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<strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong> Nr. <strong>186</strong> 4. April 2018 Seite 19<br />
Der „Gästeführerverein Detmold“<br />
veranstaltete im Landesarchiv Detmold<br />
eine Fortbildung in Kommunikationstechniken.<br />
Engagierte Mitlieder<br />
des Vereins sind der Einladung zur<br />
Fortbildung gefolgt und haben somit<br />
eine weitere Qualifikation für ihre<br />
Tätigkeit als Gästeführer erhalten.<br />
Inhaltlich wurde der pädagogische<br />
Aufbau einer Führung, die Besucherorientierung<br />
in der Vermittlung,<br />
Vermittlungskonzepte, Zeitmanagement<br />
und Strategien zur Vermittlung<br />
historischer Orte und Ereignisse<br />
vorgestellt.<br />
In praktischen Übungseinheiten<br />
erarbeiteten die Teilnehmer<br />
eigenständig Lösungsansätze der<br />
einzelnen Themen. Ziel der Veranstaltung<br />
war, jede Gästeführerin,<br />
jeden Gästeführer in die Lage zu<br />
versetzen noch reflektierter als bisher<br />
an Gästeführungen heran zu gehen.<br />
Die Fortbildung führte Sonja Voss,<br />
M.A. durch.<br />
Dr. Bärbel Sunderbrink, Leiterin<br />
des <strong>Detmolder</strong> Stadtarchivs referierte<br />
über Aufgaben, Sinn und Arbeitsweise<br />
eines Archivs. Sie erläuterte<br />
anhand von Dokumenten aus der<br />
Passend zur Passionszeit hat sich<br />
die Lippische Landeskirche in Kooperation<br />
mit dem Bestattungsinstitut<br />
wegezumabschied dem Thema<br />
„Sterben, Tod und Weiterleben im<br />
Märchen“ gewidmet. Die Bielefelder<br />
Märchenerzählerin Simone Warken<br />
nahm rund 70 Gäste in der „Werk-<br />
Halle“, Kreativ-Ort des Bestatters<br />
Hanno Ramrath in Detmold-Heidenoldendorf,<br />
durch Erzählungen und<br />
Harfenmusik mit auf eine Reise in die<br />
Mystik der Märchenwelt. Internationale<br />
Erzählungen verarbeiten uralte<br />
Volksweisheiten in magischen Bildern<br />
und vermitteln tiefe Einsichten.<br />
Sie erzählen von der letzten Reise<br />
des Lebens in unterschiedlicher<br />
Weise, spiegeln die eigene Innenwelt<br />
und ermutigen, sich mit dem Thema<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Sabine Hartmann, Referentin für<br />
ökumenisches Lernen der Lippischen<br />
Landeskirche, betonte, dass es auch<br />
für Jesus in Gethsemane nicht leicht<br />
gewesen sei, seinen Tod vor Augen<br />
zu haben. Letztlich aber habe er sein<br />
Sterben akzeptiert. „Christinnen und<br />
Christen können darauf vertrauen, in<br />
der Todesstunde von Gott getröstet<br />
zu werden und dürfen auf die Auferstehung<br />
hoffen.“<br />
Mit zarten Klängen der keltischen<br />
Im Mittelpunkt der Reihe „Vis-à-Vis“ stehen Aufführungen im Landestheater und Gottesdienste, die sich darauf beziehen<br />
Ein gerechter Weg für Schuld und Sühne<br />
Mit dem Schauspiel „Das Fest“<br />
nach dem gleichnamigen Film von<br />
Thomas Winterberg und Morgens<br />
Rukow hat sich das Landestheater<br />
einem brisanten Thema gestellt: dem<br />
Kindesmissbrauch. Solche Straftaten<br />
werden inzwischen häufiger<br />
bekannt. Dabei stammen die Täter<br />
nicht selten aus den oberen Schichten<br />
der Gesellschaft und nicht, wie vor<br />
Jahren geglaubt, nur aus einem sozial<br />
benachteiligten Milieu. Im Vis-á-Vis-<br />
Gottesdienst in der Martin-Luther-<br />
Kirche in Detmold zeigte Pfarrerin<br />
Christa Willwacher-Bahr einen Weg<br />
auf, wie den Opfern Gerechtigkeit<br />
widerfahren kann.<br />
In „Das Fest“ geht es um eine<br />
Familienfeier aus Anlass des 60. Geburtstags<br />
des erfolgreichen Hoteliers<br />
und Patriarchen Helge Klingenfeldt-<br />
Hansen. Freunde und Verwandte,<br />
darunter seine Ehefrau und die drei<br />
Kinder, finden sich zu dem Ehrentag<br />
ein. Obwohl sich gerade erst die ältere<br />
Tochter Linda das Leben genommen<br />
hatte, wollen die Anwesenden den Jubilar<br />
gebührend feiern. Dann hält der<br />
ältere Sohn Christian eine Tischrede.<br />
Darin beschuldigt er seinen Vater,<br />
ihn und seine Zwillingsschwester<br />
Linda als Kinder jahrelang sexuell<br />
missbraucht zu haben. Die Festgesellschaft<br />
ignoriert erst einmal das<br />
Geschehene und feiert weiter. Bis<br />
Lindas Abschiedsbrief auftaucht und<br />
die Demontage des Familienoberhaupts<br />
seinen Lauf nimmt. Chefdramaturg<br />
Dr. Christian Katzschmann<br />
sieht hier die Fassade einer gutbürgerlichen<br />
Familie demontiert. Sohn<br />
Christian decke Verschwiegenes auf<br />
und dringe auf schmerzvolle Weise in<br />
verstörende familiäre Abgründe vor.<br />
Ab Ende gebe es für den zynischen<br />
Kinderschänder keine Verzeihung,<br />
sondern nur die Ächtung.<br />
Mitten im Geschehen,<br />
wie es sein kann<br />
In kurzen Anspielszenen beziehen<br />
die Schauspieler Kerstin Klinder<br />
(„Mutter“), Markus Hottgenroth<br />
(„Christian“) und Marie Luisa Kerkhoff<br />
(„Schwester“, die aus Lindas<br />
Abschiedsbrief liest) die Gottesdienstbesucher<br />
in das Bühnengeschehen<br />
ein. Ergänzt durch Beiträge<br />
von Friderike Miketic mit Gedanken<br />
zur Familie, Margarethe Kelm zu<br />
familiären Strukturen und Pauline<br />
Heuwinkel mit ihren praktischen<br />
Erfahrungen aus der Kinderpsychiatrie.<br />
Angesichts solch schlimmer<br />
Verbrechen lasse sich „Liebe Deinen<br />
Nächsten“ und „Halt auch die andere<br />
Wange hin“ schwerlich durchhalten,<br />
so Pfarrerin Willwacher-Bahr.<br />
Also dann doch lieber wegschauen,<br />
Geschehenes unter den Teppich<br />
kehren? Und überhaupt: Darf ein<br />
Christenmensch schlecht über einen<br />
anderen reden? Wenn Leidende Rache<br />
als Vergeltung fordern, sei das<br />
nachvollziehbar – so wie es im Psalm<br />
58 von Gott als gerechten Richter<br />
gefordert wird. Für die Menschen<br />
im Alten Testament bedeutete allein<br />
die Rache, geschehenes Unrecht<br />
wiedergutzumachen. Auch heute<br />
verlangen Opfer und die Gesellschaft<br />
nach einem Ausgleich von Schuld<br />
Von Arnold Pöhlker<br />
<strong>Detmolder</strong> Gästeführer erhalten weitere Qualifikation<br />
„Gemeinsam unterwegs“<br />
<strong>Detmolder</strong> Geschichte wie man als<br />
interessierter Gästeführer an gewünschte<br />
historische Informationen<br />
gelangen kann um die Vermittlung,<br />
insbesondere historischer Orte und<br />
Ereignisse, korrekt weiter geben<br />
zu können.<br />
durch Sühne. Aber Rache sei kein<br />
geeigneter Weg. Besser sei es, „das<br />
Gebiss des jungen Löwen zu zerschlagen“,<br />
wie es in der alten Sprache<br />
von Psalm 58 zum Ausdruck kommt.<br />
Ihn unfähig zu machen, aber nicht zu<br />
töten. Für Christian im Schauspiel<br />
habe es Genugtuung gebracht, das<br />
Verbrechen seines Vaters öffentlich<br />
zu machen. So habe er erreicht, dass<br />
sich dieser seiner Tat stellen und<br />
Verantwortung dafür übernehmen<br />
Widmen sich in der Martin-Luther-Kirche dem brisanten Thema Kindesmissbrauch (v.l.) Friederike Miketic, Pfarrerin Christa Willwacher-<br />
Bahr, Margarethe Kelm, Pauline Heuwinkel sowie die Schauspieler Kerstin Klinder, Marie Luisa Kerkhoff und Markus Hottenroth.<br />
Foto: Arnold Pöhlker<br />
Alle Teilnehmer waren mit großem<br />
Engagement und viel Freude<br />
bei Sache und erhielten nach der<br />
siebenstündigen Fortbildung ein<br />
weiteres Zertifikat. Die nächste<br />
Fortbildungsveranstaltung des Vereins,<br />
der dem Bundesverband der<br />
<strong>Detmolder</strong> Gästeführer: (v.l.) Hermann-F. Janssen, Sonja Voss, Ingrid Niehaus, Ursula Hoffmann-Kuhfuß,<br />
Elke-Busch-Borsdorf, Gesa Schuddeboom, Regina Schild, Andreas Linde, Claudia Diekmann, Henning<br />
Diekmann, Susanne Kersting, Ulrike Knappstein-Zimmerhof, Jürgen Rubart, Dr. Bärbel Sunderbrink<br />
und Gunther Ahlers.<br />
Erzählabend mit Harfenmusik in Detmold mit 70 Gästen<br />
Sterben und Tod im Märchen<br />
An der keltischen Harfe: Simone Warken.<br />
Gästeführer in Deutschland (BVGD)<br />
angehört, ist für November 2018<br />
geplant. „Gemeinsam unterwegs“<br />
sind <strong>Detmolder</strong> Gästeführer mit<br />
vielen interessierten Gästen, ganz<br />
besonders natürlich auch beim 118.<br />
Deutschen Wandertag in Detmold.<br />
Harfe stimmte Simone Warken die<br />
Besucher auf fabelhafte Geschichten<br />
ein, die sie auswendig und mit<br />
vitalem Ausdruck vortrug. Ihre<br />
spannende Erzählweise, die Intonation,<br />
Mimik und Gestik einbezieht,<br />
verzauberte die Hörer.<br />
Bei den Gebrüdern Grimm erhält<br />
der Tod ein lebendiges Gesicht. Als<br />
„Gevatter Tod“ macht er alle Menschen<br />
gleich und wird ein Freund<br />
des armen Mannes. Akzeptiert dieser<br />
die Spielregeln des Todes, erzielt er<br />
kurzfristig Erfolg und Reichtum.<br />
Versucht er den Tod hinters Licht<br />
zu führen, muss er sterben. Alte Erzählungen<br />
aus Rumänien allgemein,<br />
Transsylvanien insbesondere und aus<br />
Bulgarien brachten verschiedene<br />
Lebenssituationen, Landschaften<br />
und Kulturen nahe. Oft erhält der<br />
Tod hier eine positive Wendung. In<br />
dem Zigeunermärchen „Der Tod als<br />
Geliebter“ verliert der Tod seine Bedrohlichkeit,<br />
indem sich eine junge<br />
einsame Frau in ihn verliebt, als er<br />
als attraktiver Mann bei ihr einkehrt.<br />
Aus Liebe folgt sie ihm freiwillig und<br />
stirbt. „Sie reichte ihm lächelnd die<br />
Hand und folgte ihm“.<br />
Viele Hörer schlossen die Augen<br />
und ließen sich von den Geschichten<br />
einfangen. Meditative Zwischenspiele<br />
der Harfe sensibilisierten für eine<br />
jenseitige Märchenwelt. Die Harfe,<br />
eines der ältesten Instrumente der<br />
Menschheit, öffnet mit sphärischen<br />
Klängen transzendente Ebenen, gilt<br />
sie doch als Instrument der Engel.<br />
Wein und Informationsstände vom<br />
Eine-Welt-Laden Alavanyo und vom<br />
Buchhaus am Markt in Detmold<br />
bereicherten den Abend.<br />
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um mit dem<br />
Motorrad-Führerschein zu beginnen<br />
Der beste Vorsatz für 2018<br />
lautet „Freiheit“!<br />
Weniger Stress, mehr Sport und keine<br />
Zigaretten mehr: An jedem ersten Januar<br />
fassen wir die gleichen guten Vorsätze,<br />
um sie dann spätestens Ende Februar<br />
vergessen oder resigniert aufgegeben zu<br />
haben. Was fehlt, ist meist die richtige<br />
Motivation – und die ist umso stärker, je<br />
positiver die Vorstellungen sind, die man<br />
mit dem Ziel verbindet, und je überzeugter<br />
man von seiner Erreichbarkeit ist.<br />
Warum also das Jahr nicht einmal mit einem<br />
Vorsatz beginnen, der konkret genug<br />
ist, um ihn umzusetzen, der einen großen<br />
Spaß- und Freiheitsgewinn bedeutet und<br />
gleichzeitig zu mehr Bewegung an der<br />
frischen Luft führt? Die Rede ist vom<br />
Motorradführerschein. „Viele hätten ihn<br />
gern“, weiß Rainer Münchgesang, Inhaber<br />
der Fahrschule Winkler. „Aber den meisten<br />
fällt das erst im Frühling ein, wenn mit<br />
den ersten warmen Sonnenstrahlen die<br />
Biker wieder auf den Straßen unterwegs<br />
sind. Oft ist das Jahr dann schon verplant,<br />
oder die Leute rechnen sich aus, dass die<br />
Motorrad-Saison schon wieder zu Ende<br />
ist, bis sie mit den Prüfungen durch sind<br />
– und verschieben den Spaß aufs nächste<br />
Jahr.“ Woran viele nicht denken: April<br />
und Mai sind perfekt geeignet, um schon<br />
muss. Hierdurch sei sein Empfinden<br />
nach Vergeltung befriedigt worden.<br />
„Dabei ist man dann vielleicht nicht<br />
so weit entfernt von der christlichen<br />
Nächstenliebe“, so die Pfarrerin.<br />
einmal die Theorie zu machen<br />
und im Frühling dann<br />
mit der Praxis zu starten. „12<br />
Sonderfahrten sind nötig,<br />
die Zahl der Übungsfahrten<br />
ist nicht festgelegt und<br />
variiert je nach Begabung<br />
und Vorkenntnissen“, so<br />
Rainer Münchgesang. Auch<br />
eine gute Ausbildung trägt<br />
dazu bei, Übungsfahrten<br />
zu reduzieren. „Fahrlehrer,<br />
die im Auto den Motorrad-<br />
Schülern hinterherfahren,<br />
gibt es bei der Fahrschule<br />
Winkler nicht“, erklärt<br />
der engagierte Fahrschulinhaber.<br />
„Biker werden bei uns<br />
nur von leidenschaftlichen<br />
Bikern ausgebildet, die bei<br />
den Fahrstunden live dabei<br />
sind und wichtige Tipps und<br />
Tricks aus der Praxis vermitteln<br />
können.“ Wer jetzt<br />
bei einer guten, auf Biker<br />
spezialisierten Fahrschule<br />
in die Theorie einsteigt,<br />
hat also beste Chancen,<br />
spätestens im Sommer auf<br />
zwei Rädern durchzustarten<br />
– und das gute Gefühl,<br />
endlich mal einen Neujahrs-<br />
Vorsatz verwirklicht zu<br />
haben, gibt es noch dazu.<br />
Fragen zum Motorrad-<br />
Führerschein beantwortet<br />
Rainer Münchgesang gern<br />
unter der Durchwahl 05231-<br />
23315 oder direkt in der<br />
Fahrschule: Fahrschule<br />
Winkler, Lemgoer Straße<br />
53, 32756 Detmold.<br />
01 60 / 539 08 52