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LÄUFT. Das liest du im neuesten Magazin von laufen.de

Mehr Gesundheit. Mehr Fitness. Mehr Laufen. Das neueste Magazin von LÄUFT. Jetzt gibt's unser brandneues, 132 Seiten starkes Magazin im Paket mit dem 160 Seiten dicken Fitness-Laufbuch von Sabrina Mockenhaupt, dem DLV-Laufkalender 2018 mit über 3000 tollen Events und Top-Laufsocken von Wrightsock, die vor Blasen schützen. Über 500 Seiten Lauftipps ab 13,20 Euro! Das sind die aktuellen Themen von Läuft: Einfach besser laufen – in LÄUFT steht, wie du die perfekte Technik lernst. Wie du schneller wirst. Und wie du dein Ausdauer-Gen fördern kannst | In LÄUFT. findest du die 30 besten Laufschuhe des Jahres. | Und: Deshalb ist Rote Bete ein echter Leistungsbooster. Mit vielen leckeren Rezepten | Ernährung: Unser Experte verrät, worauf es wirklich ankommt | Laufend gutes tun: So viel spenden wir Läufer für den guten Zweck

Mehr Gesundheit. Mehr Fitness. Mehr Laufen. Das neueste Magazin von LÄUFT. Jetzt gibt's unser brandneues, 132 Seiten starkes Magazin im Paket mit dem 160 Seiten dicken Fitness-Laufbuch von Sabrina Mockenhaupt, dem DLV-Laufkalender 2018 mit über 3000 tollen Events und Top-Laufsocken von Wrightsock, die vor Blasen schützen. Über 500 Seiten Lauftipps ab 13,20 Euro! Das sind die aktuellen Themen von Läuft: Einfach besser laufen – in LÄUFT steht, wie du die perfekte Technik lernst. Wie du schneller wirst. Und wie du dein Ausdauer-Gen fördern kannst | In LÄUFT. findest du die 30 besten Laufschuhe des Jahres. | Und: Deshalb ist Rote Bete ein echter Leistungsbooster. Mit vielen leckeren Rezepten | Ernährung: Unser Experte verrät, worauf es wirklich ankommt | Laufend gutes tun: So viel spenden wir Läufer für den guten Zweck

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—<br />

LAUFENDE<br />

ZEIT-<br />

REISE<br />

—<br />

› SERIE: TRAINING VON DEN 80ERN BIS HEUTE ‹<br />

Text: Frank Steinseifer | Fotos: Frank Steinseifer (4), Imago (1)<br />

↦ 10. September 1960. Leichtfüßig<br />

und scheinbar mühelos läuft<br />

ein drahtiger Mann aus Äthiopien<br />

<strong>du</strong>rch die Straßen <strong>von</strong> Rom. Er<br />

gewinnt <strong>de</strong>n Marathonlauf völlig<br />

überraschend und wird <strong>im</strong> Ziel<br />

<strong>von</strong> <strong>de</strong>n Zuschauern frenetisch gefeiert.<br />

<strong>Das</strong> Beson<strong>de</strong>re: Abebe Bikila<br />

lief die 42,195 Kilometer über<br />

Asphalt und Kopfsteinpflaster<br />

barfuß – damals wie heute eine unvorstellbare<br />

Leistung. Im ost<strong>de</strong>utschen<br />

Dörfchen Neugattersleben<br />

sitzt ein zehnjähriger Junge bei<br />

<strong>de</strong>n Nachbarn gebannt vor einem<br />

<strong>de</strong>r wenigen Schwarz-Weiß-Fernseher<br />

<strong>de</strong>r Gegend und verfolgt<br />

das Rennen. Er ist fasziniert <strong>von</strong><br />

diesem afrikanischen Läufer, <strong>von</strong><br />

seinem Laufstil, <strong>von</strong> seinem Sieg,<br />

<strong>von</strong> <strong>de</strong>r Atmosphäre.<br />

Es war <strong>de</strong>r kleine Wal<strong>de</strong>mar Cierpinski,<br />

<strong>de</strong>r zu sich selbst sagte: „So<br />

<strong>laufen</strong>, das will ich auch mal schaffen!“<br />

Was er noch nicht wusste: Er<br />

hatte soeben <strong>de</strong>n olympischen Marathonlauf<br />

gesehen – er wollte also<br />

Olympiasieger wer<strong>de</strong>n. So begann<br />

die Karriere <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>mar Cierpinski<br />

<strong>du</strong>rch einen reinen Zufall und zwei<br />

Jahrzehnte später wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Junge<br />

einer armen polnischen Bauernfamilie<br />

selbst zu einer Lauflegen<strong>de</strong> <strong>du</strong>rch<br />

seine Siege in Montreal 1976 und<br />

Moskau 1980. Wal<strong>de</strong>mar Cierpinski<br />

und <strong>de</strong>r Äthiopier Abebe Bikila<br />

(1960, 1964) sind bis heute die einzigen,<br />

die ihre Marathon-Olympiasiege<br />

wie<strong>de</strong>rholen konnten. Sein Leben<br />

als Marathonläufer packte Cierpinski<br />

zwischen zwei Buch<strong>de</strong>ckel mit<br />

<strong>de</strong>m schlichten Titel „42,195“. Mehr<br />

braucht es nicht, je<strong>de</strong>r Läufer auf<br />

<strong>de</strong>r Welt versteht die Sprache dieser<br />

Zahlen.<br />

WETTRENNEN MIT<br />

DEM LINIENBUS<br />

Beeindruckt <strong>von</strong> Bikilas Barfuß-Sieg<br />

begann auch Wal<strong>de</strong>mar zu <strong>laufen</strong>.<br />

Mit <strong>de</strong>m Ranzen auf <strong>de</strong>m Rücken<br />

lieferte er sich auf <strong>de</strong>m Schulweg<br />

ein Rennen mit <strong>de</strong>m Linienbus. „Ich<br />

habe schon als Kind Eigenschaften<br />

wie Disziplin und Ausdauer, die Bereitschaft,<br />

körperliche Strapazen auf<br />

mich zu nehmen, gelernt. Ich <strong>de</strong>nke,<br />

dass war einer <strong>de</strong>r Schlüssel zum Erfolg“,<br />

erzählt <strong>de</strong>r heute 67 Jahre alte,<br />

<strong>im</strong>mer noch drahtige Sportler. Leise,<br />

beschei<strong>de</strong>n, weil er nicht viel Aufhebens<br />

um seine Person machen will.<br />

Als 15-Jähriger ist er an einem<br />

Sonntag einfach so lange ge<strong>laufen</strong><br />

wie er konnte. Er wollte herauszufin<strong>de</strong>n,<br />

wie weit er es ohne Pause<br />

schafft. Es wur<strong>de</strong>n unglaubliche 55<br />

Kilometer. Eine Belastung, die man<br />

heutzutage einem Heranwachsen<strong>de</strong>n<br />

hierzulan<strong>de</strong> verbieten wür<strong>de</strong>, bei <strong>de</strong>n<br />

kenianischen Läufern aber als natürlichen<br />

Bewegungsdrang bewun<strong>de</strong>rt.<br />

<strong>Das</strong> kann Sohn Falk Cierpinski, <strong>de</strong>r<br />

Kenia auf vielen Laufreisen kennen<br />

gelernt hat, nur bestätigen: „Da sieht<br />

man, wie natürlich das Laufen <strong>von</strong><br />

Kin<strong>de</strong>sbeinen an ist. In Iten, einem<br />

Ort auf 2400 Metern Höhe, läuft das<br />

ganze Dorf. Da treffen sich alle paar<br />

Tage über 300 Läufer zum Fahrtspiel.<br />

Einfach unvorstellbar“, ist<br />

<strong>de</strong>r 39-Jährige noch <strong>im</strong>mer bewegt<br />

<strong>von</strong> <strong>de</strong>n Erlebnissen in Afrika. Nach<br />

seiner Profikarriere als Duathlet,<br />

Triathlet und Marathonläufer ist<br />

er nun Organisator <strong>de</strong>r Laufcamps<br />

„Kenia mit Falk“, n<strong>im</strong>mt Läufer aller<br />

Alters- und Leistungsklassen mit auf<br />

eine Reise in ein Land, in <strong>de</strong>m Laufen<br />

eine Religion ist.<br />

DER TRAUM VOM<br />

OLYMPIASIEG<br />

Auch für <strong>de</strong>n jungen Wal<strong>de</strong>mar<br />

wur<strong>de</strong> das Laufen zum Lebensinhalt.<br />

Erfolge bei Schulsportfesten,<br />

Kreismeistertitel, später die erste<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendspartakia<strong>de</strong>. „Irgendwann<br />

fiel mir aber wie<strong>de</strong>r dieser<br />

Abebe Bikila ein. Ich will doch nicht<br />

nur Kreismeister, son<strong>de</strong>rn Olympiasieger<br />

wer<strong>de</strong>n. Da habe ich alle meine<br />

Preise und Urkun<strong>de</strong>n weggeworfen<br />

und mich an mein Ziel Marathon<br />

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