zur Erschöpfung<br />

aufgerieben haben.<br />

Schlussfolgerung für die Zukunft unseres<br />

geliebten Zillche: neue Überlegungen müssen<br />

angestellt werden, bei denen durchaus<br />

auch eine Rolle spielen könnte, sich wieder<br />

etwas rar zu machen. Eine Option ist sicher<br />

das toll eingerichtete Weiße Zelt – in freundlicherem<br />

Gelände, das vom Publikum angenommen<br />

wird. Einige Verbesserungen dürften<br />

machbar sein (z.B. Sichtverhältnisse:<br />

maximal drei Reihen pro Ebene! Entzerrung<br />

der Garderobe). Auch und gerade im Jubiläumsjahr<br />

Eures KMGV müsste alles vermieden<br />

werden, was nach »Notlösung« aussieht<br />

– sonst lieber Verzicht, es gibt ja genug<br />

andere Veranstaltungen, um zu glänzen!<br />

Auch eine Rückkehr zur Oper in ihrem<br />

jetzigen Domizil, wo das von eurem Publikum<br />

geschätzte Umfeld ist, scheint denkbar.<br />

Lieber eine Nummer kleiner, aber ausverkauft!<br />

Warum nicht auf Altbewährtes zurückgreifen<br />

und den Aufwand der geringeren<br />

Platz- bzw. Einnahmen-Kapazität anpassen?<br />

Aber schön wäre es schon, wenn<br />

Ihr wieder auf die linke Stromseite zurückkehrtet.<br />

Wie würde ich mich freuen, wieder bei<br />

eurem Spiel dabei zu sein.<br />

Euer Spötter<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt<br />

51


Aus dem Archiv des <strong>Burgbote</strong>n<br />

Anlässlich der Berichterstattung über<br />

das Zillche <strong>2016</strong> hat der <strong>Burgbote</strong> in<br />

Unterlagen aus dem vergangenen Jahrhundert<br />

(1959) geblättert. Und so<br />

wurde damals für das Divertissementchen<br />

geworben:<br />

UR<br />

KMGV Archiv<br />

52<br />

Ausdruck der Freude<br />

Horst Meyer<br />

Ja, das ist die reinste Freude,<br />

blauen Himmel mal zu seh’n.<br />

Wie die Menschen wieder lachen,<br />

wenn sie die Sonne wieder seh’n.<br />

Ja, das ist die reinste Freude,<br />

die Natur in Voller Pracht.<br />

Sie ist aufgeweckt und blüht,<br />

wie das die Menschen fröhlich macht.<br />

Ja, das ist die reinste Freude,<br />

überall wird sie entfacht.<br />

Singen, Tanzen, Jubeln, Springen,<br />

das hat der Frühling uns gebracht.


O-Töne Steiner<br />

Bitte nicht lächeln und trotzdem<br />

falsch singen. Das hört sich an wie<br />

bei einem Zweijährigen auf dem Topf<br />

wenn er fertig ist.<br />

Bei den 2. Bässen lassen manche noch<br />

den Nachbarn singen, versuchen Sie es<br />

doch einmal selbst.<br />

Das Wichtigste beim gemeinsamen Singen<br />

ist, nur nicht nachgeben, auch wenn man<br />

genau hört, dass man falsch singt.<br />

Wie ist ihr Ton? Sie meinen den richtigen,<br />

aber man kann ihn nicht erkennen.<br />

Das klingt ein bisschen wie kurz nach der<br />

Tollwutimpfung.<br />

Bei so einem Jägerchor kommen die<br />

Viecher nicht aus dem Lachen heraus.<br />

Lächeln Sie den Ton an …, nein, lieber<br />

doch nicht.<br />

Wir brauchen so einen leptosomen Ton<br />

und keinen pyknischen.<br />

Das ist die zweite Stelle. Jetzt dürfen<br />

Sie das singen, was Sie bei der ersten<br />

Stelle besser nicht gesungen hätten.<br />

Mit Körpereinsatz, das ist Singen.<br />

Das andere ist Badewanne.<br />

»Ich will ihr folgen durch Wälder und<br />

Meer.« Weit werden Sie aber nicht kommen,<br />

das kann ich Ihnen sagen. So kommen Sie<br />

nur bis zum Gartenzaun.<br />

Sie sind da am Grundeln. Das ist das, was die Enten<br />

machen. Na ja, der ein oder andere Schwan ist schon<br />

auch dabei.<br />

O-Töne Steiner<br />

53


KMGV-Termine <strong>2016</strong><br />

54<br />

KMGV-Termine <strong>2016</strong><br />

• Die KMGV-Proben finden donnerstags von 19 bis 21.30 Uhr in der Wolkenburg statt.<br />

• Die Chorschule für bereits aufgenommene Sänger findet donnerstags von 18 bis 19 Uhr statt.<br />

• Die Chorschule für Aspiranten findet donnerstags statt.<br />

Interessierte sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich im Sekretariat.<br />

Besonderheiten » 2. Quartal <strong>2016</strong><br />

Samstag 16.4. 12.00 Auftritt (max. 40 Sänger) bei der Frühjahrskampagne<br />

der Stiftung Stadtgedächtnis auf dem Roncalli-Platz<br />

Donnerstag 12.5. 19.00 Jahreshauptversammlung in der Wolkenburg<br />

Sonntag 26.6. KMGV-Gedenkgottesdienst mit anschließendem<br />

Familientag im Kloster Knechtsteden<br />

Ausblick » 3. Quartal <strong>2016</strong><br />

1. bis 3.7. Probenwochenende Bad Honnef<br />

1. bis 4.9. Sängerreise, u.a. Trier und Diekirch (Luxemburg)<br />

Sonderproben <strong>2016</strong> Stimmgruppe: Tenöre<br />

Montag 14.03. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Opernchöre<br />

Dienstag 05.04. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Programm Festakt<br />

Montag 02.05. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Dienstag 31.05. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Dienstag 12.07. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Montag 15.08. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Dienstag 13.09. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Programm Festakt<br />

Sonderproben <strong>2016</strong> Stimmgruppe: Bässe<br />

Montag 21.03. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Opernchöre<br />

Dienstag 19.04. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Programm Festakt<br />

Montag 09.05. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Dienstag 07.06. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Dienstag 19.07. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Montag 22.08. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Dienstag 20.09. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Programm Festakt<br />

Sonderproben <strong>2016</strong> samstags<br />

Samstag 16.04. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Festakt<br />

Samstag 21.05. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Samstag 25.06. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Samstag 06.08. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Samstag 27.08. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Samstag 08.10. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Opernchöre<br />

Terminänderungen vorbehalten – siehe auch: Aushang (Cäcilienzimmer) oder www.kmgv.de


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2 Juli <strong>2016</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong><br />

Mitteilungsblatt des KMGV <strong>Jahrgang</strong> <strong>96</strong><br />

175<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER<br />

GESANG<br />

VEREIN<br />

JAHRE<br />

1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />

Lajos Wenzel – Autor und<br />

Regisseur des Divertissementchens<br />

2017<br />

Vorstellabend<br />

Divertissementchen 2017<br />

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Lajos Wenzel stellt das neue Stück vor – am 30. Mai <strong>2016</strong> in der Wolkenburg<br />

175<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER<br />

GESANG<br />

VEREIN<br />

JAHRE<br />

Mauritiussteinweg 59<br />

(Wolkenburg)<br />

50676 Köln<br />

Tel. 02 21-231232<br />

Fax 02 21-237558<br />

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1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />

KMGV<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER-GESANG<br />

VEREIN<br />

gegründet 1842<br />

2 Inhalt<br />

Vorwort 5<br />

KMGV – Jahreshauptversammlung 6<br />

Vorstellabend – Zillche 2017 12<br />

Personen und Persönliches 14<br />

Lajos Wenzel<br />

Kultur Pur – ein Ballett auf Reisen 22<br />

Probendisziplin 26<br />

Chorreise als Alternative zum Jahreskonzert 30<br />

Musikausschuss 34<br />

Eigenverantwortung im Umgang mit Noten<br />

Auftaktveranstaltung für Spendensammlung 36<br />

KMGV – mein erstes Jahr 38<br />

KMGV-Familie 46<br />

Impressum 49<br />

Seniorennachmittag 51<br />

Jubiläumsfahrt der Gruppe 66 52<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt 54<br />

Aus dem Archiv 56<br />

O-Töne Steiner 57<br />

KMGV-Termine <strong>2016</strong> 58<br />

3


neue Anzeige


Zillche-Spielstätte steht fest –<br />

für die nächsten drei Jahre<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

nach langen und anstrengenden Verhandlungen<br />

mit der Stadt Köln hat der Vorstand<br />

des KMGV in diesen Tagen eine Vereinbarung<br />

über den Auftrittsort der Cäcilia Wolkenburg<br />

erzielt. In den kommenden drei<br />

Spielzeiten, also 2017, 2018 und 2019 führen<br />

wir das Divertissementchen im Staatenhaus<br />

auf, wo auch die Oper Köln residiert.<br />

Da der Saal deutlich weniger Zuschauer<br />

fasst als die diversen Zillche-Zelte in den<br />

letzten Jahren, wird es zumindest im kommenden<br />

Jahr mehr Aufführungen geben,<br />

nämlich 28. Die Premiere findet am 28. Januar<br />

2017 statt. Als Probebühne dient für<br />

die nächste Session weiterhin das Studio in<br />

Hürth, da im Staatenhaus keine Möglichkeit<br />

besteht, zeitgleich zu anderen Aufführungen<br />

zu proben.<br />

Wie wichtig die Tatsache ist, dass wenigstens<br />

für die kommenden drei Jahre der<br />

Spielort fürs Divertissementchen gesichert<br />

ist, konnte jedes Vereinsmitglied anhand der<br />

auf der jüngsten Hauptversammlung des<br />

Kölner Männer-Gesang-Vereins vorgelegten<br />

Bilanz der Spielzeit <strong>2016</strong> erkennen. Die<br />

äußerst widrigen Rahmenbedingungen sowie<br />

die lange Zeit herrschende Unsicherheit<br />

über den Auftrittsort brachten in diesem<br />

Jahr besondere Herausforderungen vor<br />

allem in finanzieller Hinsicht mit sich. Aufgrund<br />

der nun für einige Jahre herrschenden<br />

Bühnen-Sicherheit sollte es uns gelingen,<br />

an die wirtschaftlichen Erfolge der Vergangenheit<br />

anzuknüpfen.<br />

Denn nur mit einer gesunden ökonomischen<br />

Basis kann der KMGV die für 2017,<br />

dem Jahr des 175. Vereinsjubiläums geplanten<br />

diversen Aktivitäten stemmen. So haben<br />

inzwischen nicht nur die Proben für unsere<br />

Chorkonzerte im Jubiläumsjahr begonnen,<br />

sondern es startete auch die Vermarktung<br />

der Eintrittskarten für das große Open-Air-<br />

Konzert im Schatten des Doms. Jeder Sänger<br />

ist aufgerufen, sich nicht nur konzentriert<br />

und diszipliniert an der Einstudierung<br />

zu beteiligen, sondern auch so viele Besucher<br />

wie möglich für das Konzert am 17.<br />

September 2017 auf dem Roncalliplatz zu<br />

begeistern.<br />

<strong>Der</strong> Intensivierung der Probenarbeit diente<br />

auch das diesjährige, aus meiner Sicht sehr<br />

effiziente Probenwochenende in Bad Honnef.<br />

Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem<br />

bereits Erlernten auf der bevorstehenden<br />

Konzertreise (1. bis 4. September) nach Trier<br />

und Diekirch (Luxemburg) gute musikalische<br />

Visitenkarten sowohl bei geistlicher<br />

Chormusik als auch beim Thema Oper und<br />

Operette abgeben werden.<br />

Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle<br />

den eifrigen Organisatoren unseres traditionellen<br />

Gedenkgottesdienstes. Besonders<br />

hervorheben möchte ich die Idee, das Gedenken<br />

an unsere Verstorbenen mit einem<br />

Familienfest ausklingen zu lassen. Die wunderschöne<br />

Klosteranlage in Knechtsteden<br />

bot sowohl in akustischer Hinsicht für den<br />

Gesang als auch in gastronomischer Hinsicht<br />

für den<br />

Ausklang einen<br />

würdigen Rahmen.<br />

Ihr<br />

Gerd Schwieren<br />

Vorwort<br />

5


Planung ist alles:<br />

Einrichten im Interim<br />

6<br />

Den Verantwortlichen des Kölner Männer-<br />

Gesang-Vereins war es wichtig, die Mitglieder<br />

für die umfangreichen Planungen der<br />

kommenden zwei Jahre hinter sich zu wissen.<br />

Auf der Jahreshauptversammlung des<br />

KMGV wurde von Seiten des Vorstandes<br />

mehrfach um Zustimmung geworben, die<br />

zum Teil schwierigen Verhandlungen zum<br />

Opern-Interim der Cäcilia Wolkenburg und<br />

zum Fest-Zyklus im Jubiläumsjahr 2017 wie<br />

vorgestellt weiterführen zu können. Letztlich<br />

gaben die Sänger den verantwortlichen<br />

Planern mit breiter Mehrheit die nötige<br />

Rückendeckung, um die anstehenden Aufgaben<br />

im Sinne des KMGV lösen zu können.<br />

Ereignisreich war das Jahr 2015 – und anstrengend<br />

für die Sänger des KMGV: Mit<br />

insgesamt 59 Proben haben sie das Repertoire<br />

für die musikalischen Auftritte (Einladungen<br />

zu den Flüster-Sitzungen der<br />

Blauen Funken und der Großen Kölner,<br />

Frühlingskonzert in Bornheim, das Volkslied-Jahreskonzert<br />

inklusive dem dreitägigen<br />

Probenwochenende, der Gedenkgottesdienst<br />

sowie das Benefizkonzert zu Weihnachten<br />

in St. Kunibert) und die<br />

gesellig-gesellschaftlichen Veranstaltungen<br />

des Chores (Tag der offenen Wolkenburg<br />

und Senioren-Cafe) einstudiert. An der Zukunft<br />

des Vereins arbeiteten Mitglieder wie<br />

Förderer des KMGV auf der Mitgliederversammlung<br />

und der Kuratoriumssitzung.<br />

Auch der Kammerchor hat mit seinen zusätzlichen<br />

Proben den Satzungszweck<br />

(»durch Ausübung des Männerchorgesanges<br />

die Kunst zu fördern«) gepflegt, wie<br />

durch drei weitere Konzerte die Außenwahrnehmung<br />

des KMGV gefördert: In<br />

Bergisch Gladbach sang der Kammerchor<br />

gemeinsam mit dem Sophienchor romantisches<br />

Liedgut, in Unkel eröffnete das Ensemble<br />

die Carl-Loewe-Musiktage und in<br />

Brauweiler beschlossen die Kölner Sänger<br />

mit ihrem Weihnachtskonzert das musikalische<br />

Jahr des Kammerchores. Die Bühnenspielgemeinschaft<br />

»Cäcilia Wolkenburg«<br />

brachte 2015 das Divertissementchen »Diva<br />

Colonia« 26 mal zur Aufführung (zzgl. 3<br />

Rahmenveranstaltungen).<br />

Überschattet wurde das Vereinsjahr von der<br />

Hiobsbotschaft, dass die Bühnenspielgemeinschaft<br />

<strong>2016</strong> nicht wie geplant in die<br />

Oper am Offenbachplatz zurückkehren<br />

konnte. Diese Spielstätte wird noch für<br />

mehrere Jahre als unfertige Baustelle bestehen<br />

bleiben und damit auch dem Zillche<br />

nicht zur Verfügung stehen. Doch zum »Interim<br />

vom Interim« sprach der Cäcilia-Ausschuss<br />

in seinem Rechenschaftsbericht ausführlich<br />

– dazu später mehr.<br />

Mitgliederentwicklung und<br />

Probenbeteiligung<br />

Leider hat der KMGV auch 2015 mehrere<br />

Todesfälle zu beklagen. Wie in jedem Jahr<br />

begann die Mitgliederversammlung daher<br />

mit einem Gedenken an die im Vorjahr verstorbenen<br />

Mitglieder des Vereins. Fünf Sänger<br />

und vier Fördermitglieder hat der Verein<br />

in 2015 für immer verabschieden müssen.<br />

Dann berichtete der Vorstand. Nach dem<br />

einführenden Jahresrückblick des Präsiden-


KMGV Mitgliederversammlung<br />

ten konnten die Vorstandsmitglieder Manfred<br />

Schreier und Dirk Pütz erfreuliche<br />

Zahlen zur Mitgliederentwicklung und Probenbeteiligung<br />

präsentieren. Zum Ende des<br />

Vereinsjahres 2015 zählte das Mitgliederverzeichnis<br />

des KMGV 257 (davon 207 aktive)<br />

Sänger. Das entspricht einem Zuwachs<br />

von 10 Sängern (+21 / -11). Weiter gehören<br />

zur KMGV-Familie 318 Förder-, 31 Witwen-<br />

und 37 Kuratoriumsmitglieder.<br />

Hinsichtlich der Probenbeteiligung konnte<br />

Dirk Pütz »das beste Ergebnis seit 2008«<br />

verkünden: 62% der Sänger besuchten<br />

mindestens drei Viertel der Proben (75%-<br />

Hürde). Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei<br />

mageren 41%. Insgesamt beeindruckte das<br />

Gros der Sänger relativ gleichmäßig über<br />

alle Stimmgruppen verteilt (ein Novum!)<br />

mit überdurchschnittlich hoher und konstanter<br />

Teilnahme an den Donnerstags-Proben<br />

im zurückliegenden Vereinsjahr 2015.<br />

Es folgte die Ehrung der besonders fleißigen<br />

»Probilare« und der Jubilare. Für ihre<br />

besonders regelmäßige Probenbeteiligung<br />

von mehr als 90% wurden geehrt:<br />

Im 1. Tenor die Sänger<br />

Wilfried Baudenbacher, Ferdinand Laux, Siegfried<br />

Oedekoven, Heinz-Peter Schmitz und<br />

Sven Weiß.<br />

Im 2. Tenor die Sänger<br />

Klaus Kriegel, Joachim Sander, Heinrich Suttrup,<br />

Werner Stoll und Paul-Heinz Stricker.<br />

Im 1. Bass die Sänger<br />

Hans Becker, Josef Feith, Paul Georg Fickus,<br />

Brice Hamet, Jens Hanzlik, Ralf Kaiser, Günter<br />

Knoke, Stefan Markwort, Peter Neugärtner,<br />

Heinz-Dieter Paul, Dirk Pütz, Günther Roggendorf,<br />

Manfred Schreier, Gerd Schwieren, Frank<br />

Single, Richard Soleau, Klaus Tilly, Angelo Valtzis,<br />

Jörg Westkamp und Björn Wilhelm.<br />

Im 2. Bass die Sänger<br />

Rainer Gessner, Heinz-Peter Hartlieb, Horst<br />

Meyer, Uwe Schiemann und Adalbert Wadle.<br />

7


8<br />

Für langjährige Mitgliedschaft wurden<br />

ausgezeichnet<br />

25 Jahre Vereinsmitgliedschaft:<br />

Heinz-Dieter Paul, Hermann-Josef Rummel-<br />

Scheschonk, Horst Schmitz und Hans Weber<br />

Seit 40 Jahren dem KMGV treu ergeben<br />

sind die Sänger:<br />

Paul-Josef Essers, Ferdinand Laux,<br />

Manfred Schreier und Georg Wendt.<br />

Bereits seit 50 Jahren singen im KMGV:<br />

Otmar Metzler, Günther Roggendorf,<br />

Drago Sauperl, Manfred Schubert und<br />

Hermann Wöhrmann.<br />

Ehrennadeln am Revers des Vereinsanzugs<br />

zeichnen diese Sänger nun fortan für alle<br />

sichtbar für ihre jahrzehntelange treue Mitwirkung<br />

im KMGV aus.<br />

Im Anschluss an die Ehrung der Jubilare<br />

wandte sich Vizepräsident Meinolf Rickert<br />

den Zahlen zu und präsentierte – wie immer<br />

präzise und für jedermann verständlich –<br />

den Abschluss des Jahres 2015 und erste<br />

Zahlen zum Zillche <strong>2016</strong>. Interessant waren<br />

die Ausführungen des Vize schon – weil’s<br />

aber um vertrauliche »Interna« geht, die er<br />

zum Besten gibt, muss er damit leben, im<br />

<strong>Burgbote</strong>n bestenfalls ganz knapp bedacht<br />

zu werden. Deshalb an dieser Stelle nur so<br />

viel: Aus dem – insbesondere mit Blick auf<br />

das Zillche – geordnet verlaufenen Jahr 2015<br />

gab es schönes zu berichten, was man vom<br />

Jahr <strong>2016</strong> wegen des »Hickhacks« um unser<br />

Divertissementchen leider nicht sagen kann.<br />

Gutes Zillche unter<br />

schweren Bedingungen<br />

Die Nachricht, dass die Baustelle der Oper<br />

nicht planmäßig fertig wird, hat den Verein<br />

erschüttert: Dem Baas der Spielgemeinschaft,<br />

Manfred Kölzer, ist immer noch anzumerken,<br />

welcher Kraftakt nötig war, um<br />

das Divertissementchen »Janz schön jeheim«<br />

irgendwie auf die Bühne zu hiefen.<br />

Mindestens drei Monate schlechte Presse<br />

(»Zillche ohne Spielstätte«, »Fällt das Divertissementchen<br />

<strong>2016</strong> aus?«, »Cäcilia geht<br />

zelten«) lasteten auf Vorverkauf und Spielzeit<br />

des diesjährigen Stücks, das letztlich im<br />

»Weißen Zelt« in Deutz statt in der sanier-


ten Oper am Offenbachplatz Premiere feierte.<br />

Ausfallen lassen sei keine Option gewesen,<br />

betont der Baas: Seit 1874 konnte lediglich<br />

im Jahr 1945 kein Zillche aufgeführt<br />

werden. Die derzeitigen »kölschen Bedingungen«<br />

erforderten zwar viel Improvisation,<br />

seien aber kein Grund, das Divertissementchen<br />

abzusagen. Dass die jüngste<br />

Spielzeit trotzdem als gelungen bezeichnet<br />

werden kann, verdankt sie dem großartigen<br />

Einsatzes aller (Profis, Zelt-Crew, Spielgemeinschaft<br />

und Ausschuss- wie Vorstandsmitgliedern).<br />

Absehbar schon jetzt: Die Cäcilia in ruhigeres<br />

Fahrwasser zu manövrieren, wird angesichts<br />

der unbestimmten Interimsdauer der<br />

Oper Köln im Staatenhaus Ausschuss und<br />

Vorstand weiterhin viel Engagement abfordern.<br />

Angesichts der diesjährigen schwierigen<br />

Erfahrungen mit einer »eigenen Spielstätte«<br />

will der Vorstand wieder in gewohnt<br />

enger Partnerschaft mit den Bühnen der<br />

Stadt Köln das Divertissementchen aufführen.<br />

Für das kommende Stück »Circus Colonia«<br />

aus der Feder von Lajos Wenzel sei<br />

man bereits in Verhandlungen mit den<br />

Bühnen der Stadt. <strong>Der</strong> zu schließende Vertrag<br />

über das Cäcilia-Gastspiel im Staatenhaus<br />

stehe »in der guten Tradition der Zusammenarbeit<br />

der letzten Jahrzehnte«, betont<br />

Vize-Präsident Meinolf Rickert.<br />

Erfolgreiche Ausschussarbeit<br />

Das Volkslied-Programm des zurückliegenden<br />

Jahres markiert einen Meilenstein in<br />

der jüngeren Geschichte des KMGV. Das<br />

wird spätestens beim Vortrag des Musikausschusses<br />

deutlich: <strong>Der</strong> Konzerterfolg wurde<br />

auch hier im <strong>Burgbote</strong>n mehrfach beschrieben<br />

und gelobt. Auf diesen Höhepunkt hat<br />

der Ausschuss bereits seit 2011 hingearbeitet.<br />

Oliver Zittlau als Ausschuss-Vorsitzender<br />

erklärt, dass schon vier Jahre vor dem<br />

Konzert die Idee zum Volkslied-Repertoire<br />

aufkam. Seitdem sei viel Recherche- und<br />

vor allem Überzeugungsarbeit geleistet worden,<br />

um das Programm zur Aufführungsreife<br />

zu bringen. Letztlich wirkt diese Vorarbeit<br />

auch jetzt noch nach: <strong>Der</strong> Chor lernte<br />

erst durch das Volkslied-Programm wieder<br />

das Auswendigsingen. Diese Klangverbesserung<br />

und überwältigende Optik will der<br />

KMGV auch im Jubiläumsjahr einsetzen,<br />

um dem Publikum seine musikalische Lesitungsfähigkeit<br />

darzustellen.<br />

Noch eine Frucht seiner langjährigen Arbeit<br />

am Volkslied-Programm konnte der Musikausschuss<br />

vorstellen: Die Volksliedmappe ist<br />

neu zusammengestellt und wird die Sänger<br />

fortan in den Proben begleiten.<br />

Auch in Sachen Nachwuchs konnte der<br />

Ausschuss Erfolge vermelden: 21 neue Sänger<br />

bestanden die Aufnahmeprüfung. Dank<br />

eines erstaunlich hohen sängerischen Niveaus<br />

und solider musikalischer Vorbildung<br />

konnten viele Aspiranten ihre Chorschulzeit<br />

signifikant verkürzen, freut sich Oliver<br />

Zittlau über den begabten Nachwuchs.<br />

Ausschuss-intern gab es einen personellen<br />

Wechsel: Eckhard Halstenberg-Essert ist<br />

ausgeschieden, ihm folgte Marc Ferrand.<br />

Werner Stoll hat die Organisation der Chorschule<br />

an Oliver Zittlau abgegeben. Auf Anregung<br />

aus dem Plenum will der Ausschuss<br />

in diesem Jahr prüfen, wie die Arbeit der<br />

Stimmführer für den Chor nützlicher strukturiert<br />

werden kann, ob ein digitales Notenarchiv<br />

möglich wäre (die Juristen im<br />

Chor schüttelten die Häupter) und ob<br />

Audio-Dateien für das Üben zu Hause bereitgestellt<br />

werden könnten (grundsätzlich<br />

ja, wie heißt es aber schon in einem alten,<br />

wohlbekannten Liedchen: »Wer soll das bezahlen,<br />

wer hat soviel Geld, …«).<br />

Von Seiten des Bauausschusses konnte Florian<br />

Gutermuth einige abgeschlossene Projekte<br />

(Lastenaufzug verschlossen, Lager<br />

KMGV Mitgliederversammlung<br />

9


Dank der ehemaligen Dombaumeisterin<br />

Barbara Schock-Werner, Mitglied unseres<br />

Kuratoriums, war es möglich, die Dom-Fiale<br />

im Hof der Wolkenburg von einem Steinmetz<br />

der Dombauhütte begutachten zu lassen:<br />

Die gute Nachricht – die Spolie ist<br />

standsicher und erhaltenswert!<br />

10<br />

umgebaut, Küche saniert, Schließanlage erneuert,<br />

Entrauchungsklappen im Dach, ...)<br />

aber auch noch offene Baustellen an der<br />

Immobilie Wolkenburg melden. In Zusammenhang<br />

mit den umfassenden Modernisierungsarbeiten<br />

beabsichtigt der Vorstand<br />

auch eine Neufassung des Pachtvertrags mit<br />

dem Gastronomie-Betreiber. Das Plazet für<br />

die weiteren Verhandlungen holte sich der<br />

Vorstand über das zustimmende Votum der<br />

MV ein. Auch das Dauerthema Außenaufzug<br />

scheint <strong>2016</strong> endlich einer Lösung zugeführt<br />

werden zu können, wohingegen der<br />

Brandschutz auch in Zukunft ein wichtiges<br />

und ergiebiges Thema für den Ausschuss<br />

bleiben wird. Schatzmeister Paul-Heinz<br />

Wantzen hat für diese schwere Aufgabe eine<br />

Förderung bei der NRW-Stiftung beantragt,<br />

eine Entscheidung hierzu stand bei Redaktionsschluss<br />

jedoch noch aus.<br />

Zu Beginn des Jahres 2015 hatte sich der<br />

Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit wieder<br />

voll auf die Akquise neuer Sänger konzentriert:<br />

23 Sänger unterstützten den Ausschuss<br />

bei den allabendlichen Werbeveranstaltungen<br />

während des Zillches. Ihre Bilanz:<br />

550 Einladungen zum Tag der offenen<br />

Wolkenburg – und damit so viele wie noch<br />

nie – versendete der KMGV an interessierte<br />

Männer. 98 Aspiranten wurden anschließend<br />

in 8 Chorschulgruppen auf die Aufnahmeprüfung<br />

des Vereins vorbereitet –<br />

auch das ein neuer Rekord.<br />

Weiter band die Organisation der Konzert-<br />

Reise nach Trier und Luxemburg viel Man-<br />

Power des Ausschusses. Für die Planung<br />

der Jubiläumsveranstaltungen holte sich<br />

das fünfköpfige Gremium daher auch weitere<br />

Unterstützung: In zwei Arbeitskreisen<br />

arbeiten insgesamt 22 engagierte Sänger an<br />

einer Jubiläums-Festschrift bzw. am Vertrieb<br />

der 3500 Eintrittskarten für das Gala-<br />

Konzert auf dem Roncalliplatz mit Juan<br />

Diego Flórez.<br />

In seiner Funktion als »Mitgliederbetreuer«<br />

hat der Ausschuss (im besonderen das Ausschussmitglied<br />

Herbert Kurth) einen geselligen<br />

Abend im Senftöpfchen-Theater organisiert<br />

– exklusiv für KMGV-Sänger und<br />

deren PartnerInnen. <strong>Der</strong> soziale Zusammenhalt<br />

im Chor bleibt dem Ausschuss ein<br />

großes Anliegen: Je mehr die »Gruppen« im<br />

Verein an Bindungskraft verlören, desto<br />

wichtiger sei es, dass wieder mehr kameradschaftliche<br />

Sängerfreundschaften – über


KMGV Mitgliederversammlung<br />

Stimmgruppen-Grenzen und die Dauer der<br />

aktiven Vereinszugehörigkeit hinweg – gepflegt<br />

würden, damit auch im Krankheitsfall<br />

eines Sängers der Kontakt zum Chor<br />

nicht abbreche.<br />

<strong>Der</strong> Ehrenrat zeigte sich erfreut, das es auch<br />

durch seine Vermittlung gelungen sei, alle<br />

Vereinsverantwortlichen wieder zu einer<br />

vertrauensvollen Zusammenarbeit bewegen<br />

zu können, um so die Vereinsarbeit wieder<br />

in ruhigeres Fahrwasser lenken zu können.<br />

Anschließend wurden die Jahresrechnung<br />

2015 sowie der Haushaltsentwurf <strong>2016</strong><br />

ohne Gegenstimme genehmigt und Vorstand<br />

sowie Rechnungsprüfer einstimmig<br />

entlastet.<br />

<strong>2016</strong> des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

zu später Stunde und in Anwesenheit nur<br />

noch weniger Sänger schließen konnte. BW<br />

11<br />

Es waren dann noch eine Reihe von vereinsrechtlichen<br />

Formalien abzuarbeiten, ehe Präsident<br />

Gerd-Kurt Schwieren als Versammlungsleiter<br />

die Jahreshauptversammlung


12<br />

Vorstellabend<br />

»Zillche 2017«<br />

Am Montag dem 30. Mai fand der Vorstellabend<br />

für das Divertissementchen 2017<br />

statt. Es trafen sich im großen Saal der<br />

Wolkenburg alle an der Spielzeit 2017 interessierten<br />

Spieler, der Cäcilia Ausschuss<br />

samt Baas Manfred Kölzer, der Autor und<br />

Regisseur des vorgesehenen Stücks, Lajos<br />

Wenzel sowie für das Bühnenbild Bettina<br />

Neuhaus und für das Kostüm Judith Peter.<br />

Michaela Niederhagen vertrat die Choreographie<br />

und für das Arrangement kam Thomas<br />

Guthoff hinzu.<br />

Rund 100 Sänger tragen als Choristen und<br />

Solisten den musikalischen und schauspielerischen<br />

Verlauf des kommenden Divertissementchens.<br />

Ganz herzlich begrüßte der<br />

Baas die gesamte Zillche-Familie und umriss<br />

zunächst die Hintergründe und Rahmenbedingungen<br />

des neuen Projektes: Im<br />

Herbst 2015 war man ja unvermittelt bei<br />

laufender Produktion in die Situation hineingeworfen<br />

worden, nicht im frisch renoviert<br />

hergestellten neu-alten Opernhaus<br />

spielen zu können. Die Bespielmöglichkeit<br />

des Staatenhauses erwies sich als unabwägbar,<br />

so dass die eigene Spielstätte im<br />

Weißen Zelt schließlich realisiert wurde.<br />

Diese Entscheidung hat zum Erfolg geführt:<br />

33.000 Besucher haben »Janz schön jeheim«<br />

mit großem Vergnügen gesehen. Aber es<br />

gab auch Folgen organisatorischer und<br />

finanzieller Art, die insgesamt bisher nicht<br />

zufriedenstellend gelöst werden konnten.<br />

Die wichtigste Frage derzeit:<br />

Wo spielen wir überhaupt?<br />

Für 2017 stehe der Vorstand in positiven<br />

Verhandlungen mit der Oper der Stadt Köln<br />

über den Spielort Staatenhaus, aber ein<br />

Vertrag sei eben noch nicht in trockenen<br />

Tüchern. Grundsätzlich sei das Staatenhaus<br />

nach seiner Ausgestaltung ein geeigneter<br />

Ort, die Zahl der Besucherplätze in der<br />

geplanten Spielstätte von doch 1.000 Sitzen<br />

(gegenüber 1.300 in der Oper, 1.600 im<br />

blauen Zelt und 1.700 im Weißen Zelt)<br />

führe allerdings dazu, dass die Zahl der<br />

Aufführungen von zuletzt 26 auf 28<br />

erhöht werden müsse, um die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen gut erfüllen<br />

zu können.<br />

Was erwartet uns nun 2017<br />

auf der Bühne?<br />

Lajos Wenzel, Autor des Stückes und Regisseur<br />

des Divertissementchens, gibt den<br />

Tour d´Horizon: Zirkus ist immer in Bewegung,<br />

wie auch das wirkliche Leben. Er<br />

kann clownesk überzeichnen und ebenso<br />

feinsinnig einen Spiegel geben. Bewegend<br />

in und für die Stadt (wie für den KMGV) ist<br />

das Geschehen, manche nennen es Chaos,<br />

rund um die Renovierung der Oper.


Das neue Divertissmentchen wird das als<br />

Ausgangspunkt nehmen und verlegen in<br />

den »Circus Colonia«. Es wird eine Zirkusrevue<br />

werden, aber mit vielen Bezügen –<br />

und natürlich keine kulturpolitische Abhandlung.<br />

Die Rollen vom Direktor und<br />

seiner Familie samt Entourage, von der<br />

Kunstreiterin über den Dompteur bis zum<br />

Clown können halt in allem Spiel Parabel<br />

der Verhältnisse sein, manchmal auch Narrenspiegel.<br />

Zirkus ist wie ein Feuerwerk,<br />

bunt, aufregend, lyrisch aber auch witzig<br />

und immer in Bewegung. Für ein Divertissementchen<br />

ein prima Format.<br />

Und da das Leben aus mehr besteht als den<br />

Kölner Verhältnissen, gibt es natürlich auch<br />

Liebe und Leidenschaft.<br />

Die Musik dazu kann aus dem Vollen<br />

schöpfen. Schmissige Zirkusmusik wird es<br />

geben und daneben lyrische Romantik. Das<br />

Verhältnis von U- und E-Musik soll neu<br />

bestimmt werden und damit auch der Anteil<br />

der Vorlagen aus dem klassischen Repertoire.<br />

<strong>Der</strong> Chor soll im Stück szenisch eingesetzt<br />

werden und nicht allein chorisch<br />

begleitend und die Handlung kommentierend.<br />

Und last but not least: Zirkus als Format<br />

ist wohl doch eine Steilvorlage für Ballett<br />

und Kostümbild.<br />

Manfred Kölzer als Baas hat gesagt, der Vorstellabend<br />

sei so etwas wie der Lackmustest,<br />

wie kommt das Stück, das Gesamtarrangement<br />

bei den Mitwirkenden an.<br />

Nachdem das gesamte Stück mit verteilten<br />

Rollen engagiert, aufmerksam im Handlungsverlauf,<br />

auch bereits mit Lachen oder<br />

Griemeln gelesen wurde, kann man sagen:<br />

Es wird sich lohnen, nach den Sommerferien<br />

wird die Probenarbeit beginnen, wir<br />

freuen uns auf die Premiere!<br />

BN<br />

Vorstellabend<br />

13


Ohne Netz<br />

und doppelten<br />

Boden<br />

<strong>Der</strong> 1979 im Rheinland geborene<br />

Lajos Wenzel ist seit sechs Jahren<br />

als Co-Regisseur für das Divertissementchen<br />

im Einsatz.<br />

14<br />

Die Mitwirkenden der Bühnenspielgemeinschaft<br />

Cäcilia Wolkenburg<br />

des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

kennen ihn als musikalisch-kompetenten,<br />

stets einsatzbereiten<br />

und ideenreichen Mittler zwischen<br />

dem Regisseur, dem professionellen<br />

Kreativteam, der Oper Köln<br />

und den Laien-Darstellern aus den<br />

Reihen des KMGV.


Ab dem Jubiläumsjahr 2017 trägt Lajos<br />

Wenzel nun die künstlerische Verantwortung<br />

als Regisseur, Autor und Produktionsleiter<br />

der Divertissementchen.<br />

<strong>Burgbote</strong>: Sie haben ein Schauspielstudium<br />

abgeschlossen aber arbeiten gar nicht als<br />

Schauspieler – wie kommt das?<br />

Lajos Wenzel: Gleich nach dem Studium<br />

habe ich tatsächlich drei Jahre lang als<br />

Schauspieler gearbeitet und bin quer durch<br />

Deutschland auf vielen Bühnen aufgetreten.<br />

(Nationaltheater Weimar, Schlosstheater<br />

Celle, verschiedene Landesbühnen und<br />

einige Tourneen). Parallel und auch schon<br />

während des Studiums war ich allerdings<br />

immer wieder auch als Regisseur tätig.<br />

Sie wollten also eigentlich Regisseur werden?<br />

Meine Liebe gilt seit früher Jugend dem<br />

Musiktheater. Diese Kunst hat überhaupt<br />

erst mein Interesse fürs Theater geweckt.<br />

Da wollte ich immer hin. Ich stellte vor dem<br />

Studium jedoch fest, dass ich in bestimmten<br />

Bereichen an meine Grenzen stieß.<br />

Stimmlich reichte es nicht für die Oper, tänzerisch<br />

war ich nicht fit genug fürs Musical.<br />

Deshalb dachte ich damals, dann ist es vielleicht<br />

doch eher der Schauspieler. Also studierte<br />

ich Schauspiel.<br />

Die Bühne sollte es wohl schon sein?<br />

So war zumindest meine Vorstellung. Und<br />

als Zuschauer kennt man ja eigentlich nur<br />

die Schauspieler. <strong>Der</strong> große Einfluss des<br />

Regisseurs wurde mir erst bei meiner Arbeit<br />

als Schauspieler bewusst. Ich hatte so eine<br />

Ungeduld, die kommt, wenn man denkt,<br />

das auf der Bühne könnte man doch auch<br />

so machen oder so. Ich stellte also fest, dass<br />

dieses Da-unten-Stehen und die Fäden in<br />

der Hand halten doch mehr meinem Naturell<br />

entspricht.<br />

Mussten Sie dazu eine spezielle<br />

Regie-Ausbildung absolvieren?<br />

Es gibt zwar solche Studiengänge, klar, aber<br />

es gibt keinen klassischen Weg zum Regisseur.<br />

Manche kommen von den Geisteswissenschaften,<br />

manche über die Dramaturgie.<br />

Andere kommen vom Schauspiel<br />

oder auch über die Musik. Bei mir war es<br />

die Leidenschaft, das Interesse an Inszenierungen<br />

von Musiktheater mit Menschen.<br />

Und ich konnte offensichtlich Leute von<br />

meinen Ideen begeistern.<br />

Was war Ihre erste Arbeit?<br />

Meine erste professionelle Regiearbeit war<br />

die Bearbeitung der Zauberflöte von Mozart<br />

für Kinder – Die kleine Zauberflöte.<br />

Seitdem arbeitete ich kontinuierlich als<br />

Regisseur.<br />

Wie ging es weiter?<br />

Von 2008 bis 2012 wirkte ich als künstlerischer<br />

Leiter der Kammeroper Köln und<br />

zeichnete neben etlichen eigenen Inszenierungen<br />

wie La Traviata, Freischütz, Fledermaus<br />

auch für die Wiederaufnahmen, Umbesetzungen<br />

und Abendspielleitungen von<br />

La Bohéme, Don Giovanni, Die lustige<br />

Witwe und Im weißen Rössel verantwortlich.<br />

Meine Inszenierung von My Fair Lady<br />

tourt seit 2011 mit bislang über 250 Vorstellungen<br />

durch den ganzen deutschsprachigen<br />

Raum mit Vorstellungen u.a. im Gewandhaus<br />

Leipzig, der Tonhalle Düsseldorf,<br />

dem Tempodrom Berlin und der Philharmonie<br />

München. Außerdem schrieb und<br />

inszenierte ich verschiedene Kinderopern.<br />

Wann kamen Sie ans<br />

Junge Theater Bonn (JTB)?<br />

2012 habe ich am JTB ein Stück inszeniert<br />

und wurde anschließend gefragt, ob ich<br />

nicht stellvertretender Intendant werden<br />

möchte. Eine Herausforderung und Ehre,<br />

denn das JTB ist mit 140.000 Zuschauern<br />

Personen und Persönliches<br />

15


16 im Jahr mit weitem Abstand das meistbesuchte<br />

Kinder- und Jugendtheater in<br />

Deutschland. Dort inszenierte ich bis jetzt<br />

unter anderem die Musicals Pünktchen und<br />

Anton, Die Chroniken von Narnia, Sams im<br />

Glück und <strong>Der</strong> kleine Drache Kokosnuss<br />

sowie die modernen Dramen Tschick und<br />

Supergute Tage. Aber ich inszeniere nicht<br />

nur, sondern arbeite auch als Produzent,<br />

schreibe selbst Stücke und kümmere mich<br />

um das Marketing. Eine tolle Kombination<br />

für mich. Und da ich mit meiner Frau und<br />

meinem Sohn zwischen Köln und Bonn ein<br />

Haus habe, ist es natürlich ein noch viel<br />

größeres Glück solch einen Traumjob vor<br />

der Haustür angeboten zu bekommen.<br />

Woher stammt Ihr Hang zum Musiktheater?<br />

Meine Mutter ist Schul- und Kirchenmusikerin.<br />

So hatte ich sehr früh meine ersten<br />

Begegnungen mit Musik. Ich erhielt eine<br />

klassische musikalische Ausbildung: Ich<br />

lernte erst Cello und später auch Klavier<br />

spielen. Außerdem wollte ich immer Schlagzeug<br />

spielen. Als ich etwa sechs Jahre alt<br />

war, gab es ein einschneidendes Erlebnis:<br />

Meine Eltern hatten Tickets für das Musical<br />

West Side Story und das Kindermädchen<br />

sagte kurzfristig ab. Also nahmen sie mich<br />

mit. Noch bevor es losging, marschierte ich<br />

nach vorn und wollte gucken, was da so im<br />

Orchestergraben passierte. Plötzlich wurde<br />

es dunkel im Saal, der Vorhang ging auf und<br />

ich saß direkt hinter dem Dirigenten im<br />

Mittelgang. Ganz still blieb ich dort sitzen.<br />

Vom Text verstand ich zwar kein Wort, da<br />

das Stück in der Originalsprache Englisch<br />

gegeben wurde. Außerdem war ich eigentlich<br />

sowieso zu klein dafür. Aber was da auf<br />

der Bühne passierte, hat mich tief beeindruckt.<br />

West Side Story ist ein wahnsinnig<br />

packendes Stück, auch wenn man die<br />

Sprache nicht versteht. Die Musik nimmt<br />

einen mit. Ich bekomme heute noch Gänsehaut,<br />

wenn ich daran denke. So muss<br />

Musiktheater sein, es muss die Menschen<br />

berühren. Und ganz offensichtlich hat es<br />

mich damals berührt.<br />

Wie sah das konkret aus?<br />

Ich wollte mehr davon. Ich nahm klassischen<br />

Ballettunterricht und Gesangsunterricht,<br />

später auch Klavierunterricht, weil ich<br />

dachte, ein Schauspieler muss Klavier spielen<br />

können. Das war eine ziemliche Quälerei,<br />

aber heute bin ich dankbar dafür, denn<br />

ich kann Partituren lesen. Außerdem lernte<br />

ich Reiten, Fechten und Stepptanz. Ich<br />

wollte einfach alles können um auf die<br />

Bühne zu gehören.<br />

Gibt es eigentlich Orte, die für Künstler<br />

etwas Besonderes bedeuten, oder ist eine<br />

Bühne wie die andere?<br />

Es gibt natürlich Dinge, auf die man stolz<br />

ist, wenn sie in der Vita auftauchen. Aber<br />

das müssen nicht unbedingt die Sachen<br />

sein, die auch künstlerisch am besten


waren. Es gibt Orte, die haben einen Zauber,<br />

und der ist losgelöst vom Renommee.<br />

Ich bin stolz darauf, dass ich im Festspielhaus<br />

Baden-Baden die Kleine Zauberflöte<br />

inszeniert habe. Ich hatte in diesem bedeutenden<br />

Musentempel 250 Beteiligte auf der<br />

Bühne, Kinder, Jugendliche, Profisänger<br />

und Musiker der Kölner Symphoniker.<br />

Aber das ist ein rationaler Stolz. Und wenn<br />

ich andererseits an einem Ort arbeite, der<br />

nur ganz wenig Prestige bringt und habe<br />

aber jemanden berührt und erreicht, dann<br />

erfüllt mich das ebenso sehr. Das war beispielsweise<br />

bei der Aufführung der Ronja<br />

Räubertochter in einem Naturschutzgebiet<br />

mit echten Pferden, echten Tauben, mit<br />

Kindern und richtigem Feuer so. Das interessiert<br />

in der Theaterwelt später niemanden,<br />

aber für mich und die Beteiligten hatte es<br />

Bedeutung.<br />

Was würde Sie als Ihre wichtigste Arbeit<br />

bisher bezeichnen?<br />

Gerade im Juli <strong>2016</strong> habe ich mit der Inszenierung<br />

‚Supergute Tage‘ den Publikumspreis<br />

bei den bundesweiten Privattheatertagen in<br />

Hamburg gewonnen. Über 80 Produktionen<br />

aus 280 Privattheatern wurden ein halbes<br />

Jahr lang von einer reisenden Jury besucht.<br />

12 Stücke davon wurden nach Hamburg<br />

eingeladen und neben den Kritikerpreisen<br />

haben die Zuschauer dort dem Stück, das<br />

ihnen am besten gefallen hat den Monica-<br />

Bleibtreu-Preis verliehen. Und dieses Stück<br />

war in diesem Jahr meine Inszenierung Supergute<br />

Tage! Das ist unfassbar und ich bin<br />

sehr stolz auf das Ensemble und alle Mitwirkenden.<br />

Das am meisten gespielte und daher sicher<br />

erfolgreichste Stück, das ich bisher inszeniert<br />

habe, war My Fair Lady für die Kammeroper<br />

in Köln. Und das ist eigentlich verrückt,<br />

denn wir haben das berühmte große<br />

Stück auf den kleinen Saal der Kammeroper<br />

zugeschnitten und ganz exakt mit sehr viel<br />

Zeit und Liebe an allen Schauspielszenen<br />

und an dem Kernkonflikt der Hauptrollen<br />

gearbeitet. Eine richtige Studioproduktion.<br />

Dann wurde das Stück erfolgreich und der<br />

Erfolg bekannt und die Produktion ging auf<br />

Deutschlandtournee. Jetzt läuft exakt meine<br />

Inszenierung schon über 250 Vorstellungen<br />

in riesigeren, renommierten Hallen…<br />

Personen und Persönliches<br />

17<br />

© Bo Lahola


18<br />

Sie arbeiten auch viel für Kinder. Ist das einfacher<br />

oder schwerer als Stücke für Erwachsene<br />

zu inszenieren?<br />

Eher schwerer. Mein Erfolg mit meinen<br />

Aufführungen für Kinder und Jugendliche<br />

beruht sicher darauf, dass ich inszeniere, als<br />

wären die Stücke für Erwachsene. Nichts ist<br />

schlimmer, als wenn Schauspieler auf der<br />

Bühne anfangen zu kindstümeln, und damit<br />

das Publikum bevormunden. Ich glaube,<br />

man erreicht Kinder nur dann, wenn man<br />

sie so ernst nimmt wie ein Erwachsenen-<br />

Publikum.<br />

Nehmen wir das Werk Pünktchen und<br />

Anton. Das ist ja im Grunde genommen ein<br />

Romeo-und-Julia-Stoff. Er handelt zwar<br />

von einer Freundschaft und nicht von einer<br />

Liebe, aber es gibt zwei Familien, die nicht<br />

zusammenpassen, es gibt unterschiedliche<br />

soziale Herkünfte, die nicht zusammenpassen,<br />

und es gibt zwei Protagonisten, die<br />

trotz allem und gegen alle Widerstände füreinander<br />

da sind. Und wenn man das so<br />

ernst nimmt, dann ist man nicht weit weg<br />

von einer La Traviata, wo es um den gleichen<br />

Konflikt, aber halt auch um Leben<br />

und Tod geht.<br />

Natürlich habe ich für Kinder auch Stoffe<br />

bearbeitet, die sich über ihre Popularität<br />

anbieten. Man scheitert aber dort, wenn<br />

man allein auf die Bekanntheit des Stücks<br />

vertraut. Wenn ich Pippi Langstrumpf nur<br />

als eine Sahnetortenschlacht mit einem lustigen<br />

Pferd begreife, dann wird daraus<br />

nichts, was über den Moment hinauswirkt.<br />

Das ist auch beim Divertissementchen so:<br />

Wenn ich daraus eine Karnevals-Show<br />

mache, die austauschbar ist, würde das<br />

dem Stellenwert der Cäcilia Wolkenburg in<br />

Köln und für die Zuschauer nicht gerecht<br />

werden. Dann gingen die Menschen in<br />

diesem Jahr ins Divertissementchen und<br />

im nächsten in die Lachende Köln-Arena<br />

und dann in irgendeine Sitzung. Also muss<br />

man etwas schaffen, was über den Moment<br />

hinauswirkt, was auch eine gesellschaftliche<br />

Relevanz hat, was Menschen unterhält<br />

und bewegt. Und so versuche ich in jeder<br />

Inszenierung das Publikum zu packen, egal<br />

ob dort 9-jährige oder 99-jährige sitzen.<br />

Macht es für Sie einen Unterschied, wenn Sie<br />

ein Stück inszenieren, das bereits aufgeführt<br />

wurde? Ist das schwieriger, messen Sie sich<br />

möglicherwiese an berühmten Vorgängern?<br />

Ich versuche, mich sehr wenig nach dem zu<br />

richten, was ein anderer anderswo gemacht<br />

hat. Das ist manchmal nicht ganz einfach,<br />

weil der Geist nicht wirklich frei ist, wenn<br />

man das Stück gesehen hat. Aber die besten<br />

Stücke werden eben viel gespielt. Und<br />

daher hat man sie, wenn man sich für<br />

Theater interessiert, unweigerlich gesehen.<br />

Von La Bohème habe ich schon fast zehn<br />

verschiedene Inszenierungen gesehen und<br />

möchte trotzdem ganz dringend bald meine<br />

eigene machen. Beim Divertissementchen<br />

stellt sich die Frage nicht, weil das ja immer<br />

eine Uraufführung ist.<br />

Wann gab es die erste Berührung mit dem<br />

Divertissementchen?<br />

Als Kalle Kubik im Jahr 2010 erstmals für<br />

die Cäcilia Wolkenburg arbeitete, fragte er<br />

mich, ob ich ihm dabei helfen wolle, weil<br />

er wusste, dass ich bis dahin schon einige<br />

Musicals und Opern inszeniert hatte. Bis<br />

dahin kannte ich das Zillche nur aus dem<br />

Fernsehen. Ich schaute mir also eine<br />

Hauptprobe des damaligen Stücks an<br />

(Hommage an 40 Jahre Bläck Fööss) und<br />

war fasziniert von den Möglichkeiten. Und<br />

so brachten wir dann 2011 die Kölsche<br />

Witwe gemeinsam auf die Bühne.


Und ist der Job des Regisseurs beim Divertissementchen<br />

mehr als unten sitzen und dem<br />

Schauspieler sagen, was er machen soll?<br />

Das spannendste und reizvollste an der<br />

Cäcilia Wolkenburg ist für mich die Tatsache,<br />

dass es sich jedes Jahr um eine Uraufführung<br />

handelt. Das gibt es in Deutschland<br />

in dieser Dimension nicht wieder –<br />

dass ich ein Stück schreiben und inszenieren<br />

kann, das mit großem Orchester in<br />

einem großen Haus mit so vielen Beteiligten<br />

auf der Bühne uraufgeführt wird, um<br />

Menschen zu unterhalten und sie dabei niederschwellig<br />

an die Hochkultur heranzuführen,<br />

ist eine große Sache. Uraufführungen<br />

dieser Größe gibt es sonst höchstens in<br />

den kommerziellen Musical-Fabriken oder<br />

im zeitgenössischen Musiktheater. Beides<br />

nicht so mein Ding.<br />

Was genau macht denn eine Uraufführung<br />

so spannend?<br />

Eine Uraufführung ist für das Regie-Team<br />

um vieles spannender, weil man hier alles<br />

neu entwickelt. Ich habe viel mehr Einfluss<br />

auf das Stück, lege zusammen mit den Musikern<br />

fest, wo Zwischenmusiken für Übergänge<br />

nötig sind, kümmere mich um das<br />

Zusammenspiel von Bühne, Kostüm, Licht<br />

usw. Dabei sehe ich mich als Regisseur<br />

immer auch ein Stück als Moderator zwischen<br />

den einzelnen Mitwirkenden aber<br />

auch als Visionär. Ich habe einen Traum<br />

und muss andere begeistern, dass dieser in<br />

Erfüllung geht. Diese Begeisterung für den<br />

perfekten Theaterbesuch versuche ich auf<br />

alle überspringen zu lassen. Auch in Bereiche,<br />

die mich als Regisseur nichts angehen.<br />

Das ist manchmal ganz profan: Ein perfekter<br />

Theaterabend beginnt für mich,<br />

wenn der Zuschauer das Haus betritt. Dort<br />

will ich ihn abholen. Also muss bereits im<br />

Foyer und bei der Gastronomie alles passen,<br />

die Atmosphäre muss stimmen, selbst<br />

der Geruch.<br />

Ist das ein branchenübliches Herangehen<br />

an die Regie?<br />

Ich halte wenig von der althergebrachten<br />

Interpretation, dass Regie von regare also<br />

regieren kommt. Dann würde ich die Arbeit<br />

der tollen Leute mit denen ich arbeite, unterschätzen.<br />

Man ist gut beraten, einen<br />

kreativen Prozess zu realisieren. Ich suche<br />

mir gute Leute aus und lasse sie dann<br />

meiner Vision folgend frei kreativ arbeiten.<br />

Dann kommt das optimale heraus. Nehmen<br />

Sie zum Beispiel das Zusammenwirken von<br />

Autor und Liedtexter. Das muss ja parallel<br />

laufen. <strong>Der</strong> Liedtext muss beim Dialogtext<br />

ansetzen und dahin zurückführen. Lieder<br />

dürfen nicht wiederholen, was vorher passiert<br />

ist, oder schon gar nicht konterkarieren.<br />

Wir machen hier Musiktheater und<br />

kein Theaterstück mit Musik. Deswegen<br />

stelle ich mir Musik sehr früh im Exposé<br />

vor. Schon da merke ich, wo der Konflikt<br />

Personen und Persönliches<br />

19


Lieber Kalle,<br />

leider warst Du am Dankeschön-Abend verhindert: Du hast Deinen ersten<br />

Enkel in Zürich zur Taufe getragen. Deshalb auf diesem Wege hier die Worte,<br />

die Dir gebühren.<br />

20<br />

Die äußeren Bedingungen für die diesjährige Produktion des Divertissementchen<br />

waren das Schwierigste und Unmöglichste in der Historie des Zillche. Erst<br />

die lange Suche nach einer Spielstätte, dann unter immensem Zeitdruck Umbau<br />

und Vorbereitung der Aufführung. Mehrmaliges Umplanen und Abändern des<br />

Bühnenbildes und der Abläufe erforderten eine kreative Aktivität von Dir, ohne<br />

die die Premiere nicht stattgefunden hätte. Aber der Erfolg von »Janz schön<br />

jeheim« hat gezeigt, dass Du den richtigen Weg gefunden hast. Das diesjährige<br />

Stück reiht sich nahtlos in Deine erfolgreiche Zillche-Zeit ein, in der Du<br />

für die Cäcilia als Autor geschrieben und als Regisseur gestaltet hast.<br />

Dafür unser großer Dank und bleibende Anerkennung.<br />

Auch wenn wir uns beim nächsten Stück für einen neuen Autor und Regisseur<br />

entschieden haben, werden wir die Verbindung zu Dir nicht abreißen lassen.<br />

Das Zillche wird weiter guter Autoren und Regisseure bedürfen. Du hast in<br />

der Vergangenheit vielen von unserer Spielgemeinschaft das Know-how vermittelt,<br />

wie man auf einer Bühne agiert. Du bist zu einem wahren Freund und<br />

Fan des Divertissementchens geworden.<br />

Manfred Kölzer


seinen Höhepunkt hat, wo sich Figuren<br />

wandeln oder Gefühle zu groß werden. Das<br />

sind die Stellen, wo Wörter oft nicht ausreichen,<br />

also muss die Figur anfangen zu singen.<br />

Da gehört dann eine Arie hin. Zu dem<br />

Gefühl muss dann die Musik passen und<br />

natürlich der Liedtext. Und wenn dann<br />

noch Licht, Choreografie, Kostüm und<br />

Bühnenbild, Requisite und Maske stimmig<br />

sind, und alle das gleiche ausdrücken wollen,<br />

dann habe ich meinen Job gut gemacht.<br />

Woher wissen Sie eigentlich, was sie tun<br />

müssen? Besuchen Sie Fortbildungen? Lesen<br />

Sie Fachbücher?<br />

Man lernt immer dazu. Einerseits habe ich<br />

einen bescheidenen Erfahrungsschatz, der<br />

über die Jahre hinweg entstanden ist. Aber<br />

man muss auch sonst immer wachsam und<br />

neugierig sein. Ich gehe unheimlich viel ins<br />

Theater und beobachte, was wie und warum<br />

funktioniert. Ich bewege mich aber auch viel<br />

in Randbereichen, besuche Ausstellungen,<br />

beschäftige mich mit klassischer Malerei,<br />

Architektur oder Kunstgeschichte. Ich befasse<br />

mich zudem immer intensiv mit der<br />

Zeit in der das jeweilige Stück spielt. Bin<br />

quasi immer auf der Suche. Und bestimmte<br />

fachliche Grundlagen sind auch nie verkehrt.<br />

Dass ich eine Partitur lesen kann,<br />

hatte ich schon gesagt. Dass ich Begriffe des<br />

klassischen Balletts beherrsche und weiß,<br />

wie sich ein Schauspieler fühlt, ist sicher<br />

auch oft von Vorteil. Beim Licht kenne ich<br />

mich ganz gut aus, weil meine Eltern damals<br />

gesagt hatten, bevor ich Schauspieler werden<br />

darf, sollte ich erst mal etwas Ordentliches<br />

lernen. Also habe ich eine Fotografenlehre<br />

gemacht.<br />

Wann hat sich abgezeichnet, dass Sie für das<br />

Zillche 2017 die Verantwortung übernehmen?<br />

Ich hatte schon 2013 ein eignes Stück vorgelegt,<br />

das der KMGV auf jeden Fall für die<br />

Rückkehr der Cäcilia ins Opernhaus haben<br />

wollte. <strong>Der</strong> Cäcilia-Ausschuss hatte das mit<br />

dem Wunsch verbunden, dass ich es dann<br />

auch inszenieren sollte. Geplant war das für<br />

das Jubiläumsjahr 2017. Dann kam die<br />

Nachricht, dass die Wiedereröffnung des<br />

Kölner Opernhauses auf unbestimmte Zeit<br />

verschoben wurde. <strong>Der</strong> Baas hatte dann die<br />

Idee, über das Chaos rund um die Sanierung<br />

des Opernhauses ein Stück für das Jubiläumsjahr<br />

des KMGV zu machen und so<br />

bekam ich den Auftrag, ein zweites Stück<br />

für 2017 zu schreiben. Das Stück zur Rückkehr<br />

der Cäcilia ins Opernhaus kommt<br />

dann zur Aufführung, wenn es soweit ist.<br />

Also sehen wir Sie in den kommenden Jahren<br />

immer wieder auf dem Regiestuhl?<br />

Das ist alles offen. Ich wünsche mir natürlich,<br />

dass daraus Kontinuität entsteht und<br />

natürlich möchte ich, wie versprochen, die<br />

Wiedereröffnung der Oper am Offenbachplatz<br />

inszenieren. Wann auch immer... Ich<br />

habe schon immer gut verstanden, dass der<br />

Cäcilia-Ausschuss sich keinen ständigen<br />

Wechsel des Regisseurs wünscht, sondern<br />

sagt, der Regisseur braucht, wie auch die<br />

musikalische Leitung, einen Zeitraum in<br />

dem man Entwicklungspotenzial entdecken<br />

und durch kontinuierliches Arbeiten ausschöpfen<br />

kann. In einem solchen Zeitraum<br />

entwickelt sich die Cäcilia Wolkenburg<br />

immer ein Stück weiter. Das war bei Fritzdieter<br />

Gerhards so und auch bei Kalle<br />

Kubik und sicher auch bei allen Vorgängern.<br />

Immer gab es Zyklen, und der Zyklus<br />

mit Kalle dauerte sieben sehr erfolgreiche<br />

Spielzeiten. Wir sprechen über den Zeitraum<br />

von 2017, wenn der KMGV 175 Jahre<br />

wird, bis zum Jubiläum der Cäcilia in 2024,<br />

wenn das Zillche in die 150. Spielzeit geht.<br />

Erstmal wollen wir jetzt aber das aktuelle<br />

Stück in Angriff nehmen und dann sehen<br />

wir weiter!<br />

UR<br />

Personen und Persönliches<br />

21


Kultur Pur –<br />

ein Ballett auf Reisen<br />

22<br />

Gleich an zwei Tagen verließ das Ballett<br />

der Cäcilia Wolkenburg mit seiner Choreografin<br />

Michaela Niederhagen Köln, um sich<br />

kulturell fortzubilden.<br />

Fahrt nach Bonn<br />

Am Mittwoch, dem 15.6.<strong>2016</strong>, reisten<br />

die Tänzer in die Bundesstadt Bonn, um<br />

das »Junge Theater Bonn« zu besuchen.<br />

Auf dem Programm stand das Theaterstück<br />

»Supergute Tage oder die sonderbare<br />

Welt des Christopher Boone« nach<br />

dem Roman von Mark Haddon in der<br />

Bühnenfassung von Simon Stephens.<br />

Im Mittelpunkt des Theaterstückes<br />

steht der autistische Junge Christopher<br />

Boone, der nach dem gewaltsamen Tod<br />

des Hundes seiner Nachbarin eigene<br />

Nachforschungen aufnimmt. Als sein<br />

alleinerziehender Vater ihm später gesteht,<br />

dass er den Hund getötet habe,


flieht Christopher zu seiner totgeglaubten<br />

Mutter nach London. Beeindruckt von<br />

der exzellenten schauspielerischen Leistung<br />

von Fredi Ötzen (Christopher Boone) und<br />

der hervorragenden Regiearbeit von Lajos<br />

Wenzel ging ein intensiver und schöner<br />

Theaterabend in Bonn zu Ende.<br />

Fahrt ins Bergische<br />

Am Samstag, dem 18.6.<strong>2016</strong>, traf sich das<br />

Zillche-Ballett erneut. Bereits um 9 Uhr<br />

starteten die 13 Tänzer an der Wolkenburg<br />

mit einem Kleinbus zu einer »Fahrt ins<br />

Blaue«. Anlass war das 25. Bühnenjubiläum<br />

beim Divertissementchen von Karl Gesell<br />

und Peter Schmitz.<br />

Das erste Ziel der Tagesreise war das Deutsche<br />

Röntgenmuseum in Remscheid-Lennep.<br />

Neugierig ließ sich die Gruppe über<br />

das Leben und Wirken von Wilhelm Conrad<br />

Röntgen und dessen Entdeckung der<br />

X-Strahlen informieren. Nach einem Spaziergang<br />

durch das regnerische Lennep und<br />

einer Stärkung in der gemütlichen Klosterschänke<br />

ging es gleich weiter zur Müngstener<br />

Brücke. Diese wurde 1894 errichtet und<br />

ist mit 107 m Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke.<br />

Damit war die Reise aber noch nicht beendet.<br />

Das nächste Ziel des Ausflugs war die<br />

1952 eröffnete Seilbahn im Solinger Stadtteil<br />

Burg an der Wupper. Nach einer erfolgreichen<br />

Fahrt konnte das im späten 19.<br />

Jahrhundert rekonstruierte Schloss Burg an<br />

der Wupper der Grafen und späteren Herzöge<br />

von Berg in Augenschein genommen<br />

werden. Anschließend brachte der Kleinbus<br />

die Tänzer nach Wuppertal. Hier wurde<br />

eine Fahrt mit dem 1901 errichteten »Einschienigen<br />

Hängebahn System Eugen Langen«<br />

(so der offizielle Name) unternommen.<br />

Nachdem die 13,3 km Strecke der<br />

»Wuppertaler Schwebebahn« erfolgreich<br />

abgefahren waren, kehrte das Ballett – technisch<br />

in vielerlei Hinsicht weitergebildet –<br />

schließlich in Köln in der »Kleinen Glocke«<br />

ein. Hier wurde Gerd Schwieren für die<br />

hervorragende Organisation gedankt und<br />

der Tag ausgiebig bei Käse und Kölsch reflektiert.<br />

RS<br />

Ballett auf Reisen<br />

23<br />

Röntgenmuseum in Remscheid-Lennep


24


Ballett auf Reisen<br />

25<br />

Müngstener Brücke, mit 107 m Deutschlands<br />

höchste Eisenbahnbrücke.<br />

Seilbahn im Solinger Stadtteil Burg an<br />

der Wupper<br />

Schloss Burg an der Wupper<br />

Wuppertaler Schwebebahn


PROBEN<br />

Singen ohne Noten<br />

DISZIPLIN<br />

dafür mit Herz und viel Freude<br />

26<br />

Im Jubiläumsjahr will<br />

der KMGV seine diversen<br />

öffentlichen Auftritte auswendig<br />

bestreiten – das ist<br />

das erklärte Ziel des 1842 gegründeten<br />

Männerchores. Doch<br />

diese Aufgabe erfordert ein hohes<br />

Maß an Probendisziplin und einen<br />

langen Atem. Jedoch das Jubiläumsjahr<br />

scheint nur weit entfernt – die Feierlichkeiten<br />

zum 175. Jubiläum des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins werfen mit<br />

der Chorreise nach Trier bereits ihre Schatten<br />

voraus.<br />

Die guten Erfahrungen beim Volkslieder-<br />

Jahreskonzert 2015 haben den Entschluss<br />

reifen lassen: Für einen Chor diesen Formats<br />

gehört es sich, auswendig zu singen –<br />

und besser klingen tut es allemal. Seit der<br />

erfolgreichen »Generalprobe« mit Volksliedern<br />

haben Vorstand und musikalische<br />

Leitung immer wieder betont: »Im Jubiläumsjahr<br />

wollen wir unser Publikum mit<br />

einem auswendig vorgetragenen Konzertprogramm<br />

restlos begeistern.«<br />

Welche Gründe sprechen für das Auswendig-Singen?<br />

»Erst wenn man Text und<br />

Noten-Material auswendig beherrscht, beginnt<br />

das Musizieren«, fasst Oliver Zittlau<br />

als Vorsitzender des Musikausschuss’ die<br />

Überlegungen zusammen.<br />

Wer ständig<br />

mit dem Kopf in der Notenmappe<br />

hängt, verpasst<br />

wichtige, für den musikalischen<br />

Genuss entscheidende Hinweise des<br />

Dirigats. Tempiwechsel, Einsätze, Fermaten<br />

muss jeder Sänger dem Dirigenten<br />

aus der Hand nehmen, damit der<br />

Chor zusammenklingt – das funktioniert<br />

nicht, wenn man nicht hinguckt. Schließlich<br />

machen erst Phrasierungen und Dynamiken<br />

aus einer Partitur Musik: Nur ein<br />

Sänger, der aus den Noten schaut, ist aufnahmefähig<br />

für die Anweisungen seines Dirigenten.<br />

<strong>Der</strong> auswendige Vortrag verbessert den<br />

Klang: Anatomisch betrachtet erhält der<br />

Kehlkopf Platz abzusinken und die Stimmbänder<br />

können frei vibirieren. Neigt man<br />

hingegen den Kopf zur Brust, um in die<br />

Noten zu schauen, macht der Sänger seine<br />

Resonanzräume eng, die Stimme trägt nicht<br />

mehr, das Singen wird unnötig anstrengend.<br />

Nicht zuletzt fällt eine physische Barriere<br />

durch das Singen ohne Noten: Die Mappe<br />

blockiert den Schall auf dem Weg zum Zuhörer<br />

nicht mehr. Wer die Wirkung immer<br />

noch anzweifelt, schaue sich einfach mal die<br />

Konzertmitschnitte der letzten Jahre im<br />

Vergleich zum Volkslied-Abend an – der


Probendisziplin<br />

Klangunterschied ist selbst auf der DVD-<br />

Aufnahme hörbar – vom optischen Unterschied,<br />

den ein in schwarze Mappen versunkener<br />

Chor bietet, mal ganz abgesehen.<br />

Tipps zum Auswendiglernen<br />

Cäcilianer wissen es: Nur vom Mitsingen in<br />

den Proben allein, lernt man Texte und<br />

Musik in großem Umfang nicht auswendig.<br />

Um große Mengen Musik auswendig einzustudieren,<br />

bedarf es einer guten Portion<br />

Disziplin in den Proben und eines gewissen<br />

Engagements zu Hause für die Nachbereitung.<br />

Diese Tipps helfen, Liedtexte schnell<br />

und sicher auswendig zu lernen:<br />

<br />

Wichtig (aber nicht unentbehrlich) für<br />

das Auswendiglernen ist es, den Sinn des<br />

Textes zu verstehen: Dass vielen Sängern<br />

die deutschen Stücke im Repertoire leichter<br />

fallen, hat weniger damit zu tun, dass es<br />

deutsche Liedtexte sind, sondern mehr<br />

damit, dass sie den semantischen Zusammenhang<br />

mitlernen: Was passiert in welcher<br />

Strophe? Wie geht die Geschichte weiter?<br />

Mit welchem Ruf wird der Refrain jedesmal<br />

eingeläutet? Besitz man all diese Informationen,<br />

kann man selbst lange fremdsprachliche<br />

Stücke auswendig lernen und<br />

vortragen.<br />

<br />

Nicht immer nur von vorne nach hinten<br />

lesen: Dabei passiert es leicht, dass man<br />

immer an derselben Stelle »rausfliegt«. Bricht<br />

man aber stets an der gleichen Stelle im<br />

Stück ab, lernt man alles davor sehr oft, die<br />

Problemstelle und den Text, der noch folgt,<br />

studiert man aber fast gar nicht ein. Das<br />

kann nicht gut gehen! Beim Auswendiglernen<br />

auch mal in der Mitte oder am Ende beginnen.<br />

Klappen manche Passagen schon<br />

gut, kann man sie getrost zur Seite legen und<br />

sich auf die Schwachstellen konzentrieren.<br />

27


28<br />

Irgendwann fließt alles ineinander und gerät<br />

wie von selbst in die richtige Reihenfolge.<br />

<br />

Das Einprägen wird unterstützt, wenn<br />

man die Notenmappe einfach mal geschlossen<br />

lässt! Die Probe bietet einen geschützten<br />

Raum, um sich zu trauen auswendig<br />

zu singen – die eigene Stimmgruppe<br />

ist stark genug, um über unsichere Stellen<br />

hinwegzuhelfen.<br />

<br />

In vielen Stücken haben wir Phrasen<br />

die mehrfach, aber im Verlauf des Stücks<br />

melodisch, rhythmisch oder textlich leicht<br />

variiert erklingen: Hier ist es wieder hilfreich,<br />

den Zusammenhang, den Aufbau,<br />

»das große Ganze« des Stücks zu kennen:<br />

Die Kadenz kommt nicht gleich in der ersten<br />

Strophe und am Ende einer Hymne erklingt<br />

nur selten das unverfälsche, vertraute<br />

Motiv aus der Einleitung.<br />

<br />

Noch ein paar technische Kniffe, die<br />

das Auswendiglernen erleichtern: Rechtzeitig<br />

anfangen! Seit Frühherbst 2015 ist klar,<br />

die Jubiläumskonzerte sollen auswendig gesungen<br />

werden. Mancher Sänger scheint<br />

dieser Ankündigung noch nicht recht Glauben<br />

schenken zu wollen: Wer bislang noch<br />

nicht selbstständig in die Noten geguckt<br />

hat, um sich zu Hause auch den Text einzuprägen,<br />

hat bereits ein Jahr verloren –<br />

aber auch noch ein gutes halbes Jahr zur<br />

Verfügung.<br />

<br />

Wiederholen, wiederholen, wiederholen!<br />

Das stete Wiederholen des (richtigen)<br />

Textes festigt Strukturen im Gehirn und erleichtert<br />

das spätere Abrufen des Gelernten.<br />

Dazu kann man auch die Probe nutzen. <strong>Der</strong><br />

Text ist in der Regel über alle Stimmgruppen<br />

gleich: Wenn der 2. Bass probt, kann<br />

der 1. Tenor gleich seinen Text mitlernen –<br />

dann wird auch weniger geschwatzt.<br />

<br />

Die gute Nachricht: Durch die verknüpfte<br />

Musik fällt den meisten Menschen<br />

das Auswendiglernen ohnehin leichter als<br />

müssten sie es tonlos als Prosa lernen. Bewegung<br />

beim Lernen unterstützt ebenfalls<br />

den Erfolg: Ruhiges Umhergehen im<br />

Rhythmus der Musik genügt dafür. Zuletzt<br />

sind es natürlich die »üblichen Sängertugenden«<br />

die das Einstudieren von Melodie<br />

und Text erleichtern: Disziplin, Konzentration<br />

und ungeteilte Aufmerksamkeit auf<br />

die Probenarbeit.<br />

Probenbeteiligung schlechter<br />

als zugesagt<br />

Zu Beginn des Jahres überraschte Oliver<br />

Zittlau die Sänger in einer Probenpause mit<br />

den Ergebnissen der Jubiläums-Umfrage<br />

des Musikausschusses: Von 208 verteilten<br />

Fragebögen wurden 189 beantwortet. 145<br />

Sänger haben Ihre Teilnahme an der Konzertreise<br />

nach Trier zugesagt. Am Jubiläumskonzert<br />

wollen sogar 93% der befragten<br />

Sänger teilnehmen, was die magische<br />

Zahl von 175 genau treffen würde!<br />

Die Bereitschaft an den zwei zusätzlichen<br />

Sonderproben pro Monat teilzunehmen lag<br />

laut der Befragung bei 75%. Die Teilnahme<br />

an den Extra-Proben ist wichtig, betont<br />

auch Musikausschuss-Vorsitzender Oliver<br />

Zittlau: »Sie dienen nicht nur dazu, das<br />

neue Repertoire einzustudieren, sondern<br />

sind nötig, um bei den für viele langjährige<br />

Sänger bekannten Stücken am einheitlichen<br />

Klang zu feilen.«<br />

Mittlerweile hat die Realität die Umfrage-<br />

Ergebnisse überholt: Statt 75% besuchen<br />

durchschnittlich nur noch 58% der Sänger<br />

die Sonderproben am Samstag oder die getrennten<br />

Stimmgruppen-Proben. Die deutlich<br />

gesunkene Teilnahme wird in jeder


Probe spürbar. Nicht nur der Chorleiter<br />

kann leicht erkennen, wer die letzten Proben<br />

versäumt hat: Wichtige Absprachen<br />

werden nicht eingehalten, weil dazu keine<br />

Notizen in den Noten stehen! Ob Staccato,<br />

Generalpause oder Textänderung – verpasste<br />

Absprachen führen zu unnötigen<br />

Probenverzögerungen. Manchmal scheint<br />

es, als würde in jeder Probe erneut lähmend<br />

über die Stimmverteilung bei dreistimmig<br />

gesetzten Stücken diskutiert, dabei ist die<br />

Regel-Aufteilung eindeutig: 1. und 2. Tenor<br />

singen die Oberstimme, der hohe 1. Bass die<br />

Mittelstimme und der tiefe 1. Bass singt mit<br />

dem 2. Bass die Unterstimme<br />

– Ausnahmen<br />

werden extra angesagt.<br />

Keine Frage, die Probenbelastung<br />

ist größer als in<br />

den zurückliegenden Jahren.<br />

Andererseits sind pro<br />

Sänger nur zwei zusätzliche<br />

Termine pro Monat<br />

(einer in der Woche und<br />

einer an einem Samstag)<br />

hinzugekommen. Bei manchem Sänger ist<br />

die »gefühlte Dichte« zum Teil höher: Trotz<br />

sorgfältigster Planung konnten Terminhäu-<br />

fungen (aufeinanderfolgende Proben am<br />

Samstag, Dienstag, Donnerstag) nicht komplett<br />

ausgeschlossen werden. Besonders<br />

spüren das die Sänger, die sich neben dem<br />

Chor auch bei der Cäcilia, in den Ausschüssen,<br />

in Arbeitsgruppe zum Jubiläum<br />

oder dem <strong>Burgbote</strong>n für den Verein engagieren.<br />

Schon Anfang des Jahres hat der Musikausschuss<br />

unter dem zustimmenden Beifall der<br />

Sänger ein klares Ziel formuliert: »Wir wollen<br />

auswendig singen – schon in Trier!« Angesichts<br />

der jüngsten Erfahrungen in den<br />

Proben und beim Gedenkgottestdienst<br />

in<br />

Knechtsteden kann<br />

jeder Sänger für sich am<br />

besten beurteilen, was er<br />

selbst für dieses gemeinschaftlich<br />

zu überreichende<br />

Jubiläumsgeschenk<br />

an den Chor und<br />

seine Zuhörer noch<br />

beisteuern kann, damit<br />

die viele Mühe am Ende<br />

auch durch ein grandioses Konzerterlebnis<br />

belohnt wird.<br />

BW<br />

Probendisziplin<br />

29


Die Reise als Alternative zum<br />

Jahreskonzert<br />

Trier? Warum Trier?<br />

30<br />

Im vergangenen Jahr war es auf dem Probenwochenende<br />

schon angekündigt worden:<br />

Das Jahreskonzert <strong>2016</strong> in der Philharmonie…<br />

fällt aus! Erstaunen – dann Verständnis.<br />

Wer ein Jubiläumsjahr vor der Brust<br />

hat, das derart reich gespickt ist mit Ereignissen<br />

wie das beim KMGV der Fall sein<br />

wird, der hat für 2017 genug vorzubereiten.<br />

Ein gesondertes Konzert in der Philharmonie<br />

– mit eigenem Programm – damit<br />

wären wir wohl überfordert gewesen.<br />

Welche Alternative bietet sich also an? Man<br />

studiert Werke ein für das Jubiläumsjahr<br />

und geht auf Reisen, um diese Werke dort<br />

vorzutragen, wo potentiell nicht das gleiche<br />

Publikum anwesend ist, das auch 2017 Gast<br />

des KMGV sein wird. So zum Beispiel in<br />

Trier.<br />

In Trier (und überhaupt entlang der Mosel)<br />

findet auf Initiative von Herman Liewen seit<br />

1985 das »Mosel Musikfestival« statt und<br />

gehört, so erläutert Axel Hollander, zu den<br />

ersten Musikfestivals dieser Art in Deutschland.<br />

Anfangs hieß es noch »Mosel Festwochen«<br />

und fand alle zwei Jahre zunächst in<br />

Bernkastel Kues statt. Inzwischen gehört es<br />

zum Kultursommer Pfalz und Hermann<br />

Liewen ist Intendant und Geschäftsführer<br />

dieses Festivals, dessen Schwerpunkt zwar<br />

auf Kammermusik liegt, in dem aber auch<br />

alle Bereiche von Klassik bis hin zu Jazz,<br />

Swing usw. vertreten sein können.<br />

Bereits früh hatte Axel Hollander vorgeschlagen,<br />

Kontakt zu diesem Festival aufzunehmen,<br />

um daran teilzunehmen, schließlich<br />

bietet ein solcher Rahmen ganz andere<br />

Möglichkeiten, dem Auftritt zu Bekanntheit<br />

zu verhelfen. Und die Organisatoren ließen<br />

sich überzeugen!<br />

<strong>Der</strong> Erfolg spricht für sich: Für das Konzert<br />

am Samstag, dem 3. September abends im<br />

Theater Trier unter dem Titel »Die schönsten<br />

Chöre und Arien aus Oper und Operette«<br />

(im Programm des Festivals steht:<br />

»Best of … Opera«) sind bereits zahlreiche<br />

Karten verkauft. <strong>Der</strong> Titel sagt Ihnen etwas?<br />

Ja, das ist der Titel, den auch unser Konzert<br />

auf dem Roncalliplatz am 17. September<br />

2017 haben wird. Ähnlichkeiten sind beabsichtigt!


Wer uns musikalisch begleitet?<br />

Instrumental wird dies das Philharmonische<br />

Orchester Trier sein, das im Theater Trier natürlich<br />

ein »Heimspiel« hat.<br />

Gesanglich begleiten uns drei Solisten:<br />

Adréana Kraschewski (Sopran),<br />

die an der Kölner Musikhochschule Gesang<br />

studierte, bei renommierten Lehrern Meisterkurse<br />

besuchte und in Trier nicht unbekannt<br />

ist, da sie am dortigen Theater Ensemblemitglied<br />

war.<br />

Tobias Scharfenberger (Bariton),<br />

der national und international als Sänger<br />

tätig und gegenwärtig außerdem stellvertretender<br />

Trierer Theaterchef ist, wird wohl ab<br />

2017 die Geschäftsführung des Mosel Musikfestivals<br />

übernehmen und die Nachfolge<br />

des Initiators, Hermann Liewen antreten.<br />

Uwe Stickert wird als lyrischer Tenor<br />

auf der Bühne stehen. Den kennen Sie<br />

nicht? Doch! Wir durften bereits bei unserem<br />

Jahreskonzert 2012 »Guilleaume Tell«<br />

seiner Stimme lauschen. Dass er auch<br />

diesmal wieder überzeugend zum Erfolg<br />

des Konzertes beitragen wird, steht wohl<br />

außer Frage.<br />

Eine Reise – zwei Konzerte?<br />

Brücken bauen, so erläuterte KMGV-Präsident<br />

Kurt Schwieren schon an anderer<br />

Stelle, gehört bereits seit Gründung des<br />

KMGV zu dessen Tätigkeitsbereichen, ist es<br />

doch die Musik, die Hindernisse zu überwinden<br />

und Kulturen zusammenzuführen<br />

vermag. Den Brückenschlag wird der KMGV<br />

in mehrfacher Hinsicht praktizieren: Zum<br />

einen, wie bereits erwähnt, mit klassischer<br />

Opern- und Operettenmusik von Köln<br />

nach Trier entlang des Rheins bis zur Mosel;<br />

zum anderen auch nach Luxemburg, aber<br />

diesmal mit geistlichen Gesängen.<br />

Einen Tag vor dem Konzert in Trier geht es<br />

nach Diekirch. Dort begeht der Diekircher<br />

Gesangverein »Chorale Ste Cécile« sein<br />

125-jähriges Bestehen. Er hat unter vielen<br />

deutschen Männerchören den Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

als Gastchor ausgewählt.<br />

KMGV Reise<br />

31


32<br />

Was den Chor wohl überzeugt hat? Zunächst<br />

prüfte er die Website, dann besuchte<br />

er unser letztjähriges Jahreskonzert zum<br />

Thema Volkslieder, kam auch zum Weihnachtskonzert<br />

des KMGV nach Köln und<br />

schließlich auch noch mit einer größeren<br />

Delegation zu einer der Vorstellungen des<br />

Zillches. Wenn ein Chor so geprüft wird,<br />

darf er auch ein wenig stolz auf diese Einladung<br />

sein und sich freuen, dass zwischenzeitlich<br />

sogar eine Freundschaft zwischen<br />

den Chören entstanden ist. – Eine weitere<br />

Brücke, die geschlagen wird.<br />

Gesungen wird in der Dekanatskirche von<br />

Diekirch, die das Stadtbild mit ihren beiden<br />

Türmen prägt. In ihr befindet sich eine neue<br />

Thomas-Orgel, die neben einem sechsköpfigen<br />

Ensemble ebenfalls zur Begleitung des<br />

KMGV ertönen wird.<br />

Neben Periti autem, Beati mortui, Envocation,<br />

dem Pilgerchor und Beiträgen des<br />

Kammerchores wird der KMGV als größten<br />

Teil die Missa Dalmatica des Komponisten<br />

Franz von Suppé in voller Länge zu Gehör<br />

bringen und hierfür mit drei Solisten anreisen.<br />

Hierbei handelt es sich um die Tenöre<br />

Raphael Paul, John Zuckermann und den<br />

Bariton Yoo Chang Nah, die gewissermaßen<br />

aufgrund ihrer Internationalität (Deutschland,<br />

USA, Südkorea) ebenfalls wieder eine<br />

Brücke bauen.<br />

Überreste von Freskomalereien<br />

aus<br />

dem 15., 16. und<br />

17. Jahrhundert<br />

(Pflanzenmotive)


Das klingt nach einem reichhaltigen Programm<br />

für die Sänger, schließlich werden<br />

sie nicht nur die Konzerte singen, sondern –<br />

wie sollte es anders sein – auch proben<br />

müssen: Donnerstagabend Orchesterhauptprobe<br />

im Theater Trier, Freitagnachmittag<br />

Generalprobe in Diekirch, Samstagvormittag<br />

Generalprobe in Trier.<br />

Bleibt da angesichts der Reisestrecken<br />

noch Zeit für Freizeit?<br />

Natürlich, antwortet das Orga-Team: Vor<br />

dem Hintergrund, dass man beim gemeinsamen<br />

Mittagessen mit dem einladenden<br />

Chor in Diekirch Kontakt bekommen wird<br />

und nach dem Konzert ein gemeinsamer<br />

Ausklang mit diesen Sängern stattfindet,<br />

wird jedoch das »sonstige kulturelle Rahmenprogramm«<br />

schmaler gehalten. Gewissermaßen<br />

werden Proben und Konzerte von<br />

einer großen kulturellen Klammer umschlossen,<br />

die sich Freitagmorgen in Form<br />

der Führung durch die Ausstellung »Nero<br />

– Kaiser, Künstler und Tyrann« im Rheinischen<br />

Landesmuseum Trier öffnet. Schließen<br />

wird die Klammer sich dann Sonntagvormittag<br />

in Form einer Schiffsrundfahrt<br />

auf der Mosel.<br />

Wer Karten für eines der Konzerte oder gar<br />

beide erwerben möchte, findet auf der Website<br />

des KMGV in der Rubrik »Jahreskonzert«<br />

die entsprechenden Informationen. (Diekirch:<br />

30 Euro, Trier: von 20 bis 42 Euro) AV<br />

KMGV Reise<br />

33


Mehr Eigenverantwortung<br />

im Umgang mit den Noten<br />

Die neue Volkslieder-Mappe wurde Anfang Juni verteilt, weitere<br />

Repertoire-Mappen werden folgen. Was steckt hinter diesem neuen<br />

Vorgehen, das sich der Musikausschuss überlegt hat?<br />

34<br />

Das bisherige<br />

»Noten-System«<br />

Bis zur vollständigen Umstellung<br />

gilt folgendes System für<br />

alle Noten, die noch nicht in den<br />

neuen Mappen enthalten sind:<br />

Die benötigten Noten werden<br />

von Hartmut Hauenschild in die<br />

Notenfächer verteilt. Gleichzeitig<br />

erscheinen diese Werke auf<br />

unserer Internetseite unter der<br />

Rubrik »aktuelle Notenmappe«.<br />

Dort kann der Sänger zumeist<br />

vor der Probe erfahren, ob seine<br />

Notenmappe noch dem aktuellen<br />

Stand entspricht, um sich<br />

dann neue Noten aus dem Fach<br />

zu nehmen, fehlende Noten<br />

beim Notenwart zu erfragen<br />

und nicht mehr in der »aktuellen<br />

Notenmappe« aufgeführte<br />

Noten in die »Rückgabe-Box«<br />

zu legen.<br />

Das Problem<br />

Etwa 70 Prozent der Sänger nutzen<br />

das derzeitige System nicht;<br />

aus unterschiedlichen Gründen:<br />

Vor einiger Zeit kam es vor, dass<br />

Notenmappen aus den Fächern<br />

verschwanden, sodass einige<br />

Sänger ihre Noten seitdem nicht<br />

mehr ins Fach legen, sondern<br />

nach Hause mitnehmen und<br />

selbst pflegen. Für andere Sänger<br />

war ausschlaggebend, dass<br />

sie nach dem Abgeben nicht<br />

mehr die Noten mit ihren persönlichen<br />

Notizen zurückbekommen<br />

haben. Also wurden<br />

viele Noten gesammelt und nur<br />

sehr sporadisch »ausgemistet«,<br />

was dazu geführt hat, dass die<br />

Zahl der benötigten Notenkopien<br />

in den letzten Jahren um 50<br />

Prozent gestiegen ist.<br />

Das neue System<br />

<strong>Der</strong> Musikausschuss hat sich<br />

daher entschlossen, die Eigenverantwortung<br />

der Sänger zu<br />

stärken und dafür das System<br />

der sogenannten »Repertoire-<br />

Mappe« zu nutzen.


Die Idee ist nicht neu. Auch früher gab<br />

es solche Mappen – oder eher Ordner,<br />

denn manche Exemplare umfassten 90<br />

Stücke. Die letzten Volkslieder-Sammlungen<br />

waren fest gebunden.<br />

Aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte<br />

wurde klar, wie eine neue<br />

Volksliedermappe aussehen muss,<br />

nämlich so dünn und handlich, dass<br />

sie in die Notenschränke passt und als<br />

Chormappe beim Singen in den Händen<br />

gehalten werden kann. Außerdem<br />

sind Klarsichthüllen wichtig, sodass sie<br />

inhaltlich angepasst werden kann:<br />

Nicht mehr gesungene Werke können<br />

aussortiert und neue Werke einsortiert<br />

werden. Dazu kommt ein Nummern-<br />

Index, der das Auffinden der Noten<br />

beschleunigt. Nicht zuletzt sind Namens-Schilder<br />

wichtig, damit keine<br />

Mappe mehr »verloren geht«.<br />

Die neue Volkslieder-Mappe ist das<br />

erste Projekt, federführend von Werner<br />

Stoll initiiert. Weitere Mappen mit<br />

immer wieder benötigten Noten sollen<br />

folgen. Als nächstes wird es eine<br />

Mappe für Weihnachtslieder geben.<br />

Mancher Sänger fragt: Warum überhaupt<br />

eine Volksliedermappe, wenn wir doch auswendig<br />

singen wollen? Dazu Oliver Zittlau,<br />

Vorsitzender des Musik-Ausschusses: »Ein<br />

Repertoire ist nur etwas, das regelmäßig<br />

aufgefrischt wird und innerhalb kurzer Zeit<br />

wieder aufführungsreif ist. Da sich aber<br />

immer wieder Fehler einschleichen (und regelmäßig<br />

neue Sänger aufgenommen werden)<br />

brauchen wir für diese Proben unterstützend<br />

die Noten – am Ende einer solchen<br />

Probe kann dann wieder auswendig gesungen<br />

werden.«<br />

Nach der Ausgabe der neuen Mappen sind<br />

die ersten Reaktionen der Sänger positiv.<br />

Das System ist einfach und praktisch – einer<br />

»noteneffizienten« Probenarbeit steht also<br />

nichts im Weg.<br />

PD<br />

Musikausschuss<br />

35


36<br />

Auftaktveranstaltung<br />

für Spendensammlung<br />

Ein Samstag wars. Die Sänger des KMGV<br />

versammelten sich in der Wolkenburg, um<br />

eine Sonderprobe abzuhalten. Alle Sänger?<br />

Nein, etwa 40 Mann »durften nicht« teilnehmen.<br />

Die Stiftung Stadtgedächtnis hatte gerufen<br />

und benötigte Hilfe für ihre Auftaktveranstaltung<br />

für die diesjährige Spendenaktion<br />

am 16. April <strong>2016</strong> auf dem Roncalliplatz.<br />

Also sang man sich im Erdgeschoss unter<br />

der Leitung von Bernhard Steiner ein,<br />

probte noch einmal die Lieder und begab<br />

sich dann, mit Regenschirm und Noten bewaffnet,<br />

zu Fuß in Richtung Dom.<br />

Trockenen Fußes waren die Sänger vor Ort<br />

angekommen, stellten sich für eine kurze<br />

Klangprobe auf die Bühne und beeindruckten<br />

vorab die vorbeiziehenden Menschen.<br />

Dann Pause. Etwas Zeit hatte man noch zur<br />

Verfügung, dann stellte sich die Abordnung<br />

des KMGV auf der Bühne auf. Plötzlich ertönten<br />

Fanfarenklänge und man konnte erleben,<br />

dass die Stiftung Stadtgedächtnis von<br />

vielen Seiten der Gesellschaft in unserer<br />

Stadt unterstützt wird: Zunächst zog der<br />

Regimentsspielmannszug der Ehrengarde<br />

der Stadt Köln von 1902 auf. Dann folgte<br />

mit heißen Samba-Rythmen das Kunstorchester<br />

Kwaggawerk und brachte ebenfalls<br />

nicht nur Musik sondern auch neugierige<br />

Menschen mit.<br />

Vor den Augen der neugierigen »Laufkundschaft«<br />

wurden die Akteure begrüßt und die<br />

Aktion erläutert. Mit Sätzen wie »Köln hat<br />

kein Brauchtum«, »Köln hat keine Nobelpreisträger«<br />

und vielen anderen provokativen<br />

Aussagen dieser Art möchte man auf die<br />

Bedeutung des Kölner Stadtarchivs hinweisen.<br />

Wie soll man ohne ein qualifiziertes<br />

Archiv den Gegenbeweis zu diesen Behauptungen<br />

antreten? Wie etwas über die Geschichte<br />

Kölns erfahren?<br />

Das Stadtarchiv wird noch Jahrzehnte unter<br />

den Folgen des Einsturzes leiden. Wie soll<br />

die Restaurierung des Archives finanziert<br />

werden? Dafür ruft die Stiftung immer<br />

wieder zu Spenden auf. Gesammelt werden<br />

sollen unter anderem dieses Jahr Unterschriften.<br />

Unterschriften – auch digitaler Art,<br />

die sich bezahlt machten, denn für jede Unterschrift,<br />

die diese Spendensammlung erreichte,<br />

hatte Netcologne einen Euro (1€)<br />

versprochen. Was zunächst nach wenig<br />

klingt, kann bei genügend Unterschriften<br />

zu einem tiefen Griff in die Tasche führen.<br />

Wie das funktioniert? Man besucht die<br />

Seite www.stadtgedaechtnis.koeln, trägt dort<br />

seinen Vor- und Nachnamen und seine<br />

E-Mail-Adresse ein und kann sogar, wenn<br />

man dies wünscht, an der Verlosung eines<br />

Wohnzimmerkonzertes teilnehmen. Wer<br />

möchte, darf natürlich auch gerne selbst<br />

spenden. Verwendet wird das Geld schließlich<br />

für die Restaurierungsarbeiten des Kölner<br />

Stadtarchivs.<br />

Neben Konrad Adenauer als Vertreter der<br />

Stiftung Stadtgedächtnis, die Mitveranstalterin<br />

war, sprachen unter anderem auch<br />

Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die


Leiterin des Kölner Stadtarchivs, Dr. Bettina<br />

Schmidt-Czaia und erläuterten die Wichtigkeit<br />

des Archivs für die Stadt Köln. Zwischen<br />

den Reden kommt die vielfältige Kultur<br />

der Stadt zum Zuge. Zunächst in Form<br />

des KMGV, der spätestens mit dem Potpourri<br />

»Ming Lieblingsleedcher« die Zuschauer<br />

mitreißt und zum Mitsingen animiert.<br />

Neben der musikalischen Unterstützung<br />

durch die bereits oben genannten<br />

Gruppen lieferten ein italienisches Jazz-Duo<br />

und die türkischen Elektro-Pop-Gruppe<br />

Elektro Hafiz einen Beitrag.<br />

Als Abschluss trug der Schriftsteller Frank<br />

Schätzing als Botschafter dieser Aktion<br />

seine Sichtweise auf die Bedeutung eines<br />

Archivs für die Allgemeinheit aber auch<br />

für jeden Einzelnen unter uns vor.<br />

War man während des größten Teils der<br />

Veranstaltung noch trocken geblieben, erlebte<br />

man schließlich beim Gruppenfoto,<br />

dass die Wolken sich doch nicht mehr zurückhalten<br />

konnten…<br />

AV<br />

Spendensammlung Stadtarchiv<br />

37


38<br />

KMGV –<br />

Mein erstes Jahr<br />

von Jörg Hornstein<br />

Wenn mir vor einem Jahr jemand prophezeit<br />

hätte, dass ich innerhalb eines Jahres<br />

im KMGV mitsingen und beim »Zillche«<br />

mitspielen würde, meine Reaktion wäre<br />

wohl eher ein besorgter Blick ob des Geisteszustandes<br />

meines Gesprächspartners<br />

gewesen, als dass ich diese Eventualität<br />

überhaupt in Betracht gezogen hätte.<br />

Nun ist das Jahr vorbei und genau das ist<br />

eingetreten. In diesem<br />

Artikel blicke ich –<br />

durch die Brille des<br />

Debütanten – zurück<br />

auf dieses Jahr,<br />

möchte mich bei<br />

denen vorstellen, die<br />

mich noch nicht kennen<br />

und mich bei<br />

Euch allen bedanken<br />

für ein anregendes<br />

Jahr, das ich mit und<br />

durch den KMGV<br />

erleben durfte.<br />

So fing es an<br />

Seit etwa 10 Jahren sind wir Hornsteins plus<br />

Freunde begeisterte Besucher des Divertissementchens.<br />

Zu meiner Schande muss ich<br />

allerdings gestehen, dass ich bis dahin weder<br />

vom Zillche noch vom KMGV irgendetwas<br />

wahrgenommen hatte. Seit meinem ersten<br />

Besuch ist mir dann aber immer die Ausdruckskraft<br />

und klangliche Wucht des großen<br />

Chores eindrucksvoll in Erinnerung geblieben.<br />

In 2008 haben wir auf nachhaltiges<br />

Betreiben meiner mit einer stark musischen<br />

Ader ausgestatteten Frau Silvia – und anfangs<br />

noch gegen den Widerstand der<br />

männlichen Familienmitglieder – selbst<br />

einen kleinen gemischten Chor aus Familienmitgliedern<br />

und Freunden ins Leben<br />

gerufen. Wie das dann schon mal so ist,<br />

der »männliche« Widerstand bröckelte binnen<br />

Wochen dahin und diesen Familienchor<br />

namens »Cappelli d’Oro« (= die goldenen<br />

Hüte – eine Zeit lang war auch »die Sektflöten«<br />

im Gespräch :-) gibt es noch heute.<br />

Seitdem habe ich immer mehr Zugang und<br />

Zutrauen in das Musikinstrument Stimme<br />

gewonnen. Sei es durch das Training von<br />

Stimme überhaupt als auch der Erfahrung,<br />

dass die musikalische Ausbeute daraus sich<br />

weiter entwickelte. So<br />

weit, so gut.<br />

Im letzten Jahr dann<br />

wurde unsere – auf<br />

Grund unserer einheitlichen<br />

Dekoration<br />

klar erkennbare –<br />

Gruppe von einem<br />

Mitglied des KMGV<br />

ebenso freundlich wie<br />

nachhaltig angesprochen,<br />

ob die männlichen<br />

Mitglieder nicht<br />

Interesse hätten, den<br />

KMGV kennen zu lernen.<br />

Ein halbes Jahr<br />

später konnte ich diese Person dann auch<br />

während einer Chorprobe als Klaus Tilly<br />

identifizieren. Wie auch immer, die Mail-<br />

Adresse war schnell aufgenommen und bald<br />

kam die Einladung zum »Tag der offenen<br />

Wolkenburg«. Bis dahin hatte ich mir bei der<br />

ganzen Sache noch nichts gedacht – außer,<br />

mal wieder die Wolkenburg zu sehen, die ich<br />

durch ein Firmenjubiläum mit Sambatruppe<br />

vor über 25 Jahren noch in guter Erinnerung<br />

hatte.


Was soll ich sagen: Wir haben uns sehr willkommen<br />

gefühlt. <strong>Der</strong> Empfang war liebenswürdig<br />

und professionell mit Foto, Gästeliste<br />

und Gesangsprobe und die Mitglieder, mit<br />

denen wir ins Gespräch kamen – wie z. B.<br />

mit – wie ich heute weiß – Hans-Georg<br />

»Schorsch« Wunderlich und Hartmut Hauenschild<br />

–, haben dann wirklich Lust auf<br />

mehr gemacht. Und die Wolkenburg ist ja<br />

wohl ein Traum.<br />

Als ich dann noch gewahr wurde, dass die<br />

Proben an dem derzeit für mich einzig möglichen<br />

Wochentag stattfinden und darüber<br />

hinaus noch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

erreichbar sind, waren die Würfel gefallen:<br />

Ich versuch’s.<br />

Die ersten Schritte im KMGV<br />

Im April ging es dann los: Donnerstags gab<br />

es 6 Chorschulgruppen, in denen die Interessenten<br />

in den kommenden Monaten auf<br />

eine Aufnahmeprüfung vorbereitet werden<br />

sollten. Ich war ab 18 Uhr bei Herrn<br />

Schmitt. Andere Gruppen wurden von<br />

Herrn Wolff unterrichtet. Dass der KMGV<br />

bereit ist, hier mehrere Duzend Interessenten<br />

über Monate kostenfrei zu unterrichten,<br />

hat mich schon mal schwer beeindruckt. Vor<br />

allem, weil das gewünschte Ergebnis – die<br />

Aufnahme in den Chor – ja noch in den<br />

Sternen stand. Ich habe die Chorschule<br />

gerne besucht. Entgegen meinen Befürchtungen<br />

ob der großen Anzahl der Aspiranten<br />

waren wir dann doch nie mehr als 10<br />

Leute in unserer Gruppe. Ungewohnt ist es<br />

schon, wieder »die Schulbank zu drücken«.<br />

Aber mir hat es unterm Strich doch viel<br />

Freude gemacht. die ersten freundschaftliche<br />

Kontakte entstanden in der Chorschule<br />

mit anderen Anwärtern. Auch mit welchen,<br />

die dann am Ende die Aufnahme nicht<br />

schaffen werden. Schade.<br />

Nach der Chorschule kam die reguläre<br />

Chorprobe. Bei den ersten Proben habe ich<br />

mich schon noch gefragt, ob ich hier richtig<br />

bin. Das Bild vom Sprung ins kalte Wasser<br />

passt hier schon sehr gut. Aber das wäre<br />

ja wohl gelacht…und so fing ich an zu<br />

»schwimmen«.<br />

Ich gebe zu, das Repertoire des KMGV war<br />

für mich eine Herausforderung. Hatte ich es<br />

doch bislang weitestgehend vermieden,<br />

mich mit Musik zu beschäftigen, die älter<br />

war als ich. Meine Frau versucht schon seit<br />

20 Jahren mit überschaubarem Erfolg, mir<br />

z. B. klassische Musik näher zu bringen. Immerhin<br />

hat sie es irgendwann geschafft, dass<br />

wir gemeinsam das Opernfestival in Verona<br />

besuchten. Nun freut sie sich. Ich inzwischen<br />

auch. Auch religiös geprägte Werke<br />

bedurften bei mir weiterer Entwicklung.<br />

Aber wenn man sich dann mal darauf eingelassen<br />

hat… Und es ist ganz einfach etwas<br />

anderes, ob man Musik aus der Konserve<br />

hört oder selbst (gesanglich) mitwirkt.<br />

Imponiert hat mir auch, dass eine Reihe<br />

von Stücken in einer eigens für den Chor arrangierten<br />

Fassung vorliegt. Und wer da<br />

schon alles seine Spuren hinterlassen hat.<br />

Das hat was. Was uns auch zur Chorleitung<br />

bringt, aus deren Feder ja einige Arrangements<br />

stammen: Bei den Herren Steiner und<br />

Brauckmann fühle ich mich sehr gut aufgehoben.<br />

Und wenn man Google glauben darf,<br />

dann hat der KMGV hier ein wirklich renommiertes<br />

Team, um das man uns zurecht<br />

beneiden kann. Unterschiedliche Typen mit<br />

unterschiedlichem Temperament, der im<br />

Unterrichtsstil deutlich wird. Eine gute<br />

Mischung, finde ich. Egal ob klassisch oder<br />

kirchlich, Kölsches, Volksliedgut oder Modernes.<br />

Es geht um die Qualität der Darbietung.<br />

KMGV – mein erstes Jahr<br />

39


40<br />

Übrigens: Ich beneide Musikausschuss und<br />

Chorleitung nicht um den Spagat, innerhalb<br />

des KMGV alle musikalischen Richtungen<br />

und Vorlieben zu befried(ig)en und (trotzdem)<br />

ein für unser (zahlendes) Publikum interessantes<br />

Repertoire auf die Bühne zu<br />

bringen und dabei am besten noch generationen-<br />

und musikrichtungsübergreifend<br />

Brücken zu schlagen.<br />

Zur Integration in den Gesamtchor und die<br />

Chorprobe wurden uns Betreuer zur Seite<br />

gestellt. Eine große Erleichterung, um – über<br />

die Mitglieder meiner Stimmlage, den ersten<br />

Bass – einen Zugang zu einer Schar<br />

von regelmäßig weit über hundert anwesenden<br />

Sängern zu erlangen. Bei den meisten,<br />

mit denen ich zusammen gekommen<br />

bin, fühle ich mich dann auch willkommen.<br />

Andere scheinen eher noch – nennen wir<br />

es mal – vorsichtig. Einige wenige sind für<br />

mich ein echter Anker, wie z. B. auch Heiner<br />

Kruse, viele andere sind einfach offen<br />

und freundlich.<br />

So nach und nach finde ich dann meinen<br />

Weg, mich mit weiteren Mitgliedern bekannt<br />

zu machen. Zum Beispiel bei einem Kölsch<br />

und »nem Halven Hahn« nach der Probe.<br />

Aber noch bin ich ja Aspirant. Bei der für<br />

mich erst möglichen Aufnahmeprüfung Anfang<br />

Juli kann ich leider nicht dabei sein.<br />

Das hat mich schon ein wenig gezwickt. War<br />

doch die Hälfte »meiner« Chorschulgruppe<br />

danach weg. Meine erste Anhörung Mitte<br />

August bringt dann schon fast Gewissheit:<br />

Mein gesangliches Vermögen würde wohl<br />

für den KMGV ausreichen. Und – auch mit<br />

50+ kann einem noch Lampenfieber einen<br />

trockenen Hals bescheren.<br />

Unser Familienchor namens<br />

»Cappelli d’Oro« = die goldenen Hüte


KMGV – mein erstes Jahr<br />

Das Jahreskonzert am 4. Oktober 2015 in<br />

der Philharmonie ist für mich – obwohl ich<br />

noch nicht mitgesungen habe – ein ganz<br />

Besonderes. Ich habe richtig mitgefiebert.<br />

Die meisten der vorgetragenen Stücke<br />

kenne ich aus der Chorprobe, vieles kann<br />

ich über weite Teile schon mitsingen. »Loch<br />

Lomond« war der Hammer. Unsere Version<br />

vom Kurschütz habe ich erst jetzt richtig<br />

verstanden. Und ich wusste, beim nächsten<br />

Mal bin ich dabei. Ich habe noch nie so laut<br />

irgendwo »Zugabe« gerufen wie an diesem<br />

Abend – man kann es sogar auf dem Mitschnitt<br />

hören.<br />

Mein Weg ins Zillche<br />

Während eines Trips nach Barcelona kam<br />

der Anruf von Werner Stoll, ob ich am kommenden<br />

Donnerstag für eine Prüfung bereit<br />

wäre. Es war der 15.10.15. Ich finde, ein tolles<br />

Datum. »La Montanara« hatte ich mir<br />

schon bei der Anhörung im August für<br />

meine Prüfung ausgesucht. Es wird mir in<br />

besonderer Erinnerung bleiben. Heute weiß<br />

ich, dass längst nicht alle Interessenten aus<br />

diesem Jahr im Chor aufgenommen wurden.<br />

Gut, dass ich das nicht vor der Prüfung<br />

wusste. Erst einmal fühle ich mich im ersten<br />

Bass stimmlich gut aufgehoben. Vielleicht<br />

wage ich eines schönen Tages noch den<br />

Schritt in den zweiten Tenor.<br />

Nach der Aufnahmeprüfung meinte Werner<br />

Stoll in einem Nebensatz, dass ich sicher<br />

noch beim Zillche mitmachen könnte –<br />

wenn ich denn will. Dadurch kam bei mir<br />

der Stein so richtig ins Rollen. Lieber Werner,<br />

für diesen Anstoß noch mal herzlichen<br />

Dank. Bis zu diesem Moment hatte ich das<br />

Thema Divertissementchen komplett ausgeblendet,<br />

weil ich beruflich bedingt nach<br />

wie vor recht viel in der Weltgeschichte unterwegs<br />

bin. Jürgen Vermum versorgte mich<br />

mit allen Informationen, die ich benötigte,<br />

um ein »Ja« zum Zillche möglich zu ma-<br />

41


GESUCHT:<br />

SPONSORING-PARTNER<br />

FÜR 2017<br />

KMGV-Jubiläum 2017<br />

175 Jahre<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein feiert im Jahr<br />

2017 sein 175-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum<br />

möchten wir nutzen, um unseren Verein mit seiner<br />

ganzen Bandbreite an musikalischem Repertoire<br />

dem Kölner Publikum vorzustellen. Um dieses<br />

Vorhaben in die Tat umsetzen zu<br />

können, sind wir auf die Unterstützung<br />

von Unternehmen aus Köln<br />

und Umgebung angewiesen, die uns<br />

über das gesamte Jubiläumsjahr<br />

hinweg als Sponsoring-Partner unterstützen<br />

möchten.<br />

Eine Info-Broschüre über die<br />

Sponsoring-Möglichkeiten<br />

senden wir gerne zu.<br />

JANUAR 2017 –<br />

DIE CÄCILIA WOLKENBURG SPIELT<br />

Auch im Jubiläumsjahr 2017 wird die Bühnenspielgemeinschaft<br />

Cäcilia Wolkenburg ein Divertissementchen<br />

auf die Bühne bringen. Ein buntes<br />

Spektakel mit Musik, Tanz, Spiel und viel kölschem<br />

Herzblut. Über 30.000 Gäste verfolgen in<br />

jedem Jahr die 25 Vorstellungen, die als Gastspiel<br />

der Oper Köln organisiert sind.<br />

DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />

Jeder Sponsoring Partner erhält ein Kartenkontingent,<br />

um Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner<br />

zu diesem einmaligen Event nach Köln einladen<br />

zu können. Ergänzend sind im Jubiläumsjahr<br />

2017 die Sponsoring-Partner mit einer Anzeige im<br />

Programmheft des aktuellen Stückes vertreten.<br />

EINE INFORMATION FÜR<br />

SPONSORING-PARTNER SEPTEMBER 2017 – OPEN-AIR<br />

GALAKONZERT AUF DEM RONCALLIPLATZ<br />

DAS SILBER-PAKET:<br />

80 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />

1/2-Seite Anzeige im Programmheft<br />

Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />

DAS GOLD-PAKET:<br />

150 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />

1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />

Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />

DAS PLATIN-PAKET:<br />

250 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />

2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />

Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />

Das absolute Highlight des Jubiläumsjahres: Gemeinsam mit dem WDR-Orchester präsentiert der Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

die schönsten Opernmelodien im Rahmen eines Open-Air Galakonzertes auf dem Roncalliplatz. Rund 3.500 Gäste erwarten wir<br />

am Sonntag, den 17. September im Schatten des Kölner Doms zu diesem einmaligen Klassik-Erlebnis.<br />

DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />

DAS SILBER-PAKET:<br />

Und die besten Plätze sind für Sie und Ihre Gäste reserviert. Zeigen Sie Ihren Geschäftspartnern die schönste Seite Kölns und wohnen<br />

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05<br />

DAS GOLD-PAKET:<br />

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DAS PLATIN-PAKET:<br />

250 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />

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42<br />

03<br />

Gut.<br />

Sicherheit<br />

Vertrauen<br />

Nähe<br />

Kreissparkasse.


chen. Die Entscheidung habe ich trotz der<br />

zusätzlichen Belastung und dem Spagat mit<br />

meinen Geschäftsreisen zu keiner Zeit bereut.<br />

Und dies in mehrfachem Sinne: Denn<br />

ab dem 15. Oktober benötige ich noch einige<br />

Zeit, um mich als neues Mitglied zurechtzufinden.<br />

Ab diesem Moment war ich<br />

erst einmal wieder auf mich alleine gestellt.<br />

»Mein« Noten-Fach war plötzlich weg –<br />

nee, war es natürlich nicht, es war nur woanders.<br />

Es gibt eine Anwesenheitsliste, in die<br />

ich mich eintragen darf. Es wurde von Auftrittsterminen<br />

gesprochen; Wo kamen die<br />

denn plötzlich her? Für wen sind die? Wie<br />

komme ich an Termine? Wo muss ich mich<br />

eintragen bzw. an wen muss ich mich wenden,<br />

wenn ich mitsingen will? Wie komme<br />

ich an die Zugangsdaten zum Mitgliederbereich<br />

des Internetauftritts? Das Thema Kleiderordnung<br />

zu Auftritten erarbeite ich mir<br />

immer noch. Es gibt einen Vereinsanzug?<br />

Wie sieht der aus? Wo bekomme ich den<br />

her? Frack? Krawatte? Notenmappe? Parkplatz?<br />

Meine Erfahrung: Irgendjemand weiß<br />

Bescheid. Man muss nur wissen, wen man<br />

was fragen will. So eine Checkliste für »die<br />

Neuen« wäre da sicher hilfreich.<br />

Die Proben zum Zillche waren für mich ein<br />

Glücksfall. Ich meine, was die Eingewöhnung<br />

in den KMGV angeht. Die zeitliche<br />

Disposition mit der Familie steht auf einem<br />

anderen Blatt. Jedenfalls: wenn man mehrmals<br />

pro Woche mit einem großen Teil des<br />

Chores zusammen kommt, findet fast<br />

zwangsläufig weitere Integration statt –<br />

wenn man sich nicht dagegen wehrt ;-). <strong>Der</strong><br />

Rest kommt dann während der Spielzeit. Innerhalb<br />

des Zillches ist in meiner Wahrnehmung<br />

der Informationsfluss rund um Proben<br />

und Auftritte hervorragend. Hier ein<br />

ganz dicker Dank an die für mich sichtbare<br />

und immer ansprechbare Schnittstelle – Jürgen<br />

Vermum.<br />

Wo wir gerade beim Informationsfluss sind:<br />

Man könnte sicher sagen, dass die aktuelle<br />

Kommunikation an der einen oder anderen<br />

Stelle im KMGV noch runder laufen könnte.<br />

Aber wenn ich auf das letzte Jahr zurück<br />

blicke und den gewaltigen Herausforderungen,<br />

die da bewältigt wurden, da ziehe ich<br />

meinen Hut vor der sehr engagierten und<br />

erfolgreichen Vorstandsarbeit – Chapeau.<br />

Am 19. Dezember habe ich meinem ersten<br />

Konzert als offizielles Chormitglied beigewohnt<br />

– in St. Kunibert. Diese Formulierung<br />

trifft es ganz gut, denn der KMGV gab ein<br />

Konzert und bei mir zählte der olympische<br />

Gedanke: ich war dabei.<br />

Doch zurück zum Zillche: Es war meine<br />

erste Zillche-Saison; ich habe also noch<br />

keine Vergleichserfahrung mit wechselnden<br />

Spielstätten. Heute kann ich nur sagen, ich<br />

bin stolz darauf, ein Teil dieses Divertissementchens<br />

und der Zeit im Weißen Zelt gewesen<br />

zu sein. Sie war in vielerlei Hinsicht<br />

einmalig und wird sicher ihren Platz in der<br />

Geschichte des KMGV finden. Dazu eine<br />

kleine Begebenheit, die mir viel bedeutet<br />

und gezeigt hat, »hier bin ich richtig«:<br />

Als ich nach der Premiere feststellen musste,<br />

dass mein Name im Programmheft nicht<br />

aufgeführt war, war ich schon enttäuscht. Ja,<br />

ich weiß, »stell‘ Dich nicht so an« – aber in<br />

dem Moment war es so – war es doch meine<br />

erste Spielzeit. Am nächsten Tag kam Peter<br />

Wallraff von sich aus auf mich zu und versuchte,<br />

mich schonend darauf vorzubereiten,<br />

dass ich im Programmheft nicht namentlich<br />

aufgeführt war. Allein die Tatsache,<br />

dass jemand anderes aus dem Chor – und<br />

Peter gehörte sicher zu denjenigen, die in<br />

dieser Zeit anderes zu tun haben, als Unstimmigkeiten<br />

im Programmheft aufzuspüren<br />

– diesen Umstand bemerkte, hatte mich<br />

schon wieder versöhnt. Und als Jürgen Vermum<br />

davon erfuhr, hat er schnurstracks<br />

KMGV – mein erstes Jahr<br />

43


Kultur ins<br />

Rampenlicht rücken.<br />

Da simmer dabei.<br />

Kulturelles Engagement und<br />

Energie für die Region. Mehr<br />

unter: www.rheinenergie.com


dafür gesorgt, dass ich ein vom Präsidenten<br />

»handsigniertes« Programm mit Widmung<br />

bekommen habe. Das empfand ich schon als<br />

ein außerordentliches Bemühen.<br />

Ich erwähne diese Situation deshalb, weil sie<br />

den Geist widerspiegelt, der intakte Gemeinschaften<br />

auszeichnet. Und in diesem<br />

Fall war dies als echtes Interesse – in diesem<br />

Fall an mir – deutlich zu spüren. Ich gratuliere<br />

dem KMGV, dass er Menschen mit<br />

solch zugewandter Geisteshaltung gewinnen<br />

konnte. Auch wenn – wie sollte es auch anders<br />

sein – da sicher noch Entwicklungspotenzial<br />

ist. Beispielhaft sei hier der mitunter<br />

etwas robuste Umgang mit Sangeskollegen<br />

auf dem Weg zur »ersten Reihe« erwähnt.<br />

Ganz nebenbei hatte ich auch noch die<br />

Gelegenheit, während der Zillche-Spielzeit<br />

den Auftritt bei der Nostalgiesitzung in der<br />

Flora absolvieren zu dürfen. Hier misslang<br />

mein Versuch, mich mangels Textsicherheit<br />

in dritter oder vierter Reihe zu »verstecken«.<br />

Die »Letzten«, die die Bühne erreichten,<br />

fanden sich unerwartet in der ersten Reihe<br />

stehend wieder. Vom Zillche war ich da<br />

anderes gewohnt. Dafür ging ein Traum in<br />

Erfüllung: »Du bes die Stadt« vor Publikum<br />

zu singen.<br />

Saisonabschluss vom Zillche<br />

und mein Resümee<br />

Nach 24 Aufführungen plus Generalprobe<br />

und Vorpremiere ist es geschafft. Am Karnevalsdienstag<br />

war die letzte Vorstellung.<br />

Schade und gut, dass es vorbei ist. Und<br />

schön, dass ich dabei war.<br />

Zur nächsten regulären Chorprobe erwartete<br />

uns dann eine furchtbare Nachricht:<br />

<strong>Der</strong> Cäcilianer Michael Lehmann, mit dem<br />

ich beim ein oder anderen Karnevals-Potpourri<br />

auf der Bühne Arm in Arm geschunkelt<br />

habe, ist völlig unerwartet am Vortag<br />

verstorben. Das Entsetzen, die Trauer und<br />

das Mitgefühl für die Hinterbliebenen sind<br />

bei allen spürbar. Michael war einige Jahre<br />

jünger als ich und Vater von vier Kindern.<br />

An meinem Garderobenplatz hing während<br />

der Spielzeit wochenlang ein Foto von mir -<br />

zusammen mit Michael Lehmann.<br />

Am Samstag nach der <strong>Der</strong>nière waren wir<br />

zum Dankeschön-Abend in die Wolkenburg<br />

eingeladen. Die unausgesprochene Frage, ob<br />

wir nach einer solchen Tragödie überhaupt<br />

feiern dürfen, wurde vom Baas einfühlsam<br />

aufgegriffen und auch im Namen der Hinterbliebenen<br />

beantwortet.<br />

Und so war der Abend auch wunderschön.<br />

Die Wolkenburg und wir hatten uns ordentlich<br />

herausgeputzt. <strong>Der</strong> Festsaal, in dem wir<br />

normalerweise proben, war fürstlich für uns<br />

eingedeckt. Das Menü war perfekt und »à la<br />

Minute«, und das für immerhin gefühlt<br />

mehr als 200 Gäste. Das Ganze begleitet von<br />

Ansprachen, Würdigungen, Vorträgen und<br />

kleinen Darbietungen, dazu Livemusik – als<br />

Dank für alle am diesjährigen Divertissementchen<br />

Beteiligten. Dieses Dankeschön<br />

habe ich gerne angenommen. Wir fühlten<br />

uns reich beschenkt.<br />

Resümierend kann ich nach dem ersten Jahr<br />

sagen: Es war spannend, ein neuer, durchaus<br />

großer Bereich in meinem Leben ist hinzugekommen,<br />

bereichernd, inspirierend, erfüllend<br />

in vielerlei Hinsicht. Ja, ich bin im<br />

KMGV angekommen<br />

und freue mich auf<br />

das Zillche 2017 und<br />

sehr attraktive Jubiläumsveranstaltungen<br />

und viele gemeinsame<br />

Jahre mit Euch allen.<br />

Jörg Hornstein<br />

KMGV – mein erstes Jahr<br />

45


KMGV-Familie<br />

46<br />

Geburtstage im Juli<br />

01.07.1946 70 Jahre<br />

Dr. Michael Wüllrich<br />

Fördermitglied<br />

02.07.1946 70 Jahre<br />

Reiner Brück<br />

Fördermitglied<br />

05.07.1951 65 Jahre<br />

Helmut Werner<br />

aktiver Sänger<br />

05.07.1<strong>96</strong>1 55 Jahre<br />

Silvia Hornstein<br />

Fördermitglied<br />

06.07.1931 85 Jahre<br />

Klaus Kunkel<br />

Fördermitglied<br />

09.07.1926 90 Jahre<br />

Käte Fassbender<br />

Witwenmitglied<br />

09.07.1931 85 Jahre<br />

Adolf Buchholz<br />

nicht ausübend<br />

11.07.1936 80 Jahre<br />

Ursel Wiesemes<br />

Fördermitglied<br />

20.07.1956 60 Jahre<br />

Wolfgang Ferber<br />

aktiver Sänger<br />

24.07.1<strong>96</strong>1 55 Jahre<br />

Jörg Thomsen<br />

aktiver Sänger<br />

27.07.1951 65 Jahre<br />

Richard Beyer<br />

aktiver Sänger<br />

28.07.1936 80 Jahre<br />

Heinz-Dieter Paul<br />

aktiver Sänger<br />

30.07.1941 75 Jahre<br />

Günter Brühl<br />

aktiver Sänger<br />

Geburtstage im August<br />

02.08.1971 45 Jahre<br />

P. Christoph Wekenborg, OP<br />

aktiver Sänger<br />

07.08.1926 90 Jahre<br />

Dr. Karl Heinz Gierden<br />

Fördermitglied<br />

07.08.1931 85 Jahre<br />

Alois Fischer<br />

aktiver Sänger<br />

07.08.1951 65 Jahre<br />

Paul-Heinz Wantzen<br />

aktiver Sänger<br />

09.08.1936 80 Jahre<br />

Anneliese Kirchner<br />

Fördermitglied<br />

13.08.1951 65 Jahre<br />

Monika Gräf<br />

Witwenmitglied<br />

15.08.1916 100 Jahre<br />

Elisabeth Schwend<br />

Witwenmitglied<br />

16.08.1941 75 Jahre<br />

Klaus Tilly<br />

aktiver Sänger<br />

26.08.1936 80 Jahre<br />

Erika Luda<br />

Fördermitglied


27.08.1926 90 Jahre<br />

Vera Kleinebrinker<br />

Fördermitglied<br />

28.08.1981 35 Jahre<br />

Alexander Plaumann<br />

aktiver Sänger<br />

10.09.1971 45 Jahre<br />

Gernot Wolff<br />

Stimmbildner<br />

12.09.1946 70 Jahre<br />

Harald Butscheid<br />

aktiver Sänger<br />

In eigener Sache<br />

In der letzten Ausgabe des<br />

<strong>Burgbote</strong>n ist uns ein Fehler<br />

unterlaufen: Wir haben<br />

Wolfgang Bartel zum 70.<br />

Geburtstag gratuliert aber<br />

leider das falsche Foto abgebildet.<br />

Richtig ist dieses…<br />

Geburtstage im Sept.<br />

04.09.1931 85 Jahre<br />

Thomas Schumacher<br />

Fördermitglied<br />

04.09.1<strong>96</strong>6 50 Jahre<br />

Gerd Oberrecht<br />

nicht ausübend<br />

06.09.1921 95 Jahre<br />

Hans Höfl Fördermitglied<br />

06.09.1956 60 Jahre<br />

Anette Eckhardt<br />

Fördermitglied<br />

07.09.1<strong>96</strong>1 55 Jahre<br />

Manfred Nonnast<br />

aktiver Sänger<br />

09.09.1936 80 Jahre<br />

Erika Schmoll Witwenmitglied<br />

20.09.1951 65 Jahre<br />

Arnulf Schäfer Fördermitglied<br />

22.09.1931 85 Jahre<br />

Maria-Therese Mösch<br />

Fördermitglied<br />

24.09.1936 80 Jahre<br />

Therese Arentz Fördermitglied<br />

30.09.1<strong>96</strong>1 55 Jahre<br />

Dipl. Ing. Johannes Nagel<br />

aktiver Sänger<br />

Neue Fördermitglieder<br />

<strong>Der</strong> KMGV trauert um<br />

Franz-Josef Kügelgen<br />

Fördermitglied seit 2002<br />

verstorben am 01.03.<strong>2016</strong><br />

Hans Klein<br />

Fördermitglied seit 1<strong>96</strong>5<br />

verstorben am 24.04.<strong>2016</strong><br />

Ludwig Bollrath<br />

Fördermitglied seit 1987,<br />

verstorben am 18.04.<strong>2016</strong><br />

Anton Scharn<br />

aktiver Sänger seit 01.05.1976<br />

verstorben am 13.05.<strong>2016</strong><br />

KMGV-Familie<br />

47<br />

09.09.1941 75 Jahre<br />

Berthold Bolz nicht ausübend<br />

Marie-Luise<br />

Bremm-Neuhausen<br />

10.09.1956 60 Jahre<br />

Bruno Grimbach<br />

Fördermitglied<br />

Hans Klein


• Bestattungen jeder Art,<br />

an allen Orten und in jeder Preislage<br />

• Vorsorge und Trauerbegleitung<br />

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• Eigene Leichenwagen, Trauerhalle,<br />

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Wir sind immer für Sie da!<br />

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48<br />

DUNKEL<br />

STEINMETZ-<br />

BETRIEB<br />

E. Dunkel u. Söhne GmbH<br />

Venloer Straße 1061<br />

50829 Köln<br />

Telefon 0221-5 00 23 84<br />

Telefax 0221-5 00 25 19<br />

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Grabstätte des 1. KMGV-Dirigenten<br />

Franz Weber<br />

auf dem Friedhof Melaten<br />

Betreuung durch die Firma Dunkel<br />

Bei der Vermittlung von<br />

Denkmalpatenschaften sind wir behilflich.


Neue Sänger<br />

Markus Friedmann 2. Bass<br />

Wir gratulieren zur Hochzeit<br />

Susanne und Markus<br />

Weßel-Therhorn<br />

kirchliche Trauung<br />

am 9. April <strong>2016</strong><br />

Christiane und<br />

Benjamin Herz<br />

geheiratet am 14.05.<strong>2016</strong><br />

in der Severinstorburg<br />

Jiyuan Qin<br />

1. Tenor<br />

Stephan Weghaus 2. Tenor<br />

KMGV-Familie<br />

49<br />

Impressum<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> ist die<br />

Vereinszeitschrift des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins.<br />

Sie erscheint viermal jährlich.<br />

<strong>Der</strong> Bezugspreis ist im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Herausgeber:<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Mauritiussteinweg 59<br />

(Wolkenburg) 50676 Köln<br />

Telefon 0221 23 12 32<br />

Telefax 0221 23 75 58<br />

www.kmgv.de · info@kmgv.de<br />

Sekretariat: Birgit Larres<br />

Bürozeit: Montag, Dienstag,<br />

Mittwoch: 09.30 – 12.30 Uhr<br />

und 14.00 – 16.30 Uhr<br />

Donnerstag (Probentag):<br />

14.00 – 19.30 Uhr<br />

Freitag: 09.30 – 12.30 Uhr<br />

Bankverbindungen:<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

DE63 3705 0198 0005 6620 44<br />

BIC COLSDE33<br />

Kreissparkasse Köln<br />

DE54 3705 0299 0000 0099 17<br />

BIC COKSDE33<br />

Commerzbank Köln<br />

DE54 3704 0044 0131 8120 00<br />

BIC COBADEFFXXX<br />

Präsident: Gerd K. Schwieren<br />

Dirigent: Bernhard Steiner<br />

Redaktionsleitung<br />

Axel Hollander (AH)<br />

Uwe Rosenhahn (UW)<br />

Einsendeschluss für Artikel<br />

<strong>Burgbote</strong> 03.<strong>2016</strong>:<br />

10.09.<strong>2016</strong><br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Pascal Deter (PD)<br />

Bernd Nink (BN)<br />

Ralf Strotmann (RS)<br />

Angelo Valtzis (AV)<br />

Björn Wilhelm (BW)<br />

Die Redaktion behält sich vor,<br />

eingereichte Texte zu redigieren.<br />

Anzeigen und Produktion:<br />

artwork Wolfgang Bialek<br />

Tel. 02232 9935711<br />

Fax 03222 3397185<br />

Bildnachweis:<br />

Uwe Rosenhahn, Ralf Schonauer,<br />

Manfred Schreier, KMGV-Archiv


Immer da, immer nah.<br />

Wer von Vielem „ein Lied singen“<br />

kann, braucht eine Versicherung,<br />

die den richtigen Ton trifft.<br />

Geschäftsstellenleiter Lars Lessenich<br />

Kalk-Mülheimer-Str. 327 • 51065 Köln<br />

Telefon 0221 625921<br />

lars.lessenich@gs.provinzial.com<br />

www.provinzial.com<br />

»<br />

<strong>Der</strong><br />

Kopf ist rund, damit das Denken<br />

die Richtung ändern kann.<br />

Francis Picabia, franz. Schriftsteller und Maler


Seniorennachmittag<br />

des KMGV<br />

am 10. Mai <strong>2016</strong><br />

In guter Tradition hat der Kölner Männer-<br />

Gesang-Verein auch in diesem Jahr seine<br />

älteren Sänger, ehemalige Chormitglieder<br />

und Ehefrauen sowie Witwenmitglieder<br />

zum gemütlichen Beisammensein in die<br />

Wolkenburg eingeladen.<br />

Seit 1998 beweist der KMGV mit dieser<br />

Veranstaltung, dass nicht nur der Sängernachwuchs<br />

wichtig ist, sondern auch die generationenübergreifende<br />

Pflege der Kontakte<br />

zu denjenigen, die sich lange Jahre für<br />

den Chor engagiert haben. Bei Kaffee, Kuchen<br />

und Schnittchen wird dann fröhlich<br />

aus alten Zeiten erzählt. Präsident Gerd<br />

Schwieren informiert über Neuigkeiten aus<br />

dem Vereinsleben und Manfred Kölzer berichtet<br />

vom aktuellen Zillche.<br />

Zwischendurch lauscht man den Darbietungen<br />

von Liedern und Texten. In diesem<br />

Jahr begann das von Reiner Przygoda organisierte<br />

nachmittägliche Stelldichein mit<br />

dem gemeinsamen Gesang der Anwesenden<br />

von drei Volksliedern. Dann trug Horst<br />

Meyer (2. Bass) ein Lied und ein Gedicht<br />

vor. Später steuerte Peter Klaff (2. Bass)<br />

„Man müsste nochmal 20 sein“ und „Als<br />

Büblein klein“ bei. Richard Soleau (1. Bass)<br />

präsentierte drei französische Stücke und<br />

Günther Roggendorf (1. Bass) sang „Alles<br />

kann der Mensch sich kaufen“. Begleitet<br />

wurden die Solisten am Flügel von Max<br />

Rosmiarek (1. Bass).<br />

Da die Sänger auch wegen der donnerstäglichen<br />

Lungenübungen immer älter werden,<br />

vergrößert sich die Seniorengruppe in jedem<br />

Jahr. Diesmal waren es 94 Teilnehmer. UR<br />

AUFRUF<br />

In den letzten Jahren stießen zahlreiche neue<br />

Mitglieder zum KMGV, die sicherlich über diverse<br />

künstlerische Fertigkeiten verfügen. Deshalb an<br />

dieser Stelle die Frage: Wer fühlt sich in der<br />

Lage und verspürt den Wunsch, im kommenden<br />

Jahr unsere Senioren an diesem Nachmittag mit<br />

einer kleinen Einlage zu unterhalten? Die älteren<br />

Herrschaften würden sich bestimmt freuen,<br />

von dem Mitgliederzuwachs nicht nur aus der<br />

Begrüßungsrede zu erfahren, sondern auch einmal<br />

ein paar Neue persönlich kennenzulernen.<br />

Seniorennachmittag<br />

51


Jubiläumsfahrt<br />

der Gruppe 66 nach<br />

Brügge und Gent<br />

Im 50. Jubiläumsjahr der Gruppe 66 wurde<br />

unsere zweitägige Rundreise durch Belgien<br />

ein schöner Erfolg.<br />

Von der Wolkenburg steuerten wir als erstes<br />

Ziel die Stadt Leuven an, wo wir über das<br />

mittelalterliche Kopfsteinpflaster den „Groten<br />

Beginenhof“ erkundeten. Dieser gehört<br />

ebenso wie der historische Stadtkern in<br />

Brügge zum Unesco-Weltkulturerbe. Bewunderungswert<br />

waren die engen malerischen<br />

Gassen und Häuser. Nachdem wir<br />

uns in einem kleinem Terrassenlokal gestärkt<br />

hatten, führte uns die Fahrt weiter<br />

nach Brügge.<br />

Da Brügge nie durch Kriege oder großflächige<br />

Brände zerstört wurde, sind das mittelalterliche<br />

Stadtbild und die historischen<br />

Gebäude sehr gut erhalten. Die Stadt ist sowohl<br />

zu Fuß als auch per Bootstour erkundbar.<br />

Beides nutzten wir beim herrlichstem<br />

Wetter reichlich aus. Die Kanäle, die<br />

die Stadt durchziehen, nennen die Einheimischen<br />

Reien nach dem im Mittelalter<br />

vollständig kanalisierten Flüsschen Reie,<br />

über das Brügge direkt mit der Nordsee verbunden<br />

war. Insbesondere die Bootstour<br />

vermittelte eine andere interessante Perspektive<br />

des Stadtkerns. Auch wenn einige<br />

von uns schon mehrfach in Brügge waren -<br />

von dieser Seite hatten sie es auch noch<br />

nicht gesehen.<br />

52


Schließlich fuhren wir zu unserem Hotel,<br />

das etwas außerhalb von Brügge wunderschön<br />

im Grünen lag. Den Gruppenabend<br />

genossen wir bei einem festlichen Buffet, wo<br />

wir in geselliger Runde den Tag Revue passieren<br />

und mit launigen Wortbeiträgen ausklingen<br />

ließen.<br />

Am nächsten Morgen fuhren wir gut gestärkt<br />

vom Frühstück weiter nach Gent. Wie<br />

Leuven und Brügge zuvor zog auch Gent<br />

uns in seinen historischen Bann. Es gibt<br />

hier so viel zu sehen, dass ein paar Stunden<br />

nicht ausreichen. Flandern mit seinen schönen<br />

alten Häusern und Plätzen ist schon<br />

beeindruckend. Für viele unserer Gruppe<br />

bestand der Höhepunkt der Tour in der Besichtigung<br />

des Genter Altar in der Kathedrale<br />

St. Bavo. Dieses Ziel war auch für unseren<br />

ehemaligen Sänger Hans-Joachim<br />

Blum Anreiz, den Weg von seiner neuen<br />

Heimat bei Laufen (nahe Salzburg) nach<br />

Köln zurückzulegen, um sich mit alten<br />

Gruppenmitgliedern zu treffen. An dieser<br />

Stelle ist hervorzuheben, dass mit Günter<br />

Roggendorf und Otmar Metzler zwei Gründungsmitglieder<br />

der Gruppe 66 an unserer<br />

Tour teilnehmen konnten.<br />

Nach dem Besuch der Kathedrale St. Bavo<br />

ging es dann zurück nach Köln. Für alle<br />

war es eine ausgewogene Tour, ohne Stress<br />

und Hektik, auf der nicht nur wir Sänger,<br />

sondern auch unsere Familien und Partner<br />

sich näher kommen und besser kennenlernen<br />

konnten.<br />

Rolf Schonauer<br />

Gruppe 66<br />

53<br />

Die Gruppe 66 freut sich stets über neue<br />

Mitglieder. Bei Interesse bitte bei Rolf<br />

Schonauer oder Stefan Markwort melden.


Wein fein –<br />

Knigge Dein<br />

Große und vor allem schöne Ereignisse werfen<br />

ihre Schatten voraus, das bleibt Eurem<br />

Wolkenburg-Dachsparrenhocker auch nicht<br />

verborgen. Noch vor dem großen Jubiläumsjahr<br />

soll eine Konzertreise stattfinden –<br />

sehr gute Idee, um den Chor auf die kommenden<br />

Aufgaben einzustimmen, quasi wie<br />

eine Generalprobe, insbesondere für die<br />

Neuen. Auf einer Reise (und natürlich beim<br />

Zillche!) lernt man sich am besten kennen.<br />

54<br />

Nach Trier und Luxemburg soll es gehen,<br />

also vom Vater Rhein zu seiner lieblichen<br />

Tochter, der Mosel. Oder auch: rheinische<br />

Römer besuchen mosellaner Römer, wobei<br />

allerdings die »Colonia-Leute« neidlos anerkennen<br />

müssen, dass Trier als Oppidum<br />

älter ist und zunächst auch größer war. Am<br />

Rhein schlugen sich die Legionen noch mit<br />

den Germanen herum (die Ubier waren aber<br />

manchmal auch nett!), als an der Mosel<br />

schon gepflegt gebadet und – vor allem –<br />

Wein angebaut wurde. Ja, dass die Römer<br />

klug erkannten, wie gut sich das Moseltal<br />

mit seinen Schiefer-Steilhängen für den<br />

Weinbau eignete, war schon genial und trug<br />

ganz wesentlich zum weiteren Erfolg der<br />

Gründung Triers und zum Ausbau der Region<br />

bei. Das Neumagener Weinschiff ist<br />

ein Beleg dafür.<br />

Also, das Reiseziel ist von Euren »Hohen<br />

Herren« bestens ausgewählt. Da gibt es ja<br />

aus der Vergangenheit auch schöne Erinnerungen.<br />

Manche Sänger – auch das gehört<br />

zu den Erfahrungen früherer Reisen –<br />

schienen schon drei Tage vor Reiseantritt zu<br />

Hause auf Diät gesetzt worden zu sein. Um<br />

dann am Buffet umso beherzter zuzuschlagen.<br />

Was aber macht das für einen Eindruck,<br />

wollt ihr doch als kultivierte Gäste gelten.<br />

Und wie ist der Wirt zu bedauern, der verzweifelt<br />

seine angebotenen Speisen schwinden<br />

sieht – am Ende, ohne Reserven eingeplant<br />

zu haben. Genuss mit Maß ist allemal<br />

besser. Das gilt natürlich auch für den Getränke-Konsum.<br />

So verlockend die leckeren<br />

Tröpfchen sein mögen, immer soll doch bei<br />

einer Konzertreise der gute Gesang im Vordergrund<br />

stehen.<br />

Ich bin übrigens gespannt, ob unser geliebtes<br />

Kölsch es bis an die Mosel geschafft hat<br />

oder ob man dort nur »Bitte ein Bit« mag.<br />

Sei's drum, nehmt gedanklich Euren<br />

Knigge mit, dann wird alles bestens (der<br />

Herr Knigge hat sich übrigens – wie ich<br />

kürzlich erfuhr – kaum für die mit seinem<br />

Namen verbundenen Regeln interessiert).<br />

Um nochmal auf den Wein zurückzukommen:<br />

wisst Ihr, warum lange Zeit kein Rotwein<br />

an der Mosel angebaut wurde (und zumindest<br />

die Älteren unter uns bedenkliche


<strong>Der</strong> Nachbau des römischen Weinschiffes<br />

gehört seit 2007 zu den Attraktionen von<br />

Neumagen-Dhron. Es wurde nach dem 1878<br />

in Neumagen entdeckten Grabmal eines römischen<br />

Weinhändlers von der Ortsgemeinde<br />

rekonstruiert.<br />

<br />

Miene machen, wenn von Mosel-Rotwein<br />

die Rede ist)?<br />

Kurz erzählt: die Römer hatten eine Vielfalt<br />

an Rebsorten mitgebracht, darunter auch<br />

Rote. Wie die Naturgegebenheiten aber nun<br />

einmal sind, stellten sich immer wieder<br />

Misserfolge ein, bis Ende des 18. Jahrhunderts<br />

der Kurfürst von Trier verfügte, dass<br />

nur noch der relativ stabile Riesling angebaut<br />

werden sollte. Was nämlich heute die<br />

EU, war damals der Kurfürst, bei dem sich<br />

die Winzer nach Missernten beklagten und<br />

um Unterstützung nachsuchten. Das war er<br />

nun leid, und außerdem bevorzugte er wohl<br />

persönlich den Riesling. Frost- und krankheitsempfindliche<br />

Reben wurden also zurückgedrängt,<br />

die Probleme bestanden aber<br />

immer noch.<br />

Noch in den 1930-er Jahren wurde das Rotwein-Verbot<br />

an der Mosel unterstrichen,<br />

vielleicht auch wegen der Konkurrenz von<br />

der Ahr. Dort sollten sie den Roten machen.<br />

Trotz aller Bemühungen um eine breite<br />

Qualitätsverbesserung entwickelte sich der<br />

Ruf der Mosel-Weine eher in die unerwünschte<br />

Richtung, und manch einer von<br />

Euch wird sich noch an einen Namen wie<br />

»Himmlisches Moseltröpfchen« erinnern –<br />

ein Massenprodukt. Jetzt ändern sich die<br />

Dinge aber wieder; sowohl im Allgemeinen<br />

was die Qualität betrifft, als auch im Besonderen<br />

bezüglich des Rotweins, der seit<br />

1988 wieder zulässig ist. Qualitätsbewusste<br />

Winzer und eine verbesserte Forschung<br />

sorgen für ein Renommee, das der Vielfalt<br />

und Größe des Mosel-Gebiets angemessen<br />

erscheint. Also lasst es Euch munden und<br />

singt auch schön!<br />

Und wenn Ihr dann zurück seid, habe ich<br />

bei Euren Proben sicher manche Gelegenheit<br />

zu lauschen, was es zu erzählen gibt.<br />

Nein, halt, natürlich nur in den Proben-<br />

Pausen, sonst regt sich Euer Chef und großer<br />

Meister zu sehr auf – das wollen wir ja<br />

bei aller Freude am verbalen Austausch vermeiden.<br />

Euer Spötter<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt<br />

55


Aus dem KMGV–Archiv<br />

KMGV Archiv<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> hat diesmal in seinen Ausgaben<br />

von 1979 gestöbert. Damals wurde<br />

Lajos Wenzel geboren, der neue Regisseur<br />

des Divertissementchen, der in dieser<br />

Ausgabe des <strong>Burgbote</strong> (ab Seite 14) vorgestellt<br />

wird. Mal sehen, ob es bei den<br />

Proben künftig so deftig zugeht, wie seinerzeit<br />

von Josef Meinerzhagen berichtet<br />

wurde...<br />

»Verdammt noch mal, das Publikum ist im<br />

dritten Akt eingeschlafen, dann weckt es<br />

doch wenigstens im vierten Akt«, fuhr<br />

Meinerzhagen die Spieler der Cäcilia Wolkenburg<br />

bei einer Probe zum Zillche<br />

»Carmen vun d’r Bottmüll« an, um gleich<br />

darauf weiter zu wettern: »Nichts klappt,<br />

kein Einsatz«.<br />

Außerdem sei hier an zwei inzwischen<br />

eingeschlafenen Traditionen des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins erinnert – das<br />

Herbstfest und die Nikolausfeier. Aber damals<br />

gab es ja auch noch einen Geselligkeitsausschuss...<br />

Vielleicht ließe sich ja das<br />

eine oder andere wiederbeleben. UR<br />

56


O-Töne Steiner<br />

Das war jetzt sehr schön, zum<br />

Steinerweichen. Meinetwegen<br />

auch: zum Steiner erweichen.<br />

Ich meinte nicht, bitte atmen, sondern<br />

bitte nicht atmen.<br />

Das war der Chor der Zahnlosen in<br />

einer Sprache ohne Konsonanten.<br />

Wenn man kein gutes Gedächtnis hat,<br />

hört man immer wieder etwas Neues.<br />

Noch einmal von vorn. Es kommt ja darauf<br />

an, dass man sich im Verlauf nicht verläuft.<br />

Deswegen heißt es ja auch Verlauf.<br />

Darf ich um Ihre wertvolle (weil so seltene)<br />

Aufmerksamkeit bitten?<br />

Das beherrscht ja ein Wellensittich<br />

binnen drei Minuten.<br />

Ich komme mir vor wie eine Hebamme.<br />

Die sagt einem auch dauernd, wann<br />

geatmet werden muss.<br />

Lassen Sie ein Feuer durch diesen<br />

Ton flackern.<br />

Sie müssen die Spannung in den<br />

Knochen spüren, nicht in der Haut.<br />

Sie können doch nicht auf einem<br />

Stimmband so dahin singen.<br />

Dieses Doppel-P muss ein wenig duften.<br />

Singen Sie ruhig den Text dazu.<br />

Sie nutzen gnadenlos jede Möglichkeit,<br />

reinzufallen.<br />

Stellen Sie sich ein O vor und singen ein A.<br />

Sie müssen die Achtel herausmeißeln.<br />

Ich sage es nicht gern zum 2. Bass: Sie sind zu hoch.<br />

Meine Herren: Sie sitzen zwar, aber das Stück noch nicht.<br />

O-Töne Steiner<br />

57


KMGV-Termine <strong>2016</strong><br />

• Die KMGV-Proben finden donnerstags von 19 bis 21.30 Uhr in der Wolkenburg statt.<br />

• Die Chorschule für bereits aufgenommene Sänger findet donnerstags von 18 bis 19 Uhr statt.<br />

• Die Chorschule für Aspiranten findet donnerstags statt.<br />

Interessierte sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich im Sekretariat.<br />

Besonderheiten » 3. Quartal <strong>2016</strong><br />

1. bis 4.9. Sängerreise, u.a. Trier und Diekirch (Luxemburg)<br />

KMGV-Termine <strong>2016</strong><br />

Sonderproben <strong>2016</strong> Stimmgruppe: Tenöre<br />

Montag 15.08. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Dienstag 13.09. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Programm Festakt<br />

Sonderproben <strong>2016</strong> Stimmgruppe: Bässe<br />

Dienstag 19.07. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Montag 22.08. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Dienstag 20.09. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Programm Festakt<br />

58<br />

Sonderproben <strong>2016</strong> samstags<br />

Samstag 06.08. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Samstag 27.08. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />

Samstag 08.10. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Opernchöre<br />

Terminänderungen vorbehalten – siehe auch: Aushang (Cäcilienzimmer) oder www.kmgv.de


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3 Oktober <strong>2016</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong><br />

Mitteilungsblatt des KMGV <strong>Jahrgang</strong> <strong>96</strong><br />

1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />

Konzertreise nach<br />

Trier und Diekirch<br />

175 Jahre KMGV:<br />

Stand der Dinge<br />

Drago Sauperl –<br />

50 Jahre im KMGV<br />

175<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER<br />

GESANG<br />

VEREIN<br />

JAHRE


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»<br />

Ich<br />

Bernhard Steiner:<br />

bin stolz,<br />

Dirigent<br />

dieses<br />

Chores zu<br />

sein.«<br />

175<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER<br />

GESANG<br />

VEREIN<br />

JAHRE<br />

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1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />

KMGV<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER-GESANG<br />

VEREIN<br />

gegründet 1842<br />

3 Inhalt<br />

Vorwort 5<br />

Probe aufs Exempel: KMGV-Reise 6<br />

zum Mosel Musikfestival<br />

Großprojekt voraus! 20<br />

Chorwochenende in Bad Honnef 24<br />

Personen und Persönliches 26<br />

Drago Sauperl<br />

KMGV-Familie 36<br />

Impressum 39<br />

Divertissementchen 2017 |Termine 40<br />

Divertissementchen 2017 | Saalplan 42<br />

Gruppe 20 op Jück 44<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt 46<br />

Aus dem Archiv 48<br />

O-Töne Steiner 49<br />

KMGV-Termine <strong>2016</strong> 50<br />

3


neue Anzeige


Das 175. KMGV-Jubiläum fest im Blick<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

mit einer äußerst anstrengenden aber<br />

ebenso erfolgreichen Konzertreise (1. bis 4.<br />

September) nach Trier und Diekirch (Luxemburg)<br />

hat der Kölner Männer-Gesang-<br />

Verein sich selbst und seinen Zuhörern<br />

einen ersten Eindruck davon verschafft, was<br />

im Jubiläumsjahr 2017 von einem der größten<br />

Männerchöre Deutschlands zu erwarten<br />

ist. Die beiden abendfüllenden Konzerte<br />

zum einen mit geistlicher Musik und zum<br />

anderen mit den schönsten Chorstücken<br />

aus der Opernwelt waren ein Glanzlicht des<br />

Vereinslebens und fanden in den gut gefüllten<br />

Auftrittsorten höchstes Lob und Anerkennung<br />

beim Publikum.<br />

Selbst der sonst eher spitzzüngig motivierende<br />

Dirigent Bernhard Steiner konnte<br />

seine Freude kaum bändigen (»Ich bin stolz,<br />

Dirigent dieses Chores zu sein«). Nehmen<br />

wir den Schwung dieser Konzertreise mit in<br />

die kommenden Proben und bereiten uns<br />

und den Kölnern am 17. September nächsten<br />

Jahres ein grandioses Open-Air-<br />

Konzert zu Füßen des Doms.<br />

Ein besonderes Dankeschön möchte ich an<br />

dieser Stelle noch einmal an die Sangesfreunde<br />

der diversen Chöre in Diekirch<br />

richten. <strong>Der</strong> warmherzige Empfang und die<br />

perfekte Organisation haben uns tief beeindruckt.<br />

Gern möchten wir diese Gastlichkeit<br />

angemessen erwidern und freuen uns<br />

auf eine lang anhaltende Sängerfreundschaft.<br />

Nun geht es in den Endspurt bis zum Höhepunkt<br />

des Jubiläumsjahres 2017. Die<br />

Grundlagen dafür sind gelegt, sowohl in<br />

musikalischer als auch in organisatorischer<br />

und finanzieller Hinsicht. Mit übergroßer<br />

Mehrheit hat der KMGV den Planungen für<br />

das Gala-Konzert auf dem Roncalliplatz zugestimmt.<br />

Gespräche mit Sponsoren laufen<br />

auf Hochtouren. Die Verhandlungen mit<br />

unserem Gast, dem Star-Tenor Juan Diego<br />

Flórez sind auf einem guten Weg. Die Ausarbeitung<br />

der zahllosen technischen Einzelheiten<br />

ist weit vorangeschritten und liegt<br />

in erfahrenen fachlichen Händen. Wir<br />

freuen uns darauf, den 175. Geburtstag des<br />

Chores gemeinsam mit den Kölnern in unserer<br />

Heimatstadt zu feiern.<br />

Zum Auftakt des Jubiläumsjahres präsentiert<br />

der KMGV – wie seit fast 150 Jahren –<br />

mit seiner Tochter Cäcilia Wolkenburg das<br />

traditionelle Divertissementchen. Die Premiere<br />

des Stücks »Circus Colonia« geht am<br />

28. Januar 2017 über die Bühne des Staatenhauses.<br />

Alle technischen und organisatorischen<br />

Fakten finden Sie in diesem Heft<br />

ab Seite 40. Die Proben haben bereits begonnen<br />

und lassen wieder faszinierende<br />

Aufführungen erwarten. Im Übrigen freut<br />

sich die Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia<br />

Wolkenburg stets über begeisterte Mitspieler.<br />

Wenn also dieser oder jener Sänger nach<br />

einem Blick in<br />

seinen Terminkalender<br />

Lust<br />

und Zeit am<br />

Mitmachen verspürt,<br />

ist er herzlich<br />

eingeladen.<br />

Ihr<br />

Gerd Schwieren<br />

Vorwort<br />

5


Probe aufs Exempel:<br />

KMGV-Reise zum Mose<br />

6<br />

Erschöpft traten die 130 Sänger des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins die Rückfahrt ihrer<br />

Konzertreise (vom 1.–4.9.) nach Trier und<br />

Luxemburg an: In den Knochen steckten<br />

nicht nur 4 Tage harter Probenarbeit, zwei<br />

fordernde Konzerte mit völlig unterschiedlichem<br />

musikalischem Programm, sondern<br />

auch eine ausgelassene »Generalproben-<br />

Feier«.<br />

Denn der unter schwierigen Rahmenbedingungen<br />

verlaufene Auftritt beim Mosel<br />

Musikfestival war »nur« ein Testballon. Das<br />

im Theater Trier erfolgreich dargebotene<br />

Programm »Best of…opera!« diente dem<br />

traditionsreichen Männerchor vor allem als<br />

Bestandsaufnahme. Exakt ein Jahr vor dem<br />

geplanten Höhepunkt des Jubiläumsjahres<br />

sollte geklärt werden: Wie viel Arbeit steckt<br />

noch in der Vorbereitung des großen Gala-<br />

Konzertes auf dem Kölner Roncalliplatz am<br />

Dom? Die Lehre aus der Konzertreise lautet:<br />

Es bleibt noch einiges zu tun, aber am<br />

17.09.2017 wird der KMGV sein Publikum<br />

begeistern.<br />

Wenn Sänger reisen<br />

130 Mann »mit Sack und Pack« vom Rhein<br />

an die Mosel zu transportieren, ist eine<br />

nicht zu unterschätzende logistische Herausforderung.<br />

Auf zwei Busse verteilt fuhren<br />

die Sänger mit leichter Verspätung am<br />

Rhein los – Kölns Baustellen-Chaos ließ die<br />

Luxemburger Reisebusse einfach nicht bis


l Musikfestival<br />

KMGV Konzertreise<br />

7<br />

zur Wolkenburg durchdringen. Arbeiten an<br />

den Gasleitungen des eigenen Vereinsheim<br />

zwangen den Tross von 130 Sängern zu<br />

einem kleinen Fußmarsch zur nahe gelegenen<br />

Kirche St. Pantaleon, wo die Busse auf<br />

den Chor ersatzweise warteten.<br />

Dass die luxemburgischen Busfahrer es mit<br />

jeder Widrigkeit aufzunehmen wissen,<br />

zeigte sich bereits vor dem bei KMGV-Reisen<br />

obligatorischen Mittags-Stopp. Die bei<br />

Manderscheid ins Tal führende Serpentine<br />

verlangte den Fahrern größtes Geschick<br />

und Augenmaß ab. Manch Sänger sah die<br />

Konzertreise schon in dieser Schlucht der<br />

Süd-Eifel vorzeitig enden. Während sich die<br />

Sänger bei Eifeler Spießbraten oder Schnitzel<br />

stärkten, wendeten die Fahrer ihre<br />

Reisebusse, sodass die Fahrt ohne zusätzliche<br />

Verspätung gen Trier fortgesetzt werden<br />

konnte.<br />

Unabhängig von solchen Tücken waren all<br />

jene Sänger, die als Selbstfahrer den Zielort<br />

ansteuerten. Im Unterschied zu den »großen<br />

gesellschaftlichen Reisen des KMGV«<br />

in der ferneren Vergangenheit – die im kollektiven<br />

Gedächtnis des Chores aber immer


War auf der Hinfahrt in »Bus 2« noch<br />

knapp jeder zweite Sitz frei, änderte sich das<br />

vor Ort im Zielgebiet schlagartig. Alle<br />

Selbstfahrer waren nun wieder Teil der großen<br />

Chorgemeinschaft. Trotz der dringenden<br />

(wie schriftlichen) Bitte der Organisatoren,<br />

während der Konzertreise im Bus stets<br />

denselben Sitzplatz und Nachbarn zu wählen,<br />

konnte man nach jedem Zwischenstopp<br />

eine KMGV-typische »Reise nach<br />

Jerusalem« beobachten. Einem kleinen<br />

Wunder gleich wurde kein Sänger zurückgelassen.<br />

Bis vielleicht auf eine Ausnahme:<br />

Am Rückreisetag fehlten deutlich mehr<br />

Sänger im Bus, als jene, die als Selbstfahrer<br />

bekannt waren. Die Strapazen der zurückliegenden<br />

Reise zwangen einige Sänger zu<br />

einer individuellen Rückreise per Bahn –<br />

diesen »un-/freiwillig späteren Abreisetermin«<br />

wählten gar nicht so wenige Sänger,<br />

wenn man den Berichten vom Trierer Bahnsteig<br />

Glauben schenkt.<br />

8<br />

noch präsent sind, als sei man erst vorgestern<br />

an den Rhein zurückgekehrt –, war die<br />

Konzertreise nach Trier als »Generalprobe«<br />

und »Arbeits-Exkursion« konzipiert, die<br />

den Sängern viel Engagement und Konzentration<br />

abverlangte. Dennoch reisten einige<br />

Sänger privat an: Nun, vielleicht nicht mit<br />

»Kind und Kegel«, aber zum Teil mit Gattin<br />

und Hund im Wagen.<br />

Geistliches Konzert in Diekirch<br />

Sang der KMGV in den letzten Jahren in<br />

einem Gotteshaus, trug der Chor in der<br />

Regel »nur« die musikalische Gestaltung<br />

eines Gottesdienstes bei – die Benefizkonzerte<br />

im Advent sind hier die Ausnahme. In<br />

Diekirch aber war der KMGV zu einem<br />

geistlichen Konzert eingeladen: Zur Feier<br />

des 125. Jubiläums des dortigen Männerchores<br />

»Chorale Ste Cécile« schenkte der<br />

aus Köln angereiste Chor den Sangesfreunden<br />

aus Luxemburg ein festliches Konzert.<br />

In Dauer, Aufbau und Anspruch unterschied<br />

sich das Programm doch deutlich<br />

von den üblichen Gedenkgottesdiensten,<br />

die der Chor sonst vergleichsweise routiniert<br />

»abliefert«.<br />

Im »Concert spirituel« beeindruckte der<br />

KMGV das Diekircher Publikum wie in der<br />

Ankündigung versprochen als »stimmgewaltigster<br />

Männerchor Deutschlands«. Als<br />

gelungener Auftakt präsentierte der Chor<br />

Wagners »Pilgerchor« in einer Dichte und<br />

Konzentration, wie er ihn seit Jahren nicht<br />

vorgetragen hat. Die neu einstudierten<br />

Stücke mit Solistenbeteiligung meisterten<br />

die Kölner Sänger mit großer Sicherheit.<br />

»Invocation« von Debussy klang souverän<br />

und kontrolliert. In der »Missa Dalmatica«<br />

von Suppé ließ sich noch deutlich heraushören,<br />

welche Passagen zum routinierten<br />

Repertoire des Chores gehören und welche<br />

im Hinblick auf dieses Konzert und das Jubiläumsjahr<br />

2017 neu einstudiert wurden.<br />

Positiv wirkte, dass viele Sänger sich bereits<br />

größtenteils von der Partitur lösen und auf


das Dirigat von Bernhard Steiner achten<br />

konnten. Ohne diese Freiheit wäre der Chor<br />

an ein, zwei Stellen in der Messe wohl in<br />

vollem Tempo falsch abgebogen, hätte der<br />

Dirigent seine Sänger nicht mit energischen<br />

Taktschlägen zurück aufs rechte Gleis gewunken!<br />

Auch das Wechselspiel mit den<br />

Solisten organisierte Bernhard Steiner souverän<br />

und verhalf seinem Chor trotz teils<br />

großer »akustischer Distanz« zu pünktlichen<br />

Einsätzen.<br />

Musikalisch abwechslungsreich war das<br />

Konzert in Diekirch konzipiert worden:<br />

Neben den bereits genannten Stücken intonierte<br />

der große Chor auch »Periti autem«<br />

und »Oh Herr, gib Frieden«. <strong>Der</strong> Kammerchor<br />

sang fein und geschlossen »Beati mortui«<br />

und »Gratias agimus tibi«. Mit »<strong>Der</strong><br />

Mond ist aufgegangen« schloss der KMGV<br />

das geistliche Konzert in Diekirch und verneigte<br />

sich damit auch vor dem luxemburger<br />

Publikum, das den angereisten Chor begeistert<br />

feierte. <strong>Der</strong> frenetische Applaus in<br />

der ausverkauften Kirche zeigte, dass das<br />

Kölner Geschenk den Jubilaren und ihren<br />

Gästen viel Freude bereitet hat.<br />

Nicht so laut, aber nicht weniger intensiver<br />

zeigten einzelne Zuhörer den Sängern, wie<br />

sehr sie von deren Vortrag berührt wurden.<br />

Beispielhaft bleibt jene Szene ins Gedächtnis<br />

gebrannt: Während der Kammerchor<br />

»Maria lassu« singt, beginnen bei einer<br />

Nonne im rechten Mittelschiff dicke Tränen<br />

zu fließen – doch in den Augen der Ordensschwester<br />

leuchtet ungetrübte Freude!<br />

Dankbar und glücklich über die große Zustimmung<br />

seines Publikums endete damit<br />

der offizielle Teil des ersten Konzerttages<br />

dieser KMGV-Reise.<br />

Solistische Unterstützung<br />

in Diekirch<br />

Eine »Missa Dalmatica« sowie »Invocation«<br />

wären ohne musikalische Profis unvollständig<br />

geblieben: Raphael Pauß, John Zuckerman<br />

und Yoo-Chang Nah haben in Diekirch<br />

die Partien der Solisten gesungen.<br />

Raphael Pauß studierte an der Folkwang<br />

Musikhochschule Essen und an der Kölner<br />

Musikhochschule. Nach seinem ersten<br />

Festengagement 1997 am Staatstheater<br />

KMGV Konzertreise<br />

9


10<br />

Braunschweig wechselte er nach vier Spielzeiten<br />

zum Opernhaus Wuppertal. Seit einigen<br />

Jahren ist Raphael Pauß freischaffend<br />

tätig. <strong>Der</strong> Tenor fühlt sich auch im Fach<br />

Operette zuhause (Rossillon in »Die lustige<br />

Witwe«, Alfred in »Die Fledermaus« sowie<br />

die Partien Graf in »Wiener Blut« und Herzog<br />

aus »Nacht in Venedig«)<br />

John Zuckerman studierte Gesang und<br />

Komposition an der University of Southern<br />

California und der Manhattan School of<br />

Music. <strong>Der</strong> lyrische Tenor erarbeitete sich<br />

mit verschiedenen Partien (Dorvil in Rossinis<br />

»La Scala di Seta«, Nemorino in »L'Elisìr<br />

d'Amore«, Nathanaèl/Cochénille in<br />

»Hoffmans Erzählungen«, Don Curzio in<br />

»Figaros Hochzeit«) früh den Ruf als Belcanto-Spezialist.<br />

In der Spielzeit 2007/2008 hat er seinem internationales<br />

Debüt bei der Israeli Opera<br />

gemacht. In der Spielzeit 2009/10 sang er in<br />

Hongkong. Für die Spielzeit 2011/2012<br />

wurde er als Mitglied des Opernensembles<br />

beim Theater Dortmund engagiert.<br />

Bei seinem Rollen-Debüt im Jahre 2012 als<br />

Arnold in Rossinis Wilhelm Tell wurde er<br />

für seine »Stimme ohne Abnutzungserscheinungen,<br />

der die mörderischen Höhen<br />

souverän beherrscht« – (Opernwelt) der<br />

ȟberzeugte mit schlanker, eleganter Linie<br />

und kraftvoller Höhe« (Opernglas) gelobt.<br />

<strong>Der</strong> in Seoul geborene Bariton Yoo-Chang<br />

Nah studierte an der Seoul National University<br />

Gesang und Pädagogik (Abschluss<br />

Magister), anschließend Musikwissenschaft<br />

(Abschluss Magister) parallel zu einem Engagement<br />

als Solosänger der National-Oper.<br />

Ein weiteres Gesangsstudium absolvierte er<br />

an der Hochschule für Musik und Tanz<br />

Köln, dessen Diplom-Prüfung er mit Auszeichnung<br />

für die Richtung Lied, Oratorium<br />

und Operngesang abschloss. Im Jahr 2003<br />

legte er zudem sein Konzertexamen ab.<br />

Yoo-Chang Nah war Ensemblemitglied an<br />

der Deutschen Oper am Rhein und am<br />

Landestheater Detmold. Darüber hinaus


hatte Yoo-Chang Nah Gastverträge an den<br />

Theatern Rostock, Wuppertal, Erfurt, Koblenz,<br />

Kasan (Russland) und an der National-Oper<br />

(Korea). Seit 2005 unterrichtet<br />

Yoo-Chang Nah Sologesang an der Hochschule<br />

für Musik und Tanz Köln sowie seit<br />

2010 am Dr. Hoch’s Konservatorium in<br />

Frankfurt am Main.<br />

Musikalisch begleitete den Chor ein fünfköpfiges<br />

Instrumental-Ensemble aus Oboe,<br />

zwei Klarinetten, Fagott und Horn (Saskia<br />

Buxbaum, Oboistin, Alexander Morogovski,<br />

Erster Klarinettist, Rebecca Mertel, Zweite<br />

Klarinettistin, Norbert Gogh, Fagottist, Michael<br />

Chan-Wong, Hornist) sowie Christopher<br />

Brauckmann am Flügel. Jedes Arrangement<br />

zeichnete sich durch eine eigenständige<br />

Stimmung aus und gab dem Chor<br />

an entscheidenden Punkten die notwendige<br />

tonale Stütze.<br />

Überrascht wirkte das luxemburger Publikum,<br />

als das Chor-Konzert mit einem meisterhaften<br />

Orgelspiel eröffnet wurde. Im<br />

Laufe des Konzertes beeindruckte Christopher<br />

Brauckmann, »neben« seinem Engagement<br />

beim KMGV Dekanatskirchenmusiker<br />

im Erzbistum Paderborn, noch zwei<br />

weitere Male mit großer Virtuosität an der<br />

neuen THOMAS-Orgel (51 Register, 3356<br />

Pfeifen) der Diekircher Église décanale. Mit<br />

den »Carillons de Westminster« (von Louis<br />

Victor Jules Vierne) zeigte der »zweite Chorleiter<br />

des KMGV« – zudem Christopher<br />

Brauckmann spontan für seine Leistung<br />

»befördert« wurde – mit welcher Klanggewalt<br />

das Kircheninstrument zu beeindrucken<br />

weiß.<br />

Willkommen bei Freunden<br />

»Wir sind gekommen als Gäste und gehen<br />

als Freunde«: Treffender kann man die<br />

Herzlichkeit, mit der der Kölner Männer-<br />

Gesang-Verein in Diekirch empfangen<br />

wurde, wohl nicht zusammenfassen. Bereits<br />

bei der Ankunft lud der Diekircher Männerchor<br />

die Kölner Sänger zu einem köstlichen,<br />

landestypischen Mittagessen ein: In<br />

der Al Seeërei waren lange Tafeln für die<br />

Kölner gedeckt. Ragout fin in feinen Pasteten<br />

schmeckte allen Sängern vorzüglich.<br />

Auch der Kuchen zum Nachtisch war ein<br />

Genuss.<br />

Bereits die Willkommensworte von Jean-<br />

Marie Dillmann zeigten: Die Diekircher<br />

haben sich intensiv mit dem KMGV und<br />

dessen musikalischem Wirken beschäftigt!<br />

Den allermeisten Kölner Sängern wird bis<br />

dahin verborgen geblieben sein, dass der<br />

»Chorale Ste Cécile« bereits beim Volkslieder-Programm,<br />

dem letzten Weihnachtskonzert<br />

und dem jüngsten Divertissementchen<br />

zugehört hat – sozusagen »streng jeheim«!<br />

Beeindruckend war das große Engagements<br />

des vergleichsweise »kleinen« Chores: Es<br />

schien, als würde sich jeder einzelne der<br />

etwa 30 aktiven Sänger, alle Frauen und<br />

Freunde der Chores, um die angereisten<br />

Gäste kümmern. Während noch das Mittagessen<br />

ausgegeben wurde, schmierte ein anderer<br />

Teil der Gastgeber bereits Brote für<br />

den Sänger-Kommers, der im Anschluss an<br />

das Konzert geplant war. <strong>Der</strong> Diekircher<br />

Chor »Ste Cécile« hatte wirklich für ein<br />

»Rundum-Sorglos-Paket« gesorgt: Verpflegung,<br />

Umkleidemöglichkeiten, Pausenräume<br />

und ein ausverkauftes Konzert boten<br />

eine Wohlfühl-Atmosphäre, die den KMGV-<br />

Sängern unvergesslich bleiben wird.<br />

Bei dem geselligen Ausklang des Abends<br />

nach dem Konzert im Schulhaus vis-a-vis<br />

der Église décanale zu Diekirch bot sich<br />

endlich die Gelegenheit, den luxemburger<br />

Sangesfreunden für ihre unbeschreibliche<br />

Herzlichkeit gebührend zu danken. Während<br />

die Präsidenten der zwei Chöre sozu-<br />

KMGV Konzertreise<br />

11


12


sagen institutionell die Freundschaft zwischen<br />

Köln und Diekirch mit Geschenken<br />

und der Eintragung ins goldene Buch des<br />

Vereins besiegelten, knüpften viele Sänger<br />

auch auf der »Arbeitsebene« herzliche Kontakte<br />

zu den Diekircher Sängern und allen<br />

Chor-Freunden, die sich an diesem Abend<br />

mit großem Einsatz und offener Herzlichkeit<br />

um die Gäste aus Köln gekümmert<br />

haben. Dieses unbeschreibliche Willkommen<br />

verbleibt als große Verpflichtung auf<br />

der Sollseite des KMGV.<br />

Bestimmt würden viele Sänger auch gern<br />

ein zweites Mal nach Diekirch reisen, um<br />

eine unbeantwortete Frage zu klären: Was<br />

hat es mit dem Mythos um das »Bier von<br />

Diekirch« auf sich? Gibt es diesen sagenumwobenen<br />

Bierbrunnen, der durstige<br />

Kehlen stillt, wirklich? Und warum warnen<br />

Ortskundige vor dem lokalen Gerstensaft<br />

als sinnraubendem Gebräu? Bereits das<br />

blanke Bier, das den Gäste aus Köln serviert<br />

wurde, begründete nach Meinung der<br />

Mehrheit eine Wiederholungsbesuch.<br />

Umso neugieriger sind die Kölsch-Kenner<br />

auf das naturtrübe Bier der neugewonnen<br />

Sangesfreunde.<br />

Proben & Disziplin:<br />

Natürliche Feinde?<br />

Dass die Fahrt nach Trier und Luxemburg<br />

keine »Lustfahrt ins Grüne«, sondern eine<br />

eng getaktete und arbeitsintensive Konzertreise<br />

würde, war von Anfang an klar. In der<br />

Summe hat der Chor auch eine hohe Leistungsbereitschaft<br />

und Ausdauer bewiesen.<br />

Vor allem wenn man bedenkt, dass die Umstände<br />

und Intensität der Proben für viele<br />

Sänger eine besondere (körperliche) Herausforderung<br />

dargestellt haben. Bereits am<br />

ersten Abend stand die Hauptprobe für das<br />

Opern-Konzert in Trier auf dem Terminplan.<br />

Vor allem die Reiseverzögerungen<br />

(verspätete Anreise, Akkord-Zimmerbezug,<br />

Einsingen im Hotel, umständlicher Transfer<br />

zum Probenort auf der anderen Moselseite,<br />

…) sowie die bei der ersten Orchesterprobe<br />

stets aufkommende, aus Neugier<br />

gespeiste Unruhe haben die Probe zu einem<br />

für den Dirigenten nervenaufreibenden Parforceritt<br />

durch das Konzertprogramm gemacht.<br />

»Als Dirigent kämpft man in einer<br />

Hauptprobe stets gegen die Zeit«, erklärt<br />

Bernhard Steiner später seinen Sängern.<br />

Jeder Kommentar, jede flapsige Zwischenbemerkung<br />

erzeuge Unruhe und Verzögerungen,<br />

die am Ende dazu führten, dass<br />

fehlerhafte Partien nicht wiederholt oder<br />

sogar ganze Stücke nicht angespielt werden<br />

könnten, weil der Orchestermeister die<br />

Probe stets minutengenau für beendet erklärt.<br />

Die Disziplin innerhalb des Chores sei<br />

eine wesentliche Voraussetzung für das<br />

Gelingen einer Probe.<br />

Mit anderen Herausforderungen hatte der<br />

KMGV bei der Generalprobe im Theater<br />

Trier zu kämpfen: <strong>Der</strong> Saal zum Einsingen<br />

lag im Keller, war klein und stickig und<br />

heizte sich nicht nur wegen der 130 Sänger<br />

schnell auf. Auf der Bühne war keine Konzertpodesterie<br />

aufgebaut, wie es in der Planung<br />

zuvor zwischen KMGV und Theater<br />

Trier abgesprochen war. Konnte eine halbwegs<br />

geeignete Podesterie noch eilig improvisiert<br />

werden, musste der Chor mit den<br />

schlechten akustischen Rahmenbedingungen<br />

in kürzester Zeit lernen umzugehen.<br />

Kein Schallsegel grenzte den Bühnenraum<br />

nach oben ab. Die Seitenbühnen trennten<br />

nur schwarze Vorhänge ab. Die Akustik auf<br />

der Bühne glich der eines abgeernteten<br />

Ackers – leer und tot. Die Sänger in den<br />

hinteren Reihen hörten weder das Orchester<br />

noch die anderen Stimmen. Die Gene-<br />

KMGV Konzertreise<br />

13


14


alprobe zeigte auch, dass der Chor im Zuschauersaal<br />

nur schlecht zu hören war. <strong>Der</strong><br />

Gesang des KMGV vermochte die Schallwand<br />

des Orchesters kaum zu durchdringen.<br />

Ratlosigkeit, Frustration und Verzweiflung<br />

kennzeichneten die Probenarbeit im<br />

Theater Trier. Dabei sollte das Opern-Konzert<br />

im Rahmen des Mosel Musikfestivals<br />

doch als Generalprobe für das Jubiläumskonzert<br />

des KMGV auf dem Roncalli-Platz<br />

fungieren. Wie sollte der KMGV unter diesen<br />

Umständen eine dem beinahe 175-jährigen<br />

Bestehen des Chores würdige Adresse<br />

abliefern können?<br />

Operettenmelodien<br />

begeistern Trier<br />

Die Unzufriedenheit und Unsicherheit im<br />

Chor blieb auch Bernhard Steiner nicht verborgen:<br />

Mit Tipps (»Achten Sie auf meinen<br />

Taktstock, nicht auf das, was Sie hören,<br />

dann sind Sie schon zu spät.«) und vielen<br />

Korrekturen an das Orchester (»Egal, welche<br />

Dynamik in Ihren Noten steht, wir spielen<br />

eine Stufe leiser.«) versuchte der<br />

KMGV-Dirigent unter den schwierigen Bedingungen<br />

im 1<strong>96</strong>4 erbauten Theatersaal<br />

des Schauspiels Trier ein optimales Konzertereignis<br />

zu formen.<br />

Während er das Orchester auf ein für die<br />

Sänger kaum noch hörbares Niveau drosselte,<br />

forderte Bernhard Steiner seinen Chor<br />

im Verlauf des Konzertes immer gestenund<br />

mimikreicher zu kaum vorstellbarer<br />

Lautstärke auf. Zum Glück gelang es den<br />

Sängern, ein sämtliche Kraftreserven aufzehrendes<br />

Fortissimo zu singen, ohne in die<br />

»Falle des Brüllens« zu tappen. Mit dem<br />

wachsenden Vertrauen in die eigene Stimmgewalt<br />

(oder war es Verzweiflung angesichts<br />

der Ausweglosigkeit?) wuchs offenbar auch<br />

die Verständlichkeit des Chores im Zuschauersaal<br />

– zieht man den Applaus als<br />

Maßstab heran.<br />

Offenbar traf der KMGV in der zweiten<br />

Hälfte des Programms auch musikalisch<br />

besser den Geschmack des Trierer Publikums:<br />

Die heiteren Melodien aus verschiedenen<br />

Operetten wurden begeistert beklatscht.<br />

Dass ein Kölner Gast-Chor dem<br />

lokalen Publikum ein Wiedersehen mit<br />

»ihrem« Ensemble-Star Andréana Kraschewski<br />

ermöglichte, hob die Stimmung<br />

zusätzlich.<br />

Heimspiel für Solisten<br />

Adréana Kraschewski erhielt ihre Gesangsausbildung<br />

an der Musikhochschule Köln,<br />

die sie mit Auszeichnung abschloss. An der<br />

Hochschule für Musik Saar erweiterte sie<br />

ihre Studien und war Stipendiatin der renommierten<br />

Studienstiftung des Deutschen<br />

Volkes und des Richard Wagner Verbandes<br />

Köln. Zudem war die Sopranistin unter anderem<br />

Preisträgerin beim Bundeswettbewerb<br />

Gesang Berlin und beim Wettbewerb<br />

des Deutschen Musikrats. Nach einer ersten<br />

Verpflichtung an das Internationale<br />

Opernstudio der Oper Zürich war sie für<br />

zwei Spielzeiten Ensemblemitglied am<br />

Theater Trier, an dem sie innerhalb kürzester<br />

Zeit zum Publikumsliebling avancierte.<br />

In der Fachzeitschrift Opernwelt wurde sie<br />

2009 in der Kategorie Nachwuchskünstler/in<br />

mehrfach nominiert. 2011 erhielt sie<br />

für die Rolle der Lakmé eine Nominierung<br />

für die beste Sängerleistung des Jahres. Darüber<br />

hinaus wurde sie für ihre herausragenden<br />

Leistungen am Theater Trier mit<br />

der »Theatermaske 2011« ausgezeichnet –<br />

einen der wichtigsten Kulturpreise der Region.<br />

Seit 2010/11 ist Adréana Kraschewski<br />

freischaffend tätig.<br />

KMGV Konzertreise<br />

15


16<br />

<strong>Der</strong> lyrische Tenor Uwe Stickert erhielt bereits<br />

mit sieben Jahren Klavier- und Gesangsunterricht<br />

am Spezialgymnasium für<br />

Musik Schloss Belvedere Weimar. Sein Gesangsstudium<br />

an der Hochschule für Musik<br />

in Weimar schloss er mit Auszeichnung ab.<br />

Stationen seiner Opernlaufbahn waren u.a.<br />

Komische Oper Berlin, Aalto-Theater Essen<br />

und Nationaltheater Mannheim. Von 2002<br />

bis 2007 feierte er als Ensemblemitglied des<br />

Deutschen Nationaltheaters Weimar große<br />

Erfolge in der gefürchteten Belcanto-Partie<br />

des Rodrigo in Rossinis »Othello« ebenso<br />

wie als Belmonte in »Die Entführung aus<br />

dem Serail«. Im Konzertfach ersang sich<br />

Uwe Stickert einen hervorragenden Ruf als<br />

Oratorien- und Liedsänger und gastierte<br />

u.a. mit den großen Bach-Passionen in Israel,<br />

Italien, China, der Schweiz und Frankreich.<br />

Uwe Stickert hat sich zunehmend<br />

auch auf das französische Opernfach spezialisiert.<br />

Die Zeitschrift Opernwelt erwähnte<br />

ihn im Jahrbuch 2014 unter den<br />

»wichtigen Sängern der Saison«.<br />

Die Solisten: Tobias Scharfenberger,<br />

Uwe Stickert, Adréana Kraschewski<br />

Mit dem Chor stand in Trier auch Tobias<br />

Scharfenberger auf der Bühne. <strong>Der</strong> lyrische<br />

Bariton war an diesem Abend sowohl als<br />

Künstler als auch in der Rolle des Gastgebers<br />

zugegen, übernimmt Tobias Scharfenberger<br />

doch bald die Intendanz des Mosel<br />

Musikfestivals.<br />

<strong>Der</strong> gebürtige Münchener wuchs in Hamburg<br />

und Trier auf und erhielt seine Gesangsausbildung<br />

zunächst privat bei Vera<br />

Ilieva sowie an den Musikhochschulen von<br />

Hannover und Karlsruhe. Noch während<br />

des Studiums debütierte Tobias Scharfenberger<br />

als Moralés in Bizets »Carmen« an<br />

der Oper Frankfurt am Main. Es folgten<br />

weitere Gastverträge an der Staatsoper<br />

Stuttgart, dem Staatstheater Kassel und dem<br />

Theater Klagenfurt. Festengagements verbanden<br />

ihn für mehrere Jahre mit dem<br />

Theater Bielefeld und der Kölner Oper.<br />

Als freischaffender Opern- und Konzert-


sänger ist er national und international tätig.<br />

Parallel zu seiner umfangreichen sängerischen<br />

Tätigkeit schloss Tobias Scharfenberger<br />

2014 ein Postgraduierten-Kolleg an der<br />

Universität Zürich als »Executive Master in<br />

Arts Administration« ab. Seit August 2015<br />

ist er Betriebsdirektor und stellvertretender<br />

Intendant am Theater Trier.<br />

Klanglich reich und vielschichtig präsentierte<br />

sich an diesem Abend auch das Orchester<br />

der Stadt Trier, das den Kölner Männerchor<br />

selbstbewusst und streckenweise<br />

durchaus herausfordernd begleitete. Als<br />

Orchesterverein Trier 1919 gegründet änderten<br />

sich Name und Trägerschaft des<br />

traditionsreichen Klangkörpers in dessen<br />

wechselvollen Geschichte mehrfach, bis der<br />

Trierer Stadtrat 1946 mit dem Beschluss,<br />

Oper und Operette wieder zum festen Bestandteil<br />

des kulturellen Lebens zu machen,<br />

auch dem Städtischen Orchester einen gesicherten<br />

Standort zuwies. Seit 2005 treten<br />

die Musiker unter dem Namen »Philharmonisches<br />

Orchester der Stadt Trier« auf,<br />

und spielen jährlich weit über einhundert<br />

Vorstellungen im Bereich Oper, Operette,<br />

Musical, Tanztheater und Konzert. Neben<br />

den Sinfoniekonzerten profiliert sich das<br />

Orchester mit der Reihe »Weltmusik –<br />

Musik ist Welt«, in der musikalische Grenzüberschreitungen<br />

und ungewöhnliche<br />

Klangwelten im sinfonischen Kontext aufgeführt<br />

werden.<br />

Gruselige Generalprobe –<br />

gutes Konzert<br />

Ganz dem alten Theater-Aberglauben entsprechend<br />

konnte die Sänger am Ende des<br />

Konzertes »Best of…opera!« zufrieden sein.<br />

<strong>Der</strong> Mythos vom »Turnier-Chor« wurde<br />

wieder einmal befeuert. Dass die Kölner<br />

Sänger die über Monate einstudierte Leistung<br />

derart punktgenau abrufen können,<br />

hätte in der Generalprobe am Vormittag<br />

niemand vorherzusagen gewagt. <strong>Der</strong><br />

Schlussapplaus zeigte, dass der traditionsreiche<br />

Männerchor aus Köln auch unter erschwerten<br />

Bedingungen musikalisch überzeugen<br />

und begeistern kann. Viele Sänger<br />

wurden nach dem Konzert auf der Straße<br />

von Gästen der Vorstellung angesprochen –<br />

waren die Herren doch leicht am einheitlichen<br />

Äußeren mit Frack und Fliege zu erkennen:<br />

Glückwünsche für die sängerische<br />

Leistung und ehrliche Dankbarkeit für »so<br />

ein schönes Programm« bekundeten alle<br />

Trierer Opernfreunde, denen die Freude am<br />

abendlichen Konzertbesuch noch deutlich<br />

ins Gesicht geschrieben stand. Auch von<br />

Seiten des Orchesters erhielt der KMGV<br />

anerkennend »professionelles Lob«.<br />

Wie schwer die Unsicherheit über den Verlauf<br />

des Konzertes auf allen Beteiligten gelastet<br />

haben muss, zeigte sich anschließend bei<br />

der Sänger-Vesper im Weinkeller, wo auf das<br />

gelungene Konzert angestoßen wurde. Ausgelassen<br />

fröhlich war die Stimmung, glücklich<br />

und erleichtert warteten die Sänger auf<br />

ihren Dirigenten. Selbst Bernhard Steiner –<br />

für einen Wiener ungewohnt ausgelassen –<br />

fasste den nervenaufreibenden Tag mit<br />

einem Fazit zusammen, das alle weiteren Erläuterungen<br />

obsolet machte: »Ich bin stolz,<br />

Dirigent dieses Chores zu sein.«<br />

Dass die subjektive Wahrnehmung der Sänger<br />

zum Verlauf des Konzertes auch von<br />

den Kritikern der Presse geteilt wurde, zeigte<br />

sich in den folgenden Tagen in vielen positiven<br />

Rezensionen des Opernabends im<br />

Theater Trier. »Die Sänger des KMGV präsentieren<br />

sich facettenreich mit »Best of ...<br />

opera!«: Die Kölner widmen sich berühmten<br />

Opernchören: Sie geben die Priester in<br />

Mozarts »Zauberflöte«, die Studenten in<br />

»Hoffmanns Erzählungen« von Jacques<br />

KMGV Konzertreise<br />

17


18<br />

Offenbach und die Höflinge in Verdis »Rigoletto«<br />

und treffen dabei ganz unterschiedliche<br />

Stimmungen – von würdevoll<br />

bis ausgelassen«, würdigt der Trierer Volksfreund<br />

die sängerische Leistung des KMGV.<br />

»Dank ihres opulenten Volumens besitzt<br />

einer der größten Männerchöre Deutschlands<br />

die nötige Durchschlagskraft, um berühmte<br />

Werke der Opernliteratur stimmgewaltig<br />

und eindrucksvoll in Szene zu setzen«,<br />

urteilt der Trier-Reporter über den<br />

Höhepunkt der 4 Tage währenden Konzertreise<br />

des KMGV nach Trier.<br />

Danke für die Organisation<br />

Mit der Reise nach Trier hat der KMGV in<br />

Sachen Organisation eine neue Stufe der<br />

Professionalität erreicht. Reisebusse und<br />

Hotels waren exquisit und boten auf dieser<br />

anstrengenden Reise den nötigen ausgleichenden<br />

Komfort. Dafür gilt Dirk Pütz als<br />

»Quartiermeister« und Axel Hollander als<br />

Vorsitzender des Ausschusses für Mitgliederbetreuung<br />

der Dank der Sänger.<br />

Überall sicherte der Ausschuss den Nachschub<br />

an Wasser, Obst und »Rachengold«.<br />

Egal in welcher Probe, in welchem Pausenraum<br />

auch immer, diese sängerische<br />

Grundversorgung trug viel dazu bei, dass<br />

die Stimmung leicht, die Stimmen klar blieben.<br />

Auch für die exklusive Moselfahrt zum<br />

Abschluss, auf der bereits die Möglichkeit<br />

einer ersten Reflexion der jüngsten KMGV-<br />

Konzertreise bestand, herzlichen Dank.<br />

Gern beschreibt Präsident Gerd-Kurt<br />

Schwieren den KMGV als Kulturbotschafter<br />

seiner Heimatstadt Köln. Wichtige<br />

Voraussetzung für den interkulturellen<br />

Brückenbau ist aber auch das Zuhören und<br />

Aufnehmen der lokalen Eigenart: Daher soll<br />

auch das kulturelle Rahmenprogramm<br />

(maßgeblich von Paul-Georg Fickus organisiert)<br />

hervorgehoben werden. Trotz des<br />

dichten Probenplans ermöglichte er den<br />

Sängern den Besuch der Nero-Ausstellung<br />

im Landesmuseum Trier, in der die Kölner<br />

von der älteren Römerstadt noch einiges<br />

lernen durften.<br />

Danke auch an Manfred Schreier, der mit<br />

»Quetsch un kölsche Tön« dafür gesorgt<br />

hat, dass die 130 Kölner auch im Hotel als<br />

Chor erkennbar wurden.<br />

Dank gilt auch den Sängern, die mit offenen<br />

Augen allerlei Verlorenes und Vergessenes<br />

aufgelesen haben. Mehrere Handys,<br />

Notenmappen, ein paar Turnschuhe und<br />

vieles mehr konnte über das inoffizielle<br />

KMGV-Fundbüro wieder ihrem rechtmäßigen<br />

Besitzer zurückgegeben werden. Hilfsbereit<br />

zeigte sich auch mancher Sänger, der<br />

gewillt war, im wahrsten Wortsinne sein<br />

letztes Hemd zu teilen, damit bloß kein<br />

KMGVer mit Unterhemd oder gar nacktem<br />

Oberkörper auftreten musste!<br />

Wie geht es weiter?<br />

Vielleicht hat sich mancher Sänger diese<br />

Frage schon gestellt: Was sollen wir jetzt<br />

noch ein gutes Jahr proben, wenn das Konzertprogramm<br />

doch bereits einstudiert und<br />

sogar größtenteils schon auswendig gesungen<br />

wurde?<br />

Zum einen zeigt der Blick in die aktuelle<br />

Notenmappe: Für die verschiedenen Auftritte<br />

im Jubiläumsjahr müssen noch weitere<br />

Stücke einstudiert werden. Zum anderen<br />

heißt es, weiter an dem erarbeiteten<br />

Repertoire zu arbeiten.<br />

Die klare Botschaft lautet: Im Jubiläumsjahr<br />

wird der KMGV alles auswendig singen.<br />

Auch Stücke, die derzeit noch mit Notenmappe<br />

in der Hand vorgetragen werden.<br />

Aber – und über den klanglichen Mehrwert<br />

des Auswendigsingens wurde im <strong>Burgbote</strong>n<br />

schon mehrfach geschrieben – um das zu<br />

erreichen, steht dem Chor noch einiges an


Arbeit bevor. Um jedem Sänger die nötige<br />

Sicherheit zu geben, kündigte Bernhard<br />

Steiner bereits eine Änderung in der Probenarbeit<br />

an: »Wir werden bereits in den<br />

Sonderproben überwiegend ohne Notenmaterial<br />

arbeiten!«<br />

Auch auf dem Roncalliplatz werden die<br />

Sänger schwierige akustische Bedingungen<br />

vorfinden (die über Monitore auf der Bühne<br />

abgemildert werden können). Umso wichtiger<br />

ist der Kontakt zum Dirigenten. Erst,<br />

wenn jeder Sänger seine Partien ohne Blick<br />

in die Notenmappe beherrscht, ist er frei,<br />

die Informationen des Dirigats aufzunehmen<br />

und umzusetzen. »Die Kommunikation<br />

zwischen Dirigent und Sänger erlaubt<br />

erst, dass aus dem Notenmaterial in der<br />

Partitur Musik entsteht«, sagt Bernhard<br />

Steiner. »Bis dahin bin ich nur so eine Art<br />

Verkehrspolizist.«<br />

BW<br />

KMGV Konzertreise<br />

19


1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />

175<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER<br />

GESANG<br />

VEREIN<br />

JAHRE<br />

20<br />

»<br />

Großprojekt<br />

voraus!<br />

Nach der erfolgreich absolvierten Konzertreise<br />

kann der KMGV nun sein Augenmerk<br />

vollständig auf das Jubiläumsjahr richten.<br />

»Wir sind auf einem guten Weg.« – so<br />

das Zwischenfazit von Axel Hollander, der<br />

maßgeblich an den Vorbereitungen beteiligt<br />

ist.<br />

Galakonzert auf dem<br />

Roncalli-Platz<br />

Höhepunkt des Jahres 2017 wird ohne<br />

Zweifel das Konzert auf dem Roncalli-Platz<br />

– eines der wohl größten Ereignisse in der<br />

dann 175-jährigen Geschichte des Vereins,<br />

was die Anstrengungen aber auch den zu<br />

erwartenden Image-Gewinn angeht. Rund<br />

3.500 Gäste werden daran teilhaben und<br />

live miterleben können. Es ist eine halbrunde,<br />

transparente Bühne mit einer Fläche<br />

von 20 mal 20 Metern geplant. Teil der professionellen<br />

Beschallung wird ein hochdurchdachtes<br />

System des Abtastens von<br />

Chor und Orchester sein, um den für die<br />

Sänger schwierigen akustischen Bedingungen<br />

auf einer »Freilichtbühne« Rechnung<br />

zu tragen. Und nicht zuletzt werden nach<br />

derzeitigem Stand mit Eleonore Marguerre


und Juan Diego Flórez sowie weiteren<br />

Gästen große Stars zu Gast sein. Eine Radioaufzeichnung<br />

wird es in jedem Fall<br />

geben. Vielleicht entschließt sich der WDR<br />

sogar noch zu einer Aufzeichnung für das<br />

Fernsehen. Ohne Zweifel ein Großprojekt<br />

für den KMGV. Alle Vorbereitungen – Organisation,<br />

Vertrieb, Sponsorenakquise –<br />

laufen jedoch nach Plan, sodass eine<br />

schwarze Null möglich erscheint. Schon<br />

jetzt erhalten die Verantwortlichen viel Lob<br />

für ihre Arbeit, ein solch kulturelles Highlight<br />

in Köln auf die Beine zu stellen; das<br />

Ansehen des Vereins in Köln (und darüber<br />

hinaus?) wird nach einem solchen Konzert<br />

in jedem Fall deutlich steigen. Nicht zuletzt<br />

wird es für alle Beteiligten ein unvergessliches<br />

Erlebnis werden, das beweist: <strong>Der</strong><br />

KMGV ist kein verstaubter Männerchor,<br />

sondern ein Verein, in dem es viel Freude<br />

bereitet, mitzuwirken und der es schafft,<br />

auch in der heutigen Zeit für Köln ein großes<br />

Kulturevent auf die Beine zu stellen.<br />

Natürlich muss ein solches Großereignis<br />

von allen Vereinsmitgliedern getragen und<br />

legitimiert werden. Deswegen fand am<br />

22. September <strong>2016</strong> eine außerordentliche<br />

Hauptversammlung statt, zu der sich etwa<br />

120 Sänger nach einer verkürzten Probe in<br />

der Wolkenburg einfanden.<br />

Axel Hollander unterstrich zunächst noch<br />

einmal, dass dieses Ereignis bewusst groß<br />

gedacht und geplant wird, um eine entsprechende<br />

Außenwirkung zu erzielen. Um alle<br />

anstehenden Aufgaben zu stemmen, rief er<br />

alle Sänger zur Mithilfe auf. Das Organisationsteam<br />

wurde bereits aufgestockt: Bert<br />

Badekow und Norbert Rohde, die seit vielen<br />

Jahren solche Ereignisse beruflich, aber<br />

auch in anderen Vereinen organisieren,<br />

haben bereits viel gedankliche und organisatorische<br />

Vorarbeit geleistet. Darüber hinaus<br />

wurden mit Patrick und Svenja Borrmann<br />

zwei externe Eventmanager engagiert,<br />

die Erfahrungen in der Organisation und<br />

Abwicklung solcher Projekte mitbringen.<br />

Den Sängern wurde schließlich ein detailliertes<br />

Konzept sowie ein 3D-Plan des Konzertaufbaus<br />

samt Bühne am Dom vorgestellt.<br />

Beides war für die bereits erfolgte<br />

Antragsstellung auf Genehmigung der Veranstaltung<br />

bei der Stadt Köln erforderlich.<br />

Schatzmeister Paul-Heinz Wantzen präsentierte<br />

danach ein detailliertes Finanzkonzept<br />

zu diesem Projekt, in dem alle Aufwendungen<br />

und die (bereits realisierten und die erwarteten)<br />

Erträge zusammengestellt waren.<br />

<strong>Der</strong> Schatzmeister betonte, dass die angesetzten<br />

Projektkosten bereits zu etwa 95<br />

Prozent durch konkrete Angebote hinterlegt<br />

seien und somit ein sehr realistisches Bild<br />

der Ausgabenseite vorliegt. Die Gesamtkalkulation<br />

mit Ansatz der Kartenerlöse und<br />

der sonstigen Erlöse zeigt zudem, dass ein<br />

ausgeglichenes Ergebnis für dieses Projekt<br />

erreichbar ist. Wenn alle Karten verkauft<br />

werden, und davon ist nach seiner Meinung<br />

auf jeden Fall auszugehen, und weitere<br />

Förderer gefunden werden, könnte sogar<br />

neben der Kostendeckung ein kleiner Überschuss<br />

entstehen. <strong>Der</strong> Schatzmeister stellte<br />

die Projektkalkulation als »Best Case« und<br />

»Worst Case« -Rechnungen vor.<br />

Diese Kalkulationen wurden zunächst<br />

durch Fragen und Statements aus der Versammlung,<br />

u.a. zu Ausfallrisiken und deren<br />

Abdeckung durch eine Versicherung, kommentiert.<br />

Präsident Gerd Schwieren und<br />

Schatzmeister Paul-Heinz Wantzen wiesen<br />

darauf hin, dass mit einer Genehmigung<br />

dieser Veranstaltung durch die Jahreshauptversammlung<br />

noch nicht deren Durchführung<br />

definitiv auch erfolgen wird; für die<br />

Klärung weiterer Risikobereiche wurde ein<br />

Zeitraum bis zum 31.03.2017 genannt – bis<br />

zu dem »ohne großen Schaden« auch bereits<br />

von einem genehmigten Projekt Abstand<br />

genommen werden könne, falls die Risikoabwägung<br />

dies erfordere. Eine wichtige Mitteilung<br />

für die anwesenden Mitglieder.<br />

KMGV Jubiläumsjahr<br />

21


22<br />

Vizepräsident Meinolf Rickert übernahm<br />

die vom Schatzmeister aufgestellte Projektkalkulation<br />

in den Zusammenhang der übrigen<br />

Aufwendungen und Erträge des Vereins.<br />

Ausgehend von der Budgetrechnung<br />

<strong>2016</strong> (Verabschiedung durch die ordentliche<br />

Hauptversammlung am 12.05.<strong>2016</strong>),<br />

die für <strong>2016</strong> aufgrund der Verluste bei der<br />

Cäcilia Wolkenburg ein deutlich negatives<br />

Ergebnis für <strong>2016</strong> erwarten lässt, wurde<br />

eine mögliche Ergebnisrechnung für 2017<br />

ff. vorgestellt, in der die vom Schatzmeister<br />

als »Worst Case« bezeichnete Variante einbezogen<br />

wurde.<br />

Es wurde dabei sehr schnell die enorme<br />

Bedeutung der Cäcilia Wolkenburg für die<br />

Finanzlage des KMGV deutlich. Dabei<br />

wurde auch darauf hingewiesen, dass es<br />

wichtig ist, dass das Divertissementchen<br />

2017 wieder so gut besucht wird wie in den<br />

Vorjahren auch. Unter diesen Voraussetzungen<br />

kann auch das projektierte Ergebnis<br />

für das Konzert auf dem Roncalliplatz<br />

vom Verein getragen werden.<br />

Die Vorträge und die Zahlen wurden durch<br />

zahlreiche Wortbeiträge aus dem Kreis der<br />

Mitglieder kommentiert, aber auch weiter<br />

hinterfragt.<br />

Zum Abschluss der Versammlung stellte<br />

der Präsident das folgende Abstimmungsergebnis<br />

fest: bei sechs Enthaltungen und<br />

15 Nein-Stimmen wurde die Durchführung<br />

des Projektes »Roncalliplatz« in dem bisher<br />

vorgestellten Rahmen genehmigt. Die Vorbereitungen<br />

für das Konzert gehen also<br />

weiter, und man wird nun in die verbindliche<br />

Vertragsverhandlung mit allen Lieferanten,<br />

Dienstleistern und Honorarkräften<br />

eintreten.<br />

Rosenmontagszug<br />

Nachdem die Prinzenproklamation wegen<br />

des für den KMGV unpassenden Mottos<br />

(»Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de<br />

Söck«) aus den Planungen gestrichen<br />

wurde, bleibt für den Karneval 2017 nur die<br />

Teilnahme am Rosenmontagszug (27. Februar<br />

2017) im KMGV-Terminkalender.<br />

Hier gibt es Stimmen, die sich für ein reines<br />

»Mitmarschieren und Kamelle werfen« aussprechen<br />

– auch wegen der extrem schwierigen<br />

akustischen Bedingungen. Andere<br />

sind der Meinung, dass die mitmarschierenden<br />

Sänger natürlich auch singen müssen,<br />

um den KMGV angemessen zu präsentieren<br />

und mit bekannten kölschen Liedern<br />

die Zuschauer zum Mitsingen zu animieren.<br />

Festakt in der Philharmonie


Natürlich müsste hierfür separat geprobt<br />

werden; auch, um das Singen beim Marschieren<br />

zu üben. Die Diskussionen hierzu<br />

sind noch nicht abgeschlossen. Vielleicht<br />

wird es beim Umzug auch zwei KMGV-<br />

Gruppen geben: eine singende und eine<br />

nicht-singende.<br />

Festakt in der Philharmonie<br />

Musikalisch hat die Vorbereitung auf dieses<br />

Ereignis nach der Konzertreise Anfang<br />

September bereits begonnen. Die in nächster<br />

Zeit für die Proben bereitzuhaltenden<br />

Noten wurden vom Musik-Ausschuss<br />

kommuniziert. Die organisatorische Führung<br />

dieses Benefizkonzerts im Juni 2017<br />

liegt beim Zentral-Dombau-Verein (ZDV),<br />

der KMGV übernimmt die musikalische<br />

Begleitung. Ein Großteil der Einnahmen<br />

wird einem Domprojekt zugute kommen.<br />

<strong>Der</strong> ZDV lädt hochrangige Gäste als Grußredner<br />

ein: Die Oberbürgermeisterin und<br />

der Erzbischof werden wohl sicher dabei<br />

sein. Unsicher ist wegen der im nächsten<br />

Jahr stattfindenden jeweiligen Wahlen die<br />

Teilnahme des Bundespräsidenten/der Bundespräsidentin<br />

sowie des Ministerpräsidenten/der<br />

Ministerpräsidentin.<br />

Weihnachtskonzert<br />

in der Wolkenburg<br />

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres wird<br />

der KMGV für die Sponsoren ein Weihnachtskonzert<br />

in der Wolkenburg veranstalten.<br />

Für diese ist ein solches Ereignis – das<br />

zeigte sich in den bisherigen Gesprächen –<br />

eine sehr willkommene und entsprechend<br />

nachgefragte Gelegenheit, ihre Mitarbeiter<br />

und Geschäftspartner einzuladen: zu einem<br />

tollen Konzert im großen Saal der Wolkenburg<br />

und einem Glühwein danach in der<br />

festlichen Atmosphäre des beleuchteten<br />

Innenhofs. In den Gesprächen wurde sogar<br />

auch schon der Wunsch nach weiteren<br />

Weihnachtskonzerten in den folgenden Jahren<br />

deutlich.<br />

Und genau hier liegt die Chance des<br />

KMGV: Nicht nur das Weihnachtskonzert<br />

sondern das gesamte Jubiläumsjahr ist für<br />

den Verein eine hervorragende Gelegenheit,<br />

langfristig Kontakte mit Firmen zu knüpfen<br />

und über neue Formen der Zusammenarbeit<br />

zu reden. Axel Hollander betont: »Die<br />

Events im Jubiläumsjahr sind schön, aber<br />

sie gehen vorbei. Wichtig ist es, dass wir uns<br />

anders aufstellen und Sponsoren mit kontinuierlichen<br />

Angeboten halten können.« PD<br />

KMGV Jubiläumsjahr<br />

23<br />

Solist Juan Diego Flórez, einer der weltweit bekanntesten Tenöre<br />

WDR Funkhausorchester


Bad Honnef –<br />

diesmal mit Sonne<br />

24<br />

Wer im vergangenen Jahr Bad Honnef –<br />

genauer gesagt, das Commundo-Hotel –<br />

beim Chorwochenende erleben konnte,<br />

weiß, dass er viel Gelegenheit hatte, es zu<br />

studieren, denn die Pausen und freien Zeiten<br />

luden angesichts des Regens nicht unbedingt<br />

zum Aufenthalt im Freien ein.<br />

Das sollte diesmal anders sein, so sprach der<br />

Vorstand des KMGV, und man hatte mit Petrus<br />

ausgehandelt, dass eine Generalprobe<br />

hinsichtlich des Wetters für Karneval angebracht<br />

wäre. Will heißen: Man wünschte<br />

sich diesmal »schönes Wetter«. Prompt<br />

wurde auch geliefert.<br />

In großer Zahl waren die Sänger des KMGV<br />

angereist und freuten sich darauf, in Hinblick<br />

auf ihre »Trainingserfolge« mit großem<br />

Fortschritt sonntags wieder zurückreisen<br />

zu können. Nein, gewiss dachten sie am<br />

ersten Freitag des Monats, der gleichzeitig<br />

Monatserster war, noch nicht an die Rückreise.<br />

Dafür war das Programm doch zu<br />

dicht, zu anspruchsvoll.<br />

Wie gewohnt, wartete nach dem Abendessen<br />

gleich die erste Probe auf uns Sänger<br />

und die Einstimmung durch Präsident Gerd<br />

Schwieren und Chorleiter Bernhard Steiner.<br />

Diese ließen keinen Zweifel daran, dass uns<br />

alle viel Arbeit erwartete, schließlich sollte<br />

für etwas ganz Besonderes geprobt werden:<br />

ein Doppelkonzert-Wochenende in Diekirch<br />

und Trier, das gewissermaßen als Generalprobe<br />

für die Konzerte im Jubiläumsjahr<br />

2017 anzusehen war.<br />

Und los ging es mit gymnastischen Übungen,<br />

denn wer drei Tage lang intensiv probt,<br />

dabei im Wesentlichen sitzt und während<br />

dessen unterhalb des Zwerchfells nur wenig<br />

Bewegung bekommt, sollte, wie Bernhard<br />

Steiner erläuterte, immer wieder die Gelegenheit<br />

nutzen, um den Körper wieder zu<br />

lockern, zu entspannen. Gleich die erste<br />

Probe war sehr stringent gehalten und bewies:<br />

Nur weil drei Tage angesetzt sind,<br />

heißt das nicht, dass der Herr dort vorne in<br />

der Mitte die Zügel locker ließe.<br />

Den pünktlichen Ausklang um 21 Uhr,<br />

sehnten viele herbei… schließlich gab es genügend<br />

Interessenten, die sich das Viertelfinale<br />

der Fußball-Europameisterschaft im<br />

Fernsehen ansehen wollten – der Vollständigkeit<br />

halber sei hier erwähnt, dass Wales<br />

gegen Belgien 3:1 gewann, was manche<br />

»Fußball-Banausen« jedoch nur aufgrund<br />

der Rufe, die herausschallten, erahnen<br />

konnten. Sie hatten es vorgezogen, sich bei<br />

lauen Temperaturen mit Wein oder Bier auf<br />

den Sitzplätzen im Freien zu unterhalten.<br />

Nicht zu vergessen sei natürlich, dass im<br />

Anschluss daran der musikalische Leiter für<br />

gesellige Heimatmusik traditionell wieder<br />

die Leitung übernahm: Manfred Schreier<br />

begleitete die Sänger mit der Zieharmonika<br />

durch den weiteren Abend.<br />

<strong>Der</strong> Samstag des Chorwochenendes verlief<br />

intensiv, bot den Teilnehmern aber genau<br />

die sonnigen Pausen, die man benötigte, um<br />

anschließend gestärkt wieder die Luft durch<br />

die Stimmbänder und Worte in deutscher,<br />

französischer oder italienischer Sprache<br />

gleiten zu lassen.<br />

Ein besonderes Highlight? Gab es! Natürlich!<br />

Es wurden neue Noten ausgeteilt und<br />

nicht wenige der Sänger konnten schon<br />

nach kurzer Zeit stolz von sich behaupten,<br />

dass sie den gesamten zu singenden Text<br />

schon auswendig beherrschten: »Vilja, oh


Probenwochenende<br />

Vilja, Du Waldmägdelein, fass mich und lass<br />

mich Dein Trautliebster sein«. Da zeigt sich<br />

wahre Professionalität! Bei anderen Liedern<br />

war es dann doch noch nötig, in die Noten<br />

zu sehen, um den Text fehlerlos zu singen.<br />

Im Laufe des Tages präsentierte außerdem<br />

Gerd Schwieren zusammen mit Axel Hollander,<br />

dem Vorsitzenden des Öffentlichkeitsausschusses,<br />

die weiteren Planungen<br />

für 2017. Die beiden Herren stellten einen<br />

Prospekt vor, der sich an potentielle Sponsoren<br />

für das Konzert des KMGV am 17.<br />

September 2017 mit Juan Diego Flóres richtet.<br />

Gleichzeitig erfuhren die Sänger, dass<br />

auch sie von nun an die Möglichkeit hätten,<br />

Karten für das Konzert zu bestellen.<br />

Den Abend dieses Samstages krönte jedoch<br />

weniger eine gesangliche, denn ein sportliches<br />

Ereignis: Im EM-Viertelfinale trat<br />

Deutschland gegen Italien an und ließ es<br />

sich nicht nehmen, das Ganze erst im Elfmeter-Schießen<br />

für sich zu entscheiden.<br />

Auch hier sei der Vollständigkeit halber das<br />

Ergebnis erwähnt: 6:5 nachdem es nach der<br />

Verlängerung noch 1:1 gestanden hatte.<br />

Den Ausklang des Abends mit kölscher<br />

Musik konnten auch die Mitarbeiter des<br />

Hotels hinter dem Tresen wieder genießen<br />

und stimmten bisweilen hier oder auch da<br />

mit ein.<br />

Als Fazit nach einer weiteren Probe am<br />

Sonntagvormittag beglückwünschte der<br />

Chorleiter die Sänger zu den Fortschritten,<br />

verwies aber auch darauf, dass wohl – wie<br />

auch in den vergangenen Jahren – bei den<br />

nächsten Proben wahrscheinlich nicht unbedingt<br />

allzuviel davon zu merken sein<br />

werde, wenngleich er hoffe, dass jeder gewiss<br />

diesem Phänomen entgegenwirken<br />

wolle.<br />

AV<br />

25


26<br />

Drago Šauperl<br />

50 Jahre im KMGV<br />

»Volare«<br />

Als Drago Sauperl (1. Bass) den berühmten<br />

Schlager im Sommer 1958 Abend für<br />

Abend in einem Strandrestaurant an der<br />

jugoslawischen Adriaküste ins Urlauberpublikum<br />

schmetterte, war er 26 Jahre<br />

jung, schlank und braungebrannt.<br />

Er studierte Jura in Zagreb und verdiente<br />

sich in den Semesterferien mit seiner<br />

vom Vater geerbten Stimme etwas zum<br />

Lebensunterhalt dazu. Und eines Tages<br />

lernte er dort ein Mädchen kennen, das<br />

sein Leben auf den Kopf stellen sollte ...<br />

VOLARE – Nel blu, dipinto di blu<br />

(In Blau gemaltes Blau)<br />

Zum ersten Mal auf dem Sanremo<br />

Music Festival 1958 präsentiert – ging<br />

als Siegertitel des Wettstreits hervor.<br />

FONIT CETRA


<strong>Burgbote</strong>: Du wurdest am 11. April 1932 in<br />

der Nähe von Maribor im heutigen Slowenien<br />

geboren. Warum nannten Dich Deine Eltern<br />

Drago, was in Deiner Muttersprache so viel<br />

wie »der Freudige« heißt? Wussten sie schon<br />

vorher, was für ein lustiger Typ Du einmal<br />

werden solltest?<br />

Drago: Also den Namen Drago haben mir<br />

gar nicht meine Eltern gegeben. Offiziell<br />

heiße ich Karol Anton. Ich wurde nur meist<br />

Drago genannt, weil das so etwas wie ein<br />

Rufname für meinen richtigen Namen ist.<br />

Man kann es vielleicht mit Jakob vergleichen,<br />

der in Köln ja Köbes gerufen wird.<br />

Also steht Drago gar nicht in Deinem Ausweis?<br />

Nein, und das hat mir schon einmal große<br />

Probleme bereitet. Mein Sohn hatte einen<br />

Flug für mich gebucht und natürlich Drago<br />

als Vornamen angegeben. Die wollten mich<br />

erst gar nicht an Bord der Maschine lassen.<br />

Glücklicherweise konnte mit einem Anruf<br />

beim Einwohnermeldeamt alles geklärt<br />

werden.<br />

Aber der Familienname Sauperl stimmt, oder?<br />

Sauperl ist richtig, wird aber hierzulande<br />

und leider auch nach 50 Jahren im KMGV<br />

noch immer falsch ausgesprochen. Das slowenische<br />

»S« schreibt man mit einem zusätzlichen<br />

Zeichen über dem Buchstaben -<br />

also Š (das diakritische Zeichen Hatschek –<br />

Anm. d. Red.). Die richtige Schreibweise<br />

ist also Šauperl, die richtige Aussprache<br />

»Schauperl«.<br />

Warum hast Du Deine Heimat verlassen?<br />

Schuld war natürlich die Liebe. Ich wäre nie<br />

aus Slowenien weggegangen. Aber nach<br />

einem meiner Auftritte im Sommer am<br />

Meer sprach mich plötzlich ein hübsches<br />

Mädchen an. Sie redete Deutsch mit mir,<br />

weil sie dachte, ich beherrschte die Sprache.<br />

Dabei hatte ich nur einige deutsche Schlager<br />

gesungen. Aber irgendwie verständigten<br />

wir uns. Sie kam aus Köln, machte mit einer<br />

Freundin Urlaub an der Adria und wollte<br />

am nächsten Abend mit mir tanzen gehen.<br />

Ich sagte, dass ich keine Zeit hätte, sondern<br />

arbeiten müsste. Und das stimmte ja auch.<br />

Wir standen bis spät in die Nacht auf der<br />

Bühne. Das stellte sie aber nicht zufrieden,<br />

und sie kam jeden Tag wieder. Ihr hatte offenbar<br />

nicht nur meine Stimme gefallen.<br />

Und Du hast alles stehen und liegen lassen?<br />

Nein, nein. Sie war ja nur eine Woche da.<br />

Ich dachte, es sei ein typischer Sommer-<br />

Urlaubs-Flirt gewesen. Aber was soll ich<br />

sagen, wir hatten uns verliebt. Wir verabschiedeten<br />

uns, tauschten Adressen aus.<br />

Ein Jahr lang schrieben wir uns heiße Briefe<br />

und tatsächlich kam sie im nächsten Sommer<br />

wieder. Sie hieß Kläre und brachte<br />

sogar ihre Mutter mit.<br />

Und da wurde es ernst?<br />

Allerdings, wir besuchten sogar meine Eltern.<br />

Alles war super, alles passte. Wir wollten<br />

zusammen bleiben. Aber sie wollte, dass<br />

ich zu ihr nach Deutschland komme. Ich<br />

hätte dafür allerdings Unterkunft und Beschäftigung<br />

nachweisen müssen, sonst<br />

hätte ich nicht einreisen dürfen. Aber<br />

beides hatte ich nicht. Aber: Kläre war<br />

bereits in anderen Umständen. Das durften<br />

ihre Eltern zwar nicht wissen, aber mit<br />

der Bescheinigung des Gynäkologen über<br />

ihre Schwangerschaft durfte ich nach<br />

Deutschland fahren. Da wir noch nicht<br />

verheiratet waren, mussten wir hier in<br />

Köln im Haus ihrer Eltern in getrennten<br />

Zimmern schlafen.<br />

Aber irgendwie ging dann doch alles gut?<br />

Für mich war das damals sehr schwer. Fern<br />

von zu Hause, den Eltern, den Freunden. Ich<br />

kannte hier niemanden, hatte keine Arbeit,<br />

sprach kein Deutsch. Das war schlimm. Also<br />

sagte ich nach ein paar Tagen, ich kann nicht<br />

Personen und Persönliches<br />

27


Kultur ins<br />

Rampenlicht rücken.<br />

Da simmer dabei.<br />

Kulturelles Engagement und<br />

Energie für die Region. Mehr<br />

unter: www.rheinenergie.com


hier bleiben. Ich habe studiert, ich will in<br />

meinem Beruf arbeiten, ich mache Musik,<br />

und das alles kann ich hier nicht tun. Mein<br />

Studium wurde in Deutschland nur teilweise<br />

anerkannt. Ich hätte noch vier Semester<br />

weiter studieren müssen.<br />

Und was war stärker –<br />

das Heimweh oder die Liebe?<br />

Beides: Mein Heimweh und ihre Liebe. Wir<br />

zogen tatsächlich zurück nach Jugoslawien.<br />

Ihre Familie packte einen Kombi voll mit<br />

Bettwäsche und allem, was es bei mir zu<br />

Hause nicht gab. Ich bekam in meiner Heimat<br />

sofort eine Arbeit als Rechtsberater in<br />

einem Kurhaus. Wir heirateten standesamtlich,<br />

und wir zogen in eine Wohnung. Dort<br />

wohnten wir ein halbes Jahr lang. Die Geburt<br />

unseres ersten Sohnes rückte immer<br />

näher. Aber alles war so teuer. Ein Kinderwagen<br />

zum Beispiel kostet damals ein Monatsgehalt.<br />

Meine Frau fragte, wie sollen wir<br />

hier leben? Ich sagte, Kläre, wir müssen uns<br />

daran gewöhnen, denn ich gehe hier nicht<br />

weg. Aber sie bekam mächtiges Heimweh.<br />

Sie war eben ein echt kölsches Mädchen. Sie<br />

hat nachts geweint. Ich habe das gespürt.<br />

Also retour nach Deutschland?<br />

Eines Tages sagte sie, sie müsse nach Köln<br />

zur Kommunion ihrer Nichte. Sie fuhr und<br />

rief zwei Tage später an und flehte mich an,<br />

auch wieder nach Deutschland zu kommen.<br />

Ihre Familie wolle für uns sorgen, sich um<br />

einen Job kümmern usw. Du lernst<br />

Deutsch, meine Eltern helfen uns, wie können<br />

bei ihnen wohnen, sie haben ein Haus,<br />

setzte sie mich unter Druck. Ich dachte,<br />

meine junge Ehe geht gleich den Bach runter.<br />

Alles ist zu Ende, bevor es überhaupt<br />

angefangen hat. Also sagte ich schweren<br />

Herzens, gut, ich komme nach Köln. Ich<br />

dachte sie schnappt über am Telefon, so hat<br />

sie vor Freude geheult. Mein Schwager kam<br />

mich mit seinem Auto abholen. Ich verkaufte<br />

all unser Hab und Gut, aber das Geld<br />

reichte gerade bis zum letzten Tankstopp im<br />

Westerwald. Das war 1<strong>96</strong>1.<br />

Diesmal ging alles gut?<br />

Nicht gleich. Zunächst durfte ich wegen<br />

mangelnder Deutschkenntnisse nicht arbeiten.<br />

Aber die Schwiegermutter sagte, du<br />

bleibst erst mal ein Jahr hier bei uns und<br />

lernst Deutsch und suchst in Ruhe nach<br />

einer Arbeit. Sie wollten mir nicht einmal<br />

erlauben kellnern zu gehen, aber ich musste<br />

schließlich Geld verdienen. Meine Frau<br />

hatte einen guten Job, aber ich konnte<br />

schließlich nicht von ihrem Geld leben.<br />

Nach einem Jahr stieß ich auf eine Stellenausschreibung<br />

der Ford-Werke, die jemanden<br />

für die Rechtsabteilung suchten. Mein<br />

Schwager ging mit mir gemeinsam dorthin,<br />

damals in Köln am Römerturm.<br />

Das war der Durchbruch?<br />

In der Tat, die haben mich sofort genommen.<br />

Mein erstes Gehalt kenne ich noch<br />

wie damals: 733,- Mark. Meine Frau war so<br />

glücklich.<br />

Und wann bist Du zum KMGV gekommen?<br />

Später. Erst einmal sang ich im Werkschor<br />

von Ford. Und das kam so: Wir feierten<br />

Weiberfastnacht in der Nähe vom Appellhofplatz<br />

in einer kleinen Kneipe. Und dort<br />

war auch mein Personalchef. <strong>Der</strong> sagte, hier<br />

erzählen alle, Sie seien ein Sänger, singen<br />

Sie doch mal etwas. Und ich sang ein Lied<br />

aus einer Operette. Alle waren wie aus dem<br />

Häuschen. Und ein paar Kölsch später sagte<br />

der Personalchef, kommen sie morgen um<br />

10 Uhr zu mir.<br />

Karneval als Karrieresprungbrett?<br />

So ähnlich. Ich bekam folgendes Angebot:<br />

Eine bessere Anstellung bei Ford, mehr Gehalt<br />

(1.140,- Mark) aber unter einer Bedingung:<br />

Ich musste im Werkschor mitsingen<br />

Personen und Persönliches<br />

29


A<br />

A<br />

30<br />

B<br />

C<br />

D<br />

A En duppelte Agrippina | 1994<br />

B En Scheffstour noh Königswinter |1972<br />

C En kölsche Maskerad | 1997<br />

D Oh, oh Marie | 19<strong>96</strong><br />

E De Weltenbummler | 1993<br />

E<br />

E


und auch Solo-Parts übernehmen. Ich sagte<br />

sofort zu. Das hat viel Spaß gemacht in dem<br />

100-Mann-Chor. Ich wurde eingekleidet<br />

und zwei Mal pro Woche wurde in der Arbeitszeit<br />

geprobt. Nun war ich also in Köln<br />

ansässig, hatte einen Job, ein Hobby, zwei<br />

Kinder – ich war rundum glücklich.<br />

Glücklich ohne KMGV?<br />

Nach einem Auftritt mit den Ford-Sängern<br />

im Gürzenich wurde ich tatsächlich von<br />

einem Herrn des Kölner Männer-Gesang-<br />

Vereins angesprochen. Ich war hin- und<br />

hergerissen, aber ich wollte es versuchen.<br />

Zur Aufnahmeprüfung musste ich bei Prof.<br />

Rübben vorsingen. <strong>Der</strong> brach mitten drin<br />

ab und sagte zu mir: Es ist genug Herr Sauperl.<br />

Vor Ihnen waren bessere und auch<br />

schlechtere Sänger hier und sind wieder gegangen.<br />

Ihre Stimme ist gut, aber nicht so<br />

wichtig für mich. Viel wichtiger ist es, wenn<br />

Sie bleiben und nicht bald wieder gehen.<br />

Also blieb ich und bin noch heute dabei.<br />

Am 16. September 1<strong>96</strong>6 wurde ich aufgenommen.<br />

Und hast Du den Wechsel in den anderen<br />

Kölner Männerchor je bereut?<br />

Ich glaube, das war damals der richtige<br />

Schritt. <strong>Der</strong> KMGV hatte viel mehr Mitglieder<br />

als der Ford-Chor. Jetzt bin ich tatsächlich<br />

50 Jahre dabei. Außerdem bot er mit der<br />

Cäcilia Wolkenburg und dem Doppel-Sextett<br />

deutlich mehr Auftrittsmöglichkeiten.<br />

Ich habe 35 mal im Divertissementchen<br />

mitgespielt und war 34 Jahre Sänger im<br />

Doppel-Sextett unter Ludwig Weber. Ich<br />

habe mein ganzes Leben lang gesungen.<br />

Das hört sich jetzt so einfach an, aber wir<br />

wissen ja alle, dass dazu auch unzählige<br />

Proben gehören. Hat Deine Frau niemals<br />

gesagt, bis hierher und nicht weiter?<br />

Harte Probenarbeit war es in der Tat, das<br />

stimmt schon. Das Sextett probte wie der<br />

große Chor einmal pro Woche. Außerdem<br />

habe ich noch fast 30 Jahre im Kirchenchor<br />

in Bocklemünd mitgesungen. Und in der<br />

Zillche-Zeit wurde es dann richtig heftig.<br />

Da war ich meist nur an einem Abend in der<br />

Woche zu Hause. Aber ich muss sagen, dass<br />

diese musikalische Arbeit in verschiedenen<br />

Ensembles und natürlich vor allem die Auftritte<br />

im Zillche (»Köln lag mir zu Füßen«)<br />

hat mein privates Leben sehr reich gemacht,<br />

das war für mich hohe Lebensqualität. Und<br />

meine Frau hat mich immer unterstützt und<br />

mir geholfen. Sie war stets stolz auf meinen<br />

Gesang, hat nie gesagt, schon wieder bist<br />

Du weg. Das gab mir die Energie, die ich<br />

benötigte.<br />

Welche Ereignisse aus Deiner Zillche-Zeit<br />

sind Dir besonders in Erinnerung geblieben?<br />

Ich erinnere mich an die Hauptprobe für<br />

das Stück, in dem ich meinen ersten Soloauftritt<br />

hatte. Ich spielte einen Nachtwächter.<br />

Ich sollte unmittelbar nach dem Chor<br />

beginnen. <strong>Der</strong> Chor wurde immer leiser<br />

und leiser. Dann begannen die Geigen in<br />

einer ganz anderen Tonart für meinen Einsatz<br />

zu spielen. Aber ich konnte die Geigen<br />

nicht hören, hatte nur den Chor im Ohr.<br />

Also traf ich nicht den richtigen Ton. Und<br />

der Dirigent, damals Christoph Klöver,<br />

brach ab. Was ist denn mit Ihnen los?<br />

Nochmal von vorne! Aber es passierte mir<br />

wieder das Gleiche. Da sagte Klöver: Sauperl,<br />

wenn Sie das nicht schaffen, werde ich<br />

für Sie singen. Das war mir aber peinlich.<br />

Zu Hause habe ich mir den alten Tonangeber<br />

von meinem Vater genommen, den<br />

richtigen Ton meines Einsatzes eingestellt<br />

und bei der Generalprobe am nächsten Tag<br />

hinter der Bühne immer wieder diesen Ton<br />

gehört, damit ich nicht irritiert wurde. Ich<br />

setzte nach dem Chor richtig ein und sang,<br />

doch Klöver schlug wieder nach ein paar<br />

Takten ab. Ich erschrak und fragte, war ich<br />

wieder falsch? Doch er grinste und sagte,<br />

Personen und Persönliches<br />

31


GESUCHT:<br />

SPONSORING-PARTNER<br />

FÜR 2017<br />

KMGV-Jubiläum 2017<br />

175 Jahre<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein feiert im Jahr<br />

2017 sein 175-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum<br />

möchten wir nutzen, um unseren Verein mit seiner<br />

ganzen Bandbreite an musikalischem Repertoire<br />

dem Kölner Publikum vorzustellen. Um dieses<br />

Vorhaben in die Tat umsetzen zu<br />

können, sind wir auf die Unterstützung<br />

von Unternehmen aus Köln<br />

und Umgebung angewiesen, die uns<br />

über das gesamte Jubiläumsjahr<br />

hinweg als Sponsoring-Partner unterstützen<br />

möchten.<br />

Eine Info-Broschüre über die<br />

Sponsoring-Möglichkeiten<br />

senden wir gerne zu.<br />

JANUAR 2017 –<br />

DIE CÄCILIA WOLKENBURG SPIELT<br />

Auch im Jubiläumsjahr 2017 wird die Bühnenspielgemeinschaft<br />

Cäcilia Wolkenburg ein Divertissementchen<br />

auf die Bühne bringen. Ein buntes<br />

Spektakel mit Musik, Tanz, Spiel und viel kölschem<br />

Herzblut. Über 30.000 Gäste verfolgen in<br />

jedem Jahr die 25 Vorstellungen, die als Gastspiel<br />

der Oper Köln organisiert sind.<br />

DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />

Jeder Sponsoring Partner erhält ein Kartenkontingent,<br />

um Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner<br />

zu diesem einmaligen Event nach Köln einladen<br />

zu können. Ergänzend sind im Jubiläumsjahr<br />

2017 die Sponsoring-Partner mit einer Anzeige im<br />

Programmheft des aktuellen Stückes vertreten.<br />

EINE INFORMATION FÜR<br />

SPONSORING-PARTNER SEPTEMBER 2017 – OPEN-AIR<br />

GALAKONZERT AUF DEM RONCALLIPLATZ<br />

DAS SILBER-PAKET:<br />

80 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />

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DAS GOLD-PAKET:<br />

150 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />

1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />

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DAS PLATIN-PAKET:<br />

250 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />

2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />

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Das absolute Highlight des Jubiläumsjahres: Gemeinsam mit dem WDR-Orchester präsentiert der Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

die schönsten Opernmelodien im Rahmen eines Open-Air Galakonzertes auf dem Roncalliplatz. Rund 3.500 Gäste erwarten wir<br />

am Sonntag, den 17. September im Schatten des Kölner Doms zu diesem einmaligen Klassik-Erlebnis.<br />

DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />

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Und die besten Plätze sind für Sie und Ihre Gäste reserviert. Zeigen Sie Ihren Geschäftspartnern die schönste Seite Kölns und wohnen<br />

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05<br />

DAS GOLD-PAKET:<br />

150 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />

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DAS PLATIN-PAKET:<br />

250 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />

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32<br />

03<br />

Gut.<br />

Sicherheit<br />

Vertrauen<br />

Nähe<br />

Kreissparkasse.


Herr Drago, na also, es geht ja doch.<br />

Eines der schönsten Erlebnisse war jedoch<br />

1984 meine Rolle im Zillche »Olympisch<br />

För« (Anm. d. Red. 1984 fanden die Winterspiele<br />

in Sarajevo statt, damals Jugoslawien<br />

heute Bosnien-Herzegowina). Dank<br />

Klöver durfte ich etwas in meiner Muttersprache<br />

singen. Ich war so glücklich.<br />

Besonders gern erinnere ich mich auch an<br />

das Stück »Thiater Thiater«, in dem ich den<br />

Ohnsorg spielte. Ich musste mich mit Günter<br />

Roggendorf duellieren. Dazu sangen wir<br />

beide am Boden liegend ein Duett aus Don<br />

Carlos.<br />

Ein anderes Mal sollte ich eine Arie aus La<br />

Traviata singen. Dieses Stück liebte meine<br />

Mutter innig. Sie hatte es wohl weit über<br />

hundertmal gehört. Ich weiß, sie wäre so<br />

glücklich gewesen, wenn sie das mal aus<br />

meiner Kehle gehört hätte. Und als ich das<br />

im Zillche sang und der Beifall losbrach,<br />

stellte ich mir vor, dass sie mit im Publikum<br />

säße. Ich war zwar kein großer Profi-Sänger<br />

geworden, aber der Wunsch meiner Mutter<br />

war es immer gewesen, dass ich aus meiner<br />

musikalischen Begabung etwas mache.<br />

Gab es denn in Deiner Familie eine<br />

musikalische Vorgeschichte?<br />

Mein Vater stand 35 Jahre lang als Sänger<br />

auf der Opernbühne. Meine Mutter hatte<br />

eine sehr schöne Alt-Stimme und so geriet<br />

ich automatisch in die Musik hinein. Ich<br />

stand vor dem Radio und sang alles nach,<br />

was ich hörte. Manchmal dirigierte ich auch<br />

dazu. Wir haben viel gemeinsam gesungen.<br />

Einmal in der Woche probte unser Familien-Quartett<br />

in der Küche und immer wieder<br />

traten wir auch auf. Wir nannten uns<br />

Quartett, denn bei uns sagt man, wenn drei<br />

Slowenen gemeinsam Musik machen, dann<br />

singen sie vierstimmig. Ich bekam sogar<br />

mit 17 eine kurze Gesangsausbildung, weil<br />

meine Eltern merkten, dass ich gute Voraussetzungen<br />

mitbrachte. Aber die ungarische<br />

Gesangslehrerin wollte aus mir unbedingt<br />

einen Tenor machen, und ich war<br />

schon damals Bass-Bariton. Da habe ich<br />

rasch die Lust verloren.<br />

Wie sieht es heute aus – hast Du auch die<br />

Lust am KMGV verloren? Wir sehen Dich oft<br />

lange Zeit nicht bei den Proben.<br />

Ich würde sehr gerne noch mehr im KMGV<br />

singen, aber leider macht mir meine<br />

Gesundheit zu schaffen. Meine Knie sind<br />

kaputt, ich kann kaum noch laufen und<br />

schon gar nicht lange stehen. Ohne<br />

Schmerzmittel geht es gar nicht. Und auf<br />

die Bühne kann ich schon überhaupt nicht<br />

mehr. Außerdem bin ich jedes Jahr vier<br />

Monate nicht in Köln und kann deshalb<br />

nicht zu den Proben kommen.<br />

Was machst Du in dieser Zeit?<br />

Ich besuche Freunde und Verwandte in<br />

meiner alten Heimat in Slowenien. Als<br />

meine Frau vor ein paar Jahren starb, war<br />

ich sehr unglücklich. Das war ein so großer<br />

Verlust für mich, dass ich keine Alternative<br />

sah, als hier meine Zelte ganz abzubrechen<br />

und wieder nach Hause zu gehen. Ich war<br />

1<strong>96</strong>1 mit einem kleinen Koffer nach Köln<br />

gekommen, und mit einem kleinen Koffer<br />

wollte ich wieder gehen. Ich dachte damals,<br />

nur dort könne ich meine Ruhe und meinen<br />

Frieden finden.<br />

Und was sagten Deine Kölner Freunde und<br />

Verwandten dazu?<br />

Das fanden die gar nicht gut. Ich habe einen<br />

Sohn und eine Tochter und vier Enkel. Und<br />

mein Sohn protestierte, das kannst Du doch<br />

nicht machen? Was willst Du dort? Wir<br />

brauchen Dich hier. Und ich sah ein, dass<br />

er Recht hatte. Heimat ist da, wo Du Dich<br />

wohlfühlst, und nicht unbedingt da, wo Du<br />

herkommst. Also fanden wir in unserer<br />

Personen und Persönliches<br />

33


Immer da, immer nah.<br />

Wer von Vielem „ein Lied singen“<br />

kann, braucht eine Versicherung,<br />

die den richtigen Ton trifft.<br />

Geschäftsstellenleiter Lars Lessenich<br />

Kalk-Mülheimer-Str. 327 • 51065 Köln<br />

Telefon 0221 625921<br />

lars.lessenich@gs.provinzial.com<br />

www.provinzial.com<br />

»<br />

Waren<br />

es nicht schon immer die unvernünftigen Dinge,<br />

die uns die größte Freude im Leben bereiten?


Kölner Familie einen Kompromiss: Vier<br />

Monate im Jahr fahre ich in den Süden, und<br />

den Rest des Jahres bin ich in Köln.<br />

Was machst Du in der Zeit in Slowenien?<br />

Mein jüngerer Bruder singt dort in einem<br />

Quartett und ich gehe mit zu den Proben<br />

und höre einfach zu. Außerdem besuche ich<br />

auch andere Chöre. Aber wenn ich Donnerstagabend<br />

im Bett liege, denke ich oft<br />

an den KMGV. Wie gemeinsam gesungen<br />

und gelacht wird. Dann bin ich schon auch<br />

sehr traurig. Und wenn ich dann wieder in<br />

die Wolkenburg komme, fühle ich mich sofort<br />

gut aufgehoben.<br />

Als ich kürzlich für 60 Jahre Mitgliedschaft<br />

im Chorverband und 50 Jahre im Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein geehrt wurde und<br />

den Beifall und das »Hoch« hörte, war das<br />

schon sehr emotional für mich. Hier bin<br />

ich zu Hause. Und wenn meine Kinder<br />

und Enkel verreist sind und ich allein bin,<br />

dann gehe ich am Donnerstag zur Probe in<br />

die große Chorfamilie und bin nicht mehr<br />

allein.<br />

UR<br />

Personen und Persönliches<br />

35


KMGV-Familie<br />

Geburtstage im Oktober<br />

05.10.1<strong>96</strong>1 55 Jahre<br />

Ulrich Wilbrand<br />

Fördermitglied<br />

08.10.1936 80 Jahre<br />

Ferdinand Laux<br />

aktiver Sänger<br />

24.10.1951 65 Jahre<br />

Gernot Radtke<br />

Fördermitglied<br />

26.10.1951 65 Jahre<br />

Michael Voosen<br />

aktiver Sänger<br />

Geburtstage im November<br />

15.11.1936 80 Jahre<br />

Werner Przygoda<br />

Fördermitglied<br />

Geburtstage im Dezember<br />

07.12.1<strong>96</strong>6 50 Jahre<br />

Volker Geist<br />

nicht ausübend<br />

20.12.1976 40 Jahre<br />

Sebastian Kestel<br />

aktiver Sänger<br />

36<br />

20.11.1946 70 Jahre<br />

Bernhard Claßen<br />

aktiver Sänger<br />

12.10.1951 65 Jahre<br />

Albrecht Küper<br />

aktiver Sänger<br />

13.10.1946 70 Jahre<br />

Heinrich Glenk<br />

Fördermitglied<br />

17.10.1931 85 Jahre<br />

Horst Meyer<br />

aktiver Sänger<br />

17.10.1946 70 Jahre<br />

Dr. Günter Franken<br />

Fördermitglied<br />

26.11.1981 35 Jahre<br />

Manuel Anastasi<br />

aktiver Sänger<br />

27.11.1936 80 Jahre<br />

Hedwig Kremer<br />

Fördermitglied<br />

28.11.1951 65 Jahre<br />

Udo Wießner<br />

Fördermitglied<br />

25.12.1926 90 Jahre<br />

Willi Burgwinkel<br />

nicht ausübend<br />

29.12.1941 75 Jahre<br />

Richard Bremer<br />

Fördermitglied<br />

Neue Fördermitglieder<br />

Stefan Naumann<br />

Annemie Schaeven-Mattar


Wir gratulieren zur<br />

Hochzeit<br />

Bettina und Manfred Schreier<br />

am 23. April <strong>2016</strong><br />

Wir gratulieren zur<br />

Diamantenhochzeit<br />

Katharina und Adalbert Wadle<br />

am 7. August <strong>2016</strong><br />

KMGV-Familie<br />

37<br />

<strong>Der</strong> KMGV trauert um<br />

Dr. Karl-Heinz Strohe<br />

Aktiver Sänger<br />

seit 1.6.1977<br />

verstorben am 31.07.<strong>2016</strong><br />

Kurt Thewalt<br />

Fördermitglied seit 1977<br />

verstorben am 10.06.<strong>2016</strong><br />

Heribert Schaeven<br />

Fördermitglied seit 1999<br />

verstorben am 26.08.<strong>2016</strong>


• Bestattungen jeder Art,<br />

an allen Orten und in jeder Preislage<br />

• Vorsorge und Trauerbegleitung<br />

• Überführungen im In- und Ausland<br />

• Eigene Leichenwagen, Trauerhalle,<br />

Abschieds- und Kühlhausräume<br />

Telefon 0800 69 19 000 kostenfrei<br />

Wir sind immer für Sie da!<br />

www.bestattungshaus-rheindorf.de<br />

A K T I V E S M I T G L I E D I M K M G V<br />

38<br />

DUNKEL<br />

STEINMETZ-<br />

BETRIEB<br />

E. Dunkel u. Söhne GmbH<br />

Venloer Straße 1061<br />

50829 Köln<br />

Telefon 0221-5 00 23 84<br />

Telefax 0221-5 00 25 19<br />

dunkel-steinmetz@t-online.de<br />

Grabstätte des 1. KMGV-Dirigenten<br />

Franz Weber<br />

auf dem Friedhof Melaten<br />

Betreuung durch die Firma Dunkel<br />

Bei der Vermittlung von<br />

Denkmalpatenschaften sind wir behilflich.


Das Leben Horst Meyer<br />

Die Blume blüht und welket,<br />

Es ist ihr so bestimmt.<br />

Auch unser Leben welket,<br />

weil wir nur Menschen sind.<br />

Trotz allem Denkens, Redens,<br />

trotz allem, was wir tun,<br />

geht fort die Kraft des Lebens.<br />

Sein Licht verglüht, wir ruh’n.<br />

Wenn auch die Blume welket,<br />

wenn auch das Auge bricht,<br />

und alles Irdisch endet,<br />

verzagen sollst Du nicht.<br />

Denn noch ist alles blühend<br />

Im hellen Sonnenschein.<br />

Noch sind Dein’ Wangen glühend.<br />

Stimmt mit in Liedern ein.<br />

Es ist ein ständig Kommen<br />

Und Gehen auf der Welt.<br />

So manches ist zerronnen.<br />

Denn nichts sich ewig hält.<br />

Das Leben bietet vieles,<br />

drum nimm es dankbar an.<br />

Und findest Du dran Schönes,<br />

erfreue Dich daran.<br />

KMGV-Familie<br />

Impressum<br />

39<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> ist die<br />

Vereinszeitschrift des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins.<br />

Sie erscheint viermal jährlich.<br />

<strong>Der</strong> Bezugspreis ist im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Herausgeber:<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Mauritiussteinweg 59<br />

(Wolkenburg) 50676 Köln<br />

Telefon 0221 23 12 32<br />

Telefax 0221 23 75 58<br />

www.kmgv.de · info@kmgv.de<br />

Sekretariat: Birgit Larres<br />

Bürozeit: Montag, Dienstag,<br />

Mittwoch: 09.30 – 12.30 Uhr<br />

und 14.00 – 16.30 Uhr<br />

Donnerstag (Probentag):<br />

14.00 – 19.30 Uhr<br />

Freitag: 09.30 – 12.30 Uhr<br />

Bankverbindungen:<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

DE63 3705 0198 0005 6620 44<br />

BIC COLSDE33<br />

Kreissparkasse Köln<br />

DE54 3705 0299 0000 0099 17<br />

BIC COKSDE33<br />

Commerzbank Köln<br />

DE54 3704 0044 0131 8120 00<br />

BIC COBADEFFXXX<br />

Präsident: Gerd K. Schwieren<br />

Dirigent: Bernhard Steiner<br />

Redaktionsleitung<br />

Axel Hollander (AH)<br />

Uwe Rosenhahn (UR)<br />

Einsendeschluss für Artikel<br />

<strong>Burgbote</strong> 04.<strong>2016</strong>:<br />

10.11.<strong>2016</strong><br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Pascal Deter (PD)<br />

Angelo Valtzis (AV)<br />

Björn Wilhelm (BW)<br />

Michael Vilius (MV)<br />

Die Redaktion behält sich vor,<br />

eingereichte Texte zu redigieren.<br />

Anzeigen und Produktion:<br />

artwork Wolfgang Bialek<br />

Tel. 02232 9935711<br />

Fax 03222 3397185<br />

Bildnachweis:<br />

Uwe Rosenhahn, Benno<br />

Stratomeier, Baden Rom,<br />

Joachim Sander, Günter Knoke,<br />

KMGV-Archiv


K<br />

Divertissementchen 2017 »Circus Colonia«<br />

Information des Cäcilia Ausschusses<br />

In der nächsten Spielzeit werden wir wieder<br />

»geschlossene KMGV-Veranstaltungen«<br />

anbieten. Dazu stehen uns insgesamt sechs<br />

Termine zur Verfügung. Die geschlossenen<br />

Veranstaltungen sind von der Erhebung<br />

einer Vorverkaufsgebühr befreit. Informationen<br />

zu Terminen und den Preis-Kategorien<br />

finden Sie auf einem Bestellformular,<br />

welches Ihnen in Kürze ausgehändigt bzw.<br />

zugestellt wird.<br />

Anfahrt | Oper im Staatenhaus<br />

Vorverkauf für KMGV-Mitglieder & Förderer<br />

Sie können ab Anfang November (der genaue<br />

Termin wird noch bekannt gegeben) –<br />

ausschließlich zu den geschlossenen<br />

KMGV-Veranstaltungen – Karten in der<br />

KMGV-Geschäftsstelle erwerben.<br />

Beginn des öffentlichen Vorverkaufs<br />

ab 18.11.<strong>2016</strong><br />

Ab diesem Zeitpunkt können Sie Karten zu<br />

allen Vorstellungen zu normalen Konditionen<br />

an allen Vorverkaufsstellen, im Internet<br />

oder in der KMGV-Geschäftsstelle kaufen.<br />

40<br />

n<br />

Tanzbrunnen<br />

Staatenhaus<br />

Haupteingang<br />

Kennedy-Ufer<br />

Rheinparkweg<br />

TAXI<br />

RTL<br />

Parkhaus<br />

RTL<br />

Deutschland<br />

llernbrücke<br />

ner Str.<br />

Auenweg<br />

Osthallenstr.<br />

U<br />

Koelnmesse<br />

Eingang Süd<br />

DB<br />

Stadtbahn 1 | 3 | 4 | 9<br />

Bf Deutz/Messe oder<br />

Bf Deutz/Lanxess Arena<br />

Deutsche Bahn | RE | RB<br />

S6 | S11 | S12 | S13<br />

› Köln Messe/Deutz<br />

Bus 150 › Im Rheinpark<br />

Bus 250 | 260<br />

› Bf Deutz/Messeplatz<br />

Opernfähre Strolch › vom Konrad-<br />

Adenauer-Ufer am Musical Dome zum<br />

Kennedy-Ufer am StaatenHaus<br />

(ab 60 Min. vor Vorstellungsbeginn<br />

bis 30 Min. nach Vorstellungsende)<br />

Barmer Parkmöglichkeiten<br />

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Barmer Das Platz benachbarte RTL-Parkhaus öffnet<br />

90 Minuten vor Vorstellungsbeginn für<br />

Lennep Opernbesucher. <strong>Der</strong> Theatertarif für<br />

die gesamte Parkdauer beträgt 6 Euro.<br />

Bahnhof Deutz/Messe Taxis können bis zum Nebeneingang<br />

Opladener Straßedes StaatenHauses vorfahren.<br />

Adresse für Navigationsgeräte:<br />

Rheinparkweg 1, 50679 Köln.<br />

A<br />

S<br />

H<br />

H<br />

D<br />

A


Abwicklung<br />

<strong>Der</strong> Kartenverkauf in der KMGV-Geschäftsstelle<br />

wird für die kommende Spielzeit<br />

in einem Zug abgewickelt, das bedeutet,<br />

dass Sie anhand Ihres ausgefüllten Bestellformulars<br />

die Plätze direkt am Bildschirm<br />

aussuchen und die Karten nach Bezahlung<br />

ausgehändigt bekommen. Sollten<br />

Sie ausnahmsweise nicht persönlich vorbei<br />

kommen können, senden Sie bitte das Bestellformular<br />

an die KMGV-Geschäftsstelle.<br />

Die Abholung und Bezahlung der bestellten<br />

Karten wird dann im Zeitraum vom<br />

28.11. bis 02.12.<strong>2016</strong> möglich sein.<br />

Öffnungszeiten der KMGV-Geschäftsstelle:<br />

Mo, Di, Mi: 09:30 - 12:00 Uhr<br />

und 14:00 - 16:30 Uhr<br />

Donnerstag: 13:00 - 19:00 Uhr<br />

Freitag: 09:30 - 13:00 Uhr<br />

Am 11.11.<strong>2016</strong> bleibt die Geschäftsstelle<br />

geschlossen!<br />

Zillche 2017 »Circus Colonia« Termine<br />

Spielplan | Staatenhaus – Saal 1 | Stand: 7.10.<strong>2016</strong><br />

Nr. Datum Uhrzeit Bemerkung<br />

Fr 27.01.2017 19:30 Vor-Premiere | Geschlossene Veranstaltung<br />

1 Sa 28.01.2017 19:00 Premiere<br />

2 So 29.01.2017 16:00<br />

3 Di 31.01.2017 19:30<br />

4 Mi 01.02.2017 19:30<br />

5 Do 02.02.2017 19:00<br />

6 Fr 03.02.2017 19:30 Geschlossene Veranstaltung<br />

7 Sa 04.02.2017 18:00 WDR Aufzeichnung<br />

8 So 05.02.2017 11:00 WDR Aufzeichnung | Geschlossene Veranstaltung<br />

9 So 05.02.2017 16:00 WDR Aufzeichnung<br />

10 Mi 08.02.2017 19:30<br />

11 Do 09.02.2017 19:30 Geschlossene Veranstaltung<br />

12 Fr 10.02.2017 19:30<br />

13 Sa 11.02.2017 18:00<br />

14 So 12.02.2017 14:30<br />

15 So 12.02.2017 19:00<br />

16 Di 14.02.2017 19:30<br />

17 Mi 15.02.2017 19:30 Geschlossene Veranstaltung<br />

18 Do 16.02.2017 19:30<br />

19 Fr 17.02.2017 19:30<br />

20 Sa 18.02.2017 19:30<br />

21 So 19.02.2017 11:00<br />

22 So 19.02.2017 16:00 Geschlossene Veranstaltung<br />

23 Di 21.02.2017 19:30<br />

24 Mi 22.02.2017 19:30<br />

25 Do 23.02.2017 19:30<br />

26 Fr 24.02.2017 19:30<br />

27 So 26.02.2017 16:00<br />

28 Di 28.02.2017 19:30 <strong>Der</strong>nière<br />

Divertissementchen | Termine<br />

41


42<br />

Divertissementchen 2017 »Circus Colonia«


Oper im Staatenhaus – Saal 1 | Saalplan<br />

Divertissementchen | Saalplan<br />

43


44<br />

Gruppe 20<br />

op Jück<br />

Dass die Lehrerin die Schüler nach dem<br />

ersten Menschen fragt und helfend ergänzt:<br />

»Wisst ihr doch, fängt mit A an.«<br />

und die Schüler wie aus der Pistole geschossen:<br />

» Adenauer!« antworten, gehört<br />

natürlich in eine längst verflossene Zeit.<br />

Das heißt aber nicht, dass der große alte<br />

Mann deutscher Nachkriegspolitik heute<br />

vergessen wäre. Und so ließ die Gruppe 20<br />

ihren schönen Brauch, auch mal was für die<br />

Bildung zu tun, wieder aufleben und begab<br />

sich mit Alt und halbwegs Jung am 18. Juni<br />

auf Spurensuche ins ehemalige Privathaus<br />

Konrad Adenauers nach Rhöndorf.<br />

Wenn auch das Wetter selbstverständlich<br />

wieder schlecht war, stapfte der Tross der<br />

Sänger nebst Begleitung davon weitgehend<br />

unbeeindruckt am frühen Nachmittag den<br />

steilen Hang eines ehemaligen Weinbergs<br />

hinauf zum Haus, das Adenauer mit seiner<br />

Familie seit 1937 bewohnte.<br />

Die Führung durch den für die damalige<br />

Zeit großzügigen Wohnraum im Erdgeschoss<br />

mit seinem wunderschönen Blick<br />

über das Rheintal lässt erahnen, dass »der<br />

Alte« 1949 bei der Wahl der Bundeshauptstadt<br />

für einen Umzug an die Mainmetropole<br />

Frankfurt fernab vom geliebten Rhein<br />

und dem Siebengebirge eher nicht zu<br />

haben war.<br />

Das Wohnzimmer mit seiner nahezu unveränderten<br />

Einrichtung mit den Möbeln noch<br />

aus seiner Oberbürgermeisterzeit in Köln<br />

und den Gemälden aus dem Familienbesitz<br />

seiner ersten Frau Emma ist nach wie vor zu<br />

Weihnachten Treffpunkt der Kinder, Enkel<br />

und Urenkel Adenauers.<br />

Leider wetterbedingt zu kurz geriet der Aufenthalt<br />

im südländisch anmutenden Garten,<br />

der nicht zufällig an das nördliche Italien<br />

erinnert, eine Landschaft, die Adenauer<br />

in seinen letzten Lebensjahrzehnten schätzen<br />

und lieben lernte. Rosen züchtete er<br />

hier, entgegen einer weit verbreiteten Legende,<br />

allerdings nicht.


Richtig ist dagegen, dass er in seiner späten<br />

Kanzlerzeit, entgegen seiner Gepflogenheit<br />

mit Besuchen in Rhöndorf sparsam umzugehen,<br />

zweimal den französischen Staatspräsidenten<br />

Charles de Gaulle empfing.<br />

Davon zeugt das Denkmal im Garten seines<br />

Wohnhauses, das beide Staatsmänner zeigt.<br />

Schlagartig hatte der Wettergott mit dem<br />

Ende der Führung ein Einsehen mit seinen<br />

bildungsbeflissenen Besuchern und so<br />

konnte man sich geschlossen auf den Weg<br />

ins nicht weit entfernte traditionelle Weinhaus<br />

Steinbach begeben, wo das Kotelett<br />

vom Ibericoschwein und das fangfrische<br />

Kabeljaufilet schon ungeduldig auf ihren<br />

Verzehr warteten.<br />

Weine aus der Region aber (Gott sei Dank)<br />

auch solche aus südlicheren Gefilden<br />

heizten zügig die Stimmung an, so dass die<br />

Bereitschaft sich jetzt auch mal stimmlich<br />

bemerkbar zu machen bei den Sängern ins<br />

schier Unermessliche wuchs. Joachim Sander<br />

hatte in geradezu prophetischer Voraussicht<br />

kölsches Liedgut vorbereitet und<br />

schon bald schallte massierter Chorgesang<br />

»Och wat wor dat fröher schön doch en<br />

Colonia« durch den Schankraum. Da auch<br />

die anderen Gäste und die Wirtsleute den<br />

feuchtfröhlichen Vortrag mit beispiellosem<br />

Gleichmut ertrugen, war die Stimmung bis<br />

in den Abend hinein gesichert.<br />

Als der Baas dann später noch ankündigte,<br />

dass er für die Gruppe im kommenden Jahr<br />

einen Jodelkurs mit Jodeldiplom (KStA<br />

11.11.2010) im Siebengebirge angedacht<br />

hatte, da kannte der Jubel keine Grenzen<br />

mehr.<br />

MW<br />

Gruppe 20<br />

45


Benehmen<br />

ist Glücksache<br />

46<br />

Hach, was war es wieder für ein Hochgenuss,<br />

»meinen« KMGV in so gewaltiger<br />

Sängerzahl singen zu hören. Heimlich habe<br />

ich mich in den Reisebus nach Trier und<br />

Diekirch geschlichen, was mir als lichtscheuem<br />

Hausgeist, der die Wolkenburg<br />

nur im Äußersten verlässt, nicht leicht<br />

gefallen ist. Euer Gesang, meine Herren,<br />

aber war wirklich himmlisch: Schloss man<br />

die Augen, konnte man glauben, Engel<br />

seufzen zu hören!<br />

Für diese Konzertreise habt aber auch ihr<br />

besonders hart gearbeitet, das konnte ich<br />

vom Gebälk der Wolkenburg beobachten:<br />

wie üblich donnerstags aber auch nach<br />

Stimmen geteilt am Dienstag und Samstag<br />

habt ihr fleißig zwei anstrengende Konzertprogramme<br />

einstudiert. Euer Engagement<br />

beim diesjährigen »Power-Probenwochenende«<br />

hat zum Gelingen dieser außergewöhnlichen<br />

Konzertreise an die Mosel beigetragen.<br />

Künstlerisch habt ihr wieder einmal<br />

eine dem bald 175 Jahre reifen KMGV<br />

eine würdige Adresse abgegeben – das<br />

macht einen sentimentalen Hausgeist wie<br />

mich sehr stolz.<br />

Hierzu will auch ein weiteres »Lob« unbedingt<br />

über meine Lippen an Euer Ohr dringen:<br />

Mit Eurem Auftritt erzeugt Ihr den<br />

größtmöglichen Gegensatz zu Eurem Gesang!<br />

Klingt Euer musikalischer Vortrag<br />

einig und geschlossen, wirkt Euer Einzug<br />

eher unkoordiniert, unkonzentriert und improvisiert.<br />

Chapeau für diesen nicht einstudierten<br />

dramaturgischen Kniff!


Von meiner erhöhten Position im Schnürboden<br />

konnte ich das sehr gut beobachten:<br />

Hier bleibt einer stehen, dort überholt einer<br />

rechts, auf der Bühne aber werden plötzlich<br />

drei Stufen auf einmal genommen – der<br />

Tenor darf nicht vorbeigelassen werden!<br />

Beim Konzert trägt der KMGV seine Galauniform,<br />

den Frack. Beim Auftritt rennen<br />

die stolzen Königspinguine aber leider eher<br />

wie aufgescheuchte Hühner durcheinander.<br />

Dabei wissen doch nicht nur die Cäcilianer<br />

unter Euch: Auf der Bühne ist man nie privat!<br />

<strong>Der</strong> Auftritt ist Teil der Vorstellung. Wie<br />

schön wäre es, wenn bereits der Einzug geordnet<br />

und würdevoll verliefe. Ich kann<br />

nicht glauben, dass mein Chor nur forte<br />

und allegro vivace beherrscht und ihm ein<br />

Tacet beim Einzug partout noch gelingen<br />

will. Lang genug dauert er ja aufgrund der<br />

beeindruckenden Menge an Sängern – viel<br />

Zeit, dass sich ein erster Eindruck beim Publikum<br />

verfestigt. Hoffentlich ein guter!<br />

Was ich allerdings von der Orgelempore in<br />

der Kirche in Diekirch beobachten musste,<br />

macht mich ernsthaft traurig. Ihr wisst sicher,<br />

dass Klabauter aus der christlichen<br />

Seefahrt als eher altmodisch und wertkonservativ<br />

gelten. Nun bin ich zwar seit Jahren<br />

nicht mehr zur See gefahren, aber zumindest<br />

sehe ich von meinem Stammplatz in<br />

der Wolkenburg einen Leuchtturm, der mir<br />

ein (moralischer) Kompass ist: Manches<br />

Verhalten in einem Gotteshaus bleibt ungebührlich,<br />

ob man gläubig ist oder nicht!<br />

Durch eine Kirche – egal für welche Gottheit<br />

gebaut – poltert man nicht wie ein<br />

Köbes durch den Braukeller.<br />

Was ich alles sehen musste: In der Sakristei<br />

werden Schränke geöffnet, in der Chorapsis<br />

wird freimütig das Mess-Mobiliar umgeräumt,<br />

damit man selbst bequemer sitzt.<br />

Auf dem Altar, dem Ort des heiligen Sakraments<br />

der Eucharistie, wird wahlweise die<br />

Notenmappe abgelegt oder der Oberkörper<br />

abgestützt. …Viel fehlt offenbar nicht mehr,<br />

bis der erste seine Wasserflasche zum Kühlen<br />

ins Taufbecken legt oder sich am ewigen<br />

Licht die Zigarette anzündet! Würdet ihr<br />

auch mit staubigen Schuhen über die Gebetsteppiche<br />

einer Moschee wandern und<br />

in der Synagoge die Kippa ablehnen: »Nee,<br />

nee, Höötcher stonn mer nit«?<br />

Gewiss muss man heute in einer Kirche<br />

nicht mehr mucksmäuschenstill sein und<br />

nur flüstern, wie es mir – und wohl noch<br />

vielen von Euch – in der Schule eingetrichtert<br />

wurde. Schließlich probt Ihr in der<br />

Kirche geistliche Werke, die Gott loben und<br />

preisen wollen. Aber ein einem Gotteshaus<br />

angemessenes Benehmen sollte doch möglich<br />

und eigentlich selbstverständlich sein –<br />

das erwartet Ihr von Gästen in Eurer guten<br />

Stube daheim (wie in der Wolkenburg) doch<br />

auch – zu Recht.<br />

Um etwas mehr Respekt denjenigen gegenüber,<br />

für die eine Kirche nicht nur ein<br />

Bauwerk ist, bittet Euch herzlich,<br />

Euer Spötter<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt<br />

47


Leicht und willig folgten die Sänger<br />

den Intentionen des Dirigenten…<br />

KMGV Archiv<br />

48<br />

Anlässlich der 50-jährigen Mitgliedschaft<br />

von Drago Sauperl im KMGV (siehe S. 26)<br />

blickt der <strong>Burgbote</strong> an diese Stelle auf<br />

das Jahr 1<strong>96</strong>6 zurück. Drago war gerade<br />

in den Verein aufgenommen worden, und<br />

der KMGV stand wie heute vor einem<br />

großen Jubiläum.<br />

<strong>Burgbote</strong> 10/1<strong>96</strong>6:<br />

Fast vollzählig hatten sich unsere Sänger<br />

zur ersten Probe (nach der Sommerpause)<br />

eingefunden. Eingedenk der zahlreichen<br />

vor uns liegenden Aufgaben waren sie<br />

darauf bedacht, unter Professor Rübbens<br />

temperamentvoller Leitung das vor den<br />

Ferien Erarbeitete nunmehr in minuziöser<br />

Kleinarbeit zu vervollkommnen...<br />

In der Probe erwies sich nun, was eine<br />

zielstrebige, intensive Probenarbeit auf<br />

lange Sicht hin für Früchte bringt. Es<br />

schien, als ob zwischen dieser Probe und<br />

der letzten vor den Ferien nicht sechs<br />

Wochen gelegen hätten. Eigentlich schon<br />

beim ersten Einsatz von Schuberts<br />

»Nacht« war zu spüren, dass die Sänger<br />

»da« waren und den Intentionen ihres<br />

Dirigenten leicht und willig folgten.<br />

Anmerkung: Vielleicht sollte der KMGV die<br />

Sommerpause wieder einführen. Möglicherweise<br />

könnte dann der <strong>Burgbote</strong> heute ebenso<br />

euphorisch über eine Probe berichten... UR


O-Töne Steiner<br />

Das war der Chor der Zahnlosen in<br />

einer Sprache ohne Konsonanten.<br />

Noch einmal von vorn. Es kommt ja<br />

darauf an, dass man sich im Verlauf nicht<br />

verläuft. Deswegen heißt es ja auch Verlauf.<br />

Versuchen Sie im Extremfall, das »Es«<br />

auswendig zu singen.<br />

Bitte nicht mit Gefühl, sondern<br />

mit Verstand.<br />

Niemand macht das ohne mich, und schon<br />

gar nicht, wenn er nicht rechnen kann.<br />

Wenn Sie den Ton dann schon getroffen<br />

haben – bitte nicht rechthaberisch singen.<br />

O-Töne Steiner<br />

49<br />

An der Grenze zur Schmierigkeit – diese<br />

bitte aber nicht überschreiten.<br />

Es ist unerträglich, dass manche von<br />

Ihnen mit irgendeinem Ton einsetzen,<br />

der gerade zufällig aus der Gurgel herauskommt.<br />

Rhythmisch ist das doch leichter als<br />

Hänschen-Klein.<br />

Lassen Sie mich doch mein Geld verdienen –<br />

ich dirigiere hier.<br />

Ich bin doch kein Metronom.


KMGV-Termine <strong>2016</strong> | 2017<br />

• Die KMGV-Proben finden donnerstags von 19 bis 21.30 Uhr in der Wolkenburg statt.<br />

• Die Chorschule für bereits aufgenommene Sänger findet donnerstags von 18 bis 19 Uhr statt.<br />

• Die Chorschule für Aspiranten findet donnerstags statt.<br />

Interessierte sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich im Sekretariat.<br />

KMGV-Termine <strong>2016</strong> | 2017<br />

Besonderheiten » 4. Quartal <strong>2016</strong><br />

Sonntag 18.12.<strong>2016</strong> 19:00 Weihnachtskonzert des Kammerchores in der Abtei Brauweiler<br />

Probentermine des Kammerchores<br />

Samstag 08.10.<strong>2016</strong> 10.30 bis 14.30 Uhr<br />

Samstag 29.10.<strong>2016</strong> 10.30 bis 14.30 Uhr<br />

Samstag 19.11.<strong>2016</strong> 10.30 bis 14.30 Uhr<br />

Samstag 10.12.<strong>2016</strong> 10.30 bis 14.30 Uhr<br />

Donnerstag 15.12.<strong>2016</strong> (während der Probe des Großen Chores)<br />

Ausblick » 1. Quartal 2017<br />

Termine Divertissementchen siehe Seite 41<br />

50<br />

Terminänderungen vorbehalten – siehe auch: Aushang (Cäcilienzimmer) oder www.kmgv.de<br />

Gerda Laufenberg<br />

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4 Dezember <strong>2016</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong><br />

Mitteilungsblatt des KMGV <strong>Jahrgang</strong> <strong>96</strong><br />

KMGV<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER-GESANG<br />

VEREIN<br />

gegründet 1842<br />

1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />

Wir freuen uns auf das<br />

Jubiläumsjahr 2017!


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Unser Engagement für Kultur.<br />

Kunst und Kultur als Lebenselixier der Region<br />

Musik, Theater, Tanz, Literatur oder die Vielfalt der Museen: Ein breites kulturelles Angebot<br />

macht unsere Region lebendig und gibt ihr ein Gesicht. Daher unterstützen wir Highlights wie<br />

das Beethovenfest Bonn oder die lit.cologne, aber auch die vielen kleinen Theater, Bühnen und<br />

Gruppen in Köln und Bonn.<br />

Sparkasse<br />

KölnBonn


»Die Geschichte ist voller Narren«<br />

1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />

175<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER<br />

GESANG<br />

VEREIN<br />

JAHRE<br />

Mauritiussteinweg 59<br />

(Wolkenburg)<br />

50676 Köln<br />

Tel. 02 21-231232<br />

Fax 02 21-237558<br />

www.kmgv.de<br />

info@kmgv.de<br />

KMGV<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER-GESANG<br />

VEREIN<br />

gegründet 1842<br />

4 Inhalt<br />

175 Jahre KMGV – mit Schwung 5<br />

und Optimismus ins Jubiläumsjahr 2017<br />

Zillche 2017 »De Stadt is ene Zircus« 7<br />

Schweißtreibendes Probenwochenende 13<br />

Personen und Persönliches 16<br />

Professor Dr. Johannes Güsgen<br />

Rechtzeitig zum Weihnachtsfest – 24<br />

Galakonzert genehmigt<br />

Gedenkgottesdienst 26<br />

KMGV erhielt Bürgerorden 32<br />

KMGV-Familie 34<br />

Impressum 37<br />

Weihnachtskonzert der Gruppe 20 38<br />

O-Töne Steiner 41<br />

KMGV-Termine 2017 42<br />

3


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175 Jahre KMGV – mit Schwung und<br />

Optimismus ins Jubiläumsjahr 2017<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

am Ende des Jahres <strong>2016</strong> können wir nicht<br />

nur auf eine erfolgreiche musikalische<br />

Saison zurückblicken, sondern auch auf<br />

eine ebenso anstrengende wie ergebnisreiche<br />

Etappe der Vorbereitungen auf unser<br />

175. Jubiläum im kommenden Jahr. Nach<br />

äußerst langwierigen und komplizierten<br />

Verhandlungen darf ich Ihnen verkünden,<br />

dass Star-Tenor Juan Diego Flórez soeben<br />

zugesagt hat, bei unserem Gala-Konzert am<br />

17. September 2017 auf dem Roncalliplatz<br />

aufzutreten. Außerdem erhielten wir rechtzeitig<br />

vor Redaktionsschluss die Zusage der<br />

Stadt Köln zur Nutzung des Platzes.<br />

An dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten<br />

an den diversen Verhandlungen ein besonders<br />

großes Dankeschön aussprechen.<br />

Denn obwohl der KMGV uns allen schon<br />

in normalen Jahren viel abverlangt, handelt<br />

es sich bei der Planung und Vorbereitung<br />

des 175. Jubiläums beileibe nicht um normales<br />

Tagesgeschehen. Hier war und ist<br />

Engagement weit über den normalen Rahmen<br />

hinaus gefragt.<br />

Mit Stolz und Zufriedenheit blicken wir<br />

heute auch auf das zu Ende gehende Jahr<br />

zurück. Mit dem trotz aller Widrigkeiten<br />

erfolgreichen und viel bejubelten Divertissementchen<br />

»Janz schön jeheim« konnten<br />

wir unser Publikum ein weiteres Mal in den<br />

Bann ziehen. Das ist besonders unter dem<br />

Aspekt zu würdigen, als die Ansprüche der<br />

Zuschauer stetig steigen und das Angebot<br />

an kulturellen Vergnügungen immer reichhaltiger<br />

wird.<br />

Mit der Konzertreise nach Trier und Diekirch<br />

(Luxemburg) hat der Kölner Männer-<br />

Gesang-Verein erneut seine Funktion als<br />

Kulturbotschafter der Stadt Köln unter<br />

Beweis gestellt. Die beiden abendfüllenden<br />

Vorstellungen waren ein Glanzlicht des<br />

Vereinslebens und fanden in den gut gefüllten<br />

Auftrittsorten höchstes Lob und Anerkennung<br />

beim Publikum.<br />

Mit diesem Schwung gehen wir nun in ein<br />

Jubiläumsjahr, das im wahrsten Sinn des<br />

Wortes den ganzen Mann erfordert. Zunächst<br />

steht mit fast 30 Vorstellungen die<br />

Zillche-Session ins Haus. Wiederum an<br />

einer neuen Spielstätte – dem von den Kölner<br />

Bühnen ebenfalls genutzten Staatenhaus<br />

– wollen wir unsere Zuschauer im<br />

spannenden »Circus Colonia« begeistern.<br />

Bereits heute möchte ich alle Sänger auf<br />

das diesmal quasi unverzichtbare Probenwochenende<br />

vom 19. bis zum 21. Mai 2017<br />

aufmerksam machen. Diesen Termin sollte<br />

sich jeder unverzüglich in seinen Kalender<br />

eintragen. Denn nur mit höchstem Engagement<br />

und unter Einsatz aller Kräfte werden<br />

wir die Feierlichkeiten zum 175. Geburtstag<br />

des KMGV zu einem kulturellen Feuerwerk<br />

der Spitzenklasse machen.<br />

Deshalb: Frohe<br />

und gesegnete<br />

Weihnachten und<br />

ein erfolgreiches<br />

Neues Jahr.<br />

Genießen Sie die<br />

freien Tage und<br />

sammeln Sie Kraft<br />

für 2017.<br />

Ihr<br />

Gerd Schwieren<br />

Vorwort<br />

5


»De Stadt is<br />

ene Zirkus«<br />

Im Oktober begannen die Cäcilianer bereits<br />

mit der Einstudierung des neuen Divertissementchens.<br />

Auch abseits der szenischen<br />

Proben wird hart für das Stück der<br />

nächsten Spielzeit gearbeitet: Damit auch<br />

das aktuelle Zillche »Circus Colonia« ein<br />

großer Publikumsmagnet wird, fand kurz<br />

vor dem offiziellen Start des Kartenvorverkaufs<br />

wieder eine Pressekonferenz in der<br />

Wolkenburg statt – die Vorberichterstattung<br />

zum Divertissementchen 2017 hat<br />

bereits zu ersten ausverkauften Vorstellungen<br />

geführt!<br />

Was die aktiven Mitspieler der Bühnenspielgemeinschaft<br />

im KMGV »Cäcilia Wolkenburg«<br />

bereits seit dem Vorstellabend im<br />

Frühjahr wissen, wurde passend zum Vorverkaufsstart<br />

auch den Vertretern der regionalen<br />

Presse präsentiert: 2017 gastiert das<br />

Divertissementchen erstmals im Deutzer<br />

Staatenhaus und kehrt damit in den Schoß<br />

der Oper zurück.<br />

Das Stück, auf das sich die Zuschauer in<br />

der kommenden Session freuen dürfen,<br />

könnte aktueller und zeitpolitischer kaum<br />

sein: Im »Circus Colonia« steht die Gala-<br />

Vorstellung auf der Kippe – ein gewaltiges<br />

Loch klafft in der Manege. Aber verantwortlich<br />

dafür sein, das will natürlich niemand!<br />

Als Direktor Gregor Colonia an einem<br />

freundlichen Junimorgen – kurz vor der<br />

Gala zum 175. Jubiläum seines Zirkus’ – die<br />

Zeitung aufschlägt, fällt ihm vor Schreck<br />

fast das weichgekochte Ei auf die weiße<br />

Direktorenweste: »Bodenloses Loch in<br />

Manege, Geburtstagsgala abgesagt!« titelt<br />

die Lokalzeitung auf Seite 1 über seinen<br />

Zirkus.<br />

Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer<br />

in der Wagenstadt. Besonders die<br />

Direktorentochter Cäcilia trifft es wie ein<br />

Schlag. Mit ihrem ersten Auftritt bei der<br />

Gala wollte sie allen zeigen, was ihr Lebenstraum<br />

ist: »Durch das Schöne stets das<br />

Gute«. <strong>Der</strong> Traum zerplatzt wie eine Seifenblase.<br />

Oder kann der junge Stallbursche Pit<br />

ihr helfen?<br />

Das große Drama um Ausweichspielorte<br />

und Oberverantwortungshüte verwandelt<br />

den sonst rheinisch-gemütlichen Zirkus in<br />

ein schwindelerregendes Kaleidoskop. <strong>Der</strong><br />

Direktor ist völlig überfordert, seine Frau<br />

verfällt in Schockstarre, der Löwenbändiger<br />

schäumt vor Wut, und die Verwaltungsleiterin<br />

verstrickt sich in immer neue Berechnungen.<br />

Dann der Albtraum: Zilli ist verschwunden.<br />

Das Mädchen, für viele die letzte Hoffnung,<br />

hat sich entschlossen, auf der »Schäl Sick«<br />

sein eigenes weißes Zirkuszelt aufzubauen.<br />

Wird die Frau Direktor über ihren Schatten<br />

springen, das Mädchen zurückholen und<br />

Zillis Traum von Poesie und Schönheit wieder<br />

eine Bühne geben?<br />

Zillche 2017<br />

7


8<br />

Presse interessiert an Genese<br />

des Stücks<br />

Die Thematik um »unvorhersehbare Löcher<br />

im Kulturbereich«, Oberverantwortungshüte<br />

und die clowneske Suche nach<br />

Ausweichspielorten dürfte den Journalisten<br />

wie den meisten Kölnern und langjährigen<br />

Freunden des Divertissementchens bekannt<br />

vorgekommen sein!<br />

In seinem Jubiläumsjahr – 175 Jahre nach<br />

der Gründung des KMGV – liefert der Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein mit »Circus<br />

Colonia« ein Bühnenstück ab,<br />

das die oft chaotische Stadt- und<br />

Kulturgeschichte Kölns und die<br />

eigene jüngste Vertreibungs-Geschichte<br />

mit gewohnt rheinischem<br />

Frohsinn zu einem dichten,<br />

temporeichen Musik-Spektakel<br />

kondensiert. KMGV-Präsident<br />

Gerd-Kurt Schwieren und Zillche-<br />

Baas Manfred Kölzer stehen fest<br />

hinter der Idee des jungen Regisseurs:<br />

»Das Desaster, das wir mit der<br />

Verschiebung der Eröffnung des<br />

Opernquartiers erlitten und unter<br />

dem wir so gelitten haben, musste<br />

einfach auf die Bühne!« Ähnlichkeiten<br />

mit lebenden Persönlichkeiten<br />

seien dabei durchaus erwünscht.<br />

Die Idee zum aktuellen Divertissementchen<br />

lag auf der Hand: »Das Debakel<br />

um die jahrelange Opern-Sanierung<br />

war eine Steilvorlage«, sagt Lajos<br />

Wenzel, der in diesem Jahr erstmalig Buch<br />

und Regie für das Zillche beisteuert. »Das<br />

Stück dreht sich hauptsächlich um die<br />

Opernsanierung, weil das Divertissementchen<br />

auch direkt dadurch betroffen war,<br />

denn wir standen plötzlich ohne Spielstätte<br />

da«, erklärt Lajos Wenzel den Pressevertretern,<br />

den die Bühnenspielgemeinschaft bereits<br />

seit 2010 als Co-Regisseur kennt. Das<br />

Buch zu »Circus Colonia« sei eine »sehr<br />

feine, lustige und spitzfindige Sache geworden,<br />

denn es beleuchtet alle Dinge, die im<br />

Zusammenhang mit dem Nicht-Funktionieren<br />

der Renovierungsarbeiten rund um<br />

die Oper stehen. Zum 175. Jubiläum darf es<br />

schon etwas Besonderes sein«, ergänzt der<br />

Autor. Damit im Zillche auch 2017 befreit<br />

gelacht werden kann, spinnt Lajos Wenzel<br />

die aktuellen Bezüge geschickt in eine kunterbunte<br />

Zirkusgeschichte ein.<br />

2017 wird das Zillche wieder in der Spielstätte<br />

der Oper aufgeführt – die Zeit des<br />

Wanderzirkus ist damit<br />

für die Bühnenspielgemeinschaft beendet:<br />

Im Staatenhaus finden die Zuschauer nun<br />

die übliche Infrastruktur vor, die sie beim<br />

Besuch einer »kölschen Oper« erwarten<br />

dürfen. »Wir sind glücklich und dankbar,<br />

dass die Oper Köln im Staatenhaus eine so<br />

tolle und beim Publikum so beliebte Bühne<br />

gefunden hat und freuen uns sehr auf die<br />

nächsten gemeinsamen Jahre im Staaten-


haus«, fügt Lajos Wenzel versöhnlich an.<br />

»Die Sicht im Saal 1 ist von allen Plätzen<br />

aus gut«, betont KMGV-Vizepräsident Meinolf<br />

Rickert. Eine ausreichende Zahl an<br />

Parkplätzen steht im benachbarten Parkhaus<br />

bereit, der Fußweg vom Bahnhof<br />

Deutz dauert nur zehn Gehminuten und<br />

mit dem Opern-Bus ist ein Shuttle-Service<br />

zum Staatenhaus eingerichtet, der wie<br />

die gesamte Anreise per ÖPNV im VRS<br />

kostenlos ist.<br />

Die Botschaft an die Presse und das<br />

(Stamm-)Publikum des Divertissementchens<br />

ist klar formuliert: »Circus Colonia«<br />

verwandelt aktuelle Geschehnisse kölscher<br />

Kulturpolitik in ein temporeiches Circus-<br />

Musical voll von rheinischem Humor, politischem<br />

Biss und höherem Blödsinn. Ein<br />

großes Unterhaltungsspektakel mit traumhaften<br />

Balletten, imposanten Chören und<br />

gewohnt vielseitiger Musik, bei dem traditionell<br />

alle Rollen von Männern verkörpert<br />

und alle Dialoge und Lieder in kölscher<br />

Mundart vorgetragen werden.<br />

Auf und hinter der Bühne geben jeden<br />

Abend etwa 200 Kultur-Enthusiasten ihr<br />

Möglichstes – davon allein etwa 80 Sänger<br />

und Solisten, 12 Balletttänzer, die Big Band<br />

»Westwood Slickers« und die Bergischen<br />

Symphoniker als klanggewaltiges Orchester<br />

– um dem Publikum einen unvergessliches<br />

Erlebnis zu bieten. Musikalisch kommt im<br />

Staatenhaus die Klassik wieder mehr zum<br />

Zuge. Aber auch kölsches Liedgut und Musical-Hits<br />

werden im neuen Zillchen zu<br />

hören sein.<br />

Kartenvorverkauf startet<br />

gewohnt stark<br />

Als am 18. November um 10 Uhr die<br />

Buchungssysteme freigeschaltet werden,<br />

kommt es bei KölnTicket und in vielen Vorverkaufsstellen<br />

zum Serverabsturz: <strong>Der</strong> Andrang<br />

der Zillche-Fans bringt die Ticket-<br />

Systeme zeitweilig zum Absturz – so groß ist<br />

das Interesse am neuen Divertissementchen!<br />

Allein am ersten Tag wechseln<br />

10.000 Eintrittskarten den Besitzer.<br />

»Wir freuen uns sehr darüber, dass uns<br />

unser Stammpublikum folgt – egal wo<br />

die Cäcilia Wolkenburg spielt«, freut<br />

sich KMGV-Vizepräsident Meinolf<br />

Rickert über die entgegengebrachte<br />

Treue. Auch der weitere Vorverkauf<br />

der Karten laufe »etwa auf dem Niveau<br />

der Vorjahre«. Er rechne damit,<br />

dass noch bis Weihnachten ein<br />

Großteil der Karten verkauft sei.<br />

Noch sind einige Vorstellungen für<br />

KMGV-Mitglieder reserviert. Nach<br />

mehreren Jahren ist der KMGV in<br />

diesem Jahr wieder zu dem alten<br />

System der »geschlossenen Vorstellungen«<br />

zurückgekehrt. Diese<br />

sechs Termine stehen den Familien<br />

und Freunden des Vereins exklusiv<br />

zur Verfügung. »Wir werden<br />

Zillche 2017<br />

9


10<br />

diese Vorstellungen aber rechtzeitig für den<br />

freien Verkauf öffnen«, kündigt Meinolf<br />

Rickert an, sobald sich der Bedarf abzeichne.<br />

Eine Eintrittskarte für das Divertissementchen<br />

ist sicher wieder ein tolles Weihnachtsgeschenk<br />

– nicht nur für Opernoder<br />

Köln-Fans! Für zusätzlichen Schwung<br />

werde sicher auch wieder die Berichterstattung<br />

zur Premiere am 28. Januar sorgen.<br />

Um möglichst vielen Zuschauern die<br />

Chance zu bieten, das Divertissementchen<br />

live zu erleben, hat sich die Bühnenspielgemeinschaft<br />

im KMGV in diesem Jahr<br />

auch dazu entschlossen, vier zusätzliche<br />

Termine in den Spielplan aufzunehmen.<br />

Statt wie bisher 24-mal wird es von »Circus<br />

Colonia« insgesamt 28 Vorstellungen<br />

geben. Die Steigerung der Aufführungstermine<br />

ist dem geringeren Platzangebot im<br />

Staatenhaus geschuldet: Boten die Spielstätten<br />

der Vorjahre bis zu 40.000 Zuschauern<br />

Platz, fasst der Saal 1 im Deutzer<br />

Staatenhaus in der Summe aller Vorstellungen<br />

maximal 28.000 Zillche-Fans. Auch die<br />

traditionell beliebte Vorstellung an Weiberfastnacht<br />

hat es wieder in den Terminkalender<br />

der Cäcilia geschafft. Für alle, die Karneval<br />

ohne Gedränge oder Scherben feiern<br />

wollen, ist an diesem Tag der Besuch des<br />

»Circus Colonia« eine willkommene Alternative<br />

zum Straßenkarneval!<br />

Staatenhaus in Deutz<br />

Vielfalt macht Zillche<br />

so einmalig<br />

Für das Publikum verschwimmt in der Vorstellung<br />

nicht nur die Grenze zwischen Realität<br />

und Spiel, sondern meist auch die zwischen<br />

Profis und Laien. Alle Mitwirkenden<br />

der Bühnenspielgemeinschaft »Cäcilia Wolkenburg«,<br />

die allabendlich auf der Bühne<br />

spielen, singen und tanzen, sind Mitglieder<br />

des Kölner Männer-Gesang-Vereins und<br />

Laien – Dilettanten im besten Wortsinne<br />

(italienisch dilettare aus lateinisch delectare<br />

»sich erfreuen«, »ergötzen«: Liebhaber einer<br />

Kunst oder Wissenschaft, die sich ohne<br />

schulmäßige Ausbildung und nicht berufsmäßig<br />

damit beschäftigen). Sie engagieren<br />

sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich für die<br />

Pflege des kölnischen Brauchtums und zeigen<br />

– nicht nur in der Aufführungsphase,<br />

den vier Wochen vor Aschermittwoch –<br />

einen hohen Einsatz für die »schöne Tochter<br />

Cäcilia des KMGV«.<br />

Ab Oktober proben alle Beteiligen zweimal<br />

pro Woche, damit das aktuelle Divertissementchen<br />

wieder so grandios wird, dass<br />

dem Zuschauer die Unterscheidung »Profi<br />

oder Laie« möglichst schwer fällt. Das Zillche-Ballett<br />

zum Beispiel trifft sich zusätzlich<br />

zum wöchentlichen Probenbetrieb seit<br />

mehreren Jahren auch zu einem Intensiv-<br />

Training – an einem Wochenende organisieren<br />

die Tänzer selbstständig einen Vorbereitungs-Workshop,<br />

um mit ihrer Choreographin<br />

die variantenreichen Ballette des<br />

neuen Stücks einzustudieren (siehe Bericht<br />

ab Seite 13).<br />

Nötig wird diese »Extra-Runde Einsatz«<br />

aufgrund der erschwerten Probenbedingungen<br />

des Balletts, seit die Oper den Offenbachplatz<br />

2012 verlassen hat: Seitdem<br />

steht den Tänzern kein adäquater Probenort<br />

mehr zur Verfügung. Chor und Ensemble<br />

haben mit den ehemaligen Filmstudios


in Hürth einen für die eigenen Bedürfnisse<br />

hergerichteten Probenort erhalten: Kostümlager<br />

und -schneiderei, Chorsaal zum<br />

Einsingen, zwei Flügel zur Begleitung und<br />

eine Probebühne mit Original-Abmessungen<br />

und Aufbauten stehen den Cäcilianern<br />

dort zur Verfügung. Das Ballett trainiert in<br />

einem schulähnlichen Pausenraum in der<br />

Innenstadt von nicht mal 50 Quadratmetern<br />

Größe. Von der für einen Ballett-Saal<br />

typischen (und für ein erfolgreiches Training<br />

nötigen) Ausstattung wie Spiegel,<br />

Stangen oder einer hohen Decke (für Hebungen)<br />

ist dort selbstverständlich nichts zu<br />

sehen. Die Musik zum Training dröhnt aus<br />

dem Ghettoblaster – wenn sie endlich vorliegt:<br />

Den Synthesizer-Zusammenschnitt<br />

der Ballett-Musik erhält Choreographin<br />

Michaela Niederhagen oft erst bei laufendem<br />

Probenbetrieb. In diesem Jahr lag die<br />

Musikauswahl erst zum Proben-Wochenende<br />

im Dezember vollständig vor – mehr<br />

als zwei Monate nach Probenbeginn. Wie<br />

soll man Tänze choreographieren, wenn<br />

man nicht weiß zu welche Musik?<br />

Gedacht war der vom Ballett selbst gefundene<br />

Ersatz-Probenort für ein überschaubares<br />

Interim. Mit dem neuen »Zeitplan zur<br />

Sanierung der Kölner Bühnen« droht dem<br />

Zillche-Ballett der Fortbestand dieser Qualität<br />

gefährdenden Probenbedingungen für<br />

eine ungewisse Dauer, wenn die Spielgemeinschaft<br />

hier nicht aktiv wird.<br />

Für das Ensemble beginnt<br />

der Endspurt<br />

Schon zu Beginn der Proben zeigte sich das<br />

Ensemble »voller Enthusiasmus und Spiellaune«,<br />

bestätigt Regisseur Lajos Wenzel.<br />

Mittlerweile wurden auch schon die einzeln<br />

geprobten Szenen in zwei Durchlaufproben<br />

– getrennt nach Teil 1 (vor der Pause) und<br />

Teil 2 (nach der Pause) – zusammengesetzt<br />

und die Übergänge in Sachen Timing und<br />

Wegen auf der Bühne zusammenmontiert.<br />

Auch die getrennt einstudierten Ballette<br />

wurden hier in das Gesamtkunstwerk Zillche<br />

vom jungen Regisseur eingebaut. »Die<br />

Proben laufen großartig. Das ganze Ensemble<br />

ist mit Feuereifer bei der Sache. Unsere<br />

150 Sänger, Tänzer, Musiker und Techniker<br />

auf und hinter der Bühne haben jetzt schon<br />

wahnsinnig viel Freude an der Zirkus-Welt.<br />

Seit Monaten arbeiten wir an den aufwändigen<br />

Kostümen und einem prächtigen<br />

Bühnenbild, das im Glanz von vielen tausend<br />

Glühbirnen erstrahlen wird«, macht<br />

Lajos Wenzel Appetit auf das neue Divertissementchen.<br />

Nach ein paar freien Tagen über den Jahreswechsel<br />

gehen für die aktiven Cäcilianer<br />

die Proben im Januar gleich weiter. <strong>Der</strong><br />

stressigste Part kommt dann erst noch: Die<br />

zwei Wochen vor der Premiere sind für die<br />

Mitspieler die anstrengendsten. Dann wird<br />

jeden Abend auf der Original-Bühne im<br />

Staatenhaus geprobt. Mal mit Klavierbegleitung,<br />

um technische Abläufe planen und<br />

einüben zu können. Mal mit komplettem<br />

Orchester, um die musikalischen Finessen<br />

der abwechslungsreichen Eigen-Arrangements<br />

herauszuarbeiten und mit der Akustik<br />

im Saal vertraut zu werden. Mal in Kostüm<br />

und Maske, um auch die für die Zuschauer<br />

verborgenen Arbeitsabläufe zu<br />

proben. Für die Darsteller auf der Bühne<br />

heißt das aber ständig präsent zu sein, aufmerksam<br />

für Regie-Anweisungen und<br />

kurzfristige Änderungen zu bleiben und oft<br />

auch langes, zähes Warten auf den eigenen<br />

Einsatz! Eine Aufgabe, die der neue Nachwuchs-Regisseur<br />

nicht scheut: »Ich freue<br />

mich riesig, dass der KMGV mir das Zillche<br />

anvertraut.« KMGV-Präsident Gerd-Kurt<br />

Schwieren spielt das Lob zurück: »Wir sind<br />

mit dem neuen jungen Team sehr gut bedient,<br />

um nicht zu sagen begeistert.« BW<br />

Zillche 2017<br />

11


12


Schweißtreibendes<br />

Probenwochenende<br />

Ab Januar geht der Vorhang auf für das<br />

neue Divertissementchen »Circus Colonia«.<br />

Die Proben haben schon vor Monaten<br />

begonnen. So auch im Ballett der Bühnenspielgemeinschaft.<br />

Schweißtreibende<br />

Tanzproben liegen bereits hinter der<br />

12-köpfigen Gruppe.<br />

Um die Probenarbeit erfolgreich zu gestalten,<br />

hat sich in den letzten Jahren etabliert,<br />

ein gemeinsames Probenwochenende zu<br />

verbringen. Die Tänzer können vom Berufsalltag<br />

leichter loslassen, konzentrieren<br />

sich mehr und können sich daher die<br />

Schritte besser merken. So ist eine intensive<br />

Probenarbeit an einem Wochenende äußerst<br />

effektivl zur Verbesserung der tänzerischen<br />

Leistung. Daher hieß es am zweiten<br />

Adventwochenende für Choreographin<br />

Michaela Niederhagen und ihre Tänzer Taschen<br />

packen und ab an die Ahr.<br />

Ziel war der Gasthof Weihs in Kreuzberg/<br />

Ahr. Dieser beherbergt seit drei Jahren die<br />

Tänzer des Divertissementchens zu einem<br />

Probenwochenende. Nach einem schmackhaften<br />

Abendessen schlüpfte die Männertanztruppe<br />

in die Sportklamotten um sich<br />

in die Choreographien von Michaela Niederhagen<br />

noch bis 22:30 Uhr einzutanzen.<br />

Nach einem erfolgreichen Probenauftakt,<br />

bei dem bereits erlernte Tänze »geputzt«<br />

wurden, ging es zum gemütlichen Teil des<br />

Abends über. Dabei wurde auch der ein<br />

oder andere Tropfen Kölsch oder Wein getrunken.<br />

Nach dem Frühstück folgte um 9:00 Uhr<br />

im Saal des Gasthofes ein ausgiebiges Aufwärmtraining,<br />

anschließend verbesserten<br />

die Tänzer ihre Schrittfolgen – bis die Zeit<br />

zum Mittagessen heranrückte. Ein kleines<br />

Salatbuffet im Gasthof reichte, um aufkommenden<br />

Hunger zu stillen. Zuerst durfte<br />

Peter Schmitz mit Michaela Niederhagen<br />

für ein Tanzsolo proben. Nach einer halben<br />

Stunde Einzeltraining folgten dann die anderen<br />

Tänzer mit Regisseur Lajos Wenzel.<br />

Dieser durfte sich einen ersten Eindruck<br />

von der Arbeit verschaffen. Hochkonzentriert<br />

folgte er den bereits fertigen Choreographien<br />

von Ballettmeisterin Niederhagen.<br />

Begeistert von den Tänzen verließ er das<br />

Zillche-Ballett und bedankte sich für den<br />

neu gewonnenen Eindruck.<br />

Es folgte für die Tänzer eine Kaffeepause<br />

mit hauseigenem Christstollen. Danach<br />

wurde bis zum Abendessen fleißig weitergetanzt.<br />

Zwischendurch trennten sich Tänzer<br />

Zillche Ballettprobe<br />

13


14


voneinander um parallel zu arbeiten, da<br />

nicht alle Männer in allen Choreographien<br />

tanzen.<br />

Das Drei-Gänge-Abendessen hielt das Zillche-Ballett<br />

nicht davon ab, noch einmal in<br />

den Probenraum zu gehen, um den »Albtraumtanz«<br />

einzustudieren. Das gemeinsame<br />

Erarbeiten bereitete allen viel Freude,<br />

wenn auch das Arrangement von Thomas<br />

Guthoff auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich<br />

für ein Divertissementchen wirkt.<br />

Choreographin Niederhagen bestärkte aber<br />

ihre Männer in ihrem Tun und meinte, dass<br />

die Musik perfekt in das Stück eingebettet<br />

sei. Beruhigt durch das Wissen eine weitere<br />

Choreographie erlernt zu haben, endete ein<br />

erfolgreicher Tanztag im Gastraum des<br />

Gasthofes Weihs mit der musikalischen<br />

Unterstützung von Manfred Schreier.<br />

Am Sonntagmorgen erfolgte die letzte Trainingseinheit.<br />

Es wurden noch einmal alle<br />

Choreographien mehrfach getanzt und<br />

letzte Unklarheiten beseitigt. Anschließend<br />

studierte Michaela Niederhagen das Finale<br />

mit ihrem Ballett ein. 32 Battements in<br />

Folge sind der schweißtreibende Abschluss<br />

für ein erfolgreiches Ballettwochenende.<br />

Nach einer leckeren Suppe fuhren die Tänzer<br />

gut gelaunt, aber auch erschöpft wieder<br />

zurück nach Hause. Bereits am Montagabend<br />

stand die nächste Ballettprobe auf<br />

dem Probenplan.<br />

RS<br />

Zillche Ballettprobe<br />

15


Prof. Johannes Güsgen | 2. Bass<br />

»Ein großer<br />

KMGV-Ball<br />

wäre schön«


Die zackigen und extrem betonten Silben<br />

von »In Taberna quando sumus« aus der<br />

eben beendeten Chorprobe klingen noch in<br />

den Ohren, als Johannes Güsgen (67/2.<br />

Bass) an einem späten Donnerstagabend<br />

in der Wolkenburg zum Gespräch mit dem<br />

<strong>Burgbote</strong>n erscheint. Die eben beendeten<br />

intensiven Gesangsübungen mit den Texten<br />

aus der »Carmina Burana« führen fast<br />

automatisch zum ersten Thema des Interviews:<br />

»Das war das erste Stück, das ich<br />

nach meinem Eintritt in den Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

1<strong>96</strong>8 geprobt habe, erinnert<br />

sich ein strahlender Güsgen. »Unter<br />

Prof. Rübben haben wir es allerdings deutlich<br />

langsamer gesungen und die Stimmen<br />

wechselten sich bei den Textstellen ab.«<br />

<strong>Burgbote</strong>: Wenn Du 1<strong>96</strong>8 in den KMGV aufgenommen<br />

wurdest, warum steht dann im<br />

Mitgliederverzeichnis das Eintrittsjahr 1997?<br />

Güsgen: Das ist leicht erklärt. Meine<br />

KMGV-Biografie hat einen Bruch, weil ich<br />

aus familiären und beruflichen Gründen<br />

fast 20 Jahre pausiert habe.<br />

Also war der Ersteintritt tatsächlich 1<strong>96</strong>8?<br />

Das stimmt. Ich bin am 24. 7. 1949 geboren<br />

und war keine 20, als ich das damals sehr<br />

strenge Aufnahmeritual durchlaufen<br />

musste.<br />

Was war denn in den 60ern so anders<br />

als heute?<br />

Die musikalische Prüfung dürfte ähnlich<br />

schwer gewesen sein wie heute, denn schon<br />

immer legten die Dirigenten des Chores<br />

großen Wert auf ein bestimmtes Maß an<br />

gesanglicher Qualität und Kenntnis. Das<br />

war für mich kein Problem, denn ich<br />

konnte ein Instrument spielen und hatte<br />

eine gute Stimme. Aber der gesellschaftliche<br />

Teil des »Examens« hatte es in sich.<br />

Wie lief das denn ab?<br />

Neben Prof. Rübben saß im Cäcilienzimmer<br />

auf einer Biedermeier-Couch der alte<br />

Herr Pering, Inhaber einer Holzhandlung<br />

in Köln. Die Weste spannte über seinem<br />

Bauch, seine Uhrkette glitzerte. »Na junger<br />

Mann, können Sie denn auch den Mitgliedsbeitrag<br />

bezahlen?« Das waren damals<br />

40,- Mark pro Jahr. Ich bejahte. »Und<br />

einen Frack können Sie sich auch leisten?«<br />

Ich hatte lange gespart und konnte auch<br />

diese Frage positiv beantworten. Aber dann<br />

kam es. Er sagte grinsend: »Stellen Sie sich<br />

vor, Sie sind irgendwo eingeladen. Und auf<br />

Ihrem Platz liegen vor Ihnen drei Messer<br />

und drei Gabeln. Was machen Sie dann?<br />

Ich erwiderte, dass ich mich zunächst einmal<br />

sehr freuen würde, da es offenbar drei<br />

Gänge gäbe. Und dass ich das Besteck natürlich<br />

von außen nach innen benutzen<br />

würde. Und damit war ich akzeptiert.<br />

Wie bist Du auf die Idee gekommen,<br />

im KMGV mitzusingen?<br />

Das war purer Zufall. Meine Frau bekam<br />

unser erstes Kind, einen Sohn. Das war damals<br />

nicht so einfach wie heute. Sie lag einige<br />

Zeit im Krankenhaus. Meine Eltern<br />

hatten sich damals sehr um unsere junge<br />

Familie bemüht und halfen, wo es möglich<br />

und nötig war. Als kleines Dankeschön<br />

luden wir sie dann zum Weihnachtskonzert<br />

des Kölner Männer-Gesang-Vereins in den<br />

Gürzenich ein. Ich hatte zufällig eine Ankündigung<br />

dafür gesehen. Es hätte also auch<br />

ein völlig anderes Konzert sein können.<br />

Meine Eltern freuten sich sehr und für mich<br />

war das ein sehr beeindruckendes Erlebnis.<br />

Ich sagte mir, da willst Du auch mitmachen.<br />

Wie viele Herren standen im Gürzenich<br />

auf der Bühne?<br />

Das waren rund 180 Mann, die da sangen.<br />

Und in der Probe am Donnerstagabend<br />

saßen über 200 Sänger. Das war schon toll.<br />

Personen und Persönliches<br />

17


Kultur ins<br />

Rampenlicht rücken.<br />

Da simmer dabei.<br />

Kulturelles Engagement und<br />

Energie für die Region. Mehr<br />

unter: www.rheinenergie.com


In der Pause kam Max Adenauer, damals<br />

Präsident des KMGV. Er hielt die Pausenansprache<br />

und dann verschwand er wieder.<br />

Wie lange hast Du in Deiner ersten Etappe<br />

im KMGV mitgemacht?<br />

Ich war bis 1974 im Chor und habe auch<br />

fünf Divertissementchen mitgespielt. Dann<br />

war erst mal Schluss.<br />

Warum genau?<br />

Unsere Familie wurde größer, denn es<br />

kamen zwei weitere Kinder auf die Welt. Außerdem<br />

war für mich nach bestandener<br />

Kaufmannsgehilfenprüfung klar, dass ich<br />

Abitur machen und dann studieren wollte.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, bin ich aus<br />

«ökonomischen« Gründen zur Bundeswehr<br />

gegangen. In den acht Dienstjahren dort<br />

habe ich am Abendgymnasium in Köln Abitur<br />

gemacht und anschließend studiert.<br />

Durch die Bundeswehrzeit hatte ich dann<br />

schon 2,5 Jahre vom Studium finanziert.<br />

Anschließend bekam ich eine Studienförderung<br />

der Cusanusstiftung. Da war keine<br />

Zeit für regelmäßige Chorproben. Zum<br />

Abendgymnasium bin ich vier Jahre lang<br />

fünf Abende pro Woche gegangen.<br />

Welches Fach hast Du studiert?<br />

Ich absolvierte ein Studium der Theologie,<br />

Philosophie, Psychologie und Soziologie.<br />

Das Diplom habe ich in Theologie abgelegt<br />

und anschließend auch auf diesem Gebiet<br />

promoviert.<br />

Wie lautete das Thema Deiner Dissertation?<br />

Konkret: »Die katholische Militärseelsorge<br />

in Deutschland zwischen 1920 und 1945.<br />

Ihre Praxis und Entwicklung in der Reichswehr<br />

der Weimarer Republik und der Wehrmacht<br />

des nationalsozialistischen Deutschlands<br />

unter besonderer Berücksichtigung<br />

ihrer Rolle bei den Reichskonkordatsverhandlungen.«<br />

Die Arbeit ist als Band 15 in<br />

der Reihe «Bonner Beiträge zur Kirchengeschichte«<br />

im Böhlau-Verlag veröffentlicht.<br />

Also vier Jahre bis zum Abitur und fünf<br />

Jahre Studium, dann die Doktorarbeit.<br />

Du bist aber erst am 1.3.1997 wieder in den<br />

Chor gekommen...<br />

Nach dem Studium arbeitete ich als Pastoralreferent<br />

im Erzbistum Köln. Ich habe<br />

mich um die Gemeinde- und Polizeiseelsorge<br />

gekümmert. Das war ungeheuer aufreibend<br />

und anstrengend. Ich habe allerdings<br />

in einem kleinen Männerchor in<br />

Weiler-Volkhoven im Kölner Norden gesungen.<br />

Singen war schon immer wichtig<br />

für mich. Das macht mir Spaß und ist<br />

immer auch ein Stück Erholung.<br />

Wie lange ging das?<br />

In der Seelsorge war ich bis 1993. Während<br />

dieser Arbeit lernte ich den damaligen Prior<br />

des Deutschen Ordens kennen. <strong>Der</strong> hatte<br />

gerade große Pläne, wollte Krankenhäuser<br />

aufbauen. Und er suchte tatkräftige Leute<br />

dafür. Also hat er mich angeworben. Und<br />

seitdem bin ich im Gesundheitswesen<br />

unterwegs.<br />

Hast Du damals schon den Grundstein für<br />

Dein großes Netzwerk gelegt?<br />

Das kann gut sein. Ich hatte schon immer<br />

Spaß an vielen Kontakten und an reger<br />

Kommunikation. Als Seelsorger bei der Polizei<br />

bin ich an Heiligabend nach unserer eigenen<br />

Christmette bis morgens 6 Uhr durch<br />

meine Polizeiwachen gefahren, habe den<br />

Leuten ein frohes Fest gewünscht und<br />

Weihnachtssterne verteilt. An Ostern habe<br />

ich die gleiche Tour noch mal gemacht und<br />

Kerzen mitgenommen. Das sind kleine Gesten,<br />

die eine große Wirkung zeigen. Und das<br />

gehörte nicht zu meinem Job, das habe ich<br />

freiwillig und in meiner Freizeit gemacht.<br />

Ich finde, dass man sich nicht immer nur<br />

fragen soll, was man selbst davon hat, sondern<br />

auch einfach einmal nur gibt.<br />

Personen und Persönliches<br />

19


mit Ex-Ministerpräsident Rüttgers bei<br />

einer Kuratoriumssitzung des KMGV<br />

20 Woher kommt diese Einstellung?<br />

Das habe ich wohl zu Hause gelernt, im Elternhaus.<br />

Bei uns wohnte neben der eigenen<br />

großen Familie die Mutter meines Vaters<br />

mit im Haus. Und der Bruder von der<br />

Oma auch. Die Alten bekamen keine Rente,<br />

also wurden sie mitversorgt. Da habe ich<br />

dieses Tun für die Gemeinschaft gelernt. Ich<br />

glaube, ein solches Engagement braucht<br />

jede Gesellschaft als Kitt, auch wenn es uns<br />

heute wirtschaftlich viel besser geht.<br />

Und 1997 hast Du wieder Zeit für den<br />

KMGV gefunden?<br />

Richtig Zeit hatte ich auch damals nicht.<br />

Seit 2003 war ich Geschäftsführer einer<br />

Trägergesellschaft, der Maria-Hilf NRW<br />

gGmbH, die in Nordrhein-Westfalen verschiedene<br />

Gesundheitseinrichtungen in<br />

Wesseling, Gangelt, Mönchengladbach,<br />

Dillborn, Brühl und in Düsseldorf betreibt.<br />

Da hatte ich Verantwortung für mehr als<br />

2000 MitarbeiterInnen.<br />

Außerdem bin ich Honorarprofessor für<br />

Medizinökonomie und versuche, die Medizin<br />

auf gesunde ökonomische Beine zu stellen.<br />

Aber ein alter Kontakt zum Chor hat<br />

mich dann wieder zurück gebracht: Ich bin<br />

eng befreundet mit Rolf Link, den ich 1992<br />

traf, als ich mit meiner Frau das Divertissementchen<br />

als Zuschauer besuchte. Und<br />

Rolf sagte, wie in den vergangenen Jahren<br />

häufiger, ich müsse unbedingt zurückkommen.<br />

Später rief er an und sagte, er hätte<br />

dem damaligen Dirigenten Roth bereits versichert,<br />

dass ich wiederkäme. Und dann gab<br />

es kein Zurück mehr.<br />

Inzwischen bist Du pensioniert.<br />

Trittst Du nun ein wenig kürzer?<br />

Ich versuche es zumindest. Aber bei mir ist<br />

es so, dass freie Zeit ganz schnell von einem<br />

weiteren ehrenamtlichen Engagement aufgefressen<br />

wird. Doch ich mache das alles<br />

sehr gerne. So bin ich seit 25 Jahren Rotarier<br />

und habe den Brühler Club mitgegründet.<br />

In diesem Jahr bin ich dort Präsident. In der<br />

von der UN akkreditierten Internationalen<br />

Diplomatenvereinigung INGO bin ich Vi-


mit Enkel Jonathan<br />

zepräsident. Ehrenamtlich ist auch mein<br />

Engagement im Aufsichtsrat des Karl-Leissner-Klinikums<br />

in Kleve und im Vorstand<br />

der Stiftung ASD in Münster, die es sich zur<br />

Aufgabe gemacht hat, jungen Familien bei<br />

der Eigentumsbildung behilflich zu sein.<br />

Und für den Rhein-Erft-Kreis bin ich zum<br />

Gesundheitsbotschafter ernannt.<br />

Das hört sich nach extensiver Freizeitgestaltung<br />

an. Musst Du bald wieder im<br />

KMGV pausieren?<br />

Nein, ich kann sogar viel häufiger als früher<br />

zur Probe kommen. Und der KMGV sowie<br />

das Engagement für den Verein sind mir viel<br />

zu wichtig, als dass ich es jetzt lassen<br />

könnte. Immerhin wollen wir im kommenden<br />

Jahr mehrere und große Jubiläumsveranstaltungen<br />

stemmen. Ich habe mir im<br />

Laufe meines Lebens ein riesiges Netzwerk<br />

an Kontakten auf den verschiedensten Ebenen<br />

aufgebaut. Und die versuche ich jetzt,<br />

so gut es geht, für den Chor einzusetzen.<br />

Deshalb kümmere ich mich auf Wunsch<br />

des Vorstands auch so intensiv um unser<br />

Kuratorium. <strong>Der</strong> Verein liegt mir unglaublich<br />

am Herzen. Das ist einfach eine tolle<br />

Sache, auf die wir alle stolz sein können.<br />

Woher kommt dieses unermüdliche<br />

Wirken für den KMGV?<br />

Ich habe überall wo ich war (und bin), den<br />

KMGV erwähnt oder zur Sprache gebracht.<br />

In Wesseling zum Beispiel gab es als Weihnachtsgeschenke<br />

von mir stets Karten für<br />

Konzerte und fürs Divertissementchen. Ich<br />

halte es für ganz wichtig, dass es so etwas<br />

wie den KMGV als Institution in Köln gibt.<br />

Ich habe immer CDs vom letzten Konzert<br />

zum Verschenken dabei. <strong>Der</strong> Chor ist wichtig<br />

für uns als Gemeinschaft aber auch<br />

wichtig für eine Stadt wie Köln, er ist ein Teil<br />

des gesellschaftlichen Lebens, das anderswo<br />

nicht mehr existiert.<br />

Und was sagt Deine Frau zu Deinen<br />

zahllosen Aktivitäten?<br />

Die zieht glücklicherweise seit vielen Jahren<br />

mit mir an einem Strang. Sonst würde<br />

so etwas auch nicht funktionieren. Und<br />

Personen und Persönliches<br />

21


GESUCHT:<br />

SPONSORING-PARTNER<br />

FÜR 2017<br />

KMGV-Jubiläum 2017<br />

175 Jahre<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein feiert im Jahr<br />

2017 sein 175-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum<br />

möchten wir nutzen, um unseren Verein mit seiner<br />

ganzen Bandbreite an musikalischem Repertoire<br />

dem Kölner Publikum vorzustellen. Um dieses<br />

Vorhaben in die Tat umsetzen zu<br />

können, sind wir auf die Unterstützung<br />

von Unternehmen aus Köln<br />

und Umgebung angewiesen, die uns<br />

über das gesamte Jubiläumsjahr<br />

hinweg als Sponsoring-Partner unterstützen<br />

möchten.<br />

Eine Info-Broschüre über die<br />

Sponsoring-Möglichkeiten<br />

senden wir gerne zu.<br />

JANUAR 2017 –<br />

DIE CÄCILIA WOLKENBURG SPIELT<br />

Auch im Jubiläumsjahr 2017 wird die Bühnenspielgemeinschaft<br />

Cäcilia Wolkenburg ein Divertissementchen<br />

auf die Bühne bringen. Ein buntes<br />

Spektakel mit Musik, Tanz, Spiel und viel kölschem<br />

Herzblut. Über 30.000 Gäste verfolgen in<br />

jedem Jahr die 25 Vorstellungen, die als Gastspiel<br />

der Oper Köln organisiert sind.<br />

DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />

Jeder Sponsoring Partner erhält ein Kartenkontingent,<br />

um Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner<br />

zu diesem einmaligen Event nach Köln einladen<br />

zu können. Ergänzend sind im Jubiläumsjahr<br />

2017 die Sponsoring-Partner mit einer Anzeige im<br />

Programmheft des aktuellen Stückes vertreten.<br />

DAS SILBER-PAKET:<br />

DAS GOLD-PAKET:<br />

DAS PLATIN-PAKET:<br />

EINE INFORMATION FÜR<br />

SPONSORING-PARTNER SEPTEMBER 2017 – OPEN-AIR<br />

GALAKONZERT AUF DEM RONCALLIPLATZ<br />

70 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />

1/2-Seite Anzeige im Programmheft<br />

Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />

150 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />

1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />

Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />

250 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />

2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />

Große Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />

Das absolute Highlight des Jubiläumsjahres: Gemeinsam mit dem WDR-Orchester präsentiert der Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

die schönsten Opernmelodien im Rahmen eines Open-Air Galakonzertes auf dem Roncalliplatz. Rund 3.500 Gäste erwarten wir<br />

am Sonntag, den 17. September im Schatten des Kölner Doms zu diesem einmaligen Klassik-Erlebnis.<br />

DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />

DAS SILBER-PAKET:<br />

DAS GOLD-PAKET:<br />

DAS PLATIN-PAKET:<br />

80 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />

1/2-Seite Anzeige im Programmheft<br />

Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />

150 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />

1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />

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250 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />

2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />

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Und die besten Plätze sind für Sie und Ihre Gäste reserviert. Zeigen Sie Ihren Geschäftspartnern die schönste Seite Kölns und wohnen<br />

Sie einem ganz besonderen Konzertabend bei.<br />

05<br />

03<br />

Gut.<br />

Sicherheit<br />

Vertrauen<br />

Nähe<br />

Kreissparkasse.


außerdem tickt sie beim Engagement für<br />

die Gesellschaft ähnlich wie ich. Seit mehr<br />

als 30 Jahren sind wir im Verein der Freunde<br />

und Förderer des Wallraff-Richartz-Museums<br />

und sie arbeitet dort ehrenamtlich.<br />

Seit Jahrzehnten fährt sie mindestens einmal<br />

pro Woche dazu nach Köln. Allein von<br />

den Parkgebühren könnte man einen ausgedehnten<br />

Urlaub machen. Aber darum<br />

geht es uns nicht. Unsere Gesellschaft driftet<br />

auseinander. Alles ist dichter geworden,<br />

schneller, die Belastungen steigen. Um den<br />

Zusammenhalt kümmert sich niemand<br />

mehr. Da ist jeder Einzelne gefragt. Deshalb<br />

sind wir übrigens auch mit der ganzen<br />

Familie Mitglieder im Zentral-Dombau-<br />

Verein und in Brühl in der Max-Ernst-<br />

Gesellschaft.<br />

Gefällt Dir irgendetwas nicht im KMGV?<br />

Mir gefällt alles, ich hätte nur ein paar<br />

Anregungen: Ich finde, es fehlen innerchorische<br />

Veranstaltungen. Ich glaube, so einen<br />

Tanz in den Mai oder einen anderen Ball<br />

würden auch viele andere gut finden. So<br />

etwas fördert den Zusammenhalt, das hält<br />

die Truppe zusammen.<br />

Wie sieht es mit dem<br />

musikalischen Nachwuchs für den KMGV<br />

in Deiner Familie aus?<br />

Mein Ältester Stefan war schon mal im<br />

KMGV. Er singt 1. Tenor und hat eine tolle<br />

Stimme. Aber er zog dann für einige Jahre<br />

nach Düsseldorf. Außerdem fühlte er sich<br />

damals auch nicht so ganz wohl, musste in<br />

die letzte Reihe. Neue Sänger mussten sich<br />

damals erst nach vorn arbeiten. Musikalisch<br />

war unsere Familie schon immer. Wir waren<br />

zu Hause vier Kinder, und alle vier haben<br />

ein Instrument erlernt. Zwei spielten Klavier<br />

und zwei Geige. Um den Musikunterricht<br />

bezahlen zu können, verzichtete die ganze<br />

Familie auf Urlaub.<br />

Meine drei Söhne haben Klavier spielen gelernt.<br />

Stefan spielt auch Querflöte, Saxophon,<br />

Gitarre und Akkordeon. Die haben<br />

sogar jeder einen Flügel zu Hause. Und sie<br />

spielen in einer Musikgruppe »2von3 und<br />

Band« und treten mit selbst getexteten und<br />

komponierten Stücken auf. <strong>Der</strong> Name bezieht<br />

sich auf den dritten Bruder, der leider<br />

nicht mitmachen kann, weil er Chirurg im<br />

Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz ist. UR<br />

Personen und Persönliches<br />

23<br />

Und: Wir sollten uns mehr um unsere<br />

Mitglieder kümmern, wenn sie mal fehlen.<br />

Bei unserer Mannstärke bekommt man es<br />

doch einfach nicht bei jedem mit, wenn er<br />

mal fehlt. Und nach mehrmaligem Fehlen<br />

muss mal einer nachfragen und sich kümmern.<br />

Das ist für den Betroffenen wichtig,<br />

aber auch für den Verein als Gemeinschaft.<br />

Oder was ist mit den früheren Mitgliedern?<br />

Gut, die werden einmal im Jahr eingeladen,<br />

aber sollten wir nicht mehr machen? Was<br />

ist z.B. mit unserer früheren Sekretärin<br />

Frau Kohlhas? Wie geht es ihr, was macht<br />

sie so? Da könnte mal jemand anrufen und<br />

dem Chor dann berichten.<br />

<br />

Die drei Güsgen-Söhne


Rechtzeitig zum Weihnachtsfest:<br />

Frohe Kunde aus New York und Köln<br />

24<br />

Die wichtigsten Eckpunkte für das große<br />

Galakonzert auf dem Roncalliplatz im September<br />

2017 sind unter Dach und Fach:<br />

Startenor Juan Diego Flórez hat seine Teilnahme<br />

zugesagt und auch das Genehmigungsverfahren<br />

in den Gremien der Stadt<br />

Köln ist zu einem positiven Ende gekommen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> fasst die Geschehnisse<br />

der letzten Monate und den aktuellen<br />

Stand der Planungen zusammen.<br />

Konzertgenehmigung<br />

Die Mühlen der Bürokratie mahlten in den<br />

vergangenen Monaten sprichwörtlich langsam,<br />

dem musste sich auch der KMGV<br />

fügen: Zunächst hatte die Bezirksvertretung<br />

Innenstadt eine einstimmige Empfehlung<br />

an den Ausschuss für allgemeine Verwaltung<br />

und Rechtsfragen gegeben, den Konzert-Antrag<br />

des KMGV zu genehmigen.<br />

(„Es ist absolut zu befürworten.“)<br />

<strong>Der</strong> Ausschuss „Allgemeine Verwaltung<br />

und Rechtsfragen / Vergabe / Internationales“<br />

wiederum hat in seiner letzten Sitzung<br />

am 12. Dezember die Durchführung des<br />

Konzerts befürwortet und dem Rat der<br />

Stadt Köln eine entsprechende Empfehlung<br />

gegeben. In der Regel ist es nur noch eine<br />

Formsache, dass dieser das Anliegen dann<br />

genehmigt. Dass das Galakonzert stattfinden<br />

darf, gilt somit als gesichert.<br />

Juan Diego Flórez<br />

Was das Engagement unseres Star-Gastes<br />

Juan Diego Flórez angeht, so hatte es im<br />

Frühsommer schon sehr positive Signale<br />

von seiner Agentur gegeben. Danach war<br />

jedoch für etwa drei Monate »Funkstille«,<br />

was, wie sich herausstellte, daran lag, dass<br />

das Anliegen des KMGV aufgrund von Personalmangel<br />

»liegengeblieben« war. Und so<br />

war etwas Eigeninitiative notwendig, als<br />

Flórez Anfang November für zwei Wochen<br />

in Berlin zu Gast war. Ein Kontaktmann in<br />

Berlin ging kurzerhand zur Oper und stellte<br />

über einige Stationen den Kontakt zur<br />

Agentur des Tenors wieder her. Seit dem<br />

13. November fand also wieder intensive<br />

Kommunikation mit der Agentur in New<br />

York statt. Dabei ging es vor allem um<br />

Rechts- und Steuerfragen. <strong>Der</strong> Gerichtsstand<br />

beispielsweise sollte auf jeden Fall<br />

Deutschland sein, weil das US-Recht bekanntermaßen<br />

teilweise unkalkulierbare<br />

Besonderheiten aufweist. Mitte Dezember<br />

erreichte die Geschäftsstelle in der Wolkenburg<br />

dann endlich die gute Nachricht aus<br />

New York in Form eines unterschriebenen<br />

Vertrags.


Konzertgenehmigung<br />

25<br />

Sponsoren<br />

WDR Rundfunkorchester,<br />

Eleonore Marguerre, Juan Diego Flóres<br />

Nach jetzigem Stand wird es für das Jubiläumsjahr<br />

vier Hauptsponsoren geben: Die<br />

Sparkasse KölnBonn, Strabag, REWE und<br />

RheinEnergie. Auch dieses Thema gestaltete<br />

sich über die vergangenen Wochen und<br />

Monate sehr langwierig. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass es heutzutage in allen<br />

großen Unternehmen sehr strenge Compliance-Vorgaben<br />

gibt und die regional verantwortlichen<br />

Personen oft keine ausreichende<br />

Entscheidungsgewalt haben. Sprich:<br />

Selbst wenn ein Verantwortlicher aus Köln<br />

dieses großartige Ereignis für unseren Verein<br />

und die Stadt gern unterstützen würde,<br />

kann die Entscheidung in der Konzernzentrale<br />

ganz anders bewertet werden.<br />

Die entscheidenden Weichen sind also<br />

gestellt, und die Sänger dürfen sich auf ein<br />

außergewöhnliches Ereignis am 17. September<br />

des Jubiläumsjahres freuen. PD


<strong>Der</strong> Gedenkgottesdienst<br />

in Kloster Knechtsteden,<br />

das Familienfest und ein<br />

ausgebliebener Sturm


Einer meiner ersten Artikel über unseren<br />

Gedenkgottesdienst begann mit dessen<br />

langer Tradition.<br />

Vieles im KMGV gibt es ja schon echt lange:<br />

Jahreskonzerte, Konzertreisen, et Zillche,<br />

Weihnachtsgottesdienste, Wohltätigkeitskonzerte<br />

… aber wenn wir mal von den notwendigen<br />

Ämtern absehen, die vorhanden<br />

sein müssen, wenn mehrere Herren vereinsmäßig<br />

organisiert gemeinsam singen<br />

möchten (Mindeststärke: Ein Präsident, ein<br />

oder zwei andere Vorstandsmitglieder und<br />

natürlich ein musikalischer Leiter), dann<br />

dürfte es im KMGV keine längere Tradition<br />

geben als den Gedenkgottesdienst. (Anmerkung:<br />

Wenn das ein Notenblatt wäre, dann<br />

stünde hier jetzt ein »p«) Ja, Traditionen, die<br />

bedeuten uns etwas im KMGV, nicht wahr?<br />

(… und hier ein »sf«…) Und warum empört<br />

sich dann überhaupt niemand, warum<br />

schreibt keiner einen Brief an die <strong>Burgbote</strong>nredaktion<br />

oder den Vorstand (hier beginnt<br />

die Gabel, die zu einem »mf« überleitet),<br />

des Inhalts, was es denn zu bedeuten<br />

habe, dass der <strong>Burgbote</strong> in seiner Ausgabe<br />

3/<strong>2016</strong> nicht über den am 26. Juni gehaltenen<br />

Gedenkgottesdienst berichtet? Statt<br />

heftiger Diskussion zum Thema »Ignoranz<br />

des modernen Journalismus gegenüber<br />

Traditionen, insbesondere gegenüber dem<br />

Männerchorgesang«, statt Spekulationen<br />

darüber, dass die Abwendung der Gesellschaft<br />

vom Glauben nun offenbar auch den<br />

KMGV voll erwischt habe und deshalb<br />

scheinbar niemand mehr in der Lage sei<br />

(oder schlimmer noch: gar nicht einmal<br />

mehr daran denke), einen Artikel über die<br />

vermutlich älteste noch lebendige Tradition<br />

im KMGV zu schreiben – statt Empörung,<br />

Aufruhr, statt Heulen und Zähneklappern<br />

über den unaufhaltsam fortschreitenden<br />

Kulturverfall … Stille … einfach nur Stille.<br />

Da fragt man sich doch: Hats überhaupt jemand<br />

gemerkt? Wie auch immer, hier –<br />

wenn auch mit rund sechsmonatiger Verzögerung<br />

– ist er: <strong>Der</strong> Artikel über den KMGV-<br />

Gedenkgottesdienst <strong>2016</strong>, gehalten am 26.<br />

Juni in Kloster Knechtsteden bei Dormagen.<br />

Schlecht war der nördliche Querarm, den<br />

wir uns in der Kirche zunächst als Standort<br />

für den Chor ausgesucht hatten, eigentlich<br />

nicht. Er bot ausreichend Platz für die nicht<br />

geringe Zahl an Sängern, die sich am Sonntagmorgen<br />

bereits zu früher Stunde in<br />

Knechtsteden eingefunden hatten. Entlang<br />

seiner Wände fand auch eine ganze Reihe<br />

von Stühlen Platz, so dass zumindest für<br />

einige Sänger während des Gottesdienstes<br />

Sitzgelegenheiten zur Verfügung gestanden<br />

hätten. Aber leider haperte es an diesem<br />

Platz mit der Akustik, die ja für einen Chor<br />

bekanntlich nicht von ganz untergeordneter<br />

Bedeutung ist. Also Aufstellung im Chor, der<br />

nicht nur die bessere Akustik, sondern den<br />

Sängern auch den schöneren Blick in das<br />

später voll besetzte Langhaus der Kirche bot<br />

– wofür allerdings auf Sitzgelegenheiten verzichtet<br />

werden musste. Das alles hatte natürlich<br />

ein wenig Zeit gekostet, dabei sollte<br />

doch noch das ein oder andere Stück zumindest<br />

kurz angesungen werden, um die<br />

Akustik der Kirche zu testen. Nur gut, dass<br />

ein Zeitpolster eingeplant war. Alles startbereit?<br />

Ja, alle Stimmen startklar – aber kein<br />

Saft auf der elektronischen Orgel!<br />

Gedenkgottesdienst<br />

27


28<br />

Auch das noch! Schließlich aber fand sich<br />

die rettende Hand, die auch dieses Problem<br />

löste – nur die ob dieser Verzögerung verlorene<br />

Zeit blieb endgültig verschwunden.<br />

Dabei hätten wir ein ausgedehntes Einsingen<br />

sehr gut gebrauchen können, war der<br />

Gedenkgottesdienst in musikalischer Hinsicht<br />

doch in gewisser Weise ein »Zwischenschritt«<br />

auf unserem Weg nach Diekirch:<br />

Mit dem Kyrie, dem Gloria, dem<br />

Sanctus und dem Benedictus stand schon<br />

ein guter Teil der Missa Dalmatica auf dem<br />

Programm unseres Gedenkgottesdienstes.<br />

Trotz gründlicher Vorbereitung in den Proben:<br />

Die ein oder andere Stelle hätte man da<br />

schon vorab gerne noch einmal gesungen.<br />

Im ersten Artikel zum Gedenkgottesdienst<br />

ging es dann so weiter: »Jetzt hat er begonnen,<br />

unser Gedenkgottesdienst in der vollbesetzten<br />

Klosterkirche«. Heute frage ich<br />

mich, haben wir den Einzug der Zelebranten<br />

mit einem Chorstück begleitet oder<br />

wurde an dieser Stelle zusammen mit der<br />

Gemeinde etwas aus dem Gottlob gesungen?<br />

Ich weiß es nicht mehr. Nach dem langen<br />

und anspruchsvollen Gloria gab es<br />

dann für die meisten Sänger eine kleine Erholungspause<br />

für die Stimme. <strong>Der</strong> Kammerchor<br />

trug als Zwischengesang zunächst<br />

Sutermeisters »Gratias agimus tibi« vor und<br />

begleitete im Anschluss daran die Gabenbereitung<br />

mit »Maria Lassu« von … de Marzi.<br />

Dass es sich um einen Gedenkgottesdienst<br />

für die Verstorbenen des KMGV handelte,<br />

unterstrichen in musikalischer Hinsicht die<br />

beiden zur Begleitung der Kommunion gesungenen<br />

Stücke von Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy: »Periti autem«, gesungen vom<br />

gesamten Chor und »Beati Mortui«, das der<br />

Kammerchor vortrug. Zum Ende der Messe<br />

sangen Chor und Gemeinde gemeinsam ein<br />

Lied, den Auszug begleitete der Chor dann<br />

mit Bortnianskys »Oh Herr, gib Frieden«.<br />

Das versammelte Kirchenvolk hatte, den<br />

Reaktionen nach zu urteilen, seine Freude<br />

an unserem Besuch – wir brauchen also<br />

nicht die Kirchenlehre zu bemühen, nach<br />

der alles, was mit Freuden zu Ehren Gottes<br />

in der Messe gesungen wird, an entscheidender<br />

Stelle als engelsgleicher Klang zu<br />

vernehmen ist.<br />

Unseren Gedenkgottesdienst begleiten wir<br />

aber immer schon nicht nur als Sänger, und<br />

so haben wir es auch in diesem Jahr gehalten.<br />

Und doch war es in diesem Jahr anders


als in den Vorjahren, denn mit »unserem<br />

Pater« stellte der Chor in diesem Jahr Pater<br />

Christoph Reetz, der die Messe hielt, einen<br />

Konzelebranten zur Seite. Zur Lesung trat<br />

Albrecht Küper aus dem zweiten Bass an<br />

den Ambo, um mit ruhiger und sonorer<br />

Stimme aus dem Brief des Paulus an die<br />

Galater vorzutragen. Er verlas später auch<br />

die Namen der im vergangenen Jahr verstorbenen<br />

Vereinsmitglieder. Für jeden<br />

von Ihnen entzündete Jochen Busch eine<br />

Kerze – unter Ihnen der über Jahrzehnte im<br />

KMGV aktive Sänger Anton Scharn, aber<br />

auch Michael Lehmann, dessen früher Tod<br />

mit nur 48 Jahren im Februar dieses Jahres<br />

ein besonders großer Schock für alle Sangesbrüder,<br />

war.<br />

Wir feiern unseren Gedenkgottesdienst<br />

jedes Jahr aufs Neue in der Hoffnung, dass<br />

der Tod nicht das letzte Wort behält und<br />

dass all diejenigen, die wir aus dieser Welt<br />

ziehen lassen mussten, allem äußeren Anschein<br />

zum Trotz dennoch weiterleben –<br />

auch wenn wir keine Vorstellung davon<br />

haben, wie dieses Leben aussieht. Aber<br />

eines dürfen wir wohl annehmen: Wenn sie<br />

leben, dann werden sie doch sicher wollen,<br />

dass auch wir leben, und am liebsten so, wie<br />

es sich am besten leben lässt: Mit einem<br />

Fest. So haben wir es in diesem Jahr dann<br />

auch gehalten, als die Sänger mit ihren<br />

Familien und den Hinterbliebenen unserer<br />

Verstorbenen im Anschluss an den Gedenkgottesdienst<br />

in der Klosterschänke beisammensaßen,<br />

um es sich am Grillbuffet bei<br />

Bier und Wein (und selbstverständlich auch<br />

Alkohlfreiem) gut gehen zu lassen.<br />

Zum Schluss dieses Artikels muss natürlich<br />

noch eine Frage geklärt werden: Warum hat<br />

es denn nun so lange gedauert, bis ein Artikel<br />

über den Gedenkgottesdienst im <strong>Burgbote</strong>n<br />

erscheint? Es war nicht Traditionsvergessenheit,<br />

es war nicht pure Ignoranz …<br />

es war ganz einfach der Tatsache geschuldet,<br />

dass der Redakteur, der den Artikel<br />

schreiben sollte, sich einfach zu spät an die<br />

Arbeit gemacht hat.<br />

GF<br />

Gedenkgottesdienst<br />

29


Weihnachtssingen<br />

in der Abteikirche<br />

zu Brauweiler<br />

Es war schon eine lange Zeit, nämlich 30<br />

Jahre, in der eine Chorgruppe des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins am 4. Adventssonntag<br />

in der Abteikirche zu Brauweiler<br />

musikalisch die Messe gestaltete und anschließend<br />

noch ein weihnachtliches Konzert<br />

darbot.<br />

Begonnen hatte alles mit einem Quartett<br />

(unter Leitung von Christoph Klöver sangen<br />

Willi Schmidt (1.T.), Walter Schmitt<br />

(2.T.), Georg Spohr (1.B.) und Helmut Otto<br />

(2.B.), das 1<strong>96</strong>5 für das Divertissementchen<br />

»En Kölsche Mondrakeet« benötigt wurde.<br />

Dieses Ensemble wurde danach mit vier<br />

weiteren Sängern noch verstärkt, sodass<br />

daraus das Doppelquartett des KMGV entstand<br />

(unter Leitung<br />

von Ludwig Weber sangen<br />

Willi Schmitt, Karl-<br />

Heinz Müller-Pering,<br />

Walter Schmitt, Ludwig<br />

Schneider, Günter Roggendorf,<br />

Horst Massau,<br />

Herbert Forstreuther<br />

und Helmut Otto).<br />

Am 30.10.1978 sang<br />

dieses Doppelquartett<br />

zum ersten Mal in der<br />

Abteikirche zu Brauweiler beim Sechswochenamt<br />

für die verstorbene Mutter von<br />

Christel Schneider. Christel Schneider hat<br />

jahrelang mit Frau Kohlhas zusammen den<br />

Kartenverkauf für die Cäcilia Wolkenburg<br />

organisiert.<br />

Die Verantwortlichen und die Zuhörer in<br />

der Abteikirche fanden den Gesang so<br />

schön, dass sie das Doppelquartett überredeten,<br />

im nächsten Jahr wiederzukommen.


So studierte Ludwig Weber jedes Jahr eine<br />

neue Messe und neue Adventslieder ein.<br />

Inzwischen hatte sich der Chor vergrößert<br />

und hieß Kölner Doppelsextett. Nun sang<br />

das Doppelsextett jedes Jahr am 4. Adventssonntag<br />

in der bis zum letzten Platz gefüllten<br />

Abteikirche, selbst Stehplätze waren kaum<br />

noch vorhanden, und erntete langanhaltenden<br />

stehenden Applaus.<br />

Am 21.12.2008 sang das Doppelsextett zum<br />

letzten Male. Unter dem Titel »Et jeit op<br />

Hellichovend aan« brachten die Sänger<br />

nach der Windhaager Messe von Anton<br />

Bruckner einen bunten Strauß kölscher<br />

Weihnachtslieder. Am Altar der Abteikirche<br />

zu Brauweiler standen und sangen unter<br />

Leitung von Ludwig Weber Willi Schmitt,<br />

Peter Weber, Bruno Krajewski, Wolfgang<br />

Münstedt, Rainer Hoffmann, Robert Breuer,<br />

Bert Badekow, Richard Soléau, Manfred<br />

Kölzer, Drago Sauperl, Mike Koch, Klaus<br />

Weber und Alois Fischer.<br />

Die Mitglieder des Doppelsextetts benötigten<br />

einmal in der Woche einen zusätzlichen<br />

Probentag, um alle Auftritte bei Geburtstagen,<br />

Hochzeiten, Ehrungen, Weihnachtsfeiern,<br />

bei Karnevalssitzungen und<br />

einmal sogar bei einer Prinzenproklamation<br />

erfüllen zu können. Die musikalische<br />

Arbeit im KMGV und in der Cäcilia war<br />

inzwischen jedoch so anspruchsvoll geworden,<br />

dass die Zeit, um allen gerecht zu<br />

werden, nicht mehr vorhanden war. Somit<br />

fand am Ende des Jahres 2008 die langjährige<br />

und sehr erfolgreiche musikalische<br />

Tätigkeit ihr Ende.<br />

Mike Koch<br />

Doch bereits drei Jahre darauf ließ der<br />

Kammerchor des KMGV diese Tradition<br />

wieder aufleben. Das Ensemble gestaltete<br />

im Dezember 2011 eine vorweihnachtliche<br />

Messe und ein Adventssingen in der Abteikirche<br />

St. Nikolaus in Brauweiler. Die<br />

Pfarrgemeinde hatte ausdrücklich darum<br />

gebeten. Auch in diesem Jahr hat sich der<br />

Kammerchor in die Herzen der Einwohner<br />

des Abteiortes vor den Toren Kölns gesungen.<br />

Am 18. Dezember 2017 präsentierten<br />

die Sänger nach der Heiligen Messe ein<br />

Weihnachtskonzert mit Liedern aus dem<br />

Repertoire des Gesamtchores und des<br />

Kammerchores. Im Anschluss daran ließ<br />

die Gruppe das musikalische Jahr bei<br />

einem deftigen Imbiss und einem kleinen<br />

Umtrunk ausklingen.<br />

UR<br />

Kammerchor<br />

31


32<br />

Verleihung des<br />

Bürgerordens der<br />

Freunde und<br />

Förderer des kölschen<br />

Brauchtums<br />

Die Freunde und Förderer des Kölnischen<br />

Brauchtums e. V., ein illustrer Kreis, der<br />

sich einst im Jahre 1932 als Bürgerausschuss<br />

zur Erhaltung und Erneuerung des<br />

ursprünglichen Volkskarnevals gründete,<br />

hatten den KMGV für den 17. November in<br />

Kölns gute Stube zu seiner Mitgliederversammlung<br />

geladen.<br />

Grund für die Einladung des KMGV war<br />

die Überreichung des Bürgerordens, die als<br />

Sahnehäubchen den krönenden Abschluss<br />

der Veranstaltung bilden sollte.Will heißen:<br />

<strong>Der</strong> KMGV war nicht der einzige Programmpunkt<br />

der Versammlung.<br />

Zunächst hatte der Verein seine Neumitglieder<br />

begrüßt, darunter Oberbürgermeisterin<br />

Henriette Reker, Stadtdechant Monsignore<br />

Robert Kleine und Andreas Kossiski,<br />

MdL und Vorsitzender des DGB Region<br />

Köln Bonn. Zwischendurch gab es dabei so<br />

manche Rede und einen Auftritt des Chors<br />

»Grenzenlos«, der als Projekt auf die Initiative<br />

von Hennig Krautmacher und Hedwig<br />

Neven DuMont zurückgeht und bei dem<br />

junge Flüchtlinge zusammen mit Kölner<br />

Jugendlichen Lieder zu Gehör bringen.<br />

Während dieses Programm im Erdgeschoss<br />

des altehrwürdigen Gürzenichs ablief,<br />

stimmten sich etwa 40 Herren des<br />

KMGV unter der Leitung von Thomas<br />

Guthoff unter etwas beengten Bedingungen<br />

in einem Nebenraum ein. Schon hier zeichnete<br />

sich ab, was für den Abend bezeichnend<br />

werden sollte… Einsingen und Probe<br />

liefen eher durchwachsen ab: Nicht jeder<br />

konnte einen Blick auf eventuelle dirigierende<br />

Handzeichen erhaschen, zwischen-


durch kamen die Mitglieder des Chor<br />

»Grenzenlos«, um ihre im Raum liegenden<br />

Jacken abzuholen – die Atemluft im Raum<br />

stellte alsbald eine Herausforderung dar.<br />

Wer Mitgliederversammlungen kennt, weiß,<br />

dass diese sich selten mit einer einzigen<br />

Rede begnügen. Und wo Reden sind, kann<br />

die zeitliche Planung bisweilen etwas aus<br />

dem Ruder laufen. So geschah es auch hier<br />

und man erfuhr zunächst, dass der Auftritt<br />

sich um eine halbe Stunde verzögern werde.<br />

Angesichts der freundlicherweise reichlich<br />

vorhandenen alkoholfreien Getränke und<br />

zweier Fässchen Kölsch stellte dies kein<br />

Problem dar.<br />

Schließlich überreichte Bernhard Conin, der<br />

Vorsitzende, dem Präsidenten des KMGV,<br />

Gerd Schwieren, stellvertretend den Bürgerorden<br />

und begründete dies mit dem bald anstehenden<br />

175jährigen Jubiläum des Chores<br />

und seiner zahlreichen Verdienste, die dieser<br />

im Laufe dieser Zeit rund um Köln und die<br />

kölnische Sprache aufweisen kann. Gerd<br />

Schwieren bedankte sich mit einer kurzen<br />

Danksagung und ließ dann an Stelle einer<br />

größeren Rede den Chor selbst auftreten.<br />

Die Herren traten daraufhin über einen Seitenzugang<br />

auf die Empore und bauten sich<br />

dort sowie auf der in den Saal hinab führenden<br />

Treppe auf.<br />

Auch diesmal konnten manche einen Blick<br />

auf den Takt angebenden Thomas Guthoff<br />

erhaschen und man sang gemeinsam »Ming<br />

etste Fründin« und das Potpourri »Ming<br />

Lieblingsleedcher«. Das »Sahnehäubchen«<br />

für den Abend hatte aber wohl ein wenig an<br />

Konsistenz verloren und so war die von<br />

Gerd Schwieren oft zitierte »Visitenkarte«<br />

etwas ramponiert. Vielleicht hinterließ man<br />

ja in den Zuhörern den Reiz, jetzt erst recht<br />

herausfinden zu wollen, wie der Chor wohl<br />

normalerweise klingt, wenn alle den Text<br />

beherrschen und die räumlichen Gegebenheiten<br />

jedem Sänger einen Blick auf den<br />

Dirigenten ermöglichen.<br />

AV<br />

Bürgerorden für KMGV<br />

33


KMGV-Familie<br />

34<br />

Geburtstage im Januar<br />

02.01.1927 90 Jahre<br />

Leonhard Böttcher<br />

Fördermitglied<br />

12.01.1927 90 Jahre<br />

Ernst Heyder<br />

Fördermitglied<br />

16.01.1<strong>96</strong>7 50 Jahre<br />

Marc René Ferrand<br />

aktiver Sänger<br />

21.01.1942 75 Jahre<br />

Heinz Schneefeld<br />

Fördermitglied<br />

27.01.1957 60 Jahre<br />

Henning Jäger<br />

aktiver Sänger<br />

Geburtstage im Februar<br />

10.02.1947 70 Jahre<br />

Norbert Rohde<br />

aktiver Sänger<br />

11.02.1937 80 Jahre<br />

Kaethe Wasserfuhr<br />

Fördermitglied<br />

14.02.1942 75 Jahre<br />

Klaus Bretfeld<br />

Fördermitglied<br />

18.02.1<strong>96</strong>2 55 Jahre<br />

Robert Jeschke<br />

nicht ausübend<br />

21.02.1<strong>96</strong>7 50 Jahre<br />

Heiner Kruse<br />

aktiver Sänger<br />

22.02.1937 80 Jahre<br />

Francisco Jose de<br />

Solis-Munoz<br />

Fördermitglied<br />

26.02.1937 80 Jahre<br />

Christel Schneider<br />

Witwenmitglied<br />

26.02.1<strong>96</strong>7 50 Jahre<br />

Kai Kriegel<br />

Fördermitglied<br />

Geburtstage im März<br />

01.03.1<strong>96</strong>2 55 Jahre<br />

Ralf Kaiser<br />

aktiver Sänger<br />

03.03.1937 80 Jahre<br />

Rosemarie Kronen-Wiesbaum<br />

Fördermitglied<br />

04.03.1927 90 Jahre<br />

Walburga Deermann<br />

Fördermitglied<br />

05.03.1927 90 Jahre<br />

Heribert Kreiten<br />

Fördermitglied<br />

11.03.1942 75 Jahre<br />

Monika Linden<br />

Fördermitglied<br />

14.03.1<strong>96</strong>2 55 Jahre<br />

Markus Steilen<br />

Fördermitglied


21.03.1927 90 Jahre<br />

Annemie Bartels<br />

Fördermitglied<br />

22.03.1927 90 Jahre<br />

Edith Rogge Fördermitglied<br />

Neue Fördermitglieder<br />

Ludwig Geerling<br />

Josef Mohr<br />

Wir gratulieren<br />

zur Hochzeit<br />

Gerti und Frank<br />

Walterscheidt (geb. Single)<br />

Trauung: 15.9.<strong>2016</strong><br />

22.03.1957 60 Jahre<br />

Hans Klein Fördermitglied<br />

23.03.1942 75 Jahre<br />

Brigitte Rothe Fördermitglied<br />

26.03.1932 85 Jahre<br />

Maria Oppermann<br />

Fördermitglied<br />

27.03.1932 85 Jahre<br />

Marianne Hollmann-Zimmer<br />

Fördermitglied<br />

27.03.1937 80 Jahre<br />

Trude Pies Fördermitglied<br />

Neue Sänger<br />

Ralf Braun 2. Bass<br />

Jürgen C. Pfitzner 1. Tenor<br />

KMGV-Familie<br />

35<br />

★<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> wünscht<br />

allen ein frohes<br />

Weihnachtsfest und ein<br />

glückliches neue Jahr.


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36<br />

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Franz Weber<br />

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Bei der Vermittlung von<br />

Denkmalpatenschaften sind wir behilflich.


Die wundersame<br />

Nacht<br />

Horst Meyer<br />

Ein zarter Ton von fern erklingt.<br />

Und doch durchdringt er diese Nacht.<br />

<strong>Der</strong> Engelchor ganz leise singt.<br />

Sterne halten stumm die Wacht.<br />

Die Melodie dringt ein in jedes Herz.<br />

Zart und wundersam zugleich.<br />

Entschwunden ist so mancher Schmerz.<br />

Ein hartes Herz ward wieder weich.<br />

So dringe ein o Heilige Nacht.<br />

In jeden Menschen hier und dort.<br />

Deine wundertätige Macht.<br />

Erklinge nun in Lied und Wort.<br />

KMGV-Familie<br />

37<br />

Impressum<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> ist die<br />

Vereinszeitschrift des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins.<br />

Sie erscheint viermal jährlich.<br />

<strong>Der</strong> Bezugspreis ist im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Herausgeber:<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Mauritiussteinweg 59<br />

(Wolkenburg) 50676 Köln<br />

Telefon 0221 23 12 32<br />

Telefax 0221 23 75 58<br />

www.kmgv.de · info@kmgv.de<br />

Sekretariat: Birgit Larres<br />

Bürozeit: Montag, Dienstag,<br />

Mittwoch: 09.30 – 12.30 Uhr<br />

und 14.00 – 16.30 Uhr<br />

Donnerstag (Probentag):<br />

14.00 – 19.30 Uhr<br />

Freitag: 09.30 – 12.30 Uhr<br />

Bankverbindungen:<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

DE63 3705 0198 0005 6620 44<br />

BIC COLSDE33<br />

Kreissparkasse Köln<br />

DE54 3705 0299 0000 0099 17<br />

BIC COKSDE33<br />

Commerzbank Köln<br />

DE54 3704 0044 0131 8120 00<br />

BIC COBADEFFXXX<br />

Präsident: Gerd K. Schwieren<br />

Dirigent: Bernhard Steiner<br />

Redaktionsleitung<br />

Axel Hollander (AH)<br />

Uwe Rosenhahn (UR)<br />

Einsendeschluss für Artikel<br />

<strong>Burgbote</strong> 01.2017:<br />

15.02.2017<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Pascal Deter (PD)<br />

Georg Fickus (GF)<br />

Ralf Strotmann (RS)<br />

Angelo Valtzis (AV)<br />

Björn Wilhelm (BW)<br />

Michael Willius (MW)<br />

Die Redaktion behält sich vor,<br />

eingereichte Texte zu redigieren.<br />

Anzeigen und Produktion:<br />

artwork Wolfgang Bialek<br />

Tel. 02232 9935711<br />

Fax 03222 3397185<br />

Bildnachweis:<br />

André Boeck, Uwe Rosenhahn,<br />

Hans-Georg Wunderlich,<br />

Angelo Valtzis, KMGV-Archiv


38<br />

Weihnachtskonzert<br />

der Gruppe 20<br />

Unterstützt von elf weiteren unermüdlichen<br />

Sängern des KMGV feierte die Gruppe 20<br />

mit den Bewohnern und Angestellten des<br />

Seniorenheims Maternus in Rodenkirchen<br />

ihr diesjähriges Weihnachtskonzert.<br />

Bereits zum sechsten Mal gastierte die<br />

Gruppe 20 unter Leitung der vielen Sängern<br />

noch bekannten Kathrin Schmitt im<br />

Maternushaus. In nur drei Proben musste<br />

Frau Schmitt den Chor professionell auf das<br />

Konzert vorbereiten. Und es ist ihr wieder<br />

Mal gelungen.<br />

Mit der Motette »O Bone Jesu« des Renaissance-Komponisten<br />

Marc Antonio Ingegneri<br />

wählten die Sänger in der gut gefüllten<br />

Cafeteria einen anspruchsvollen Einstieg.<br />

<strong>Der</strong> nahezu 500 Jahre alte mehrstimmige<br />

Gesang war auch das mit Abstand älteste<br />

Stück des Nachmittags.<br />

Im folgenden Block mit bekannten Weihnachtsliedern<br />

wie »Süßer die Glocken nie<br />

klingen«, »Leise rieselt der Schnee« (Solist<br />

Joachim Sander) und »Schlafe mein Kindlein«<br />

(Solist Ralf Kaiser) las auch Peter<br />

Rheindorf seine Weihnachtsgeschichte<br />

»Worüber das Christkind lächeln musste«.<br />

Ein weihnachtliches Konzert ohne kölsches<br />

Liedgut ist im Großraum Köln schlicht<br />

nicht vorstellbar. Und so kamen »Mer<br />

kumme aus dem Morjenland« und<br />

»Wünsch em Lechterjlanz« unseres ehemaligen<br />

Dirigenten Walter Gilles wie im Vorjahr<br />

bei den Bewohnern des Maternushauses<br />

besonders gut an. »De Jlocke vun Kölle«<br />

beschlossen den kölschen Teil des Konzerts.


Im Anschluss daran trug der unermüdliche<br />

Joachim Sander mit zwei kurzen Texten des<br />

kölschen Musikers und Texters Hans Knipp<br />

(Ene Besuch im Zoo) »Adventskranzkäzjer«<br />

und »Wenn doch immer Chreßdaach wör«<br />

auch zum Erfolg des Konzerts bei.<br />

Einen Höhepunkt bildete sicher das Lied<br />

»Es blüht eine Rose zur Weihnachtszeit«.<br />

Sichtlich gerührt überreichte der Chorleiter<br />

des Maternus-Seniorenheims nach Beendigung<br />

des Konzerts Frau Schmitt eine<br />

Christrose, verbunden mit dem Wunsch,<br />

dass es auch im kommenden Jahr wieder<br />

ein Konzert geben möge. Hier kann die<br />

Gruppe 20 durchaus Hoffnung wecken.<br />

Traditionell schloss das Konzert nach einer<br />

guten Stunde mit dem Weihnachtslied »O<br />

du fröhliche, o du selige«. Artig verabschiedete<br />

sich der Chor allerdings noch mit der<br />

Zugabe »Joode Naach« von den Bläck<br />

Fööss. Auch wenn dieses Lied nicht so ganz<br />

in ein Weihnachtskonzert passt, so ist es als<br />

Abschiedslied einfach schön.<br />

Und wenn im vergangenen Jahr einem<br />

sechsten Konzert in <strong>2016</strong> nichts im Wege<br />

stand, so gilt dies sicher auch für das kommende<br />

Jahr 2017. <strong>Der</strong> Wunsch aller Beteiligten<br />

ist es.<br />

MW<br />

Gruppe 20<br />

39


Immer da, immer nah.<br />

Wer von Vielem „ein Lied singen“<br />

kann, braucht eine Versicherung,<br />

die den richtigen Ton trifft.<br />

Geschäftsstellenleiter Lars Lessenich<br />

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Wir<br />

leben auf einem blauen Planeten der sich um<br />

einen Feuerball dreht, mit 'nem Mond der die<br />

Meere bewegt – und du glaubst nicht an Wunder!!!


O-Töne Steiner<br />

Sie müssen so deutlich singen, dass<br />

ein Schwerhöriger, der durchs Kissen<br />

lauscht, mitschreiben kann.<br />

Jetzt singen bitte alle in der ersten<br />

Jahreshälfte Geborenen … jetzt alle<br />

der zweiten Jahreshälfte … und jetzt<br />

alle anderen.<br />

Nur die wenigsten Menschen werden<br />

als Blasebalg geboren.<br />

O-Töne Steiner<br />

41<br />

Leichte Stücke gehen auch leicht<br />

schief.<br />

<strong>Der</strong> erste Tenor bitte – so gut<br />

er kann.<br />

Nach der Probe müssen Ihnen die<br />

Kauwerkzeuge wehtun.<br />

Beißen Sie noch etwas kräftiger<br />

in den Text hinein.<br />

Das Crescendo nur denken,<br />

nicht singen.<br />

Öffnen Sie sich ganz weit.<br />

Ihre Taille wird quasi zur Tonne.


KMGV-Termine 2017<br />

• Die KMGV-Proben finden donnerstags von 19 bis 21.30 Uhr in der Wolkenburg statt.<br />

• Die Chorschule für bereits aufgenommene Sänger findet donnerstags von 18 bis 19 Uhr statt.<br />

• Die Chorschule für Aspiranten findet donnerstags statt.<br />

Interessierte sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich im Sekretariat.<br />

Besonderheiten » 1. Quartal 2017<br />

Donnerstag 12. Januar 20.30 Außerordentliche Hauptversammlung Wolkenburg<br />

KMGV-Termine 2017<br />

Ausblick » 2. Quartal 2017<br />

19. bis 21. Mai 2017 Probenwochenende Commundo-Hotel, Bad Honnef<br />

Samstag 24. Juni Festakt 175 Jahre KMGV und ZDV Philharmonie Köln<br />

Terminänderungen vorbehalten – siehe auch: Aushang (Cäcilienzimmer) oder www.kmgv.de<br />

42<br />

Zillche 2017<br />

Zillche 2017<br />

28. JANUAR BIS 28. FEBRUAR 2017<br />

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PREMIERE<br />

Sa 28.01. 19:00<br />

So 29.01. 16:00<br />

Di 31.01. 19:30<br />

Mi 01.02. 19:30<br />

Do 02.02. 19:00<br />

Fr 03.02. 19:30<br />

Sa 04.02. 18:00<br />

So 05.02. 11:00<br />

So 05.02. 16:00<br />

Mi 08.02. 19:30<br />

Do 09.02. 19:30<br />

Fr 10.02. 19:30<br />

Sa 11.02. 18:00<br />

So 12.02. 14:30<br />

So 12.02. 19:00<br />

Di 14.02. 19:30<br />

Mi 15.02. 19:30<br />

Do 16.02. 19:30<br />

Fr 17.02. 19:30<br />

Sa 18.02. 19:30<br />

So 19.02. 11:00<br />

So 19.02. 16:00<br />

Di 21.02. 19:30<br />

Mi 22.02. 19:30<br />

Do 23.02. 19:30<br />

Fr 24.02. 19:30<br />

So 26.02. 16:00<br />

Di 28.02. 19:30


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Empfohlen von Christian Danner<br />

(ehem. Rennfahrer, Formel-1-Kommentator<br />

und Fahrsicherheitsexperte)<br />

Mit den neuen ZEISS<br />

DriveSafe Brillengläsern<br />

wird das Autofahren<br />

sicherer und entspannter:<br />

SCHWIEREN<br />

O P T I K<br />

• Verbesserte Sicht bei widrigen Lichtverhältnissen<br />

• Geringeres Blendungsempfinden bei Gegenverkehr<br />

• Schnelle und entspannte Blickwechsel<br />

• Und auch für den Alltag geeignet<br />

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die ZEISS DriveSafe Brillengläser.<br />

Bei Schwieren Optik –<br />

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typgerecht.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Christophstr. 31 · 50670 Köln · Tel. 0221133431 · Fax 0221133776 · info@schwieren-optik.de · www.schwieren-optik.de

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