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ZESO_1-2018_ganz

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Bilderbuch über Armut<br />

Das Buch beleuchtet für Kinder ab<br />

sechs Jahren das Thema Armut, wie es<br />

in westlichen Gesellschaften zum Vorschein<br />

kommt. Mit den feinen, verschatteten<br />

Zeichnungen der französischen<br />

Illustratorin Claude K. Dubois und in knappen Sätzen beschreibt es den<br />

einsamen Alltag eines Obdachlosen. Nach eisigen Nächten sehnt er sich<br />

nach Kaffee. Früher trug er Post aus, das ist lange her. Im Park steht<br />

plötzlich ein Mädchen vor ihm und hält ihm einen Keks hin: «Du siehst<br />

ja komisch aus. Wie ein Teddy!» Das Buch vermeidet Larmoyanz und ist<br />

ein glaubwürdiges Plädoyer für Menschlichkeit – empfehlenswert auch<br />

für die Grossen.<br />

Dubois Claude K., V. Sarah: Stromer. Deutsch von Tobias Scheffler. Moritz Verlag,<br />

2017, 72 Seiten, CHF 19.90, ISBN 978-3-89565-3421<br />

Autobiografie eines Obachlosen<br />

Er wurde 1964 in Mannheim geboren, kam ins<br />

Heim, erlitt Gewalt, nahm Drogen, landete als<br />

20-Jähriger auf der Strasse, wo er dreissig Jahre<br />

lang blieb: Richard Brox. Jetzt hat der heute<br />

bald 54-Jährige ein Buch über sein Schicksal<br />

geschrieben. In Deutschland ist er eine bekannte<br />

Person: Günter Wallraff drehte einen Dokumentarfilm<br />

über ihn. Zudem betreibt Brox seit<br />

vielen Jahren eine Website mit Tipps für andere Obdachlose in deutschen<br />

Städten. In seiner Autobiografie beschreibt er, wie er so lange auf der<br />

Strasse überleben konnte und warum er nicht in ein bürgerliches Leben<br />

zurückfand. Brox' neustes Projekt: Er will ein Hospiz für schwerkranke<br />

Obdachlose eröffnen.<br />

Brox Richard: Kein Dach über dem Leben. Rowohlt, 2017, 272 Seiten (Taschenbuch),<br />

CHF 14.90, ISBN 978-3-499-63294-5<br />

Mit sozialem Gewissen<br />

Die Winterthurer Sozialwissenschaftlerin Annelies<br />

Debrunner porträtiert in ihrem Sachbuch 15<br />

Unternehmer, die zur Arbeitsintegration Hand<br />

bieten. Sie geht den Gründen für das soziale Engagement<br />

nach und fragt, was es zum Gelingen<br />

braucht. Als frühere Präsidentin des Vereins<br />

«Supported Employment» Schweiz richtet die<br />

Autorin ihr Augenmerk vor allem auf diese neuere<br />

Methode der begleiteten Anstellung: Anstatt in Beschäftigungsprogrammen<br />

Training zu erhalten, werden die Betroffenen im ersten Arbeitsmarkt<br />

platziert – mit Unterstützung eines Job-Coachs, der für Arbeitnehmende<br />

und Arbeitgeber da ist.<br />

Debrunner Annelies: Soziales Engagement gehört dazu. Arbeitsintegration in<br />

Schweizer Unternehmen. Versus Verlag, 2017. 208 Seiten, CHF 39.–, ISBN 978-<br />

303909-275-8<br />

Wider das digitale Chaos<br />

Die Kommunikation im Internet ist voller falscher<br />

Informationen. Von harmlosen Scherzen über<br />

gezielte «Fake News», vom Spam-Mail bis zum<br />

Betrugsversuch finden sich zahllose Beispiele.<br />

Das erschwert produktive Arbeit, konstruktive<br />

Gespräche und die Aneignung von Wissen. Das<br />

Buch des in Zürich lebenden Digitalspezialisten,<br />

Lehrers und Dozenten Philippe Wampfler analysiert<br />

die Kommunikation im Internet. Der Autor gibt Tipps, wie gehaltvolle<br />

und produktive Kommunikation auch online möglich ist. Ein achtsamer<br />

Umgang mit dem Internet ist wichtig für private Anwender, aber auch für<br />

Institutionen. Kapitulieren sei keine Lösung, es stehe zu viel auf dem Spiel,<br />

schreibt Wampfler.<br />

Wampfler Philippe: Schwimmen lernen im digitalen Chaos. Stämpfli Verlag, 2017,<br />

156 Seiten, CHF 29.–, ISBN 978-3-7272-7886-0<br />

Niederschwellige<br />

Informationen und Beratung<br />

Für armutsbetroffene Menschen gestaltet sich<br />

die Suche nach den benötigten Informationen<br />

oft schwierig – vor allem in einem System, das<br />

von Kanton zu Kanton und von Gemeinde zu<br />

Gemeinde andere Abläufe und Strukturen kennt.<br />

Wie können Informationen für armutsbetroffene<br />

Menschen leichter zugänglich gemacht werden?<br />

Das Fachseminar will auf diese Frage Antworten<br />

finden und Handlungsempfehlungen für die Bereitstellung<br />

von bedarfsgerechten, niederschwelligen<br />

Informations- und Beratungsangeboten<br />

erarbeiten.<br />

Haus der Universität, Bern<br />

Montag, 12. März <strong>2018</strong>, 8.30–15.30 Uhr<br />

www.gegenarmut.ch<br />

Ermessen in der Sozialhilfe –<br />

Spielräume sinnvoll nutzen<br />

Das Leitprinzip der Individualisierung verlangt,<br />

dass Hilfsleistungen jedem einzelnen Fall angepasst<br />

sind und sowohl den Zielen der Sozialhilfe<br />

im Allgemeinen als auch den Bedürfnissen der<br />

betroffenen Person im Besonderen entsprechen.<br />

Die Anwendung des Handlungsspielraums bzw.<br />

Ermessens erfordert im Alltag ein hohe Professionalität<br />

und ein berufliches Selbstverständnis. Die<br />

nationale Tagung in Biel bietet eine Plattform zur<br />

Präsentation und Diskussion von Handlungsmöglichkeiten<br />

sowie Best-Practice-Ansätzen.<br />

Kongresshaus Biel<br />

Donnerstag, 22. März <strong>2018</strong><br />

www.skos.ch<br />

Zusammenhalt stärken –<br />

Vielfalt gestalten<br />

Wie soll und muss es mit der Integration und<br />

Inklusion weitergehen? Wie müssen wir unsere<br />

sozialen Sicherungssysteme ausgestalten? Wie<br />

begegnen wir Familien in ihrer Vielfalt? Aber auch:<br />

Wie gelingt eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe?<br />

Wie schaffen wir es, Langzeitarbeitslosigkeit<br />

nachhaltig abzubauen? Was bringt die Digitalisierung<br />

für Änderungen mit sich? Der 81. Deutsche<br />

Fürsorgetag in Stuttgart bietet an drei Symposien<br />

und über 40 Fachforen die Möglichkeit, aktuelle<br />

Entwicklungen und Auswirkungen sozialer Veränderungen<br />

zu reflektieren und zu diskutieren.<br />

Stuttgart, Messe<br />

Dienstag, 15., bis Donnerstag, 17. Mai <strong>2018</strong><br />

www.deutscher-fuersorgetag.de<br />

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