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Die Kraft des Evangeliums 1/18

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Gib nie auf<br />

Was meinte Jesus damit? Wie leidet das Himmelreich<br />

Gewalt? Oberflächlich gesehen, scheint hier angedeutet,<br />

Menschen könnten die Pforten <strong>des</strong> Himmels<br />

stürmen und sich durch irgendeine Art der<br />

Machtanwendung Zutritt verschaffen. Es scheint,<br />

als könnten unwürdige Menschen das Königreich<br />

mit militärischer Stärke belagern. Aber diese Auslegung<br />

widerspricht allem, was die Bibel über das<br />

Wesen <strong>des</strong> Königreiches Gottes lehrt. Gott ist nicht<br />

machtlos, als könne Er die Unwürdigen nicht daran<br />

hindern, sich in Seine Gegenwart einzuschleichen.<br />

Kein Mensch kann sich durch bloße <strong>Kraft</strong>anstrengung<br />

Zugang zum Vater verschaffen. Gottes Festung<br />

ist für <strong>Die</strong>be und Einbrecher uneinnehmbar. Der<br />

Heide mag das himmlische Jerusalem belagern, doch<br />

die Kapitulation Zions wird er nie erzwingen.<br />

Nein, ich denke, Jonathan Edwards hatte recht,<br />

als er diesen Vers als Hinweis auf die Leidenschaft<br />

verstand, mit der Neubekehrte ihre Suche nach dem<br />

Reich Gottes vorantreiben. Er beschreibt den Eifer<br />

derer, die sich – durch den Heiligen Geist erweckt –<br />

in das Königreich drängen. Mit der Ankündigung <strong>des</strong><br />

nahenden Königreichs durch Johannes den Täufer<br />

geschah ein großes Erwachen in Israel. In Scharen<br />

strömten die Menschen zum Jordan, um die vorbereitende<br />

Taufe <strong>des</strong> Johannes zu empfangen.<br />

Jesus ging mit Seiner Ankündigung noch einen<br />

Schritt weiter. Während Johannes sagte: »Das Reich<br />

der Himmel ist nahe herbeigekommen!« (Mt. 3,2),<br />

sprach Jesus bereits von der Anwesenheit <strong>des</strong> Königreichs<br />

(Lk. 17,21). Mit dem Erscheinen <strong>des</strong> Königs<br />

Jesus war das Königreich gekommen. <strong>Die</strong>s entfachte<br />

eine nie dagewesene nationale Bußbewegung. <strong>Die</strong>jenigen,<br />

die erweckt waren, nahmen Christus unverzüglich<br />

an. Der bußfertige Sünder lässt nichts<br />

unversucht, um seinen König zu empfangen. Der Eifer<br />

und die Leidenschaft der neu Erweckten haben<br />

ungeheure <strong>Kraft</strong>. Das ist keine Gewalt wie beim Gebrauch<br />

physischer Waffen; die Gewaltsamkeit liegt<br />

in der Dringlichkeit und Intensität.<br />

<strong>Die</strong>se Dringlichkeit und Intensität bedingen ein<br />

Hineindrängen in das Königreich. Es ist ein entschlossenes<br />

Bemühen, wobei der Blick fest auf das<br />

Ziel gerichtet ist. Darin steckt tatsächlich eine Analogie<br />

aus der Kriegsführung. Wenn die Tore einer<br />

befestigten Stadt geöffnet sind, zögern die Sieger<br />

nicht, einzudringen. Kein Soldat gibt sich im Augenblick<br />

<strong>des</strong> Triumphs der Lethargie oder Müdigkeit<br />

hin.<br />

<strong>Die</strong>jenigen, die sich in das Königreich hineindrängen,<br />

schreiben sich endgültig ein. <strong>Die</strong> Option<br />

wegzugehen ist uns nicht gestattet. Wir können uns<br />

nicht von der Heiligung zurückziehen. Es gibt im Königreich<br />

Gottes keinen Ruhestand. Wir sind aufgerufen,<br />

bis zum Ende auszuharren. Wenn wir uns Gott<br />

weihen, entscheiden wir uns für ein ganzes Leben<br />

<strong>des</strong> <strong>Die</strong>nstes. Der Ausdruck »vollzeitiger christlicher<br />

<strong>Die</strong>nst« gilt nicht nur für Pastoren und Missionare,<br />

sondern für jeden.<br />

Der Verfasser <strong>des</strong> Hebräerbriefes beschreibt das<br />

christliche Leben als einen Kampf – sogar bis aufs<br />

Blut: »Da wir nun eine solche Wolke von Zeugen um<br />

uns haben, so lasst uns jede Last ablegen und die<br />

Sünde, die uns so leicht umstrickt, und lasst uns mit<br />

Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt,<br />

indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und<br />

Vollender <strong>des</strong> Glaubens … Ihr habt noch nicht bis<br />

aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde«<br />

(Hebr. 12,1-2.4).<br />

Wenn wir hartnäckige Sünden zu überwinden<br />

versuchen, sind wir schnell frustriert und geben uns<br />

leicht geschlagen. <strong>Die</strong> kleinste Brise bringt uns zum<br />

Kentern. Wir geben auf, längst bevor wir »bis aufs<br />

Blut« widerstehen.<br />

Ständige Rückschläge bewirken alles andere als<br />

Zuversicht. Das ist der Grund, weshalb wir die hinter<br />

uns liegenden Dinge vergessen sollen. Wir müssen<br />

die Fehlschläge vergessen. Wir dürfen nicht in<br />

der Defensive verharren. Wir müssen auf das Ziel<br />

zusteuern. Wir dürfen nie, nie, niemals aufgeben!<br />

Unser Ziel ist alles andere als gering. Es lohnt<br />

sich, dafür zu kämpfen. Es ist Furcht und Zittern<br />

wert. Es ist die hohe Berufung Christi. Ja, es ist sogar<br />

die höchste Berufung. Sie ist größerer Anstrengungen<br />

wert, als sie für den Sieg in einem Golfturnier<br />

erforderlich sind. Sie ist unendlich wichtiger<br />

als das Schneiden von Rasenkanten. Es ist die Berufung<br />

Jesu. Sie lohnt alles Blut, allen Schweiß und<br />

alle Tränen.<br />

Wieder ist die Ermahnung im Hebräerbrief sehr<br />

anschaulich: »Alle Züchtigung aber scheint uns für<br />

den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Trau-<br />

6 Voice of Hope Nr. 1/20<strong>18</strong>

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