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EURESAreisen Kreuzfahrt-Post - Ausgabe 02 / 2018

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<strong>Kreuzfahrt</strong>-<strong>Post</strong><br />

Neues von der Brücke<br />

<strong>Kreuzfahrt</strong>en auf Italienisch:<br />

Costa wird 70!<br />

Die italienische Reederei Costa feiert <strong>2018</strong><br />

ihren 70. Geburtstag. An den Ruhestand ist<br />

aber noch lange nicht zu denken!<br />

www.euresa-reisen.de<br />

Einiges hat sich seit dem<br />

Jahr 1948 verändert:<br />

Drei Jahre nach Ende<br />

des Zweiten Weltkriegs<br />

wird in den westlichen<br />

Besatzungszonen die Deutsche<br />

Mark eingeführt und Konrad<br />

Adenauer ist noch ein Jahr vom<br />

Beginn seiner ersten Amtszeit als<br />

Bundeskanzler entfernt. In den<br />

USA kostet ein Laib Brot 9 Cent,<br />

ein brandneues Auto etwa 1.500<br />

Dollar. Trotzdem haben sich<br />

manche Dinge seit 1948 hartnäckig<br />

gehalten und sind heute noch so<br />

präsent wie vor 70 Jahren. Einer<br />

dieser Dauerbrenner ist das<br />

charakteristische C, das heute wie<br />

damals auf den Schornsteinen<br />

der Schiffe von Costa prangt. Jetzt<br />

feiert die italienische Reederei<br />

ihren 70. Geburtstag, das blaue<br />

C auf den Schornsteinen ist<br />

in Häfen auf der ganzen Welt<br />

bekannt und gern gesehen.<br />

Doch wie wurde die Reederei aus<br />

Genua zu einer der größten und<br />

erfolgreichsten Europas und der<br />

Welt? 1854 gründeten die Brüder<br />

Giobatta und Giacomo Costa<br />

das Handelsunternehmen Costa<br />

fu Andrea und verschifften fast<br />

100 Jahre lang Olivenöl in die<br />

ganze Welt. Am 31. März 1948,<br />

nachdem im Krieg sieben von<br />

acht Costa Schiffen zerstört<br />

worden waren, startete die Anna<br />

C, das erste Passagierschiff des<br />

neu aufgebauten und Linea C<br />

genannten Unternehmens. Dies<br />

markiert die Geburtsstunde von<br />

Costa in seiner heutigen Form,<br />

auf die sich die Reederei bei der<br />

Siebzigjahrfeier bezieht. Die erste<br />

Costa Route war eine Tour, die<br />

heutzutage wohl als Transreise<br />

bezeichnet werden würde: Sie<br />

führte von Genua nach Rio de<br />

Janeiro. Viele der 768 Passagiere<br />

an Bord waren allerdings keine<br />

Urlauber, sondern nutzten die<br />

Anna C als Transportmittel -<br />

Der charakteristische Costa-Schornstein ist weltberühmt.<br />

© Costa<br />

an einen erschwinglichen und<br />

flächendeckenden Flugverkehr<br />

war in den spätern 1940ern<br />

noch nicht zu denken. Ein<br />

Alleinstellungsmerkmal der Anna<br />

C: Kabinen mit Klimaanlage!<br />

Schon bald erweiterte die Linea<br />

C ihre Flotte, mit der Luisa<br />

C und der Franca C folgten<br />

zwei weitere Schiffe, die den<br />

Liniendienst zwischen Europa<br />

und Südamerika aufnahmen.<br />

Dabei profitierte die Reederei<br />

zum einen vom Status Italiens<br />

als Auswandererland, zum<br />

anderen von einer revolutionären<br />

Idee: In Monaten mit geringer<br />

Passagierauslastung bot die<br />

Linea C Vergnügungsfahrten im<br />

Mittelmeerraum an, 1959 war<br />

der heutige Costa Konzern der<br />

weltweit erste Reiseveranstalter,<br />

der <strong>Kreuzfahrt</strong>en in die Karibik<br />

durchführte. Nicht nur die Ziele<br />

versprachen dabei besondere<br />

Exklusivität, auch die Tatsache,<br />

dass auf der Franca C, mit der die<br />

Fahrten durchgeführt wurden,<br />

nach einem Umbau jede Kabine<br />

über eine eigene Dusche und ein<br />

WC verfügte, sorgte für Aufsehen.<br />

Die Franca C war zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits über 40 Jahre<br />

alt, im Jahr 2010 war das 1914<br />

gebaute Schiff das älteste noch<br />

fahrende Passagierschiff der<br />

Welt. Schnell erweiterte die Linea<br />

C ihr Angebot und veranstaltete<br />

Reisen von Südamerika in die<br />

Antarktis und auf dem Schwarzen<br />

Meer. Mitte der 1960er folgte<br />

ein weiterer Meilenstein: Der<br />

Neubau Eugenio C verzichtete als<br />

erstes Costa Flottenmitglied auf<br />

die damals typische Einteilung<br />

in Passagierklassen und verfügte<br />

Die Costa Deliziosa ist seit 2010 auf den Weltmeeren unterwegs.<br />

bereits über das noch heute<br />

typische <strong>Kreuzfahrt</strong>schiff-<br />

Design.<br />

1967 wurde Costa vom<br />

Familienunternehmen<br />

zum "big Player": Die<br />

Schifffahrtsaktivitäten wurden<br />

von Olivenöl- und Textilhandel<br />

getrennt, die Familie Romanengo<br />

wurde als Anteilseigner Teilhaber<br />

an der neu gegründeten Costa<br />

Armatori S.p.A. Um Reisenden<br />

Kurzreisen auf einem fremden<br />

Kontinent zu ermöglichen, führte<br />

die Reederei ein Jahr später<br />

das noch heute bekannte "Fly<br />

& Cruise" Konzept ein, das eine<br />

<strong>Kreuzfahrt</strong> mit einer Anreise per<br />

Flug kombiniert. In den 1970ern<br />

und 1980ern wuchs die Flotte trotz<br />

mehrerer Umstrukturierungen<br />

des Unternehmens stetig an und<br />

wandelte sich von Passagier- zu<br />

Urlaubsschiffen. Ein wichtiger<br />

Schachzug, denn die weltweite<br />

Phase der Massenmigration hatte<br />

geendet und Reisen per Flugzeug<br />

wurden immer populärer. Umso<br />

wichtiger war es, die Schiffe<br />

mit dem C auf dem Schornstein<br />

zu schwimmenden Hotels zu<br />

machen und Gästen Spannung an<br />

Land und an Bord zu bieten. Eine<br />

solche Aufgabe erfordert höchste<br />

Konzentration und Expertise,<br />

weshalb das Unternehmen 1986<br />

alle Geschäftsbereiche abseits<br />

© Costa<br />

des <strong>Kreuzfahrt</strong>betriebs verkaufte<br />

und sich nur noch auf Reisen auf<br />

dem Meer konzentrierte.<br />

In den frühen 1990ern wollte die<br />

italienische Reederei auch den<br />

sowjetischen Markt erschließen<br />

und schuf gemeinsam mit dem<br />

Staatsunternehmen Sowkomflot<br />

das Joint Venture Prestige<br />

Cruises. Ein drastischer Wandel<br />

der Weltpolitik setzte dem Projekt<br />

ein jähes Ende: 1991 zerbrach die<br />

Sowjetunion, der Kollaps brachte<br />

die Pläne für Prestige Cruises<br />

bereits nach einem Jahr zum<br />

Scheitern. Trotzdem wuchs die<br />

Reederei in den 1990ern stetig<br />

weiter, durch die Übernahme der<br />

französischen Croisieres Paquet<br />

wurden die Mermoz und Costa<br />

Playa Teil der Flotte.<br />

2000 wurde Costa Teil der<br />

Carnival Corporation, zu der auch<br />

AIDA gehört. Bereits drei Jahre<br />

zuvor hatte Carnival die Hälfte<br />

der Anteile an Costa erworben.<br />

Es folgten eine Expansion auf<br />

den asiatischen Markt und<br />

Investitionen in Höhe von 16<br />

Milliarden Euro bis zum Jahr<br />

2016. Inzwischen verfügt Costa<br />

über 15 Schiffe, vier Neubauten<br />

sind bis 2<strong>02</strong>1 geplant. Ein Ende<br />

ist für Costa und das blaue C<br />

nach 70 Jahren also nicht in Sicht<br />

- manche Dinge sind einfach<br />

zeitlos!<br />

Das Costa C: Ein Logo fährt um die Welt<br />

Das blaue C auf<br />

goldenem Grund<br />

ist in den Häfen der<br />

Welt bekannt. Das<br />

zeitlose Emblem kennzeichnet<br />

die Costa Flottenmitglieder<br />

und verleiht den Schiffen einen<br />

unverwechselbaren Look.<br />

Beim Design des Reedereien-<br />

Logos spielte es nicht nur<br />

eine Rolle, dass Blau und Gelb<br />

Komplementärfarben sind,<br />

hinter der Farbgebung steckt<br />

auch eine Symbolik: Das<br />

blaue C soll für den Ozean,<br />

der goldgelbe Hintergrund<br />

für das Olivenöl, das die<br />

ersten Costa Schiffe im 19.<br />

Jahrhundert transportierten,<br />

stehen. In Costas erstem Jahr<br />

als <strong>Kreuzfahrt</strong>-Gesellschaft<br />

war das Logo allerdings<br />

gar nicht blau: Es zeigte<br />

ein schwarz-weißes C, das<br />

bereits damals die noch heute<br />

verwendete Form hatte. 1949<br />

wurde es bunt, das Emblem<br />

der Linea C existierte in seiner<br />

ersten farbigen Variante bis<br />

1958. Von diesem Zeitpunkt<br />

an war auch ein grafisches<br />

Element Teil des Symbols, die<br />

Silhouette der Federico C. Das<br />

Schiff war der erste von der<br />

Linea C in Auftrag gegebene<br />

Neubau. Von geringfügigen<br />

Änderungen abgesehen, sollte<br />

das Logo bis 1990 mehr oder<br />

weniger das Gleiche bleiben.<br />

Vier Jahre später kamen dann<br />

die Schornsteine ins Spiel:<br />

Ab 1994 zeigte das Emblem<br />

drei Abzüge, allerdings<br />

nicht in einer realistischen<br />

Perspektive. Dies wurde vor der<br />

Jahrtausendwende geändert,<br />

seitdem umschließt das blaue<br />

C drei Schornsteine, die wie<br />

die eines vorbeifahrenden<br />

Schiffs wirken. Das C, das diese<br />

Schornsteine einrahmt, steht<br />

für Gastfreundlichkeit und<br />

Herzlichkeit. Typisch<br />

italienisch eben!<br />

<br />

Die Heimat von Costa ist "bella Italia".<br />

© juliacasado1/Pixabay<br />

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