Der Burgbote 2016 (Jahrgang 96)
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1 März <strong>2016</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong><br />
Mitteilungsblatt des KMGV <strong>Jahrgang</strong> <strong>96</strong><br />
Zillche begeistert<br />
auch im »Weißen Zelt«<br />
Bergische Symphoniker<br />
vorgestellt<br />
Eine neue »Flüsterfee«<br />
für die Cäcilia
www.sparkasse-koelnbonn.de<br />
Unser Engagement für Kultur.<br />
Kunst und Kultur als Lebenselixier der Region<br />
Musik, Theater, Tanz, Literatur oder die Vielfalt der Museen: Ein breites kulturelles Angebot<br />
macht unsere Region lebendig und gibt ihr ein Gesicht. Daher unterstützen wir Highlights wie<br />
das Beethovenfest Bonn oder die lit.cologne, aber auch die vielen kleinen Theater, Bühnen und<br />
Gruppen in Köln und Bonn.<br />
Sparkasse<br />
KölnBonn
» Schon em Prolog die doll Hyäne,<br />
dä Häuptling will ich och erwähne,<br />
dat wor jo unsre Präsident.<br />
en Roll, su wie ihn jeder kennt.<br />
Dozo dä Cowboy mit dem Päd,<br />
dat wor schon richtig sehenswäät.<br />
Und die Kaktee däten blühe,<br />
se mohten nur jet Wasser krieje.«<br />
Zitat aus dem Vortrag von Manfred Schreier am Dankeschönabend.<br />
Überraschendes Szenenbild im »Indianerland« mit Häuptling<br />
»Silberlocke«<br />
175<br />
KÖLNER<br />
MÄNNER<br />
GESANG<br />
VEREIN<br />
JAHRE<br />
Mauritiussteinweg 59<br />
(Wolkenburg)<br />
50676 Köln<br />
Tel. 02 21-231232<br />
Fax 02 21-237558<br />
www.kmgv.de<br />
info@kmgv.de<br />
1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />
KMGV<br />
KÖLNER<br />
MÄNNER-GESANG<br />
VEREIN<br />
gegründet 1842<br />
1 Inhalt<br />
Divertissementchen <strong>2016</strong>: 5<br />
Das Unmögliche möglich gemacht<br />
Zillche begeistert 6<br />
auch im Weißen Zelt<br />
Eine neue »Flüsterfee« 18<br />
Dankeschönabend 20<br />
Gastdirigat – Bernhard Steiner 22<br />
Sechs Fragen zu den 25<br />
Jubiläums-Vorbereitungen<br />
Gemeinsam lachen im Senftöpfchen 26<br />
Auf der Jagd nach der perfekten Aufnahme 28<br />
Große Kölner: Fastelovend zesamme! 31<br />
Personen und Persönliches 32<br />
Bergische Symphoniker<br />
Fauna Musica 42<br />
KMGV-Familie 44<br />
Impressum 47<br />
Die Schäl Sick und die Deutsche Bahn 49<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt 50<br />
Aus dem Archiv 52<br />
O-Töne Steiner 53<br />
KMGV-Termine <strong>2016</strong> 54<br />
3
neue Anzeige
Divertissementchen <strong>2016</strong>:<br />
Das Unmögliche möglich gemacht<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
allen Unkenrufen und Hiobsbotschaften<br />
zum Trotz hat die Bühnenspielgemeinschaft<br />
Cäcilia Wolkenburg des Kölner Männer-<br />
Gesang-Vereins auch in der diesjährigen<br />
Karnevalssession ein spannendes und mitreißendes<br />
Divertissementchen auf die<br />
Bühne gebracht. Die Spielfreude der Cäcilianer<br />
war ungeachtet des erneuten Bühnen-<br />
und Backstage-Provisoriums ungebrochen<br />
und übertrug sich in jeder Vorstellung<br />
auf unser Publikum. Dafür gebührt<br />
alle Beteiligten auf, vor und hinter der<br />
Bühne ein großes Dankeschön.<br />
Ganz besonders hat sich dabei der Präsident<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins verdient<br />
gemacht. Gerd Schwieren stand nicht<br />
nur Abend für Abend auf der Bühne, sondern<br />
trug durch sein unermüdliches, sprachgewandtes<br />
und überzeugendes Wirken in<br />
erheblichem Maße dazu bei, dass die Cäcilianer<br />
überhaupt auftreten konnten. Dafür<br />
wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft in der<br />
Cäcilia Wolkenburg verliehen.<br />
Denn die Rahmenbedingungen fürs Zillche<br />
waren diesmal denkbar schlecht. Mitten in<br />
den Vorbereitungen wurde der seit mehr als<br />
140 Jahren im Kölner Kulturleben fest<br />
verankerten Bühnenspielgemeinschaft die<br />
Spielgrundlage entzogen. Völlig unerwartet<br />
verkündete die Stadt Köln die Verschiebung<br />
der fest zugesagten Wiedereröffnung des<br />
Opernhauses um mehrere Jahre. Drei Monate<br />
lang spekulierten die Medien darüber,<br />
ob das Stück überhaupt aufgeführt werden<br />
kann. Das verunsicherte nicht nur die Cäcilianer,<br />
sondern auch unser Publikum.<br />
Doch ungeachtet der Ohnmacht der Verantwortlichen<br />
in Verwaltung und Politik<br />
und gegen alle Widerstände bei der Suche<br />
nach einer Ersatzbühne hat der KMGV ein<br />
tolles Zillche aufgeführt und damit das Unmögliche<br />
möglich gemacht. In allerkürzester<br />
Zeit und mit größtem Aufwand wurde<br />
die Spielstätte »Weißes Zelt« auf dem Barmer<br />
Platz angemietet und hergerichtet. Weil<br />
sich alle Beteiligten mit hohem Engagement<br />
beteiligten, konnten wir unseren Kulturauftrag<br />
auch in <strong>2016</strong> erfüllen. Und das in einer<br />
Zeit, in der die regionale und lokale Verwurzelung<br />
durch Sprache und Gesang<br />
immer schwächer wird.<br />
Diese Zillche-Session brachte allerdings<br />
auch besondere Herausforderungen in wirtschaftlicher<br />
Hinsicht mit sich. Dank der erfolgreichen<br />
und stets gut besuchten Aufführungen<br />
in den vergangenen Jahren sind wir<br />
jedoch zuversichtlich, diese außerordentlichen<br />
Belastungen stemmen zu können.<br />
Liebe Mitsänger: Das Jahr <strong>2016</strong> ist das Jahr<br />
der Vorbereitung auf die musikalischen<br />
Herausforderungen im KMGV-Jubiläumsjahr<br />
2017. Wir werden deshalb auf das<br />
Philharmonische Konzert und auf den<br />
Weihnachtsauftritt verzichten. Allerdings<br />
freuen wir uns auf eine abwechslungsreiche<br />
Konzertreise nach Trier und Luxemburg.<br />
Ich appelliere an alle Herren, sich mit großer<br />
Disziplin und aktiver Probenteilnahme zu<br />
beteiligen, damit unser 175. Geburtstag<br />
in jeder Hinsicht<br />
ein voller Erfolg<br />
wird.<br />
Ich freue mich<br />
auf ein<br />
spannendes<br />
Sängerjahr.<br />
Ihr<br />
Meinolf Rickert<br />
Vorwort<br />
5
ZILLCHE begeistert<br />
6<br />
Die Spielzeit <strong>2016</strong> endete, wie sie begonnen<br />
hatte: stürmisch! Während draußen<br />
Sturmtief Susanna am weißen Zelt zerrte,<br />
brauste im Zuschauersaal der Deutzer Interims-Spielstätte<br />
zum letzten Mal der<br />
Applaus auf für das diesjährige Divertissementchen<br />
»Janz schön jeheim«. Wenn das<br />
Publikum vor Begeisterung johlt und gestandene<br />
Männer auf der Bühne vor Rührung<br />
Tränen verdrücken, weiß man: Mit<br />
dem aktuellen Stück hat die Bühnenspielgemeinschaft<br />
im KMGV »Cäcilia Wolkenburg«<br />
wieder einen Treffer gelandet!<br />
Von außen betrachtet, wirken viele Karnevalsbräuche<br />
befremdlich: Historische Militär-Uniformen,<br />
Exerzitien an primitivsten<br />
Waffen aus Holz und Kanonenschläge aus<br />
Konfetti. Vermummte feuern »Raketen« ab<br />
und überall ertönt der Schlachtruf »Kölle<br />
Alaaf«! Was für kölsche Jecken ganz normal<br />
ist, erregt beim amerikanischen Geheimdienst<br />
größte Sorge: »<strong>Der</strong> Kölner Humor ist<br />
eine Gefahr für den Weltfrieden«, meint zumindest<br />
NSA-Chef Mr. Humphry. Mr. President<br />
hingegen ist ungewöhnlich gut über<br />
Köln informiert: Dank seiner Großmutter<br />
aus Takatuka-Land weiß der transatlantische<br />
FC-Fan, was es mit Bützen und Stippeföttche<br />
auf sich hat. <strong>Der</strong> amerikanische Präsident<br />
misstraut der apokalyptischen Lagebeschreibung<br />
seines Geheimdienstchefs und schickt<br />
seinen besten Spion an den Rhein.<br />
In Köln spioniert Edgar Snow »under<br />
cover«: Als Kulturbotschafter getarnt, erschmeichelt<br />
er sich das Vertrauen von Karl-<br />
Heinz Bindestrich. <strong>Der</strong> Präsident der Akademie<br />
für kölschen und internationalen<br />
Humor stellt dem Agenten seine Tochter<br />
Röschen an die Seite, um den kölschen Fasteleer,<br />
die kölsche Sproch »un vielleich<br />
noch dat ein oder andere mieh« kennen zu<br />
lernen. Röschens Reizen erliegt Edgar Snow<br />
bereits bei seiner Ankunft am Flughafen:
auch im Weißen Zelt<br />
Zillche <strong>2016</strong><br />
7<br />
»Ich bin ganz entzuckt, ähm, entzückt mit<br />
Schnüüüütchen«.<br />
Dennoch erfüllt der amerikanische Agent<br />
seinen Auftrag: Er spioniert die Freunde am<br />
Rhein aus und wird selbst zum Opfer der<br />
doppelten und dreifachen Überwachung!<br />
Die eigene Behörde, ein gegnerischer Geheimdienst<br />
und selbst der eifersüchtige Humorberater<br />
Hundt folgen Edgar Snow auf<br />
Schritt und Tritt – bis sie dessen Fährte im<br />
Straßenkarneval verlieren.<br />
Am Ende bereut Snow: »Usspioniere unger<br />
Fründe« das geht gar nicht. Stattdessen<br />
schließt er sich den »Vingster Spingkser«<br />
an, die ganz genau wissen, was in Köln und<br />
auf der Welt so alles schief läuft. Aus dem<br />
amerikanischen Imi ist »ene kölsche Jung«<br />
geworden, der beim Rosenmontagszug vom<br />
Wagen der Akademie für kölschen und internationalen<br />
Humor winkt.<br />
Bestnoten für Stück,<br />
Inszenierung und Darsteller<br />
Bei Publikum und Presse hat das jüngste<br />
Divertissementchen für viel Lob und beste<br />
Laune gesorgt: Für Zuschauerin Renate<br />
Richard (via Facebook) war es »eine gelungene<br />
Aufführung, spritzig, witzig und nie<br />
langweilig. Die Darsteller sind mit Begeisterung<br />
dabei, und das überträgt sich auf das<br />
Publikum. Wir hatten unseren Spaß und<br />
sagen: Daumen hoch, macht weiter so!«<br />
Bernhard Wibbeke betont: »Wir kommen<br />
jedes Jahr sehr gern extra aus Paderborn.<br />
Auch in diesem Jahr waren wir wieder<br />
begeistert. Wir freuen uns schon auf das<br />
nächste Jahr, wo auch immer dann die Veranstaltung<br />
stattfindet.« Und Beatrix Adam<br />
fragt: »Gibt es überhaupt noch eine Steigerung?<br />
Ganz, ganz toll!
Nicole Fritz (kölnshows ENTERTAINMENT<br />
GMBH) und Manfred Kölzer<br />
8<br />
Auch von prominenter Seite erreichte die<br />
Bühnenspielgemeinschaft viel Lob: »Ich<br />
freue mich, dass das diesjährige Divertissementchen<br />
wieder so gut gelungen ist und<br />
unsere Herzen erreicht«, sagte Oberbürgermeisterin<br />
Henriette Reker nach der Premiere<br />
von »Janz schön jeheim«. Und<br />
Opern-Intendantin Dr. Birgit Meyer sekundiert<br />
im TV-Interview: »Es hat soviel<br />
Charme und so viel Können und so viel<br />
Liebe zu dieser Stadt – großartig!«<br />
In den Rezensionen der Presse kann sich »et<br />
Zillche« auch in der Spielzeit <strong>2016</strong> sonnen:<br />
Für die Kölnische Rundschau ist »die aktuelle<br />
Show des 142. Divertissementchens ein<br />
total professionelles und fantasievolles Gesamtkunstwerk<br />
geworden, mit Herz, Gesang,<br />
Tanz und großen Bildern.«<br />
Bild jubelt prägnant: »Dieses Zillche ist<br />
mehr als ein Jeheimtip – es ist Kult!!!«<br />
report-k lobt besonders die Leistungen der<br />
Cäcilianer: »Die Darsteller überzeugen mit<br />
Witz und Sangeskraft und auch die tänzerischen<br />
Fähigkeiten des KMGV kommen<br />
wieder voll zur Geltung. Die deutsch-amerikanische<br />
Spionagegeschichte ist wunderschön<br />
schräg. Auch im Zelt weiß das Zillche<br />
in diesem Jahr voll zu überzeugen.«<br />
Auch der Kölner Wochenspiegel betont die<br />
besondere Herausforderung, vor der die<br />
Bühnenspielgemeinschaft durch das erneute<br />
Interim stand: »Das 142. Divertissementchen,<br />
dem man von Anfang bis Ende<br />
die Begeisterung der Akteure anmerkt, zeigt<br />
in der Zeltunterkunft wie man aus einer<br />
Not einen Gewinn machen kann.«<br />
Schließlich schmeichelt besonders das Lob<br />
aus D***dorf: »Das aktuelle Divertissementchen<br />
der »Cäcilia Wolkenburg« zählt<br />
zu den besten Produktionen der vergangenen<br />
Jahre. Und das will schon etwas heißen,<br />
denn auch für die jüngsten Produktionen<br />
gab es ausnahmslos Bestnoten« attestiert<br />
die Rheinische Post: »Mit seinem Divertissementchen<br />
bietet der KMGV kölsches<br />
Musiktheater vom Feinsten!«
Die Heinzelmännchen des Zillche<br />
Dieser fulminante Erfolg hat natürlich viele<br />
Mütter und Väter, denn das Gesamtkunstwerk<br />
Divertissementchen ist Teamarbeit:<br />
Mit seinem Buch »Janz schön jeheim« hat<br />
Kalle Kubik die Grundlage geliefert. Kurzweilig<br />
und modern geschrieben bot das aktuelle<br />
Stück viele Anspielungen (Sauf-Tourismus<br />
zum Fasteleer, KVB-Verspätungen,<br />
Termin- und Kosten-Chaos bei der Opern-<br />
Sanierung, ...) auf das heutige Köln außerhalb<br />
des Weißen Zelts. Streng genommen<br />
müsste man der Stadtverwaltung mindestens<br />
genauso danken, die die Steilvorlagen<br />
für viele Gags selbst lieferte. <strong>Der</strong> bissigere,<br />
politische Witz über aktuelle Fehlentwicklungen<br />
in Köln, kam beim Publikum besonders<br />
gut an.<br />
Durch ihre gemeinsame Regie haben Kalle<br />
Kubik und Lajos Wenzel ein temporeiches<br />
Stück ohne Längen destilliert: Flüssig erzählten<br />
sie die Spionage-Geschichte am<br />
Rhein, Szenenwechsel erfolgten in beinahe<br />
cineastischen Überblendungen, kunstvoll<br />
verwoben sie Solisten, Ensembles, Chor<br />
und Ballett zu einem homogenen Bühnenspiel.<br />
Den kölschen Zungenschlag steuerten<br />
Johannes Fromm, Manfred Schreier<br />
und Jürgen Vermum bei: »Op kölsch« beschrieben<br />
sie in ihren Liedtexten manche<br />
Eigenart Kölns, die im Hochdeutschen wohl<br />
weniger schmeichelhaft geklungen hätte.<br />
Beim Vorstellabend im Mai 2015 gestand<br />
Thomas Guthoff: »So leicht ist es mir noch<br />
nie gefallen, die Musik für ein Divertissementchen<br />
zu arrangieren.« Diese Leichtigkeit<br />
war in jeder Vorstellung hörbar. Die<br />
Bergischen Symphoniker als Orchester und<br />
Guthoffs Band »Westwood Slickers« haben<br />
die Hits des Broadways, markante Krimimelodien,<br />
kölsche Evergreens mit der<br />
Klangwelt der Klassik derart geschickt verquickt,<br />
dass das Publikum kaum noch<br />
Genre-Grenzen wahrgenommen hat.<br />
Für den Zusammenhalt und die klangliche<br />
Balance sorgte souverän Bernhard Steiner<br />
mit seinem Dirigat. Als musikalischer Lei-<br />
9Zillche <strong>2016</strong>
» Janz schön jeheim, su heeß dat Stück.<br />
Wat soll ich sage, et wor jeck,<br />
wor löstig, amüsant un witzig,<br />
mit einem Woot, su richtig spritzig.<br />
Un wat sich do su avjespillt,<br />
dat es jo zimlich flück verzällt.<br />
Los jingk et en Amerika:<br />
dä Präsident d‘r USA<br />
weed vom Jeheimdeens informeet,<br />
wat en Colonia passeet.<br />
Do jöv et jo su ne Verein,<br />
dä wör bekannt, un nit jeheim,<br />
die deiten et bestemp versöke<br />
de Weltherschaft an sich zu trecke<br />
un mit Humor de Welt rejiere.<br />
Dat deit die Amis irritiere.«
ter des Divertissementchens laufen an seinem<br />
Pult die künstlerischen Fäden zusammen.<br />
Seine allabendliche Manöverkritik<br />
hinter dem geschlossenen Vorhang half,<br />
noch mehr stimmliche Qualität aus »seinem<br />
Chor« herauszuholen. Auch Steffen Müller-<br />
Gabriel dirigierte die Musiker gekonnt<br />
durch die Partitur und behielt stets das<br />
Geschehen auf der Bühne im Blick, um<br />
auch den Sängern rechtzeitig ihren Einsatz<br />
zu geben. Während der Einstudierung (gemeinsam<br />
mit Christopher Brauckmann, der<br />
während der Spielzeit den Probenbetrieb<br />
des Stammchores in der Wolkenburg aufrecht<br />
erhielt) hatte er die Wackel-Stellen bereits<br />
notiert.<br />
Und dann »die Girls«: Nicht nur Edgar<br />
Snow war von den Ballett-Tänzer(inne)n<br />
begeistert. Erneut hat Michaela Niederhagen<br />
mit ihren 13 Balletteusen wundervolle<br />
Choreographien einstudiert: Ob in den<br />
USA, in Rio oder im Orient – das Zillche-<br />
Ballett begeisterte sogar als steife Teppichrollen<br />
das Publikum!<br />
Überhaupt trugen die Kostüme zum großen<br />
Erfolg des Divertissementchens <strong>2016</strong> bei:<br />
Ganz auf Opulenz ausgerichtet, schufen<br />
Judith Peter und Marette Oppenberg ein<br />
Kostümbild, das ganz auf die Dimensionen<br />
auf und hinter der Bühne eines großen<br />
Opernhauses entworfen waren. Das unerwartete<br />
Interim wusste auch Bettina Neuhaus<br />
zu meistern: Ihr Bühnenbild im Weißen<br />
Zelt verdichtete Kulisse und Projektion<br />
(kongenial von Martin Broscheid) geschickt<br />
zu einer assoziationsgeladenen Bilderwelt –<br />
täglicher Szenenapplaus für die Rollfeld-<br />
Szene inklusive.<br />
Ein aufrichtiger Dank gebührt aber auch<br />
allen, die fürs Publikum unsichtbar am Erfolg<br />
des Divertissementchens mitwirken:<br />
Das Team von Wolfgang Fey rückt die Kulissen<br />
in Position, Hans Toelstede setzt die<br />
Cäcilianer ins rechte Licht. In der Maske arbeiten<br />
die Mitarbeiterinnen von Johanna<br />
Nagel und Karin Mariaux daran, dass Perücken<br />
nicht verrutschen und das Bühnen-<br />
Make-up weit in den Zuschauerraum glim-<br />
Zillche <strong>2016</strong><br />
11
» Dann dat Ballett en Blau un Rut<br />
mit Stars and Stripes, dat wor echt jot.<br />
Als Funke kome mir dan janz<br />
koot mit nem Stippefötche Danz.
» De Requisite op der Bühne,<br />
un dann die herrliche Kostüme.<br />
Mer moote jo hinger der Bühn<br />
rus us dä Plute, widder rin.<br />
De Ente wore su als Jrüppche<br />
jo och e schön un löstich Trüppche.<br />
Dann Araber, en janze Heed,<br />
och die Spione sin es wäät<br />
dat ich se nenn…<br />
Zillche <strong>2016</strong><br />
mert. Bernd Bittner und Isabell Adams staffieren<br />
das Ensemble mit Duty-Free-<br />
Beuteln, Reisekoffern, Flaggen, Wimpeln<br />
und Konfetti aus … ihre Requisiten sind oft<br />
das i-Tüpfelchen, das das Publikum zusätzlich<br />
schmunzeln lässt. Michaela Meurer<br />
sorgt als Souffleuse dafür, dass die Darsteller<br />
ihren Text nicht vergessen. Dank Toningenieur<br />
Chris-tian Fuchs drangen Text und<br />
Gesang auch in der hinterste Reihe. Manfred<br />
Kölzer obliegt die Gesamtleitung des<br />
Divertissementchens. Doch auf der Bühne<br />
folgt selbst der Baas der Spielgemeinschaft<br />
nur »his masters voice«: Heiko Micheler<br />
steuert von seinem Inspizienten-Pult aus<br />
alle an der Produktion Beteiligten – die<br />
Künstler auf und hinter der Bühne, von den<br />
Ankleider/innen im Back-stage-Zelt bis zu<br />
den Schließer/innen im Foyer!<br />
Die Mühe und Professionalität, aber auch<br />
das Herzblut, die das Divertissementchen<br />
nähren, spürt auch das Publikum: »Eine<br />
fantastische Aufführung. Mal wieder eine<br />
geniale Darbietung des gesamten Teams<br />
dieses Kunstwerkes. Da kann sich so manches<br />
»Haus« und so manche Inszenierung<br />
eine große dicke Scheibe von abschneiden.<br />
Einfach nur perfekt gemacht und das unter<br />
den diesjährigen Bedingungen«, lobt Stefanie<br />
Althoff die gesamte Mannschaft auf<br />
Facebook.<br />
Kölsch-Diplom in<br />
Eventmanagement<br />
Die Schwierigkeiten, derer sich die Spielgemeinschaft<br />
durch die kurzfristig abgesagte<br />
Wiedereröffnung des Opernhauses am<br />
Offenbachplatz gegenüber sah, sind für<br />
Außenstehende kaum zu ermessen. Wie<br />
schwer es ist, in knapp zwei Monaten eine<br />
zentrale Opern-Spielstätte mit einer Publikums-Kapazität<br />
von mehr als 1500 Zuschauern<br />
bei guter Verkehrsanbindung in<br />
13
» Dä Achmed an der Kaffebud,<br />
dat wor ne Type, dä wor jot.<br />
Dazu noch Müll-Lück, un et Trin,<br />
et Dreijesteen han ich jesin,
Köln aufzutreiben, konnte der geneigte Zillche-Fan<br />
in der Presse verfolgen. Die städtischen<br />
Bühnen haben es ihrerseits nicht vermocht<br />
und sind stattdessen in das nur halb<br />
so große Staatenhaus ausgewichen. Für die<br />
Arbeit, die KMGV-Vorstand und Cäcilia-<br />
Ausschuss gestemmt haben, damit das Divertissementchen<br />
<strong>2016</strong> Welturaufführung<br />
feiern kann, müsste eigentlich ein »Kölsch-<br />
Diplom in Kultur- und Verwaltungsmanagement«<br />
verliehen werden! Das »Weiße<br />
Zelt« mit seiner Bühne und dem Zuschauerparkett<br />
ist nur die sichtbare äußere Klammer:<br />
Hinter den Kulissen gab es für die<br />
KMGV-Verantwortlichen viele unerwartete<br />
Aufgaben zu erledigen: Es mussten Toilettenwagen<br />
für Publikum und Duschräume<br />
für die Mitwirkende organisiert werden. Die<br />
Heizung des Zeltes und die Stromversorgung<br />
des gesamten Projekts »Zillche auf<br />
dem Barmer Platz« musste geplant, behördlich<br />
genehmigt und ausgeführt werden. Garderobe,<br />
Sicherheitsdienst und Putzpersonal<br />
– lauter organisatorische Fragen, die für die<br />
Vereins-Organisatoren des Divertissementchens<br />
neu und teils unabsehbar waren.<br />
Dass ein Interim-Interim wie das Weiße Zelt<br />
keine Bühnenbedingungen wie ein Opernhaus<br />
bieten kann, ist naheliegend. Die Kritik<br />
des Publikums aufgrund teils eingeschränkter<br />
Sicht hielt sich bei mehr als<br />
30.000 Zillche-Gästen aber dennoch in<br />
Grenzen. Klug griff der Baas der Spielgemeinschaft<br />
Manfred Kölzer den Unmut in<br />
seiner abendlichen Ansprache auf: »Mir<br />
hätten die Podeste järn noch ens hüher jemaat,<br />
ävver do kom dr Brandschutz und hat<br />
uns en Beinche gestellt!« Zum Ausgleich<br />
boten fortan große Videoleinwände seitlich<br />
des Bühnenportals freie Sicht auf das kölsche<br />
Singspiel.<br />
Dass »et Zillche« im Weißen Zelt doch<br />
noch eine geeignete Spielstätte gefunden<br />
hat, ist zum großen Teil ein Verdienst von<br />
Nicole und Jürgen Fritz und deren Team<br />
von »KölnShows«: Als Nachmieter zog die<br />
Spielgemeinschaft im KMGV in das Zelt auf<br />
dem Barmer Platz, wo zuvor Tommy Engel<br />
mit seiner Dinnershow aufgetreten ist. Das<br />
»Weihnachtsengel«-Zelt war groß genug,<br />
musste aber auf die Bedürfnisse der Cäcilia<br />
angepasst werden: Bühne, Bestuhlung, Platz<br />
für Garderoben, Maske, Kostüme, Requisite,<br />
Orchester, Kulissen, Licht, Ton, und vieles<br />
mehr, bedeutete Neuland für den Ausschuss.<br />
Doch Nicole und Jürgen Fritz<br />
haben den KMGV ermutigt: »Wir schaffen<br />
das, das kriegen wir hin!« In der sehr kurzen<br />
Zeit vom letzten Weihnachtsdinner am<br />
20. Dezember bis zur ersten Bühnenprobe<br />
Zillche <strong>2016</strong><br />
15
» Dä Startenor vun DHL<br />
wor länger krank un nit zur Stell.<br />
Doch wann hä do wor, wor hä joot,<br />
dat hät sich prima anjehoot.<br />
16<br />
» Do fällt mir jlich de Klofrau en,<br />
Su jet han ich noch nit jesin.<br />
Un mit der Musik von Big Spender<br />
do jingk die Klofrau op der Sender.<br />
Wie die jespillt hät, un jedanz,<br />
als Mata Hari, dat wor janz,<br />
janz jroße Klasse, leeven Frank,<br />
dat wor echt prima. Vielen Dank.
der Cäcilia Wolkenburg am 4. Januar hat das<br />
»KölnShows«-Team schier Unglaubliches<br />
geschaffen: ein spielfähiges Bühnen-Zelt!<br />
Auch im laufenden Proben- und Aufführungsbetrieb<br />
wurde weiter optimiert. Die<br />
Kenntnis von »KölnShows«, wie in einem<br />
Zelt künstlerische Shows möglich werden<br />
können, hat es der Cäcilia erst ermöglicht,<br />
doch noch ihr Divertissementchen aufzuführen.<br />
»Euch allen gebührt große Achtung<br />
und tiefer Dank«, spricht Manfred Kölzer<br />
Nicole und Jürgen Fritz die Wertschätzung<br />
des gesamten Vereins aus.<br />
Spät erst konnte die Spielgemeinschaft<br />
ihrem Publikum sagen: Das Divertissementchen<br />
<strong>2016</strong> wird gespielt. Unsicherheit<br />
beim Stammpublikum des Zillches (Spielort<br />
auf der Schäl Sick, Zelt-Lösung, diffuses<br />
Unbehagen wegen U-Bahn-Unterführung<br />
am Bahnhof Deutz, insgesamt<br />
kurze Session, …) ließen den Kartenvorverkauf<br />
zögerlich anlaufen. Renate Schmidt<br />
(von Public Cologne) hat erneut überaus erfolgreich<br />
dafür gesorgt, dass das Divertissementchen<br />
»Janz schön jeheim« von Anfang<br />
an in der lokalen wie überregionalen Presse<br />
präsent war und viele Zuschauer motiviert<br />
hat, der Cäcilia Wolkenburg »über den<br />
Rhein« zu folgen.<br />
Doch seit Aschermittwoch ist alles vorbei:<br />
<strong>Der</strong> Ausspracheabend bot Raum für internes,<br />
kritisches Feedback und beim Dankeschönabend<br />
konnten die aktiven Cäcilianer<br />
sich selbst und die abgelaufene Spielzeit<br />
noch einmal hochleben lassen. <strong>Der</strong><br />
Vorstellabend für das Divertissementchen<br />
im KMGV-Jubiläumsjahr wird schon mit<br />
Spannung erwartet: Mit welcher Geschichte<br />
will die Spielgemeinschaft das<br />
Publikum begeistern? Und vor allem: In<br />
welcher Spielstätte wird das unverschuldete<br />
Interim fortgesetzt?<br />
Diese Fragen jedoch sind bis auf weiteres<br />
noch »janz schön jeheim«.<br />
BW<br />
Zillche <strong>2016</strong><br />
17<br />
» Am Ruusemondach kome dann<br />
och noch drei Präsidente an:<br />
von Russland, von Amerika,<br />
von Deutschland wor et Angie do.<br />
Doch wollte die nit spioneere,<br />
se wollte nur zesamme fiere.<br />
Un jeder Fremde wor willkume,<br />
wood hätzlich en der Ärm jenumme.
18<br />
Michaela Meurer<br />
Die neue gute Fee Unsichtbar und möglichst auch unhörbar…<br />
…immer auf dem qui-vive, aber eigentlich<br />
am besten ohne jeden Einsatz, also passend<br />
zum diesjährigen Divertissmentchen<br />
»Janz schön jeheim«: Das könnte zur Aufgabenbeschreibung<br />
des jüngsten Mitglieds<br />
im vielfältigen Bühnenteam der Cäcilia<br />
Wolkenburg gehören, zur Souffleuse Michaela<br />
Meurer, die heuer zum ersten Mal diese<br />
Aufgabe übernommen hat.<br />
Frau Meurer erzählt, wie sie überhaupt dazu<br />
gekommen sei: Nun, in der Schule hat sie<br />
jedenfalls nicht über Theater-AGs oder<br />
ähnliches den Gedanken an die Bretter der<br />
Welt bekommen, aber so eine kreative Ader<br />
habe sie schon in sich, und sie ist derzeit in<br />
einem Orientierungsjahr am Berufskolleg in<br />
Bergisch-Gladbach. Den Dreh zur Cäcilia<br />
brachte aber der mehrmalige Besuch der<br />
Generalprobe, den ihre Lehrerin aus der damaligen<br />
Realschule (und Ehefrau unseres<br />
Sängers Jörg Thomsen) organisierte. Das<br />
weckte Interesse. Und als auf Facebook<br />
bekannt wurde, dass die Cäcilia eine Souffleuse<br />
suchte, zündete es, sie bewarb sich<br />
und wurde genommen. Die Reaktion im<br />
Freundeskreis war übrigens ganz unterschiedlich:<br />
Von 'Cool' bis 'was ist das? Oh,<br />
da bin ich mal gespannt! Den Ausschlag<br />
hat letztlich die Mutter gegeben, die dazu<br />
Mut machte: Wenn Du daran Spaß hast,<br />
mach’s!<br />
Souffleusen (und übrigens auch Souffleure)<br />
am Theater haben zum Teil eine Schauspiel-<br />
oder Sprecherkarriere hinter sich. Bei<br />
Frau Meuer war es ein intensives Training
on the Job: Ab Anfang Januar nahm sie an<br />
den Sprach- und Stellproben teil, immer<br />
mit dem Blick auf den Text im Libretto. In<br />
der Woche vor der Generalprobe hat sie<br />
den Text mit Notizen zu ihren möglichen<br />
»Einsatzstellen« versehen: Für jeden Spieler<br />
die Textpassagen gekennzeichnet, wo er mal<br />
gerne »hakt und hängt« oder ein Anschluss<br />
im Dialog gerne mal »weg« ist. Aber, sagt sie,<br />
die intensive Vorbereitung hat was gebracht:<br />
Die »Jungens« haben gut gelernt.<br />
Waren es in der Generalprobe noch 7 Einsätze,<br />
habe ich jetzt höchstens 1 – 2. »Ich<br />
habe sie eben gut erzogen«, kann sie von<br />
sich sagen. Einfach Theaterkucken und<br />
Stricken (so ein altes Bild über Souffleusen)<br />
kann sie dennoch nicht: Immer vorausschauend<br />
dabeisein, die Texte und die<br />
»Achtung« Notizen im Blick behalten bleibt<br />
Pflicht.<br />
Sie hat ihren Platz übrigens auf der Bühne,<br />
nicht in einem Kasten, für das Publikum<br />
unsichtbar rechts hinter der Begrenzung.<br />
Ist eine besondere Flüsterstimme eigentlich<br />
eine Berufsvoraussetzung? Ne, lacht sie, sie<br />
müsse rufen, meist fast schreien, damit ihre<br />
3 Erinnerungsworte verständlich rüberkommen.<br />
Ganz selten habe sie über 2 – 3<br />
Sätze helfen müssen.<br />
Und was fühlt man so, wenn man zum<br />
ersten Mal beim Zillche mit dabei ist? Die<br />
Atmosphäre hat es ihr angetan. Das Hallo,<br />
der Small Talk vorher zeigen ihr, dass sie<br />
sich dabei fühlen darf. Und dann wird es<br />
immer wieder spannend bis zu einer bestimmten<br />
Stelle der Ouvertüre, an der sie<br />
ihren Platz als unsichtbare Fee einnehmen<br />
muss. Das Stück kennt sie fast in- und auswendig<br />
(geträumt hat sie aber noch nicht<br />
davon), aber sie findet es auch nach diesen<br />
-zig Aufführungen voll Schwung und toller<br />
Anspielungen. Gibt es eine Lieblingsszene?<br />
Alle mit Chor und Ballett und als absolute<br />
Lieblingsszene das Solo von Frank Oppermann,<br />
als Klofrau bei »Herren«.<br />
Und weiter? Sicher, erst stehen die normalen<br />
beruflichen Überlegungen an. Aber<br />
nach dem Zillche ist ja vor dem Zillche:<br />
»Ich würde mich sehr darüber freuen, noch<br />
länger dabei bleiben zu dürfen!«, sagt sie<br />
nach der letzten Vorstellung. BN<br />
Zillche <strong>2016</strong><br />
19
Trotzdem<br />
ein janz schöner<br />
Dankeschönabend<br />
<strong>Der</strong> traditionelle Dankeschönabend für die<br />
Mitwirkenden am Divertissementchen am<br />
13.2.<strong>2016</strong> begann leider sehr traurig.<br />
Einen Tag nach der rauschenden <strong>Der</strong>nière<br />
von »Janz schön jeheim« war unerwartet<br />
und unbegreiflich für alle Mitspieler Michael<br />
Lehmann verstorben. In stillem Gedenken<br />
an Michael und voller Mitgefühl für<br />
seine Familie erhoben sich alle Anwesenden<br />
von ihren Plätzen. Michael Lehmann sang<br />
seit 2011 im KMGV und war ein begeisterter<br />
Cäcilianer.<br />
20<br />
Doch so traurig und schlimm der Tod ist,<br />
das Leben geht weiter, und so hieß es nach<br />
den bewegenden Worten von Cäcilia-Baas<br />
Manfred Kölzer im gefüllten Festsaal der<br />
Wolkenburg Danke zu sagen für viele Dinge<br />
an viele Personen. Denn nur zusammen<br />
konnte die Cäcilia Wolkenburg das Divertissementchen<br />
»Janz schön jeheim« erfolgreich<br />
auf die Bühne bringen.<br />
An erster Stelle gebührte der Dank den Sängern<br />
und Tänzern, die auf der Bühne standen.<br />
Entspannt und harmonisch hatten alle<br />
zu einem tollen Zillche beigetragen. Ihre<br />
unzähligen Stunden des Einstudierens von<br />
Texten, Liedern und Tänzen, die Proben mit<br />
den Profis und später die Aufführungen von<br />
»Janz schön jeheim« hatten wieder einmal<br />
eine tolle Gemeinschaft entstehen lassen.<br />
An zweiter Stelle wurde den Ehefrauen und<br />
Partnern gedankt. Mit ihrem Verständnis<br />
für unzählige Proben und ihrem Mitfiebern<br />
in den Vorstellungen geben sie allen Männern<br />
auf der Bühne den Rückhalt, den ein<br />
jeder braucht. Und nicht zuletzt sind sie unsere<br />
treuesten Zuschauer.<br />
Und an dritter Stelle gilt der Dank dem Cäcilia-Ausschuss,<br />
dem Vorstand und den<br />
Profis gemeinsam. Nur mit viel Geduld,<br />
Durchhaltevermögen, positivem Denken,<br />
unendlichen Gesprächen und Zeit, die man<br />
nur erahnen kann, konnte das diesjährige<br />
Zillche zum Erfolg werden. Denn nachdem<br />
im Sommer 2015 plötzlich bekannt wurde,<br />
dass die Sanierung des Kölner Opernhauses<br />
nicht wie geplant im Herbst abgeschlossen<br />
sein würde, stand ja völlig unerwartet<br />
die Frage im Raum, wo spielen wir? Und
lange Zeit war es janz schön jeheim, auf<br />
welcher Bühne das Zillche zur Aufführung<br />
kommen würde. Eine Zitterpartie nahm<br />
Ihren Lauf. Blaues Zelt, Staatenhaus,<br />
MMC-Studios oder Weißes Zelt – ganz<br />
lange war unklar, wo und ob es überhaupt<br />
ein Divertissementchen <strong>2016</strong> geben wird.<br />
Aber letztlich ging die Sache gut aus, auch<br />
dank der Vermittlung und der Kontakte von<br />
Klaus Tilly, dem ein besonderer Dank galt.<br />
Wie stets auf einem Dankeschönabend rundeten<br />
kurze Darbietungen aus den eigenen<br />
Reihen das Programm ab. So reflektierte<br />
Manfred Schreier gekonnt mit Witz und<br />
Charme in kölscher Reimform die jüngste<br />
Session unseres Zillche. Aber auch Michaela<br />
Niederhagen brachte, wieder in<br />
Begleitung von Thomas Guthoff, einen musikalischen<br />
Beitrag über das vergangene<br />
Divertissementchen.<br />
Geehrt wurden zudem mehrere Jubilare:<br />
Für 40 Jahre auf der Zillche-Bühne: Paul-<br />
Josef Essers und Charly Wilke, für 35 Jahre:<br />
Jürgen Frommhold, für 30 Jahre: Klaus<br />
Stehling, für 25 Jahre: Karl-Peter Gesell und<br />
Peter Schmitz. Für seine herausragenden<br />
Geehrt wurden die Jubilare:<br />
Für 40 Jahre auf der Zillche-Bühne Paul-Josef<br />
Essers und Charly Wilke, für 35 Jahre Jürgen<br />
Frommhold, für 30 Jahre Klaus Stehling, für<br />
25 Jahre Karl-Peter Gesell und Peter Schmitz.<br />
Bemühungen bei der Organisation der<br />
Ersatzspielstätte erhielt KMGV-Präsident<br />
Gerd Schwieren die Ehrenmitgliedschaft<br />
der Cäcilia Wolkenburg.<br />
Lange nachdem die Tanzfläche eröffnet<br />
wurde, die Mägen keinen Hunger mehr<br />
verspürten und das ein oder andere Glas<br />
Wein und Bier geleert waren, endete ein<br />
rauschendes Fest und ein janz schöner<br />
Dankeschönabend.<br />
RS<br />
Dankeschönabend<br />
21
Gastdirigate<br />
22<br />
China im Radetzky-Takt –<br />
Bernhard Steiner<br />
führt Mozart, Haydn und<br />
Beethoven mit den<br />
Berliner Symphonikern auf.<br />
Stationen der Konzertreise durch China<br />
(26.12.2015 bis 5.1.<strong>2016</strong>): Hangzhou,<br />
Kunming, Taiyuan, Shanghai, Chongqing
Wer einmal ganz entspannt Bernhard<br />
Steiner als Dirigent erleben und nicht als<br />
ausführender Sänger angstvoll-konzentriert<br />
an seinen Lippen und Gesten kleben<br />
möchte, der sollte sich den 20. März <strong>2016</strong><br />
vormerken.<br />
Allerdings ist dazu eine Reise nach Berlin<br />
vonnöten, denn dort gibt der musikalische<br />
Leiter des KMGV ein Gastdirigat bei den<br />
Berliner Symphonikern. Auf dem Programm<br />
des Abo-Konzerts des renommierten<br />
Klangkörpers der Hauptstadt stehen<br />
u.a. Symphonien von Wolfgang Amadeus<br />
Mozart und Ludwig van Beethoven sowie<br />
ein Orchesterstück von Joseph Haydn<br />
(siehe Kasten).<br />
Zu diesem Gastspiel wurde Bernhard Steiner<br />
von dem Orchester selbst eingeladen.<br />
Die Musiker hatten ihren Chefdirigenten<br />
und den Intendanten gebeten, mit ihm ein<br />
Abo-Konzert aufzuführen, »was natürlich<br />
schon eine sehr große Ehre ist«, gibt Steiner<br />
bescheiden zu. Zeit für gemeinsame<br />
Proben gibt es nicht allzu viel, aber Profis<br />
benötigen halt nicht so viele zusätzliche<br />
Dienstags- und Samstagsproben...<br />
Aber warum haben die Berliner Symphoniker<br />
ausgerechnet ihn für das Konzert ausgesucht?<br />
»Ich denke, dass gerade meine<br />
Auffassung der Musik der Wiener Klassik<br />
das Interesse des Orchesters geweckt hat«,<br />
erläutert Steiner. Das ging sogar soweit, dass<br />
er ein wenig bei der Auswahl der Stücke<br />
mitwirken durfte. Chapeau!<br />
Das Konzert am 20. März in Berlin ist nicht<br />
die erste gemeinsame Arbeit des KMGV-<br />
Dirigenten mit den Symphonikern. Erst vor<br />
wenigen Wochen gab es eine gemeinsame<br />
Konzertreise durch China (26.12.2015 bis<br />
5.1.<strong>2016</strong>). Stationen waren Hangzhou,<br />
Kunming, Taiyuan, Shanghai (zweimal)<br />
und Chongqing (ebenfalls zweimal). Zur<br />
Aufführung kamen unter anderem Beethovens<br />
8. und sein 5. Klavierkonzert, ein<br />
Violinkonzert von Tschaikowsky, Brahms<br />
Ungarische Tänze, Glinkas Ouvertüre zu<br />
Ruslan und Ludmilla, Rossinis Ouvertüre<br />
zu Semiramide, Mozarts Ouvertüre zur<br />
Entführung aus dem Serail, Walzer und<br />
Polkas von Strauß sowie ein paar chinesische<br />
Stücke und natürlich der Radetzky-<br />
Marsch. Die Stücke hatten sich die Chinesen<br />
selbst ausgesucht. Dementsprechend<br />
kräftig fiel der Beifall aus. »Die Konzerte<br />
wurden herzlich und enthusiastisch aufgenommen«,<br />
erinnert sich Steiner. »Nicht<br />
überall kommen schon Kenner in die Säle,<br />
aber sie werden von Mal zu Mal mehr.<br />
Die Konzertreise war bereits die dritte<br />
China-Tournee Steiners mit den Berliner<br />
Symphonikern. Er war vor Jahren bei einem<br />
Gastdirigat beim Pekinger Rundfunksinfonieorchester<br />
einer chinesischen Agentur<br />
aufgefallen, die ihn dann nach Berlin empfohlen<br />
hatte. Diese Liaison scheint Bernhard<br />
Steiner zu gefallen. »Es könnte schon<br />
sein, dass dies nicht meine letzte China-<br />
Reise war«, lässt der Dirigent durchblicken.<br />
Und obwohl mit Haydn, Mozart und<br />
Beethoven schon die ganz Großen auf<br />
den gemeinsamen Programmen standen,<br />
hat Steiner noch weitere Ideen: »Mit einem<br />
solchen Traditionsorchester ist sicher auch<br />
die deutsche Romantik ein bereicherndes<br />
Erlebnis.«<br />
UR<br />
Abo-Konzert am 20.3.<strong>2016</strong><br />
Mozart-Haydn-Beethoven<br />
in der Berliner Philharmonie<br />
Dirigent: Bernhard Steiner<br />
Solist: Peter Bruns, Violoncello<br />
Wolfgang Amadeus Mozart,<br />
Symphonie Nr. 40 g-moll KV 550<br />
Joseph Haydn,<br />
Konzert für Violoncello und Orchester<br />
D-Dur HOB VIIb:2o<br />
Nicolas Ruegenberg, Unisono<br />
Ludwig van Beethoven,<br />
Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60<br />
Steiner – Gastdirigate<br />
23
Kultur ins<br />
Rampenlicht rücken.<br />
Da simmer dabei.<br />
Kulturelles Engagement und<br />
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Sechs Fragen<br />
zu den Jubiläums-<br />
Vorbereitungen<br />
Das Jahr <strong>2016</strong> hat begonnen und die aktiven<br />
Sänger im Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
wissen, dass schon dieses Jahr ganz im<br />
Zeichen des 175. Jubiläums im Jahr 2017<br />
stehen wird. Das Orga-Team gibt in dieser<br />
Ausgabe des <strong>Burgbote</strong>n Antworten auf die<br />
sechs wichtigsten Fragen zum anstehenden<br />
Jubiläum:<br />
Es wurde ein Fragebogen mit Terminen<br />
1. für ergänzende Proben in <strong>2016</strong> verteilt.<br />
Sind diese Termine verbindlich?<br />
Die Probentermine in <strong>2016</strong> sind alle mit der<br />
musikalischen Leitung verbindlich vereinbart.<br />
Es kann lediglich sein, dass nicht alle<br />
Proben in der Wolkenburg stattfinden können.<br />
Aber die KMGV-Sänger sind herzlich<br />
gebeten, diese Termine zu notieren und<br />
möglichst auch an allen Proben teilzunehmen.<br />
Denn nach dem großen Erfolg des<br />
Jahreskonzertes 2015 besteht der einvernehmliche<br />
Wunsch, dass wir in unserem<br />
Jubiläumsjahr 2017 große Teile unseres<br />
Repertoires auswendig vortragen können.<br />
Dafür werden alle Proben notwendig sein.<br />
Gilt für die Konzerte in <strong>2016</strong> und<br />
2. 2017 die 75-Prozent Regelung?<br />
Ja, diese Regelung hat selbstverständlich<br />
auch für das Jahr <strong>2016</strong> und für das Jubiläumsjahr<br />
2017 Gültigkeit. Mit dieser Regelung<br />
soll sichergestellt werden, dass die<br />
Mitsänger, die sich bei einem Auftritt des<br />
KMGV engagieren, alle musikalischen<br />
Details zu den einzelnen Stücken, die in<br />
den Proben abgestimmt wurden, kennen.<br />
Da wir für die unterschiedlichen Auftritte in<br />
<strong>2016</strong> und 2017 jeweils auch unterschiedliche<br />
musikalische Programme einstudieren<br />
müssen, wird die 75-Prozent Regelung jeweils<br />
auf diese einzelnen Programme bezogen<br />
Anwendung finden. Unter Leitung von<br />
KMGV-Vorstand Dirk Pütz werden die entsprechenden<br />
Probenbeteiligungen ausgewertet.<br />
Grundsätzlich gilt, dass man mit<br />
einer regelmäßigen Probenteilnahme an<br />
allen Donnerstags-Proben die geforderte<br />
Mindestzahl an Proben zum größten Teil<br />
erreichen kann. Für alle Mitsänger, die nicht<br />
alle Konzerte in <strong>2016</strong> und 2017 mitsingen<br />
können gilt also, dass sie sich vor allem in<br />
Bezug auf die Sonderproben auf die Programme,<br />
an denen sie mitwirken können,<br />
konzentrieren sollten. Ansonsten gilt, dass<br />
sich die Leitung des KMGV wünscht, dass<br />
alle aktiven Sänger so viele Proben wie<br />
möglich besuchen – und sollte in Einzelfällen<br />
die 75-Prozent-Hürde nicht erreicht<br />
werden, lässt sich über ein Vorsingen bei<br />
unserem musikalischen Leiter klären, ob<br />
die Anforderungen für eine aktive Teilnahme<br />
an den Konzerten erfüllt werden.<br />
3.<br />
Wird es im Jahr <strong>2016</strong> ein<br />
KMGV-Jahreskonzert geben?<br />
Nein, die Planungen sehen für das Jahr<br />
<strong>2016</strong> kein Jahreskonzert in Köln vor. <strong>Der</strong><br />
Hintergrund: Wir möchten uns schon in<br />
diesem Jahr in vollem Umfang auf die musikalischen<br />
Programme unseres Jubiläumsjahres<br />
2017 vorbereiten. Zu den Vorbereitungen<br />
zählt auch, dass wir diese musikalischen<br />
Programme von zwei Konzerten<br />
präsentieren. So haben wir die Zusammenarbeit<br />
mit dem renommierten Mosel-Musikfestival<br />
angestrebt und sind eingeladen,<br />
am 3. September <strong>2016</strong> ein Konzert in Trier<br />
zu geben. Dieses Konzert ist eingebunden<br />
in die Konzertreise des KMGV, die uns vom<br />
1. – 4. September <strong>2016</strong> nach Trier und Luxemburg<br />
führen wird. Es würde das Pla-<br />
KMGV-Jubiläums-Vorbereitungen<br />
25
»<br />
Gemeinsam lachen<br />
Exklusiv-Vorstellung<br />
für den Kölner Männer-Gesang-Verein am<br />
Montag 25. APRIL <strong>2016</strong><br />
19.30 Uhr im Senftöpfchen.<br />
Programm: »Rosemie Warth – sonst nix...«<br />
26<br />
Das gemütliche Theater bietet allerdings nur<br />
Platz für 185 Zuschauer. Insofern sollte möglichst<br />
kurzfristig gebucht werden. Gerne können<br />
auch Partner, Familie und Freunde diesen<br />
tollen Abend miterleben. Die Karten zum Sonderpreis<br />
von 20,– Euro gibt es im KMGV-Sekretariat.<br />
Was wird geboten? »Rosemie – sonst nix« – ein<br />
höchst schwungvolles und amüsantes Soloprogramm<br />
der mehrfach ausgezeichneten Kabarettistin<br />
und Komödiantin Rosemie Warth.<br />
Clownin, Komikerin oder Verzauberin? Für sie<br />
gibt es keine Schublade. Die ausgebildete Tänzerin<br />
und leidenschaftliche Sängerin präsentiert<br />
sich uns als herrlich verklemmte Schwäbin.<br />
Mit einer Mischung aus Begriffsstutzigkeit und<br />
schlauer Selbstironie führt sie uns tanzend, singend<br />
und musizierend liebevoll durch eine<br />
Abenteuer-Reise des Lebens. Seit Jahren berührt<br />
und verzaubert sie mit ihrem herzlichen<br />
Wesen ihr Publikum.<br />
Hintergrund: »Wie wäre es, wenn wir mal wieder<br />
etwas Geselliges im Chor machen würden«,<br />
fragte sich der Ausschuss für Mitgliederbetreuung<br />
auf einer seiner letzten Sitzungen. Herbert<br />
Kurth ergriff die Initiative und organisierte die<br />
Exklusiv-Vorstellung. »Ich habe mir das Stück<br />
angesehen und war begeistert«, berichtet Herbert<br />
Kurth. Wir erleben am 25. April einen mitreißenden,<br />
berührenden Abend, an dem mit<br />
großer Spielfreude geflirtet, getanzt und musiziert<br />
wird, ein Abend, der einzigartig und unfassbar<br />
komisch ist.<br />
Mehr Informationen zu Rosemie: www.rosemie.de<br />
Das Senftöpfchen-Theater zeichnet sich vor<br />
allem durch die besondere Atmosphäre einer<br />
kleinen Bühne aus. »Man sitzt ganz nah an der<br />
Bühne und von jedem Platz aus hat man gute<br />
Sicht«, beschreibt Herbert Kurth die Besonderheit<br />
dieser traditionsreichen Kleinkunstbühne.
nungsteam sehr freuen, wenn die überwiegende<br />
Zahl der Sänger, die sich im Jahr 2017<br />
auch für das Galakonzert »Die schönsten<br />
Opernmelodien« auf dem Roncalliplatz engagieren<br />
möchten, an dieser Konzertreise<br />
teilnehmen könnte.<br />
4. Werden Sponsoren gesucht?<br />
Ja, auch wenn sich aufgrund der großen organisatorischen<br />
Herausforderungen bei der<br />
diesjährigen Cäcilia-Spielzeit die Vorarbeiten<br />
für die Gewinnung von Sponsoren<br />
spürbar verzögert haben, bleibt dieses<br />
Thema auf der Agenda des Planungsteams<br />
sehr prominent platziert. Zwei Typen von<br />
möglichen Sponsoren sollen in den kommenden<br />
Wochen und Monaten angesprochen<br />
werden: Zum Einen sucht die Leitung<br />
des KMGV das Gespräch mit ausgewählten<br />
Großunternehmen aus Köln und dem Umland,<br />
die man als Premium-Partner für das<br />
gesamte Jubiläumsjahr gewinnen möchte.<br />
Nach Abschluss dieser Gespräche wird man<br />
dann konkreter in die Vermarktung der einzelnen<br />
Veranstaltungen einsteigen. Zum<br />
Anderen suchen wir auch nach Unternehmern<br />
aus Köln, die sich über die Abnahme<br />
von Kartenkontingenten am Erfolg des<br />
KMGV im Jubiläumsjahr 2017 beteiligen<br />
möchten.<br />
Steht das Programm für 2017<br />
5. schon fest?<br />
Ja, die Grundzüge für das Programm 2017<br />
sind bereits festgelegt. Allerdings sind noch<br />
nicht alle Fragen rings um die einzelnen<br />
Veranstaltungen abschließend geklärt – dies<br />
ist aber zum jetzigen Zeitpunkt auch noch<br />
nicht zu erwarten. Im Zuge der organisatorischen<br />
Vorarbeiten wird natürlich auch<br />
deutlich, wo die jeweiligen besonderen Herausforderungen<br />
der einzelnen Veranstaltungen<br />
liegen. Und es zeigt sich, dass jeder<br />
der geplanten Events seine eigenen Problembereiche<br />
hat, deren Lösung das Planungsteam<br />
aber in seinen regelmäßigen Sitzungen<br />
bespricht. Sänger und Freunde des<br />
KMGV dürfen davon ausgehen, dass die<br />
Gremien alles daran setzen, dass alle geplanten<br />
Events durchgeführt werden. Die<br />
einzelnen Bausteine des Programms sind<br />
den Sängern ja bereits im Januar <strong>2016</strong> in<br />
Form einer kleinen Info-Broschüre vorgestellt<br />
worden.<br />
Kann man schon Karten für Konzerte<br />
6. in 2017 erwerben?<br />
Nein, so weit sind die Vorbereitungen noch<br />
nicht fortgeschritten. Aber das Orga-Team<br />
wird alle KMGV-Sänger und alle Freunde<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins umgehend<br />
informieren, sobald Karten für Events<br />
in 2017 zu bestellen sind. Eine Ausnahme<br />
von dieser Regel stellen allerdings die Konzerte<br />
dar, die wir während unserer Konzertreise<br />
nach Trier und Luxemburg aufführen.<br />
Für beide Konzerte sind bereits Karten zu<br />
erwerben. Bitte die Wünsche an Frau Larres<br />
richten – das Orga-Team nimmt dann<br />
die weiteren Abläufe in die Hand. AH<br />
KMGV-Jubiläums-Vorbereitungen<br />
27
28<br />
Auf der Jagd<br />
nach der perfekten<br />
Aufnahme<br />
Heiner Kruse nimmt seit einigen Jahren<br />
unter anderem die Weihnachtskonzerte des<br />
KMGV auf und stellt sie den Sängern zur<br />
Verfügung. <strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> hat sich mit ihm<br />
unterhalten.<br />
Heiner, erzähl uns doch kurz etwas über dich<br />
und deinen beruflichen Hintergrund.<br />
Ich bin seit 2012 im KMGV und Freiberufler.<br />
Nachdem ich zuerst ein Diplom in Betriebswirtschaft<br />
gemacht hatte, habe ich<br />
mich doch entschieden, meine Leidenschaft<br />
Musik zu meinem Beruf zu machen und<br />
habe inzwischen verschiedene Standbeine.<br />
Ich habe noch Komposition und Arrangement<br />
gelernt und betreibe ein kleines Studio,<br />
in dem ich elektronische Musik mache<br />
oder auch Musik für Filme komponiere und<br />
CDs mastere. Ich betreibe auch ein Label,<br />
organisiere Veranstaltungen und trete auf.<br />
Im Lauf der Zeit haben sich weitere Tätigkeiten<br />
ergeben, die mit dem Thema Musikproduktion<br />
zu tun haben, ich gebe Wissen<br />
weiter und arbeite auch journalistisch. Ich<br />
bin Dozent für Musikproduktions- und<br />
Tontechnikkurse an der Deutschen Pop,<br />
einer Medienakademie, und habe Bücher<br />
und Tutorial-DVDs veröffentlicht. Ab und<br />
zu schreibe ich für Magazine über neues<br />
Equipment und bin Moderator für das<br />
Musikhaus Thomann.<br />
Wie kam es dazu, dass du die Aufnahme von<br />
KMGV-Konzerten übernommen hast?<br />
Musikausschuss-Vorsitzender Oliver Zittlau<br />
kannte meinen beruflichen Hintergrund<br />
und fragte mich irgendwann nach meiner<br />
Meinung zur Abmischung einer bestehenden<br />
Aufnahme. Wir waren uns schnell einig,<br />
was man da verbessern könnte und ich war<br />
gleich sehr motiviert, mich einzubringen.<br />
Natürlich musste ich aber auch erstmal<br />
lernen, was überhaupt gewollt ist. So ist<br />
manchmal zum Beispiel zusätzlicher Hall<br />
erwünscht, um den Sound zu verbessern.<br />
Was hat dich schließlich gereizt an dieser<br />
Aufgabe?<br />
Ich fand es Wahnsinn, dass wir so lange üben<br />
für nur eine Aufführung, und danach ist es<br />
vorbei. Mein Spezialgebiet ist das Abmischen<br />
und mich hat sehr gereizt, mit moderner<br />
Technik zu versuchen, das Sounderlebnis<br />
KMGV zu konservieren. Außerdem hatte ich<br />
die Idee, Aufnahmen irgendwann mal mit<br />
meiner eigenen Musik zu kombinieren. Ich<br />
kenne viele Arten von Musik und Musikern,<br />
habe Klavier gespielt, im Kölner E-Werk<br />
als DJ aufgelegt oder auch die Dixieland-<br />
Combo meines Onkels aufgenommen. Die<br />
einen improvisieren, die anderen perfektionieren.<br />
Es reizt mich, Elemente musikalischer<br />
Welten zu verbinden. Die Stilvielfalt<br />
des KMGV reizt mich ebenfalls. Nicht zuletzt<br />
macht mir die Jagd nach der perfekten<br />
Aufnahme natürlich auch Spaß.
Also hast du dann 2014 in Brauweiler zum<br />
ersten Mal eines unserer Konzerte aufgenommen?<br />
Genau. Ich habe mir entsprechende Geräte<br />
gekauft: ein sehr gutes Mikrofon, Stative<br />
und ein gutes Aufnahmegerät: eine kompakte<br />
Ausrüstung, die ich zur Not auch alleine<br />
aufbauen kann. Ich möchte ja nicht<br />
die Veranstaltung stören, muss schnell ein<br />
gutes Setup finden und mich selbst auf das<br />
Singen konzentrieren. Bei der Probe in<br />
Brauweiler stand das Stativ mit dem Mikrofon<br />
zuerst auf der Bühne, was zur Folge<br />
hatte, dass man Fußbewegungen von Herrn<br />
Steiner deutlich hören konnte. Also habe<br />
ich das Mikro auf das große Stativ gesetzt<br />
und dieses dann vor der Bühne platziert.<br />
Einen tollen Sound mit nur einem Stereo-<br />
Mikro hinzubekommen, ist nicht einfach.<br />
Mit geschätzt 50 Mikrofonen bei einer Philharmonie-Aufnahme,<br />
die der KMGV auch<br />
bezahlt, kann man anders arbeiten, aber das<br />
ist dann auch nicht leicht abzumischen. Ich<br />
habe mir eine Technik überlegt, mit der ich<br />
meine Aufnahme »breit« machen kann, so<br />
dass es auf natürliche Art voluminöser<br />
klingt. Dazu nutze ich spezielle Mastering-<br />
Plug-Ins. Wenn die Aufnahme das hergibt,<br />
kann es auch ohne Hall sehr gut klingen.<br />
Um die Aufnahmen in der Philharmonie<br />
kümmerst du dich aber nicht?<br />
Die Mikrofone dort dürfen nur wenige autorisierte<br />
Leute benutzen. Ich habe aber seit<br />
2013 zwischen dem Philharmonie-Tontechniker<br />
Nils Heider und dem KMGV in Person<br />
von Oliver Zittlau und Bernhard Steiner<br />
bezüglich Soundvorstellung und technisch<br />
Machbarem ein wenig vermittelt. Das war interessant.<br />
Inzwischen sind diese Abmischungen<br />
näher an unseren Vorstellungen, sodass<br />
es nach dem letzten Konzert kaum noch<br />
etwas abzustimmen gab. Die DVD wird ja<br />
ohnehin von Herbert Kurth und seinem<br />
Team produziert, wir haben auch direkt<br />
kollegial zusammengearbeitet. Ich kümmere<br />
mich also lieber um Aufnahmen der anderen<br />
Konzerte wie an Weihnachten, wenn ich es<br />
schaffe, da werde ich eher gebraucht. Ich<br />
habe auch Oliver Zittlau in die Technik eingeweiht,<br />
der schon schöne Kammerchorkonzerte<br />
ohne mich aufgenommen hat, die<br />
ich dann abgemischt habe.<br />
Wie schaffst du es eigentlich, die Aufnahmen<br />
vom Weihnachtskonzert so schnell zur<br />
Verfügung zu stellen? Machst du dann<br />
Nachtschichten?<br />
Am Anfang war das schon so, ja. Denn ich<br />
finde, nichts ist so alt wie eine Weihnachts-<br />
CD nach Weihnachten. Bei meinem ersten<br />
KMGV Familie<br />
29
Heiner Kruse,<br />
hilft gern bei Technik<br />
und Downloads weiter<br />
und brennt auch gern<br />
mal eine CD für jemanden,<br />
der das nicht<br />
allein schafft.<br />
30<br />
Weihnachtskonzert 2012 habe ich lange<br />
herumprobiert, bei der Aufnahme war ein<br />
Mikro kaputt gegangen, zum Glück hatte<br />
ich noch ein anderes aufgebaut. Die wichtigsten<br />
Einstellungen habe ich aber inzwischen<br />
gefunden, sodass ich ein solches<br />
Konzert jetzt in einigen Stunden schaffe.<br />
Von anderen Konzerten habe ich ja bereits<br />
Vergleichsaufnahmen und Einstellungen.<br />
Es macht Spaß und die Mühe lohnt sich,<br />
wenn es noch vor Weihnachten klappt und<br />
sich ein paar Leute darüber freuen.<br />
Hast du Vorstellungen oder Wünsche für die<br />
Zukunft, was deine Aufnahmen angeht?<br />
Vielleicht auch Pläne für das Jubiläumsjahr?<br />
Ich hoffe, dass ausgewählte Konzerte wie<br />
etwa das Weihnachtskonzert vom Vorjahr<br />
auch zum Verkauf angeboten werden können.<br />
Wegen rechtlicher Dinge ist das nicht<br />
immer einfach, da müsste sich jemand<br />
drum kümmern. Aber das wäre gute Werbung<br />
für uns und so etwas wird ja immer<br />
wieder gehört. Ein Weihnachtskonzert ist<br />
für ein sehr breites Publikum interessant,<br />
egal ob Philharmonie- oder Zillche-Fan, ob<br />
in Köln oder anderswo. Vielleicht kann man<br />
dadurch Menschen für den KMGV begeistern,<br />
die ihn bislang noch gar nicht kennen.<br />
Für viele Sänger sind die Aufnahmen vor<br />
allem schöne Erinnerungen. Sie können<br />
aber auch zu Übungszwecken genutzt<br />
werden, viele neue Sänger haben das schon<br />
gemacht und mir erzählt. Man könnte auch<br />
mal Aufnahmen von Passagen oder Einzelstimmen<br />
machen und Sängern zur Verfügung<br />
stellen. Für das straffe Programm der<br />
nächsten Monate könnte das hilfreich sein.<br />
Aber dafür sollten viele Beteiligte mitziehen<br />
und sich einigen, was sinnvoll wäre.<br />
Ansonsten ist es wie schon erwähnt mein<br />
großer Traum, unseren Gesang mit meiner<br />
eigenen elektronischen Musik zu kombinieren.<br />
Bisher gab es aber erst eine Stelle aus<br />
Ödipus Rex, die sich wirklich dafür anbot.<br />
Ich habe davon einen modernen Remix erstellt,<br />
der bereits auf sehr gute Resonanz gestoßen<br />
ist. Ich würde ihn gerne veröffentlichen,<br />
wenn die rechtlichen Aspekte geklärt<br />
sind. Gerade für 2017 wäre das ja etwas<br />
Überraschendes, vor allem für die jüngere<br />
Zielgruppe. Ich hatte selbst schon Unterstützung<br />
von der Stadt Köln, wer weiß welche<br />
Querverbindungen sich ergeben.<br />
Und schließlich bin ich ganz froh, dass der<br />
<strong>Burgbote</strong> über dieses Thema berichtet,<br />
denn viele wissen ja gar nicht, was ich da<br />
überhaupt mache. Andere haben vielleicht<br />
noch Berührungsängste, was die Technik<br />
oder die Downloads angeht. Ich helfe da<br />
natürlich gern weiter und brenne auch gern<br />
mal eine CD für jemanden, der das nicht<br />
allein schafft.<br />
PD
Große Kölner:<br />
Fastelovend<br />
zesamme!<br />
Im Fasteleer gibt es für den Literaten auf<br />
den Sitzungen drei Positionen, bei deren<br />
Besetzung er sorgfältig auswählen muss:<br />
1. Den »Eisbrecher« am Anfang der Sitzung<br />
– wenn die Gäste hier einschlafen, kann die<br />
ganze Sitzung zum Fiasko werden.<br />
2. Den »Eisbrecher« nach der Pause, denn<br />
die Gäste haben sich während der Pause<br />
etwas beruhigt, unterhalten und müssen<br />
erst mal wieder auf »Betriebstemperatur«<br />
gebracht werden, und schließlich<br />
3. Den Schluss-Act: Zum Ende der Veranstaltung<br />
ist bei den Gästen langsam die Luft<br />
raus und gerade dann muss man sie nochmal<br />
richtig abholen und richtig aufputschen,<br />
damit die Veranstaltung in guter Erinnerung<br />
bleibt.<br />
Mitternacht… kurz vor Veranstaltungsende<br />
… Bei den Gästen ist langsam die Luft raus,<br />
doch dann kommt der KMGV. Winrich<br />
Granitzka und Dr. Joachim Wüst hatten die<br />
Gäste bereits durch die Große Nostalgiesitzung<br />
der Großen Kölner Karnevalsgesellschaft<br />
von 1882 und der Großen Kölner von<br />
1823 geführt. Hochrangige Namen nicht<br />
nur in der Sitzungsleitung. Auch auf der<br />
Bühne viel Prominenz: Volker Weininger,<br />
Bläck Fööss, Jutta Gersten, Jörg Runge, Ludwig<br />
Sebus, Ehrengarde, Klüngelköpp, Jupp<br />
Menth. Da fehlte auf der »Sitzung mit leisen<br />
Tönen usjestöpselt« nur noch der KMGV.<br />
Manche aus den eigenen Reihen befürchteten,<br />
die Akteure der Cäcilia blieben vielleicht<br />
weg, weil sie den freien Abend genießen<br />
wollten, doch nein, in der Flora hatten<br />
sich reichlich Sänger aus Stammchor und<br />
Divertissementchen versammelt. Nach dem<br />
Einsingen mit Christopher Brauckmann<br />
und Thomas Guthoff wusste man: Noten?<br />
Texte? Brauchen wir nicht, wir können die<br />
Stücke auswendig auf die Bühne bringen.<br />
Kaum kam der KMGV auf die Bühne, ging<br />
ein Ruck durch das Publikum, das kurz<br />
zuvor noch einen etwas müden Eindruck<br />
gemacht hatte. Spätestens beim Potpourri<br />
»Ming Lieblingsleedcher« standen die Gäste<br />
und sangen voller Begeisterung mit. Die<br />
Sänger aus dem Zillche schunkelten und<br />
bewegten sich routiniert zu diesen Stücken,<br />
wie man es von ihnen ja auch aus dem<br />
Divertissementchen kennt.<br />
<strong>Der</strong> Literat? Kann nur zufrieden sein, er hat<br />
hier gewiss eine gute Wahl getroffen! Eine<br />
Visitenkarte, Herr Präsident? Natürlich, die<br />
wurde hier in hervorragender Weise abgegeben!<br />
Und wie die Große Kölner von 1882<br />
selbst auch sagt: Das war die Große Nostalgiesitzung<br />
»zum zweiten Mal und damit<br />
Tradition«. Zum zweiten Mal war jetzt auch<br />
der KMGV bei dieser Sitzung… damit wohl<br />
auch Tradition? Meine Herren, damit wissen<br />
Sie, was Sie im kommenden Jahr erwarten<br />
dürfte.<br />
AV<br />
Auftritt bei Große Kölner<br />
31
32<br />
De cantoribus<br />
et symphoniacis<br />
montanis<br />
[über bergische<br />
Sänger und Musiker]
Überlegungen zur Überwindung<br />
der Rheingrenze<br />
am Beispiel des KMGV<br />
Die kurz nach der Zeitenwende unternommenen<br />
Versuche des römischen Imperiums,<br />
seine Grenzen in Germanien über den<br />
Rhein hinaus nach Osten bis an die Elbe<br />
vorzuschieben, scheiterten bekanntlich im<br />
Jahr 9 n.Chr. im Teutoburger Wald. Den<br />
Verlust zweier römischer Legionen in den<br />
Wäldern Germaniens soll der verzweifelte<br />
Kaiser Augustus dem römischen Historiker<br />
Sueton zu Folge mit dem flehentlichen Ausruf<br />
»Varus, Varus, gib mir meine Legionen<br />
zurück!« betrauert haben. <strong>Der</strong> arme Varus<br />
aber lag da schon eine ganze Weile irgendwo<br />
östlich des Rheins tot in einem dunklen<br />
deutschen Wald, hatte also seinem Princeps<br />
nichts mehr zurückzugeben. Zwar brachen<br />
einige Jahre danach noch einmal römische<br />
Truppen unter Germanicus vom Rhein in<br />
Richtung Osten auf, zu einer Grenzverschiebung<br />
des römischen Reiches über den<br />
Rhein hinaus führten diese Vorstöße jedoch<br />
nicht mehr. <strong>Der</strong> römische Historiker Tacitus<br />
berichtet, Germanicus selbst habe dabei<br />
die Orte der Katastrophe besucht und dort<br />
die Altäre gesehen, an denen die Germanen<br />
die gefangengenommenen römischen Tribunen<br />
und Zenturionen ihren Göttern als<br />
Schlachtopfer dargebracht hatten. Für vier<br />
Jahrhunderte bildete der Rhein die Außengrenze<br />
des römischen Reiches im nördlichen<br />
Germanien und markierte in den<br />
Augen der zum Imperium Romanum gehörenden<br />
Linksrheinischen die scharfe<br />
Grenze zwischen römischer Kultur (zu der<br />
selbstverständlich auch Sänger und Musiker<br />
gehörten, auch wenn sich von deren<br />
Kunst keine direkten Zeugnisse erhalten<br />
haben) und germanischer Barbarei. Hätte<br />
man Tacitus etwas von den »cantoribus et<br />
symphoniacis montanis«, den Sängern und<br />
Musikern aus den hügeligen Gegenden<br />
rechts des Rheines erzählen wollen, er hätte<br />
wohl nur scharf angemerkt, dass die mutmaßlich<br />
von Trommeln und Hörnern begleiteten<br />
barbarischen Schlachtgesänge germanischer<br />
Horden wohl kaum als Beleg für<br />
die Anwesenheit von Musikern und Sängern<br />
in den gebirgigen Gegenden rechts des<br />
Rheines angeführt werden könnten.<br />
<strong>Der</strong> folgende Beitrag widmet sich unter besonderer<br />
Beachtung der Geschichte des<br />
KMGV der Frage, wann die Rheingrenze in<br />
musikalischer Hinsicht überwunden wurde<br />
und nimmt zugleich die rechtsrheinischen<br />
Protagonisten des Prozesses näher ins Bild.<br />
De cantoribus montanis<br />
Über die bergischen Sänger<br />
<strong>Der</strong> erste Abschnitt der Untersuchung befasst<br />
sich mit den Sängern aus dem Bergischen,<br />
wobei als »das Bergische« hier nicht<br />
die Territorien des ehemaligen Herzogtums<br />
von Berg betrachtet werden, sondern auch<br />
die heute stadtnahen Uferregionen rechts<br />
des Rheins.<br />
1842, also wenige Jahrhunderte nach der<br />
verheerenden Niederlage des Varus im Teutoburger<br />
Wald, begab es sich, dass sich im<br />
linksrheinischen Köln einige sangesfreudige<br />
Herren zur Gründung des Kölner Männer-<br />
Gesang-Vereins zusammenfanden. Zwar<br />
unterhielt die Stadt zu dieser Zeit einen<br />
Vorposten auf dem rechten Rheinufer,<br />
»Deutz« genannt (die offizielle Eingemeindung<br />
erfolgte jedoch erst 1888), es darf aber<br />
unterstellt werden, dass dem Verein zur<br />
dieser Zeit und auch noch für einige Jahrzehnte<br />
danach keine Herren aus dem<br />
Rechtsrheinischen angehörten. Grund hierfür<br />
war jedoch bereits zu dieser Zeit kaum<br />
mehr ein kulturelles Gefälle zwischen den<br />
beiden Rheinseiten (die Gründung des<br />
Personen und Persönliches<br />
33
34<br />
Deutzer Männer-Gesang-Vereins 1865<br />
lässt vermuten, dass auch bereits in den<br />
Jahren zuvor in Deutz dem Männergesang<br />
gefrönt wurde), vielmehr wird das Fehlen<br />
einer festen Rheinbrücke bis zum Jahr 1859<br />
dem Mitwirken rechtsrheinischer Sänger<br />
im KMGV einen sehr effektiven Riegel,<br />
nämlich ziemlich viel und noch dazu<br />
schnell fließendes Wasser, vorgeschoben<br />
haben. Wann genau der erste »Rechtsrheinische«<br />
zum KMGV stieß, ist ein Desiderat<br />
der Vereinsforschung, wir dürfen dies aber<br />
spätestens für das letzte Viertel des 19. Jahrhunderts<br />
vermuten, denn seit den späten<br />
1870er Jahren gab es zunächst mit der<br />
Pferdebahn und dann ab ca. 1900/1910 mit<br />
der »Elektrischen« eine Nahverkehrsanbindung<br />
zwischen den beiden Rheinseiten.<br />
Damit war den Sängern aus dem Rechtsrheinischen<br />
die für die donnerstägliche Probenteilnahme<br />
erforderliche sichere und unproblematische<br />
Überwindung des Rheins<br />
und damit ihre Entfaltung im KMGV ermöglicht.<br />
Angesichts der Tatsache, dass sich immer<br />
noch ein erheblicher Teil des Vereinsarchivs<br />
unter Wasser befindet (Gott sei Dank nicht<br />
unter dem des schnell fließenden Rheins,<br />
sondern unter dem stillstehenden Grundwasser<br />
an der Severinstraße, so dass die<br />
Hoffnung, eines Tages darauf Zugriff zu erhalten,<br />
noch nicht gänzlich erstorben ist),<br />
fehlt derzeit das Material, die Geschichte<br />
der rechtsrheinischen Sänger im KMGV an<br />
dieser Stelle chronologisch weiter zu vertiefen.<br />
Heute jedenfalls gehören eine ganze<br />
Reihe »Rechtsrheinischer« dem KMGV an<br />
und der Umstand, dass sie als solche<br />
(»Rechtsrheinische«) weder in einem gesonderten<br />
Mitgliederverzeichnis geführt<br />
werden, noch eine eigenständige Gruppe<br />
im KMGV bilden, kann nicht anders denn<br />
als sicheres Zeichen ihrer vollständigen Integration<br />
in den KMGV gewertet werden.<br />
<strong>Der</strong> KMGV, im 19. Jahrhundert als linksrheinischer<br />
Verein gegründet, hat sich damit<br />
unwiderruflich in einen »gesamtkölnischen«,<br />
d.h. Sänger beider Rheinseiten gleichermaßen<br />
umfassenden Gesangverein gewandelt.
Symphoniaci montani?<br />
Bergische Musiker?<br />
Die gelungene Integration rechtsrheinischer<br />
Sänger in den Verein allein ist jedoch kein<br />
hinreichender Beleg für die endgültige<br />
Überwindung des Rheines als kulturelle<br />
Grenze, da diese Sänger aus verkehrstechnischen<br />
Gründen vorwiegend aus den<br />
ufernahen rechtsrheinischen Gebieten<br />
stammen, also Gebieten, zu denen über die<br />
Jahrhunderte hinweg ohnehin mehr oder<br />
weniger enge Verbindung über den Rhein<br />
hinweg bestanden, was eine gewisse Vertrautheit<br />
dieser Gebiete beiderseits des<br />
Rheins mit sich brachte. Von einer Überwindung<br />
des Rheins als kultureller Grenze<br />
kann daher nur dann gesprochen werden,<br />
wenn der Nachweis gelingt, dass auch<br />
dauerhafte Beziehungen zu anderen, rheinfernen<br />
musikalischen Institution im Rechtsrheinischen<br />
begründet werden konnten,<br />
also etwa zu Institutionen aus Regionen<br />
östlich oder nordöstlich des heutigen<br />
Kölner Stadtgebietes.<br />
Kann also gezeigt werden, dass der KMGV<br />
zu anderen Institutionen aus diesen ehedem<br />
germanischen Gebieten eine intensive partnerschaftliche<br />
Beziehung aufgebaut hat, so<br />
wäre damit zugleich der Nachweis erbracht,<br />
dass der Rhein seine Bedeutung als kulturelle<br />
Grenze, die ihm noch vor wenigen<br />
Jahrhunderten zukam, inzwischen vollständig<br />
verloren hat. In Betracht kommen als<br />
Protagonisten einer solchen Integration<br />
insbesondere Orchester, auf deren Mitwirkung<br />
bei seinen Konzerten der KMGV bei<br />
aller Brillanz seiner Sänger seit seiner<br />
Gründung immer wieder gerne zurückgegriffen<br />
hat (die kurzfristigen Kooperationen,<br />
die der KMGV bei Konzerten östlich<br />
des Rheins mit lokalen Orchestern eingegangen<br />
ist, bleiben an dieser Stelle außer<br />
Betracht, da sie lediglich belegen, dass<br />
Musik Grenzen jedenfalls kurzfristig überwinden<br />
kann – Ziel dieser Untersuchung<br />
ist aber der Nachweis der dauerhaften<br />
Überwindung einer ehedem vorhandenen<br />
Kulturgrenze zwischen römischen und germanischen<br />
Siedlungsgebieten).<br />
Personen und Persönliches<br />
35
36<br />
<strong>Der</strong> KMGV und seine<br />
Begleitmusiker<br />
Für die Frühzeit des KMGV im 19. Jahrhundert<br />
dürfen wir die Begleitung von Konzerten<br />
in Köln durch aus dem linksrheinischen<br />
stammende Musiker und Orchester<br />
unterstellen. Aber noch für die 70er und<br />
frühen 80er Jahre des 20. Jahrhunderts (der<br />
Rhein war bereits mehrfach von Brücken<br />
gequert und es bestanden verkehrstaugliche<br />
Straßenverbindungen bis weit in germanische,<br />
ja sogar slawische Siedlungsräume),<br />
ergibt sich aus den vorhandenen Dokumenten<br />
der Eindruck, dass der KMGV zur<br />
Begleitung seiner Konzerte vorwiegend auf<br />
Orchester bzw. Musiker aus dem stadtkölnischen<br />
Umfeld setzte (Nov. 1975: Kölner<br />
Streichorchester, Juni 1978: Jagdhornbläserkorps<br />
der Kölner Jägerschaft und Jagdhorngruppe<br />
Köln; Juli 1979: Schallplattenaufnahme<br />
mit Streichern und Hornquartett<br />
der Kölner Philharmoniker; Jahreskonzert<br />
1983: Ford-Sinfonieorchester; Jahreskonzert<br />
1986: Kölner Sinfonieorchester).<br />
Nur in Einzelfällen wurden in der zweiten<br />
Hälfte des 20. Jahrhunderts Musiker aus den<br />
rheinfernen rechtsrheinischen Gebieten zur<br />
Begleitung des Chores auch auf Kölner<br />
Stadtgebiet herangezogen (April 1983: Wagners<br />
Liebesmahl der Apostel unter Begleitung<br />
der Solinger Sinfoniker). Eine Wende<br />
in den Beziehungen zu Orchestern aus dem<br />
Bergischen setzte erst zu Beginn des 21.<br />
Jahrhunderts ein, als der KMGV eine Kooperation<br />
mit den Bergi-schen Symphonikern<br />
zur Begleitung des Divertissementchens<br />
einging, die seitdem und damit seit<br />
etwa 15 Jahren ununterbrochen besteht.<br />
Wer bzw. was aber sind die Bergischen Symphoniker,<br />
wie kam es zu der Zusammenarbeit<br />
mit dem KMGV und wie eng ist die Verbindung<br />
zwischen den Musikern und dem<br />
Chor wirklich? Kann die Zusammenarbeit<br />
beider Institutionen als Nachweis dafür dienen,<br />
dass dem Rhein eine Bedeutung als<br />
kulturelle Grenze zwischen den von ihm getrennten<br />
Gebieten jedenfalls im Rheinland<br />
nicht mehr zukommt? Diesen Fragen widmet<br />
sich der folgende Abschnitt.
Symphoniaci montani:<br />
die Bergischen Symphoniker!<br />
Gegründet wurden die Bergischen Symphoniker<br />
1995 durch die Zusammenlegung<br />
zweier städtischer Orchester: der Remscheider<br />
Symphoniker (gegründet 1925) und des<br />
Städtischen Orchesters Solingen (gegründet<br />
1939). Beide Städte liegen in den ehemals<br />
dicht bewaldeten Gebieten Germaniens, es<br />
handelt sich der regionalen Herkunft nach<br />
bei den Bergischen Symphonikern damit<br />
um Rechtsrheinische im Sinne dieser Untersuchung.<br />
Die Zusammenlegung brachte<br />
jeder der beiden Städte »ein ganzes Orchester<br />
zum halben Preis« ein. Ohne diesen<br />
Schritt hätte keines der beiden Orchester<br />
eine Zukunft gehabt, da beide Städte nicht<br />
mehr Willens waren, die Kosten eines Orchesters<br />
allein zu tragen.<br />
<strong>Der</strong> Beginn der Zusammenarbeit zwischen<br />
dem KMGV und den Bergischen Symphonikern<br />
ist auf beiden Seiten von Mythen und<br />
Legenden umrankt, was angesichts der langen<br />
Dauer der Zusammenarbeit nicht verwundert.<br />
Aus Sicht der Bergischen wurden<br />
erste Kontakte ins Linksrheinische auf einer<br />
Reise mit dem Philharmonischen Chor Köln<br />
unter Prof. Meinardus in die Vereinigten<br />
Arabischen Emirate im Jahr 1998 geknüpft.<br />
Dorthin begleitete das Orchester den Chor<br />
zu einem Konzert anlässlich des Nationalfeiertages<br />
am 1. Dezember in die Hauptstadt<br />
Abu Dhabi. Wohl über Prof. Meinardus<br />
wurde dann um die Jahrtausendwende auch<br />
der Kontakt zum KMGV hergestellt. Soweit<br />
zu den Anfängen.<br />
Im Rahmen einer streng wissenschaftlichen<br />
Untersuchung wie der unsrigen muss<br />
selbstverständlich gefragt werden: Warum<br />
hatten die Bergischen so ein Interesse an<br />
einem Draht nach Köln? Zu tun gibt es für<br />
die Musiker doch sicher auch in ihrer Heimat,<br />
oder? Ja, zu tun hatten und haben sie<br />
auch zuhause genug, aber bei Gründung<br />
des Orchesters 1995 hatten die Musiker den<br />
Städten Remscheid und Solingen auch zugesagt,<br />
sich selbst aktiv um Engagements<br />
Personen und Persönliches<br />
37
38<br />
zu bemühen, um zur Finanzierung des<br />
Orchesters beizutragen. Hierfür sind Kontakte<br />
in eine musikbegeisterte Großstadt wie<br />
Köln, die neben dem Philharmonischen<br />
Chor noch weitere Chöre aufweist, die<br />
Bedarf an einem Orchester zur Begleitung<br />
ihrer Konzerte haben, selbstredend von<br />
Nutzen.<br />
Hier muss die Frage gestellt werden: Warum<br />
war der KMGV gerade zu dieser Zeit seinerseits<br />
auf der Suche nach einem Orchester<br />
für das Divertissementchen? Nun, die<br />
Cäcilia war bis dahin in der Regel von einem<br />
Orchester begleitet worden, das jedes Jahr<br />
aufs Neue aus Kölner Musikern speziell für<br />
diesen Zweck zusammengestellt werden<br />
musste. Das bedeutete aber für die Verantwortlichen<br />
nicht nur eine Vielzahl von Einzelverhandlungen<br />
mit Musikern vor Beginn<br />
der Session, sondern brachte auch immer<br />
wieder »Überraschungen« während der<br />
Spielzeit mit sich: »Morgen kann ich nicht –<br />
ich hab’ aber einen Ersatzmann an der<br />
Hand. <strong>Der</strong> will aber…« Was so etwas während<br />
einer laufenden Spielzeit bedeutet, ist<br />
für Zwecke unserer Untersuchung ohne<br />
Belang und braucht daher hier nicht näher<br />
untersucht zu werden. Um dem ein Ende zu<br />
machen, bot sich aus Sicht des Vereins die<br />
Zusammenarbeit mit einem festen Orchester<br />
an. Da kamen die Bergischen Symphoniker<br />
gerade Recht: Ein erfahrenes Profiorchester<br />
auf der Suche nach einem Engagement,<br />
gerne auch im Raum Köln.<br />
Weiter mit den Bergischen Symphonikern:<br />
Dem Orchester gehören über 70 Musiker<br />
an, von denen in der abgelaufenen Spielzeit<br />
jeden Abend etwa 50 den nicht ganz so tiefen<br />
»Graben« vor der Bühne im Weißen Zelt<br />
bevölkert haben. Hier und da konnte das<br />
Team während der Aufführungen rotieren,<br />
die beiden Schlagzeuger aber hatten keinen<br />
Wechselpartner und waren demnach jeden<br />
Abend vor Ort.
In den vergangenen Jahren haben die Bergischen,<br />
der Chor und sein Dirigent immer<br />
besser zusammengefunden. Anders als<br />
Gastchöre, die die Bergischen Symphoniker<br />
zuhause in Remscheid oder Solingen selbstverständlich<br />
auch immer wieder begleiten,<br />
ist man aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit<br />
inzwischen mindestens gut miteinander<br />
bekannt, manche im Bergischen<br />
sprechen gar bereits von »Familie«, wenn die<br />
Rede auf den KMGV kommt. So viel Nähe<br />
wirkt sich positiv auf die Zusammenarbeit<br />
aus: Orchester und Dirigent kennen und<br />
schätzen einander, das Orchester hat, wie für<br />
den eigenen Chor, so inzwischen auch<br />
für den Klang des KMGV und die Guthoff’schen<br />
Arrangements ein Gespür entwickelt.<br />
Das zeigt sich in ganz praktischen<br />
Dingen: Die anfänglich für das Orchester<br />
ungewohnten musikalischen Übergänge<br />
von Klassik- auf Pop- oder Karnevalsklänge,<br />
insbesondere in der Ouvertüre, bedurften in<br />
den Anfangsjahren noch längerer Proben,<br />
als das heute der Fall ist. Alles in allem ergibt<br />
sich aus dem Gesagten das Bild einer harmonischen<br />
musikalischen Verbindung zwischen<br />
dem Orchester und dem KMGV.<br />
Im Rahmen einer streng wissenschaftlichen<br />
Untersuchung dürfen kritische Fragen<br />
selbstverständlich nicht ausgeblendet werden,<br />
z.B.: Die Bergischen Symphoniker sind<br />
ein Orchester von Berufsmusikern, Vollprofis,<br />
die spielen, was von Ihnen verlangt wird<br />
und die sich bei ihrer Gründung zur »wirtschaftlichen<br />
Betätigung« verpflichtet haben.<br />
Ist es da nicht sentimental zu glauben, der<br />
KMGV habe dem Orchester über das rein<br />
professionelle hinaus etwas zu bieten und es<br />
gäbe über das rein wirtschaftliche hinaus<br />
eine Verbindung zwischen dem Orchester<br />
und dem KMGV? Diese Fragen sind in unserem<br />
Zusammenhang deshalb von Bedeutung,<br />
weil die dahinter stehende Vermutung,<br />
es handele sich hier um eine »reine Zweckverbindung«,<br />
geeignet ist, die hier vertretene<br />
These von der Überwindung des Rheins als<br />
kultureller Grenze in Frage zu stellen.<br />
Nun, glaubt man den Verantwortlichen, gibt<br />
es dieses »gewisse Etwas« durchaus. Fragen<br />
wir also: Was hat der KMGV den Bergischen<br />
über das schnöde Geld hinaus noch<br />
zu bieten? Eine der Antworten auf diese<br />
Frage hat mit dem Selbstverständnis der<br />
Bergischen Symphoniker zu tun: Die Bergischen<br />
sehen sich als ein regionales Orchester,<br />
das in ganz vielfältiger Weise für die<br />
Menschen in der Region tätig ist – und dessen<br />
Ziel es ist, sein Publikum zu begeistern.<br />
Die Arbeit der Musiker besteht dabei nicht<br />
nur aus Auftritten in Konzertsälen, in denen<br />
dem Publikum von klassischen Konzerten<br />
bis zur neue Musik das ganze Programm<br />
der »E-Musik« dargeboten wird. Die Bergischen<br />
Symphoniker absolvieren ein dichtgedrängtes<br />
Programm mit ca. 150 bis 160<br />
Terminen jährlich. Das ist von der Anzahl<br />
her ein Spitzenwert, was sich schnell erschließt,<br />
wenn man davon ausgeht, dass das<br />
Jahr für einen Arbeitnehmer i.d.R. aus etwa<br />
210 bis 220 Arbeitstagen besteht. Neben<br />
klassischen Konzerten stehen dabei etwa<br />
Auftritte in Schulen, Altersheimen und<br />
Krankenhäusern der Region auf dem Spielplan,<br />
dazu kommt eine intensive Nachwuchsarbeit<br />
mit jungen Musikern und Dirigenten.<br />
In diesem Arbeitsumfeld sind die<br />
Abende beim Zillche nicht »nur« ein Gastspiel,<br />
das man »der Kasse wegen« gerne<br />
mitnimmt, sondern haben für die Musiker<br />
aus dem Bergischen eine besondere Qualität<br />
und ihren eigenen Wert: Mehr als 20<br />
Abende mit jeweils weit über eintausend begeisterten<br />
Besuchern, das ist auch für Profis<br />
etwas Besonderes; die Begeisterung des Publikums<br />
schlägt also nicht nur auf den<br />
Chor, sondern auch auf das Orchester zurück:<br />
Wo man so begeistert beklatscht wird,<br />
da spielt man gerne auf.<br />
Personen und Persönliches<br />
39
GESUCHT:<br />
SPONSORING-PARTNER<br />
FÜR 2017<br />
KMGV-Jubiläum 2017<br />
175 Jahre<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein feiert im Jahr<br />
2017 sein 175-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum<br />
möchten wir nutzen, um unseren Verein mit seiner<br />
ganzen Bandbreite an musikalischem Repertoire<br />
dem Kölner Publikum vorzustellen. Um dieses<br />
Vorhaben in die Tat umsetzen zu<br />
können, sind wir auf die Unterstützung<br />
von Unternehmen aus Köln<br />
und Umgebung angewiesen, die uns<br />
über das gesamte Jubiläumsjahr<br />
hinweg als Sponsoring-Partner unterstützen<br />
möchten.<br />
Eine Info-Broschüre über die<br />
Sponsoring-Möglichkeiten<br />
senden wir gerne zu.<br />
JANUAR 2017 –<br />
DIE CÄCILIA WOLKENBURG SPIELT<br />
Auch im Jubiläumsjahr 2017 wird die Bühnenspielgemeinschaft<br />
Cäcilia Wolkenburg ein Divertissementchen<br />
auf die Bühne bringen. Ein buntes<br />
Spektakel mit Musik, Tanz, Spiel und viel kölschem<br />
Herzblut. Über 30.000 Gäste verfolgen in<br />
jedem Jahr die 25 Vorstellungen, die als Gastspiel<br />
der Oper Köln organisiert sind.<br />
DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />
Jeder Sponsoring Partner erhält ein Kartenkontingent,<br />
um Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner<br />
zu diesem einmaligen Event nach Köln einladen<br />
zu können. Ergänzend sind im Jubiläumsjahr<br />
2017 die Sponsoring-Partner mit einer Anzeige im<br />
Programmheft des aktuellen Stückes vertreten.<br />
EINE INFORMATION FÜR<br />
SPONSORING-PARTNER SEPTEMBER 2017 – OPEN-AIR<br />
GALAKONZERT AUF DEM RONCALLIPLATZ<br />
03<br />
DAS SILBER-PAKET:<br />
80 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />
1/2-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />
DAS GOLD-PAKET:<br />
150 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />
1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />
DAS PLATIN-PAKET:<br />
250 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />
2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />
Das absolute Highlight des Jubiläumsjahres: Gemeinsam mit dem WDR-Orchester präsentiert der Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
die schönsten Opernmelodien im Rahmen eines Open-Air Galakonzertes auf dem Roncalliplatz. Rund 3.500 Gäste erwarten wir<br />
am Sonntag, den 17. September im Schatten des Kölner Doms zu diesem einmaligen Klassik-Erlebnis.<br />
DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />
DAS SILBER-PAKET:<br />
Und die besten Plätze sind für Sie und Ihre Gäste reserviert. Zeigen Sie Ihren Geschäftspartnern die schönste Seite Kölns und wohnen<br />
70 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg Sie einem ganz besonderen Konzertabend bei.<br />
1/2-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />
05<br />
DAS GOLD-PAKET:<br />
150 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />
1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />
DAS PLATIN-PAKET:<br />
250 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />
2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Große Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />
40<br />
Gut.<br />
Sicherheit<br />
Vertrauen<br />
Nähe<br />
Kreissparkasse.
Auch in musikalischer Hinsicht hat das Zillche<br />
für die Musiker durchaus Manches zu<br />
bieten. Für die Streicher gibt es immer wieder<br />
anspruchsvolle klassische Partien, die<br />
auch ein versierter Musiker nicht nebenbei<br />
»herunterspielt«, die Trompeter gar kommen<br />
beim Zillche voll auf ihre Kosten, können<br />
hier und da mal »so richtig aufdrehen«,<br />
was ihnen in den klassischen Konzerten in<br />
der Regel verwehrt bleibt. Kein Wunder also,<br />
dass es im Bergischen heißt: Die Trompeter,<br />
die fahren so richtig gerne nach Köln.<br />
Wie bei anderen, mehrfach dargebotenen<br />
Konzerten, so stellt sich im Verlauf von<br />
mehr als 20 Vorstellungen auch beim Zillche<br />
für die Musiker eine gewisse »Routine«<br />
ein, die aber ebenso wie auf der Bühne auch<br />
im vorgelagerten Graben gerne dazu genutzt<br />
wird, mehr »zu spielen«: Steht das<br />
musikalische Gefüge auf einem sicheren<br />
Fundament, dann können eben auch mal<br />
andere musikalische Akzente gesetzt werden.<br />
Das Zillche bleibt mithin auch im<br />
Orchestergraben für die Beteiligten bis zum<br />
letzten Vorhang interessant.<br />
All das sind spezifisch berufliche Aspekte,<br />
die zum Beweis einer besonderen »Nähe«<br />
zwischen den Bergischen Symphoniker und<br />
dem KMGV herangezogen werden können.<br />
Das Leben besteht aber nicht nur aus Arbeit,<br />
es gibt auch eine Zeit danach – und<br />
auch hier zeigt sich, dass in den vergangenen<br />
Jahren ein Band zwischen Orchester<br />
und Chor entstanden ist. Zwar besteigen<br />
die Musiker in der<br />
Regel nach der Vorstellung<br />
den Bus, der sie<br />
zurück ins Bergische<br />
bringt, so dass für persönliche<br />
Kontakte zu<br />
Sängern kaum Gelegenheit<br />
besteht. »Aus<br />
den Augen« bedeutet aber nicht automatisch<br />
»aus dem Sinn«: Manchen Musiker<br />
zieht es auch außerhalb seines Dienstes<br />
nach Köln, um mit Familie und Freunden<br />
einmal live zu erleben, was er/sie sonst<br />
Abend für Abend aus dem Graben heraus<br />
eben »nur« akustisch erlebt: Das Divertissementchen.<br />
Damit zeigt sich, was zu beweisen<br />
war: »Aus Partnern werden Freunde.«<br />
Schlussbemerkung<br />
Es gehört zum Wesen der Zeiten, dass sie<br />
sich ändern – auch am Rhein. Zwar ist nicht<br />
zu leugnen, dass sich regional immer noch<br />
beachtliche Hinweise auf historisch bedingte<br />
kulturelle Differenzen der beiden<br />
Rheinseiten finden lassen (aufwendige<br />
Grabdenkmäler im Linksrheinischen seit<br />
römischer Zeit [Grab des Poblicius an der<br />
Severinstraße, Millionärsallee auf dem<br />
Melatenfriedhof]; rechtsrheinisch teilweise<br />
noch einfachste Erdbestattungen [vgl. Fundumstände<br />
des Neanderthalers bei Düsseldorf]),<br />
aufs Ganze betrachtet sind aber in<br />
den letzten sechzehnhundert Jahren die<br />
Kulturlandschaften links und rechts des<br />
Rheines zu einem Kulturraum zusammengewachsen.<br />
Wie im vorstehenden Beitrag dargelegt<br />
werden konnte, hat auch der als linksrheinischer<br />
Verein gegründete KMGV auf<br />
musikalischem Gebiet seit dem frühen<br />
20. Jahrhundert seinen<br />
Teil zur Überwindung<br />
dieser ehemals einschneidenden<br />
(Kultur-) Grenze<br />
beigetragen. GF<br />
Personen und Persönliches<br />
41
Fauna Musica<br />
42<br />
Als Biologe haben mich<br />
schon immer die exotischen<br />
Arten in ihren Bann gezogen.<br />
Eines schönen Abends<br />
entdeckte ich dann den<br />
KMGV-er und war sofort fasziniert<br />
von seinem Habitus<br />
und seinem Verhalten. Was<br />
tun Biologen nicht alles, um<br />
die Geheimnisse der Natur<br />
zu ergründen. Sie steigen auf die höchsten<br />
Berge oder tauchen in die Tiefsee ab.<br />
Dr. Frank Single<br />
Meine Versuche, die Art mit jährlichen Besuchen<br />
der Cäcilia Wolkenburg näher kennenzulernen,<br />
reichten bei weitem nicht aus.<br />
Da mussten andere Mittel her, nämlich<br />
tarnen und sich unter die KMGV-er mischen.<br />
Also trat ich in die Chorschule ein,<br />
um mich darin zu üben, dem KMGV-er<br />
immer ähnlicher zu werden. Ein schwieriges<br />
Unterfangen, aber es gelang mir als einer der<br />
ihren akzeptiert zu werden. Deshalb möchte<br />
ich heute tiefe Einblicke aus meinen Forschungsergebnissen<br />
einer ganz besonderen<br />
Spezies im Regnum animalum vorstellen.<br />
<strong>Der</strong> KMGV-er ist uns in drei Unterarten<br />
seit vielen Jahrzehnten bekannt und nach<br />
dem heutigen Stand der Wissenschaft fin-<br />
det man diese Spezies nur im<br />
Rheinland in der Umgebung von<br />
Köln. Die Erstbeobachtung lag<br />
um das Jahr 1842. Mit sehr viel<br />
Glück ist es möglich, vereinzelte<br />
Exemplare weltweit anzutreffen.<br />
Die drei Unterarten lassen sich<br />
nicht immer gut unterscheiden.<br />
Mischformen kommen durchaus<br />
vor, was sich in ihrem Sozialverhalten<br />
positiv bemerkbar macht.<br />
Da wäre zunächst die Cecillia spec. zu erwähnen,<br />
die etwa zwischen 150 cm bis 200<br />
cm lang ist; rund 60 bis 100 kg schwer werden<br />
kann (besonders prächtige Exemplare<br />
überschreiten diese Werte). Ihre Fellfarbe ist<br />
sehr verschieden von blond bis braun und<br />
schwarz. Die häufigste Farbe ist jedoch silbergrau.<br />
Stößt man auf große Gruppen dieser<br />
Unterart findet man ausschließlich nur<br />
männliche Exemplare. <strong>Der</strong> Grund hierfür<br />
ist unbekannt und Gegenstand der aktuellen<br />
Forschung.<br />
Die Cecillia spec. ist im Allgemeinen sehr gesellig<br />
und freundlich gesinnt. Nie soll ein<br />
Mensch je durch einen solchen umgekommen<br />
sein. Nein, ganz im Gegenteil! Menschen<br />
suchen geradezu die Nähe zu ihr.<br />
Dazu hat die Menschheit geeignete Begeg-
nungsstätten, wie Philharmonien und Konzertsäle<br />
abseits der Zoos für sie errichtet.<br />
Die KMGV-er lassen sich im Allgemeinen<br />
schwer zähmen. Es gelingt nur besonders<br />
gut ausgebildeten und geduldigen Dompteuren,<br />
wie dem berühmten Bernhard Steiner<br />
und seinem berühmten Assistenten<br />
Christopher Brauckmann, sie zu bändigen.<br />
Hat der Dompteur sie erst einmal so weit,<br />
dass sie ihm seine Aufmerksamkeit schenken,<br />
geben sie durchaus wohlklingende<br />
Soziallaute von sich, die zeitweise so lieblich<br />
klingen, dass dadurch Menschen in Heerscharen<br />
angelockt werden.<br />
Bei einer zweiten Unterart, Cecillia cecillia,<br />
wurde ein sehr sonderbares Verhalten beobachtet<br />
was sich nur paleogenetisch erklären<br />
lässt. Im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte<br />
erlangte er die Fähigkeit, seine Fellfarbe<br />
zu wechseln, ja sogar sein Geschlecht<br />
zu verbergen. Trifft man auf solch eine Ansammlung,<br />
z.B. in Opernhäusern, gelingt es<br />
nur den allerbesten Experten eine Geschlechtsbestimmung<br />
vorzunehmen. Sie<br />
sind wesentlich aufgeschlossener und neigen<br />
dazu, durch ihr eigenartiges Verhalten<br />
und die besonders stark ausgeprägten lokalen<br />
Laute den Menschen ungeheure Freude<br />
zu bereiten.<br />
Sozialverhalten: Hier ist auch die Ausprägung<br />
der Soziallaute sehr speziell. So kommen<br />
hier die so genannten rheinischen Hinterzahnlaute<br />
wesentlich häufiger vor als bei<br />
anderen Unterarten. Auch der kölsche Zungenschlaglaut<br />
wird hier einmalig beobachtet.<br />
Nirgendwo anders auf der Welt wird im Gloria<br />
das Excelsis deo mit vier L gesungen.<br />
Die dritte und letzte Unterart ist die Cecillia<br />
cella choriensis. Sie zeichnet sich dadurch<br />
aus, dass hier der Gemeinschaftssinn in jeglicher<br />
Hinsicht überdurchschnittlich ausgeprägt<br />
ist. Sie treten grundsätzlich nur im<br />
Rudel auf und sind fast ausschließlich in den<br />
dafür geeigneten Räumlichkeiten haltbar.<br />
Ihre Soziallaute sind so fein und präzise, dass<br />
sie sogar einen Sinusgenerator beeindrucken<br />
könnten. Hinterzahnlaute oder der kölsche<br />
Zungenschlag sind ihnen fremd.<br />
Eine Synanthropie aller drei Unterarten<br />
scheint nicht immer zu funktionieren. Dies<br />
unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen.<br />
Cecillia cecillia ist in den Monaten Januar bis<br />
März im eigenen Bau kaum anzutreffen. Gelegentlich<br />
lassen sich einzelne Exemplare<br />
zwischen den Fütterungen beobachten. Dagegen<br />
ist Cecillia spec. ganzjährig am gleichen<br />
Ort zu finden. Festgelegte Fütterungszeiten<br />
machen es den Wissenschaftlern und<br />
Dompteuren leichter, sie zu studieren.<br />
Einzelhaltung: Die Einzelhaltung ist sehr<br />
schwierig, weshalb man sich in den 50er<br />
Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts dazu<br />
entschloss, einen adäquaten Bau, nämlich<br />
die Wolkenburg, für den Aufenthalt dieser<br />
Spezies zu schaffen.<br />
Fütterung: Bei der Nahrung ist der KMGVer<br />
sehr genügsam aber wählerisch. Er isst ausschließlich<br />
Frikadellen, Schnitzel und Halve<br />
Hahn. Dazu wird Kölsch gereicht. Experimente,<br />
bei denen man versuchte, die Arten<br />
an Altbier zu gewöhnen, führten zu Verwirrtheit,<br />
Lähmungserscheinungen und<br />
geistigem Verfall. Laut Herrn Steiner hat es<br />
sich bewährt, die Fütterung immer erst nach<br />
den Dressuren durchzuführen. Dies erleichtert<br />
das Training und die Haltung.<br />
Befürchtete man viele Jahre lang ein Aussterben<br />
dieser Art, beobachtet man nun<br />
einen signifikanten Anstieg der Population.<br />
Die Ursachen sind völlig unklar. Balzverhalten<br />
wird aller Orten beobachtet, Paarungsverhalten<br />
nie.<br />
Hoffen wir, dass uns diese Art noch lange<br />
erhalten bleibt und den Menschen weiterhin<br />
so viel Freude bereitet. Ich habe sie innerhalb<br />
eines Jahres meiner Forschungstätigkeit<br />
lieben gelernt.<br />
FS<br />
KMGV einmal anders<br />
43
KMGV-Familie<br />
Geburtstage im April<br />
01.04.1<strong>96</strong>1 55 Jahre<br />
Stefan Schreiner<br />
Fördermitglied<br />
02.04.1951 65 Jahre<br />
Bernd Voß<br />
Fördermitglied<br />
24.04.1941 75 Jahre<br />
Wolfgang Hacker<br />
Fördermitglied<br />
24.04.1946 70 Jahre<br />
Wolfgang Bartel<br />
aktiver Sänger<br />
16.05.1<strong>96</strong>6 50 Jahre<br />
Michael Friedrich<br />
aktiver Sänger<br />
44<br />
04.04.1946 70 Jahre<br />
Peter Mauthe<br />
aktiver Sänger<br />
19.05.1<strong>96</strong>6 50 Jahre<br />
Frank Oppermann<br />
aktiver Sänger<br />
10.04.1936 80 Jahre<br />
Maria Trude<br />
Witwenmitglied<br />
12.04.1941 75 Jahre<br />
Dipl. Ing. Wolfgang Virnich<br />
aktiver Sänger<br />
17.04.1981 35 Jahre<br />
Lars Lessenich<br />
Fördermitglied<br />
29.04.1936 80 Jahre<br />
Ingrid Küster<br />
Fördermitglied<br />
30.04.1936 80 Jahre<br />
Dr. Erich Eckert<br />
Fördermitglied<br />
Geburtstage im Mai<br />
01.05.1956 60 Jahre<br />
Dr. Wolfgang Hammers<br />
Fördermitglied<br />
05.05.1951 65 Jahre<br />
Hans Weber nicht ausübend<br />
27.05.1936 80 Jahre<br />
Dr. Ulrich Demmel<br />
Fördermitglied<br />
Geburtstage im Juni<br />
01.06.1931 85 Jahre<br />
Pastor Josef Eßer<br />
Fördermitglied<br />
03.06.1926 90 Jahre<br />
Herbert Marnett<br />
Fördermitglied
04.06.1981 35 Jahre<br />
Ralf Strotmann<br />
aktiver Sänger<br />
08.06.46 70 Jahre<br />
Gerhard Preckel<br />
Fördermitglied<br />
13.06.1931 85 Jahre<br />
Adalbert Wadle<br />
aktiver Sänger<br />
14.06.1936 80 Jahre<br />
Josefine Weber<br />
Fördermitglied<br />
17.06.1941 75 Jahre<br />
Agnes Wilde<br />
Fördermitglied<br />
24.06.1936 80 Jahre<br />
Hans-Dieter Vosen<br />
Fördermitglied<br />
27.06.1946 70 Jahre<br />
Herbert Kurth<br />
aktiver Sänger<br />
Neue Fördermitglieder<br />
Rosemarie Kronen-Wiesbaum<br />
Gold-Krämer-Stiftung<br />
Silvia Hornstein<br />
Michael Seifert<br />
Neue Witwenmitglieder<br />
Monika Gräf<br />
Neue Sänger<br />
Manfred Nonnast 2. Tenor<br />
KMGV-Familie<br />
45<br />
15.06.1936 80 Jahre<br />
Leo Moers Fördermitglied<br />
15.06.1946 70 Jahre<br />
Manfred Radermacher<br />
aktiver Sänger<br />
29.06.1<strong>96</strong>6 50 Jahre<br />
Johannes Fromm<br />
aktiver Sänger<br />
Martin-Oliver Nonnast<br />
2. Tenor<br />
16.06.1941 75 Jahre<br />
Hansmanfred Boden<br />
Fördermitglied
Köln: 0221-179 44 43<br />
Leverkusen: 0214 - 400 08 10<br />
Grevenbroich: 02181- 6 91 90<br />
Trauerhalle & Abschiedsraum<br />
• Bestattungen jeder Art,<br />
an allen Orten und in jeder Preislage<br />
• Vorsorge zu Lebzeiten<br />
• Wir sind Tag und Nacht für Sie da!<br />
Mit neuem Denken, aus alter Tradition, helfen wir mit persönlicher Trauerbegleitung.<br />
Internet: www.rheindorf-bestattungen.de<br />
A K T I V E S M I T G L I E D I M K M G V<br />
46<br />
DUNKEL<br />
STEINMETZ-<br />
BETRIEB<br />
E. Dunkel u. Söhne GmbH<br />
Venloer Straße 1061<br />
50829 Köln<br />
Telefon 0221-5 00 23 84<br />
Telefax 0221-5 00 25 19<br />
dunkel-steinmetz@t-online.de<br />
Grabstätte des 1. KMGV-Dirigenten<br />
Franz Weber<br />
auf dem Friedhof Melaten<br />
Betreuung durch die Firma Dunkel<br />
Bei der Vermittlung von<br />
Denkmalpatenschaften sind wir behilflich.
<strong>Der</strong> KMGV trauert um<br />
Hermann Hackstein<br />
verstorben Dezember 2015<br />
Sänger seit 1<strong>96</strong>2<br />
Dieter Kock<br />
Fördermitglied seit 2004<br />
Wolfgang Rduch<br />
verstorben Dezember 2015<br />
Fördermitglied seit 1970<br />
Michael Lehmann<br />
verstorben Februar <strong>2016</strong><br />
Aktiver Sänger seit 1.12.2011<br />
Michael Lehmann<br />
Für uns immer noch unfassbar,<br />
verstarb am 10. Februar unser<br />
Mitspieler Michael Lehmann<br />
plötzlich und unerwartet im<br />
Alter von 48 Jahren. Bis zum<br />
Tag davor hatte er als Sänger<br />
und Mitspieler bei unserem<br />
diesjährigen Zillche mitgewirkt.<br />
Wir verlieren mit Michael<br />
einen sympathischen und liebenswerten<br />
Menschen, der<br />
vielen ein wahrer Freund war.<br />
Wir trauern um ihn, und werden ihn nicht vergessen. Unsere<br />
Anteilnahme gilt seiner Familie.<br />
Manfred Kölzer [Baas der Cäcilia]<br />
KMGV-Familie<br />
Impressum<br />
47<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> ist die<br />
Vereinszeitschrift des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins.<br />
Sie erscheint viermal jährlich.<br />
<strong>Der</strong> Bezugspreis ist im<br />
Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Herausgeber:<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
Mauritiussteinweg 59<br />
(Wolkenburg) 50676 Köln<br />
Telefon 0221 23 12 32<br />
Telefax 0221 23 75 58<br />
www.kmgv.de · info@kmgv.de<br />
Sekretariat: Birgit Larres<br />
Bürozeit: Montag, Dienstag,<br />
Mittwoch: 09.30 – 12.30 Uhr<br />
und 14.00 – 16.30 Uhr<br />
Donnerstag (Probentag):<br />
14.00 – 19.30 Uhr<br />
Freitag: 09.30 – 12.30 Uhr<br />
Bankverbindungen:<br />
Sparkasse KölnBonn<br />
DE63 3705 0198 0005 6620 44<br />
BIC COLSDE33<br />
Kreissparkasse Köln<br />
DE54 3705 0299 0000 0099 17<br />
BIC COKSDE33<br />
Commerzbank Köln<br />
DE54 3704 0044 0131 8120 00<br />
BIC COBADEFFXXX<br />
Präsident: Gerd K. Schwieren<br />
Dirigent: Bernhard Steiner<br />
Redaktionsleitung<br />
Uwe Rosenhahn<br />
Einsendeschluss für Artikel<br />
<strong>Burgbote</strong> 02.<strong>2016</strong>:<br />
10.04.<strong>2016</strong><br />
Die Redaktion behält sich vor,<br />
eingereichte Texte zu redigieren.<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Detlef Blöcke (DB)<br />
Pascal Deter (PD)<br />
Georg Fickus (GF)<br />
Axel Hollander (AH)<br />
Bernd Nink (BN)<br />
Uwe Rosenhahn (UR)<br />
Frank Single (FS)<br />
Ralf Strotmann (RS)<br />
Angelo Valtzis (AV)<br />
Björn Wilhelm (BW)<br />
Anzeigen und Produktion:<br />
artwork Wolfgang Bialek<br />
Tel. 02232 9935711<br />
Fax 03222 3397185<br />
Bildnachweis:<br />
André Boeck, Marco Göhre,<br />
Marius Kreuder, HD Rattay,<br />
Angelika Rheindorf, Simon<br />
Roloff, Uwe Rosenhahn,<br />
Manfred Schreier, Emil Zander,<br />
KMGV-Archiv
Immer da, immer nah.<br />
Wer von Vielem „ein Lied singen“<br />
kann, braucht eine Versicherung,<br />
die den richtigen Ton trifft.<br />
Geschäftsstellenleiter Lars Lessenich<br />
Kalk-Mülheimer-Str. 327 • 51065 Köln<br />
Telefon 0221 625921<br />
lars.lessenich@gs.provinzial.com<br />
www.provinzial.com<br />
»<br />
Mögen<br />
alle Deine Himmel blau sein, mögen alle<br />
Deine Träume wahr werden, mögen alle Deine<br />
Freunde wahrhaft wahre Freunde und alle Deine<br />
Freuden vollkommen sein. Irischer Segenswunsch
Die Schäl Sick und<br />
die Deutsche Bahn<br />
Das war jahrelang immer ärgerlich,<br />
anstrengend und ging manchmal schief:<br />
Die letzte und schönste der Zillche-Aufführungen<br />
am Karnevals-Dienstag musste<br />
Mitspieler Detlef Blöcker fast jedes Mal früher<br />
verlassen, um den letzten Zug von Köln<br />
in Richtung Bonn-Beuel, Bad Honnef und<br />
Unkel noch zu erreichen. Was die Bahn mit<br />
Sonderfahrplänen während der tollen Tage<br />
im Rheinland an späteren Sonderzügen bot,<br />
galt bisher nie für die südliche Schäl Sick.<br />
Von dort stammen inzwischen mehrere<br />
Sänger, die sich scherzhaft auch »Siebengebirgsmafia<br />
im KMGV« nennen.<br />
Eine Lösung mußte her. Detlef Blöcker<br />
schrieb darum schon am 11.11.2014 an<br />
NRW-Verkehrsminister Michael Groschek<br />
einen launigen Brief, in dem er den Wunsch<br />
nach späteren Zugverbindungen u.a. wie<br />
folgt begründete:<br />
…. Wie schön für uns alle von der südlichen<br />
»Schäl Sick« wäre es, wenn, wie an Wochenenden,<br />
je ein Zug der RB 27 um<br />
00.01h und 01.01h am Aschermittwoch<br />
früh fahren würde. Oder sind wir von der<br />
Schäl Sick nicht so wichtig? Ich baue auch<br />
darauf, dass Sie als Rheinländer aus Oberhausen<br />
für meine Bitte, die ich übrigens mit<br />
vielen aus meiner Region teile, Verständnis<br />
haben und die entsprechenden Schritte einleiten.<br />
Für eine positive Regelung verspreche<br />
ich Ihnen mit Ihrer Gattin eine Einladung<br />
am Abend des Karnevalsdienstag in<br />
das Divertissementchen 2015 der Cäcilia<br />
Wolkenburg in der Kölner Oper am Rhein,<br />
an dem ich seit 15 Jahren mitwirke und anschließend<br />
mindestens ein Kölsch und ein<br />
gutes Essen in einem Kölner Brauhaus!<br />
Cäcilia-Baas Manfred Kölzer und Detlef<br />
Blöcker waren sich einig: Wenn das klappt,<br />
wird der Minister eingeladen. Nach einigem<br />
Hin und Her wegen diverser Zuständigkeiten<br />
fuhr in Köln am Aschermittwoch<br />
<strong>2016</strong> früh um 00.01 Uhr tatsächlich ein<br />
Sonderzug. Die südliche Schäl Sick ist nun<br />
auch Karnevalsdienstag-Nacht an das feiernde<br />
Köln angeschlossen.<br />
DB<br />
Sonderfahrpläne der KVB<br />
49
50<br />
Noch immer<br />
jot jejange?<br />
Wie hatte ich mich gefreut, aus meinem<br />
Wolkenburg-Gebälk wieder zum Gastspiel<br />
der Cäcilia in das frisch renovierte Opernhaus<br />
ziehen zu dürfen. Fehlanzeige, große<br />
Pleite. Obwohl, hätte man das nicht schon<br />
lange vorher erkennen müssen und das –<br />
immerhin bestens vertraute und bewährte –<br />
Blaue Zelt quasi in Reserve halten sollen?<br />
Wie kann es sein, dass noch wenige Wochen<br />
vorher an einem Wiedereröffnungs-Termin<br />
am Offenbach-Platz festgehalten wurde, der<br />
dann um unsägliche drei Jahre (oder mehr)<br />
verschoben wurde – von den gewaltigen zusätzlichen<br />
Kosten ganz abgesehen. Wo doch<br />
selbst ein Laie sehen konnte, dass diese<br />
Baustelle so schnell nicht fertig werden<br />
würde. Was machen eigentlich die Hundertschaften<br />
städtischer Mitarbeiter im Bau- und<br />
Kulturdezernat? <strong>Der</strong>en Oberhäuptlinge allerdings<br />
sowieso jede Verantwortung ablehnen<br />
einschließlich der Opernintendanz, um<br />
deren Haus es doch geht. Typisch und im<br />
wiederholten Falle: was für ein Armutszeugnis<br />
städtischer Verwaltung.
Konsequenz für das Zillche: statt Blauem<br />
Zelt jetzt Weißes Festzelt in Deutz, hinterm<br />
Bahnhof, auf einer Brachfläche, die demnächst<br />
bebaut wird. Auf die »Schäl Sick«<br />
konnte und wollte ich nicht (der Rhein!),<br />
aber ich hörte viel Bewunderung für die<br />
logistische, technische und organisatorische<br />
Leistung beim Aufbau dieser neuen Spielstätte.<br />
Alle Achtung! Aber obwohl alles bis<br />
ins Detail bestens eingerichtet wurde, es<br />
bleibt ein Zelt – zudem an einem nicht besonders<br />
freundlichen Ort. Ein Riesenzelt,<br />
das trotz aller Mühen doch Defizite aufweist<br />
(Geräuschkulisse, Sichtverhältnisse etc.).<br />
Davon offenbar unbeeindruckt war das<br />
treue Zillche-Publikum, das voller Begeisterung<br />
jeden Abend mit den Sängern und<br />
Tänzern mitfeierte. Es soll sogar Leute gegeben<br />
haben, die das Zillche im Weißen<br />
Zelt für das Beste seit langem hielten.<br />
Trotzdem – aus welchem Grunde im Einzelnen<br />
auch immer – viele Plätze blieben<br />
leer. Äußerst ungewöhnlich. Mit dieser Reaktion<br />
des potenziellen Publikums ging leider<br />
auch ein ganz wesentlicher, oft bewunderter<br />
Nimbus Eurer Veranstaltung verloren,<br />
nämlich der des Besonderen und des<br />
Privilegs, dafür Karten zu bekommen (was<br />
rar ist, ist begehrt...!).<br />
War in der Euphorie, die Lösung für das<br />
Spielstättenproblem gefunden zu haben, am<br />
Ende Artikel 3 des Kölschen Grundgesetzes<br />
im Spiel: »Et hätt noch immer jot jejange«?<br />
Aber letztlich war die tolle Stimmung im<br />
Zelt alle Mühe (und allen finanziellen Einsatz<br />
für die Bewahrung der langen Zillche-<br />
Tradition) wert. Insofern bin ich gern geneigt,<br />
anzuerkennen, dass dies die beste<br />
aller angebotenen Lösungen gewesen ist.<br />
Und um sachlich korrekt zu bleiben: Trotz<br />
aller Mängel sind diejenigen zu würdigen,<br />
die sich in der causa Weißes Zelt bis zur Erschöpfung<br />
aufgerieben haben.<br />
Schlussfolgerung für die Zukunft unseres<br />
geliebten Zillche: neue Überlegungen müssen<br />
angestellt werden, bei denen durchaus<br />
auch eine Rolle spielen könnte, sich wieder<br />
etwas rar zu machen. Eine Option ist sicher<br />
das toll eingerichtete Weiße Zelt – in freundlicherem<br />
Gelände, das vom Publikum angenommen<br />
wird. Einige Verbesserungen dürften<br />
machbar sein (z.B. Sichtverhältnisse:<br />
maximal drei Reihen pro Ebene! Entzerrung<br />
der Garderobe). Auch und gerade im Jubiläumsjahr<br />
Eures KMGV müsste alles vermieden<br />
werden, was nach »Notlösung« aussieht<br />
– sonst lieber Verzicht, es gibt ja genug<br />
andere Veranstaltungen, um zu glänzen!<br />
Auch eine Rückkehr zur Oper in ihrem<br />
jetzigen Domizil, wo das von eurem Publikum<br />
geschätzte Umfeld ist, scheint denkbar.<br />
Lieber eine Nummer kleiner, aber ausverkauft!<br />
Warum nicht auf Altbewährtes zurückgreifen<br />
und den Aufwand der geringeren<br />
Platz- bzw. Einnahmen-Kapazität anpassen?<br />
Aber schön wäre es schon, wenn<br />
Ihr wieder auf die linke Stromseite zurückkehrtet.<br />
Wie würde ich mich freuen, wieder bei<br />
eurem Spiel dabei zu sein.<br />
Euer Spötter<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt<br />
51
Aus dem Archiv des <strong>Burgbote</strong>n<br />
Anlässlich der Berichterstattung über<br />
das Zillche <strong>2016</strong> hat der <strong>Burgbote</strong> in<br />
Unterlagen aus dem vergangenen Jahrhundert<br />
(1959) geblättert. Und so<br />
wurde damals für das Divertissementchen<br />
geworben:<br />
UR<br />
KMGV Archiv<br />
52<br />
Ausdruck der Freude<br />
Horst Meyer<br />
Ja, das ist die reinste Freude,<br />
blauen Himmel mal zu seh’n.<br />
Wie die Menschen wieder lachen,<br />
wenn sie die Sonne wieder seh’n.<br />
Ja, das ist die reinste Freude,<br />
die Natur in Voller Pracht.<br />
Sie ist aufgeweckt und blüht,<br />
wie das die Menschen fröhlich macht.<br />
Ja, das ist die reinste Freude,<br />
überall wird sie entfacht.<br />
Singen, Tanzen, Jubeln, Springen,<br />
das hat der Frühling uns gebracht.
O-Töne Steiner<br />
Bitte nicht lächeln und trotzdem<br />
falsch singen. Das hört sich an wie<br />
bei einem Zweijährigen auf dem Topf<br />
wenn er fertig ist.<br />
Bei den 2. Bässen lassen manche noch<br />
den Nachbarn singen, versuchen Sie es<br />
doch einmal selbst.<br />
Das Wichtigste beim gemeinsamen Singen<br />
ist, nur nicht nachgeben, auch wenn man<br />
genau hört, dass man falsch singt.<br />
Wie ist ihr Ton? Sie meinen den richtigen,<br />
aber man kann ihn nicht erkennen.<br />
Das klingt ein bisschen wie kurz nach der<br />
Tollwutimpfung.<br />
Bei so einem Jägerchor kommen die<br />
Viecher nicht aus dem Lachen heraus.<br />
Lächeln Sie den Ton an …, nein, lieber<br />
doch nicht.<br />
Wir brauchen so einen leptosomen Ton<br />
und keinen pyknischen.<br />
Das ist die zweite Stelle. Jetzt dürfen<br />
Sie das singen, was Sie bei der ersten<br />
Stelle besser nicht gesungen hätten.<br />
Mit Körpereinsatz, das ist Singen.<br />
Das andere ist Badewanne.<br />
»Ich will ihr folgen durch Wälder und<br />
Meer.« Weit werden Sie aber nicht kommen,<br />
das kann ich Ihnen sagen. So kommen Sie<br />
nur bis zum Gartenzaun.<br />
Sie sind da am Grundeln. Das ist das, was die Enten<br />
machen. Na ja, der ein oder andere Schwan ist schon<br />
auch dabei.<br />
O-Töne Steiner<br />
53
KMGV-Termine <strong>2016</strong><br />
54<br />
KMGV-Termine <strong>2016</strong><br />
• Die KMGV-Proben finden donnerstags von 19 bis 21.30 Uhr in der Wolkenburg statt.<br />
• Die Chorschule für bereits aufgenommene Sänger findet donnerstags von 18 bis 19 Uhr statt.<br />
• Die Chorschule für Aspiranten findet donnerstags statt.<br />
Interessierte sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich im Sekretariat.<br />
Besonderheiten » 2. Quartal <strong>2016</strong><br />
Samstag 16.4. 12.00 Auftritt (max. 40 Sänger) bei der Frühjahrskampagne<br />
der Stiftung Stadtgedächtnis auf dem Roncalli-Platz<br />
Donnerstag 12.5. 19.00 Jahreshauptversammlung in der Wolkenburg<br />
Sonntag 26.6. KMGV-Gedenkgottesdienst mit anschließendem<br />
Familientag im Kloster Knechtsteden<br />
Ausblick » 3. Quartal <strong>2016</strong><br />
1. bis 3.7. Probenwochenende Bad Honnef<br />
1. bis 4.9. Sängerreise, u.a. Trier und Diekirch (Luxemburg)<br />
Sonderproben <strong>2016</strong> Stimmgruppe: Tenöre<br />
Montag 14.03. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Opernchöre<br />
Dienstag 05.04. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Programm Festakt<br />
Montag 02.05. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Dienstag 31.05. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Dienstag 12.07. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Montag 15.08. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Dienstag 13.09. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Programm Festakt<br />
Sonderproben <strong>2016</strong> Stimmgruppe: Bässe<br />
Montag 21.03. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Opernchöre<br />
Dienstag 19.04. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Programm Festakt<br />
Montag 09.05. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Dienstag 07.06. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Dienstag 19.07. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Montag 22.08. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Dienstag 20.09. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Programm Festakt<br />
Sonderproben <strong>2016</strong> samstags<br />
Samstag 16.04. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Festakt<br />
Samstag 21.05. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Samstag 25.06. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Samstag 06.08. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Samstag 27.08. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Samstag 08.10. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Opernchöre<br />
Terminänderungen vorbehalten – siehe auch: Aushang (Cäcilienzimmer) oder www.kmgv.de
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2 Juli <strong>2016</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong><br />
Mitteilungsblatt des KMGV <strong>Jahrgang</strong> <strong>96</strong><br />
175<br />
KÖLNER<br />
MÄNNER<br />
GESANG<br />
VEREIN<br />
JAHRE<br />
1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />
Lajos Wenzel – Autor und<br />
Regisseur des Divertissementchens<br />
2017<br />
Vorstellabend<br />
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KölnBonn
Lajos Wenzel stellt das neue Stück vor – am 30. Mai <strong>2016</strong> in der Wolkenburg<br />
175<br />
KÖLNER<br />
MÄNNER<br />
GESANG<br />
VEREIN<br />
JAHRE<br />
Mauritiussteinweg 59<br />
(Wolkenburg)<br />
50676 Köln<br />
Tel. 02 21-231232<br />
Fax 02 21-237558<br />
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1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />
KMGV<br />
KÖLNER<br />
MÄNNER-GESANG<br />
VEREIN<br />
gegründet 1842<br />
2 Inhalt<br />
Vorwort 5<br />
KMGV – Jahreshauptversammlung 6<br />
Vorstellabend – Zillche 2017 12<br />
Personen und Persönliches 14<br />
Lajos Wenzel<br />
Kultur Pur – ein Ballett auf Reisen 22<br />
Probendisziplin 26<br />
Chorreise als Alternative zum Jahreskonzert 30<br />
Musikausschuss 34<br />
Eigenverantwortung im Umgang mit Noten<br />
Auftaktveranstaltung für Spendensammlung 36<br />
KMGV – mein erstes Jahr 38<br />
KMGV-Familie 46<br />
Impressum 49<br />
Seniorennachmittag 51<br />
Jubiläumsfahrt der Gruppe 66 52<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt 54<br />
Aus dem Archiv 56<br />
O-Töne Steiner 57<br />
KMGV-Termine <strong>2016</strong> 58<br />
3
neue Anzeige
Zillche-Spielstätte steht fest –<br />
für die nächsten drei Jahre<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
nach langen und anstrengenden Verhandlungen<br />
mit der Stadt Köln hat der Vorstand<br />
des KMGV in diesen Tagen eine Vereinbarung<br />
über den Auftrittsort der Cäcilia Wolkenburg<br />
erzielt. In den kommenden drei<br />
Spielzeiten, also 2017, 2018 und 2019 führen<br />
wir das Divertissementchen im Staatenhaus<br />
auf, wo auch die Oper Köln residiert.<br />
Da der Saal deutlich weniger Zuschauer<br />
fasst als die diversen Zillche-Zelte in den<br />
letzten Jahren, wird es zumindest im kommenden<br />
Jahr mehr Aufführungen geben,<br />
nämlich 28. Die Premiere findet am 28. Januar<br />
2017 statt. Als Probebühne dient für<br />
die nächste Session weiterhin das Studio in<br />
Hürth, da im Staatenhaus keine Möglichkeit<br />
besteht, zeitgleich zu anderen Aufführungen<br />
zu proben.<br />
Wie wichtig die Tatsache ist, dass wenigstens<br />
für die kommenden drei Jahre der<br />
Spielort fürs Divertissementchen gesichert<br />
ist, konnte jedes Vereinsmitglied anhand der<br />
auf der jüngsten Hauptversammlung des<br />
Kölner Männer-Gesang-Vereins vorgelegten<br />
Bilanz der Spielzeit <strong>2016</strong> erkennen. Die<br />
äußerst widrigen Rahmenbedingungen sowie<br />
die lange Zeit herrschende Unsicherheit<br />
über den Auftrittsort brachten in diesem<br />
Jahr besondere Herausforderungen vor<br />
allem in finanzieller Hinsicht mit sich. Aufgrund<br />
der nun für einige Jahre herrschenden<br />
Bühnen-Sicherheit sollte es uns gelingen,<br />
an die wirtschaftlichen Erfolge der Vergangenheit<br />
anzuknüpfen.<br />
Denn nur mit einer gesunden ökonomischen<br />
Basis kann der KMGV die für 2017,<br />
dem Jahr des 175. Vereinsjubiläums geplanten<br />
diversen Aktivitäten stemmen. So haben<br />
inzwischen nicht nur die Proben für unsere<br />
Chorkonzerte im Jubiläumsjahr begonnen,<br />
sondern es startete auch die Vermarktung<br />
der Eintrittskarten für das große Open-Air-<br />
Konzert im Schatten des Doms. Jeder Sänger<br />
ist aufgerufen, sich nicht nur konzentriert<br />
und diszipliniert an der Einstudierung<br />
zu beteiligen, sondern auch so viele Besucher<br />
wie möglich für das Konzert am 17.<br />
September 2017 auf dem Roncalliplatz zu<br />
begeistern.<br />
<strong>Der</strong> Intensivierung der Probenarbeit diente<br />
auch das diesjährige, aus meiner Sicht sehr<br />
effiziente Probenwochenende in Bad Honnef.<br />
Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem<br />
bereits Erlernten auf der bevorstehenden<br />
Konzertreise (1. bis 4. September) nach Trier<br />
und Diekirch (Luxemburg) gute musikalische<br />
Visitenkarten sowohl bei geistlicher<br />
Chormusik als auch beim Thema Oper und<br />
Operette abgeben werden.<br />
Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle<br />
den eifrigen Organisatoren unseres traditionellen<br />
Gedenkgottesdienstes. Besonders<br />
hervorheben möchte ich die Idee, das Gedenken<br />
an unsere Verstorbenen mit einem<br />
Familienfest ausklingen zu lassen. Die wunderschöne<br />
Klosteranlage in Knechtsteden<br />
bot sowohl in akustischer Hinsicht für den<br />
Gesang als auch in gastronomischer Hinsicht<br />
für den<br />
Ausklang einen<br />
würdigen Rahmen.<br />
Ihr<br />
Gerd Schwieren<br />
Vorwort<br />
5
Planung ist alles:<br />
Einrichten im Interim<br />
6<br />
Den Verantwortlichen des Kölner Männer-<br />
Gesang-Vereins war es wichtig, die Mitglieder<br />
für die umfangreichen Planungen der<br />
kommenden zwei Jahre hinter sich zu wissen.<br />
Auf der Jahreshauptversammlung des<br />
KMGV wurde von Seiten des Vorstandes<br />
mehrfach um Zustimmung geworben, die<br />
zum Teil schwierigen Verhandlungen zum<br />
Opern-Interim der Cäcilia Wolkenburg und<br />
zum Fest-Zyklus im Jubiläumsjahr 2017 wie<br />
vorgestellt weiterführen zu können. Letztlich<br />
gaben die Sänger den verantwortlichen<br />
Planern mit breiter Mehrheit die nötige<br />
Rückendeckung, um die anstehenden Aufgaben<br />
im Sinne des KMGV lösen zu können.<br />
Ereignisreich war das Jahr 2015 – und anstrengend<br />
für die Sänger des KMGV: Mit<br />
insgesamt 59 Proben haben sie das Repertoire<br />
für die musikalischen Auftritte (Einladungen<br />
zu den Flüster-Sitzungen der<br />
Blauen Funken und der Großen Kölner,<br />
Frühlingskonzert in Bornheim, das Volkslied-Jahreskonzert<br />
inklusive dem dreitägigen<br />
Probenwochenende, der Gedenkgottesdienst<br />
sowie das Benefizkonzert zu Weihnachten<br />
in St. Kunibert) und die<br />
gesellig-gesellschaftlichen Veranstaltungen<br />
des Chores (Tag der offenen Wolkenburg<br />
und Senioren-Cafe) einstudiert. An der Zukunft<br />
des Vereins arbeiteten Mitglieder wie<br />
Förderer des KMGV auf der Mitgliederversammlung<br />
und der Kuratoriumssitzung.<br />
Auch der Kammerchor hat mit seinen zusätzlichen<br />
Proben den Satzungszweck<br />
(»durch Ausübung des Männerchorgesanges<br />
die Kunst zu fördern«) gepflegt, wie<br />
durch drei weitere Konzerte die Außenwahrnehmung<br />
des KMGV gefördert: In<br />
Bergisch Gladbach sang der Kammerchor<br />
gemeinsam mit dem Sophienchor romantisches<br />
Liedgut, in Unkel eröffnete das Ensemble<br />
die Carl-Loewe-Musiktage und in<br />
Brauweiler beschlossen die Kölner Sänger<br />
mit ihrem Weihnachtskonzert das musikalische<br />
Jahr des Kammerchores. Die Bühnenspielgemeinschaft<br />
»Cäcilia Wolkenburg«<br />
brachte 2015 das Divertissementchen »Diva<br />
Colonia« 26 mal zur Aufführung (zzgl. 3<br />
Rahmenveranstaltungen).<br />
Überschattet wurde das Vereinsjahr von der<br />
Hiobsbotschaft, dass die Bühnenspielgemeinschaft<br />
<strong>2016</strong> nicht wie geplant in die<br />
Oper am Offenbachplatz zurückkehren<br />
konnte. Diese Spielstätte wird noch für<br />
mehrere Jahre als unfertige Baustelle bestehen<br />
bleiben und damit auch dem Zillche<br />
nicht zur Verfügung stehen. Doch zum »Interim<br />
vom Interim« sprach der Cäcilia-Ausschuss<br />
in seinem Rechenschaftsbericht ausführlich<br />
– dazu später mehr.<br />
Mitgliederentwicklung und<br />
Probenbeteiligung<br />
Leider hat der KMGV auch 2015 mehrere<br />
Todesfälle zu beklagen. Wie in jedem Jahr<br />
begann die Mitgliederversammlung daher<br />
mit einem Gedenken an die im Vorjahr verstorbenen<br />
Mitglieder des Vereins. Fünf Sänger<br />
und vier Fördermitglieder hat der Verein<br />
in 2015 für immer verabschieden müssen.<br />
Dann berichtete der Vorstand. Nach dem<br />
einführenden Jahresrückblick des Präsiden-
KMGV Mitgliederversammlung<br />
ten konnten die Vorstandsmitglieder Manfred<br />
Schreier und Dirk Pütz erfreuliche<br />
Zahlen zur Mitgliederentwicklung und Probenbeteiligung<br />
präsentieren. Zum Ende des<br />
Vereinsjahres 2015 zählte das Mitgliederverzeichnis<br />
des KMGV 257 (davon 207 aktive)<br />
Sänger. Das entspricht einem Zuwachs<br />
von 10 Sängern (+21 / -11). Weiter gehören<br />
zur KMGV-Familie 318 Förder-, 31 Witwen-<br />
und 37 Kuratoriumsmitglieder.<br />
Hinsichtlich der Probenbeteiligung konnte<br />
Dirk Pütz »das beste Ergebnis seit 2008«<br />
verkünden: 62% der Sänger besuchten<br />
mindestens drei Viertel der Proben (75%-<br />
Hürde). Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei<br />
mageren 41%. Insgesamt beeindruckte das<br />
Gros der Sänger relativ gleichmäßig über<br />
alle Stimmgruppen verteilt (ein Novum!)<br />
mit überdurchschnittlich hoher und konstanter<br />
Teilnahme an den Donnerstags-Proben<br />
im zurückliegenden Vereinsjahr 2015.<br />
Es folgte die Ehrung der besonders fleißigen<br />
»Probilare« und der Jubilare. Für ihre<br />
besonders regelmäßige Probenbeteiligung<br />
von mehr als 90% wurden geehrt:<br />
Im 1. Tenor die Sänger<br />
Wilfried Baudenbacher, Ferdinand Laux, Siegfried<br />
Oedekoven, Heinz-Peter Schmitz und<br />
Sven Weiß.<br />
Im 2. Tenor die Sänger<br />
Klaus Kriegel, Joachim Sander, Heinrich Suttrup,<br />
Werner Stoll und Paul-Heinz Stricker.<br />
Im 1. Bass die Sänger<br />
Hans Becker, Josef Feith, Paul Georg Fickus,<br />
Brice Hamet, Jens Hanzlik, Ralf Kaiser, Günter<br />
Knoke, Stefan Markwort, Peter Neugärtner,<br />
Heinz-Dieter Paul, Dirk Pütz, Günther Roggendorf,<br />
Manfred Schreier, Gerd Schwieren, Frank<br />
Single, Richard Soleau, Klaus Tilly, Angelo Valtzis,<br />
Jörg Westkamp und Björn Wilhelm.<br />
Im 2. Bass die Sänger<br />
Rainer Gessner, Heinz-Peter Hartlieb, Horst<br />
Meyer, Uwe Schiemann und Adalbert Wadle.<br />
7
8<br />
Für langjährige Mitgliedschaft wurden<br />
ausgezeichnet<br />
25 Jahre Vereinsmitgliedschaft:<br />
Heinz-Dieter Paul, Hermann-Josef Rummel-<br />
Scheschonk, Horst Schmitz und Hans Weber<br />
Seit 40 Jahren dem KMGV treu ergeben<br />
sind die Sänger:<br />
Paul-Josef Essers, Ferdinand Laux,<br />
Manfred Schreier und Georg Wendt.<br />
Bereits seit 50 Jahren singen im KMGV:<br />
Otmar Metzler, Günther Roggendorf,<br />
Drago Sauperl, Manfred Schubert und<br />
Hermann Wöhrmann.<br />
Ehrennadeln am Revers des Vereinsanzugs<br />
zeichnen diese Sänger nun fortan für alle<br />
sichtbar für ihre jahrzehntelange treue Mitwirkung<br />
im KMGV aus.<br />
Im Anschluss an die Ehrung der Jubilare<br />
wandte sich Vizepräsident Meinolf Rickert<br />
den Zahlen zu und präsentierte – wie immer<br />
präzise und für jedermann verständlich –<br />
den Abschluss des Jahres 2015 und erste<br />
Zahlen zum Zillche <strong>2016</strong>. Interessant waren<br />
die Ausführungen des Vize schon – weil’s<br />
aber um vertrauliche »Interna« geht, die er<br />
zum Besten gibt, muss er damit leben, im<br />
<strong>Burgbote</strong>n bestenfalls ganz knapp bedacht<br />
zu werden. Deshalb an dieser Stelle nur so<br />
viel: Aus dem – insbesondere mit Blick auf<br />
das Zillche – geordnet verlaufenen Jahr 2015<br />
gab es schönes zu berichten, was man vom<br />
Jahr <strong>2016</strong> wegen des »Hickhacks« um unser<br />
Divertissementchen leider nicht sagen kann.<br />
Gutes Zillche unter<br />
schweren Bedingungen<br />
Die Nachricht, dass die Baustelle der Oper<br />
nicht planmäßig fertig wird, hat den Verein<br />
erschüttert: Dem Baas der Spielgemeinschaft,<br />
Manfred Kölzer, ist immer noch anzumerken,<br />
welcher Kraftakt nötig war, um<br />
das Divertissementchen »Janz schön jeheim«<br />
irgendwie auf die Bühne zu hiefen.<br />
Mindestens drei Monate schlechte Presse<br />
(»Zillche ohne Spielstätte«, »Fällt das Divertissementchen<br />
<strong>2016</strong> aus?«, »Cäcilia geht<br />
zelten«) lasteten auf Vorverkauf und Spielzeit<br />
des diesjährigen Stücks, das letztlich im<br />
»Weißen Zelt« in Deutz statt in der sanier-
ten Oper am Offenbachplatz Premiere feierte.<br />
Ausfallen lassen sei keine Option gewesen,<br />
betont der Baas: Seit 1874 konnte lediglich<br />
im Jahr 1945 kein Zillche aufgeführt<br />
werden. Die derzeitigen »kölschen Bedingungen«<br />
erforderten zwar viel Improvisation,<br />
seien aber kein Grund, das Divertissementchen<br />
abzusagen. Dass die jüngste<br />
Spielzeit trotzdem als gelungen bezeichnet<br />
werden kann, verdankt sie dem großartigen<br />
Einsatzes aller (Profis, Zelt-Crew, Spielgemeinschaft<br />
und Ausschuss- wie Vorstandsmitgliedern).<br />
Absehbar schon jetzt: Die Cäcilia in ruhigeres<br />
Fahrwasser zu manövrieren, wird angesichts<br />
der unbestimmten Interimsdauer der<br />
Oper Köln im Staatenhaus Ausschuss und<br />
Vorstand weiterhin viel Engagement abfordern.<br />
Angesichts der diesjährigen schwierigen<br />
Erfahrungen mit einer »eigenen Spielstätte«<br />
will der Vorstand wieder in gewohnt<br />
enger Partnerschaft mit den Bühnen der<br />
Stadt Köln das Divertissementchen aufführen.<br />
Für das kommende Stück »Circus Colonia«<br />
aus der Feder von Lajos Wenzel sei<br />
man bereits in Verhandlungen mit den<br />
Bühnen der Stadt. <strong>Der</strong> zu schließende Vertrag<br />
über das Cäcilia-Gastspiel im Staatenhaus<br />
stehe »in der guten Tradition der Zusammenarbeit<br />
der letzten Jahrzehnte«, betont<br />
Vize-Präsident Meinolf Rickert.<br />
Erfolgreiche Ausschussarbeit<br />
Das Volkslied-Programm des zurückliegenden<br />
Jahres markiert einen Meilenstein in<br />
der jüngeren Geschichte des KMGV. Das<br />
wird spätestens beim Vortrag des Musikausschusses<br />
deutlich: <strong>Der</strong> Konzerterfolg wurde<br />
auch hier im <strong>Burgbote</strong>n mehrfach beschrieben<br />
und gelobt. Auf diesen Höhepunkt hat<br />
der Ausschuss bereits seit 2011 hingearbeitet.<br />
Oliver Zittlau als Ausschuss-Vorsitzender<br />
erklärt, dass schon vier Jahre vor dem<br />
Konzert die Idee zum Volkslied-Repertoire<br />
aufkam. Seitdem sei viel Recherche- und<br />
vor allem Überzeugungsarbeit geleistet worden,<br />
um das Programm zur Aufführungsreife<br />
zu bringen. Letztlich wirkt diese Vorarbeit<br />
auch jetzt noch nach: <strong>Der</strong> Chor lernte<br />
erst durch das Volkslied-Programm wieder<br />
das Auswendigsingen. Diese Klangverbesserung<br />
und überwältigende Optik will der<br />
KMGV auch im Jubiläumsjahr einsetzen,<br />
um dem Publikum seine musikalische Lesitungsfähigkeit<br />
darzustellen.<br />
Noch eine Frucht seiner langjährigen Arbeit<br />
am Volkslied-Programm konnte der Musikausschuss<br />
vorstellen: Die Volksliedmappe ist<br />
neu zusammengestellt und wird die Sänger<br />
fortan in den Proben begleiten.<br />
Auch in Sachen Nachwuchs konnte der<br />
Ausschuss Erfolge vermelden: 21 neue Sänger<br />
bestanden die Aufnahmeprüfung. Dank<br />
eines erstaunlich hohen sängerischen Niveaus<br />
und solider musikalischer Vorbildung<br />
konnten viele Aspiranten ihre Chorschulzeit<br />
signifikant verkürzen, freut sich Oliver<br />
Zittlau über den begabten Nachwuchs.<br />
Ausschuss-intern gab es einen personellen<br />
Wechsel: Eckhard Halstenberg-Essert ist<br />
ausgeschieden, ihm folgte Marc Ferrand.<br />
Werner Stoll hat die Organisation der Chorschule<br />
an Oliver Zittlau abgegeben. Auf Anregung<br />
aus dem Plenum will der Ausschuss<br />
in diesem Jahr prüfen, wie die Arbeit der<br />
Stimmführer für den Chor nützlicher strukturiert<br />
werden kann, ob ein digitales Notenarchiv<br />
möglich wäre (die Juristen im<br />
Chor schüttelten die Häupter) und ob<br />
Audio-Dateien für das Üben zu Hause bereitgestellt<br />
werden könnten (grundsätzlich<br />
ja, wie heißt es aber schon in einem alten,<br />
wohlbekannten Liedchen: »Wer soll das bezahlen,<br />
wer hat soviel Geld, …«).<br />
Von Seiten des Bauausschusses konnte Florian<br />
Gutermuth einige abgeschlossene Projekte<br />
(Lastenaufzug verschlossen, Lager<br />
KMGV Mitgliederversammlung<br />
9
Dank der ehemaligen Dombaumeisterin<br />
Barbara Schock-Werner, Mitglied unseres<br />
Kuratoriums, war es möglich, die Dom-Fiale<br />
im Hof der Wolkenburg von einem Steinmetz<br />
der Dombauhütte begutachten zu lassen:<br />
Die gute Nachricht – die Spolie ist<br />
standsicher und erhaltenswert!<br />
10<br />
umgebaut, Küche saniert, Schließanlage erneuert,<br />
Entrauchungsklappen im Dach, ...)<br />
aber auch noch offene Baustellen an der<br />
Immobilie Wolkenburg melden. In Zusammenhang<br />
mit den umfassenden Modernisierungsarbeiten<br />
beabsichtigt der Vorstand<br />
auch eine Neufassung des Pachtvertrags mit<br />
dem Gastronomie-Betreiber. Das Plazet für<br />
die weiteren Verhandlungen holte sich der<br />
Vorstand über das zustimmende Votum der<br />
MV ein. Auch das Dauerthema Außenaufzug<br />
scheint <strong>2016</strong> endlich einer Lösung zugeführt<br />
werden zu können, wohingegen der<br />
Brandschutz auch in Zukunft ein wichtiges<br />
und ergiebiges Thema für den Ausschuss<br />
bleiben wird. Schatzmeister Paul-Heinz<br />
Wantzen hat für diese schwere Aufgabe eine<br />
Förderung bei der NRW-Stiftung beantragt,<br />
eine Entscheidung hierzu stand bei Redaktionsschluss<br />
jedoch noch aus.<br />
Zu Beginn des Jahres 2015 hatte sich der<br />
Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit wieder<br />
voll auf die Akquise neuer Sänger konzentriert:<br />
23 Sänger unterstützten den Ausschuss<br />
bei den allabendlichen Werbeveranstaltungen<br />
während des Zillches. Ihre Bilanz:<br />
550 Einladungen zum Tag der offenen<br />
Wolkenburg – und damit so viele wie noch<br />
nie – versendete der KMGV an interessierte<br />
Männer. 98 Aspiranten wurden anschließend<br />
in 8 Chorschulgruppen auf die Aufnahmeprüfung<br />
des Vereins vorbereitet –<br />
auch das ein neuer Rekord.<br />
Weiter band die Organisation der Konzert-<br />
Reise nach Trier und Luxemburg viel Man-<br />
Power des Ausschusses. Für die Planung<br />
der Jubiläumsveranstaltungen holte sich<br />
das fünfköpfige Gremium daher auch weitere<br />
Unterstützung: In zwei Arbeitskreisen<br />
arbeiten insgesamt 22 engagierte Sänger an<br />
einer Jubiläums-Festschrift bzw. am Vertrieb<br />
der 3500 Eintrittskarten für das Gala-<br />
Konzert auf dem Roncalliplatz mit Juan<br />
Diego Flórez.<br />
In seiner Funktion als »Mitgliederbetreuer«<br />
hat der Ausschuss (im besonderen das Ausschussmitglied<br />
Herbert Kurth) einen geselligen<br />
Abend im Senftöpfchen-Theater organisiert<br />
– exklusiv für KMGV-Sänger und<br />
deren PartnerInnen. <strong>Der</strong> soziale Zusammenhalt<br />
im Chor bleibt dem Ausschuss ein<br />
großes Anliegen: Je mehr die »Gruppen« im<br />
Verein an Bindungskraft verlören, desto<br />
wichtiger sei es, dass wieder mehr kameradschaftliche<br />
Sängerfreundschaften – über
KMGV Mitgliederversammlung<br />
Stimmgruppen-Grenzen und die Dauer der<br />
aktiven Vereinszugehörigkeit hinweg – gepflegt<br />
würden, damit auch im Krankheitsfall<br />
eines Sängers der Kontakt zum Chor<br />
nicht abbreche.<br />
<strong>Der</strong> Ehrenrat zeigte sich erfreut, das es auch<br />
durch seine Vermittlung gelungen sei, alle<br />
Vereinsverantwortlichen wieder zu einer<br />
vertrauensvollen Zusammenarbeit bewegen<br />
zu können, um so die Vereinsarbeit wieder<br />
in ruhigeres Fahrwasser lenken zu können.<br />
Anschließend wurden die Jahresrechnung<br />
2015 sowie der Haushaltsentwurf <strong>2016</strong><br />
ohne Gegenstimme genehmigt und Vorstand<br />
sowie Rechnungsprüfer einstimmig<br />
entlastet.<br />
<strong>2016</strong> des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
zu später Stunde und in Anwesenheit nur<br />
noch weniger Sänger schließen konnte. BW<br />
11<br />
Es waren dann noch eine Reihe von vereinsrechtlichen<br />
Formalien abzuarbeiten, ehe Präsident<br />
Gerd-Kurt Schwieren als Versammlungsleiter<br />
die Jahreshauptversammlung
12<br />
Vorstellabend<br />
»Zillche 2017«<br />
Am Montag dem 30. Mai fand der Vorstellabend<br />
für das Divertissementchen 2017<br />
statt. Es trafen sich im großen Saal der<br />
Wolkenburg alle an der Spielzeit 2017 interessierten<br />
Spieler, der Cäcilia Ausschuss<br />
samt Baas Manfred Kölzer, der Autor und<br />
Regisseur des vorgesehenen Stücks, Lajos<br />
Wenzel sowie für das Bühnenbild Bettina<br />
Neuhaus und für das Kostüm Judith Peter.<br />
Michaela Niederhagen vertrat die Choreographie<br />
und für das Arrangement kam Thomas<br />
Guthoff hinzu.<br />
Rund 100 Sänger tragen als Choristen und<br />
Solisten den musikalischen und schauspielerischen<br />
Verlauf des kommenden Divertissementchens.<br />
Ganz herzlich begrüßte der<br />
Baas die gesamte Zillche-Familie und umriss<br />
zunächst die Hintergründe und Rahmenbedingungen<br />
des neuen Projektes: Im<br />
Herbst 2015 war man ja unvermittelt bei<br />
laufender Produktion in die Situation hineingeworfen<br />
worden, nicht im frisch renoviert<br />
hergestellten neu-alten Opernhaus<br />
spielen zu können. Die Bespielmöglichkeit<br />
des Staatenhauses erwies sich als unabwägbar,<br />
so dass die eigene Spielstätte im<br />
Weißen Zelt schließlich realisiert wurde.<br />
Diese Entscheidung hat zum Erfolg geführt:<br />
33.000 Besucher haben »Janz schön jeheim«<br />
mit großem Vergnügen gesehen. Aber es<br />
gab auch Folgen organisatorischer und<br />
finanzieller Art, die insgesamt bisher nicht<br />
zufriedenstellend gelöst werden konnten.<br />
Die wichtigste Frage derzeit:<br />
Wo spielen wir überhaupt?<br />
Für 2017 stehe der Vorstand in positiven<br />
Verhandlungen mit der Oper der Stadt Köln<br />
über den Spielort Staatenhaus, aber ein<br />
Vertrag sei eben noch nicht in trockenen<br />
Tüchern. Grundsätzlich sei das Staatenhaus<br />
nach seiner Ausgestaltung ein geeigneter<br />
Ort, die Zahl der Besucherplätze in der<br />
geplanten Spielstätte von doch 1.000 Sitzen<br />
(gegenüber 1.300 in der Oper, 1.600 im<br />
blauen Zelt und 1.700 im Weißen Zelt)<br />
führe allerdings dazu, dass die Zahl der<br />
Aufführungen von zuletzt 26 auf 28<br />
erhöht werden müsse, um die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen gut erfüllen<br />
zu können.<br />
Was erwartet uns nun 2017<br />
auf der Bühne?<br />
Lajos Wenzel, Autor des Stückes und Regisseur<br />
des Divertissementchens, gibt den<br />
Tour d´Horizon: Zirkus ist immer in Bewegung,<br />
wie auch das wirkliche Leben. Er<br />
kann clownesk überzeichnen und ebenso<br />
feinsinnig einen Spiegel geben. Bewegend<br />
in und für die Stadt (wie für den KMGV) ist<br />
das Geschehen, manche nennen es Chaos,<br />
rund um die Renovierung der Oper.
Das neue Divertissmentchen wird das als<br />
Ausgangspunkt nehmen und verlegen in<br />
den »Circus Colonia«. Es wird eine Zirkusrevue<br />
werden, aber mit vielen Bezügen –<br />
und natürlich keine kulturpolitische Abhandlung.<br />
Die Rollen vom Direktor und<br />
seiner Familie samt Entourage, von der<br />
Kunstreiterin über den Dompteur bis zum<br />
Clown können halt in allem Spiel Parabel<br />
der Verhältnisse sein, manchmal auch Narrenspiegel.<br />
Zirkus ist wie ein Feuerwerk,<br />
bunt, aufregend, lyrisch aber auch witzig<br />
und immer in Bewegung. Für ein Divertissementchen<br />
ein prima Format.<br />
Und da das Leben aus mehr besteht als den<br />
Kölner Verhältnissen, gibt es natürlich auch<br />
Liebe und Leidenschaft.<br />
Die Musik dazu kann aus dem Vollen<br />
schöpfen. Schmissige Zirkusmusik wird es<br />
geben und daneben lyrische Romantik. Das<br />
Verhältnis von U- und E-Musik soll neu<br />
bestimmt werden und damit auch der Anteil<br />
der Vorlagen aus dem klassischen Repertoire.<br />
<strong>Der</strong> Chor soll im Stück szenisch eingesetzt<br />
werden und nicht allein chorisch<br />
begleitend und die Handlung kommentierend.<br />
Und last but not least: Zirkus als Format<br />
ist wohl doch eine Steilvorlage für Ballett<br />
und Kostümbild.<br />
Manfred Kölzer als Baas hat gesagt, der Vorstellabend<br />
sei so etwas wie der Lackmustest,<br />
wie kommt das Stück, das Gesamtarrangement<br />
bei den Mitwirkenden an.<br />
Nachdem das gesamte Stück mit verteilten<br />
Rollen engagiert, aufmerksam im Handlungsverlauf,<br />
auch bereits mit Lachen oder<br />
Griemeln gelesen wurde, kann man sagen:<br />
Es wird sich lohnen, nach den Sommerferien<br />
wird die Probenarbeit beginnen, wir<br />
freuen uns auf die Premiere!<br />
BN<br />
Vorstellabend<br />
13
Ohne Netz<br />
und doppelten<br />
Boden<br />
<strong>Der</strong> 1979 im Rheinland geborene<br />
Lajos Wenzel ist seit sechs Jahren<br />
als Co-Regisseur für das Divertissementchen<br />
im Einsatz.<br />
14<br />
Die Mitwirkenden der Bühnenspielgemeinschaft<br />
Cäcilia Wolkenburg<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
kennen ihn als musikalisch-kompetenten,<br />
stets einsatzbereiten<br />
und ideenreichen Mittler zwischen<br />
dem Regisseur, dem professionellen<br />
Kreativteam, der Oper Köln<br />
und den Laien-Darstellern aus den<br />
Reihen des KMGV.
Ab dem Jubiläumsjahr 2017 trägt Lajos<br />
Wenzel nun die künstlerische Verantwortung<br />
als Regisseur, Autor und Produktionsleiter<br />
der Divertissementchen.<br />
<strong>Burgbote</strong>: Sie haben ein Schauspielstudium<br />
abgeschlossen aber arbeiten gar nicht als<br />
Schauspieler – wie kommt das?<br />
Lajos Wenzel: Gleich nach dem Studium<br />
habe ich tatsächlich drei Jahre lang als<br />
Schauspieler gearbeitet und bin quer durch<br />
Deutschland auf vielen Bühnen aufgetreten.<br />
(Nationaltheater Weimar, Schlosstheater<br />
Celle, verschiedene Landesbühnen und<br />
einige Tourneen). Parallel und auch schon<br />
während des Studiums war ich allerdings<br />
immer wieder auch als Regisseur tätig.<br />
Sie wollten also eigentlich Regisseur werden?<br />
Meine Liebe gilt seit früher Jugend dem<br />
Musiktheater. Diese Kunst hat überhaupt<br />
erst mein Interesse fürs Theater geweckt.<br />
Da wollte ich immer hin. Ich stellte vor dem<br />
Studium jedoch fest, dass ich in bestimmten<br />
Bereichen an meine Grenzen stieß.<br />
Stimmlich reichte es nicht für die Oper, tänzerisch<br />
war ich nicht fit genug fürs Musical.<br />
Deshalb dachte ich damals, dann ist es vielleicht<br />
doch eher der Schauspieler. Also studierte<br />
ich Schauspiel.<br />
Die Bühne sollte es wohl schon sein?<br />
So war zumindest meine Vorstellung. Und<br />
als Zuschauer kennt man ja eigentlich nur<br />
die Schauspieler. <strong>Der</strong> große Einfluss des<br />
Regisseurs wurde mir erst bei meiner Arbeit<br />
als Schauspieler bewusst. Ich hatte so eine<br />
Ungeduld, die kommt, wenn man denkt,<br />
das auf der Bühne könnte man doch auch<br />
so machen oder so. Ich stellte also fest, dass<br />
dieses Da-unten-Stehen und die Fäden in<br />
der Hand halten doch mehr meinem Naturell<br />
entspricht.<br />
Mussten Sie dazu eine spezielle<br />
Regie-Ausbildung absolvieren?<br />
Es gibt zwar solche Studiengänge, klar, aber<br />
es gibt keinen klassischen Weg zum Regisseur.<br />
Manche kommen von den Geisteswissenschaften,<br />
manche über die Dramaturgie.<br />
Andere kommen vom Schauspiel<br />
oder auch über die Musik. Bei mir war es<br />
die Leidenschaft, das Interesse an Inszenierungen<br />
von Musiktheater mit Menschen.<br />
Und ich konnte offensichtlich Leute von<br />
meinen Ideen begeistern.<br />
Was war Ihre erste Arbeit?<br />
Meine erste professionelle Regiearbeit war<br />
die Bearbeitung der Zauberflöte von Mozart<br />
für Kinder – Die kleine Zauberflöte.<br />
Seitdem arbeitete ich kontinuierlich als<br />
Regisseur.<br />
Wie ging es weiter?<br />
Von 2008 bis 2012 wirkte ich als künstlerischer<br />
Leiter der Kammeroper Köln und<br />
zeichnete neben etlichen eigenen Inszenierungen<br />
wie La Traviata, Freischütz, Fledermaus<br />
auch für die Wiederaufnahmen, Umbesetzungen<br />
und Abendspielleitungen von<br />
La Bohéme, Don Giovanni, Die lustige<br />
Witwe und Im weißen Rössel verantwortlich.<br />
Meine Inszenierung von My Fair Lady<br />
tourt seit 2011 mit bislang über 250 Vorstellungen<br />
durch den ganzen deutschsprachigen<br />
Raum mit Vorstellungen u.a. im Gewandhaus<br />
Leipzig, der Tonhalle Düsseldorf,<br />
dem Tempodrom Berlin und der Philharmonie<br />
München. Außerdem schrieb und<br />
inszenierte ich verschiedene Kinderopern.<br />
Wann kamen Sie ans<br />
Junge Theater Bonn (JTB)?<br />
2012 habe ich am JTB ein Stück inszeniert<br />
und wurde anschließend gefragt, ob ich<br />
nicht stellvertretender Intendant werden<br />
möchte. Eine Herausforderung und Ehre,<br />
denn das JTB ist mit 140.000 Zuschauern<br />
Personen und Persönliches<br />
15
16 im Jahr mit weitem Abstand das meistbesuchte<br />
Kinder- und Jugendtheater in<br />
Deutschland. Dort inszenierte ich bis jetzt<br />
unter anderem die Musicals Pünktchen und<br />
Anton, Die Chroniken von Narnia, Sams im<br />
Glück und <strong>Der</strong> kleine Drache Kokosnuss<br />
sowie die modernen Dramen Tschick und<br />
Supergute Tage. Aber ich inszeniere nicht<br />
nur, sondern arbeite auch als Produzent,<br />
schreibe selbst Stücke und kümmere mich<br />
um das Marketing. Eine tolle Kombination<br />
für mich. Und da ich mit meiner Frau und<br />
meinem Sohn zwischen Köln und Bonn ein<br />
Haus habe, ist es natürlich ein noch viel<br />
größeres Glück solch einen Traumjob vor<br />
der Haustür angeboten zu bekommen.<br />
Woher stammt Ihr Hang zum Musiktheater?<br />
Meine Mutter ist Schul- und Kirchenmusikerin.<br />
So hatte ich sehr früh meine ersten<br />
Begegnungen mit Musik. Ich erhielt eine<br />
klassische musikalische Ausbildung: Ich<br />
lernte erst Cello und später auch Klavier<br />
spielen. Außerdem wollte ich immer Schlagzeug<br />
spielen. Als ich etwa sechs Jahre alt<br />
war, gab es ein einschneidendes Erlebnis:<br />
Meine Eltern hatten Tickets für das Musical<br />
West Side Story und das Kindermädchen<br />
sagte kurzfristig ab. Also nahmen sie mich<br />
mit. Noch bevor es losging, marschierte ich<br />
nach vorn und wollte gucken, was da so im<br />
Orchestergraben passierte. Plötzlich wurde<br />
es dunkel im Saal, der Vorhang ging auf und<br />
ich saß direkt hinter dem Dirigenten im<br />
Mittelgang. Ganz still blieb ich dort sitzen.<br />
Vom Text verstand ich zwar kein Wort, da<br />
das Stück in der Originalsprache Englisch<br />
gegeben wurde. Außerdem war ich eigentlich<br />
sowieso zu klein dafür. Aber was da auf<br />
der Bühne passierte, hat mich tief beeindruckt.<br />
West Side Story ist ein wahnsinnig<br />
packendes Stück, auch wenn man die<br />
Sprache nicht versteht. Die Musik nimmt<br />
einen mit. Ich bekomme heute noch Gänsehaut,<br />
wenn ich daran denke. So muss<br />
Musiktheater sein, es muss die Menschen<br />
berühren. Und ganz offensichtlich hat es<br />
mich damals berührt.<br />
Wie sah das konkret aus?<br />
Ich wollte mehr davon. Ich nahm klassischen<br />
Ballettunterricht und Gesangsunterricht,<br />
später auch Klavierunterricht, weil ich<br />
dachte, ein Schauspieler muss Klavier spielen<br />
können. Das war eine ziemliche Quälerei,<br />
aber heute bin ich dankbar dafür, denn<br />
ich kann Partituren lesen. Außerdem lernte<br />
ich Reiten, Fechten und Stepptanz. Ich<br />
wollte einfach alles können um auf die<br />
Bühne zu gehören.<br />
Gibt es eigentlich Orte, die für Künstler<br />
etwas Besonderes bedeuten, oder ist eine<br />
Bühne wie die andere?<br />
Es gibt natürlich Dinge, auf die man stolz<br />
ist, wenn sie in der Vita auftauchen. Aber<br />
das müssen nicht unbedingt die Sachen<br />
sein, die auch künstlerisch am besten
waren. Es gibt Orte, die haben einen Zauber,<br />
und der ist losgelöst vom Renommee.<br />
Ich bin stolz darauf, dass ich im Festspielhaus<br />
Baden-Baden die Kleine Zauberflöte<br />
inszeniert habe. Ich hatte in diesem bedeutenden<br />
Musentempel 250 Beteiligte auf der<br />
Bühne, Kinder, Jugendliche, Profisänger<br />
und Musiker der Kölner Symphoniker.<br />
Aber das ist ein rationaler Stolz. Und wenn<br />
ich andererseits an einem Ort arbeite, der<br />
nur ganz wenig Prestige bringt und habe<br />
aber jemanden berührt und erreicht, dann<br />
erfüllt mich das ebenso sehr. Das war beispielsweise<br />
bei der Aufführung der Ronja<br />
Räubertochter in einem Naturschutzgebiet<br />
mit echten Pferden, echten Tauben, mit<br />
Kindern und richtigem Feuer so. Das interessiert<br />
in der Theaterwelt später niemanden,<br />
aber für mich und die Beteiligten hatte es<br />
Bedeutung.<br />
Was würde Sie als Ihre wichtigste Arbeit<br />
bisher bezeichnen?<br />
Gerade im Juli <strong>2016</strong> habe ich mit der Inszenierung<br />
‚Supergute Tage‘ den Publikumspreis<br />
bei den bundesweiten Privattheatertagen in<br />
Hamburg gewonnen. Über 80 Produktionen<br />
aus 280 Privattheatern wurden ein halbes<br />
Jahr lang von einer reisenden Jury besucht.<br />
12 Stücke davon wurden nach Hamburg<br />
eingeladen und neben den Kritikerpreisen<br />
haben die Zuschauer dort dem Stück, das<br />
ihnen am besten gefallen hat den Monica-<br />
Bleibtreu-Preis verliehen. Und dieses Stück<br />
war in diesem Jahr meine Inszenierung Supergute<br />
Tage! Das ist unfassbar und ich bin<br />
sehr stolz auf das Ensemble und alle Mitwirkenden.<br />
Das am meisten gespielte und daher sicher<br />
erfolgreichste Stück, das ich bisher inszeniert<br />
habe, war My Fair Lady für die Kammeroper<br />
in Köln. Und das ist eigentlich verrückt,<br />
denn wir haben das berühmte große<br />
Stück auf den kleinen Saal der Kammeroper<br />
zugeschnitten und ganz exakt mit sehr viel<br />
Zeit und Liebe an allen Schauspielszenen<br />
und an dem Kernkonflikt der Hauptrollen<br />
gearbeitet. Eine richtige Studioproduktion.<br />
Dann wurde das Stück erfolgreich und der<br />
Erfolg bekannt und die Produktion ging auf<br />
Deutschlandtournee. Jetzt läuft exakt meine<br />
Inszenierung schon über 250 Vorstellungen<br />
in riesigeren, renommierten Hallen…<br />
Personen und Persönliches<br />
17<br />
© Bo Lahola
18<br />
Sie arbeiten auch viel für Kinder. Ist das einfacher<br />
oder schwerer als Stücke für Erwachsene<br />
zu inszenieren?<br />
Eher schwerer. Mein Erfolg mit meinen<br />
Aufführungen für Kinder und Jugendliche<br />
beruht sicher darauf, dass ich inszeniere, als<br />
wären die Stücke für Erwachsene. Nichts ist<br />
schlimmer, als wenn Schauspieler auf der<br />
Bühne anfangen zu kindstümeln, und damit<br />
das Publikum bevormunden. Ich glaube,<br />
man erreicht Kinder nur dann, wenn man<br />
sie so ernst nimmt wie ein Erwachsenen-<br />
Publikum.<br />
Nehmen wir das Werk Pünktchen und<br />
Anton. Das ist ja im Grunde genommen ein<br />
Romeo-und-Julia-Stoff. Er handelt zwar<br />
von einer Freundschaft und nicht von einer<br />
Liebe, aber es gibt zwei Familien, die nicht<br />
zusammenpassen, es gibt unterschiedliche<br />
soziale Herkünfte, die nicht zusammenpassen,<br />
und es gibt zwei Protagonisten, die<br />
trotz allem und gegen alle Widerstände füreinander<br />
da sind. Und wenn man das so<br />
ernst nimmt, dann ist man nicht weit weg<br />
von einer La Traviata, wo es um den gleichen<br />
Konflikt, aber halt auch um Leben<br />
und Tod geht.<br />
Natürlich habe ich für Kinder auch Stoffe<br />
bearbeitet, die sich über ihre Popularität<br />
anbieten. Man scheitert aber dort, wenn<br />
man allein auf die Bekanntheit des Stücks<br />
vertraut. Wenn ich Pippi Langstrumpf nur<br />
als eine Sahnetortenschlacht mit einem lustigen<br />
Pferd begreife, dann wird daraus<br />
nichts, was über den Moment hinauswirkt.<br />
Das ist auch beim Divertissementchen so:<br />
Wenn ich daraus eine Karnevals-Show<br />
mache, die austauschbar ist, würde das<br />
dem Stellenwert der Cäcilia Wolkenburg in<br />
Köln und für die Zuschauer nicht gerecht<br />
werden. Dann gingen die Menschen in<br />
diesem Jahr ins Divertissementchen und<br />
im nächsten in die Lachende Köln-Arena<br />
und dann in irgendeine Sitzung. Also muss<br />
man etwas schaffen, was über den Moment<br />
hinauswirkt, was auch eine gesellschaftliche<br />
Relevanz hat, was Menschen unterhält<br />
und bewegt. Und so versuche ich in jeder<br />
Inszenierung das Publikum zu packen, egal<br />
ob dort 9-jährige oder 99-jährige sitzen.<br />
Macht es für Sie einen Unterschied, wenn Sie<br />
ein Stück inszenieren, das bereits aufgeführt<br />
wurde? Ist das schwieriger, messen Sie sich<br />
möglicherwiese an berühmten Vorgängern?<br />
Ich versuche, mich sehr wenig nach dem zu<br />
richten, was ein anderer anderswo gemacht<br />
hat. Das ist manchmal nicht ganz einfach,<br />
weil der Geist nicht wirklich frei ist, wenn<br />
man das Stück gesehen hat. Aber die besten<br />
Stücke werden eben viel gespielt. Und<br />
daher hat man sie, wenn man sich für<br />
Theater interessiert, unweigerlich gesehen.<br />
Von La Bohème habe ich schon fast zehn<br />
verschiedene Inszenierungen gesehen und<br />
möchte trotzdem ganz dringend bald meine<br />
eigene machen. Beim Divertissementchen<br />
stellt sich die Frage nicht, weil das ja immer<br />
eine Uraufführung ist.<br />
Wann gab es die erste Berührung mit dem<br />
Divertissementchen?<br />
Als Kalle Kubik im Jahr 2010 erstmals für<br />
die Cäcilia Wolkenburg arbeitete, fragte er<br />
mich, ob ich ihm dabei helfen wolle, weil<br />
er wusste, dass ich bis dahin schon einige<br />
Musicals und Opern inszeniert hatte. Bis<br />
dahin kannte ich das Zillche nur aus dem<br />
Fernsehen. Ich schaute mir also eine<br />
Hauptprobe des damaligen Stücks an<br />
(Hommage an 40 Jahre Bläck Fööss) und<br />
war fasziniert von den Möglichkeiten. Und<br />
so brachten wir dann 2011 die Kölsche<br />
Witwe gemeinsam auf die Bühne.
Und ist der Job des Regisseurs beim Divertissementchen<br />
mehr als unten sitzen und dem<br />
Schauspieler sagen, was er machen soll?<br />
Das spannendste und reizvollste an der<br />
Cäcilia Wolkenburg ist für mich die Tatsache,<br />
dass es sich jedes Jahr um eine Uraufführung<br />
handelt. Das gibt es in Deutschland<br />
in dieser Dimension nicht wieder –<br />
dass ich ein Stück schreiben und inszenieren<br />
kann, das mit großem Orchester in<br />
einem großen Haus mit so vielen Beteiligten<br />
auf der Bühne uraufgeführt wird, um<br />
Menschen zu unterhalten und sie dabei niederschwellig<br />
an die Hochkultur heranzuführen,<br />
ist eine große Sache. Uraufführungen<br />
dieser Größe gibt es sonst höchstens in<br />
den kommerziellen Musical-Fabriken oder<br />
im zeitgenössischen Musiktheater. Beides<br />
nicht so mein Ding.<br />
Was genau macht denn eine Uraufführung<br />
so spannend?<br />
Eine Uraufführung ist für das Regie-Team<br />
um vieles spannender, weil man hier alles<br />
neu entwickelt. Ich habe viel mehr Einfluss<br />
auf das Stück, lege zusammen mit den Musikern<br />
fest, wo Zwischenmusiken für Übergänge<br />
nötig sind, kümmere mich um das<br />
Zusammenspiel von Bühne, Kostüm, Licht<br />
usw. Dabei sehe ich mich als Regisseur<br />
immer auch ein Stück als Moderator zwischen<br />
den einzelnen Mitwirkenden aber<br />
auch als Visionär. Ich habe einen Traum<br />
und muss andere begeistern, dass dieser in<br />
Erfüllung geht. Diese Begeisterung für den<br />
perfekten Theaterbesuch versuche ich auf<br />
alle überspringen zu lassen. Auch in Bereiche,<br />
die mich als Regisseur nichts angehen.<br />
Das ist manchmal ganz profan: Ein perfekter<br />
Theaterabend beginnt für mich,<br />
wenn der Zuschauer das Haus betritt. Dort<br />
will ich ihn abholen. Also muss bereits im<br />
Foyer und bei der Gastronomie alles passen,<br />
die Atmosphäre muss stimmen, selbst<br />
der Geruch.<br />
Ist das ein branchenübliches Herangehen<br />
an die Regie?<br />
Ich halte wenig von der althergebrachten<br />
Interpretation, dass Regie von regare also<br />
regieren kommt. Dann würde ich die Arbeit<br />
der tollen Leute mit denen ich arbeite, unterschätzen.<br />
Man ist gut beraten, einen<br />
kreativen Prozess zu realisieren. Ich suche<br />
mir gute Leute aus und lasse sie dann<br />
meiner Vision folgend frei kreativ arbeiten.<br />
Dann kommt das optimale heraus. Nehmen<br />
Sie zum Beispiel das Zusammenwirken von<br />
Autor und Liedtexter. Das muss ja parallel<br />
laufen. <strong>Der</strong> Liedtext muss beim Dialogtext<br />
ansetzen und dahin zurückführen. Lieder<br />
dürfen nicht wiederholen, was vorher passiert<br />
ist, oder schon gar nicht konterkarieren.<br />
Wir machen hier Musiktheater und<br />
kein Theaterstück mit Musik. Deswegen<br />
stelle ich mir Musik sehr früh im Exposé<br />
vor. Schon da merke ich, wo der Konflikt<br />
Personen und Persönliches<br />
19
Lieber Kalle,<br />
leider warst Du am Dankeschön-Abend verhindert: Du hast Deinen ersten<br />
Enkel in Zürich zur Taufe getragen. Deshalb auf diesem Wege hier die Worte,<br />
die Dir gebühren.<br />
20<br />
Die äußeren Bedingungen für die diesjährige Produktion des Divertissementchen<br />
waren das Schwierigste und Unmöglichste in der Historie des Zillche. Erst<br />
die lange Suche nach einer Spielstätte, dann unter immensem Zeitdruck Umbau<br />
und Vorbereitung der Aufführung. Mehrmaliges Umplanen und Abändern des<br />
Bühnenbildes und der Abläufe erforderten eine kreative Aktivität von Dir, ohne<br />
die die Premiere nicht stattgefunden hätte. Aber der Erfolg von »Janz schön<br />
jeheim« hat gezeigt, dass Du den richtigen Weg gefunden hast. Das diesjährige<br />
Stück reiht sich nahtlos in Deine erfolgreiche Zillche-Zeit ein, in der Du<br />
für die Cäcilia als Autor geschrieben und als Regisseur gestaltet hast.<br />
Dafür unser großer Dank und bleibende Anerkennung.<br />
Auch wenn wir uns beim nächsten Stück für einen neuen Autor und Regisseur<br />
entschieden haben, werden wir die Verbindung zu Dir nicht abreißen lassen.<br />
Das Zillche wird weiter guter Autoren und Regisseure bedürfen. Du hast in<br />
der Vergangenheit vielen von unserer Spielgemeinschaft das Know-how vermittelt,<br />
wie man auf einer Bühne agiert. Du bist zu einem wahren Freund und<br />
Fan des Divertissementchens geworden.<br />
Manfred Kölzer
seinen Höhepunkt hat, wo sich Figuren<br />
wandeln oder Gefühle zu groß werden. Das<br />
sind die Stellen, wo Wörter oft nicht ausreichen,<br />
also muss die Figur anfangen zu singen.<br />
Da gehört dann eine Arie hin. Zu dem<br />
Gefühl muss dann die Musik passen und<br />
natürlich der Liedtext. Und wenn dann<br />
noch Licht, Choreografie, Kostüm und<br />
Bühnenbild, Requisite und Maske stimmig<br />
sind, und alle das gleiche ausdrücken wollen,<br />
dann habe ich meinen Job gut gemacht.<br />
Woher wissen Sie eigentlich, was sie tun<br />
müssen? Besuchen Sie Fortbildungen? Lesen<br />
Sie Fachbücher?<br />
Man lernt immer dazu. Einerseits habe ich<br />
einen bescheidenen Erfahrungsschatz, der<br />
über die Jahre hinweg entstanden ist. Aber<br />
man muss auch sonst immer wachsam und<br />
neugierig sein. Ich gehe unheimlich viel ins<br />
Theater und beobachte, was wie und warum<br />
funktioniert. Ich bewege mich aber auch viel<br />
in Randbereichen, besuche Ausstellungen,<br />
beschäftige mich mit klassischer Malerei,<br />
Architektur oder Kunstgeschichte. Ich befasse<br />
mich zudem immer intensiv mit der<br />
Zeit in der das jeweilige Stück spielt. Bin<br />
quasi immer auf der Suche. Und bestimmte<br />
fachliche Grundlagen sind auch nie verkehrt.<br />
Dass ich eine Partitur lesen kann,<br />
hatte ich schon gesagt. Dass ich Begriffe des<br />
klassischen Balletts beherrsche und weiß,<br />
wie sich ein Schauspieler fühlt, ist sicher<br />
auch oft von Vorteil. Beim Licht kenne ich<br />
mich ganz gut aus, weil meine Eltern damals<br />
gesagt hatten, bevor ich Schauspieler werden<br />
darf, sollte ich erst mal etwas Ordentliches<br />
lernen. Also habe ich eine Fotografenlehre<br />
gemacht.<br />
Wann hat sich abgezeichnet, dass Sie für das<br />
Zillche 2017 die Verantwortung übernehmen?<br />
Ich hatte schon 2013 ein eignes Stück vorgelegt,<br />
das der KMGV auf jeden Fall für die<br />
Rückkehr der Cäcilia ins Opernhaus haben<br />
wollte. <strong>Der</strong> Cäcilia-Ausschuss hatte das mit<br />
dem Wunsch verbunden, dass ich es dann<br />
auch inszenieren sollte. Geplant war das für<br />
das Jubiläumsjahr 2017. Dann kam die<br />
Nachricht, dass die Wiedereröffnung des<br />
Kölner Opernhauses auf unbestimmte Zeit<br />
verschoben wurde. <strong>Der</strong> Baas hatte dann die<br />
Idee, über das Chaos rund um die Sanierung<br />
des Opernhauses ein Stück für das Jubiläumsjahr<br />
des KMGV zu machen und so<br />
bekam ich den Auftrag, ein zweites Stück<br />
für 2017 zu schreiben. Das Stück zur Rückkehr<br />
der Cäcilia ins Opernhaus kommt<br />
dann zur Aufführung, wenn es soweit ist.<br />
Also sehen wir Sie in den kommenden Jahren<br />
immer wieder auf dem Regiestuhl?<br />
Das ist alles offen. Ich wünsche mir natürlich,<br />
dass daraus Kontinuität entsteht und<br />
natürlich möchte ich, wie versprochen, die<br />
Wiedereröffnung der Oper am Offenbachplatz<br />
inszenieren. Wann auch immer... Ich<br />
habe schon immer gut verstanden, dass der<br />
Cäcilia-Ausschuss sich keinen ständigen<br />
Wechsel des Regisseurs wünscht, sondern<br />
sagt, der Regisseur braucht, wie auch die<br />
musikalische Leitung, einen Zeitraum in<br />
dem man Entwicklungspotenzial entdecken<br />
und durch kontinuierliches Arbeiten ausschöpfen<br />
kann. In einem solchen Zeitraum<br />
entwickelt sich die Cäcilia Wolkenburg<br />
immer ein Stück weiter. Das war bei Fritzdieter<br />
Gerhards so und auch bei Kalle<br />
Kubik und sicher auch bei allen Vorgängern.<br />
Immer gab es Zyklen, und der Zyklus<br />
mit Kalle dauerte sieben sehr erfolgreiche<br />
Spielzeiten. Wir sprechen über den Zeitraum<br />
von 2017, wenn der KMGV 175 Jahre<br />
wird, bis zum Jubiläum der Cäcilia in 2024,<br />
wenn das Zillche in die 150. Spielzeit geht.<br />
Erstmal wollen wir jetzt aber das aktuelle<br />
Stück in Angriff nehmen und dann sehen<br />
wir weiter!<br />
UR<br />
Personen und Persönliches<br />
21
Kultur Pur –<br />
ein Ballett auf Reisen<br />
22<br />
Gleich an zwei Tagen verließ das Ballett<br />
der Cäcilia Wolkenburg mit seiner Choreografin<br />
Michaela Niederhagen Köln, um sich<br />
kulturell fortzubilden.<br />
Fahrt nach Bonn<br />
Am Mittwoch, dem 15.6.<strong>2016</strong>, reisten<br />
die Tänzer in die Bundesstadt Bonn, um<br />
das »Junge Theater Bonn« zu besuchen.<br />
Auf dem Programm stand das Theaterstück<br />
»Supergute Tage oder die sonderbare<br />
Welt des Christopher Boone« nach<br />
dem Roman von Mark Haddon in der<br />
Bühnenfassung von Simon Stephens.<br />
Im Mittelpunkt des Theaterstückes<br />
steht der autistische Junge Christopher<br />
Boone, der nach dem gewaltsamen Tod<br />
des Hundes seiner Nachbarin eigene<br />
Nachforschungen aufnimmt. Als sein<br />
alleinerziehender Vater ihm später gesteht,<br />
dass er den Hund getötet habe,
flieht Christopher zu seiner totgeglaubten<br />
Mutter nach London. Beeindruckt von<br />
der exzellenten schauspielerischen Leistung<br />
von Fredi Ötzen (Christopher Boone) und<br />
der hervorragenden Regiearbeit von Lajos<br />
Wenzel ging ein intensiver und schöner<br />
Theaterabend in Bonn zu Ende.<br />
Fahrt ins Bergische<br />
Am Samstag, dem 18.6.<strong>2016</strong>, traf sich das<br />
Zillche-Ballett erneut. Bereits um 9 Uhr<br />
starteten die 13 Tänzer an der Wolkenburg<br />
mit einem Kleinbus zu einer »Fahrt ins<br />
Blaue«. Anlass war das 25. Bühnenjubiläum<br />
beim Divertissementchen von Karl Gesell<br />
und Peter Schmitz.<br />
Das erste Ziel der Tagesreise war das Deutsche<br />
Röntgenmuseum in Remscheid-Lennep.<br />
Neugierig ließ sich die Gruppe über<br />
das Leben und Wirken von Wilhelm Conrad<br />
Röntgen und dessen Entdeckung der<br />
X-Strahlen informieren. Nach einem Spaziergang<br />
durch das regnerische Lennep und<br />
einer Stärkung in der gemütlichen Klosterschänke<br />
ging es gleich weiter zur Müngstener<br />
Brücke. Diese wurde 1894 errichtet und<br />
ist mit 107 m Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke.<br />
Damit war die Reise aber noch nicht beendet.<br />
Das nächste Ziel des Ausflugs war die<br />
1952 eröffnete Seilbahn im Solinger Stadtteil<br />
Burg an der Wupper. Nach einer erfolgreichen<br />
Fahrt konnte das im späten 19.<br />
Jahrhundert rekonstruierte Schloss Burg an<br />
der Wupper der Grafen und späteren Herzöge<br />
von Berg in Augenschein genommen<br />
werden. Anschließend brachte der Kleinbus<br />
die Tänzer nach Wuppertal. Hier wurde<br />
eine Fahrt mit dem 1901 errichteten »Einschienigen<br />
Hängebahn System Eugen Langen«<br />
(so der offizielle Name) unternommen.<br />
Nachdem die 13,3 km Strecke der<br />
»Wuppertaler Schwebebahn« erfolgreich<br />
abgefahren waren, kehrte das Ballett – technisch<br />
in vielerlei Hinsicht weitergebildet –<br />
schließlich in Köln in der »Kleinen Glocke«<br />
ein. Hier wurde Gerd Schwieren für die<br />
hervorragende Organisation gedankt und<br />
der Tag ausgiebig bei Käse und Kölsch reflektiert.<br />
RS<br />
Ballett auf Reisen<br />
23<br />
Röntgenmuseum in Remscheid-Lennep
24
Ballett auf Reisen<br />
25<br />
Müngstener Brücke, mit 107 m Deutschlands<br />
höchste Eisenbahnbrücke.<br />
Seilbahn im Solinger Stadtteil Burg an<br />
der Wupper<br />
Schloss Burg an der Wupper<br />
Wuppertaler Schwebebahn
PROBEN<br />
Singen ohne Noten<br />
DISZIPLIN<br />
dafür mit Herz und viel Freude<br />
26<br />
Im Jubiläumsjahr will<br />
der KMGV seine diversen<br />
öffentlichen Auftritte auswendig<br />
bestreiten – das ist<br />
das erklärte Ziel des 1842 gegründeten<br />
Männerchores. Doch<br />
diese Aufgabe erfordert ein hohes<br />
Maß an Probendisziplin und einen<br />
langen Atem. Jedoch das Jubiläumsjahr<br />
scheint nur weit entfernt – die Feierlichkeiten<br />
zum 175. Jubiläum des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins werfen mit<br />
der Chorreise nach Trier bereits ihre Schatten<br />
voraus.<br />
Die guten Erfahrungen beim Volkslieder-<br />
Jahreskonzert 2015 haben den Entschluss<br />
reifen lassen: Für einen Chor diesen Formats<br />
gehört es sich, auswendig zu singen –<br />
und besser klingen tut es allemal. Seit der<br />
erfolgreichen »Generalprobe« mit Volksliedern<br />
haben Vorstand und musikalische<br />
Leitung immer wieder betont: »Im Jubiläumsjahr<br />
wollen wir unser Publikum mit<br />
einem auswendig vorgetragenen Konzertprogramm<br />
restlos begeistern.«<br />
Welche Gründe sprechen für das Auswendig-Singen?<br />
»Erst wenn man Text und<br />
Noten-Material auswendig beherrscht, beginnt<br />
das Musizieren«, fasst Oliver Zittlau<br />
als Vorsitzender des Musikausschuss’ die<br />
Überlegungen zusammen.<br />
Wer ständig<br />
mit dem Kopf in der Notenmappe<br />
hängt, verpasst<br />
wichtige, für den musikalischen<br />
Genuss entscheidende Hinweise des<br />
Dirigats. Tempiwechsel, Einsätze, Fermaten<br />
muss jeder Sänger dem Dirigenten<br />
aus der Hand nehmen, damit der<br />
Chor zusammenklingt – das funktioniert<br />
nicht, wenn man nicht hinguckt. Schließlich<br />
machen erst Phrasierungen und Dynamiken<br />
aus einer Partitur Musik: Nur ein<br />
Sänger, der aus den Noten schaut, ist aufnahmefähig<br />
für die Anweisungen seines Dirigenten.<br />
<strong>Der</strong> auswendige Vortrag verbessert den<br />
Klang: Anatomisch betrachtet erhält der<br />
Kehlkopf Platz abzusinken und die Stimmbänder<br />
können frei vibirieren. Neigt man<br />
hingegen den Kopf zur Brust, um in die<br />
Noten zu schauen, macht der Sänger seine<br />
Resonanzräume eng, die Stimme trägt nicht<br />
mehr, das Singen wird unnötig anstrengend.<br />
Nicht zuletzt fällt eine physische Barriere<br />
durch das Singen ohne Noten: Die Mappe<br />
blockiert den Schall auf dem Weg zum Zuhörer<br />
nicht mehr. Wer die Wirkung immer<br />
noch anzweifelt, schaue sich einfach mal die<br />
Konzertmitschnitte der letzten Jahre im<br />
Vergleich zum Volkslied-Abend an – der
Probendisziplin<br />
Klangunterschied ist selbst auf der DVD-<br />
Aufnahme hörbar – vom optischen Unterschied,<br />
den ein in schwarze Mappen versunkener<br />
Chor bietet, mal ganz abgesehen.<br />
Tipps zum Auswendiglernen<br />
Cäcilianer wissen es: Nur vom Mitsingen in<br />
den Proben allein, lernt man Texte und<br />
Musik in großem Umfang nicht auswendig.<br />
Um große Mengen Musik auswendig einzustudieren,<br />
bedarf es einer guten Portion<br />
Disziplin in den Proben und eines gewissen<br />
Engagements zu Hause für die Nachbereitung.<br />
Diese Tipps helfen, Liedtexte schnell<br />
und sicher auswendig zu lernen:<br />
<br />
Wichtig (aber nicht unentbehrlich) für<br />
das Auswendiglernen ist es, den Sinn des<br />
Textes zu verstehen: Dass vielen Sängern<br />
die deutschen Stücke im Repertoire leichter<br />
fallen, hat weniger damit zu tun, dass es<br />
deutsche Liedtexte sind, sondern mehr<br />
damit, dass sie den semantischen Zusammenhang<br />
mitlernen: Was passiert in welcher<br />
Strophe? Wie geht die Geschichte weiter?<br />
Mit welchem Ruf wird der Refrain jedesmal<br />
eingeläutet? Besitz man all diese Informationen,<br />
kann man selbst lange fremdsprachliche<br />
Stücke auswendig lernen und<br />
vortragen.<br />
<br />
Nicht immer nur von vorne nach hinten<br />
lesen: Dabei passiert es leicht, dass man<br />
immer an derselben Stelle »rausfliegt«. Bricht<br />
man aber stets an der gleichen Stelle im<br />
Stück ab, lernt man alles davor sehr oft, die<br />
Problemstelle und den Text, der noch folgt,<br />
studiert man aber fast gar nicht ein. Das<br />
kann nicht gut gehen! Beim Auswendiglernen<br />
auch mal in der Mitte oder am Ende beginnen.<br />
Klappen manche Passagen schon<br />
gut, kann man sie getrost zur Seite legen und<br />
sich auf die Schwachstellen konzentrieren.<br />
27
28<br />
Irgendwann fließt alles ineinander und gerät<br />
wie von selbst in die richtige Reihenfolge.<br />
<br />
Das Einprägen wird unterstützt, wenn<br />
man die Notenmappe einfach mal geschlossen<br />
lässt! Die Probe bietet einen geschützten<br />
Raum, um sich zu trauen auswendig<br />
zu singen – die eigene Stimmgruppe<br />
ist stark genug, um über unsichere Stellen<br />
hinwegzuhelfen.<br />
<br />
In vielen Stücken haben wir Phrasen<br />
die mehrfach, aber im Verlauf des Stücks<br />
melodisch, rhythmisch oder textlich leicht<br />
variiert erklingen: Hier ist es wieder hilfreich,<br />
den Zusammenhang, den Aufbau,<br />
»das große Ganze« des Stücks zu kennen:<br />
Die Kadenz kommt nicht gleich in der ersten<br />
Strophe und am Ende einer Hymne erklingt<br />
nur selten das unverfälsche, vertraute<br />
Motiv aus der Einleitung.<br />
<br />
Noch ein paar technische Kniffe, die<br />
das Auswendiglernen erleichtern: Rechtzeitig<br />
anfangen! Seit Frühherbst 2015 ist klar,<br />
die Jubiläumskonzerte sollen auswendig gesungen<br />
werden. Mancher Sänger scheint<br />
dieser Ankündigung noch nicht recht Glauben<br />
schenken zu wollen: Wer bislang noch<br />
nicht selbstständig in die Noten geguckt<br />
hat, um sich zu Hause auch den Text einzuprägen,<br />
hat bereits ein Jahr verloren –<br />
aber auch noch ein gutes halbes Jahr zur<br />
Verfügung.<br />
<br />
Wiederholen, wiederholen, wiederholen!<br />
Das stete Wiederholen des (richtigen)<br />
Textes festigt Strukturen im Gehirn und erleichtert<br />
das spätere Abrufen des Gelernten.<br />
Dazu kann man auch die Probe nutzen. <strong>Der</strong><br />
Text ist in der Regel über alle Stimmgruppen<br />
gleich: Wenn der 2. Bass probt, kann<br />
der 1. Tenor gleich seinen Text mitlernen –<br />
dann wird auch weniger geschwatzt.<br />
<br />
Die gute Nachricht: Durch die verknüpfte<br />
Musik fällt den meisten Menschen<br />
das Auswendiglernen ohnehin leichter als<br />
müssten sie es tonlos als Prosa lernen. Bewegung<br />
beim Lernen unterstützt ebenfalls<br />
den Erfolg: Ruhiges Umhergehen im<br />
Rhythmus der Musik genügt dafür. Zuletzt<br />
sind es natürlich die »üblichen Sängertugenden«<br />
die das Einstudieren von Melodie<br />
und Text erleichtern: Disziplin, Konzentration<br />
und ungeteilte Aufmerksamkeit auf<br />
die Probenarbeit.<br />
Probenbeteiligung schlechter<br />
als zugesagt<br />
Zu Beginn des Jahres überraschte Oliver<br />
Zittlau die Sänger in einer Probenpause mit<br />
den Ergebnissen der Jubiläums-Umfrage<br />
des Musikausschusses: Von 208 verteilten<br />
Fragebögen wurden 189 beantwortet. 145<br />
Sänger haben Ihre Teilnahme an der Konzertreise<br />
nach Trier zugesagt. Am Jubiläumskonzert<br />
wollen sogar 93% der befragten<br />
Sänger teilnehmen, was die magische<br />
Zahl von 175 genau treffen würde!<br />
Die Bereitschaft an den zwei zusätzlichen<br />
Sonderproben pro Monat teilzunehmen lag<br />
laut der Befragung bei 75%. Die Teilnahme<br />
an den Extra-Proben ist wichtig, betont<br />
auch Musikausschuss-Vorsitzender Oliver<br />
Zittlau: »Sie dienen nicht nur dazu, das<br />
neue Repertoire einzustudieren, sondern<br />
sind nötig, um bei den für viele langjährige<br />
Sänger bekannten Stücken am einheitlichen<br />
Klang zu feilen.«<br />
Mittlerweile hat die Realität die Umfrage-<br />
Ergebnisse überholt: Statt 75% besuchen<br />
durchschnittlich nur noch 58% der Sänger<br />
die Sonderproben am Samstag oder die getrennten<br />
Stimmgruppen-Proben. Die deutlich<br />
gesunkene Teilnahme wird in jeder
Probe spürbar. Nicht nur der Chorleiter<br />
kann leicht erkennen, wer die letzten Proben<br />
versäumt hat: Wichtige Absprachen<br />
werden nicht eingehalten, weil dazu keine<br />
Notizen in den Noten stehen! Ob Staccato,<br />
Generalpause oder Textänderung – verpasste<br />
Absprachen führen zu unnötigen<br />
Probenverzögerungen. Manchmal scheint<br />
es, als würde in jeder Probe erneut lähmend<br />
über die Stimmverteilung bei dreistimmig<br />
gesetzten Stücken diskutiert, dabei ist die<br />
Regel-Aufteilung eindeutig: 1. und 2. Tenor<br />
singen die Oberstimme, der hohe 1. Bass die<br />
Mittelstimme und der tiefe 1. Bass singt mit<br />
dem 2. Bass die Unterstimme<br />
– Ausnahmen<br />
werden extra angesagt.<br />
Keine Frage, die Probenbelastung<br />
ist größer als in<br />
den zurückliegenden Jahren.<br />
Andererseits sind pro<br />
Sänger nur zwei zusätzliche<br />
Termine pro Monat<br />
(einer in der Woche und<br />
einer an einem Samstag)<br />
hinzugekommen. Bei manchem Sänger ist<br />
die »gefühlte Dichte« zum Teil höher: Trotz<br />
sorgfältigster Planung konnten Terminhäu-<br />
fungen (aufeinanderfolgende Proben am<br />
Samstag, Dienstag, Donnerstag) nicht komplett<br />
ausgeschlossen werden. Besonders<br />
spüren das die Sänger, die sich neben dem<br />
Chor auch bei der Cäcilia, in den Ausschüssen,<br />
in Arbeitsgruppe zum Jubiläum<br />
oder dem <strong>Burgbote</strong>n für den Verein engagieren.<br />
Schon Anfang des Jahres hat der Musikausschuss<br />
unter dem zustimmenden Beifall der<br />
Sänger ein klares Ziel formuliert: »Wir wollen<br />
auswendig singen – schon in Trier!« Angesichts<br />
der jüngsten Erfahrungen in den<br />
Proben und beim Gedenkgottestdienst<br />
in<br />
Knechtsteden kann<br />
jeder Sänger für sich am<br />
besten beurteilen, was er<br />
selbst für dieses gemeinschaftlich<br />
zu überreichende<br />
Jubiläumsgeschenk<br />
an den Chor und<br />
seine Zuhörer noch<br />
beisteuern kann, damit<br />
die viele Mühe am Ende<br />
auch durch ein grandioses Konzerterlebnis<br />
belohnt wird.<br />
BW<br />
Probendisziplin<br />
29
Die Reise als Alternative zum<br />
Jahreskonzert<br />
Trier? Warum Trier?<br />
30<br />
Im vergangenen Jahr war es auf dem Probenwochenende<br />
schon angekündigt worden:<br />
Das Jahreskonzert <strong>2016</strong> in der Philharmonie…<br />
fällt aus! Erstaunen – dann Verständnis.<br />
Wer ein Jubiläumsjahr vor der Brust<br />
hat, das derart reich gespickt ist mit Ereignissen<br />
wie das beim KMGV der Fall sein<br />
wird, der hat für 2017 genug vorzubereiten.<br />
Ein gesondertes Konzert in der Philharmonie<br />
– mit eigenem Programm – damit<br />
wären wir wohl überfordert gewesen.<br />
Welche Alternative bietet sich also an? Man<br />
studiert Werke ein für das Jubiläumsjahr<br />
und geht auf Reisen, um diese Werke dort<br />
vorzutragen, wo potentiell nicht das gleiche<br />
Publikum anwesend ist, das auch 2017 Gast<br />
des KMGV sein wird. So zum Beispiel in<br />
Trier.<br />
In Trier (und überhaupt entlang der Mosel)<br />
findet auf Initiative von Herman Liewen seit<br />
1985 das »Mosel Musikfestival« statt und<br />
gehört, so erläutert Axel Hollander, zu den<br />
ersten Musikfestivals dieser Art in Deutschland.<br />
Anfangs hieß es noch »Mosel Festwochen«<br />
und fand alle zwei Jahre zunächst in<br />
Bernkastel Kues statt. Inzwischen gehört es<br />
zum Kultursommer Pfalz und Hermann<br />
Liewen ist Intendant und Geschäftsführer<br />
dieses Festivals, dessen Schwerpunkt zwar<br />
auf Kammermusik liegt, in dem aber auch<br />
alle Bereiche von Klassik bis hin zu Jazz,<br />
Swing usw. vertreten sein können.<br />
Bereits früh hatte Axel Hollander vorgeschlagen,<br />
Kontakt zu diesem Festival aufzunehmen,<br />
um daran teilzunehmen, schließlich<br />
bietet ein solcher Rahmen ganz andere<br />
Möglichkeiten, dem Auftritt zu Bekanntheit<br />
zu verhelfen. Und die Organisatoren ließen<br />
sich überzeugen!<br />
<strong>Der</strong> Erfolg spricht für sich: Für das Konzert<br />
am Samstag, dem 3. September abends im<br />
Theater Trier unter dem Titel »Die schönsten<br />
Chöre und Arien aus Oper und Operette«<br />
(im Programm des Festivals steht:<br />
»Best of … Opera«) sind bereits zahlreiche<br />
Karten verkauft. <strong>Der</strong> Titel sagt Ihnen etwas?<br />
Ja, das ist der Titel, den auch unser Konzert<br />
auf dem Roncalliplatz am 17. September<br />
2017 haben wird. Ähnlichkeiten sind beabsichtigt!
Wer uns musikalisch begleitet?<br />
Instrumental wird dies das Philharmonische<br />
Orchester Trier sein, das im Theater Trier natürlich<br />
ein »Heimspiel« hat.<br />
Gesanglich begleiten uns drei Solisten:<br />
Adréana Kraschewski (Sopran),<br />
die an der Kölner Musikhochschule Gesang<br />
studierte, bei renommierten Lehrern Meisterkurse<br />
besuchte und in Trier nicht unbekannt<br />
ist, da sie am dortigen Theater Ensemblemitglied<br />
war.<br />
Tobias Scharfenberger (Bariton),<br />
der national und international als Sänger<br />
tätig und gegenwärtig außerdem stellvertretender<br />
Trierer Theaterchef ist, wird wohl ab<br />
2017 die Geschäftsführung des Mosel Musikfestivals<br />
übernehmen und die Nachfolge<br />
des Initiators, Hermann Liewen antreten.<br />
Uwe Stickert wird als lyrischer Tenor<br />
auf der Bühne stehen. Den kennen Sie<br />
nicht? Doch! Wir durften bereits bei unserem<br />
Jahreskonzert 2012 »Guilleaume Tell«<br />
seiner Stimme lauschen. Dass er auch<br />
diesmal wieder überzeugend zum Erfolg<br />
des Konzertes beitragen wird, steht wohl<br />
außer Frage.<br />
Eine Reise – zwei Konzerte?<br />
Brücken bauen, so erläuterte KMGV-Präsident<br />
Kurt Schwieren schon an anderer<br />
Stelle, gehört bereits seit Gründung des<br />
KMGV zu dessen Tätigkeitsbereichen, ist es<br />
doch die Musik, die Hindernisse zu überwinden<br />
und Kulturen zusammenzuführen<br />
vermag. Den Brückenschlag wird der KMGV<br />
in mehrfacher Hinsicht praktizieren: Zum<br />
einen, wie bereits erwähnt, mit klassischer<br />
Opern- und Operettenmusik von Köln<br />
nach Trier entlang des Rheins bis zur Mosel;<br />
zum anderen auch nach Luxemburg, aber<br />
diesmal mit geistlichen Gesängen.<br />
Einen Tag vor dem Konzert in Trier geht es<br />
nach Diekirch. Dort begeht der Diekircher<br />
Gesangverein »Chorale Ste Cécile« sein<br />
125-jähriges Bestehen. Er hat unter vielen<br />
deutschen Männerchören den Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
als Gastchor ausgewählt.<br />
KMGV Reise<br />
31
32<br />
Was den Chor wohl überzeugt hat? Zunächst<br />
prüfte er die Website, dann besuchte<br />
er unser letztjähriges Jahreskonzert zum<br />
Thema Volkslieder, kam auch zum Weihnachtskonzert<br />
des KMGV nach Köln und<br />
schließlich auch noch mit einer größeren<br />
Delegation zu einer der Vorstellungen des<br />
Zillches. Wenn ein Chor so geprüft wird,<br />
darf er auch ein wenig stolz auf diese Einladung<br />
sein und sich freuen, dass zwischenzeitlich<br />
sogar eine Freundschaft zwischen<br />
den Chören entstanden ist. – Eine weitere<br />
Brücke, die geschlagen wird.<br />
Gesungen wird in der Dekanatskirche von<br />
Diekirch, die das Stadtbild mit ihren beiden<br />
Türmen prägt. In ihr befindet sich eine neue<br />
Thomas-Orgel, die neben einem sechsköpfigen<br />
Ensemble ebenfalls zur Begleitung des<br />
KMGV ertönen wird.<br />
Neben Periti autem, Beati mortui, Envocation,<br />
dem Pilgerchor und Beiträgen des<br />
Kammerchores wird der KMGV als größten<br />
Teil die Missa Dalmatica des Komponisten<br />
Franz von Suppé in voller Länge zu Gehör<br />
bringen und hierfür mit drei Solisten anreisen.<br />
Hierbei handelt es sich um die Tenöre<br />
Raphael Paul, John Zuckermann und den<br />
Bariton Yoo Chang Nah, die gewissermaßen<br />
aufgrund ihrer Internationalität (Deutschland,<br />
USA, Südkorea) ebenfalls wieder eine<br />
Brücke bauen.<br />
Überreste von Freskomalereien<br />
aus<br />
dem 15., 16. und<br />
17. Jahrhundert<br />
(Pflanzenmotive)
Das klingt nach einem reichhaltigen Programm<br />
für die Sänger, schließlich werden<br />
sie nicht nur die Konzerte singen, sondern –<br />
wie sollte es anders sein – auch proben<br />
müssen: Donnerstagabend Orchesterhauptprobe<br />
im Theater Trier, Freitagnachmittag<br />
Generalprobe in Diekirch, Samstagvormittag<br />
Generalprobe in Trier.<br />
Bleibt da angesichts der Reisestrecken<br />
noch Zeit für Freizeit?<br />
Natürlich, antwortet das Orga-Team: Vor<br />
dem Hintergrund, dass man beim gemeinsamen<br />
Mittagessen mit dem einladenden<br />
Chor in Diekirch Kontakt bekommen wird<br />
und nach dem Konzert ein gemeinsamer<br />
Ausklang mit diesen Sängern stattfindet,<br />
wird jedoch das »sonstige kulturelle Rahmenprogramm«<br />
schmaler gehalten. Gewissermaßen<br />
werden Proben und Konzerte von<br />
einer großen kulturellen Klammer umschlossen,<br />
die sich Freitagmorgen in Form<br />
der Führung durch die Ausstellung »Nero<br />
– Kaiser, Künstler und Tyrann« im Rheinischen<br />
Landesmuseum Trier öffnet. Schließen<br />
wird die Klammer sich dann Sonntagvormittag<br />
in Form einer Schiffsrundfahrt<br />
auf der Mosel.<br />
Wer Karten für eines der Konzerte oder gar<br />
beide erwerben möchte, findet auf der Website<br />
des KMGV in der Rubrik »Jahreskonzert«<br />
die entsprechenden Informationen. (Diekirch:<br />
30 Euro, Trier: von 20 bis 42 Euro) AV<br />
KMGV Reise<br />
33
Mehr Eigenverantwortung<br />
im Umgang mit den Noten<br />
Die neue Volkslieder-Mappe wurde Anfang Juni verteilt, weitere<br />
Repertoire-Mappen werden folgen. Was steckt hinter diesem neuen<br />
Vorgehen, das sich der Musikausschuss überlegt hat?<br />
34<br />
Das bisherige<br />
»Noten-System«<br />
Bis zur vollständigen Umstellung<br />
gilt folgendes System für<br />
alle Noten, die noch nicht in den<br />
neuen Mappen enthalten sind:<br />
Die benötigten Noten werden<br />
von Hartmut Hauenschild in die<br />
Notenfächer verteilt. Gleichzeitig<br />
erscheinen diese Werke auf<br />
unserer Internetseite unter der<br />
Rubrik »aktuelle Notenmappe«.<br />
Dort kann der Sänger zumeist<br />
vor der Probe erfahren, ob seine<br />
Notenmappe noch dem aktuellen<br />
Stand entspricht, um sich<br />
dann neue Noten aus dem Fach<br />
zu nehmen, fehlende Noten<br />
beim Notenwart zu erfragen<br />
und nicht mehr in der »aktuellen<br />
Notenmappe« aufgeführte<br />
Noten in die »Rückgabe-Box«<br />
zu legen.<br />
Das Problem<br />
Etwa 70 Prozent der Sänger nutzen<br />
das derzeitige System nicht;<br />
aus unterschiedlichen Gründen:<br />
Vor einiger Zeit kam es vor, dass<br />
Notenmappen aus den Fächern<br />
verschwanden, sodass einige<br />
Sänger ihre Noten seitdem nicht<br />
mehr ins Fach legen, sondern<br />
nach Hause mitnehmen und<br />
selbst pflegen. Für andere Sänger<br />
war ausschlaggebend, dass<br />
sie nach dem Abgeben nicht<br />
mehr die Noten mit ihren persönlichen<br />
Notizen zurückbekommen<br />
haben. Also wurden<br />
viele Noten gesammelt und nur<br />
sehr sporadisch »ausgemistet«,<br />
was dazu geführt hat, dass die<br />
Zahl der benötigten Notenkopien<br />
in den letzten Jahren um 50<br />
Prozent gestiegen ist.<br />
Das neue System<br />
<strong>Der</strong> Musikausschuss hat sich<br />
daher entschlossen, die Eigenverantwortung<br />
der Sänger zu<br />
stärken und dafür das System<br />
der sogenannten »Repertoire-<br />
Mappe« zu nutzen.
Die Idee ist nicht neu. Auch früher gab<br />
es solche Mappen – oder eher Ordner,<br />
denn manche Exemplare umfassten 90<br />
Stücke. Die letzten Volkslieder-Sammlungen<br />
waren fest gebunden.<br />
Aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte<br />
wurde klar, wie eine neue<br />
Volksliedermappe aussehen muss,<br />
nämlich so dünn und handlich, dass<br />
sie in die Notenschränke passt und als<br />
Chormappe beim Singen in den Händen<br />
gehalten werden kann. Außerdem<br />
sind Klarsichthüllen wichtig, sodass sie<br />
inhaltlich angepasst werden kann:<br />
Nicht mehr gesungene Werke können<br />
aussortiert und neue Werke einsortiert<br />
werden. Dazu kommt ein Nummern-<br />
Index, der das Auffinden der Noten<br />
beschleunigt. Nicht zuletzt sind Namens-Schilder<br />
wichtig, damit keine<br />
Mappe mehr »verloren geht«.<br />
Die neue Volkslieder-Mappe ist das<br />
erste Projekt, federführend von Werner<br />
Stoll initiiert. Weitere Mappen mit<br />
immer wieder benötigten Noten sollen<br />
folgen. Als nächstes wird es eine<br />
Mappe für Weihnachtslieder geben.<br />
Mancher Sänger fragt: Warum überhaupt<br />
eine Volksliedermappe, wenn wir doch auswendig<br />
singen wollen? Dazu Oliver Zittlau,<br />
Vorsitzender des Musik-Ausschusses: »Ein<br />
Repertoire ist nur etwas, das regelmäßig<br />
aufgefrischt wird und innerhalb kurzer Zeit<br />
wieder aufführungsreif ist. Da sich aber<br />
immer wieder Fehler einschleichen (und regelmäßig<br />
neue Sänger aufgenommen werden)<br />
brauchen wir für diese Proben unterstützend<br />
die Noten – am Ende einer solchen<br />
Probe kann dann wieder auswendig gesungen<br />
werden.«<br />
Nach der Ausgabe der neuen Mappen sind<br />
die ersten Reaktionen der Sänger positiv.<br />
Das System ist einfach und praktisch – einer<br />
»noteneffizienten« Probenarbeit steht also<br />
nichts im Weg.<br />
PD<br />
Musikausschuss<br />
35
36<br />
Auftaktveranstaltung<br />
für Spendensammlung<br />
Ein Samstag wars. Die Sänger des KMGV<br />
versammelten sich in der Wolkenburg, um<br />
eine Sonderprobe abzuhalten. Alle Sänger?<br />
Nein, etwa 40 Mann »durften nicht« teilnehmen.<br />
Die Stiftung Stadtgedächtnis hatte gerufen<br />
und benötigte Hilfe für ihre Auftaktveranstaltung<br />
für die diesjährige Spendenaktion<br />
am 16. April <strong>2016</strong> auf dem Roncalliplatz.<br />
Also sang man sich im Erdgeschoss unter<br />
der Leitung von Bernhard Steiner ein,<br />
probte noch einmal die Lieder und begab<br />
sich dann, mit Regenschirm und Noten bewaffnet,<br />
zu Fuß in Richtung Dom.<br />
Trockenen Fußes waren die Sänger vor Ort<br />
angekommen, stellten sich für eine kurze<br />
Klangprobe auf die Bühne und beeindruckten<br />
vorab die vorbeiziehenden Menschen.<br />
Dann Pause. Etwas Zeit hatte man noch zur<br />
Verfügung, dann stellte sich die Abordnung<br />
des KMGV auf der Bühne auf. Plötzlich ertönten<br />
Fanfarenklänge und man konnte erleben,<br />
dass die Stiftung Stadtgedächtnis von<br />
vielen Seiten der Gesellschaft in unserer<br />
Stadt unterstützt wird: Zunächst zog der<br />
Regimentsspielmannszug der Ehrengarde<br />
der Stadt Köln von 1902 auf. Dann folgte<br />
mit heißen Samba-Rythmen das Kunstorchester<br />
Kwaggawerk und brachte ebenfalls<br />
nicht nur Musik sondern auch neugierige<br />
Menschen mit.<br />
Vor den Augen der neugierigen »Laufkundschaft«<br />
wurden die Akteure begrüßt und die<br />
Aktion erläutert. Mit Sätzen wie »Köln hat<br />
kein Brauchtum«, »Köln hat keine Nobelpreisträger«<br />
und vielen anderen provokativen<br />
Aussagen dieser Art möchte man auf die<br />
Bedeutung des Kölner Stadtarchivs hinweisen.<br />
Wie soll man ohne ein qualifiziertes<br />
Archiv den Gegenbeweis zu diesen Behauptungen<br />
antreten? Wie etwas über die Geschichte<br />
Kölns erfahren?<br />
Das Stadtarchiv wird noch Jahrzehnte unter<br />
den Folgen des Einsturzes leiden. Wie soll<br />
die Restaurierung des Archives finanziert<br />
werden? Dafür ruft die Stiftung immer<br />
wieder zu Spenden auf. Gesammelt werden<br />
sollen unter anderem dieses Jahr Unterschriften.<br />
Unterschriften – auch digitaler Art,<br />
die sich bezahlt machten, denn für jede Unterschrift,<br />
die diese Spendensammlung erreichte,<br />
hatte Netcologne einen Euro (1€)<br />
versprochen. Was zunächst nach wenig<br />
klingt, kann bei genügend Unterschriften<br />
zu einem tiefen Griff in die Tasche führen.<br />
Wie das funktioniert? Man besucht die<br />
Seite www.stadtgedaechtnis.koeln, trägt dort<br />
seinen Vor- und Nachnamen und seine<br />
E-Mail-Adresse ein und kann sogar, wenn<br />
man dies wünscht, an der Verlosung eines<br />
Wohnzimmerkonzertes teilnehmen. Wer<br />
möchte, darf natürlich auch gerne selbst<br />
spenden. Verwendet wird das Geld schließlich<br />
für die Restaurierungsarbeiten des Kölner<br />
Stadtarchivs.<br />
Neben Konrad Adenauer als Vertreter der<br />
Stiftung Stadtgedächtnis, die Mitveranstalterin<br />
war, sprachen unter anderem auch<br />
Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die
Leiterin des Kölner Stadtarchivs, Dr. Bettina<br />
Schmidt-Czaia und erläuterten die Wichtigkeit<br />
des Archivs für die Stadt Köln. Zwischen<br />
den Reden kommt die vielfältige Kultur<br />
der Stadt zum Zuge. Zunächst in Form<br />
des KMGV, der spätestens mit dem Potpourri<br />
»Ming Lieblingsleedcher« die Zuschauer<br />
mitreißt und zum Mitsingen animiert.<br />
Neben der musikalischen Unterstützung<br />
durch die bereits oben genannten<br />
Gruppen lieferten ein italienisches Jazz-Duo<br />
und die türkischen Elektro-Pop-Gruppe<br />
Elektro Hafiz einen Beitrag.<br />
Als Abschluss trug der Schriftsteller Frank<br />
Schätzing als Botschafter dieser Aktion<br />
seine Sichtweise auf die Bedeutung eines<br />
Archivs für die Allgemeinheit aber auch<br />
für jeden Einzelnen unter uns vor.<br />
War man während des größten Teils der<br />
Veranstaltung noch trocken geblieben, erlebte<br />
man schließlich beim Gruppenfoto,<br />
dass die Wolken sich doch nicht mehr zurückhalten<br />
konnten…<br />
AV<br />
Spendensammlung Stadtarchiv<br />
37
38<br />
KMGV –<br />
Mein erstes Jahr<br />
von Jörg Hornstein<br />
Wenn mir vor einem Jahr jemand prophezeit<br />
hätte, dass ich innerhalb eines Jahres<br />
im KMGV mitsingen und beim »Zillche«<br />
mitspielen würde, meine Reaktion wäre<br />
wohl eher ein besorgter Blick ob des Geisteszustandes<br />
meines Gesprächspartners<br />
gewesen, als dass ich diese Eventualität<br />
überhaupt in Betracht gezogen hätte.<br />
Nun ist das Jahr vorbei und genau das ist<br />
eingetreten. In diesem<br />
Artikel blicke ich –<br />
durch die Brille des<br />
Debütanten – zurück<br />
auf dieses Jahr,<br />
möchte mich bei<br />
denen vorstellen, die<br />
mich noch nicht kennen<br />
und mich bei<br />
Euch allen bedanken<br />
für ein anregendes<br />
Jahr, das ich mit und<br />
durch den KMGV<br />
erleben durfte.<br />
So fing es an<br />
Seit etwa 10 Jahren sind wir Hornsteins plus<br />
Freunde begeisterte Besucher des Divertissementchens.<br />
Zu meiner Schande muss ich<br />
allerdings gestehen, dass ich bis dahin weder<br />
vom Zillche noch vom KMGV irgendetwas<br />
wahrgenommen hatte. Seit meinem ersten<br />
Besuch ist mir dann aber immer die Ausdruckskraft<br />
und klangliche Wucht des großen<br />
Chores eindrucksvoll in Erinnerung geblieben.<br />
In 2008 haben wir auf nachhaltiges<br />
Betreiben meiner mit einer stark musischen<br />
Ader ausgestatteten Frau Silvia – und anfangs<br />
noch gegen den Widerstand der<br />
männlichen Familienmitglieder – selbst<br />
einen kleinen gemischten Chor aus Familienmitgliedern<br />
und Freunden ins Leben<br />
gerufen. Wie das dann schon mal so ist,<br />
der »männliche« Widerstand bröckelte binnen<br />
Wochen dahin und diesen Familienchor<br />
namens »Cappelli d’Oro« (= die goldenen<br />
Hüte – eine Zeit lang war auch »die Sektflöten«<br />
im Gespräch :-) gibt es noch heute.<br />
Seitdem habe ich immer mehr Zugang und<br />
Zutrauen in das Musikinstrument Stimme<br />
gewonnen. Sei es durch das Training von<br />
Stimme überhaupt als auch der Erfahrung,<br />
dass die musikalische Ausbeute daraus sich<br />
weiter entwickelte. So<br />
weit, so gut.<br />
Im letzten Jahr dann<br />
wurde unsere – auf<br />
Grund unserer einheitlichen<br />
Dekoration<br />
klar erkennbare –<br />
Gruppe von einem<br />
Mitglied des KMGV<br />
ebenso freundlich wie<br />
nachhaltig angesprochen,<br />
ob die männlichen<br />
Mitglieder nicht<br />
Interesse hätten, den<br />
KMGV kennen zu lernen.<br />
Ein halbes Jahr<br />
später konnte ich diese Person dann auch<br />
während einer Chorprobe als Klaus Tilly<br />
identifizieren. Wie auch immer, die Mail-<br />
Adresse war schnell aufgenommen und bald<br />
kam die Einladung zum »Tag der offenen<br />
Wolkenburg«. Bis dahin hatte ich mir bei der<br />
ganzen Sache noch nichts gedacht – außer,<br />
mal wieder die Wolkenburg zu sehen, die ich<br />
durch ein Firmenjubiläum mit Sambatruppe<br />
vor über 25 Jahren noch in guter Erinnerung<br />
hatte.
Was soll ich sagen: Wir haben uns sehr willkommen<br />
gefühlt. <strong>Der</strong> Empfang war liebenswürdig<br />
und professionell mit Foto, Gästeliste<br />
und Gesangsprobe und die Mitglieder, mit<br />
denen wir ins Gespräch kamen – wie z. B.<br />
mit – wie ich heute weiß – Hans-Georg<br />
»Schorsch« Wunderlich und Hartmut Hauenschild<br />
–, haben dann wirklich Lust auf<br />
mehr gemacht. Und die Wolkenburg ist ja<br />
wohl ein Traum.<br />
Als ich dann noch gewahr wurde, dass die<br />
Proben an dem derzeit für mich einzig möglichen<br />
Wochentag stattfinden und darüber<br />
hinaus noch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
erreichbar sind, waren die Würfel gefallen:<br />
Ich versuch’s.<br />
Die ersten Schritte im KMGV<br />
Im April ging es dann los: Donnerstags gab<br />
es 6 Chorschulgruppen, in denen die Interessenten<br />
in den kommenden Monaten auf<br />
eine Aufnahmeprüfung vorbereitet werden<br />
sollten. Ich war ab 18 Uhr bei Herrn<br />
Schmitt. Andere Gruppen wurden von<br />
Herrn Wolff unterrichtet. Dass der KMGV<br />
bereit ist, hier mehrere Duzend Interessenten<br />
über Monate kostenfrei zu unterrichten,<br />
hat mich schon mal schwer beeindruckt. Vor<br />
allem, weil das gewünschte Ergebnis – die<br />
Aufnahme in den Chor – ja noch in den<br />
Sternen stand. Ich habe die Chorschule<br />
gerne besucht. Entgegen meinen Befürchtungen<br />
ob der großen Anzahl der Aspiranten<br />
waren wir dann doch nie mehr als 10<br />
Leute in unserer Gruppe. Ungewohnt ist es<br />
schon, wieder »die Schulbank zu drücken«.<br />
Aber mir hat es unterm Strich doch viel<br />
Freude gemacht. die ersten freundschaftliche<br />
Kontakte entstanden in der Chorschule<br />
mit anderen Anwärtern. Auch mit welchen,<br />
die dann am Ende die Aufnahme nicht<br />
schaffen werden. Schade.<br />
Nach der Chorschule kam die reguläre<br />
Chorprobe. Bei den ersten Proben habe ich<br />
mich schon noch gefragt, ob ich hier richtig<br />
bin. Das Bild vom Sprung ins kalte Wasser<br />
passt hier schon sehr gut. Aber das wäre<br />
ja wohl gelacht…und so fing ich an zu<br />
»schwimmen«.<br />
Ich gebe zu, das Repertoire des KMGV war<br />
für mich eine Herausforderung. Hatte ich es<br />
doch bislang weitestgehend vermieden,<br />
mich mit Musik zu beschäftigen, die älter<br />
war als ich. Meine Frau versucht schon seit<br />
20 Jahren mit überschaubarem Erfolg, mir<br />
z. B. klassische Musik näher zu bringen. Immerhin<br />
hat sie es irgendwann geschafft, dass<br />
wir gemeinsam das Opernfestival in Verona<br />
besuchten. Nun freut sie sich. Ich inzwischen<br />
auch. Auch religiös geprägte Werke<br />
bedurften bei mir weiterer Entwicklung.<br />
Aber wenn man sich dann mal darauf eingelassen<br />
hat… Und es ist ganz einfach etwas<br />
anderes, ob man Musik aus der Konserve<br />
hört oder selbst (gesanglich) mitwirkt.<br />
Imponiert hat mir auch, dass eine Reihe<br />
von Stücken in einer eigens für den Chor arrangierten<br />
Fassung vorliegt. Und wer da<br />
schon alles seine Spuren hinterlassen hat.<br />
Das hat was. Was uns auch zur Chorleitung<br />
bringt, aus deren Feder ja einige Arrangements<br />
stammen: Bei den Herren Steiner und<br />
Brauckmann fühle ich mich sehr gut aufgehoben.<br />
Und wenn man Google glauben darf,<br />
dann hat der KMGV hier ein wirklich renommiertes<br />
Team, um das man uns zurecht<br />
beneiden kann. Unterschiedliche Typen mit<br />
unterschiedlichem Temperament, der im<br />
Unterrichtsstil deutlich wird. Eine gute<br />
Mischung, finde ich. Egal ob klassisch oder<br />
kirchlich, Kölsches, Volksliedgut oder Modernes.<br />
Es geht um die Qualität der Darbietung.<br />
KMGV – mein erstes Jahr<br />
39
40<br />
Übrigens: Ich beneide Musikausschuss und<br />
Chorleitung nicht um den Spagat, innerhalb<br />
des KMGV alle musikalischen Richtungen<br />
und Vorlieben zu befried(ig)en und (trotzdem)<br />
ein für unser (zahlendes) Publikum interessantes<br />
Repertoire auf die Bühne zu<br />
bringen und dabei am besten noch generationen-<br />
und musikrichtungsübergreifend<br />
Brücken zu schlagen.<br />
Zur Integration in den Gesamtchor und die<br />
Chorprobe wurden uns Betreuer zur Seite<br />
gestellt. Eine große Erleichterung, um – über<br />
die Mitglieder meiner Stimmlage, den ersten<br />
Bass – einen Zugang zu einer Schar<br />
von regelmäßig weit über hundert anwesenden<br />
Sängern zu erlangen. Bei den meisten,<br />
mit denen ich zusammen gekommen<br />
bin, fühle ich mich dann auch willkommen.<br />
Andere scheinen eher noch – nennen wir<br />
es mal – vorsichtig. Einige wenige sind für<br />
mich ein echter Anker, wie z. B. auch Heiner<br />
Kruse, viele andere sind einfach offen<br />
und freundlich.<br />
So nach und nach finde ich dann meinen<br />
Weg, mich mit weiteren Mitgliedern bekannt<br />
zu machen. Zum Beispiel bei einem Kölsch<br />
und »nem Halven Hahn« nach der Probe.<br />
Aber noch bin ich ja Aspirant. Bei der für<br />
mich erst möglichen Aufnahmeprüfung Anfang<br />
Juli kann ich leider nicht dabei sein.<br />
Das hat mich schon ein wenig gezwickt. War<br />
doch die Hälfte »meiner« Chorschulgruppe<br />
danach weg. Meine erste Anhörung Mitte<br />
August bringt dann schon fast Gewissheit:<br />
Mein gesangliches Vermögen würde wohl<br />
für den KMGV ausreichen. Und – auch mit<br />
50+ kann einem noch Lampenfieber einen<br />
trockenen Hals bescheren.<br />
Unser Familienchor namens<br />
»Cappelli d’Oro« = die goldenen Hüte
KMGV – mein erstes Jahr<br />
Das Jahreskonzert am 4. Oktober 2015 in<br />
der Philharmonie ist für mich – obwohl ich<br />
noch nicht mitgesungen habe – ein ganz<br />
Besonderes. Ich habe richtig mitgefiebert.<br />
Die meisten der vorgetragenen Stücke<br />
kenne ich aus der Chorprobe, vieles kann<br />
ich über weite Teile schon mitsingen. »Loch<br />
Lomond« war der Hammer. Unsere Version<br />
vom Kurschütz habe ich erst jetzt richtig<br />
verstanden. Und ich wusste, beim nächsten<br />
Mal bin ich dabei. Ich habe noch nie so laut<br />
irgendwo »Zugabe« gerufen wie an diesem<br />
Abend – man kann es sogar auf dem Mitschnitt<br />
hören.<br />
Mein Weg ins Zillche<br />
Während eines Trips nach Barcelona kam<br />
der Anruf von Werner Stoll, ob ich am kommenden<br />
Donnerstag für eine Prüfung bereit<br />
wäre. Es war der 15.10.15. Ich finde, ein tolles<br />
Datum. »La Montanara« hatte ich mir<br />
schon bei der Anhörung im August für<br />
meine Prüfung ausgesucht. Es wird mir in<br />
besonderer Erinnerung bleiben. Heute weiß<br />
ich, dass längst nicht alle Interessenten aus<br />
diesem Jahr im Chor aufgenommen wurden.<br />
Gut, dass ich das nicht vor der Prüfung<br />
wusste. Erst einmal fühle ich mich im ersten<br />
Bass stimmlich gut aufgehoben. Vielleicht<br />
wage ich eines schönen Tages noch den<br />
Schritt in den zweiten Tenor.<br />
Nach der Aufnahmeprüfung meinte Werner<br />
Stoll in einem Nebensatz, dass ich sicher<br />
noch beim Zillche mitmachen könnte –<br />
wenn ich denn will. Dadurch kam bei mir<br />
der Stein so richtig ins Rollen. Lieber Werner,<br />
für diesen Anstoß noch mal herzlichen<br />
Dank. Bis zu diesem Moment hatte ich das<br />
Thema Divertissementchen komplett ausgeblendet,<br />
weil ich beruflich bedingt nach<br />
wie vor recht viel in der Weltgeschichte unterwegs<br />
bin. Jürgen Vermum versorgte mich<br />
mit allen Informationen, die ich benötigte,<br />
um ein »Ja« zum Zillche möglich zu ma-<br />
41
GESUCHT:<br />
SPONSORING-PARTNER<br />
FÜR 2017<br />
KMGV-Jubiläum 2017<br />
175 Jahre<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein feiert im Jahr<br />
2017 sein 175-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum<br />
möchten wir nutzen, um unseren Verein mit seiner<br />
ganzen Bandbreite an musikalischem Repertoire<br />
dem Kölner Publikum vorzustellen. Um dieses<br />
Vorhaben in die Tat umsetzen zu<br />
können, sind wir auf die Unterstützung<br />
von Unternehmen aus Köln<br />
und Umgebung angewiesen, die uns<br />
über das gesamte Jubiläumsjahr<br />
hinweg als Sponsoring-Partner unterstützen<br />
möchten.<br />
Eine Info-Broschüre über die<br />
Sponsoring-Möglichkeiten<br />
senden wir gerne zu.<br />
JANUAR 2017 –<br />
DIE CÄCILIA WOLKENBURG SPIELT<br />
Auch im Jubiläumsjahr 2017 wird die Bühnenspielgemeinschaft<br />
Cäcilia Wolkenburg ein Divertissementchen<br />
auf die Bühne bringen. Ein buntes<br />
Spektakel mit Musik, Tanz, Spiel und viel kölschem<br />
Herzblut. Über 30.000 Gäste verfolgen in<br />
jedem Jahr die 25 Vorstellungen, die als Gastspiel<br />
der Oper Köln organisiert sind.<br />
DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />
Jeder Sponsoring Partner erhält ein Kartenkontingent,<br />
um Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner<br />
zu diesem einmaligen Event nach Köln einladen<br />
zu können. Ergänzend sind im Jubiläumsjahr<br />
2017 die Sponsoring-Partner mit einer Anzeige im<br />
Programmheft des aktuellen Stückes vertreten.<br />
EINE INFORMATION FÜR<br />
SPONSORING-PARTNER SEPTEMBER 2017 – OPEN-AIR<br />
GALAKONZERT AUF DEM RONCALLIPLATZ<br />
DAS SILBER-PAKET:<br />
80 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />
1/2-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />
DAS GOLD-PAKET:<br />
150 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />
1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />
DAS PLATIN-PAKET:<br />
250 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />
2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />
Das absolute Highlight des Jubiläumsjahres: Gemeinsam mit dem WDR-Orchester präsentiert der Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
die schönsten Opernmelodien im Rahmen eines Open-Air Galakonzertes auf dem Roncalliplatz. Rund 3.500 Gäste erwarten wir<br />
am Sonntag, den 17. September im Schatten des Kölner Doms zu diesem einmaligen Klassik-Erlebnis.<br />
DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />
DAS SILBER-PAKET:<br />
Und die besten Plätze sind für Sie und Ihre Gäste reserviert. Zeigen Sie Ihren Geschäftspartnern die schönste Seite Kölns und wohnen<br />
70 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg Sie einem ganz besonderen Konzertabend bei.<br />
1/2-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />
05<br />
DAS GOLD-PAKET:<br />
150 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />
1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />
DAS PLATIN-PAKET:<br />
250 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />
2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Große Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />
42<br />
03<br />
Gut.<br />
Sicherheit<br />
Vertrauen<br />
Nähe<br />
Kreissparkasse.
chen. Die Entscheidung habe ich trotz der<br />
zusätzlichen Belastung und dem Spagat mit<br />
meinen Geschäftsreisen zu keiner Zeit bereut.<br />
Und dies in mehrfachem Sinne: Denn<br />
ab dem 15. Oktober benötige ich noch einige<br />
Zeit, um mich als neues Mitglied zurechtzufinden.<br />
Ab diesem Moment war ich<br />
erst einmal wieder auf mich alleine gestellt.<br />
»Mein« Noten-Fach war plötzlich weg –<br />
nee, war es natürlich nicht, es war nur woanders.<br />
Es gibt eine Anwesenheitsliste, in die<br />
ich mich eintragen darf. Es wurde von Auftrittsterminen<br />
gesprochen; Wo kamen die<br />
denn plötzlich her? Für wen sind die? Wie<br />
komme ich an Termine? Wo muss ich mich<br />
eintragen bzw. an wen muss ich mich wenden,<br />
wenn ich mitsingen will? Wie komme<br />
ich an die Zugangsdaten zum Mitgliederbereich<br />
des Internetauftritts? Das Thema Kleiderordnung<br />
zu Auftritten erarbeite ich mir<br />
immer noch. Es gibt einen Vereinsanzug?<br />
Wie sieht der aus? Wo bekomme ich den<br />
her? Frack? Krawatte? Notenmappe? Parkplatz?<br />
Meine Erfahrung: Irgendjemand weiß<br />
Bescheid. Man muss nur wissen, wen man<br />
was fragen will. So eine Checkliste für »die<br />
Neuen« wäre da sicher hilfreich.<br />
Die Proben zum Zillche waren für mich ein<br />
Glücksfall. Ich meine, was die Eingewöhnung<br />
in den KMGV angeht. Die zeitliche<br />
Disposition mit der Familie steht auf einem<br />
anderen Blatt. Jedenfalls: wenn man mehrmals<br />
pro Woche mit einem großen Teil des<br />
Chores zusammen kommt, findet fast<br />
zwangsläufig weitere Integration statt –<br />
wenn man sich nicht dagegen wehrt ;-). <strong>Der</strong><br />
Rest kommt dann während der Spielzeit. Innerhalb<br />
des Zillches ist in meiner Wahrnehmung<br />
der Informationsfluss rund um Proben<br />
und Auftritte hervorragend. Hier ein<br />
ganz dicker Dank an die für mich sichtbare<br />
und immer ansprechbare Schnittstelle – Jürgen<br />
Vermum.<br />
Wo wir gerade beim Informationsfluss sind:<br />
Man könnte sicher sagen, dass die aktuelle<br />
Kommunikation an der einen oder anderen<br />
Stelle im KMGV noch runder laufen könnte.<br />
Aber wenn ich auf das letzte Jahr zurück<br />
blicke und den gewaltigen Herausforderungen,<br />
die da bewältigt wurden, da ziehe ich<br />
meinen Hut vor der sehr engagierten und<br />
erfolgreichen Vorstandsarbeit – Chapeau.<br />
Am 19. Dezember habe ich meinem ersten<br />
Konzert als offizielles Chormitglied beigewohnt<br />
– in St. Kunibert. Diese Formulierung<br />
trifft es ganz gut, denn der KMGV gab ein<br />
Konzert und bei mir zählte der olympische<br />
Gedanke: ich war dabei.<br />
Doch zurück zum Zillche: Es war meine<br />
erste Zillche-Saison; ich habe also noch<br />
keine Vergleichserfahrung mit wechselnden<br />
Spielstätten. Heute kann ich nur sagen, ich<br />
bin stolz darauf, ein Teil dieses Divertissementchens<br />
und der Zeit im Weißen Zelt gewesen<br />
zu sein. Sie war in vielerlei Hinsicht<br />
einmalig und wird sicher ihren Platz in der<br />
Geschichte des KMGV finden. Dazu eine<br />
kleine Begebenheit, die mir viel bedeutet<br />
und gezeigt hat, »hier bin ich richtig«:<br />
Als ich nach der Premiere feststellen musste,<br />
dass mein Name im Programmheft nicht<br />
aufgeführt war, war ich schon enttäuscht. Ja,<br />
ich weiß, »stell‘ Dich nicht so an« – aber in<br />
dem Moment war es so – war es doch meine<br />
erste Spielzeit. Am nächsten Tag kam Peter<br />
Wallraff von sich aus auf mich zu und versuchte,<br />
mich schonend darauf vorzubereiten,<br />
dass ich im Programmheft nicht namentlich<br />
aufgeführt war. Allein die Tatsache,<br />
dass jemand anderes aus dem Chor – und<br />
Peter gehörte sicher zu denjenigen, die in<br />
dieser Zeit anderes zu tun haben, als Unstimmigkeiten<br />
im Programmheft aufzuspüren<br />
– diesen Umstand bemerkte, hatte mich<br />
schon wieder versöhnt. Und als Jürgen Vermum<br />
davon erfuhr, hat er schnurstracks<br />
KMGV – mein erstes Jahr<br />
43
Kultur ins<br />
Rampenlicht rücken.<br />
Da simmer dabei.<br />
Kulturelles Engagement und<br />
Energie für die Region. Mehr<br />
unter: www.rheinenergie.com
dafür gesorgt, dass ich ein vom Präsidenten<br />
»handsigniertes« Programm mit Widmung<br />
bekommen habe. Das empfand ich schon als<br />
ein außerordentliches Bemühen.<br />
Ich erwähne diese Situation deshalb, weil sie<br />
den Geist widerspiegelt, der intakte Gemeinschaften<br />
auszeichnet. Und in diesem<br />
Fall war dies als echtes Interesse – in diesem<br />
Fall an mir – deutlich zu spüren. Ich gratuliere<br />
dem KMGV, dass er Menschen mit<br />
solch zugewandter Geisteshaltung gewinnen<br />
konnte. Auch wenn – wie sollte es auch anders<br />
sein – da sicher noch Entwicklungspotenzial<br />
ist. Beispielhaft sei hier der mitunter<br />
etwas robuste Umgang mit Sangeskollegen<br />
auf dem Weg zur »ersten Reihe« erwähnt.<br />
Ganz nebenbei hatte ich auch noch die<br />
Gelegenheit, während der Zillche-Spielzeit<br />
den Auftritt bei der Nostalgiesitzung in der<br />
Flora absolvieren zu dürfen. Hier misslang<br />
mein Versuch, mich mangels Textsicherheit<br />
in dritter oder vierter Reihe zu »verstecken«.<br />
Die »Letzten«, die die Bühne erreichten,<br />
fanden sich unerwartet in der ersten Reihe<br />
stehend wieder. Vom Zillche war ich da<br />
anderes gewohnt. Dafür ging ein Traum in<br />
Erfüllung: »Du bes die Stadt« vor Publikum<br />
zu singen.<br />
Saisonabschluss vom Zillche<br />
und mein Resümee<br />
Nach 24 Aufführungen plus Generalprobe<br />
und Vorpremiere ist es geschafft. Am Karnevalsdienstag<br />
war die letzte Vorstellung.<br />
Schade und gut, dass es vorbei ist. Und<br />
schön, dass ich dabei war.<br />
Zur nächsten regulären Chorprobe erwartete<br />
uns dann eine furchtbare Nachricht:<br />
<strong>Der</strong> Cäcilianer Michael Lehmann, mit dem<br />
ich beim ein oder anderen Karnevals-Potpourri<br />
auf der Bühne Arm in Arm geschunkelt<br />
habe, ist völlig unerwartet am Vortag<br />
verstorben. Das Entsetzen, die Trauer und<br />
das Mitgefühl für die Hinterbliebenen sind<br />
bei allen spürbar. Michael war einige Jahre<br />
jünger als ich und Vater von vier Kindern.<br />
An meinem Garderobenplatz hing während<br />
der Spielzeit wochenlang ein Foto von mir -<br />
zusammen mit Michael Lehmann.<br />
Am Samstag nach der <strong>Der</strong>nière waren wir<br />
zum Dankeschön-Abend in die Wolkenburg<br />
eingeladen. Die unausgesprochene Frage, ob<br />
wir nach einer solchen Tragödie überhaupt<br />
feiern dürfen, wurde vom Baas einfühlsam<br />
aufgegriffen und auch im Namen der Hinterbliebenen<br />
beantwortet.<br />
Und so war der Abend auch wunderschön.<br />
Die Wolkenburg und wir hatten uns ordentlich<br />
herausgeputzt. <strong>Der</strong> Festsaal, in dem wir<br />
normalerweise proben, war fürstlich für uns<br />
eingedeckt. Das Menü war perfekt und »à la<br />
Minute«, und das für immerhin gefühlt<br />
mehr als 200 Gäste. Das Ganze begleitet von<br />
Ansprachen, Würdigungen, Vorträgen und<br />
kleinen Darbietungen, dazu Livemusik – als<br />
Dank für alle am diesjährigen Divertissementchen<br />
Beteiligten. Dieses Dankeschön<br />
habe ich gerne angenommen. Wir fühlten<br />
uns reich beschenkt.<br />
Resümierend kann ich nach dem ersten Jahr<br />
sagen: Es war spannend, ein neuer, durchaus<br />
großer Bereich in meinem Leben ist hinzugekommen,<br />
bereichernd, inspirierend, erfüllend<br />
in vielerlei Hinsicht. Ja, ich bin im<br />
KMGV angekommen<br />
und freue mich auf<br />
das Zillche 2017 und<br />
sehr attraktive Jubiläumsveranstaltungen<br />
und viele gemeinsame<br />
Jahre mit Euch allen.<br />
Jörg Hornstein<br />
KMGV – mein erstes Jahr<br />
45
KMGV-Familie<br />
46<br />
Geburtstage im Juli<br />
01.07.1946 70 Jahre<br />
Dr. Michael Wüllrich<br />
Fördermitglied<br />
02.07.1946 70 Jahre<br />
Reiner Brück<br />
Fördermitglied<br />
05.07.1951 65 Jahre<br />
Helmut Werner<br />
aktiver Sänger<br />
05.07.1<strong>96</strong>1 55 Jahre<br />
Silvia Hornstein<br />
Fördermitglied<br />
06.07.1931 85 Jahre<br />
Klaus Kunkel<br />
Fördermitglied<br />
09.07.1926 90 Jahre<br />
Käte Fassbender<br />
Witwenmitglied<br />
09.07.1931 85 Jahre<br />
Adolf Buchholz<br />
nicht ausübend<br />
11.07.1936 80 Jahre<br />
Ursel Wiesemes<br />
Fördermitglied<br />
20.07.1956 60 Jahre<br />
Wolfgang Ferber<br />
aktiver Sänger<br />
24.07.1<strong>96</strong>1 55 Jahre<br />
Jörg Thomsen<br />
aktiver Sänger<br />
27.07.1951 65 Jahre<br />
Richard Beyer<br />
aktiver Sänger<br />
28.07.1936 80 Jahre<br />
Heinz-Dieter Paul<br />
aktiver Sänger<br />
30.07.1941 75 Jahre<br />
Günter Brühl<br />
aktiver Sänger<br />
Geburtstage im August<br />
02.08.1971 45 Jahre<br />
P. Christoph Wekenborg, OP<br />
aktiver Sänger<br />
07.08.1926 90 Jahre<br />
Dr. Karl Heinz Gierden<br />
Fördermitglied<br />
07.08.1931 85 Jahre<br />
Alois Fischer<br />
aktiver Sänger<br />
07.08.1951 65 Jahre<br />
Paul-Heinz Wantzen<br />
aktiver Sänger<br />
09.08.1936 80 Jahre<br />
Anneliese Kirchner<br />
Fördermitglied<br />
13.08.1951 65 Jahre<br />
Monika Gräf<br />
Witwenmitglied<br />
15.08.1916 100 Jahre<br />
Elisabeth Schwend<br />
Witwenmitglied<br />
16.08.1941 75 Jahre<br />
Klaus Tilly<br />
aktiver Sänger<br />
26.08.1936 80 Jahre<br />
Erika Luda<br />
Fördermitglied
27.08.1926 90 Jahre<br />
Vera Kleinebrinker<br />
Fördermitglied<br />
28.08.1981 35 Jahre<br />
Alexander Plaumann<br />
aktiver Sänger<br />
10.09.1971 45 Jahre<br />
Gernot Wolff<br />
Stimmbildner<br />
12.09.1946 70 Jahre<br />
Harald Butscheid<br />
aktiver Sänger<br />
In eigener Sache<br />
In der letzten Ausgabe des<br />
<strong>Burgbote</strong>n ist uns ein Fehler<br />
unterlaufen: Wir haben<br />
Wolfgang Bartel zum 70.<br />
Geburtstag gratuliert aber<br />
leider das falsche Foto abgebildet.<br />
Richtig ist dieses…<br />
Geburtstage im Sept.<br />
04.09.1931 85 Jahre<br />
Thomas Schumacher<br />
Fördermitglied<br />
04.09.1<strong>96</strong>6 50 Jahre<br />
Gerd Oberrecht<br />
nicht ausübend<br />
06.09.1921 95 Jahre<br />
Hans Höfl Fördermitglied<br />
06.09.1956 60 Jahre<br />
Anette Eckhardt<br />
Fördermitglied<br />
07.09.1<strong>96</strong>1 55 Jahre<br />
Manfred Nonnast<br />
aktiver Sänger<br />
09.09.1936 80 Jahre<br />
Erika Schmoll Witwenmitglied<br />
20.09.1951 65 Jahre<br />
Arnulf Schäfer Fördermitglied<br />
22.09.1931 85 Jahre<br />
Maria-Therese Mösch<br />
Fördermitglied<br />
24.09.1936 80 Jahre<br />
Therese Arentz Fördermitglied<br />
30.09.1<strong>96</strong>1 55 Jahre<br />
Dipl. Ing. Johannes Nagel<br />
aktiver Sänger<br />
Neue Fördermitglieder<br />
<strong>Der</strong> KMGV trauert um<br />
Franz-Josef Kügelgen<br />
Fördermitglied seit 2002<br />
verstorben am 01.03.<strong>2016</strong><br />
Hans Klein<br />
Fördermitglied seit 1<strong>96</strong>5<br />
verstorben am 24.04.<strong>2016</strong><br />
Ludwig Bollrath<br />
Fördermitglied seit 1987,<br />
verstorben am 18.04.<strong>2016</strong><br />
Anton Scharn<br />
aktiver Sänger seit 01.05.1976<br />
verstorben am 13.05.<strong>2016</strong><br />
KMGV-Familie<br />
47<br />
09.09.1941 75 Jahre<br />
Berthold Bolz nicht ausübend<br />
Marie-Luise<br />
Bremm-Neuhausen<br />
10.09.1956 60 Jahre<br />
Bruno Grimbach<br />
Fördermitglied<br />
Hans Klein
• Bestattungen jeder Art,<br />
an allen Orten und in jeder Preislage<br />
• Vorsorge und Trauerbegleitung<br />
• Überführungen im In- und Ausland<br />
• Eigene Leichenwagen, Trauerhalle,<br />
Abschieds- und Kühlhausräume<br />
Telefon 0800 69 19 000 kostenfrei<br />
Wir sind immer für Sie da!<br />
www.bestattungshaus-rheindorf.de<br />
A K T I V E S M I T G L I E D I M K M G V<br />
48<br />
DUNKEL<br />
STEINMETZ-<br />
BETRIEB<br />
E. Dunkel u. Söhne GmbH<br />
Venloer Straße 1061<br />
50829 Köln<br />
Telefon 0221-5 00 23 84<br />
Telefax 0221-5 00 25 19<br />
dunkel-steinmetz@t-online.de<br />
Grabstätte des 1. KMGV-Dirigenten<br />
Franz Weber<br />
auf dem Friedhof Melaten<br />
Betreuung durch die Firma Dunkel<br />
Bei der Vermittlung von<br />
Denkmalpatenschaften sind wir behilflich.
Neue Sänger<br />
Markus Friedmann 2. Bass<br />
Wir gratulieren zur Hochzeit<br />
Susanne und Markus<br />
Weßel-Therhorn<br />
kirchliche Trauung<br />
am 9. April <strong>2016</strong><br />
Christiane und<br />
Benjamin Herz<br />
geheiratet am 14.05.<strong>2016</strong><br />
in der Severinstorburg<br />
Jiyuan Qin<br />
1. Tenor<br />
Stephan Weghaus 2. Tenor<br />
KMGV-Familie<br />
49<br />
Impressum<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> ist die<br />
Vereinszeitschrift des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins.<br />
Sie erscheint viermal jährlich.<br />
<strong>Der</strong> Bezugspreis ist im<br />
Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Herausgeber:<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
Mauritiussteinweg 59<br />
(Wolkenburg) 50676 Köln<br />
Telefon 0221 23 12 32<br />
Telefax 0221 23 75 58<br />
www.kmgv.de · info@kmgv.de<br />
Sekretariat: Birgit Larres<br />
Bürozeit: Montag, Dienstag,<br />
Mittwoch: 09.30 – 12.30 Uhr<br />
und 14.00 – 16.30 Uhr<br />
Donnerstag (Probentag):<br />
14.00 – 19.30 Uhr<br />
Freitag: 09.30 – 12.30 Uhr<br />
Bankverbindungen:<br />
Sparkasse KölnBonn<br />
DE63 3705 0198 0005 6620 44<br />
BIC COLSDE33<br />
Kreissparkasse Köln<br />
DE54 3705 0299 0000 0099 17<br />
BIC COKSDE33<br />
Commerzbank Köln<br />
DE54 3704 0044 0131 8120 00<br />
BIC COBADEFFXXX<br />
Präsident: Gerd K. Schwieren<br />
Dirigent: Bernhard Steiner<br />
Redaktionsleitung<br />
Axel Hollander (AH)<br />
Uwe Rosenhahn (UW)<br />
Einsendeschluss für Artikel<br />
<strong>Burgbote</strong> 03.<strong>2016</strong>:<br />
10.09.<strong>2016</strong><br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Pascal Deter (PD)<br />
Bernd Nink (BN)<br />
Ralf Strotmann (RS)<br />
Angelo Valtzis (AV)<br />
Björn Wilhelm (BW)<br />
Die Redaktion behält sich vor,<br />
eingereichte Texte zu redigieren.<br />
Anzeigen und Produktion:<br />
artwork Wolfgang Bialek<br />
Tel. 02232 9935711<br />
Fax 03222 3397185<br />
Bildnachweis:<br />
Uwe Rosenhahn, Ralf Schonauer,<br />
Manfred Schreier, KMGV-Archiv
Immer da, immer nah.<br />
Wer von Vielem „ein Lied singen“<br />
kann, braucht eine Versicherung,<br />
die den richtigen Ton trifft.<br />
Geschäftsstellenleiter Lars Lessenich<br />
Kalk-Mülheimer-Str. 327 • 51065 Köln<br />
Telefon 0221 625921<br />
lars.lessenich@gs.provinzial.com<br />
www.provinzial.com<br />
»<br />
<strong>Der</strong><br />
Kopf ist rund, damit das Denken<br />
die Richtung ändern kann.<br />
Francis Picabia, franz. Schriftsteller und Maler
Seniorennachmittag<br />
des KMGV<br />
am 10. Mai <strong>2016</strong><br />
In guter Tradition hat der Kölner Männer-<br />
Gesang-Verein auch in diesem Jahr seine<br />
älteren Sänger, ehemalige Chormitglieder<br />
und Ehefrauen sowie Witwenmitglieder<br />
zum gemütlichen Beisammensein in die<br />
Wolkenburg eingeladen.<br />
Seit 1998 beweist der KMGV mit dieser<br />
Veranstaltung, dass nicht nur der Sängernachwuchs<br />
wichtig ist, sondern auch die generationenübergreifende<br />
Pflege der Kontakte<br />
zu denjenigen, die sich lange Jahre für<br />
den Chor engagiert haben. Bei Kaffee, Kuchen<br />
und Schnittchen wird dann fröhlich<br />
aus alten Zeiten erzählt. Präsident Gerd<br />
Schwieren informiert über Neuigkeiten aus<br />
dem Vereinsleben und Manfred Kölzer berichtet<br />
vom aktuellen Zillche.<br />
Zwischendurch lauscht man den Darbietungen<br />
von Liedern und Texten. In diesem<br />
Jahr begann das von Reiner Przygoda organisierte<br />
nachmittägliche Stelldichein mit<br />
dem gemeinsamen Gesang der Anwesenden<br />
von drei Volksliedern. Dann trug Horst<br />
Meyer (2. Bass) ein Lied und ein Gedicht<br />
vor. Später steuerte Peter Klaff (2. Bass)<br />
„Man müsste nochmal 20 sein“ und „Als<br />
Büblein klein“ bei. Richard Soleau (1. Bass)<br />
präsentierte drei französische Stücke und<br />
Günther Roggendorf (1. Bass) sang „Alles<br />
kann der Mensch sich kaufen“. Begleitet<br />
wurden die Solisten am Flügel von Max<br />
Rosmiarek (1. Bass).<br />
Da die Sänger auch wegen der donnerstäglichen<br />
Lungenübungen immer älter werden,<br />
vergrößert sich die Seniorengruppe in jedem<br />
Jahr. Diesmal waren es 94 Teilnehmer. UR<br />
AUFRUF<br />
In den letzten Jahren stießen zahlreiche neue<br />
Mitglieder zum KMGV, die sicherlich über diverse<br />
künstlerische Fertigkeiten verfügen. Deshalb an<br />
dieser Stelle die Frage: Wer fühlt sich in der<br />
Lage und verspürt den Wunsch, im kommenden<br />
Jahr unsere Senioren an diesem Nachmittag mit<br />
einer kleinen Einlage zu unterhalten? Die älteren<br />
Herrschaften würden sich bestimmt freuen,<br />
von dem Mitgliederzuwachs nicht nur aus der<br />
Begrüßungsrede zu erfahren, sondern auch einmal<br />
ein paar Neue persönlich kennenzulernen.<br />
Seniorennachmittag<br />
51
Jubiläumsfahrt<br />
der Gruppe 66 nach<br />
Brügge und Gent<br />
Im 50. Jubiläumsjahr der Gruppe 66 wurde<br />
unsere zweitägige Rundreise durch Belgien<br />
ein schöner Erfolg.<br />
Von der Wolkenburg steuerten wir als erstes<br />
Ziel die Stadt Leuven an, wo wir über das<br />
mittelalterliche Kopfsteinpflaster den „Groten<br />
Beginenhof“ erkundeten. Dieser gehört<br />
ebenso wie der historische Stadtkern in<br />
Brügge zum Unesco-Weltkulturerbe. Bewunderungswert<br />
waren die engen malerischen<br />
Gassen und Häuser. Nachdem wir<br />
uns in einem kleinem Terrassenlokal gestärkt<br />
hatten, führte uns die Fahrt weiter<br />
nach Brügge.<br />
Da Brügge nie durch Kriege oder großflächige<br />
Brände zerstört wurde, sind das mittelalterliche<br />
Stadtbild und die historischen<br />
Gebäude sehr gut erhalten. Die Stadt ist sowohl<br />
zu Fuß als auch per Bootstour erkundbar.<br />
Beides nutzten wir beim herrlichstem<br />
Wetter reichlich aus. Die Kanäle, die<br />
die Stadt durchziehen, nennen die Einheimischen<br />
Reien nach dem im Mittelalter<br />
vollständig kanalisierten Flüsschen Reie,<br />
über das Brügge direkt mit der Nordsee verbunden<br />
war. Insbesondere die Bootstour<br />
vermittelte eine andere interessante Perspektive<br />
des Stadtkerns. Auch wenn einige<br />
von uns schon mehrfach in Brügge waren -<br />
von dieser Seite hatten sie es auch noch<br />
nicht gesehen.<br />
52
Schließlich fuhren wir zu unserem Hotel,<br />
das etwas außerhalb von Brügge wunderschön<br />
im Grünen lag. Den Gruppenabend<br />
genossen wir bei einem festlichen Buffet, wo<br />
wir in geselliger Runde den Tag Revue passieren<br />
und mit launigen Wortbeiträgen ausklingen<br />
ließen.<br />
Am nächsten Morgen fuhren wir gut gestärkt<br />
vom Frühstück weiter nach Gent. Wie<br />
Leuven und Brügge zuvor zog auch Gent<br />
uns in seinen historischen Bann. Es gibt<br />
hier so viel zu sehen, dass ein paar Stunden<br />
nicht ausreichen. Flandern mit seinen schönen<br />
alten Häusern und Plätzen ist schon<br />
beeindruckend. Für viele unserer Gruppe<br />
bestand der Höhepunkt der Tour in der Besichtigung<br />
des Genter Altar in der Kathedrale<br />
St. Bavo. Dieses Ziel war auch für unseren<br />
ehemaligen Sänger Hans-Joachim<br />
Blum Anreiz, den Weg von seiner neuen<br />
Heimat bei Laufen (nahe Salzburg) nach<br />
Köln zurückzulegen, um sich mit alten<br />
Gruppenmitgliedern zu treffen. An dieser<br />
Stelle ist hervorzuheben, dass mit Günter<br />
Roggendorf und Otmar Metzler zwei Gründungsmitglieder<br />
der Gruppe 66 an unserer<br />
Tour teilnehmen konnten.<br />
Nach dem Besuch der Kathedrale St. Bavo<br />
ging es dann zurück nach Köln. Für alle<br />
war es eine ausgewogene Tour, ohne Stress<br />
und Hektik, auf der nicht nur wir Sänger,<br />
sondern auch unsere Familien und Partner<br />
sich näher kommen und besser kennenlernen<br />
konnten.<br />
Rolf Schonauer<br />
Gruppe 66<br />
53<br />
Die Gruppe 66 freut sich stets über neue<br />
Mitglieder. Bei Interesse bitte bei Rolf<br />
Schonauer oder Stefan Markwort melden.
Wein fein –<br />
Knigge Dein<br />
Große und vor allem schöne Ereignisse werfen<br />
ihre Schatten voraus, das bleibt Eurem<br />
Wolkenburg-Dachsparrenhocker auch nicht<br />
verborgen. Noch vor dem großen Jubiläumsjahr<br />
soll eine Konzertreise stattfinden –<br />
sehr gute Idee, um den Chor auf die kommenden<br />
Aufgaben einzustimmen, quasi wie<br />
eine Generalprobe, insbesondere für die<br />
Neuen. Auf einer Reise (und natürlich beim<br />
Zillche!) lernt man sich am besten kennen.<br />
54<br />
Nach Trier und Luxemburg soll es gehen,<br />
also vom Vater Rhein zu seiner lieblichen<br />
Tochter, der Mosel. Oder auch: rheinische<br />
Römer besuchen mosellaner Römer, wobei<br />
allerdings die »Colonia-Leute« neidlos anerkennen<br />
müssen, dass Trier als Oppidum<br />
älter ist und zunächst auch größer war. Am<br />
Rhein schlugen sich die Legionen noch mit<br />
den Germanen herum (die Ubier waren aber<br />
manchmal auch nett!), als an der Mosel<br />
schon gepflegt gebadet und – vor allem –<br />
Wein angebaut wurde. Ja, dass die Römer<br />
klug erkannten, wie gut sich das Moseltal<br />
mit seinen Schiefer-Steilhängen für den<br />
Weinbau eignete, war schon genial und trug<br />
ganz wesentlich zum weiteren Erfolg der<br />
Gründung Triers und zum Ausbau der Region<br />
bei. Das Neumagener Weinschiff ist<br />
ein Beleg dafür.<br />
Also, das Reiseziel ist von Euren »Hohen<br />
Herren« bestens ausgewählt. Da gibt es ja<br />
aus der Vergangenheit auch schöne Erinnerungen.<br />
Manche Sänger – auch das gehört<br />
zu den Erfahrungen früherer Reisen –<br />
schienen schon drei Tage vor Reiseantritt zu<br />
Hause auf Diät gesetzt worden zu sein. Um<br />
dann am Buffet umso beherzter zuzuschlagen.<br />
Was aber macht das für einen Eindruck,<br />
wollt ihr doch als kultivierte Gäste gelten.<br />
Und wie ist der Wirt zu bedauern, der verzweifelt<br />
seine angebotenen Speisen schwinden<br />
sieht – am Ende, ohne Reserven eingeplant<br />
zu haben. Genuss mit Maß ist allemal<br />
besser. Das gilt natürlich auch für den Getränke-Konsum.<br />
So verlockend die leckeren<br />
Tröpfchen sein mögen, immer soll doch bei<br />
einer Konzertreise der gute Gesang im Vordergrund<br />
stehen.<br />
Ich bin übrigens gespannt, ob unser geliebtes<br />
Kölsch es bis an die Mosel geschafft hat<br />
oder ob man dort nur »Bitte ein Bit« mag.<br />
Sei's drum, nehmt gedanklich Euren<br />
Knigge mit, dann wird alles bestens (der<br />
Herr Knigge hat sich übrigens – wie ich<br />
kürzlich erfuhr – kaum für die mit seinem<br />
Namen verbundenen Regeln interessiert).<br />
Um nochmal auf den Wein zurückzukommen:<br />
wisst Ihr, warum lange Zeit kein Rotwein<br />
an der Mosel angebaut wurde (und zumindest<br />
die Älteren unter uns bedenkliche
<strong>Der</strong> Nachbau des römischen Weinschiffes<br />
gehört seit 2007 zu den Attraktionen von<br />
Neumagen-Dhron. Es wurde nach dem 1878<br />
in Neumagen entdeckten Grabmal eines römischen<br />
Weinhändlers von der Ortsgemeinde<br />
rekonstruiert.<br />
<br />
Miene machen, wenn von Mosel-Rotwein<br />
die Rede ist)?<br />
Kurz erzählt: die Römer hatten eine Vielfalt<br />
an Rebsorten mitgebracht, darunter auch<br />
Rote. Wie die Naturgegebenheiten aber nun<br />
einmal sind, stellten sich immer wieder<br />
Misserfolge ein, bis Ende des 18. Jahrhunderts<br />
der Kurfürst von Trier verfügte, dass<br />
nur noch der relativ stabile Riesling angebaut<br />
werden sollte. Was nämlich heute die<br />
EU, war damals der Kurfürst, bei dem sich<br />
die Winzer nach Missernten beklagten und<br />
um Unterstützung nachsuchten. Das war er<br />
nun leid, und außerdem bevorzugte er wohl<br />
persönlich den Riesling. Frost- und krankheitsempfindliche<br />
Reben wurden also zurückgedrängt,<br />
die Probleme bestanden aber<br />
immer noch.<br />
Noch in den 1930-er Jahren wurde das Rotwein-Verbot<br />
an der Mosel unterstrichen,<br />
vielleicht auch wegen der Konkurrenz von<br />
der Ahr. Dort sollten sie den Roten machen.<br />
Trotz aller Bemühungen um eine breite<br />
Qualitätsverbesserung entwickelte sich der<br />
Ruf der Mosel-Weine eher in die unerwünschte<br />
Richtung, und manch einer von<br />
Euch wird sich noch an einen Namen wie<br />
»Himmlisches Moseltröpfchen« erinnern –<br />
ein Massenprodukt. Jetzt ändern sich die<br />
Dinge aber wieder; sowohl im Allgemeinen<br />
was die Qualität betrifft, als auch im Besonderen<br />
bezüglich des Rotweins, der seit<br />
1988 wieder zulässig ist. Qualitätsbewusste<br />
Winzer und eine verbesserte Forschung<br />
sorgen für ein Renommee, das der Vielfalt<br />
und Größe des Mosel-Gebiets angemessen<br />
erscheint. Also lasst es Euch munden und<br />
singt auch schön!<br />
Und wenn Ihr dann zurück seid, habe ich<br />
bei Euren Proben sicher manche Gelegenheit<br />
zu lauschen, was es zu erzählen gibt.<br />
Nein, halt, natürlich nur in den Proben-<br />
Pausen, sonst regt sich Euer Chef und großer<br />
Meister zu sehr auf – das wollen wir ja<br />
bei aller Freude am verbalen Austausch vermeiden.<br />
Euer Spötter<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt<br />
55
Aus dem KMGV–Archiv<br />
KMGV Archiv<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> hat diesmal in seinen Ausgaben<br />
von 1979 gestöbert. Damals wurde<br />
Lajos Wenzel geboren, der neue Regisseur<br />
des Divertissementchen, der in dieser<br />
Ausgabe des <strong>Burgbote</strong> (ab Seite 14) vorgestellt<br />
wird. Mal sehen, ob es bei den<br />
Proben künftig so deftig zugeht, wie seinerzeit<br />
von Josef Meinerzhagen berichtet<br />
wurde...<br />
»Verdammt noch mal, das Publikum ist im<br />
dritten Akt eingeschlafen, dann weckt es<br />
doch wenigstens im vierten Akt«, fuhr<br />
Meinerzhagen die Spieler der Cäcilia Wolkenburg<br />
bei einer Probe zum Zillche<br />
»Carmen vun d’r Bottmüll« an, um gleich<br />
darauf weiter zu wettern: »Nichts klappt,<br />
kein Einsatz«.<br />
Außerdem sei hier an zwei inzwischen<br />
eingeschlafenen Traditionen des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins erinnert – das<br />
Herbstfest und die Nikolausfeier. Aber damals<br />
gab es ja auch noch einen Geselligkeitsausschuss...<br />
Vielleicht ließe sich ja das<br />
eine oder andere wiederbeleben. UR<br />
56
O-Töne Steiner<br />
Das war jetzt sehr schön, zum<br />
Steinerweichen. Meinetwegen<br />
auch: zum Steiner erweichen.<br />
Ich meinte nicht, bitte atmen, sondern<br />
bitte nicht atmen.<br />
Das war der Chor der Zahnlosen in<br />
einer Sprache ohne Konsonanten.<br />
Wenn man kein gutes Gedächtnis hat,<br />
hört man immer wieder etwas Neues.<br />
Noch einmal von vorn. Es kommt ja darauf<br />
an, dass man sich im Verlauf nicht verläuft.<br />
Deswegen heißt es ja auch Verlauf.<br />
Darf ich um Ihre wertvolle (weil so seltene)<br />
Aufmerksamkeit bitten?<br />
Das beherrscht ja ein Wellensittich<br />
binnen drei Minuten.<br />
Ich komme mir vor wie eine Hebamme.<br />
Die sagt einem auch dauernd, wann<br />
geatmet werden muss.<br />
Lassen Sie ein Feuer durch diesen<br />
Ton flackern.<br />
Sie müssen die Spannung in den<br />
Knochen spüren, nicht in der Haut.<br />
Sie können doch nicht auf einem<br />
Stimmband so dahin singen.<br />
Dieses Doppel-P muss ein wenig duften.<br />
Singen Sie ruhig den Text dazu.<br />
Sie nutzen gnadenlos jede Möglichkeit,<br />
reinzufallen.<br />
Stellen Sie sich ein O vor und singen ein A.<br />
Sie müssen die Achtel herausmeißeln.<br />
Ich sage es nicht gern zum 2. Bass: Sie sind zu hoch.<br />
Meine Herren: Sie sitzen zwar, aber das Stück noch nicht.<br />
O-Töne Steiner<br />
57
KMGV-Termine <strong>2016</strong><br />
• Die KMGV-Proben finden donnerstags von 19 bis 21.30 Uhr in der Wolkenburg statt.<br />
• Die Chorschule für bereits aufgenommene Sänger findet donnerstags von 18 bis 19 Uhr statt.<br />
• Die Chorschule für Aspiranten findet donnerstags statt.<br />
Interessierte sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich im Sekretariat.<br />
Besonderheiten » 3. Quartal <strong>2016</strong><br />
1. bis 4.9. Sängerreise, u.a. Trier und Diekirch (Luxemburg)<br />
KMGV-Termine <strong>2016</strong><br />
Sonderproben <strong>2016</strong> Stimmgruppe: Tenöre<br />
Montag 15.08. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Dienstag 13.09. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Programm Festakt<br />
Sonderproben <strong>2016</strong> Stimmgruppe: Bässe<br />
Dienstag 19.07. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Montag 22.08. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Dienstag 20.09. 19:00– 21:30 Schwerpunkt: Programm Festakt<br />
58<br />
Sonderproben <strong>2016</strong> samstags<br />
Samstag 06.08. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Samstag 27.08. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Geistliches Programm und Oper<br />
Samstag 08.10. 10:30– 14:30 Schwerpunkt: Opernchöre<br />
Terminänderungen vorbehalten – siehe auch: Aushang (Cäcilienzimmer) oder www.kmgv.de
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3 Oktober <strong>2016</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong><br />
Mitteilungsblatt des KMGV <strong>Jahrgang</strong> <strong>96</strong><br />
1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />
Konzertreise nach<br />
Trier und Diekirch<br />
175 Jahre KMGV:<br />
Stand der Dinge<br />
Drago Sauperl –<br />
50 Jahre im KMGV<br />
175<br />
KÖLNER<br />
MÄNNER<br />
GESANG<br />
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»<br />
Ich<br />
Bernhard Steiner:<br />
bin stolz,<br />
Dirigent<br />
dieses<br />
Chores zu<br />
sein.«<br />
175<br />
KÖLNER<br />
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1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />
KMGV<br />
KÖLNER<br />
MÄNNER-GESANG<br />
VEREIN<br />
gegründet 1842<br />
3 Inhalt<br />
Vorwort 5<br />
Probe aufs Exempel: KMGV-Reise 6<br />
zum Mosel Musikfestival<br />
Großprojekt voraus! 20<br />
Chorwochenende in Bad Honnef 24<br />
Personen und Persönliches 26<br />
Drago Sauperl<br />
KMGV-Familie 36<br />
Impressum 39<br />
Divertissementchen 2017 |Termine 40<br />
Divertissementchen 2017 | Saalplan 42<br />
Gruppe 20 op Jück 44<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt 46<br />
Aus dem Archiv 48<br />
O-Töne Steiner 49<br />
KMGV-Termine <strong>2016</strong> 50<br />
3
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Das 175. KMGV-Jubiläum fest im Blick<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
mit einer äußerst anstrengenden aber<br />
ebenso erfolgreichen Konzertreise (1. bis 4.<br />
September) nach Trier und Diekirch (Luxemburg)<br />
hat der Kölner Männer-Gesang-<br />
Verein sich selbst und seinen Zuhörern<br />
einen ersten Eindruck davon verschafft, was<br />
im Jubiläumsjahr 2017 von einem der größten<br />
Männerchöre Deutschlands zu erwarten<br />
ist. Die beiden abendfüllenden Konzerte<br />
zum einen mit geistlicher Musik und zum<br />
anderen mit den schönsten Chorstücken<br />
aus der Opernwelt waren ein Glanzlicht des<br />
Vereinslebens und fanden in den gut gefüllten<br />
Auftrittsorten höchstes Lob und Anerkennung<br />
beim Publikum.<br />
Selbst der sonst eher spitzzüngig motivierende<br />
Dirigent Bernhard Steiner konnte<br />
seine Freude kaum bändigen (»Ich bin stolz,<br />
Dirigent dieses Chores zu sein«). Nehmen<br />
wir den Schwung dieser Konzertreise mit in<br />
die kommenden Proben und bereiten uns<br />
und den Kölnern am 17. September nächsten<br />
Jahres ein grandioses Open-Air-<br />
Konzert zu Füßen des Doms.<br />
Ein besonderes Dankeschön möchte ich an<br />
dieser Stelle noch einmal an die Sangesfreunde<br />
der diversen Chöre in Diekirch<br />
richten. <strong>Der</strong> warmherzige Empfang und die<br />
perfekte Organisation haben uns tief beeindruckt.<br />
Gern möchten wir diese Gastlichkeit<br />
angemessen erwidern und freuen uns<br />
auf eine lang anhaltende Sängerfreundschaft.<br />
Nun geht es in den Endspurt bis zum Höhepunkt<br />
des Jubiläumsjahres 2017. Die<br />
Grundlagen dafür sind gelegt, sowohl in<br />
musikalischer als auch in organisatorischer<br />
und finanzieller Hinsicht. Mit übergroßer<br />
Mehrheit hat der KMGV den Planungen für<br />
das Gala-Konzert auf dem Roncalliplatz zugestimmt.<br />
Gespräche mit Sponsoren laufen<br />
auf Hochtouren. Die Verhandlungen mit<br />
unserem Gast, dem Star-Tenor Juan Diego<br />
Flórez sind auf einem guten Weg. Die Ausarbeitung<br />
der zahllosen technischen Einzelheiten<br />
ist weit vorangeschritten und liegt<br />
in erfahrenen fachlichen Händen. Wir<br />
freuen uns darauf, den 175. Geburtstag des<br />
Chores gemeinsam mit den Kölnern in unserer<br />
Heimatstadt zu feiern.<br />
Zum Auftakt des Jubiläumsjahres präsentiert<br />
der KMGV – wie seit fast 150 Jahren –<br />
mit seiner Tochter Cäcilia Wolkenburg das<br />
traditionelle Divertissementchen. Die Premiere<br />
des Stücks »Circus Colonia« geht am<br />
28. Januar 2017 über die Bühne des Staatenhauses.<br />
Alle technischen und organisatorischen<br />
Fakten finden Sie in diesem Heft<br />
ab Seite 40. Die Proben haben bereits begonnen<br />
und lassen wieder faszinierende<br />
Aufführungen erwarten. Im Übrigen freut<br />
sich die Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia<br />
Wolkenburg stets über begeisterte Mitspieler.<br />
Wenn also dieser oder jener Sänger nach<br />
einem Blick in<br />
seinen Terminkalender<br />
Lust<br />
und Zeit am<br />
Mitmachen verspürt,<br />
ist er herzlich<br />
eingeladen.<br />
Ihr<br />
Gerd Schwieren<br />
Vorwort<br />
5
Probe aufs Exempel:<br />
KMGV-Reise zum Mose<br />
6<br />
Erschöpft traten die 130 Sänger des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins die Rückfahrt ihrer<br />
Konzertreise (vom 1.–4.9.) nach Trier und<br />
Luxemburg an: In den Knochen steckten<br />
nicht nur 4 Tage harter Probenarbeit, zwei<br />
fordernde Konzerte mit völlig unterschiedlichem<br />
musikalischem Programm, sondern<br />
auch eine ausgelassene »Generalproben-<br />
Feier«.<br />
Denn der unter schwierigen Rahmenbedingungen<br />
verlaufene Auftritt beim Mosel<br />
Musikfestival war »nur« ein Testballon. Das<br />
im Theater Trier erfolgreich dargebotene<br />
Programm »Best of…opera!« diente dem<br />
traditionsreichen Männerchor vor allem als<br />
Bestandsaufnahme. Exakt ein Jahr vor dem<br />
geplanten Höhepunkt des Jubiläumsjahres<br />
sollte geklärt werden: Wie viel Arbeit steckt<br />
noch in der Vorbereitung des großen Gala-<br />
Konzertes auf dem Kölner Roncalliplatz am<br />
Dom? Die Lehre aus der Konzertreise lautet:<br />
Es bleibt noch einiges zu tun, aber am<br />
17.09.2017 wird der KMGV sein Publikum<br />
begeistern.<br />
Wenn Sänger reisen<br />
130 Mann »mit Sack und Pack« vom Rhein<br />
an die Mosel zu transportieren, ist eine<br />
nicht zu unterschätzende logistische Herausforderung.<br />
Auf zwei Busse verteilt fuhren<br />
die Sänger mit leichter Verspätung am<br />
Rhein los – Kölns Baustellen-Chaos ließ die<br />
Luxemburger Reisebusse einfach nicht bis
l Musikfestival<br />
KMGV Konzertreise<br />
7<br />
zur Wolkenburg durchdringen. Arbeiten an<br />
den Gasleitungen des eigenen Vereinsheim<br />
zwangen den Tross von 130 Sängern zu<br />
einem kleinen Fußmarsch zur nahe gelegenen<br />
Kirche St. Pantaleon, wo die Busse auf<br />
den Chor ersatzweise warteten.<br />
Dass die luxemburgischen Busfahrer es mit<br />
jeder Widrigkeit aufzunehmen wissen,<br />
zeigte sich bereits vor dem bei KMGV-Reisen<br />
obligatorischen Mittags-Stopp. Die bei<br />
Manderscheid ins Tal führende Serpentine<br />
verlangte den Fahrern größtes Geschick<br />
und Augenmaß ab. Manch Sänger sah die<br />
Konzertreise schon in dieser Schlucht der<br />
Süd-Eifel vorzeitig enden. Während sich die<br />
Sänger bei Eifeler Spießbraten oder Schnitzel<br />
stärkten, wendeten die Fahrer ihre<br />
Reisebusse, sodass die Fahrt ohne zusätzliche<br />
Verspätung gen Trier fortgesetzt werden<br />
konnte.<br />
Unabhängig von solchen Tücken waren all<br />
jene Sänger, die als Selbstfahrer den Zielort<br />
ansteuerten. Im Unterschied zu den »großen<br />
gesellschaftlichen Reisen des KMGV«<br />
in der ferneren Vergangenheit – die im kollektiven<br />
Gedächtnis des Chores aber immer
War auf der Hinfahrt in »Bus 2« noch<br />
knapp jeder zweite Sitz frei, änderte sich das<br />
vor Ort im Zielgebiet schlagartig. Alle<br />
Selbstfahrer waren nun wieder Teil der großen<br />
Chorgemeinschaft. Trotz der dringenden<br />
(wie schriftlichen) Bitte der Organisatoren,<br />
während der Konzertreise im Bus stets<br />
denselben Sitzplatz und Nachbarn zu wählen,<br />
konnte man nach jedem Zwischenstopp<br />
eine KMGV-typische »Reise nach<br />
Jerusalem« beobachten. Einem kleinen<br />
Wunder gleich wurde kein Sänger zurückgelassen.<br />
Bis vielleicht auf eine Ausnahme:<br />
Am Rückreisetag fehlten deutlich mehr<br />
Sänger im Bus, als jene, die als Selbstfahrer<br />
bekannt waren. Die Strapazen der zurückliegenden<br />
Reise zwangen einige Sänger zu<br />
einer individuellen Rückreise per Bahn –<br />
diesen »un-/freiwillig späteren Abreisetermin«<br />
wählten gar nicht so wenige Sänger,<br />
wenn man den Berichten vom Trierer Bahnsteig<br />
Glauben schenkt.<br />
8<br />
noch präsent sind, als sei man erst vorgestern<br />
an den Rhein zurückgekehrt –, war die<br />
Konzertreise nach Trier als »Generalprobe«<br />
und »Arbeits-Exkursion« konzipiert, die<br />
den Sängern viel Engagement und Konzentration<br />
abverlangte. Dennoch reisten einige<br />
Sänger privat an: Nun, vielleicht nicht mit<br />
»Kind und Kegel«, aber zum Teil mit Gattin<br />
und Hund im Wagen.<br />
Geistliches Konzert in Diekirch<br />
Sang der KMGV in den letzten Jahren in<br />
einem Gotteshaus, trug der Chor in der<br />
Regel »nur« die musikalische Gestaltung<br />
eines Gottesdienstes bei – die Benefizkonzerte<br />
im Advent sind hier die Ausnahme. In<br />
Diekirch aber war der KMGV zu einem<br />
geistlichen Konzert eingeladen: Zur Feier<br />
des 125. Jubiläums des dortigen Männerchores<br />
»Chorale Ste Cécile« schenkte der<br />
aus Köln angereiste Chor den Sangesfreunden<br />
aus Luxemburg ein festliches Konzert.<br />
In Dauer, Aufbau und Anspruch unterschied<br />
sich das Programm doch deutlich<br />
von den üblichen Gedenkgottesdiensten,<br />
die der Chor sonst vergleichsweise routiniert<br />
»abliefert«.<br />
Im »Concert spirituel« beeindruckte der<br />
KMGV das Diekircher Publikum wie in der<br />
Ankündigung versprochen als »stimmgewaltigster<br />
Männerchor Deutschlands«. Als<br />
gelungener Auftakt präsentierte der Chor<br />
Wagners »Pilgerchor« in einer Dichte und<br />
Konzentration, wie er ihn seit Jahren nicht<br />
vorgetragen hat. Die neu einstudierten<br />
Stücke mit Solistenbeteiligung meisterten<br />
die Kölner Sänger mit großer Sicherheit.<br />
»Invocation« von Debussy klang souverän<br />
und kontrolliert. In der »Missa Dalmatica«<br />
von Suppé ließ sich noch deutlich heraushören,<br />
welche Passagen zum routinierten<br />
Repertoire des Chores gehören und welche<br />
im Hinblick auf dieses Konzert und das Jubiläumsjahr<br />
2017 neu einstudiert wurden.<br />
Positiv wirkte, dass viele Sänger sich bereits<br />
größtenteils von der Partitur lösen und auf
das Dirigat von Bernhard Steiner achten<br />
konnten. Ohne diese Freiheit wäre der Chor<br />
an ein, zwei Stellen in der Messe wohl in<br />
vollem Tempo falsch abgebogen, hätte der<br />
Dirigent seine Sänger nicht mit energischen<br />
Taktschlägen zurück aufs rechte Gleis gewunken!<br />
Auch das Wechselspiel mit den<br />
Solisten organisierte Bernhard Steiner souverän<br />
und verhalf seinem Chor trotz teils<br />
großer »akustischer Distanz« zu pünktlichen<br />
Einsätzen.<br />
Musikalisch abwechslungsreich war das<br />
Konzert in Diekirch konzipiert worden:<br />
Neben den bereits genannten Stücken intonierte<br />
der große Chor auch »Periti autem«<br />
und »Oh Herr, gib Frieden«. <strong>Der</strong> Kammerchor<br />
sang fein und geschlossen »Beati mortui«<br />
und »Gratias agimus tibi«. Mit »<strong>Der</strong><br />
Mond ist aufgegangen« schloss der KMGV<br />
das geistliche Konzert in Diekirch und verneigte<br />
sich damit auch vor dem luxemburger<br />
Publikum, das den angereisten Chor begeistert<br />
feierte. <strong>Der</strong> frenetische Applaus in<br />
der ausverkauften Kirche zeigte, dass das<br />
Kölner Geschenk den Jubilaren und ihren<br />
Gästen viel Freude bereitet hat.<br />
Nicht so laut, aber nicht weniger intensiver<br />
zeigten einzelne Zuhörer den Sängern, wie<br />
sehr sie von deren Vortrag berührt wurden.<br />
Beispielhaft bleibt jene Szene ins Gedächtnis<br />
gebrannt: Während der Kammerchor<br />
»Maria lassu« singt, beginnen bei einer<br />
Nonne im rechten Mittelschiff dicke Tränen<br />
zu fließen – doch in den Augen der Ordensschwester<br />
leuchtet ungetrübte Freude!<br />
Dankbar und glücklich über die große Zustimmung<br />
seines Publikums endete damit<br />
der offizielle Teil des ersten Konzerttages<br />
dieser KMGV-Reise.<br />
Solistische Unterstützung<br />
in Diekirch<br />
Eine »Missa Dalmatica« sowie »Invocation«<br />
wären ohne musikalische Profis unvollständig<br />
geblieben: Raphael Pauß, John Zuckerman<br />
und Yoo-Chang Nah haben in Diekirch<br />
die Partien der Solisten gesungen.<br />
Raphael Pauß studierte an der Folkwang<br />
Musikhochschule Essen und an der Kölner<br />
Musikhochschule. Nach seinem ersten<br />
Festengagement 1997 am Staatstheater<br />
KMGV Konzertreise<br />
9
10<br />
Braunschweig wechselte er nach vier Spielzeiten<br />
zum Opernhaus Wuppertal. Seit einigen<br />
Jahren ist Raphael Pauß freischaffend<br />
tätig. <strong>Der</strong> Tenor fühlt sich auch im Fach<br />
Operette zuhause (Rossillon in »Die lustige<br />
Witwe«, Alfred in »Die Fledermaus« sowie<br />
die Partien Graf in »Wiener Blut« und Herzog<br />
aus »Nacht in Venedig«)<br />
John Zuckerman studierte Gesang und<br />
Komposition an der University of Southern<br />
California und der Manhattan School of<br />
Music. <strong>Der</strong> lyrische Tenor erarbeitete sich<br />
mit verschiedenen Partien (Dorvil in Rossinis<br />
»La Scala di Seta«, Nemorino in »L'Elisìr<br />
d'Amore«, Nathanaèl/Cochénille in<br />
»Hoffmans Erzählungen«, Don Curzio in<br />
»Figaros Hochzeit«) früh den Ruf als Belcanto-Spezialist.<br />
In der Spielzeit 2007/2008 hat er seinem internationales<br />
Debüt bei der Israeli Opera<br />
gemacht. In der Spielzeit 2009/10 sang er in<br />
Hongkong. Für die Spielzeit 2011/2012<br />
wurde er als Mitglied des Opernensembles<br />
beim Theater Dortmund engagiert.<br />
Bei seinem Rollen-Debüt im Jahre 2012 als<br />
Arnold in Rossinis Wilhelm Tell wurde er<br />
für seine »Stimme ohne Abnutzungserscheinungen,<br />
der die mörderischen Höhen<br />
souverän beherrscht« – (Opernwelt) der<br />
ȟberzeugte mit schlanker, eleganter Linie<br />
und kraftvoller Höhe« (Opernglas) gelobt.<br />
<strong>Der</strong> in Seoul geborene Bariton Yoo-Chang<br />
Nah studierte an der Seoul National University<br />
Gesang und Pädagogik (Abschluss<br />
Magister), anschließend Musikwissenschaft<br />
(Abschluss Magister) parallel zu einem Engagement<br />
als Solosänger der National-Oper.<br />
Ein weiteres Gesangsstudium absolvierte er<br />
an der Hochschule für Musik und Tanz<br />
Köln, dessen Diplom-Prüfung er mit Auszeichnung<br />
für die Richtung Lied, Oratorium<br />
und Operngesang abschloss. Im Jahr 2003<br />
legte er zudem sein Konzertexamen ab.<br />
Yoo-Chang Nah war Ensemblemitglied an<br />
der Deutschen Oper am Rhein und am<br />
Landestheater Detmold. Darüber hinaus
hatte Yoo-Chang Nah Gastverträge an den<br />
Theatern Rostock, Wuppertal, Erfurt, Koblenz,<br />
Kasan (Russland) und an der National-Oper<br />
(Korea). Seit 2005 unterrichtet<br />
Yoo-Chang Nah Sologesang an der Hochschule<br />
für Musik und Tanz Köln sowie seit<br />
2010 am Dr. Hoch’s Konservatorium in<br />
Frankfurt am Main.<br />
Musikalisch begleitete den Chor ein fünfköpfiges<br />
Instrumental-Ensemble aus Oboe,<br />
zwei Klarinetten, Fagott und Horn (Saskia<br />
Buxbaum, Oboistin, Alexander Morogovski,<br />
Erster Klarinettist, Rebecca Mertel, Zweite<br />
Klarinettistin, Norbert Gogh, Fagottist, Michael<br />
Chan-Wong, Hornist) sowie Christopher<br />
Brauckmann am Flügel. Jedes Arrangement<br />
zeichnete sich durch eine eigenständige<br />
Stimmung aus und gab dem Chor<br />
an entscheidenden Punkten die notwendige<br />
tonale Stütze.<br />
Überrascht wirkte das luxemburger Publikum,<br />
als das Chor-Konzert mit einem meisterhaften<br />
Orgelspiel eröffnet wurde. Im<br />
Laufe des Konzertes beeindruckte Christopher<br />
Brauckmann, »neben« seinem Engagement<br />
beim KMGV Dekanatskirchenmusiker<br />
im Erzbistum Paderborn, noch zwei<br />
weitere Male mit großer Virtuosität an der<br />
neuen THOMAS-Orgel (51 Register, 3356<br />
Pfeifen) der Diekircher Église décanale. Mit<br />
den »Carillons de Westminster« (von Louis<br />
Victor Jules Vierne) zeigte der »zweite Chorleiter<br />
des KMGV« – zudem Christopher<br />
Brauckmann spontan für seine Leistung<br />
»befördert« wurde – mit welcher Klanggewalt<br />
das Kircheninstrument zu beeindrucken<br />
weiß.<br />
Willkommen bei Freunden<br />
»Wir sind gekommen als Gäste und gehen<br />
als Freunde«: Treffender kann man die<br />
Herzlichkeit, mit der der Kölner Männer-<br />
Gesang-Verein in Diekirch empfangen<br />
wurde, wohl nicht zusammenfassen. Bereits<br />
bei der Ankunft lud der Diekircher Männerchor<br />
die Kölner Sänger zu einem köstlichen,<br />
landestypischen Mittagessen ein: In<br />
der Al Seeërei waren lange Tafeln für die<br />
Kölner gedeckt. Ragout fin in feinen Pasteten<br />
schmeckte allen Sängern vorzüglich.<br />
Auch der Kuchen zum Nachtisch war ein<br />
Genuss.<br />
Bereits die Willkommensworte von Jean-<br />
Marie Dillmann zeigten: Die Diekircher<br />
haben sich intensiv mit dem KMGV und<br />
dessen musikalischem Wirken beschäftigt!<br />
Den allermeisten Kölner Sängern wird bis<br />
dahin verborgen geblieben sein, dass der<br />
»Chorale Ste Cécile« bereits beim Volkslieder-Programm,<br />
dem letzten Weihnachtskonzert<br />
und dem jüngsten Divertissementchen<br />
zugehört hat – sozusagen »streng jeheim«!<br />
Beeindruckend war das große Engagements<br />
des vergleichsweise »kleinen« Chores: Es<br />
schien, als würde sich jeder einzelne der<br />
etwa 30 aktiven Sänger, alle Frauen und<br />
Freunde der Chores, um die angereisten<br />
Gäste kümmern. Während noch das Mittagessen<br />
ausgegeben wurde, schmierte ein anderer<br />
Teil der Gastgeber bereits Brote für<br />
den Sänger-Kommers, der im Anschluss an<br />
das Konzert geplant war. <strong>Der</strong> Diekircher<br />
Chor »Ste Cécile« hatte wirklich für ein<br />
»Rundum-Sorglos-Paket« gesorgt: Verpflegung,<br />
Umkleidemöglichkeiten, Pausenräume<br />
und ein ausverkauftes Konzert boten<br />
eine Wohlfühl-Atmosphäre, die den KMGV-<br />
Sängern unvergesslich bleiben wird.<br />
Bei dem geselligen Ausklang des Abends<br />
nach dem Konzert im Schulhaus vis-a-vis<br />
der Église décanale zu Diekirch bot sich<br />
endlich die Gelegenheit, den luxemburger<br />
Sangesfreunden für ihre unbeschreibliche<br />
Herzlichkeit gebührend zu danken. Während<br />
die Präsidenten der zwei Chöre sozu-<br />
KMGV Konzertreise<br />
11
12
sagen institutionell die Freundschaft zwischen<br />
Köln und Diekirch mit Geschenken<br />
und der Eintragung ins goldene Buch des<br />
Vereins besiegelten, knüpften viele Sänger<br />
auch auf der »Arbeitsebene« herzliche Kontakte<br />
zu den Diekircher Sängern und allen<br />
Chor-Freunden, die sich an diesem Abend<br />
mit großem Einsatz und offener Herzlichkeit<br />
um die Gäste aus Köln gekümmert<br />
haben. Dieses unbeschreibliche Willkommen<br />
verbleibt als große Verpflichtung auf<br />
der Sollseite des KMGV.<br />
Bestimmt würden viele Sänger auch gern<br />
ein zweites Mal nach Diekirch reisen, um<br />
eine unbeantwortete Frage zu klären: Was<br />
hat es mit dem Mythos um das »Bier von<br />
Diekirch« auf sich? Gibt es diesen sagenumwobenen<br />
Bierbrunnen, der durstige<br />
Kehlen stillt, wirklich? Und warum warnen<br />
Ortskundige vor dem lokalen Gerstensaft<br />
als sinnraubendem Gebräu? Bereits das<br />
blanke Bier, das den Gäste aus Köln serviert<br />
wurde, begründete nach Meinung der<br />
Mehrheit eine Wiederholungsbesuch.<br />
Umso neugieriger sind die Kölsch-Kenner<br />
auf das naturtrübe Bier der neugewonnen<br />
Sangesfreunde.<br />
Proben & Disziplin:<br />
Natürliche Feinde?<br />
Dass die Fahrt nach Trier und Luxemburg<br />
keine »Lustfahrt ins Grüne«, sondern eine<br />
eng getaktete und arbeitsintensive Konzertreise<br />
würde, war von Anfang an klar. In der<br />
Summe hat der Chor auch eine hohe Leistungsbereitschaft<br />
und Ausdauer bewiesen.<br />
Vor allem wenn man bedenkt, dass die Umstände<br />
und Intensität der Proben für viele<br />
Sänger eine besondere (körperliche) Herausforderung<br />
dargestellt haben. Bereits am<br />
ersten Abend stand die Hauptprobe für das<br />
Opern-Konzert in Trier auf dem Terminplan.<br />
Vor allem die Reiseverzögerungen<br />
(verspätete Anreise, Akkord-Zimmerbezug,<br />
Einsingen im Hotel, umständlicher Transfer<br />
zum Probenort auf der anderen Moselseite,<br />
…) sowie die bei der ersten Orchesterprobe<br />
stets aufkommende, aus Neugier<br />
gespeiste Unruhe haben die Probe zu einem<br />
für den Dirigenten nervenaufreibenden Parforceritt<br />
durch das Konzertprogramm gemacht.<br />
»Als Dirigent kämpft man in einer<br />
Hauptprobe stets gegen die Zeit«, erklärt<br />
Bernhard Steiner später seinen Sängern.<br />
Jeder Kommentar, jede flapsige Zwischenbemerkung<br />
erzeuge Unruhe und Verzögerungen,<br />
die am Ende dazu führten, dass<br />
fehlerhafte Partien nicht wiederholt oder<br />
sogar ganze Stücke nicht angespielt werden<br />
könnten, weil der Orchestermeister die<br />
Probe stets minutengenau für beendet erklärt.<br />
Die Disziplin innerhalb des Chores sei<br />
eine wesentliche Voraussetzung für das<br />
Gelingen einer Probe.<br />
Mit anderen Herausforderungen hatte der<br />
KMGV bei der Generalprobe im Theater<br />
Trier zu kämpfen: <strong>Der</strong> Saal zum Einsingen<br />
lag im Keller, war klein und stickig und<br />
heizte sich nicht nur wegen der 130 Sänger<br />
schnell auf. Auf der Bühne war keine Konzertpodesterie<br />
aufgebaut, wie es in der Planung<br />
zuvor zwischen KMGV und Theater<br />
Trier abgesprochen war. Konnte eine halbwegs<br />
geeignete Podesterie noch eilig improvisiert<br />
werden, musste der Chor mit den<br />
schlechten akustischen Rahmenbedingungen<br />
in kürzester Zeit lernen umzugehen.<br />
Kein Schallsegel grenzte den Bühnenraum<br />
nach oben ab. Die Seitenbühnen trennten<br />
nur schwarze Vorhänge ab. Die Akustik auf<br />
der Bühne glich der eines abgeernteten<br />
Ackers – leer und tot. Die Sänger in den<br />
hinteren Reihen hörten weder das Orchester<br />
noch die anderen Stimmen. Die Gene-<br />
KMGV Konzertreise<br />
13
14
alprobe zeigte auch, dass der Chor im Zuschauersaal<br />
nur schlecht zu hören war. <strong>Der</strong><br />
Gesang des KMGV vermochte die Schallwand<br />
des Orchesters kaum zu durchdringen.<br />
Ratlosigkeit, Frustration und Verzweiflung<br />
kennzeichneten die Probenarbeit im<br />
Theater Trier. Dabei sollte das Opern-Konzert<br />
im Rahmen des Mosel Musikfestivals<br />
doch als Generalprobe für das Jubiläumskonzert<br />
des KMGV auf dem Roncalli-Platz<br />
fungieren. Wie sollte der KMGV unter diesen<br />
Umständen eine dem beinahe 175-jährigen<br />
Bestehen des Chores würdige Adresse<br />
abliefern können?<br />
Operettenmelodien<br />
begeistern Trier<br />
Die Unzufriedenheit und Unsicherheit im<br />
Chor blieb auch Bernhard Steiner nicht verborgen:<br />
Mit Tipps (»Achten Sie auf meinen<br />
Taktstock, nicht auf das, was Sie hören,<br />
dann sind Sie schon zu spät.«) und vielen<br />
Korrekturen an das Orchester (»Egal, welche<br />
Dynamik in Ihren Noten steht, wir spielen<br />
eine Stufe leiser.«) versuchte der<br />
KMGV-Dirigent unter den schwierigen Bedingungen<br />
im 1<strong>96</strong>4 erbauten Theatersaal<br />
des Schauspiels Trier ein optimales Konzertereignis<br />
zu formen.<br />
Während er das Orchester auf ein für die<br />
Sänger kaum noch hörbares Niveau drosselte,<br />
forderte Bernhard Steiner seinen Chor<br />
im Verlauf des Konzertes immer gestenund<br />
mimikreicher zu kaum vorstellbarer<br />
Lautstärke auf. Zum Glück gelang es den<br />
Sängern, ein sämtliche Kraftreserven aufzehrendes<br />
Fortissimo zu singen, ohne in die<br />
»Falle des Brüllens« zu tappen. Mit dem<br />
wachsenden Vertrauen in die eigene Stimmgewalt<br />
(oder war es Verzweiflung angesichts<br />
der Ausweglosigkeit?) wuchs offenbar auch<br />
die Verständlichkeit des Chores im Zuschauersaal<br />
– zieht man den Applaus als<br />
Maßstab heran.<br />
Offenbar traf der KMGV in der zweiten<br />
Hälfte des Programms auch musikalisch<br />
besser den Geschmack des Trierer Publikums:<br />
Die heiteren Melodien aus verschiedenen<br />
Operetten wurden begeistert beklatscht.<br />
Dass ein Kölner Gast-Chor dem<br />
lokalen Publikum ein Wiedersehen mit<br />
»ihrem« Ensemble-Star Andréana Kraschewski<br />
ermöglichte, hob die Stimmung<br />
zusätzlich.<br />
Heimspiel für Solisten<br />
Adréana Kraschewski erhielt ihre Gesangsausbildung<br />
an der Musikhochschule Köln,<br />
die sie mit Auszeichnung abschloss. An der<br />
Hochschule für Musik Saar erweiterte sie<br />
ihre Studien und war Stipendiatin der renommierten<br />
Studienstiftung des Deutschen<br />
Volkes und des Richard Wagner Verbandes<br />
Köln. Zudem war die Sopranistin unter anderem<br />
Preisträgerin beim Bundeswettbewerb<br />
Gesang Berlin und beim Wettbewerb<br />
des Deutschen Musikrats. Nach einer ersten<br />
Verpflichtung an das Internationale<br />
Opernstudio der Oper Zürich war sie für<br />
zwei Spielzeiten Ensemblemitglied am<br />
Theater Trier, an dem sie innerhalb kürzester<br />
Zeit zum Publikumsliebling avancierte.<br />
In der Fachzeitschrift Opernwelt wurde sie<br />
2009 in der Kategorie Nachwuchskünstler/in<br />
mehrfach nominiert. 2011 erhielt sie<br />
für die Rolle der Lakmé eine Nominierung<br />
für die beste Sängerleistung des Jahres. Darüber<br />
hinaus wurde sie für ihre herausragenden<br />
Leistungen am Theater Trier mit<br />
der »Theatermaske 2011« ausgezeichnet –<br />
einen der wichtigsten Kulturpreise der Region.<br />
Seit 2010/11 ist Adréana Kraschewski<br />
freischaffend tätig.<br />
KMGV Konzertreise<br />
15
16<br />
<strong>Der</strong> lyrische Tenor Uwe Stickert erhielt bereits<br />
mit sieben Jahren Klavier- und Gesangsunterricht<br />
am Spezialgymnasium für<br />
Musik Schloss Belvedere Weimar. Sein Gesangsstudium<br />
an der Hochschule für Musik<br />
in Weimar schloss er mit Auszeichnung ab.<br />
Stationen seiner Opernlaufbahn waren u.a.<br />
Komische Oper Berlin, Aalto-Theater Essen<br />
und Nationaltheater Mannheim. Von 2002<br />
bis 2007 feierte er als Ensemblemitglied des<br />
Deutschen Nationaltheaters Weimar große<br />
Erfolge in der gefürchteten Belcanto-Partie<br />
des Rodrigo in Rossinis »Othello« ebenso<br />
wie als Belmonte in »Die Entführung aus<br />
dem Serail«. Im Konzertfach ersang sich<br />
Uwe Stickert einen hervorragenden Ruf als<br />
Oratorien- und Liedsänger und gastierte<br />
u.a. mit den großen Bach-Passionen in Israel,<br />
Italien, China, der Schweiz und Frankreich.<br />
Uwe Stickert hat sich zunehmend<br />
auch auf das französische Opernfach spezialisiert.<br />
Die Zeitschrift Opernwelt erwähnte<br />
ihn im Jahrbuch 2014 unter den<br />
»wichtigen Sängern der Saison«.<br />
Die Solisten: Tobias Scharfenberger,<br />
Uwe Stickert, Adréana Kraschewski<br />
Mit dem Chor stand in Trier auch Tobias<br />
Scharfenberger auf der Bühne. <strong>Der</strong> lyrische<br />
Bariton war an diesem Abend sowohl als<br />
Künstler als auch in der Rolle des Gastgebers<br />
zugegen, übernimmt Tobias Scharfenberger<br />
doch bald die Intendanz des Mosel<br />
Musikfestivals.<br />
<strong>Der</strong> gebürtige Münchener wuchs in Hamburg<br />
und Trier auf und erhielt seine Gesangsausbildung<br />
zunächst privat bei Vera<br />
Ilieva sowie an den Musikhochschulen von<br />
Hannover und Karlsruhe. Noch während<br />
des Studiums debütierte Tobias Scharfenberger<br />
als Moralés in Bizets »Carmen« an<br />
der Oper Frankfurt am Main. Es folgten<br />
weitere Gastverträge an der Staatsoper<br />
Stuttgart, dem Staatstheater Kassel und dem<br />
Theater Klagenfurt. Festengagements verbanden<br />
ihn für mehrere Jahre mit dem<br />
Theater Bielefeld und der Kölner Oper.<br />
Als freischaffender Opern- und Konzert-
sänger ist er national und international tätig.<br />
Parallel zu seiner umfangreichen sängerischen<br />
Tätigkeit schloss Tobias Scharfenberger<br />
2014 ein Postgraduierten-Kolleg an der<br />
Universität Zürich als »Executive Master in<br />
Arts Administration« ab. Seit August 2015<br />
ist er Betriebsdirektor und stellvertretender<br />
Intendant am Theater Trier.<br />
Klanglich reich und vielschichtig präsentierte<br />
sich an diesem Abend auch das Orchester<br />
der Stadt Trier, das den Kölner Männerchor<br />
selbstbewusst und streckenweise<br />
durchaus herausfordernd begleitete. Als<br />
Orchesterverein Trier 1919 gegründet änderten<br />
sich Name und Trägerschaft des<br />
traditionsreichen Klangkörpers in dessen<br />
wechselvollen Geschichte mehrfach, bis der<br />
Trierer Stadtrat 1946 mit dem Beschluss,<br />
Oper und Operette wieder zum festen Bestandteil<br />
des kulturellen Lebens zu machen,<br />
auch dem Städtischen Orchester einen gesicherten<br />
Standort zuwies. Seit 2005 treten<br />
die Musiker unter dem Namen »Philharmonisches<br />
Orchester der Stadt Trier« auf,<br />
und spielen jährlich weit über einhundert<br />
Vorstellungen im Bereich Oper, Operette,<br />
Musical, Tanztheater und Konzert. Neben<br />
den Sinfoniekonzerten profiliert sich das<br />
Orchester mit der Reihe »Weltmusik –<br />
Musik ist Welt«, in der musikalische Grenzüberschreitungen<br />
und ungewöhnliche<br />
Klangwelten im sinfonischen Kontext aufgeführt<br />
werden.<br />
Gruselige Generalprobe –<br />
gutes Konzert<br />
Ganz dem alten Theater-Aberglauben entsprechend<br />
konnte die Sänger am Ende des<br />
Konzertes »Best of…opera!« zufrieden sein.<br />
<strong>Der</strong> Mythos vom »Turnier-Chor« wurde<br />
wieder einmal befeuert. Dass die Kölner<br />
Sänger die über Monate einstudierte Leistung<br />
derart punktgenau abrufen können,<br />
hätte in der Generalprobe am Vormittag<br />
niemand vorherzusagen gewagt. <strong>Der</strong><br />
Schlussapplaus zeigte, dass der traditionsreiche<br />
Männerchor aus Köln auch unter erschwerten<br />
Bedingungen musikalisch überzeugen<br />
und begeistern kann. Viele Sänger<br />
wurden nach dem Konzert auf der Straße<br />
von Gästen der Vorstellung angesprochen –<br />
waren die Herren doch leicht am einheitlichen<br />
Äußeren mit Frack und Fliege zu erkennen:<br />
Glückwünsche für die sängerische<br />
Leistung und ehrliche Dankbarkeit für »so<br />
ein schönes Programm« bekundeten alle<br />
Trierer Opernfreunde, denen die Freude am<br />
abendlichen Konzertbesuch noch deutlich<br />
ins Gesicht geschrieben stand. Auch von<br />
Seiten des Orchesters erhielt der KMGV<br />
anerkennend »professionelles Lob«.<br />
Wie schwer die Unsicherheit über den Verlauf<br />
des Konzertes auf allen Beteiligten gelastet<br />
haben muss, zeigte sich anschließend bei<br />
der Sänger-Vesper im Weinkeller, wo auf das<br />
gelungene Konzert angestoßen wurde. Ausgelassen<br />
fröhlich war die Stimmung, glücklich<br />
und erleichtert warteten die Sänger auf<br />
ihren Dirigenten. Selbst Bernhard Steiner –<br />
für einen Wiener ungewohnt ausgelassen –<br />
fasste den nervenaufreibenden Tag mit<br />
einem Fazit zusammen, das alle weiteren Erläuterungen<br />
obsolet machte: »Ich bin stolz,<br />
Dirigent dieses Chores zu sein.«<br />
Dass die subjektive Wahrnehmung der Sänger<br />
zum Verlauf des Konzertes auch von<br />
den Kritikern der Presse geteilt wurde, zeigte<br />
sich in den folgenden Tagen in vielen positiven<br />
Rezensionen des Opernabends im<br />
Theater Trier. »Die Sänger des KMGV präsentieren<br />
sich facettenreich mit »Best of ...<br />
opera!«: Die Kölner widmen sich berühmten<br />
Opernchören: Sie geben die Priester in<br />
Mozarts »Zauberflöte«, die Studenten in<br />
»Hoffmanns Erzählungen« von Jacques<br />
KMGV Konzertreise<br />
17
18<br />
Offenbach und die Höflinge in Verdis »Rigoletto«<br />
und treffen dabei ganz unterschiedliche<br />
Stimmungen – von würdevoll<br />
bis ausgelassen«, würdigt der Trierer Volksfreund<br />
die sängerische Leistung des KMGV.<br />
»Dank ihres opulenten Volumens besitzt<br />
einer der größten Männerchöre Deutschlands<br />
die nötige Durchschlagskraft, um berühmte<br />
Werke der Opernliteratur stimmgewaltig<br />
und eindrucksvoll in Szene zu setzen«,<br />
urteilt der Trier-Reporter über den<br />
Höhepunkt der 4 Tage währenden Konzertreise<br />
des KMGV nach Trier.<br />
Danke für die Organisation<br />
Mit der Reise nach Trier hat der KMGV in<br />
Sachen Organisation eine neue Stufe der<br />
Professionalität erreicht. Reisebusse und<br />
Hotels waren exquisit und boten auf dieser<br />
anstrengenden Reise den nötigen ausgleichenden<br />
Komfort. Dafür gilt Dirk Pütz als<br />
»Quartiermeister« und Axel Hollander als<br />
Vorsitzender des Ausschusses für Mitgliederbetreuung<br />
der Dank der Sänger.<br />
Überall sicherte der Ausschuss den Nachschub<br />
an Wasser, Obst und »Rachengold«.<br />
Egal in welcher Probe, in welchem Pausenraum<br />
auch immer, diese sängerische<br />
Grundversorgung trug viel dazu bei, dass<br />
die Stimmung leicht, die Stimmen klar blieben.<br />
Auch für die exklusive Moselfahrt zum<br />
Abschluss, auf der bereits die Möglichkeit<br />
einer ersten Reflexion der jüngsten KMGV-<br />
Konzertreise bestand, herzlichen Dank.<br />
Gern beschreibt Präsident Gerd-Kurt<br />
Schwieren den KMGV als Kulturbotschafter<br />
seiner Heimatstadt Köln. Wichtige<br />
Voraussetzung für den interkulturellen<br />
Brückenbau ist aber auch das Zuhören und<br />
Aufnehmen der lokalen Eigenart: Daher soll<br />
auch das kulturelle Rahmenprogramm<br />
(maßgeblich von Paul-Georg Fickus organisiert)<br />
hervorgehoben werden. Trotz des<br />
dichten Probenplans ermöglichte er den<br />
Sängern den Besuch der Nero-Ausstellung<br />
im Landesmuseum Trier, in der die Kölner<br />
von der älteren Römerstadt noch einiges<br />
lernen durften.<br />
Danke auch an Manfred Schreier, der mit<br />
»Quetsch un kölsche Tön« dafür gesorgt<br />
hat, dass die 130 Kölner auch im Hotel als<br />
Chor erkennbar wurden.<br />
Dank gilt auch den Sängern, die mit offenen<br />
Augen allerlei Verlorenes und Vergessenes<br />
aufgelesen haben. Mehrere Handys,<br />
Notenmappen, ein paar Turnschuhe und<br />
vieles mehr konnte über das inoffizielle<br />
KMGV-Fundbüro wieder ihrem rechtmäßigen<br />
Besitzer zurückgegeben werden. Hilfsbereit<br />
zeigte sich auch mancher Sänger, der<br />
gewillt war, im wahrsten Wortsinne sein<br />
letztes Hemd zu teilen, damit bloß kein<br />
KMGVer mit Unterhemd oder gar nacktem<br />
Oberkörper auftreten musste!<br />
Wie geht es weiter?<br />
Vielleicht hat sich mancher Sänger diese<br />
Frage schon gestellt: Was sollen wir jetzt<br />
noch ein gutes Jahr proben, wenn das Konzertprogramm<br />
doch bereits einstudiert und<br />
sogar größtenteils schon auswendig gesungen<br />
wurde?<br />
Zum einen zeigt der Blick in die aktuelle<br />
Notenmappe: Für die verschiedenen Auftritte<br />
im Jubiläumsjahr müssen noch weitere<br />
Stücke einstudiert werden. Zum anderen<br />
heißt es, weiter an dem erarbeiteten<br />
Repertoire zu arbeiten.<br />
Die klare Botschaft lautet: Im Jubiläumsjahr<br />
wird der KMGV alles auswendig singen.<br />
Auch Stücke, die derzeit noch mit Notenmappe<br />
in der Hand vorgetragen werden.<br />
Aber – und über den klanglichen Mehrwert<br />
des Auswendigsingens wurde im <strong>Burgbote</strong>n<br />
schon mehrfach geschrieben – um das zu<br />
erreichen, steht dem Chor noch einiges an
Arbeit bevor. Um jedem Sänger die nötige<br />
Sicherheit zu geben, kündigte Bernhard<br />
Steiner bereits eine Änderung in der Probenarbeit<br />
an: »Wir werden bereits in den<br />
Sonderproben überwiegend ohne Notenmaterial<br />
arbeiten!«<br />
Auch auf dem Roncalliplatz werden die<br />
Sänger schwierige akustische Bedingungen<br />
vorfinden (die über Monitore auf der Bühne<br />
abgemildert werden können). Umso wichtiger<br />
ist der Kontakt zum Dirigenten. Erst,<br />
wenn jeder Sänger seine Partien ohne Blick<br />
in die Notenmappe beherrscht, ist er frei,<br />
die Informationen des Dirigats aufzunehmen<br />
und umzusetzen. »Die Kommunikation<br />
zwischen Dirigent und Sänger erlaubt<br />
erst, dass aus dem Notenmaterial in der<br />
Partitur Musik entsteht«, sagt Bernhard<br />
Steiner. »Bis dahin bin ich nur so eine Art<br />
Verkehrspolizist.«<br />
BW<br />
KMGV Konzertreise<br />
19
1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />
175<br />
KÖLNER<br />
MÄNNER<br />
GESANG<br />
VEREIN<br />
JAHRE<br />
20<br />
»<br />
Großprojekt<br />
voraus!<br />
Nach der erfolgreich absolvierten Konzertreise<br />
kann der KMGV nun sein Augenmerk<br />
vollständig auf das Jubiläumsjahr richten.<br />
»Wir sind auf einem guten Weg.« – so<br />
das Zwischenfazit von Axel Hollander, der<br />
maßgeblich an den Vorbereitungen beteiligt<br />
ist.<br />
Galakonzert auf dem<br />
Roncalli-Platz<br />
Höhepunkt des Jahres 2017 wird ohne<br />
Zweifel das Konzert auf dem Roncalli-Platz<br />
– eines der wohl größten Ereignisse in der<br />
dann 175-jährigen Geschichte des Vereins,<br />
was die Anstrengungen aber auch den zu<br />
erwartenden Image-Gewinn angeht. Rund<br />
3.500 Gäste werden daran teilhaben und<br />
live miterleben können. Es ist eine halbrunde,<br />
transparente Bühne mit einer Fläche<br />
von 20 mal 20 Metern geplant. Teil der professionellen<br />
Beschallung wird ein hochdurchdachtes<br />
System des Abtastens von<br />
Chor und Orchester sein, um den für die<br />
Sänger schwierigen akustischen Bedingungen<br />
auf einer »Freilichtbühne« Rechnung<br />
zu tragen. Und nicht zuletzt werden nach<br />
derzeitigem Stand mit Eleonore Marguerre
und Juan Diego Flórez sowie weiteren<br />
Gästen große Stars zu Gast sein. Eine Radioaufzeichnung<br />
wird es in jedem Fall<br />
geben. Vielleicht entschließt sich der WDR<br />
sogar noch zu einer Aufzeichnung für das<br />
Fernsehen. Ohne Zweifel ein Großprojekt<br />
für den KMGV. Alle Vorbereitungen – Organisation,<br />
Vertrieb, Sponsorenakquise –<br />
laufen jedoch nach Plan, sodass eine<br />
schwarze Null möglich erscheint. Schon<br />
jetzt erhalten die Verantwortlichen viel Lob<br />
für ihre Arbeit, ein solch kulturelles Highlight<br />
in Köln auf die Beine zu stellen; das<br />
Ansehen des Vereins in Köln (und darüber<br />
hinaus?) wird nach einem solchen Konzert<br />
in jedem Fall deutlich steigen. Nicht zuletzt<br />
wird es für alle Beteiligten ein unvergessliches<br />
Erlebnis werden, das beweist: <strong>Der</strong><br />
KMGV ist kein verstaubter Männerchor,<br />
sondern ein Verein, in dem es viel Freude<br />
bereitet, mitzuwirken und der es schafft,<br />
auch in der heutigen Zeit für Köln ein großes<br />
Kulturevent auf die Beine zu stellen.<br />
Natürlich muss ein solches Großereignis<br />
von allen Vereinsmitgliedern getragen und<br />
legitimiert werden. Deswegen fand am<br />
22. September <strong>2016</strong> eine außerordentliche<br />
Hauptversammlung statt, zu der sich etwa<br />
120 Sänger nach einer verkürzten Probe in<br />
der Wolkenburg einfanden.<br />
Axel Hollander unterstrich zunächst noch<br />
einmal, dass dieses Ereignis bewusst groß<br />
gedacht und geplant wird, um eine entsprechende<br />
Außenwirkung zu erzielen. Um alle<br />
anstehenden Aufgaben zu stemmen, rief er<br />
alle Sänger zur Mithilfe auf. Das Organisationsteam<br />
wurde bereits aufgestockt: Bert<br />
Badekow und Norbert Rohde, die seit vielen<br />
Jahren solche Ereignisse beruflich, aber<br />
auch in anderen Vereinen organisieren,<br />
haben bereits viel gedankliche und organisatorische<br />
Vorarbeit geleistet. Darüber hinaus<br />
wurden mit Patrick und Svenja Borrmann<br />
zwei externe Eventmanager engagiert,<br />
die Erfahrungen in der Organisation und<br />
Abwicklung solcher Projekte mitbringen.<br />
Den Sängern wurde schließlich ein detailliertes<br />
Konzept sowie ein 3D-Plan des Konzertaufbaus<br />
samt Bühne am Dom vorgestellt.<br />
Beides war für die bereits erfolgte<br />
Antragsstellung auf Genehmigung der Veranstaltung<br />
bei der Stadt Köln erforderlich.<br />
Schatzmeister Paul-Heinz Wantzen präsentierte<br />
danach ein detailliertes Finanzkonzept<br />
zu diesem Projekt, in dem alle Aufwendungen<br />
und die (bereits realisierten und die erwarteten)<br />
Erträge zusammengestellt waren.<br />
<strong>Der</strong> Schatzmeister betonte, dass die angesetzten<br />
Projektkosten bereits zu etwa 95<br />
Prozent durch konkrete Angebote hinterlegt<br />
seien und somit ein sehr realistisches Bild<br />
der Ausgabenseite vorliegt. Die Gesamtkalkulation<br />
mit Ansatz der Kartenerlöse und<br />
der sonstigen Erlöse zeigt zudem, dass ein<br />
ausgeglichenes Ergebnis für dieses Projekt<br />
erreichbar ist. Wenn alle Karten verkauft<br />
werden, und davon ist nach seiner Meinung<br />
auf jeden Fall auszugehen, und weitere<br />
Förderer gefunden werden, könnte sogar<br />
neben der Kostendeckung ein kleiner Überschuss<br />
entstehen. <strong>Der</strong> Schatzmeister stellte<br />
die Projektkalkulation als »Best Case« und<br />
»Worst Case« -Rechnungen vor.<br />
Diese Kalkulationen wurden zunächst<br />
durch Fragen und Statements aus der Versammlung,<br />
u.a. zu Ausfallrisiken und deren<br />
Abdeckung durch eine Versicherung, kommentiert.<br />
Präsident Gerd Schwieren und<br />
Schatzmeister Paul-Heinz Wantzen wiesen<br />
darauf hin, dass mit einer Genehmigung<br />
dieser Veranstaltung durch die Jahreshauptversammlung<br />
noch nicht deren Durchführung<br />
definitiv auch erfolgen wird; für die<br />
Klärung weiterer Risikobereiche wurde ein<br />
Zeitraum bis zum 31.03.2017 genannt – bis<br />
zu dem »ohne großen Schaden« auch bereits<br />
von einem genehmigten Projekt Abstand<br />
genommen werden könne, falls die Risikoabwägung<br />
dies erfordere. Eine wichtige Mitteilung<br />
für die anwesenden Mitglieder.<br />
KMGV Jubiläumsjahr<br />
21
22<br />
Vizepräsident Meinolf Rickert übernahm<br />
die vom Schatzmeister aufgestellte Projektkalkulation<br />
in den Zusammenhang der übrigen<br />
Aufwendungen und Erträge des Vereins.<br />
Ausgehend von der Budgetrechnung<br />
<strong>2016</strong> (Verabschiedung durch die ordentliche<br />
Hauptversammlung am 12.05.<strong>2016</strong>),<br />
die für <strong>2016</strong> aufgrund der Verluste bei der<br />
Cäcilia Wolkenburg ein deutlich negatives<br />
Ergebnis für <strong>2016</strong> erwarten lässt, wurde<br />
eine mögliche Ergebnisrechnung für 2017<br />
ff. vorgestellt, in der die vom Schatzmeister<br />
als »Worst Case« bezeichnete Variante einbezogen<br />
wurde.<br />
Es wurde dabei sehr schnell die enorme<br />
Bedeutung der Cäcilia Wolkenburg für die<br />
Finanzlage des KMGV deutlich. Dabei<br />
wurde auch darauf hingewiesen, dass es<br />
wichtig ist, dass das Divertissementchen<br />
2017 wieder so gut besucht wird wie in den<br />
Vorjahren auch. Unter diesen Voraussetzungen<br />
kann auch das projektierte Ergebnis<br />
für das Konzert auf dem Roncalliplatz<br />
vom Verein getragen werden.<br />
Die Vorträge und die Zahlen wurden durch<br />
zahlreiche Wortbeiträge aus dem Kreis der<br />
Mitglieder kommentiert, aber auch weiter<br />
hinterfragt.<br />
Zum Abschluss der Versammlung stellte<br />
der Präsident das folgende Abstimmungsergebnis<br />
fest: bei sechs Enthaltungen und<br />
15 Nein-Stimmen wurde die Durchführung<br />
des Projektes »Roncalliplatz« in dem bisher<br />
vorgestellten Rahmen genehmigt. Die Vorbereitungen<br />
für das Konzert gehen also<br />
weiter, und man wird nun in die verbindliche<br />
Vertragsverhandlung mit allen Lieferanten,<br />
Dienstleistern und Honorarkräften<br />
eintreten.<br />
Rosenmontagszug<br />
Nachdem die Prinzenproklamation wegen<br />
des für den KMGV unpassenden Mottos<br />
(»Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de<br />
Söck«) aus den Planungen gestrichen<br />
wurde, bleibt für den Karneval 2017 nur die<br />
Teilnahme am Rosenmontagszug (27. Februar<br />
2017) im KMGV-Terminkalender.<br />
Hier gibt es Stimmen, die sich für ein reines<br />
»Mitmarschieren und Kamelle werfen« aussprechen<br />
– auch wegen der extrem schwierigen<br />
akustischen Bedingungen. Andere<br />
sind der Meinung, dass die mitmarschierenden<br />
Sänger natürlich auch singen müssen,<br />
um den KMGV angemessen zu präsentieren<br />
und mit bekannten kölschen Liedern<br />
die Zuschauer zum Mitsingen zu animieren.<br />
Festakt in der Philharmonie
Natürlich müsste hierfür separat geprobt<br />
werden; auch, um das Singen beim Marschieren<br />
zu üben. Die Diskussionen hierzu<br />
sind noch nicht abgeschlossen. Vielleicht<br />
wird es beim Umzug auch zwei KMGV-<br />
Gruppen geben: eine singende und eine<br />
nicht-singende.<br />
Festakt in der Philharmonie<br />
Musikalisch hat die Vorbereitung auf dieses<br />
Ereignis nach der Konzertreise Anfang<br />
September bereits begonnen. Die in nächster<br />
Zeit für die Proben bereitzuhaltenden<br />
Noten wurden vom Musik-Ausschuss<br />
kommuniziert. Die organisatorische Führung<br />
dieses Benefizkonzerts im Juni 2017<br />
liegt beim Zentral-Dombau-Verein (ZDV),<br />
der KMGV übernimmt die musikalische<br />
Begleitung. Ein Großteil der Einnahmen<br />
wird einem Domprojekt zugute kommen.<br />
<strong>Der</strong> ZDV lädt hochrangige Gäste als Grußredner<br />
ein: Die Oberbürgermeisterin und<br />
der Erzbischof werden wohl sicher dabei<br />
sein. Unsicher ist wegen der im nächsten<br />
Jahr stattfindenden jeweiligen Wahlen die<br />
Teilnahme des Bundespräsidenten/der Bundespräsidentin<br />
sowie des Ministerpräsidenten/der<br />
Ministerpräsidentin.<br />
Weihnachtskonzert<br />
in der Wolkenburg<br />
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres wird<br />
der KMGV für die Sponsoren ein Weihnachtskonzert<br />
in der Wolkenburg veranstalten.<br />
Für diese ist ein solches Ereignis – das<br />
zeigte sich in den bisherigen Gesprächen –<br />
eine sehr willkommene und entsprechend<br />
nachgefragte Gelegenheit, ihre Mitarbeiter<br />
und Geschäftspartner einzuladen: zu einem<br />
tollen Konzert im großen Saal der Wolkenburg<br />
und einem Glühwein danach in der<br />
festlichen Atmosphäre des beleuchteten<br />
Innenhofs. In den Gesprächen wurde sogar<br />
auch schon der Wunsch nach weiteren<br />
Weihnachtskonzerten in den folgenden Jahren<br />
deutlich.<br />
Und genau hier liegt die Chance des<br />
KMGV: Nicht nur das Weihnachtskonzert<br />
sondern das gesamte Jubiläumsjahr ist für<br />
den Verein eine hervorragende Gelegenheit,<br />
langfristig Kontakte mit Firmen zu knüpfen<br />
und über neue Formen der Zusammenarbeit<br />
zu reden. Axel Hollander betont: »Die<br />
Events im Jubiläumsjahr sind schön, aber<br />
sie gehen vorbei. Wichtig ist es, dass wir uns<br />
anders aufstellen und Sponsoren mit kontinuierlichen<br />
Angeboten halten können.« PD<br />
KMGV Jubiläumsjahr<br />
23<br />
Solist Juan Diego Flórez, einer der weltweit bekanntesten Tenöre<br />
WDR Funkhausorchester
Bad Honnef –<br />
diesmal mit Sonne<br />
24<br />
Wer im vergangenen Jahr Bad Honnef –<br />
genauer gesagt, das Commundo-Hotel –<br />
beim Chorwochenende erleben konnte,<br />
weiß, dass er viel Gelegenheit hatte, es zu<br />
studieren, denn die Pausen und freien Zeiten<br />
luden angesichts des Regens nicht unbedingt<br />
zum Aufenthalt im Freien ein.<br />
Das sollte diesmal anders sein, so sprach der<br />
Vorstand des KMGV, und man hatte mit Petrus<br />
ausgehandelt, dass eine Generalprobe<br />
hinsichtlich des Wetters für Karneval angebracht<br />
wäre. Will heißen: Man wünschte<br />
sich diesmal »schönes Wetter«. Prompt<br />
wurde auch geliefert.<br />
In großer Zahl waren die Sänger des KMGV<br />
angereist und freuten sich darauf, in Hinblick<br />
auf ihre »Trainingserfolge« mit großem<br />
Fortschritt sonntags wieder zurückreisen<br />
zu können. Nein, gewiss dachten sie am<br />
ersten Freitag des Monats, der gleichzeitig<br />
Monatserster war, noch nicht an die Rückreise.<br />
Dafür war das Programm doch zu<br />
dicht, zu anspruchsvoll.<br />
Wie gewohnt, wartete nach dem Abendessen<br />
gleich die erste Probe auf uns Sänger<br />
und die Einstimmung durch Präsident Gerd<br />
Schwieren und Chorleiter Bernhard Steiner.<br />
Diese ließen keinen Zweifel daran, dass uns<br />
alle viel Arbeit erwartete, schließlich sollte<br />
für etwas ganz Besonderes geprobt werden:<br />
ein Doppelkonzert-Wochenende in Diekirch<br />
und Trier, das gewissermaßen als Generalprobe<br />
für die Konzerte im Jubiläumsjahr<br />
2017 anzusehen war.<br />
Und los ging es mit gymnastischen Übungen,<br />
denn wer drei Tage lang intensiv probt,<br />
dabei im Wesentlichen sitzt und während<br />
dessen unterhalb des Zwerchfells nur wenig<br />
Bewegung bekommt, sollte, wie Bernhard<br />
Steiner erläuterte, immer wieder die Gelegenheit<br />
nutzen, um den Körper wieder zu<br />
lockern, zu entspannen. Gleich die erste<br />
Probe war sehr stringent gehalten und bewies:<br />
Nur weil drei Tage angesetzt sind,<br />
heißt das nicht, dass der Herr dort vorne in<br />
der Mitte die Zügel locker ließe.<br />
Den pünktlichen Ausklang um 21 Uhr,<br />
sehnten viele herbei… schließlich gab es genügend<br />
Interessenten, die sich das Viertelfinale<br />
der Fußball-Europameisterschaft im<br />
Fernsehen ansehen wollten – der Vollständigkeit<br />
halber sei hier erwähnt, dass Wales<br />
gegen Belgien 3:1 gewann, was manche<br />
»Fußball-Banausen« jedoch nur aufgrund<br />
der Rufe, die herausschallten, erahnen<br />
konnten. Sie hatten es vorgezogen, sich bei<br />
lauen Temperaturen mit Wein oder Bier auf<br />
den Sitzplätzen im Freien zu unterhalten.<br />
Nicht zu vergessen sei natürlich, dass im<br />
Anschluss daran der musikalische Leiter für<br />
gesellige Heimatmusik traditionell wieder<br />
die Leitung übernahm: Manfred Schreier<br />
begleitete die Sänger mit der Zieharmonika<br />
durch den weiteren Abend.<br />
<strong>Der</strong> Samstag des Chorwochenendes verlief<br />
intensiv, bot den Teilnehmern aber genau<br />
die sonnigen Pausen, die man benötigte, um<br />
anschließend gestärkt wieder die Luft durch<br />
die Stimmbänder und Worte in deutscher,<br />
französischer oder italienischer Sprache<br />
gleiten zu lassen.<br />
Ein besonderes Highlight? Gab es! Natürlich!<br />
Es wurden neue Noten ausgeteilt und<br />
nicht wenige der Sänger konnten schon<br />
nach kurzer Zeit stolz von sich behaupten,<br />
dass sie den gesamten zu singenden Text<br />
schon auswendig beherrschten: »Vilja, oh
Probenwochenende<br />
Vilja, Du Waldmägdelein, fass mich und lass<br />
mich Dein Trautliebster sein«. Da zeigt sich<br />
wahre Professionalität! Bei anderen Liedern<br />
war es dann doch noch nötig, in die Noten<br />
zu sehen, um den Text fehlerlos zu singen.<br />
Im Laufe des Tages präsentierte außerdem<br />
Gerd Schwieren zusammen mit Axel Hollander,<br />
dem Vorsitzenden des Öffentlichkeitsausschusses,<br />
die weiteren Planungen<br />
für 2017. Die beiden Herren stellten einen<br />
Prospekt vor, der sich an potentielle Sponsoren<br />
für das Konzert des KMGV am 17.<br />
September 2017 mit Juan Diego Flóres richtet.<br />
Gleichzeitig erfuhren die Sänger, dass<br />
auch sie von nun an die Möglichkeit hätten,<br />
Karten für das Konzert zu bestellen.<br />
Den Abend dieses Samstages krönte jedoch<br />
weniger eine gesangliche, denn ein sportliches<br />
Ereignis: Im EM-Viertelfinale trat<br />
Deutschland gegen Italien an und ließ es<br />
sich nicht nehmen, das Ganze erst im Elfmeter-Schießen<br />
für sich zu entscheiden.<br />
Auch hier sei der Vollständigkeit halber das<br />
Ergebnis erwähnt: 6:5 nachdem es nach der<br />
Verlängerung noch 1:1 gestanden hatte.<br />
Den Ausklang des Abends mit kölscher<br />
Musik konnten auch die Mitarbeiter des<br />
Hotels hinter dem Tresen wieder genießen<br />
und stimmten bisweilen hier oder auch da<br />
mit ein.<br />
Als Fazit nach einer weiteren Probe am<br />
Sonntagvormittag beglückwünschte der<br />
Chorleiter die Sänger zu den Fortschritten,<br />
verwies aber auch darauf, dass wohl – wie<br />
auch in den vergangenen Jahren – bei den<br />
nächsten Proben wahrscheinlich nicht unbedingt<br />
allzuviel davon zu merken sein<br />
werde, wenngleich er hoffe, dass jeder gewiss<br />
diesem Phänomen entgegenwirken<br />
wolle.<br />
AV<br />
25
26<br />
Drago Šauperl<br />
50 Jahre im KMGV<br />
»Volare«<br />
Als Drago Sauperl (1. Bass) den berühmten<br />
Schlager im Sommer 1958 Abend für<br />
Abend in einem Strandrestaurant an der<br />
jugoslawischen Adriaküste ins Urlauberpublikum<br />
schmetterte, war er 26 Jahre<br />
jung, schlank und braungebrannt.<br />
Er studierte Jura in Zagreb und verdiente<br />
sich in den Semesterferien mit seiner<br />
vom Vater geerbten Stimme etwas zum<br />
Lebensunterhalt dazu. Und eines Tages<br />
lernte er dort ein Mädchen kennen, das<br />
sein Leben auf den Kopf stellen sollte ...<br />
VOLARE – Nel blu, dipinto di blu<br />
(In Blau gemaltes Blau)<br />
Zum ersten Mal auf dem Sanremo<br />
Music Festival 1958 präsentiert – ging<br />
als Siegertitel des Wettstreits hervor.<br />
FONIT CETRA
<strong>Burgbote</strong>: Du wurdest am 11. April 1932 in<br />
der Nähe von Maribor im heutigen Slowenien<br />
geboren. Warum nannten Dich Deine Eltern<br />
Drago, was in Deiner Muttersprache so viel<br />
wie »der Freudige« heißt? Wussten sie schon<br />
vorher, was für ein lustiger Typ Du einmal<br />
werden solltest?<br />
Drago: Also den Namen Drago haben mir<br />
gar nicht meine Eltern gegeben. Offiziell<br />
heiße ich Karol Anton. Ich wurde nur meist<br />
Drago genannt, weil das so etwas wie ein<br />
Rufname für meinen richtigen Namen ist.<br />
Man kann es vielleicht mit Jakob vergleichen,<br />
der in Köln ja Köbes gerufen wird.<br />
Also steht Drago gar nicht in Deinem Ausweis?<br />
Nein, und das hat mir schon einmal große<br />
Probleme bereitet. Mein Sohn hatte einen<br />
Flug für mich gebucht und natürlich Drago<br />
als Vornamen angegeben. Die wollten mich<br />
erst gar nicht an Bord der Maschine lassen.<br />
Glücklicherweise konnte mit einem Anruf<br />
beim Einwohnermeldeamt alles geklärt<br />
werden.<br />
Aber der Familienname Sauperl stimmt, oder?<br />
Sauperl ist richtig, wird aber hierzulande<br />
und leider auch nach 50 Jahren im KMGV<br />
noch immer falsch ausgesprochen. Das slowenische<br />
»S« schreibt man mit einem zusätzlichen<br />
Zeichen über dem Buchstaben -<br />
also Š (das diakritische Zeichen Hatschek –<br />
Anm. d. Red.). Die richtige Schreibweise<br />
ist also Šauperl, die richtige Aussprache<br />
»Schauperl«.<br />
Warum hast Du Deine Heimat verlassen?<br />
Schuld war natürlich die Liebe. Ich wäre nie<br />
aus Slowenien weggegangen. Aber nach<br />
einem meiner Auftritte im Sommer am<br />
Meer sprach mich plötzlich ein hübsches<br />
Mädchen an. Sie redete Deutsch mit mir,<br />
weil sie dachte, ich beherrschte die Sprache.<br />
Dabei hatte ich nur einige deutsche Schlager<br />
gesungen. Aber irgendwie verständigten<br />
wir uns. Sie kam aus Köln, machte mit einer<br />
Freundin Urlaub an der Adria und wollte<br />
am nächsten Abend mit mir tanzen gehen.<br />
Ich sagte, dass ich keine Zeit hätte, sondern<br />
arbeiten müsste. Und das stimmte ja auch.<br />
Wir standen bis spät in die Nacht auf der<br />
Bühne. Das stellte sie aber nicht zufrieden,<br />
und sie kam jeden Tag wieder. Ihr hatte offenbar<br />
nicht nur meine Stimme gefallen.<br />
Und Du hast alles stehen und liegen lassen?<br />
Nein, nein. Sie war ja nur eine Woche da.<br />
Ich dachte, es sei ein typischer Sommer-<br />
Urlaubs-Flirt gewesen. Aber was soll ich<br />
sagen, wir hatten uns verliebt. Wir verabschiedeten<br />
uns, tauschten Adressen aus.<br />
Ein Jahr lang schrieben wir uns heiße Briefe<br />
und tatsächlich kam sie im nächsten Sommer<br />
wieder. Sie hieß Kläre und brachte<br />
sogar ihre Mutter mit.<br />
Und da wurde es ernst?<br />
Allerdings, wir besuchten sogar meine Eltern.<br />
Alles war super, alles passte. Wir wollten<br />
zusammen bleiben. Aber sie wollte, dass<br />
ich zu ihr nach Deutschland komme. Ich<br />
hätte dafür allerdings Unterkunft und Beschäftigung<br />
nachweisen müssen, sonst<br />
hätte ich nicht einreisen dürfen. Aber<br />
beides hatte ich nicht. Aber: Kläre war<br />
bereits in anderen Umständen. Das durften<br />
ihre Eltern zwar nicht wissen, aber mit<br />
der Bescheinigung des Gynäkologen über<br />
ihre Schwangerschaft durfte ich nach<br />
Deutschland fahren. Da wir noch nicht<br />
verheiratet waren, mussten wir hier in<br />
Köln im Haus ihrer Eltern in getrennten<br />
Zimmern schlafen.<br />
Aber irgendwie ging dann doch alles gut?<br />
Für mich war das damals sehr schwer. Fern<br />
von zu Hause, den Eltern, den Freunden. Ich<br />
kannte hier niemanden, hatte keine Arbeit,<br />
sprach kein Deutsch. Das war schlimm. Also<br />
sagte ich nach ein paar Tagen, ich kann nicht<br />
Personen und Persönliches<br />
27
Kultur ins<br />
Rampenlicht rücken.<br />
Da simmer dabei.<br />
Kulturelles Engagement und<br />
Energie für die Region. Mehr<br />
unter: www.rheinenergie.com
hier bleiben. Ich habe studiert, ich will in<br />
meinem Beruf arbeiten, ich mache Musik,<br />
und das alles kann ich hier nicht tun. Mein<br />
Studium wurde in Deutschland nur teilweise<br />
anerkannt. Ich hätte noch vier Semester<br />
weiter studieren müssen.<br />
Und was war stärker –<br />
das Heimweh oder die Liebe?<br />
Beides: Mein Heimweh und ihre Liebe. Wir<br />
zogen tatsächlich zurück nach Jugoslawien.<br />
Ihre Familie packte einen Kombi voll mit<br />
Bettwäsche und allem, was es bei mir zu<br />
Hause nicht gab. Ich bekam in meiner Heimat<br />
sofort eine Arbeit als Rechtsberater in<br />
einem Kurhaus. Wir heirateten standesamtlich,<br />
und wir zogen in eine Wohnung. Dort<br />
wohnten wir ein halbes Jahr lang. Die Geburt<br />
unseres ersten Sohnes rückte immer<br />
näher. Aber alles war so teuer. Ein Kinderwagen<br />
zum Beispiel kostet damals ein Monatsgehalt.<br />
Meine Frau fragte, wie sollen wir<br />
hier leben? Ich sagte, Kläre, wir müssen uns<br />
daran gewöhnen, denn ich gehe hier nicht<br />
weg. Aber sie bekam mächtiges Heimweh.<br />
Sie war eben ein echt kölsches Mädchen. Sie<br />
hat nachts geweint. Ich habe das gespürt.<br />
Also retour nach Deutschland?<br />
Eines Tages sagte sie, sie müsse nach Köln<br />
zur Kommunion ihrer Nichte. Sie fuhr und<br />
rief zwei Tage später an und flehte mich an,<br />
auch wieder nach Deutschland zu kommen.<br />
Ihre Familie wolle für uns sorgen, sich um<br />
einen Job kümmern usw. Du lernst<br />
Deutsch, meine Eltern helfen uns, wie können<br />
bei ihnen wohnen, sie haben ein Haus,<br />
setzte sie mich unter Druck. Ich dachte,<br />
meine junge Ehe geht gleich den Bach runter.<br />
Alles ist zu Ende, bevor es überhaupt<br />
angefangen hat. Also sagte ich schweren<br />
Herzens, gut, ich komme nach Köln. Ich<br />
dachte sie schnappt über am Telefon, so hat<br />
sie vor Freude geheult. Mein Schwager kam<br />
mich mit seinem Auto abholen. Ich verkaufte<br />
all unser Hab und Gut, aber das Geld<br />
reichte gerade bis zum letzten Tankstopp im<br />
Westerwald. Das war 1<strong>96</strong>1.<br />
Diesmal ging alles gut?<br />
Nicht gleich. Zunächst durfte ich wegen<br />
mangelnder Deutschkenntnisse nicht arbeiten.<br />
Aber die Schwiegermutter sagte, du<br />
bleibst erst mal ein Jahr hier bei uns und<br />
lernst Deutsch und suchst in Ruhe nach<br />
einer Arbeit. Sie wollten mir nicht einmal<br />
erlauben kellnern zu gehen, aber ich musste<br />
schließlich Geld verdienen. Meine Frau<br />
hatte einen guten Job, aber ich konnte<br />
schließlich nicht von ihrem Geld leben.<br />
Nach einem Jahr stieß ich auf eine Stellenausschreibung<br />
der Ford-Werke, die jemanden<br />
für die Rechtsabteilung suchten. Mein<br />
Schwager ging mit mir gemeinsam dorthin,<br />
damals in Köln am Römerturm.<br />
Das war der Durchbruch?<br />
In der Tat, die haben mich sofort genommen.<br />
Mein erstes Gehalt kenne ich noch<br />
wie damals: 733,- Mark. Meine Frau war so<br />
glücklich.<br />
Und wann bist Du zum KMGV gekommen?<br />
Später. Erst einmal sang ich im Werkschor<br />
von Ford. Und das kam so: Wir feierten<br />
Weiberfastnacht in der Nähe vom Appellhofplatz<br />
in einer kleinen Kneipe. Und dort<br />
war auch mein Personalchef. <strong>Der</strong> sagte, hier<br />
erzählen alle, Sie seien ein Sänger, singen<br />
Sie doch mal etwas. Und ich sang ein Lied<br />
aus einer Operette. Alle waren wie aus dem<br />
Häuschen. Und ein paar Kölsch später sagte<br />
der Personalchef, kommen sie morgen um<br />
10 Uhr zu mir.<br />
Karneval als Karrieresprungbrett?<br />
So ähnlich. Ich bekam folgendes Angebot:<br />
Eine bessere Anstellung bei Ford, mehr Gehalt<br />
(1.140,- Mark) aber unter einer Bedingung:<br />
Ich musste im Werkschor mitsingen<br />
Personen und Persönliches<br />
29
A<br />
A<br />
30<br />
B<br />
C<br />
D<br />
A En duppelte Agrippina | 1994<br />
B En Scheffstour noh Königswinter |1972<br />
C En kölsche Maskerad | 1997<br />
D Oh, oh Marie | 19<strong>96</strong><br />
E De Weltenbummler | 1993<br />
E<br />
E
und auch Solo-Parts übernehmen. Ich sagte<br />
sofort zu. Das hat viel Spaß gemacht in dem<br />
100-Mann-Chor. Ich wurde eingekleidet<br />
und zwei Mal pro Woche wurde in der Arbeitszeit<br />
geprobt. Nun war ich also in Köln<br />
ansässig, hatte einen Job, ein Hobby, zwei<br />
Kinder – ich war rundum glücklich.<br />
Glücklich ohne KMGV?<br />
Nach einem Auftritt mit den Ford-Sängern<br />
im Gürzenich wurde ich tatsächlich von<br />
einem Herrn des Kölner Männer-Gesang-<br />
Vereins angesprochen. Ich war hin- und<br />
hergerissen, aber ich wollte es versuchen.<br />
Zur Aufnahmeprüfung musste ich bei Prof.<br />
Rübben vorsingen. <strong>Der</strong> brach mitten drin<br />
ab und sagte zu mir: Es ist genug Herr Sauperl.<br />
Vor Ihnen waren bessere und auch<br />
schlechtere Sänger hier und sind wieder gegangen.<br />
Ihre Stimme ist gut, aber nicht so<br />
wichtig für mich. Viel wichtiger ist es, wenn<br />
Sie bleiben und nicht bald wieder gehen.<br />
Also blieb ich und bin noch heute dabei.<br />
Am 16. September 1<strong>96</strong>6 wurde ich aufgenommen.<br />
Und hast Du den Wechsel in den anderen<br />
Kölner Männerchor je bereut?<br />
Ich glaube, das war damals der richtige<br />
Schritt. <strong>Der</strong> KMGV hatte viel mehr Mitglieder<br />
als der Ford-Chor. Jetzt bin ich tatsächlich<br />
50 Jahre dabei. Außerdem bot er mit der<br />
Cäcilia Wolkenburg und dem Doppel-Sextett<br />
deutlich mehr Auftrittsmöglichkeiten.<br />
Ich habe 35 mal im Divertissementchen<br />
mitgespielt und war 34 Jahre Sänger im<br />
Doppel-Sextett unter Ludwig Weber. Ich<br />
habe mein ganzes Leben lang gesungen.<br />
Das hört sich jetzt so einfach an, aber wir<br />
wissen ja alle, dass dazu auch unzählige<br />
Proben gehören. Hat Deine Frau niemals<br />
gesagt, bis hierher und nicht weiter?<br />
Harte Probenarbeit war es in der Tat, das<br />
stimmt schon. Das Sextett probte wie der<br />
große Chor einmal pro Woche. Außerdem<br />
habe ich noch fast 30 Jahre im Kirchenchor<br />
in Bocklemünd mitgesungen. Und in der<br />
Zillche-Zeit wurde es dann richtig heftig.<br />
Da war ich meist nur an einem Abend in der<br />
Woche zu Hause. Aber ich muss sagen, dass<br />
diese musikalische Arbeit in verschiedenen<br />
Ensembles und natürlich vor allem die Auftritte<br />
im Zillche (»Köln lag mir zu Füßen«)<br />
hat mein privates Leben sehr reich gemacht,<br />
das war für mich hohe Lebensqualität. Und<br />
meine Frau hat mich immer unterstützt und<br />
mir geholfen. Sie war stets stolz auf meinen<br />
Gesang, hat nie gesagt, schon wieder bist<br />
Du weg. Das gab mir die Energie, die ich<br />
benötigte.<br />
Welche Ereignisse aus Deiner Zillche-Zeit<br />
sind Dir besonders in Erinnerung geblieben?<br />
Ich erinnere mich an die Hauptprobe für<br />
das Stück, in dem ich meinen ersten Soloauftritt<br />
hatte. Ich spielte einen Nachtwächter.<br />
Ich sollte unmittelbar nach dem Chor<br />
beginnen. <strong>Der</strong> Chor wurde immer leiser<br />
und leiser. Dann begannen die Geigen in<br />
einer ganz anderen Tonart für meinen Einsatz<br />
zu spielen. Aber ich konnte die Geigen<br />
nicht hören, hatte nur den Chor im Ohr.<br />
Also traf ich nicht den richtigen Ton. Und<br />
der Dirigent, damals Christoph Klöver,<br />
brach ab. Was ist denn mit Ihnen los?<br />
Nochmal von vorne! Aber es passierte mir<br />
wieder das Gleiche. Da sagte Klöver: Sauperl,<br />
wenn Sie das nicht schaffen, werde ich<br />
für Sie singen. Das war mir aber peinlich.<br />
Zu Hause habe ich mir den alten Tonangeber<br />
von meinem Vater genommen, den<br />
richtigen Ton meines Einsatzes eingestellt<br />
und bei der Generalprobe am nächsten Tag<br />
hinter der Bühne immer wieder diesen Ton<br />
gehört, damit ich nicht irritiert wurde. Ich<br />
setzte nach dem Chor richtig ein und sang,<br />
doch Klöver schlug wieder nach ein paar<br />
Takten ab. Ich erschrak und fragte, war ich<br />
wieder falsch? Doch er grinste und sagte,<br />
Personen und Persönliches<br />
31
GESUCHT:<br />
SPONSORING-PARTNER<br />
FÜR 2017<br />
KMGV-Jubiläum 2017<br />
175 Jahre<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein feiert im Jahr<br />
2017 sein 175-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum<br />
möchten wir nutzen, um unseren Verein mit seiner<br />
ganzen Bandbreite an musikalischem Repertoire<br />
dem Kölner Publikum vorzustellen. Um dieses<br />
Vorhaben in die Tat umsetzen zu<br />
können, sind wir auf die Unterstützung<br />
von Unternehmen aus Köln<br />
und Umgebung angewiesen, die uns<br />
über das gesamte Jubiläumsjahr<br />
hinweg als Sponsoring-Partner unterstützen<br />
möchten.<br />
Eine Info-Broschüre über die<br />
Sponsoring-Möglichkeiten<br />
senden wir gerne zu.<br />
JANUAR 2017 –<br />
DIE CÄCILIA WOLKENBURG SPIELT<br />
Auch im Jubiläumsjahr 2017 wird die Bühnenspielgemeinschaft<br />
Cäcilia Wolkenburg ein Divertissementchen<br />
auf die Bühne bringen. Ein buntes<br />
Spektakel mit Musik, Tanz, Spiel und viel kölschem<br />
Herzblut. Über 30.000 Gäste verfolgen in<br />
jedem Jahr die 25 Vorstellungen, die als Gastspiel<br />
der Oper Köln organisiert sind.<br />
DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />
Jeder Sponsoring Partner erhält ein Kartenkontingent,<br />
um Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner<br />
zu diesem einmaligen Event nach Köln einladen<br />
zu können. Ergänzend sind im Jubiläumsjahr<br />
2017 die Sponsoring-Partner mit einer Anzeige im<br />
Programmheft des aktuellen Stückes vertreten.<br />
EINE INFORMATION FÜR<br />
SPONSORING-PARTNER SEPTEMBER 2017 – OPEN-AIR<br />
GALAKONZERT AUF DEM RONCALLIPLATZ<br />
DAS SILBER-PAKET:<br />
80 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />
1/2-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />
DAS GOLD-PAKET:<br />
150 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />
1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />
DAS PLATIN-PAKET:<br />
250 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />
2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />
Das absolute Highlight des Jubiläumsjahres: Gemeinsam mit dem WDR-Orchester präsentiert der Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
die schönsten Opernmelodien im Rahmen eines Open-Air Galakonzertes auf dem Roncalliplatz. Rund 3.500 Gäste erwarten wir<br />
am Sonntag, den 17. September im Schatten des Kölner Doms zu diesem einmaligen Klassik-Erlebnis.<br />
DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />
DAS SILBER-PAKET:<br />
Und die besten Plätze sind für Sie und Ihre Gäste reserviert. Zeigen Sie Ihren Geschäftspartnern die schönste Seite Kölns und wohnen<br />
70 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg Sie einem ganz besonderen Konzertabend bei.<br />
1/2-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />
05<br />
DAS GOLD-PAKET:<br />
150 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />
1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />
DAS PLATIN-PAKET:<br />
250 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />
2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Große Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />
32<br />
03<br />
Gut.<br />
Sicherheit<br />
Vertrauen<br />
Nähe<br />
Kreissparkasse.
Herr Drago, na also, es geht ja doch.<br />
Eines der schönsten Erlebnisse war jedoch<br />
1984 meine Rolle im Zillche »Olympisch<br />
För« (Anm. d. Red. 1984 fanden die Winterspiele<br />
in Sarajevo statt, damals Jugoslawien<br />
heute Bosnien-Herzegowina). Dank<br />
Klöver durfte ich etwas in meiner Muttersprache<br />
singen. Ich war so glücklich.<br />
Besonders gern erinnere ich mich auch an<br />
das Stück »Thiater Thiater«, in dem ich den<br />
Ohnsorg spielte. Ich musste mich mit Günter<br />
Roggendorf duellieren. Dazu sangen wir<br />
beide am Boden liegend ein Duett aus Don<br />
Carlos.<br />
Ein anderes Mal sollte ich eine Arie aus La<br />
Traviata singen. Dieses Stück liebte meine<br />
Mutter innig. Sie hatte es wohl weit über<br />
hundertmal gehört. Ich weiß, sie wäre so<br />
glücklich gewesen, wenn sie das mal aus<br />
meiner Kehle gehört hätte. Und als ich das<br />
im Zillche sang und der Beifall losbrach,<br />
stellte ich mir vor, dass sie mit im Publikum<br />
säße. Ich war zwar kein großer Profi-Sänger<br />
geworden, aber der Wunsch meiner Mutter<br />
war es immer gewesen, dass ich aus meiner<br />
musikalischen Begabung etwas mache.<br />
Gab es denn in Deiner Familie eine<br />
musikalische Vorgeschichte?<br />
Mein Vater stand 35 Jahre lang als Sänger<br />
auf der Opernbühne. Meine Mutter hatte<br />
eine sehr schöne Alt-Stimme und so geriet<br />
ich automatisch in die Musik hinein. Ich<br />
stand vor dem Radio und sang alles nach,<br />
was ich hörte. Manchmal dirigierte ich auch<br />
dazu. Wir haben viel gemeinsam gesungen.<br />
Einmal in der Woche probte unser Familien-Quartett<br />
in der Küche und immer wieder<br />
traten wir auch auf. Wir nannten uns<br />
Quartett, denn bei uns sagt man, wenn drei<br />
Slowenen gemeinsam Musik machen, dann<br />
singen sie vierstimmig. Ich bekam sogar<br />
mit 17 eine kurze Gesangsausbildung, weil<br />
meine Eltern merkten, dass ich gute Voraussetzungen<br />
mitbrachte. Aber die ungarische<br />
Gesangslehrerin wollte aus mir unbedingt<br />
einen Tenor machen, und ich war<br />
schon damals Bass-Bariton. Da habe ich<br />
rasch die Lust verloren.<br />
Wie sieht es heute aus – hast Du auch die<br />
Lust am KMGV verloren? Wir sehen Dich oft<br />
lange Zeit nicht bei den Proben.<br />
Ich würde sehr gerne noch mehr im KMGV<br />
singen, aber leider macht mir meine<br />
Gesundheit zu schaffen. Meine Knie sind<br />
kaputt, ich kann kaum noch laufen und<br />
schon gar nicht lange stehen. Ohne<br />
Schmerzmittel geht es gar nicht. Und auf<br />
die Bühne kann ich schon überhaupt nicht<br />
mehr. Außerdem bin ich jedes Jahr vier<br />
Monate nicht in Köln und kann deshalb<br />
nicht zu den Proben kommen.<br />
Was machst Du in dieser Zeit?<br />
Ich besuche Freunde und Verwandte in<br />
meiner alten Heimat in Slowenien. Als<br />
meine Frau vor ein paar Jahren starb, war<br />
ich sehr unglücklich. Das war ein so großer<br />
Verlust für mich, dass ich keine Alternative<br />
sah, als hier meine Zelte ganz abzubrechen<br />
und wieder nach Hause zu gehen. Ich war<br />
1<strong>96</strong>1 mit einem kleinen Koffer nach Köln<br />
gekommen, und mit einem kleinen Koffer<br />
wollte ich wieder gehen. Ich dachte damals,<br />
nur dort könne ich meine Ruhe und meinen<br />
Frieden finden.<br />
Und was sagten Deine Kölner Freunde und<br />
Verwandten dazu?<br />
Das fanden die gar nicht gut. Ich habe einen<br />
Sohn und eine Tochter und vier Enkel. Und<br />
mein Sohn protestierte, das kannst Du doch<br />
nicht machen? Was willst Du dort? Wir<br />
brauchen Dich hier. Und ich sah ein, dass<br />
er Recht hatte. Heimat ist da, wo Du Dich<br />
wohlfühlst, und nicht unbedingt da, wo Du<br />
herkommst. Also fanden wir in unserer<br />
Personen und Persönliches<br />
33
Immer da, immer nah.<br />
Wer von Vielem „ein Lied singen“<br />
kann, braucht eine Versicherung,<br />
die den richtigen Ton trifft.<br />
Geschäftsstellenleiter Lars Lessenich<br />
Kalk-Mülheimer-Str. 327 • 51065 Köln<br />
Telefon 0221 625921<br />
lars.lessenich@gs.provinzial.com<br />
www.provinzial.com<br />
»<br />
Waren<br />
es nicht schon immer die unvernünftigen Dinge,<br />
die uns die größte Freude im Leben bereiten?
Kölner Familie einen Kompromiss: Vier<br />
Monate im Jahr fahre ich in den Süden, und<br />
den Rest des Jahres bin ich in Köln.<br />
Was machst Du in der Zeit in Slowenien?<br />
Mein jüngerer Bruder singt dort in einem<br />
Quartett und ich gehe mit zu den Proben<br />
und höre einfach zu. Außerdem besuche ich<br />
auch andere Chöre. Aber wenn ich Donnerstagabend<br />
im Bett liege, denke ich oft<br />
an den KMGV. Wie gemeinsam gesungen<br />
und gelacht wird. Dann bin ich schon auch<br />
sehr traurig. Und wenn ich dann wieder in<br />
die Wolkenburg komme, fühle ich mich sofort<br />
gut aufgehoben.<br />
Als ich kürzlich für 60 Jahre Mitgliedschaft<br />
im Chorverband und 50 Jahre im Kölner<br />
Männer-Gesang-Verein geehrt wurde und<br />
den Beifall und das »Hoch« hörte, war das<br />
schon sehr emotional für mich. Hier bin<br />
ich zu Hause. Und wenn meine Kinder<br />
und Enkel verreist sind und ich allein bin,<br />
dann gehe ich am Donnerstag zur Probe in<br />
die große Chorfamilie und bin nicht mehr<br />
allein.<br />
UR<br />
Personen und Persönliches<br />
35
KMGV-Familie<br />
Geburtstage im Oktober<br />
05.10.1<strong>96</strong>1 55 Jahre<br />
Ulrich Wilbrand<br />
Fördermitglied<br />
08.10.1936 80 Jahre<br />
Ferdinand Laux<br />
aktiver Sänger<br />
24.10.1951 65 Jahre<br />
Gernot Radtke<br />
Fördermitglied<br />
26.10.1951 65 Jahre<br />
Michael Voosen<br />
aktiver Sänger<br />
Geburtstage im November<br />
15.11.1936 80 Jahre<br />
Werner Przygoda<br />
Fördermitglied<br />
Geburtstage im Dezember<br />
07.12.1<strong>96</strong>6 50 Jahre<br />
Volker Geist<br />
nicht ausübend<br />
20.12.1976 40 Jahre<br />
Sebastian Kestel<br />
aktiver Sänger<br />
36<br />
20.11.1946 70 Jahre<br />
Bernhard Claßen<br />
aktiver Sänger<br />
12.10.1951 65 Jahre<br />
Albrecht Küper<br />
aktiver Sänger<br />
13.10.1946 70 Jahre<br />
Heinrich Glenk<br />
Fördermitglied<br />
17.10.1931 85 Jahre<br />
Horst Meyer<br />
aktiver Sänger<br />
17.10.1946 70 Jahre<br />
Dr. Günter Franken<br />
Fördermitglied<br />
26.11.1981 35 Jahre<br />
Manuel Anastasi<br />
aktiver Sänger<br />
27.11.1936 80 Jahre<br />
Hedwig Kremer<br />
Fördermitglied<br />
28.11.1951 65 Jahre<br />
Udo Wießner<br />
Fördermitglied<br />
25.12.1926 90 Jahre<br />
Willi Burgwinkel<br />
nicht ausübend<br />
29.12.1941 75 Jahre<br />
Richard Bremer<br />
Fördermitglied<br />
Neue Fördermitglieder<br />
Stefan Naumann<br />
Annemie Schaeven-Mattar
Wir gratulieren zur<br />
Hochzeit<br />
Bettina und Manfred Schreier<br />
am 23. April <strong>2016</strong><br />
Wir gratulieren zur<br />
Diamantenhochzeit<br />
Katharina und Adalbert Wadle<br />
am 7. August <strong>2016</strong><br />
KMGV-Familie<br />
37<br />
<strong>Der</strong> KMGV trauert um<br />
Dr. Karl-Heinz Strohe<br />
Aktiver Sänger<br />
seit 1.6.1977<br />
verstorben am 31.07.<strong>2016</strong><br />
Kurt Thewalt<br />
Fördermitglied seit 1977<br />
verstorben am 10.06.<strong>2016</strong><br />
Heribert Schaeven<br />
Fördermitglied seit 1999<br />
verstorben am 26.08.<strong>2016</strong>
• Bestattungen jeder Art,<br />
an allen Orten und in jeder Preislage<br />
• Vorsorge und Trauerbegleitung<br />
• Überführungen im In- und Ausland<br />
• Eigene Leichenwagen, Trauerhalle,<br />
Abschieds- und Kühlhausräume<br />
Telefon 0800 69 19 000 kostenfrei<br />
Wir sind immer für Sie da!<br />
www.bestattungshaus-rheindorf.de<br />
A K T I V E S M I T G L I E D I M K M G V<br />
38<br />
DUNKEL<br />
STEINMETZ-<br />
BETRIEB<br />
E. Dunkel u. Söhne GmbH<br />
Venloer Straße 1061<br />
50829 Köln<br />
Telefon 0221-5 00 23 84<br />
Telefax 0221-5 00 25 19<br />
dunkel-steinmetz@t-online.de<br />
Grabstätte des 1. KMGV-Dirigenten<br />
Franz Weber<br />
auf dem Friedhof Melaten<br />
Betreuung durch die Firma Dunkel<br />
Bei der Vermittlung von<br />
Denkmalpatenschaften sind wir behilflich.
Das Leben Horst Meyer<br />
Die Blume blüht und welket,<br />
Es ist ihr so bestimmt.<br />
Auch unser Leben welket,<br />
weil wir nur Menschen sind.<br />
Trotz allem Denkens, Redens,<br />
trotz allem, was wir tun,<br />
geht fort die Kraft des Lebens.<br />
Sein Licht verglüht, wir ruh’n.<br />
Wenn auch die Blume welket,<br />
wenn auch das Auge bricht,<br />
und alles Irdisch endet,<br />
verzagen sollst Du nicht.<br />
Denn noch ist alles blühend<br />
Im hellen Sonnenschein.<br />
Noch sind Dein’ Wangen glühend.<br />
Stimmt mit in Liedern ein.<br />
Es ist ein ständig Kommen<br />
Und Gehen auf der Welt.<br />
So manches ist zerronnen.<br />
Denn nichts sich ewig hält.<br />
Das Leben bietet vieles,<br />
drum nimm es dankbar an.<br />
Und findest Du dran Schönes,<br />
erfreue Dich daran.<br />
KMGV-Familie<br />
Impressum<br />
39<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> ist die<br />
Vereinszeitschrift des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins.<br />
Sie erscheint viermal jährlich.<br />
<strong>Der</strong> Bezugspreis ist im<br />
Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Herausgeber:<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
Mauritiussteinweg 59<br />
(Wolkenburg) 50676 Köln<br />
Telefon 0221 23 12 32<br />
Telefax 0221 23 75 58<br />
www.kmgv.de · info@kmgv.de<br />
Sekretariat: Birgit Larres<br />
Bürozeit: Montag, Dienstag,<br />
Mittwoch: 09.30 – 12.30 Uhr<br />
und 14.00 – 16.30 Uhr<br />
Donnerstag (Probentag):<br />
14.00 – 19.30 Uhr<br />
Freitag: 09.30 – 12.30 Uhr<br />
Bankverbindungen:<br />
Sparkasse KölnBonn<br />
DE63 3705 0198 0005 6620 44<br />
BIC COLSDE33<br />
Kreissparkasse Köln<br />
DE54 3705 0299 0000 0099 17<br />
BIC COKSDE33<br />
Commerzbank Köln<br />
DE54 3704 0044 0131 8120 00<br />
BIC COBADEFFXXX<br />
Präsident: Gerd K. Schwieren<br />
Dirigent: Bernhard Steiner<br />
Redaktionsleitung<br />
Axel Hollander (AH)<br />
Uwe Rosenhahn (UR)<br />
Einsendeschluss für Artikel<br />
<strong>Burgbote</strong> 04.<strong>2016</strong>:<br />
10.11.<strong>2016</strong><br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Pascal Deter (PD)<br />
Angelo Valtzis (AV)<br />
Björn Wilhelm (BW)<br />
Michael Vilius (MV)<br />
Die Redaktion behält sich vor,<br />
eingereichte Texte zu redigieren.<br />
Anzeigen und Produktion:<br />
artwork Wolfgang Bialek<br />
Tel. 02232 9935711<br />
Fax 03222 3397185<br />
Bildnachweis:<br />
Uwe Rosenhahn, Benno<br />
Stratomeier, Baden Rom,<br />
Joachim Sander, Günter Knoke,<br />
KMGV-Archiv
K<br />
Divertissementchen 2017 »Circus Colonia«<br />
Information des Cäcilia Ausschusses<br />
In der nächsten Spielzeit werden wir wieder<br />
»geschlossene KMGV-Veranstaltungen«<br />
anbieten. Dazu stehen uns insgesamt sechs<br />
Termine zur Verfügung. Die geschlossenen<br />
Veranstaltungen sind von der Erhebung<br />
einer Vorverkaufsgebühr befreit. Informationen<br />
zu Terminen und den Preis-Kategorien<br />
finden Sie auf einem Bestellformular,<br />
welches Ihnen in Kürze ausgehändigt bzw.<br />
zugestellt wird.<br />
Anfahrt | Oper im Staatenhaus<br />
Vorverkauf für KMGV-Mitglieder & Förderer<br />
Sie können ab Anfang November (der genaue<br />
Termin wird noch bekannt gegeben) –<br />
ausschließlich zu den geschlossenen<br />
KMGV-Veranstaltungen – Karten in der<br />
KMGV-Geschäftsstelle erwerben.<br />
Beginn des öffentlichen Vorverkaufs<br />
ab 18.11.<strong>2016</strong><br />
Ab diesem Zeitpunkt können Sie Karten zu<br />
allen Vorstellungen zu normalen Konditionen<br />
an allen Vorverkaufsstellen, im Internet<br />
oder in der KMGV-Geschäftsstelle kaufen.<br />
40<br />
n<br />
Tanzbrunnen<br />
Staatenhaus<br />
Haupteingang<br />
Kennedy-Ufer<br />
Rheinparkweg<br />
TAXI<br />
RTL<br />
Parkhaus<br />
RTL<br />
Deutschland<br />
llernbrücke<br />
ner Str.<br />
Auenweg<br />
Osthallenstr.<br />
U<br />
Koelnmesse<br />
Eingang Süd<br />
DB<br />
Stadtbahn 1 | 3 | 4 | 9<br />
Bf Deutz/Messe oder<br />
Bf Deutz/Lanxess Arena<br />
Deutsche Bahn | RE | RB<br />
S6 | S11 | S12 | S13<br />
› Köln Messe/Deutz<br />
Bus 150 › Im Rheinpark<br />
Bus 250 | 260<br />
› Bf Deutz/Messeplatz<br />
Opernfähre Strolch › vom Konrad-<br />
Adenauer-Ufer am Musical Dome zum<br />
Kennedy-Ufer am StaatenHaus<br />
(ab 60 Min. vor Vorstellungsbeginn<br />
bis 30 Min. nach Vorstellungsende)<br />
Barmer Parkmöglichkeiten<br />
Str.<br />
Barmer Das Platz benachbarte RTL-Parkhaus öffnet<br />
90 Minuten vor Vorstellungsbeginn für<br />
Lennep Opernbesucher. <strong>Der</strong> Theatertarif für<br />
die gesamte Parkdauer beträgt 6 Euro.<br />
Bahnhof Deutz/Messe Taxis können bis zum Nebeneingang<br />
Opladener Straßedes StaatenHauses vorfahren.<br />
Adresse für Navigationsgeräte:<br />
Rheinparkweg 1, 50679 Köln.<br />
A<br />
S<br />
H<br />
H<br />
D<br />
A
Abwicklung<br />
<strong>Der</strong> Kartenverkauf in der KMGV-Geschäftsstelle<br />
wird für die kommende Spielzeit<br />
in einem Zug abgewickelt, das bedeutet,<br />
dass Sie anhand Ihres ausgefüllten Bestellformulars<br />
die Plätze direkt am Bildschirm<br />
aussuchen und die Karten nach Bezahlung<br />
ausgehändigt bekommen. Sollten<br />
Sie ausnahmsweise nicht persönlich vorbei<br />
kommen können, senden Sie bitte das Bestellformular<br />
an die KMGV-Geschäftsstelle.<br />
Die Abholung und Bezahlung der bestellten<br />
Karten wird dann im Zeitraum vom<br />
28.11. bis 02.12.<strong>2016</strong> möglich sein.<br />
Öffnungszeiten der KMGV-Geschäftsstelle:<br />
Mo, Di, Mi: 09:30 - 12:00 Uhr<br />
und 14:00 - 16:30 Uhr<br />
Donnerstag: 13:00 - 19:00 Uhr<br />
Freitag: 09:30 - 13:00 Uhr<br />
Am 11.11.<strong>2016</strong> bleibt die Geschäftsstelle<br />
geschlossen!<br />
Zillche 2017 »Circus Colonia« Termine<br />
Spielplan | Staatenhaus – Saal 1 | Stand: 7.10.<strong>2016</strong><br />
Nr. Datum Uhrzeit Bemerkung<br />
Fr 27.01.2017 19:30 Vor-Premiere | Geschlossene Veranstaltung<br />
1 Sa 28.01.2017 19:00 Premiere<br />
2 So 29.01.2017 16:00<br />
3 Di 31.01.2017 19:30<br />
4 Mi 01.02.2017 19:30<br />
5 Do 02.02.2017 19:00<br />
6 Fr 03.02.2017 19:30 Geschlossene Veranstaltung<br />
7 Sa 04.02.2017 18:00 WDR Aufzeichnung<br />
8 So 05.02.2017 11:00 WDR Aufzeichnung | Geschlossene Veranstaltung<br />
9 So 05.02.2017 16:00 WDR Aufzeichnung<br />
10 Mi 08.02.2017 19:30<br />
11 Do 09.02.2017 19:30 Geschlossene Veranstaltung<br />
12 Fr 10.02.2017 19:30<br />
13 Sa 11.02.2017 18:00<br />
14 So 12.02.2017 14:30<br />
15 So 12.02.2017 19:00<br />
16 Di 14.02.2017 19:30<br />
17 Mi 15.02.2017 19:30 Geschlossene Veranstaltung<br />
18 Do 16.02.2017 19:30<br />
19 Fr 17.02.2017 19:30<br />
20 Sa 18.02.2017 19:30<br />
21 So 19.02.2017 11:00<br />
22 So 19.02.2017 16:00 Geschlossene Veranstaltung<br />
23 Di 21.02.2017 19:30<br />
24 Mi 22.02.2017 19:30<br />
25 Do 23.02.2017 19:30<br />
26 Fr 24.02.2017 19:30<br />
27 So 26.02.2017 16:00<br />
28 Di 28.02.2017 19:30 <strong>Der</strong>nière<br />
Divertissementchen | Termine<br />
41
42<br />
Divertissementchen 2017 »Circus Colonia«
Oper im Staatenhaus – Saal 1 | Saalplan<br />
Divertissementchen | Saalplan<br />
43
44<br />
Gruppe 20<br />
op Jück<br />
Dass die Lehrerin die Schüler nach dem<br />
ersten Menschen fragt und helfend ergänzt:<br />
»Wisst ihr doch, fängt mit A an.«<br />
und die Schüler wie aus der Pistole geschossen:<br />
» Adenauer!« antworten, gehört<br />
natürlich in eine längst verflossene Zeit.<br />
Das heißt aber nicht, dass der große alte<br />
Mann deutscher Nachkriegspolitik heute<br />
vergessen wäre. Und so ließ die Gruppe 20<br />
ihren schönen Brauch, auch mal was für die<br />
Bildung zu tun, wieder aufleben und begab<br />
sich mit Alt und halbwegs Jung am 18. Juni<br />
auf Spurensuche ins ehemalige Privathaus<br />
Konrad Adenauers nach Rhöndorf.<br />
Wenn auch das Wetter selbstverständlich<br />
wieder schlecht war, stapfte der Tross der<br />
Sänger nebst Begleitung davon weitgehend<br />
unbeeindruckt am frühen Nachmittag den<br />
steilen Hang eines ehemaligen Weinbergs<br />
hinauf zum Haus, das Adenauer mit seiner<br />
Familie seit 1937 bewohnte.<br />
Die Führung durch den für die damalige<br />
Zeit großzügigen Wohnraum im Erdgeschoss<br />
mit seinem wunderschönen Blick<br />
über das Rheintal lässt erahnen, dass »der<br />
Alte« 1949 bei der Wahl der Bundeshauptstadt<br />
für einen Umzug an die Mainmetropole<br />
Frankfurt fernab vom geliebten Rhein<br />
und dem Siebengebirge eher nicht zu<br />
haben war.<br />
Das Wohnzimmer mit seiner nahezu unveränderten<br />
Einrichtung mit den Möbeln noch<br />
aus seiner Oberbürgermeisterzeit in Köln<br />
und den Gemälden aus dem Familienbesitz<br />
seiner ersten Frau Emma ist nach wie vor zu<br />
Weihnachten Treffpunkt der Kinder, Enkel<br />
und Urenkel Adenauers.<br />
Leider wetterbedingt zu kurz geriet der Aufenthalt<br />
im südländisch anmutenden Garten,<br />
der nicht zufällig an das nördliche Italien<br />
erinnert, eine Landschaft, die Adenauer<br />
in seinen letzten Lebensjahrzehnten schätzen<br />
und lieben lernte. Rosen züchtete er<br />
hier, entgegen einer weit verbreiteten Legende,<br />
allerdings nicht.
Richtig ist dagegen, dass er in seiner späten<br />
Kanzlerzeit, entgegen seiner Gepflogenheit<br />
mit Besuchen in Rhöndorf sparsam umzugehen,<br />
zweimal den französischen Staatspräsidenten<br />
Charles de Gaulle empfing.<br />
Davon zeugt das Denkmal im Garten seines<br />
Wohnhauses, das beide Staatsmänner zeigt.<br />
Schlagartig hatte der Wettergott mit dem<br />
Ende der Führung ein Einsehen mit seinen<br />
bildungsbeflissenen Besuchern und so<br />
konnte man sich geschlossen auf den Weg<br />
ins nicht weit entfernte traditionelle Weinhaus<br />
Steinbach begeben, wo das Kotelett<br />
vom Ibericoschwein und das fangfrische<br />
Kabeljaufilet schon ungeduldig auf ihren<br />
Verzehr warteten.<br />
Weine aus der Region aber (Gott sei Dank)<br />
auch solche aus südlicheren Gefilden<br />
heizten zügig die Stimmung an, so dass die<br />
Bereitschaft sich jetzt auch mal stimmlich<br />
bemerkbar zu machen bei den Sängern ins<br />
schier Unermessliche wuchs. Joachim Sander<br />
hatte in geradezu prophetischer Voraussicht<br />
kölsches Liedgut vorbereitet und<br />
schon bald schallte massierter Chorgesang<br />
»Och wat wor dat fröher schön doch en<br />
Colonia« durch den Schankraum. Da auch<br />
die anderen Gäste und die Wirtsleute den<br />
feuchtfröhlichen Vortrag mit beispiellosem<br />
Gleichmut ertrugen, war die Stimmung bis<br />
in den Abend hinein gesichert.<br />
Als der Baas dann später noch ankündigte,<br />
dass er für die Gruppe im kommenden Jahr<br />
einen Jodelkurs mit Jodeldiplom (KStA<br />
11.11.2010) im Siebengebirge angedacht<br />
hatte, da kannte der Jubel keine Grenzen<br />
mehr.<br />
MW<br />
Gruppe 20<br />
45
Benehmen<br />
ist Glücksache<br />
46<br />
Hach, was war es wieder für ein Hochgenuss,<br />
»meinen« KMGV in so gewaltiger<br />
Sängerzahl singen zu hören. Heimlich habe<br />
ich mich in den Reisebus nach Trier und<br />
Diekirch geschlichen, was mir als lichtscheuem<br />
Hausgeist, der die Wolkenburg<br />
nur im Äußersten verlässt, nicht leicht<br />
gefallen ist. Euer Gesang, meine Herren,<br />
aber war wirklich himmlisch: Schloss man<br />
die Augen, konnte man glauben, Engel<br />
seufzen zu hören!<br />
Für diese Konzertreise habt aber auch ihr<br />
besonders hart gearbeitet, das konnte ich<br />
vom Gebälk der Wolkenburg beobachten:<br />
wie üblich donnerstags aber auch nach<br />
Stimmen geteilt am Dienstag und Samstag<br />
habt ihr fleißig zwei anstrengende Konzertprogramme<br />
einstudiert. Euer Engagement<br />
beim diesjährigen »Power-Probenwochenende«<br />
hat zum Gelingen dieser außergewöhnlichen<br />
Konzertreise an die Mosel beigetragen.<br />
Künstlerisch habt ihr wieder einmal<br />
eine dem bald 175 Jahre reifen KMGV<br />
eine würdige Adresse abgegeben – das<br />
macht einen sentimentalen Hausgeist wie<br />
mich sehr stolz.<br />
Hierzu will auch ein weiteres »Lob« unbedingt<br />
über meine Lippen an Euer Ohr dringen:<br />
Mit Eurem Auftritt erzeugt Ihr den<br />
größtmöglichen Gegensatz zu Eurem Gesang!<br />
Klingt Euer musikalischer Vortrag<br />
einig und geschlossen, wirkt Euer Einzug<br />
eher unkoordiniert, unkonzentriert und improvisiert.<br />
Chapeau für diesen nicht einstudierten<br />
dramaturgischen Kniff!
Von meiner erhöhten Position im Schnürboden<br />
konnte ich das sehr gut beobachten:<br />
Hier bleibt einer stehen, dort überholt einer<br />
rechts, auf der Bühne aber werden plötzlich<br />
drei Stufen auf einmal genommen – der<br />
Tenor darf nicht vorbeigelassen werden!<br />
Beim Konzert trägt der KMGV seine Galauniform,<br />
den Frack. Beim Auftritt rennen<br />
die stolzen Königspinguine aber leider eher<br />
wie aufgescheuchte Hühner durcheinander.<br />
Dabei wissen doch nicht nur die Cäcilianer<br />
unter Euch: Auf der Bühne ist man nie privat!<br />
<strong>Der</strong> Auftritt ist Teil der Vorstellung. Wie<br />
schön wäre es, wenn bereits der Einzug geordnet<br />
und würdevoll verliefe. Ich kann<br />
nicht glauben, dass mein Chor nur forte<br />
und allegro vivace beherrscht und ihm ein<br />
Tacet beim Einzug partout noch gelingen<br />
will. Lang genug dauert er ja aufgrund der<br />
beeindruckenden Menge an Sängern – viel<br />
Zeit, dass sich ein erster Eindruck beim Publikum<br />
verfestigt. Hoffentlich ein guter!<br />
Was ich allerdings von der Orgelempore in<br />
der Kirche in Diekirch beobachten musste,<br />
macht mich ernsthaft traurig. Ihr wisst sicher,<br />
dass Klabauter aus der christlichen<br />
Seefahrt als eher altmodisch und wertkonservativ<br />
gelten. Nun bin ich zwar seit Jahren<br />
nicht mehr zur See gefahren, aber zumindest<br />
sehe ich von meinem Stammplatz in<br />
der Wolkenburg einen Leuchtturm, der mir<br />
ein (moralischer) Kompass ist: Manches<br />
Verhalten in einem Gotteshaus bleibt ungebührlich,<br />
ob man gläubig ist oder nicht!<br />
Durch eine Kirche – egal für welche Gottheit<br />
gebaut – poltert man nicht wie ein<br />
Köbes durch den Braukeller.<br />
Was ich alles sehen musste: In der Sakristei<br />
werden Schränke geöffnet, in der Chorapsis<br />
wird freimütig das Mess-Mobiliar umgeräumt,<br />
damit man selbst bequemer sitzt.<br />
Auf dem Altar, dem Ort des heiligen Sakraments<br />
der Eucharistie, wird wahlweise die<br />
Notenmappe abgelegt oder der Oberkörper<br />
abgestützt. …Viel fehlt offenbar nicht mehr,<br />
bis der erste seine Wasserflasche zum Kühlen<br />
ins Taufbecken legt oder sich am ewigen<br />
Licht die Zigarette anzündet! Würdet ihr<br />
auch mit staubigen Schuhen über die Gebetsteppiche<br />
einer Moschee wandern und<br />
in der Synagoge die Kippa ablehnen: »Nee,<br />
nee, Höötcher stonn mer nit«?<br />
Gewiss muss man heute in einer Kirche<br />
nicht mehr mucksmäuschenstill sein und<br />
nur flüstern, wie es mir – und wohl noch<br />
vielen von Euch – in der Schule eingetrichtert<br />
wurde. Schließlich probt Ihr in der<br />
Kirche geistliche Werke, die Gott loben und<br />
preisen wollen. Aber ein einem Gotteshaus<br />
angemessenes Benehmen sollte doch möglich<br />
und eigentlich selbstverständlich sein –<br />
das erwartet Ihr von Gästen in Eurer guten<br />
Stube daheim (wie in der Wolkenburg) doch<br />
auch – zu Recht.<br />
Um etwas mehr Respekt denjenigen gegenüber,<br />
für die eine Kirche nicht nur ein<br />
Bauwerk ist, bittet Euch herzlich,<br />
Euer Spötter<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt<br />
47
Leicht und willig folgten die Sänger<br />
den Intentionen des Dirigenten…<br />
KMGV Archiv<br />
48<br />
Anlässlich der 50-jährigen Mitgliedschaft<br />
von Drago Sauperl im KMGV (siehe S. 26)<br />
blickt der <strong>Burgbote</strong> an diese Stelle auf<br />
das Jahr 1<strong>96</strong>6 zurück. Drago war gerade<br />
in den Verein aufgenommen worden, und<br />
der KMGV stand wie heute vor einem<br />
großen Jubiläum.<br />
<strong>Burgbote</strong> 10/1<strong>96</strong>6:<br />
Fast vollzählig hatten sich unsere Sänger<br />
zur ersten Probe (nach der Sommerpause)<br />
eingefunden. Eingedenk der zahlreichen<br />
vor uns liegenden Aufgaben waren sie<br />
darauf bedacht, unter Professor Rübbens<br />
temperamentvoller Leitung das vor den<br />
Ferien Erarbeitete nunmehr in minuziöser<br />
Kleinarbeit zu vervollkommnen...<br />
In der Probe erwies sich nun, was eine<br />
zielstrebige, intensive Probenarbeit auf<br />
lange Sicht hin für Früchte bringt. Es<br />
schien, als ob zwischen dieser Probe und<br />
der letzten vor den Ferien nicht sechs<br />
Wochen gelegen hätten. Eigentlich schon<br />
beim ersten Einsatz von Schuberts<br />
»Nacht« war zu spüren, dass die Sänger<br />
»da« waren und den Intentionen ihres<br />
Dirigenten leicht und willig folgten.<br />
Anmerkung: Vielleicht sollte der KMGV die<br />
Sommerpause wieder einführen. Möglicherweise<br />
könnte dann der <strong>Burgbote</strong> heute ebenso<br />
euphorisch über eine Probe berichten... UR
O-Töne Steiner<br />
Das war der Chor der Zahnlosen in<br />
einer Sprache ohne Konsonanten.<br />
Noch einmal von vorn. Es kommt ja<br />
darauf an, dass man sich im Verlauf nicht<br />
verläuft. Deswegen heißt es ja auch Verlauf.<br />
Versuchen Sie im Extremfall, das »Es«<br />
auswendig zu singen.<br />
Bitte nicht mit Gefühl, sondern<br />
mit Verstand.<br />
Niemand macht das ohne mich, und schon<br />
gar nicht, wenn er nicht rechnen kann.<br />
Wenn Sie den Ton dann schon getroffen<br />
haben – bitte nicht rechthaberisch singen.<br />
O-Töne Steiner<br />
49<br />
An der Grenze zur Schmierigkeit – diese<br />
bitte aber nicht überschreiten.<br />
Es ist unerträglich, dass manche von<br />
Ihnen mit irgendeinem Ton einsetzen,<br />
der gerade zufällig aus der Gurgel herauskommt.<br />
Rhythmisch ist das doch leichter als<br />
Hänschen-Klein.<br />
Lassen Sie mich doch mein Geld verdienen –<br />
ich dirigiere hier.<br />
Ich bin doch kein Metronom.
KMGV-Termine <strong>2016</strong> | 2017<br />
• Die KMGV-Proben finden donnerstags von 19 bis 21.30 Uhr in der Wolkenburg statt.<br />
• Die Chorschule für bereits aufgenommene Sänger findet donnerstags von 18 bis 19 Uhr statt.<br />
• Die Chorschule für Aspiranten findet donnerstags statt.<br />
Interessierte sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich im Sekretariat.<br />
KMGV-Termine <strong>2016</strong> | 2017<br />
Besonderheiten » 4. Quartal <strong>2016</strong><br />
Sonntag 18.12.<strong>2016</strong> 19:00 Weihnachtskonzert des Kammerchores in der Abtei Brauweiler<br />
Probentermine des Kammerchores<br />
Samstag 08.10.<strong>2016</strong> 10.30 bis 14.30 Uhr<br />
Samstag 29.10.<strong>2016</strong> 10.30 bis 14.30 Uhr<br />
Samstag 19.11.<strong>2016</strong> 10.30 bis 14.30 Uhr<br />
Samstag 10.12.<strong>2016</strong> 10.30 bis 14.30 Uhr<br />
Donnerstag 15.12.<strong>2016</strong> (während der Probe des Großen Chores)<br />
Ausblick » 1. Quartal 2017<br />
Termine Divertissementchen siehe Seite 41<br />
50<br />
Terminänderungen vorbehalten – siehe auch: Aushang (Cäcilienzimmer) oder www.kmgv.de<br />
Gerda Laufenberg<br />
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4 Dezember <strong>2016</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong><br />
Mitteilungsblatt des KMGV <strong>Jahrgang</strong> <strong>96</strong><br />
KMGV<br />
KÖLNER<br />
MÄNNER-GESANG<br />
VEREIN<br />
gegründet 1842<br />
1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />
Wir freuen uns auf das<br />
Jubiläumsjahr 2017!
www.sparkasse-koelnbonn.de<br />
Unser Engagement für Kultur.<br />
Kunst und Kultur als Lebenselixier der Region<br />
Musik, Theater, Tanz, Literatur oder die Vielfalt der Museen: Ein breites kulturelles Angebot<br />
macht unsere Region lebendig und gibt ihr ein Gesicht. Daher unterstützen wir Highlights wie<br />
das Beethovenfest Bonn oder die lit.cologne, aber auch die vielen kleinen Theater, Bühnen und<br />
Gruppen in Köln und Bonn.<br />
Sparkasse<br />
KölnBonn
»Die Geschichte ist voller Narren«<br />
1 8 4 2 – 2 0 1 7<br />
175<br />
KÖLNER<br />
MÄNNER<br />
GESANG<br />
VEREIN<br />
JAHRE<br />
Mauritiussteinweg 59<br />
(Wolkenburg)<br />
50676 Köln<br />
Tel. 02 21-231232<br />
Fax 02 21-237558<br />
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KMGV<br />
KÖLNER<br />
MÄNNER-GESANG<br />
VEREIN<br />
gegründet 1842<br />
4 Inhalt<br />
175 Jahre KMGV – mit Schwung 5<br />
und Optimismus ins Jubiläumsjahr 2017<br />
Zillche 2017 »De Stadt is ene Zircus« 7<br />
Schweißtreibendes Probenwochenende 13<br />
Personen und Persönliches 16<br />
Professor Dr. Johannes Güsgen<br />
Rechtzeitig zum Weihnachtsfest – 24<br />
Galakonzert genehmigt<br />
Gedenkgottesdienst 26<br />
KMGV erhielt Bürgerorden 32<br />
KMGV-Familie 34<br />
Impressum 37<br />
Weihnachtskonzert der Gruppe 20 38<br />
O-Töne Steiner 41<br />
KMGV-Termine 2017 42<br />
3
neue Anzeige
175 Jahre KMGV – mit Schwung und<br />
Optimismus ins Jubiläumsjahr 2017<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
am Ende des Jahres <strong>2016</strong> können wir nicht<br />
nur auf eine erfolgreiche musikalische<br />
Saison zurückblicken, sondern auch auf<br />
eine ebenso anstrengende wie ergebnisreiche<br />
Etappe der Vorbereitungen auf unser<br />
175. Jubiläum im kommenden Jahr. Nach<br />
äußerst langwierigen und komplizierten<br />
Verhandlungen darf ich Ihnen verkünden,<br />
dass Star-Tenor Juan Diego Flórez soeben<br />
zugesagt hat, bei unserem Gala-Konzert am<br />
17. September 2017 auf dem Roncalliplatz<br />
aufzutreten. Außerdem erhielten wir rechtzeitig<br />
vor Redaktionsschluss die Zusage der<br />
Stadt Köln zur Nutzung des Platzes.<br />
An dieser Stelle möchte ich allen Beteiligten<br />
an den diversen Verhandlungen ein besonders<br />
großes Dankeschön aussprechen.<br />
Denn obwohl der KMGV uns allen schon<br />
in normalen Jahren viel abverlangt, handelt<br />
es sich bei der Planung und Vorbereitung<br />
des 175. Jubiläums beileibe nicht um normales<br />
Tagesgeschehen. Hier war und ist<br />
Engagement weit über den normalen Rahmen<br />
hinaus gefragt.<br />
Mit Stolz und Zufriedenheit blicken wir<br />
heute auch auf das zu Ende gehende Jahr<br />
zurück. Mit dem trotz aller Widrigkeiten<br />
erfolgreichen und viel bejubelten Divertissementchen<br />
»Janz schön jeheim« konnten<br />
wir unser Publikum ein weiteres Mal in den<br />
Bann ziehen. Das ist besonders unter dem<br />
Aspekt zu würdigen, als die Ansprüche der<br />
Zuschauer stetig steigen und das Angebot<br />
an kulturellen Vergnügungen immer reichhaltiger<br />
wird.<br />
Mit der Konzertreise nach Trier und Diekirch<br />
(Luxemburg) hat der Kölner Männer-<br />
Gesang-Verein erneut seine Funktion als<br />
Kulturbotschafter der Stadt Köln unter<br />
Beweis gestellt. Die beiden abendfüllenden<br />
Vorstellungen waren ein Glanzlicht des<br />
Vereinslebens und fanden in den gut gefüllten<br />
Auftrittsorten höchstes Lob und Anerkennung<br />
beim Publikum.<br />
Mit diesem Schwung gehen wir nun in ein<br />
Jubiläumsjahr, das im wahrsten Sinn des<br />
Wortes den ganzen Mann erfordert. Zunächst<br />
steht mit fast 30 Vorstellungen die<br />
Zillche-Session ins Haus. Wiederum an<br />
einer neuen Spielstätte – dem von den Kölner<br />
Bühnen ebenfalls genutzten Staatenhaus<br />
– wollen wir unsere Zuschauer im<br />
spannenden »Circus Colonia« begeistern.<br />
Bereits heute möchte ich alle Sänger auf<br />
das diesmal quasi unverzichtbare Probenwochenende<br />
vom 19. bis zum 21. Mai 2017<br />
aufmerksam machen. Diesen Termin sollte<br />
sich jeder unverzüglich in seinen Kalender<br />
eintragen. Denn nur mit höchstem Engagement<br />
und unter Einsatz aller Kräfte werden<br />
wir die Feierlichkeiten zum 175. Geburtstag<br />
des KMGV zu einem kulturellen Feuerwerk<br />
der Spitzenklasse machen.<br />
Deshalb: Frohe<br />
und gesegnete<br />
Weihnachten und<br />
ein erfolgreiches<br />
Neues Jahr.<br />
Genießen Sie die<br />
freien Tage und<br />
sammeln Sie Kraft<br />
für 2017.<br />
Ihr<br />
Gerd Schwieren<br />
Vorwort<br />
5
»De Stadt is<br />
ene Zirkus«<br />
Im Oktober begannen die Cäcilianer bereits<br />
mit der Einstudierung des neuen Divertissementchens.<br />
Auch abseits der szenischen<br />
Proben wird hart für das Stück der<br />
nächsten Spielzeit gearbeitet: Damit auch<br />
das aktuelle Zillche »Circus Colonia« ein<br />
großer Publikumsmagnet wird, fand kurz<br />
vor dem offiziellen Start des Kartenvorverkaufs<br />
wieder eine Pressekonferenz in der<br />
Wolkenburg statt – die Vorberichterstattung<br />
zum Divertissementchen 2017 hat<br />
bereits zu ersten ausverkauften Vorstellungen<br />
geführt!<br />
Was die aktiven Mitspieler der Bühnenspielgemeinschaft<br />
im KMGV »Cäcilia Wolkenburg«<br />
bereits seit dem Vorstellabend im<br />
Frühjahr wissen, wurde passend zum Vorverkaufsstart<br />
auch den Vertretern der regionalen<br />
Presse präsentiert: 2017 gastiert das<br />
Divertissementchen erstmals im Deutzer<br />
Staatenhaus und kehrt damit in den Schoß<br />
der Oper zurück.<br />
Das Stück, auf das sich die Zuschauer in<br />
der kommenden Session freuen dürfen,<br />
könnte aktueller und zeitpolitischer kaum<br />
sein: Im »Circus Colonia« steht die Gala-<br />
Vorstellung auf der Kippe – ein gewaltiges<br />
Loch klafft in der Manege. Aber verantwortlich<br />
dafür sein, das will natürlich niemand!<br />
Als Direktor Gregor Colonia an einem<br />
freundlichen Junimorgen – kurz vor der<br />
Gala zum 175. Jubiläum seines Zirkus’ – die<br />
Zeitung aufschlägt, fällt ihm vor Schreck<br />
fast das weichgekochte Ei auf die weiße<br />
Direktorenweste: »Bodenloses Loch in<br />
Manege, Geburtstagsgala abgesagt!« titelt<br />
die Lokalzeitung auf Seite 1 über seinen<br />
Zirkus.<br />
Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer<br />
in der Wagenstadt. Besonders die<br />
Direktorentochter Cäcilia trifft es wie ein<br />
Schlag. Mit ihrem ersten Auftritt bei der<br />
Gala wollte sie allen zeigen, was ihr Lebenstraum<br />
ist: »Durch das Schöne stets das<br />
Gute«. <strong>Der</strong> Traum zerplatzt wie eine Seifenblase.<br />
Oder kann der junge Stallbursche Pit<br />
ihr helfen?<br />
Das große Drama um Ausweichspielorte<br />
und Oberverantwortungshüte verwandelt<br />
den sonst rheinisch-gemütlichen Zirkus in<br />
ein schwindelerregendes Kaleidoskop. <strong>Der</strong><br />
Direktor ist völlig überfordert, seine Frau<br />
verfällt in Schockstarre, der Löwenbändiger<br />
schäumt vor Wut, und die Verwaltungsleiterin<br />
verstrickt sich in immer neue Berechnungen.<br />
Dann der Albtraum: Zilli ist verschwunden.<br />
Das Mädchen, für viele die letzte Hoffnung,<br />
hat sich entschlossen, auf der »Schäl Sick«<br />
sein eigenes weißes Zirkuszelt aufzubauen.<br />
Wird die Frau Direktor über ihren Schatten<br />
springen, das Mädchen zurückholen und<br />
Zillis Traum von Poesie und Schönheit wieder<br />
eine Bühne geben?<br />
Zillche 2017<br />
7
8<br />
Presse interessiert an Genese<br />
des Stücks<br />
Die Thematik um »unvorhersehbare Löcher<br />
im Kulturbereich«, Oberverantwortungshüte<br />
und die clowneske Suche nach<br />
Ausweichspielorten dürfte den Journalisten<br />
wie den meisten Kölnern und langjährigen<br />
Freunden des Divertissementchens bekannt<br />
vorgekommen sein!<br />
In seinem Jubiläumsjahr – 175 Jahre nach<br />
der Gründung des KMGV – liefert der Kölner<br />
Männer-Gesang-Verein mit »Circus<br />
Colonia« ein Bühnenstück ab,<br />
das die oft chaotische Stadt- und<br />
Kulturgeschichte Kölns und die<br />
eigene jüngste Vertreibungs-Geschichte<br />
mit gewohnt rheinischem<br />
Frohsinn zu einem dichten,<br />
temporeichen Musik-Spektakel<br />
kondensiert. KMGV-Präsident<br />
Gerd-Kurt Schwieren und Zillche-<br />
Baas Manfred Kölzer stehen fest<br />
hinter der Idee des jungen Regisseurs:<br />
»Das Desaster, das wir mit der<br />
Verschiebung der Eröffnung des<br />
Opernquartiers erlitten und unter<br />
dem wir so gelitten haben, musste<br />
einfach auf die Bühne!« Ähnlichkeiten<br />
mit lebenden Persönlichkeiten<br />
seien dabei durchaus erwünscht.<br />
Die Idee zum aktuellen Divertissementchen<br />
lag auf der Hand: »Das Debakel<br />
um die jahrelange Opern-Sanierung<br />
war eine Steilvorlage«, sagt Lajos<br />
Wenzel, der in diesem Jahr erstmalig Buch<br />
und Regie für das Zillche beisteuert. »Das<br />
Stück dreht sich hauptsächlich um die<br />
Opernsanierung, weil das Divertissementchen<br />
auch direkt dadurch betroffen war,<br />
denn wir standen plötzlich ohne Spielstätte<br />
da«, erklärt Lajos Wenzel den Pressevertretern,<br />
den die Bühnenspielgemeinschaft bereits<br />
seit 2010 als Co-Regisseur kennt. Das<br />
Buch zu »Circus Colonia« sei eine »sehr<br />
feine, lustige und spitzfindige Sache geworden,<br />
denn es beleuchtet alle Dinge, die im<br />
Zusammenhang mit dem Nicht-Funktionieren<br />
der Renovierungsarbeiten rund um<br />
die Oper stehen. Zum 175. Jubiläum darf es<br />
schon etwas Besonderes sein«, ergänzt der<br />
Autor. Damit im Zillche auch 2017 befreit<br />
gelacht werden kann, spinnt Lajos Wenzel<br />
die aktuellen Bezüge geschickt in eine kunterbunte<br />
Zirkusgeschichte ein.<br />
2017 wird das Zillche wieder in der Spielstätte<br />
der Oper aufgeführt – die Zeit des<br />
Wanderzirkus ist damit<br />
für die Bühnenspielgemeinschaft beendet:<br />
Im Staatenhaus finden die Zuschauer nun<br />
die übliche Infrastruktur vor, die sie beim<br />
Besuch einer »kölschen Oper« erwarten<br />
dürfen. »Wir sind glücklich und dankbar,<br />
dass die Oper Köln im Staatenhaus eine so<br />
tolle und beim Publikum so beliebte Bühne<br />
gefunden hat und freuen uns sehr auf die<br />
nächsten gemeinsamen Jahre im Staaten-
haus«, fügt Lajos Wenzel versöhnlich an.<br />
»Die Sicht im Saal 1 ist von allen Plätzen<br />
aus gut«, betont KMGV-Vizepräsident Meinolf<br />
Rickert. Eine ausreichende Zahl an<br />
Parkplätzen steht im benachbarten Parkhaus<br />
bereit, der Fußweg vom Bahnhof<br />
Deutz dauert nur zehn Gehminuten und<br />
mit dem Opern-Bus ist ein Shuttle-Service<br />
zum Staatenhaus eingerichtet, der wie<br />
die gesamte Anreise per ÖPNV im VRS<br />
kostenlos ist.<br />
Die Botschaft an die Presse und das<br />
(Stamm-)Publikum des Divertissementchens<br />
ist klar formuliert: »Circus Colonia«<br />
verwandelt aktuelle Geschehnisse kölscher<br />
Kulturpolitik in ein temporeiches Circus-<br />
Musical voll von rheinischem Humor, politischem<br />
Biss und höherem Blödsinn. Ein<br />
großes Unterhaltungsspektakel mit traumhaften<br />
Balletten, imposanten Chören und<br />
gewohnt vielseitiger Musik, bei dem traditionell<br />
alle Rollen von Männern verkörpert<br />
und alle Dialoge und Lieder in kölscher<br />
Mundart vorgetragen werden.<br />
Auf und hinter der Bühne geben jeden<br />
Abend etwa 200 Kultur-Enthusiasten ihr<br />
Möglichstes – davon allein etwa 80 Sänger<br />
und Solisten, 12 Balletttänzer, die Big Band<br />
»Westwood Slickers« und die Bergischen<br />
Symphoniker als klanggewaltiges Orchester<br />
– um dem Publikum einen unvergessliches<br />
Erlebnis zu bieten. Musikalisch kommt im<br />
Staatenhaus die Klassik wieder mehr zum<br />
Zuge. Aber auch kölsches Liedgut und Musical-Hits<br />
werden im neuen Zillchen zu<br />
hören sein.<br />
Kartenvorverkauf startet<br />
gewohnt stark<br />
Als am 18. November um 10 Uhr die<br />
Buchungssysteme freigeschaltet werden,<br />
kommt es bei KölnTicket und in vielen Vorverkaufsstellen<br />
zum Serverabsturz: <strong>Der</strong> Andrang<br />
der Zillche-Fans bringt die Ticket-<br />
Systeme zeitweilig zum Absturz – so groß ist<br />
das Interesse am neuen Divertissementchen!<br />
Allein am ersten Tag wechseln<br />
10.000 Eintrittskarten den Besitzer.<br />
»Wir freuen uns sehr darüber, dass uns<br />
unser Stammpublikum folgt – egal wo<br />
die Cäcilia Wolkenburg spielt«, freut<br />
sich KMGV-Vizepräsident Meinolf<br />
Rickert über die entgegengebrachte<br />
Treue. Auch der weitere Vorverkauf<br />
der Karten laufe »etwa auf dem Niveau<br />
der Vorjahre«. Er rechne damit,<br />
dass noch bis Weihnachten ein<br />
Großteil der Karten verkauft sei.<br />
Noch sind einige Vorstellungen für<br />
KMGV-Mitglieder reserviert. Nach<br />
mehreren Jahren ist der KMGV in<br />
diesem Jahr wieder zu dem alten<br />
System der »geschlossenen Vorstellungen«<br />
zurückgekehrt. Diese<br />
sechs Termine stehen den Familien<br />
und Freunden des Vereins exklusiv<br />
zur Verfügung. »Wir werden<br />
Zillche 2017<br />
9
10<br />
diese Vorstellungen aber rechtzeitig für den<br />
freien Verkauf öffnen«, kündigt Meinolf<br />
Rickert an, sobald sich der Bedarf abzeichne.<br />
Eine Eintrittskarte für das Divertissementchen<br />
ist sicher wieder ein tolles Weihnachtsgeschenk<br />
– nicht nur für Opernoder<br />
Köln-Fans! Für zusätzlichen Schwung<br />
werde sicher auch wieder die Berichterstattung<br />
zur Premiere am 28. Januar sorgen.<br />
Um möglichst vielen Zuschauern die<br />
Chance zu bieten, das Divertissementchen<br />
live zu erleben, hat sich die Bühnenspielgemeinschaft<br />
im KMGV in diesem Jahr<br />
auch dazu entschlossen, vier zusätzliche<br />
Termine in den Spielplan aufzunehmen.<br />
Statt wie bisher 24-mal wird es von »Circus<br />
Colonia« insgesamt 28 Vorstellungen<br />
geben. Die Steigerung der Aufführungstermine<br />
ist dem geringeren Platzangebot im<br />
Staatenhaus geschuldet: Boten die Spielstätten<br />
der Vorjahre bis zu 40.000 Zuschauern<br />
Platz, fasst der Saal 1 im Deutzer<br />
Staatenhaus in der Summe aller Vorstellungen<br />
maximal 28.000 Zillche-Fans. Auch die<br />
traditionell beliebte Vorstellung an Weiberfastnacht<br />
hat es wieder in den Terminkalender<br />
der Cäcilia geschafft. Für alle, die Karneval<br />
ohne Gedränge oder Scherben feiern<br />
wollen, ist an diesem Tag der Besuch des<br />
»Circus Colonia« eine willkommene Alternative<br />
zum Straßenkarneval!<br />
Staatenhaus in Deutz<br />
Vielfalt macht Zillche<br />
so einmalig<br />
Für das Publikum verschwimmt in der Vorstellung<br />
nicht nur die Grenze zwischen Realität<br />
und Spiel, sondern meist auch die zwischen<br />
Profis und Laien. Alle Mitwirkenden<br />
der Bühnenspielgemeinschaft »Cäcilia Wolkenburg«,<br />
die allabendlich auf der Bühne<br />
spielen, singen und tanzen, sind Mitglieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins und<br />
Laien – Dilettanten im besten Wortsinne<br />
(italienisch dilettare aus lateinisch delectare<br />
»sich erfreuen«, »ergötzen«: Liebhaber einer<br />
Kunst oder Wissenschaft, die sich ohne<br />
schulmäßige Ausbildung und nicht berufsmäßig<br />
damit beschäftigen). Sie engagieren<br />
sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich für die<br />
Pflege des kölnischen Brauchtums und zeigen<br />
– nicht nur in der Aufführungsphase,<br />
den vier Wochen vor Aschermittwoch –<br />
einen hohen Einsatz für die »schöne Tochter<br />
Cäcilia des KMGV«.<br />
Ab Oktober proben alle Beteiligen zweimal<br />
pro Woche, damit das aktuelle Divertissementchen<br />
wieder so grandios wird, dass<br />
dem Zuschauer die Unterscheidung »Profi<br />
oder Laie« möglichst schwer fällt. Das Zillche-Ballett<br />
zum Beispiel trifft sich zusätzlich<br />
zum wöchentlichen Probenbetrieb seit<br />
mehreren Jahren auch zu einem Intensiv-<br />
Training – an einem Wochenende organisieren<br />
die Tänzer selbstständig einen Vorbereitungs-Workshop,<br />
um mit ihrer Choreographin<br />
die variantenreichen Ballette des<br />
neuen Stücks einzustudieren (siehe Bericht<br />
ab Seite 13).<br />
Nötig wird diese »Extra-Runde Einsatz«<br />
aufgrund der erschwerten Probenbedingungen<br />
des Balletts, seit die Oper den Offenbachplatz<br />
2012 verlassen hat: Seitdem<br />
steht den Tänzern kein adäquater Probenort<br />
mehr zur Verfügung. Chor und Ensemble<br />
haben mit den ehemaligen Filmstudios
in Hürth einen für die eigenen Bedürfnisse<br />
hergerichteten Probenort erhalten: Kostümlager<br />
und -schneiderei, Chorsaal zum<br />
Einsingen, zwei Flügel zur Begleitung und<br />
eine Probebühne mit Original-Abmessungen<br />
und Aufbauten stehen den Cäcilianern<br />
dort zur Verfügung. Das Ballett trainiert in<br />
einem schulähnlichen Pausenraum in der<br />
Innenstadt von nicht mal 50 Quadratmetern<br />
Größe. Von der für einen Ballett-Saal<br />
typischen (und für ein erfolgreiches Training<br />
nötigen) Ausstattung wie Spiegel,<br />
Stangen oder einer hohen Decke (für Hebungen)<br />
ist dort selbstverständlich nichts zu<br />
sehen. Die Musik zum Training dröhnt aus<br />
dem Ghettoblaster – wenn sie endlich vorliegt:<br />
Den Synthesizer-Zusammenschnitt<br />
der Ballett-Musik erhält Choreographin<br />
Michaela Niederhagen oft erst bei laufendem<br />
Probenbetrieb. In diesem Jahr lag die<br />
Musikauswahl erst zum Proben-Wochenende<br />
im Dezember vollständig vor – mehr<br />
als zwei Monate nach Probenbeginn. Wie<br />
soll man Tänze choreographieren, wenn<br />
man nicht weiß zu welche Musik?<br />
Gedacht war der vom Ballett selbst gefundene<br />
Ersatz-Probenort für ein überschaubares<br />
Interim. Mit dem neuen »Zeitplan zur<br />
Sanierung der Kölner Bühnen« droht dem<br />
Zillche-Ballett der Fortbestand dieser Qualität<br />
gefährdenden Probenbedingungen für<br />
eine ungewisse Dauer, wenn die Spielgemeinschaft<br />
hier nicht aktiv wird.<br />
Für das Ensemble beginnt<br />
der Endspurt<br />
Schon zu Beginn der Proben zeigte sich das<br />
Ensemble »voller Enthusiasmus und Spiellaune«,<br />
bestätigt Regisseur Lajos Wenzel.<br />
Mittlerweile wurden auch schon die einzeln<br />
geprobten Szenen in zwei Durchlaufproben<br />
– getrennt nach Teil 1 (vor der Pause) und<br />
Teil 2 (nach der Pause) – zusammengesetzt<br />
und die Übergänge in Sachen Timing und<br />
Wegen auf der Bühne zusammenmontiert.<br />
Auch die getrennt einstudierten Ballette<br />
wurden hier in das Gesamtkunstwerk Zillche<br />
vom jungen Regisseur eingebaut. »Die<br />
Proben laufen großartig. Das ganze Ensemble<br />
ist mit Feuereifer bei der Sache. Unsere<br />
150 Sänger, Tänzer, Musiker und Techniker<br />
auf und hinter der Bühne haben jetzt schon<br />
wahnsinnig viel Freude an der Zirkus-Welt.<br />
Seit Monaten arbeiten wir an den aufwändigen<br />
Kostümen und einem prächtigen<br />
Bühnenbild, das im Glanz von vielen tausend<br />
Glühbirnen erstrahlen wird«, macht<br />
Lajos Wenzel Appetit auf das neue Divertissementchen.<br />
Nach ein paar freien Tagen über den Jahreswechsel<br />
gehen für die aktiven Cäcilianer<br />
die Proben im Januar gleich weiter. <strong>Der</strong><br />
stressigste Part kommt dann erst noch: Die<br />
zwei Wochen vor der Premiere sind für die<br />
Mitspieler die anstrengendsten. Dann wird<br />
jeden Abend auf der Original-Bühne im<br />
Staatenhaus geprobt. Mal mit Klavierbegleitung,<br />
um technische Abläufe planen und<br />
einüben zu können. Mal mit komplettem<br />
Orchester, um die musikalischen Finessen<br />
der abwechslungsreichen Eigen-Arrangements<br />
herauszuarbeiten und mit der Akustik<br />
im Saal vertraut zu werden. Mal in Kostüm<br />
und Maske, um auch die für die Zuschauer<br />
verborgenen Arbeitsabläufe zu<br />
proben. Für die Darsteller auf der Bühne<br />
heißt das aber ständig präsent zu sein, aufmerksam<br />
für Regie-Anweisungen und<br />
kurzfristige Änderungen zu bleiben und oft<br />
auch langes, zähes Warten auf den eigenen<br />
Einsatz! Eine Aufgabe, die der neue Nachwuchs-Regisseur<br />
nicht scheut: »Ich freue<br />
mich riesig, dass der KMGV mir das Zillche<br />
anvertraut.« KMGV-Präsident Gerd-Kurt<br />
Schwieren spielt das Lob zurück: »Wir sind<br />
mit dem neuen jungen Team sehr gut bedient,<br />
um nicht zu sagen begeistert.« BW<br />
Zillche 2017<br />
11
12
Schweißtreibendes<br />
Probenwochenende<br />
Ab Januar geht der Vorhang auf für das<br />
neue Divertissementchen »Circus Colonia«.<br />
Die Proben haben schon vor Monaten<br />
begonnen. So auch im Ballett der Bühnenspielgemeinschaft.<br />
Schweißtreibende<br />
Tanzproben liegen bereits hinter der<br />
12-köpfigen Gruppe.<br />
Um die Probenarbeit erfolgreich zu gestalten,<br />
hat sich in den letzten Jahren etabliert,<br />
ein gemeinsames Probenwochenende zu<br />
verbringen. Die Tänzer können vom Berufsalltag<br />
leichter loslassen, konzentrieren<br />
sich mehr und können sich daher die<br />
Schritte besser merken. So ist eine intensive<br />
Probenarbeit an einem Wochenende äußerst<br />
effektivl zur Verbesserung der tänzerischen<br />
Leistung. Daher hieß es am zweiten<br />
Adventwochenende für Choreographin<br />
Michaela Niederhagen und ihre Tänzer Taschen<br />
packen und ab an die Ahr.<br />
Ziel war der Gasthof Weihs in Kreuzberg/<br />
Ahr. Dieser beherbergt seit drei Jahren die<br />
Tänzer des Divertissementchens zu einem<br />
Probenwochenende. Nach einem schmackhaften<br />
Abendessen schlüpfte die Männertanztruppe<br />
in die Sportklamotten um sich<br />
in die Choreographien von Michaela Niederhagen<br />
noch bis 22:30 Uhr einzutanzen.<br />
Nach einem erfolgreichen Probenauftakt,<br />
bei dem bereits erlernte Tänze »geputzt«<br />
wurden, ging es zum gemütlichen Teil des<br />
Abends über. Dabei wurde auch der ein<br />
oder andere Tropfen Kölsch oder Wein getrunken.<br />
Nach dem Frühstück folgte um 9:00 Uhr<br />
im Saal des Gasthofes ein ausgiebiges Aufwärmtraining,<br />
anschließend verbesserten<br />
die Tänzer ihre Schrittfolgen – bis die Zeit<br />
zum Mittagessen heranrückte. Ein kleines<br />
Salatbuffet im Gasthof reichte, um aufkommenden<br />
Hunger zu stillen. Zuerst durfte<br />
Peter Schmitz mit Michaela Niederhagen<br />
für ein Tanzsolo proben. Nach einer halben<br />
Stunde Einzeltraining folgten dann die anderen<br />
Tänzer mit Regisseur Lajos Wenzel.<br />
Dieser durfte sich einen ersten Eindruck<br />
von der Arbeit verschaffen. Hochkonzentriert<br />
folgte er den bereits fertigen Choreographien<br />
von Ballettmeisterin Niederhagen.<br />
Begeistert von den Tänzen verließ er das<br />
Zillche-Ballett und bedankte sich für den<br />
neu gewonnenen Eindruck.<br />
Es folgte für die Tänzer eine Kaffeepause<br />
mit hauseigenem Christstollen. Danach<br />
wurde bis zum Abendessen fleißig weitergetanzt.<br />
Zwischendurch trennten sich Tänzer<br />
Zillche Ballettprobe<br />
13
14
voneinander um parallel zu arbeiten, da<br />
nicht alle Männer in allen Choreographien<br />
tanzen.<br />
Das Drei-Gänge-Abendessen hielt das Zillche-Ballett<br />
nicht davon ab, noch einmal in<br />
den Probenraum zu gehen, um den »Albtraumtanz«<br />
einzustudieren. Das gemeinsame<br />
Erarbeiten bereitete allen viel Freude,<br />
wenn auch das Arrangement von Thomas<br />
Guthoff auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich<br />
für ein Divertissementchen wirkt.<br />
Choreographin Niederhagen bestärkte aber<br />
ihre Männer in ihrem Tun und meinte, dass<br />
die Musik perfekt in das Stück eingebettet<br />
sei. Beruhigt durch das Wissen eine weitere<br />
Choreographie erlernt zu haben, endete ein<br />
erfolgreicher Tanztag im Gastraum des<br />
Gasthofes Weihs mit der musikalischen<br />
Unterstützung von Manfred Schreier.<br />
Am Sonntagmorgen erfolgte die letzte Trainingseinheit.<br />
Es wurden noch einmal alle<br />
Choreographien mehrfach getanzt und<br />
letzte Unklarheiten beseitigt. Anschließend<br />
studierte Michaela Niederhagen das Finale<br />
mit ihrem Ballett ein. 32 Battements in<br />
Folge sind der schweißtreibende Abschluss<br />
für ein erfolgreiches Ballettwochenende.<br />
Nach einer leckeren Suppe fuhren die Tänzer<br />
gut gelaunt, aber auch erschöpft wieder<br />
zurück nach Hause. Bereits am Montagabend<br />
stand die nächste Ballettprobe auf<br />
dem Probenplan.<br />
RS<br />
Zillche Ballettprobe<br />
15
Prof. Johannes Güsgen | 2. Bass<br />
»Ein großer<br />
KMGV-Ball<br />
wäre schön«
Die zackigen und extrem betonten Silben<br />
von »In Taberna quando sumus« aus der<br />
eben beendeten Chorprobe klingen noch in<br />
den Ohren, als Johannes Güsgen (67/2.<br />
Bass) an einem späten Donnerstagabend<br />
in der Wolkenburg zum Gespräch mit dem<br />
<strong>Burgbote</strong>n erscheint. Die eben beendeten<br />
intensiven Gesangsübungen mit den Texten<br />
aus der »Carmina Burana« führen fast<br />
automatisch zum ersten Thema des Interviews:<br />
»Das war das erste Stück, das ich<br />
nach meinem Eintritt in den Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
1<strong>96</strong>8 geprobt habe, erinnert<br />
sich ein strahlender Güsgen. »Unter<br />
Prof. Rübben haben wir es allerdings deutlich<br />
langsamer gesungen und die Stimmen<br />
wechselten sich bei den Textstellen ab.«<br />
<strong>Burgbote</strong>: Wenn Du 1<strong>96</strong>8 in den KMGV aufgenommen<br />
wurdest, warum steht dann im<br />
Mitgliederverzeichnis das Eintrittsjahr 1997?<br />
Güsgen: Das ist leicht erklärt. Meine<br />
KMGV-Biografie hat einen Bruch, weil ich<br />
aus familiären und beruflichen Gründen<br />
fast 20 Jahre pausiert habe.<br />
Also war der Ersteintritt tatsächlich 1<strong>96</strong>8?<br />
Das stimmt. Ich bin am 24. 7. 1949 geboren<br />
und war keine 20, als ich das damals sehr<br />
strenge Aufnahmeritual durchlaufen<br />
musste.<br />
Was war denn in den 60ern so anders<br />
als heute?<br />
Die musikalische Prüfung dürfte ähnlich<br />
schwer gewesen sein wie heute, denn schon<br />
immer legten die Dirigenten des Chores<br />
großen Wert auf ein bestimmtes Maß an<br />
gesanglicher Qualität und Kenntnis. Das<br />
war für mich kein Problem, denn ich<br />
konnte ein Instrument spielen und hatte<br />
eine gute Stimme. Aber der gesellschaftliche<br />
Teil des »Examens« hatte es in sich.<br />
Wie lief das denn ab?<br />
Neben Prof. Rübben saß im Cäcilienzimmer<br />
auf einer Biedermeier-Couch der alte<br />
Herr Pering, Inhaber einer Holzhandlung<br />
in Köln. Die Weste spannte über seinem<br />
Bauch, seine Uhrkette glitzerte. »Na junger<br />
Mann, können Sie denn auch den Mitgliedsbeitrag<br />
bezahlen?« Das waren damals<br />
40,- Mark pro Jahr. Ich bejahte. »Und<br />
einen Frack können Sie sich auch leisten?«<br />
Ich hatte lange gespart und konnte auch<br />
diese Frage positiv beantworten. Aber dann<br />
kam es. Er sagte grinsend: »Stellen Sie sich<br />
vor, Sie sind irgendwo eingeladen. Und auf<br />
Ihrem Platz liegen vor Ihnen drei Messer<br />
und drei Gabeln. Was machen Sie dann?<br />
Ich erwiderte, dass ich mich zunächst einmal<br />
sehr freuen würde, da es offenbar drei<br />
Gänge gäbe. Und dass ich das Besteck natürlich<br />
von außen nach innen benutzen<br />
würde. Und damit war ich akzeptiert.<br />
Wie bist Du auf die Idee gekommen,<br />
im KMGV mitzusingen?<br />
Das war purer Zufall. Meine Frau bekam<br />
unser erstes Kind, einen Sohn. Das war damals<br />
nicht so einfach wie heute. Sie lag einige<br />
Zeit im Krankenhaus. Meine Eltern<br />
hatten sich damals sehr um unsere junge<br />
Familie bemüht und halfen, wo es möglich<br />
und nötig war. Als kleines Dankeschön<br />
luden wir sie dann zum Weihnachtskonzert<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins in den<br />
Gürzenich ein. Ich hatte zufällig eine Ankündigung<br />
dafür gesehen. Es hätte also auch<br />
ein völlig anderes Konzert sein können.<br />
Meine Eltern freuten sich sehr und für mich<br />
war das ein sehr beeindruckendes Erlebnis.<br />
Ich sagte mir, da willst Du auch mitmachen.<br />
Wie viele Herren standen im Gürzenich<br />
auf der Bühne?<br />
Das waren rund 180 Mann, die da sangen.<br />
Und in der Probe am Donnerstagabend<br />
saßen über 200 Sänger. Das war schon toll.<br />
Personen und Persönliches<br />
17
Kultur ins<br />
Rampenlicht rücken.<br />
Da simmer dabei.<br />
Kulturelles Engagement und<br />
Energie für die Region. Mehr<br />
unter: www.rheinenergie.com
In der Pause kam Max Adenauer, damals<br />
Präsident des KMGV. Er hielt die Pausenansprache<br />
und dann verschwand er wieder.<br />
Wie lange hast Du in Deiner ersten Etappe<br />
im KMGV mitgemacht?<br />
Ich war bis 1974 im Chor und habe auch<br />
fünf Divertissementchen mitgespielt. Dann<br />
war erst mal Schluss.<br />
Warum genau?<br />
Unsere Familie wurde größer, denn es<br />
kamen zwei weitere Kinder auf die Welt. Außerdem<br />
war für mich nach bestandener<br />
Kaufmannsgehilfenprüfung klar, dass ich<br />
Abitur machen und dann studieren wollte.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, bin ich aus<br />
«ökonomischen« Gründen zur Bundeswehr<br />
gegangen. In den acht Dienstjahren dort<br />
habe ich am Abendgymnasium in Köln Abitur<br />
gemacht und anschließend studiert.<br />
Durch die Bundeswehrzeit hatte ich dann<br />
schon 2,5 Jahre vom Studium finanziert.<br />
Anschließend bekam ich eine Studienförderung<br />
der Cusanusstiftung. Da war keine<br />
Zeit für regelmäßige Chorproben. Zum<br />
Abendgymnasium bin ich vier Jahre lang<br />
fünf Abende pro Woche gegangen.<br />
Welches Fach hast Du studiert?<br />
Ich absolvierte ein Studium der Theologie,<br />
Philosophie, Psychologie und Soziologie.<br />
Das Diplom habe ich in Theologie abgelegt<br />
und anschließend auch auf diesem Gebiet<br />
promoviert.<br />
Wie lautete das Thema Deiner Dissertation?<br />
Konkret: »Die katholische Militärseelsorge<br />
in Deutschland zwischen 1920 und 1945.<br />
Ihre Praxis und Entwicklung in der Reichswehr<br />
der Weimarer Republik und der Wehrmacht<br />
des nationalsozialistischen Deutschlands<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
ihrer Rolle bei den Reichskonkordatsverhandlungen.«<br />
Die Arbeit ist als Band 15 in<br />
der Reihe «Bonner Beiträge zur Kirchengeschichte«<br />
im Böhlau-Verlag veröffentlicht.<br />
Also vier Jahre bis zum Abitur und fünf<br />
Jahre Studium, dann die Doktorarbeit.<br />
Du bist aber erst am 1.3.1997 wieder in den<br />
Chor gekommen...<br />
Nach dem Studium arbeitete ich als Pastoralreferent<br />
im Erzbistum Köln. Ich habe<br />
mich um die Gemeinde- und Polizeiseelsorge<br />
gekümmert. Das war ungeheuer aufreibend<br />
und anstrengend. Ich habe allerdings<br />
in einem kleinen Männerchor in<br />
Weiler-Volkhoven im Kölner Norden gesungen.<br />
Singen war schon immer wichtig<br />
für mich. Das macht mir Spaß und ist<br />
immer auch ein Stück Erholung.<br />
Wie lange ging das?<br />
In der Seelsorge war ich bis 1993. Während<br />
dieser Arbeit lernte ich den damaligen Prior<br />
des Deutschen Ordens kennen. <strong>Der</strong> hatte<br />
gerade große Pläne, wollte Krankenhäuser<br />
aufbauen. Und er suchte tatkräftige Leute<br />
dafür. Also hat er mich angeworben. Und<br />
seitdem bin ich im Gesundheitswesen<br />
unterwegs.<br />
Hast Du damals schon den Grundstein für<br />
Dein großes Netzwerk gelegt?<br />
Das kann gut sein. Ich hatte schon immer<br />
Spaß an vielen Kontakten und an reger<br />
Kommunikation. Als Seelsorger bei der Polizei<br />
bin ich an Heiligabend nach unserer eigenen<br />
Christmette bis morgens 6 Uhr durch<br />
meine Polizeiwachen gefahren, habe den<br />
Leuten ein frohes Fest gewünscht und<br />
Weihnachtssterne verteilt. An Ostern habe<br />
ich die gleiche Tour noch mal gemacht und<br />
Kerzen mitgenommen. Das sind kleine Gesten,<br />
die eine große Wirkung zeigen. Und das<br />
gehörte nicht zu meinem Job, das habe ich<br />
freiwillig und in meiner Freizeit gemacht.<br />
Ich finde, dass man sich nicht immer nur<br />
fragen soll, was man selbst davon hat, sondern<br />
auch einfach einmal nur gibt.<br />
Personen und Persönliches<br />
19
mit Ex-Ministerpräsident Rüttgers bei<br />
einer Kuratoriumssitzung des KMGV<br />
20 Woher kommt diese Einstellung?<br />
Das habe ich wohl zu Hause gelernt, im Elternhaus.<br />
Bei uns wohnte neben der eigenen<br />
großen Familie die Mutter meines Vaters<br />
mit im Haus. Und der Bruder von der<br />
Oma auch. Die Alten bekamen keine Rente,<br />
also wurden sie mitversorgt. Da habe ich<br />
dieses Tun für die Gemeinschaft gelernt. Ich<br />
glaube, ein solches Engagement braucht<br />
jede Gesellschaft als Kitt, auch wenn es uns<br />
heute wirtschaftlich viel besser geht.<br />
Und 1997 hast Du wieder Zeit für den<br />
KMGV gefunden?<br />
Richtig Zeit hatte ich auch damals nicht.<br />
Seit 2003 war ich Geschäftsführer einer<br />
Trägergesellschaft, der Maria-Hilf NRW<br />
gGmbH, die in Nordrhein-Westfalen verschiedene<br />
Gesundheitseinrichtungen in<br />
Wesseling, Gangelt, Mönchengladbach,<br />
Dillborn, Brühl und in Düsseldorf betreibt.<br />
Da hatte ich Verantwortung für mehr als<br />
2000 MitarbeiterInnen.<br />
Außerdem bin ich Honorarprofessor für<br />
Medizinökonomie und versuche, die Medizin<br />
auf gesunde ökonomische Beine zu stellen.<br />
Aber ein alter Kontakt zum Chor hat<br />
mich dann wieder zurück gebracht: Ich bin<br />
eng befreundet mit Rolf Link, den ich 1992<br />
traf, als ich mit meiner Frau das Divertissementchen<br />
als Zuschauer besuchte. Und<br />
Rolf sagte, wie in den vergangenen Jahren<br />
häufiger, ich müsse unbedingt zurückkommen.<br />
Später rief er an und sagte, er hätte<br />
dem damaligen Dirigenten Roth bereits versichert,<br />
dass ich wiederkäme. Und dann gab<br />
es kein Zurück mehr.<br />
Inzwischen bist Du pensioniert.<br />
Trittst Du nun ein wenig kürzer?<br />
Ich versuche es zumindest. Aber bei mir ist<br />
es so, dass freie Zeit ganz schnell von einem<br />
weiteren ehrenamtlichen Engagement aufgefressen<br />
wird. Doch ich mache das alles<br />
sehr gerne. So bin ich seit 25 Jahren Rotarier<br />
und habe den Brühler Club mitgegründet.<br />
In diesem Jahr bin ich dort Präsident. In der<br />
von der UN akkreditierten Internationalen<br />
Diplomatenvereinigung INGO bin ich Vi-
mit Enkel Jonathan<br />
zepräsident. Ehrenamtlich ist auch mein<br />
Engagement im Aufsichtsrat des Karl-Leissner-Klinikums<br />
in Kleve und im Vorstand<br />
der Stiftung ASD in Münster, die es sich zur<br />
Aufgabe gemacht hat, jungen Familien bei<br />
der Eigentumsbildung behilflich zu sein.<br />
Und für den Rhein-Erft-Kreis bin ich zum<br />
Gesundheitsbotschafter ernannt.<br />
Das hört sich nach extensiver Freizeitgestaltung<br />
an. Musst Du bald wieder im<br />
KMGV pausieren?<br />
Nein, ich kann sogar viel häufiger als früher<br />
zur Probe kommen. Und der KMGV sowie<br />
das Engagement für den Verein sind mir viel<br />
zu wichtig, als dass ich es jetzt lassen<br />
könnte. Immerhin wollen wir im kommenden<br />
Jahr mehrere und große Jubiläumsveranstaltungen<br />
stemmen. Ich habe mir im<br />
Laufe meines Lebens ein riesiges Netzwerk<br />
an Kontakten auf den verschiedensten Ebenen<br />
aufgebaut. Und die versuche ich jetzt,<br />
so gut es geht, für den Chor einzusetzen.<br />
Deshalb kümmere ich mich auf Wunsch<br />
des Vorstands auch so intensiv um unser<br />
Kuratorium. <strong>Der</strong> Verein liegt mir unglaublich<br />
am Herzen. Das ist einfach eine tolle<br />
Sache, auf die wir alle stolz sein können.<br />
Woher kommt dieses unermüdliche<br />
Wirken für den KMGV?<br />
Ich habe überall wo ich war (und bin), den<br />
KMGV erwähnt oder zur Sprache gebracht.<br />
In Wesseling zum Beispiel gab es als Weihnachtsgeschenke<br />
von mir stets Karten für<br />
Konzerte und fürs Divertissementchen. Ich<br />
halte es für ganz wichtig, dass es so etwas<br />
wie den KMGV als Institution in Köln gibt.<br />
Ich habe immer CDs vom letzten Konzert<br />
zum Verschenken dabei. <strong>Der</strong> Chor ist wichtig<br />
für uns als Gemeinschaft aber auch<br />
wichtig für eine Stadt wie Köln, er ist ein Teil<br />
des gesellschaftlichen Lebens, das anderswo<br />
nicht mehr existiert.<br />
Und was sagt Deine Frau zu Deinen<br />
zahllosen Aktivitäten?<br />
Die zieht glücklicherweise seit vielen Jahren<br />
mit mir an einem Strang. Sonst würde<br />
so etwas auch nicht funktionieren. Und<br />
Personen und Persönliches<br />
21
GESUCHT:<br />
SPONSORING-PARTNER<br />
FÜR 2017<br />
KMGV-Jubiläum 2017<br />
175 Jahre<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein feiert im Jahr<br />
2017 sein 175-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum<br />
möchten wir nutzen, um unseren Verein mit seiner<br />
ganzen Bandbreite an musikalischem Repertoire<br />
dem Kölner Publikum vorzustellen. Um dieses<br />
Vorhaben in die Tat umsetzen zu<br />
können, sind wir auf die Unterstützung<br />
von Unternehmen aus Köln<br />
und Umgebung angewiesen, die uns<br />
über das gesamte Jubiläumsjahr<br />
hinweg als Sponsoring-Partner unterstützen<br />
möchten.<br />
Eine Info-Broschüre über die<br />
Sponsoring-Möglichkeiten<br />
senden wir gerne zu.<br />
JANUAR 2017 –<br />
DIE CÄCILIA WOLKENBURG SPIELT<br />
Auch im Jubiläumsjahr 2017 wird die Bühnenspielgemeinschaft<br />
Cäcilia Wolkenburg ein Divertissementchen<br />
auf die Bühne bringen. Ein buntes<br />
Spektakel mit Musik, Tanz, Spiel und viel kölschem<br />
Herzblut. Über 30.000 Gäste verfolgen in<br />
jedem Jahr die 25 Vorstellungen, die als Gastspiel<br />
der Oper Köln organisiert sind.<br />
DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />
Jeder Sponsoring Partner erhält ein Kartenkontingent,<br />
um Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner<br />
zu diesem einmaligen Event nach Köln einladen<br />
zu können. Ergänzend sind im Jubiläumsjahr<br />
2017 die Sponsoring-Partner mit einer Anzeige im<br />
Programmheft des aktuellen Stückes vertreten.<br />
DAS SILBER-PAKET:<br />
DAS GOLD-PAKET:<br />
DAS PLATIN-PAKET:<br />
EINE INFORMATION FÜR<br />
SPONSORING-PARTNER SEPTEMBER 2017 – OPEN-AIR<br />
GALAKONZERT AUF DEM RONCALLIPLATZ<br />
70 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />
1/2-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />
150 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />
1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />
250 Eintrittskarten Cäcilia Wolkenburg<br />
2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Große Logoabbildung auf Plakaten, Flyern etc.<br />
Das absolute Highlight des Jubiläumsjahres: Gemeinsam mit dem WDR-Orchester präsentiert der Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
die schönsten Opernmelodien im Rahmen eines Open-Air Galakonzertes auf dem Roncalliplatz. Rund 3.500 Gäste erwarten wir<br />
am Sonntag, den 17. September im Schatten des Kölner Doms zu diesem einmaligen Klassik-Erlebnis.<br />
DIE SPONSORING-MÖGLICHKEITEN<br />
DAS SILBER-PAKET:<br />
DAS GOLD-PAKET:<br />
DAS PLATIN-PAKET:<br />
80 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />
1/2-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />
150 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />
1/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />
250 Eintrittskarten Gala-Konzert<br />
2/1-Seite Anzeige im Programmheft<br />
Logoabbildung auf alle Werbemitteln<br />
Und die besten Plätze sind für Sie und Ihre Gäste reserviert. Zeigen Sie Ihren Geschäftspartnern die schönste Seite Kölns und wohnen<br />
Sie einem ganz besonderen Konzertabend bei.<br />
05<br />
03<br />
Gut.<br />
Sicherheit<br />
Vertrauen<br />
Nähe<br />
Kreissparkasse.
außerdem tickt sie beim Engagement für<br />
die Gesellschaft ähnlich wie ich. Seit mehr<br />
als 30 Jahren sind wir im Verein der Freunde<br />
und Förderer des Wallraff-Richartz-Museums<br />
und sie arbeitet dort ehrenamtlich.<br />
Seit Jahrzehnten fährt sie mindestens einmal<br />
pro Woche dazu nach Köln. Allein von<br />
den Parkgebühren könnte man einen ausgedehnten<br />
Urlaub machen. Aber darum<br />
geht es uns nicht. Unsere Gesellschaft driftet<br />
auseinander. Alles ist dichter geworden,<br />
schneller, die Belastungen steigen. Um den<br />
Zusammenhalt kümmert sich niemand<br />
mehr. Da ist jeder Einzelne gefragt. Deshalb<br />
sind wir übrigens auch mit der ganzen<br />
Familie Mitglieder im Zentral-Dombau-<br />
Verein und in Brühl in der Max-Ernst-<br />
Gesellschaft.<br />
Gefällt Dir irgendetwas nicht im KMGV?<br />
Mir gefällt alles, ich hätte nur ein paar<br />
Anregungen: Ich finde, es fehlen innerchorische<br />
Veranstaltungen. Ich glaube, so einen<br />
Tanz in den Mai oder einen anderen Ball<br />
würden auch viele andere gut finden. So<br />
etwas fördert den Zusammenhalt, das hält<br />
die Truppe zusammen.<br />
Wie sieht es mit dem<br />
musikalischen Nachwuchs für den KMGV<br />
in Deiner Familie aus?<br />
Mein Ältester Stefan war schon mal im<br />
KMGV. Er singt 1. Tenor und hat eine tolle<br />
Stimme. Aber er zog dann für einige Jahre<br />
nach Düsseldorf. Außerdem fühlte er sich<br />
damals auch nicht so ganz wohl, musste in<br />
die letzte Reihe. Neue Sänger mussten sich<br />
damals erst nach vorn arbeiten. Musikalisch<br />
war unsere Familie schon immer. Wir waren<br />
zu Hause vier Kinder, und alle vier haben<br />
ein Instrument erlernt. Zwei spielten Klavier<br />
und zwei Geige. Um den Musikunterricht<br />
bezahlen zu können, verzichtete die ganze<br />
Familie auf Urlaub.<br />
Meine drei Söhne haben Klavier spielen gelernt.<br />
Stefan spielt auch Querflöte, Saxophon,<br />
Gitarre und Akkordeon. Die haben<br />
sogar jeder einen Flügel zu Hause. Und sie<br />
spielen in einer Musikgruppe »2von3 und<br />
Band« und treten mit selbst getexteten und<br />
komponierten Stücken auf. <strong>Der</strong> Name bezieht<br />
sich auf den dritten Bruder, der leider<br />
nicht mitmachen kann, weil er Chirurg im<br />
Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz ist. UR<br />
Personen und Persönliches<br />
23<br />
Und: Wir sollten uns mehr um unsere<br />
Mitglieder kümmern, wenn sie mal fehlen.<br />
Bei unserer Mannstärke bekommt man es<br />
doch einfach nicht bei jedem mit, wenn er<br />
mal fehlt. Und nach mehrmaligem Fehlen<br />
muss mal einer nachfragen und sich kümmern.<br />
Das ist für den Betroffenen wichtig,<br />
aber auch für den Verein als Gemeinschaft.<br />
Oder was ist mit den früheren Mitgliedern?<br />
Gut, die werden einmal im Jahr eingeladen,<br />
aber sollten wir nicht mehr machen? Was<br />
ist z.B. mit unserer früheren Sekretärin<br />
Frau Kohlhas? Wie geht es ihr, was macht<br />
sie so? Da könnte mal jemand anrufen und<br />
dem Chor dann berichten.<br />
<br />
Die drei Güsgen-Söhne
Rechtzeitig zum Weihnachtsfest:<br />
Frohe Kunde aus New York und Köln<br />
24<br />
Die wichtigsten Eckpunkte für das große<br />
Galakonzert auf dem Roncalliplatz im September<br />
2017 sind unter Dach und Fach:<br />
Startenor Juan Diego Flórez hat seine Teilnahme<br />
zugesagt und auch das Genehmigungsverfahren<br />
in den Gremien der Stadt<br />
Köln ist zu einem positiven Ende gekommen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> fasst die Geschehnisse<br />
der letzten Monate und den aktuellen<br />
Stand der Planungen zusammen.<br />
Konzertgenehmigung<br />
Die Mühlen der Bürokratie mahlten in den<br />
vergangenen Monaten sprichwörtlich langsam,<br />
dem musste sich auch der KMGV<br />
fügen: Zunächst hatte die Bezirksvertretung<br />
Innenstadt eine einstimmige Empfehlung<br />
an den Ausschuss für allgemeine Verwaltung<br />
und Rechtsfragen gegeben, den Konzert-Antrag<br />
des KMGV zu genehmigen.<br />
(„Es ist absolut zu befürworten.“)<br />
<strong>Der</strong> Ausschuss „Allgemeine Verwaltung<br />
und Rechtsfragen / Vergabe / Internationales“<br />
wiederum hat in seiner letzten Sitzung<br />
am 12. Dezember die Durchführung des<br />
Konzerts befürwortet und dem Rat der<br />
Stadt Köln eine entsprechende Empfehlung<br />
gegeben. In der Regel ist es nur noch eine<br />
Formsache, dass dieser das Anliegen dann<br />
genehmigt. Dass das Galakonzert stattfinden<br />
darf, gilt somit als gesichert.<br />
Juan Diego Flórez<br />
Was das Engagement unseres Star-Gastes<br />
Juan Diego Flórez angeht, so hatte es im<br />
Frühsommer schon sehr positive Signale<br />
von seiner Agentur gegeben. Danach war<br />
jedoch für etwa drei Monate »Funkstille«,<br />
was, wie sich herausstellte, daran lag, dass<br />
das Anliegen des KMGV aufgrund von Personalmangel<br />
»liegengeblieben« war. Und so<br />
war etwas Eigeninitiative notwendig, als<br />
Flórez Anfang November für zwei Wochen<br />
in Berlin zu Gast war. Ein Kontaktmann in<br />
Berlin ging kurzerhand zur Oper und stellte<br />
über einige Stationen den Kontakt zur<br />
Agentur des Tenors wieder her. Seit dem<br />
13. November fand also wieder intensive<br />
Kommunikation mit der Agentur in New<br />
York statt. Dabei ging es vor allem um<br />
Rechts- und Steuerfragen. <strong>Der</strong> Gerichtsstand<br />
beispielsweise sollte auf jeden Fall<br />
Deutschland sein, weil das US-Recht bekanntermaßen<br />
teilweise unkalkulierbare<br />
Besonderheiten aufweist. Mitte Dezember<br />
erreichte die Geschäftsstelle in der Wolkenburg<br />
dann endlich die gute Nachricht aus<br />
New York in Form eines unterschriebenen<br />
Vertrags.
Konzertgenehmigung<br />
25<br />
Sponsoren<br />
WDR Rundfunkorchester,<br />
Eleonore Marguerre, Juan Diego Flóres<br />
Nach jetzigem Stand wird es für das Jubiläumsjahr<br />
vier Hauptsponsoren geben: Die<br />
Sparkasse KölnBonn, Strabag, REWE und<br />
RheinEnergie. Auch dieses Thema gestaltete<br />
sich über die vergangenen Wochen und<br />
Monate sehr langwierig. Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass es heutzutage in allen<br />
großen Unternehmen sehr strenge Compliance-Vorgaben<br />
gibt und die regional verantwortlichen<br />
Personen oft keine ausreichende<br />
Entscheidungsgewalt haben. Sprich:<br />
Selbst wenn ein Verantwortlicher aus Köln<br />
dieses großartige Ereignis für unseren Verein<br />
und die Stadt gern unterstützen würde,<br />
kann die Entscheidung in der Konzernzentrale<br />
ganz anders bewertet werden.<br />
Die entscheidenden Weichen sind also<br />
gestellt, und die Sänger dürfen sich auf ein<br />
außergewöhnliches Ereignis am 17. September<br />
des Jubiläumsjahres freuen. PD
<strong>Der</strong> Gedenkgottesdienst<br />
in Kloster Knechtsteden,<br />
das Familienfest und ein<br />
ausgebliebener Sturm
Einer meiner ersten Artikel über unseren<br />
Gedenkgottesdienst begann mit dessen<br />
langer Tradition.<br />
Vieles im KMGV gibt es ja schon echt lange:<br />
Jahreskonzerte, Konzertreisen, et Zillche,<br />
Weihnachtsgottesdienste, Wohltätigkeitskonzerte<br />
… aber wenn wir mal von den notwendigen<br />
Ämtern absehen, die vorhanden<br />
sein müssen, wenn mehrere Herren vereinsmäßig<br />
organisiert gemeinsam singen<br />
möchten (Mindeststärke: Ein Präsident, ein<br />
oder zwei andere Vorstandsmitglieder und<br />
natürlich ein musikalischer Leiter), dann<br />
dürfte es im KMGV keine längere Tradition<br />
geben als den Gedenkgottesdienst. (Anmerkung:<br />
Wenn das ein Notenblatt wäre, dann<br />
stünde hier jetzt ein »p«) Ja, Traditionen, die<br />
bedeuten uns etwas im KMGV, nicht wahr?<br />
(… und hier ein »sf«…) Und warum empört<br />
sich dann überhaupt niemand, warum<br />
schreibt keiner einen Brief an die <strong>Burgbote</strong>nredaktion<br />
oder den Vorstand (hier beginnt<br />
die Gabel, die zu einem »mf« überleitet),<br />
des Inhalts, was es denn zu bedeuten<br />
habe, dass der <strong>Burgbote</strong> in seiner Ausgabe<br />
3/<strong>2016</strong> nicht über den am 26. Juni gehaltenen<br />
Gedenkgottesdienst berichtet? Statt<br />
heftiger Diskussion zum Thema »Ignoranz<br />
des modernen Journalismus gegenüber<br />
Traditionen, insbesondere gegenüber dem<br />
Männerchorgesang«, statt Spekulationen<br />
darüber, dass die Abwendung der Gesellschaft<br />
vom Glauben nun offenbar auch den<br />
KMGV voll erwischt habe und deshalb<br />
scheinbar niemand mehr in der Lage sei<br />
(oder schlimmer noch: gar nicht einmal<br />
mehr daran denke), einen Artikel über die<br />
vermutlich älteste noch lebendige Tradition<br />
im KMGV zu schreiben – statt Empörung,<br />
Aufruhr, statt Heulen und Zähneklappern<br />
über den unaufhaltsam fortschreitenden<br />
Kulturverfall … Stille … einfach nur Stille.<br />
Da fragt man sich doch: Hats überhaupt jemand<br />
gemerkt? Wie auch immer, hier –<br />
wenn auch mit rund sechsmonatiger Verzögerung<br />
– ist er: <strong>Der</strong> Artikel über den KMGV-<br />
Gedenkgottesdienst <strong>2016</strong>, gehalten am 26.<br />
Juni in Kloster Knechtsteden bei Dormagen.<br />
Schlecht war der nördliche Querarm, den<br />
wir uns in der Kirche zunächst als Standort<br />
für den Chor ausgesucht hatten, eigentlich<br />
nicht. Er bot ausreichend Platz für die nicht<br />
geringe Zahl an Sängern, die sich am Sonntagmorgen<br />
bereits zu früher Stunde in<br />
Knechtsteden eingefunden hatten. Entlang<br />
seiner Wände fand auch eine ganze Reihe<br />
von Stühlen Platz, so dass zumindest für<br />
einige Sänger während des Gottesdienstes<br />
Sitzgelegenheiten zur Verfügung gestanden<br />
hätten. Aber leider haperte es an diesem<br />
Platz mit der Akustik, die ja für einen Chor<br />
bekanntlich nicht von ganz untergeordneter<br />
Bedeutung ist. Also Aufstellung im Chor, der<br />
nicht nur die bessere Akustik, sondern den<br />
Sängern auch den schöneren Blick in das<br />
später voll besetzte Langhaus der Kirche bot<br />
– wofür allerdings auf Sitzgelegenheiten verzichtet<br />
werden musste. Das alles hatte natürlich<br />
ein wenig Zeit gekostet, dabei sollte<br />
doch noch das ein oder andere Stück zumindest<br />
kurz angesungen werden, um die<br />
Akustik der Kirche zu testen. Nur gut, dass<br />
ein Zeitpolster eingeplant war. Alles startbereit?<br />
Ja, alle Stimmen startklar – aber kein<br />
Saft auf der elektronischen Orgel!<br />
Gedenkgottesdienst<br />
27
28<br />
Auch das noch! Schließlich aber fand sich<br />
die rettende Hand, die auch dieses Problem<br />
löste – nur die ob dieser Verzögerung verlorene<br />
Zeit blieb endgültig verschwunden.<br />
Dabei hätten wir ein ausgedehntes Einsingen<br />
sehr gut gebrauchen können, war der<br />
Gedenkgottesdienst in musikalischer Hinsicht<br />
doch in gewisser Weise ein »Zwischenschritt«<br />
auf unserem Weg nach Diekirch:<br />
Mit dem Kyrie, dem Gloria, dem<br />
Sanctus und dem Benedictus stand schon<br />
ein guter Teil der Missa Dalmatica auf dem<br />
Programm unseres Gedenkgottesdienstes.<br />
Trotz gründlicher Vorbereitung in den Proben:<br />
Die ein oder andere Stelle hätte man da<br />
schon vorab gerne noch einmal gesungen.<br />
Im ersten Artikel zum Gedenkgottesdienst<br />
ging es dann so weiter: »Jetzt hat er begonnen,<br />
unser Gedenkgottesdienst in der vollbesetzten<br />
Klosterkirche«. Heute frage ich<br />
mich, haben wir den Einzug der Zelebranten<br />
mit einem Chorstück begleitet oder<br />
wurde an dieser Stelle zusammen mit der<br />
Gemeinde etwas aus dem Gottlob gesungen?<br />
Ich weiß es nicht mehr. Nach dem langen<br />
und anspruchsvollen Gloria gab es<br />
dann für die meisten Sänger eine kleine Erholungspause<br />
für die Stimme. <strong>Der</strong> Kammerchor<br />
trug als Zwischengesang zunächst<br />
Sutermeisters »Gratias agimus tibi« vor und<br />
begleitete im Anschluss daran die Gabenbereitung<br />
mit »Maria Lassu« von … de Marzi.<br />
Dass es sich um einen Gedenkgottesdienst<br />
für die Verstorbenen des KMGV handelte,<br />
unterstrichen in musikalischer Hinsicht die<br />
beiden zur Begleitung der Kommunion gesungenen<br />
Stücke von Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy: »Periti autem«, gesungen vom<br />
gesamten Chor und »Beati Mortui«, das der<br />
Kammerchor vortrug. Zum Ende der Messe<br />
sangen Chor und Gemeinde gemeinsam ein<br />
Lied, den Auszug begleitete der Chor dann<br />
mit Bortnianskys »Oh Herr, gib Frieden«.<br />
Das versammelte Kirchenvolk hatte, den<br />
Reaktionen nach zu urteilen, seine Freude<br />
an unserem Besuch – wir brauchen also<br />
nicht die Kirchenlehre zu bemühen, nach<br />
der alles, was mit Freuden zu Ehren Gottes<br />
in der Messe gesungen wird, an entscheidender<br />
Stelle als engelsgleicher Klang zu<br />
vernehmen ist.<br />
Unseren Gedenkgottesdienst begleiten wir<br />
aber immer schon nicht nur als Sänger, und<br />
so haben wir es auch in diesem Jahr gehalten.<br />
Und doch war es in diesem Jahr anders
als in den Vorjahren, denn mit »unserem<br />
Pater« stellte der Chor in diesem Jahr Pater<br />
Christoph Reetz, der die Messe hielt, einen<br />
Konzelebranten zur Seite. Zur Lesung trat<br />
Albrecht Küper aus dem zweiten Bass an<br />
den Ambo, um mit ruhiger und sonorer<br />
Stimme aus dem Brief des Paulus an die<br />
Galater vorzutragen. Er verlas später auch<br />
die Namen der im vergangenen Jahr verstorbenen<br />
Vereinsmitglieder. Für jeden<br />
von Ihnen entzündete Jochen Busch eine<br />
Kerze – unter Ihnen der über Jahrzehnte im<br />
KMGV aktive Sänger Anton Scharn, aber<br />
auch Michael Lehmann, dessen früher Tod<br />
mit nur 48 Jahren im Februar dieses Jahres<br />
ein besonders großer Schock für alle Sangesbrüder,<br />
war.<br />
Wir feiern unseren Gedenkgottesdienst<br />
jedes Jahr aufs Neue in der Hoffnung, dass<br />
der Tod nicht das letzte Wort behält und<br />
dass all diejenigen, die wir aus dieser Welt<br />
ziehen lassen mussten, allem äußeren Anschein<br />
zum Trotz dennoch weiterleben –<br />
auch wenn wir keine Vorstellung davon<br />
haben, wie dieses Leben aussieht. Aber<br />
eines dürfen wir wohl annehmen: Wenn sie<br />
leben, dann werden sie doch sicher wollen,<br />
dass auch wir leben, und am liebsten so, wie<br />
es sich am besten leben lässt: Mit einem<br />
Fest. So haben wir es in diesem Jahr dann<br />
auch gehalten, als die Sänger mit ihren<br />
Familien und den Hinterbliebenen unserer<br />
Verstorbenen im Anschluss an den Gedenkgottesdienst<br />
in der Klosterschänke beisammensaßen,<br />
um es sich am Grillbuffet bei<br />
Bier und Wein (und selbstverständlich auch<br />
Alkohlfreiem) gut gehen zu lassen.<br />
Zum Schluss dieses Artikels muss natürlich<br />
noch eine Frage geklärt werden: Warum hat<br />
es denn nun so lange gedauert, bis ein Artikel<br />
über den Gedenkgottesdienst im <strong>Burgbote</strong>n<br />
erscheint? Es war nicht Traditionsvergessenheit,<br />
es war nicht pure Ignoranz …<br />
es war ganz einfach der Tatsache geschuldet,<br />
dass der Redakteur, der den Artikel<br />
schreiben sollte, sich einfach zu spät an die<br />
Arbeit gemacht hat.<br />
GF<br />
Gedenkgottesdienst<br />
29
Weihnachtssingen<br />
in der Abteikirche<br />
zu Brauweiler<br />
Es war schon eine lange Zeit, nämlich 30<br />
Jahre, in der eine Chorgruppe des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins am 4. Adventssonntag<br />
in der Abteikirche zu Brauweiler<br />
musikalisch die Messe gestaltete und anschließend<br />
noch ein weihnachtliches Konzert<br />
darbot.<br />
Begonnen hatte alles mit einem Quartett<br />
(unter Leitung von Christoph Klöver sangen<br />
Willi Schmidt (1.T.), Walter Schmitt<br />
(2.T.), Georg Spohr (1.B.) und Helmut Otto<br />
(2.B.), das 1<strong>96</strong>5 für das Divertissementchen<br />
»En Kölsche Mondrakeet« benötigt wurde.<br />
Dieses Ensemble wurde danach mit vier<br />
weiteren Sängern noch verstärkt, sodass<br />
daraus das Doppelquartett des KMGV entstand<br />
(unter Leitung<br />
von Ludwig Weber sangen<br />
Willi Schmitt, Karl-<br />
Heinz Müller-Pering,<br />
Walter Schmitt, Ludwig<br />
Schneider, Günter Roggendorf,<br />
Horst Massau,<br />
Herbert Forstreuther<br />
und Helmut Otto).<br />
Am 30.10.1978 sang<br />
dieses Doppelquartett<br />
zum ersten Mal in der<br />
Abteikirche zu Brauweiler beim Sechswochenamt<br />
für die verstorbene Mutter von<br />
Christel Schneider. Christel Schneider hat<br />
jahrelang mit Frau Kohlhas zusammen den<br />
Kartenverkauf für die Cäcilia Wolkenburg<br />
organisiert.<br />
Die Verantwortlichen und die Zuhörer in<br />
der Abteikirche fanden den Gesang so<br />
schön, dass sie das Doppelquartett überredeten,<br />
im nächsten Jahr wiederzukommen.
So studierte Ludwig Weber jedes Jahr eine<br />
neue Messe und neue Adventslieder ein.<br />
Inzwischen hatte sich der Chor vergrößert<br />
und hieß Kölner Doppelsextett. Nun sang<br />
das Doppelsextett jedes Jahr am 4. Adventssonntag<br />
in der bis zum letzten Platz gefüllten<br />
Abteikirche, selbst Stehplätze waren kaum<br />
noch vorhanden, und erntete langanhaltenden<br />
stehenden Applaus.<br />
Am 21.12.2008 sang das Doppelsextett zum<br />
letzten Male. Unter dem Titel »Et jeit op<br />
Hellichovend aan« brachten die Sänger<br />
nach der Windhaager Messe von Anton<br />
Bruckner einen bunten Strauß kölscher<br />
Weihnachtslieder. Am Altar der Abteikirche<br />
zu Brauweiler standen und sangen unter<br />
Leitung von Ludwig Weber Willi Schmitt,<br />
Peter Weber, Bruno Krajewski, Wolfgang<br />
Münstedt, Rainer Hoffmann, Robert Breuer,<br />
Bert Badekow, Richard Soléau, Manfred<br />
Kölzer, Drago Sauperl, Mike Koch, Klaus<br />
Weber und Alois Fischer.<br />
Die Mitglieder des Doppelsextetts benötigten<br />
einmal in der Woche einen zusätzlichen<br />
Probentag, um alle Auftritte bei Geburtstagen,<br />
Hochzeiten, Ehrungen, Weihnachtsfeiern,<br />
bei Karnevalssitzungen und<br />
einmal sogar bei einer Prinzenproklamation<br />
erfüllen zu können. Die musikalische<br />
Arbeit im KMGV und in der Cäcilia war<br />
inzwischen jedoch so anspruchsvoll geworden,<br />
dass die Zeit, um allen gerecht zu<br />
werden, nicht mehr vorhanden war. Somit<br />
fand am Ende des Jahres 2008 die langjährige<br />
und sehr erfolgreiche musikalische<br />
Tätigkeit ihr Ende.<br />
Mike Koch<br />
Doch bereits drei Jahre darauf ließ der<br />
Kammerchor des KMGV diese Tradition<br />
wieder aufleben. Das Ensemble gestaltete<br />
im Dezember 2011 eine vorweihnachtliche<br />
Messe und ein Adventssingen in der Abteikirche<br />
St. Nikolaus in Brauweiler. Die<br />
Pfarrgemeinde hatte ausdrücklich darum<br />
gebeten. Auch in diesem Jahr hat sich der<br />
Kammerchor in die Herzen der Einwohner<br />
des Abteiortes vor den Toren Kölns gesungen.<br />
Am 18. Dezember 2017 präsentierten<br />
die Sänger nach der Heiligen Messe ein<br />
Weihnachtskonzert mit Liedern aus dem<br />
Repertoire des Gesamtchores und des<br />
Kammerchores. Im Anschluss daran ließ<br />
die Gruppe das musikalische Jahr bei<br />
einem deftigen Imbiss und einem kleinen<br />
Umtrunk ausklingen.<br />
UR<br />
Kammerchor<br />
31
32<br />
Verleihung des<br />
Bürgerordens der<br />
Freunde und<br />
Förderer des kölschen<br />
Brauchtums<br />
Die Freunde und Förderer des Kölnischen<br />
Brauchtums e. V., ein illustrer Kreis, der<br />
sich einst im Jahre 1932 als Bürgerausschuss<br />
zur Erhaltung und Erneuerung des<br />
ursprünglichen Volkskarnevals gründete,<br />
hatten den KMGV für den 17. November in<br />
Kölns gute Stube zu seiner Mitgliederversammlung<br />
geladen.<br />
Grund für die Einladung des KMGV war<br />
die Überreichung des Bürgerordens, die als<br />
Sahnehäubchen den krönenden Abschluss<br />
der Veranstaltung bilden sollte.Will heißen:<br />
<strong>Der</strong> KMGV war nicht der einzige Programmpunkt<br />
der Versammlung.<br />
Zunächst hatte der Verein seine Neumitglieder<br />
begrüßt, darunter Oberbürgermeisterin<br />
Henriette Reker, Stadtdechant Monsignore<br />
Robert Kleine und Andreas Kossiski,<br />
MdL und Vorsitzender des DGB Region<br />
Köln Bonn. Zwischendurch gab es dabei so<br />
manche Rede und einen Auftritt des Chors<br />
»Grenzenlos«, der als Projekt auf die Initiative<br />
von Hennig Krautmacher und Hedwig<br />
Neven DuMont zurückgeht und bei dem<br />
junge Flüchtlinge zusammen mit Kölner<br />
Jugendlichen Lieder zu Gehör bringen.<br />
Während dieses Programm im Erdgeschoss<br />
des altehrwürdigen Gürzenichs ablief,<br />
stimmten sich etwa 40 Herren des<br />
KMGV unter der Leitung von Thomas<br />
Guthoff unter etwas beengten Bedingungen<br />
in einem Nebenraum ein. Schon hier zeichnete<br />
sich ab, was für den Abend bezeichnend<br />
werden sollte… Einsingen und Probe<br />
liefen eher durchwachsen ab: Nicht jeder<br />
konnte einen Blick auf eventuelle dirigierende<br />
Handzeichen erhaschen, zwischen-
durch kamen die Mitglieder des Chor<br />
»Grenzenlos«, um ihre im Raum liegenden<br />
Jacken abzuholen – die Atemluft im Raum<br />
stellte alsbald eine Herausforderung dar.<br />
Wer Mitgliederversammlungen kennt, weiß,<br />
dass diese sich selten mit einer einzigen<br />
Rede begnügen. Und wo Reden sind, kann<br />
die zeitliche Planung bisweilen etwas aus<br />
dem Ruder laufen. So geschah es auch hier<br />
und man erfuhr zunächst, dass der Auftritt<br />
sich um eine halbe Stunde verzögern werde.<br />
Angesichts der freundlicherweise reichlich<br />
vorhandenen alkoholfreien Getränke und<br />
zweier Fässchen Kölsch stellte dies kein<br />
Problem dar.<br />
Schließlich überreichte Bernhard Conin, der<br />
Vorsitzende, dem Präsidenten des KMGV,<br />
Gerd Schwieren, stellvertretend den Bürgerorden<br />
und begründete dies mit dem bald anstehenden<br />
175jährigen Jubiläum des Chores<br />
und seiner zahlreichen Verdienste, die dieser<br />
im Laufe dieser Zeit rund um Köln und die<br />
kölnische Sprache aufweisen kann. Gerd<br />
Schwieren bedankte sich mit einer kurzen<br />
Danksagung und ließ dann an Stelle einer<br />
größeren Rede den Chor selbst auftreten.<br />
Die Herren traten daraufhin über einen Seitenzugang<br />
auf die Empore und bauten sich<br />
dort sowie auf der in den Saal hinab führenden<br />
Treppe auf.<br />
Auch diesmal konnten manche einen Blick<br />
auf den Takt angebenden Thomas Guthoff<br />
erhaschen und man sang gemeinsam »Ming<br />
etste Fründin« und das Potpourri »Ming<br />
Lieblingsleedcher«. Das »Sahnehäubchen«<br />
für den Abend hatte aber wohl ein wenig an<br />
Konsistenz verloren und so war die von<br />
Gerd Schwieren oft zitierte »Visitenkarte«<br />
etwas ramponiert. Vielleicht hinterließ man<br />
ja in den Zuhörern den Reiz, jetzt erst recht<br />
herausfinden zu wollen, wie der Chor wohl<br />
normalerweise klingt, wenn alle den Text<br />
beherrschen und die räumlichen Gegebenheiten<br />
jedem Sänger einen Blick auf den<br />
Dirigenten ermöglichen.<br />
AV<br />
Bürgerorden für KMGV<br />
33
KMGV-Familie<br />
34<br />
Geburtstage im Januar<br />
02.01.1927 90 Jahre<br />
Leonhard Böttcher<br />
Fördermitglied<br />
12.01.1927 90 Jahre<br />
Ernst Heyder<br />
Fördermitglied<br />
16.01.1<strong>96</strong>7 50 Jahre<br />
Marc René Ferrand<br />
aktiver Sänger<br />
21.01.1942 75 Jahre<br />
Heinz Schneefeld<br />
Fördermitglied<br />
27.01.1957 60 Jahre<br />
Henning Jäger<br />
aktiver Sänger<br />
Geburtstage im Februar<br />
10.02.1947 70 Jahre<br />
Norbert Rohde<br />
aktiver Sänger<br />
11.02.1937 80 Jahre<br />
Kaethe Wasserfuhr<br />
Fördermitglied<br />
14.02.1942 75 Jahre<br />
Klaus Bretfeld<br />
Fördermitglied<br />
18.02.1<strong>96</strong>2 55 Jahre<br />
Robert Jeschke<br />
nicht ausübend<br />
21.02.1<strong>96</strong>7 50 Jahre<br />
Heiner Kruse<br />
aktiver Sänger<br />
22.02.1937 80 Jahre<br />
Francisco Jose de<br />
Solis-Munoz<br />
Fördermitglied<br />
26.02.1937 80 Jahre<br />
Christel Schneider<br />
Witwenmitglied<br />
26.02.1<strong>96</strong>7 50 Jahre<br />
Kai Kriegel<br />
Fördermitglied<br />
Geburtstage im März<br />
01.03.1<strong>96</strong>2 55 Jahre<br />
Ralf Kaiser<br />
aktiver Sänger<br />
03.03.1937 80 Jahre<br />
Rosemarie Kronen-Wiesbaum<br />
Fördermitglied<br />
04.03.1927 90 Jahre<br />
Walburga Deermann<br />
Fördermitglied<br />
05.03.1927 90 Jahre<br />
Heribert Kreiten<br />
Fördermitglied<br />
11.03.1942 75 Jahre<br />
Monika Linden<br />
Fördermitglied<br />
14.03.1<strong>96</strong>2 55 Jahre<br />
Markus Steilen<br />
Fördermitglied
21.03.1927 90 Jahre<br />
Annemie Bartels<br />
Fördermitglied<br />
22.03.1927 90 Jahre<br />
Edith Rogge Fördermitglied<br />
Neue Fördermitglieder<br />
Ludwig Geerling<br />
Josef Mohr<br />
Wir gratulieren<br />
zur Hochzeit<br />
Gerti und Frank<br />
Walterscheidt (geb. Single)<br />
Trauung: 15.9.<strong>2016</strong><br />
22.03.1957 60 Jahre<br />
Hans Klein Fördermitglied<br />
23.03.1942 75 Jahre<br />
Brigitte Rothe Fördermitglied<br />
26.03.1932 85 Jahre<br />
Maria Oppermann<br />
Fördermitglied<br />
27.03.1932 85 Jahre<br />
Marianne Hollmann-Zimmer<br />
Fördermitglied<br />
27.03.1937 80 Jahre<br />
Trude Pies Fördermitglied<br />
Neue Sänger<br />
Ralf Braun 2. Bass<br />
Jürgen C. Pfitzner 1. Tenor<br />
KMGV-Familie<br />
35<br />
★<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> wünscht<br />
allen ein frohes<br />
Weihnachtsfest und ein<br />
glückliches neue Jahr.
• Bestattungen jeder Art,<br />
an allen Orten und in jeder Preislage<br />
• Vorsorge und Trauerbegleitung<br />
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36<br />
DUNKEL<br />
STEINMETZ-<br />
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Franz Weber<br />
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Betreuung durch die Firma Dunkel<br />
Bei der Vermittlung von<br />
Denkmalpatenschaften sind wir behilflich.
Die wundersame<br />
Nacht<br />
Horst Meyer<br />
Ein zarter Ton von fern erklingt.<br />
Und doch durchdringt er diese Nacht.<br />
<strong>Der</strong> Engelchor ganz leise singt.<br />
Sterne halten stumm die Wacht.<br />
Die Melodie dringt ein in jedes Herz.<br />
Zart und wundersam zugleich.<br />
Entschwunden ist so mancher Schmerz.<br />
Ein hartes Herz ward wieder weich.<br />
So dringe ein o Heilige Nacht.<br />
In jeden Menschen hier und dort.<br />
Deine wundertätige Macht.<br />
Erklinge nun in Lied und Wort.<br />
KMGV-Familie<br />
37<br />
Impressum<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> ist die<br />
Vereinszeitschrift des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins.<br />
Sie erscheint viermal jährlich.<br />
<strong>Der</strong> Bezugspreis ist im<br />
Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Herausgeber:<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
Mauritiussteinweg 59<br />
(Wolkenburg) 50676 Köln<br />
Telefon 0221 23 12 32<br />
Telefax 0221 23 75 58<br />
www.kmgv.de · info@kmgv.de<br />
Sekretariat: Birgit Larres<br />
Bürozeit: Montag, Dienstag,<br />
Mittwoch: 09.30 – 12.30 Uhr<br />
und 14.00 – 16.30 Uhr<br />
Donnerstag (Probentag):<br />
14.00 – 19.30 Uhr<br />
Freitag: 09.30 – 12.30 Uhr<br />
Bankverbindungen:<br />
Sparkasse KölnBonn<br />
DE63 3705 0198 0005 6620 44<br />
BIC COLSDE33<br />
Kreissparkasse Köln<br />
DE54 3705 0299 0000 0099 17<br />
BIC COKSDE33<br />
Commerzbank Köln<br />
DE54 3704 0044 0131 8120 00<br />
BIC COBADEFFXXX<br />
Präsident: Gerd K. Schwieren<br />
Dirigent: Bernhard Steiner<br />
Redaktionsleitung<br />
Axel Hollander (AH)<br />
Uwe Rosenhahn (UR)<br />
Einsendeschluss für Artikel<br />
<strong>Burgbote</strong> 01.2017:<br />
15.02.2017<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Pascal Deter (PD)<br />
Georg Fickus (GF)<br />
Ralf Strotmann (RS)<br />
Angelo Valtzis (AV)<br />
Björn Wilhelm (BW)<br />
Michael Willius (MW)<br />
Die Redaktion behält sich vor,<br />
eingereichte Texte zu redigieren.<br />
Anzeigen und Produktion:<br />
artwork Wolfgang Bialek<br />
Tel. 02232 9935711<br />
Fax 03222 3397185<br />
Bildnachweis:<br />
André Boeck, Uwe Rosenhahn,<br />
Hans-Georg Wunderlich,<br />
Angelo Valtzis, KMGV-Archiv
38<br />
Weihnachtskonzert<br />
der Gruppe 20<br />
Unterstützt von elf weiteren unermüdlichen<br />
Sängern des KMGV feierte die Gruppe 20<br />
mit den Bewohnern und Angestellten des<br />
Seniorenheims Maternus in Rodenkirchen<br />
ihr diesjähriges Weihnachtskonzert.<br />
Bereits zum sechsten Mal gastierte die<br />
Gruppe 20 unter Leitung der vielen Sängern<br />
noch bekannten Kathrin Schmitt im<br />
Maternushaus. In nur drei Proben musste<br />
Frau Schmitt den Chor professionell auf das<br />
Konzert vorbereiten. Und es ist ihr wieder<br />
Mal gelungen.<br />
Mit der Motette »O Bone Jesu« des Renaissance-Komponisten<br />
Marc Antonio Ingegneri<br />
wählten die Sänger in der gut gefüllten<br />
Cafeteria einen anspruchsvollen Einstieg.<br />
<strong>Der</strong> nahezu 500 Jahre alte mehrstimmige<br />
Gesang war auch das mit Abstand älteste<br />
Stück des Nachmittags.<br />
Im folgenden Block mit bekannten Weihnachtsliedern<br />
wie »Süßer die Glocken nie<br />
klingen«, »Leise rieselt der Schnee« (Solist<br />
Joachim Sander) und »Schlafe mein Kindlein«<br />
(Solist Ralf Kaiser) las auch Peter<br />
Rheindorf seine Weihnachtsgeschichte<br />
»Worüber das Christkind lächeln musste«.<br />
Ein weihnachtliches Konzert ohne kölsches<br />
Liedgut ist im Großraum Köln schlicht<br />
nicht vorstellbar. Und so kamen »Mer<br />
kumme aus dem Morjenland« und<br />
»Wünsch em Lechterjlanz« unseres ehemaligen<br />
Dirigenten Walter Gilles wie im Vorjahr<br />
bei den Bewohnern des Maternushauses<br />
besonders gut an. »De Jlocke vun Kölle«<br />
beschlossen den kölschen Teil des Konzerts.
Im Anschluss daran trug der unermüdliche<br />
Joachim Sander mit zwei kurzen Texten des<br />
kölschen Musikers und Texters Hans Knipp<br />
(Ene Besuch im Zoo) »Adventskranzkäzjer«<br />
und »Wenn doch immer Chreßdaach wör«<br />
auch zum Erfolg des Konzerts bei.<br />
Einen Höhepunkt bildete sicher das Lied<br />
»Es blüht eine Rose zur Weihnachtszeit«.<br />
Sichtlich gerührt überreichte der Chorleiter<br />
des Maternus-Seniorenheims nach Beendigung<br />
des Konzerts Frau Schmitt eine<br />
Christrose, verbunden mit dem Wunsch,<br />
dass es auch im kommenden Jahr wieder<br />
ein Konzert geben möge. Hier kann die<br />
Gruppe 20 durchaus Hoffnung wecken.<br />
Traditionell schloss das Konzert nach einer<br />
guten Stunde mit dem Weihnachtslied »O<br />
du fröhliche, o du selige«. Artig verabschiedete<br />
sich der Chor allerdings noch mit der<br />
Zugabe »Joode Naach« von den Bläck<br />
Fööss. Auch wenn dieses Lied nicht so ganz<br />
in ein Weihnachtskonzert passt, so ist es als<br />
Abschiedslied einfach schön.<br />
Und wenn im vergangenen Jahr einem<br />
sechsten Konzert in <strong>2016</strong> nichts im Wege<br />
stand, so gilt dies sicher auch für das kommende<br />
Jahr 2017. <strong>Der</strong> Wunsch aller Beteiligten<br />
ist es.<br />
MW<br />
Gruppe 20<br />
39
Immer da, immer nah.<br />
Wer von Vielem „ein Lied singen“<br />
kann, braucht eine Versicherung,<br />
die den richtigen Ton trifft.<br />
Geschäftsstellenleiter Lars Lessenich<br />
Kalk-Mülheimer-Str. 327 • 51065 Köln<br />
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»<br />
Wir<br />
leben auf einem blauen Planeten der sich um<br />
einen Feuerball dreht, mit 'nem Mond der die<br />
Meere bewegt – und du glaubst nicht an Wunder!!!
O-Töne Steiner<br />
Sie müssen so deutlich singen, dass<br />
ein Schwerhöriger, der durchs Kissen<br />
lauscht, mitschreiben kann.<br />
Jetzt singen bitte alle in der ersten<br />
Jahreshälfte Geborenen … jetzt alle<br />
der zweiten Jahreshälfte … und jetzt<br />
alle anderen.<br />
Nur die wenigsten Menschen werden<br />
als Blasebalg geboren.<br />
O-Töne Steiner<br />
41<br />
Leichte Stücke gehen auch leicht<br />
schief.<br />
<strong>Der</strong> erste Tenor bitte – so gut<br />
er kann.<br />
Nach der Probe müssen Ihnen die<br />
Kauwerkzeuge wehtun.<br />
Beißen Sie noch etwas kräftiger<br />
in den Text hinein.<br />
Das Crescendo nur denken,<br />
nicht singen.<br />
Öffnen Sie sich ganz weit.<br />
Ihre Taille wird quasi zur Tonne.
KMGV-Termine 2017<br />
• Die KMGV-Proben finden donnerstags von 19 bis 21.30 Uhr in der Wolkenburg statt.<br />
• Die Chorschule für bereits aufgenommene Sänger findet donnerstags von 18 bis 19 Uhr statt.<br />
• Die Chorschule für Aspiranten findet donnerstags statt.<br />
Interessierte sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich im Sekretariat.<br />
Besonderheiten » 1. Quartal 2017<br />
Donnerstag 12. Januar 20.30 Außerordentliche Hauptversammlung Wolkenburg<br />
KMGV-Termine 2017<br />
Ausblick » 2. Quartal 2017<br />
19. bis 21. Mai 2017 Probenwochenende Commundo-Hotel, Bad Honnef<br />
Samstag 24. Juni Festakt 175 Jahre KMGV und ZDV Philharmonie Köln<br />
Terminänderungen vorbehalten – siehe auch: Aushang (Cäcilienzimmer) oder www.kmgv.de<br />
42<br />
Zillche 2017<br />
Zillche 2017<br />
28. JANUAR BIS 28. FEBRUAR 2017<br />
OPER IM STAATENHAUS KÖLN-DEUTZ<br />
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oder an den bekannten<br />
Vorverkaufsstellen<br />
Preise 25,– bis 70,– Euro<br />
Zillche 2017<br />
PREMIERE<br />
Sa 28.01. 19:00<br />
So 29.01. 16:00<br />
Di 31.01. 19:30<br />
Mi 01.02. 19:30<br />
Do 02.02. 19:00<br />
Fr 03.02. 19:30<br />
Sa 04.02. 18:00<br />
So 05.02. 11:00<br />
So 05.02. 16:00<br />
Mi 08.02. 19:30<br />
Do 09.02. 19:30<br />
Fr 10.02. 19:30<br />
Sa 11.02. 18:00<br />
So 12.02. 14:30<br />
So 12.02. 19:00<br />
Di 14.02. 19:30<br />
Mi 15.02. 19:30<br />
Do 16.02. 19:30<br />
Fr 17.02. 19:30<br />
Sa 18.02. 19:30<br />
So 19.02. 11:00<br />
So 19.02. 16:00<br />
Di 21.02. 19:30<br />
Mi 22.02. 19:30<br />
Do 23.02. 19:30<br />
Fr 24.02. 19:30<br />
So 26.02. 16:00<br />
Di 28.02. 19:30
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ZEISS DriveSafe Brillengläser.<br />
Empfohlen von Christian Danner<br />
(ehem. Rennfahrer, Formel-1-Kommentator<br />
und Fahrsicherheitsexperte)<br />
Mit den neuen ZEISS<br />
DriveSafe Brillengläsern<br />
wird das Autofahren<br />
sicherer und entspannter:<br />
SCHWIEREN<br />
O P T I K<br />
• Verbesserte Sicht bei widrigen Lichtverhältnissen<br />
• Geringeres Blendungsempfinden bei Gegenverkehr<br />
• Schnelle und entspannte Blickwechsel<br />
• Und auch für den Alltag geeignet<br />
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die ZEISS DriveSafe Brillengläser.<br />
Bei Schwieren Optik –<br />
mit den richtigen Fragen<br />
zur passenden Antwort…<br />
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modisch, praktisch,<br />
typgerecht.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
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