Jahresbericht 2006 - Freiwillige Feuerwehr Luhe-Markt
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en die richtige Sitzposition, Lenk- und Blicktechnik im Slalomparcour, verschiedene<br />
Bremsmethoden auf griffigen und glatten Fahrbahnbelägen, Bremsen und Ausweichen<br />
vor Hindernissen, Kurvenfahren in der Kreisbahn und dabei die "Fliehkräfte" entdecken;<br />
Erprobung von Gegenmaßnahmen beim Über- und Untersteuern des Fahrzeugs, Ergänzung<br />
des fahrpraktischen Teils durch Gespräche über Themen wie verschiedene<br />
Bremsmethoden oder Fragen zur Fahrphysik (Wirkung von ABS und ESP etc.) und<br />
Aufgreifen psychologischer Fragen wie Auswirkungen von Stress und Ablenkung auf<br />
das Reaktionsvermögen. Für Kommandant Daniel Müller war dies ein wichtiger Schritt<br />
zur Sicherheit im <strong>Feuerwehr</strong>dienst, schließlich fahren die meisten <strong>Feuerwehr</strong>frauen und<br />
-männer bei Alarm mit dem Pkw zum Gerätehaus. "Gerade in letzter Zeit gab es in<br />
Deutschland häufiger Unfälle bei Alarmfahrten, die teilweise leider auch tödlich endeten",<br />
mahnte Müller. Als weiterer Schritt folgt ein Fahrtraining mit den <strong>Feuerwehr</strong>fahrzeugen.<br />
Erstes Fahrsicherheitstraining mit den Einsatzfahrzeugen<br />
"Langsam, denn es pressiert", lautet ein Motto bei den <strong>Feuerwehr</strong>en. Hin und wieder<br />
geraten die Helfer bei Einsatzfahrten selbst in brenzlige Situationen. Um dem vorzubeugen,<br />
veranstalteten die Wehren aus <strong>Luhe</strong> und Oberwildenau ein Sicherheitstraining<br />
für die Fahrer der Einsatzfahrzeuge. Der Organisator, Kommandant Daniel Müller aus<br />
<strong>Luhe</strong>, konnte als kompetenten Ausbilder den Fahrlehrer Hans Fick gewinnen. Fick,<br />
selbst stellvertretender Kommandant in Mitterteich, hatte so ein Training schon öfter für<br />
<strong>Feuerwehr</strong>en veranstaltet. Grundlage des Trainings bildet ein Konzept welches in Zusammenarbeit<br />
von Bayerischen Fahrlehrerverband, Innenministerium und LFV erarbeitet<br />
wurde. 15 Männer und eine Frau saßen hinter dem Steuer der vier verschiedenen<br />
Einsatzfahrzeuge. "<strong>Feuerwehr</strong>autos sind nicht mit normalen Fahrzeugen oder Lastwägen<br />
zu vergleichen", erklärte Ausbilder Hans Fick. "Der hohe Schwerpunkt sowie das<br />
Löschwasser im Tank machen es dem Fahrer nicht gerade leicht, das Auto in Extremsituationen<br />
zu beherrschen", erläuterte der Fahrlehrer die Schwierigkeiten; vor allem weil<br />
viele Einsatzfahrten bei Regen, Schnee und Eis stattfänden. Nach dem Theorieunterricht<br />
im <strong>Luhe</strong>r Gerätehaus am Vortag waren die Teilnehmer in der Praxis gefordert. Im<br />
Gewerbegebiet "Obere Tratt" legten sie sich den ganzen Samstag mächtig ins Zeug.<br />
Bei den ersten Übungen ging es darum, die Ausmaße des Fahrzeugs besser einschätzen<br />
zu lernen. So musste zum Beispiel auf engstem Raum gewendet, die Fahrzeugbreite-<br />
und Höhe mittels Pylonen und einer Latte auf Stativen geschätzt und dann<br />
durchfahren werden. Weitere Übung war ein Fahrspurwechsel im Rückwärtsgang, bei<br />
dem die Pylonen nicht angefahren werden durften. Bei diesen Übungen kam es auf die<br />
gute Verständigung zwischen dem Fahrer und den Einweisern an. Dann wurden Geschwindigkeit<br />
und Schwierigkeitsgrad langsam gesteigert. Mit 30 Stundenkilometern<br />
meisterten die Maschinisten einen Slalom aus Pylonen vorwärts und dann in Schrittgeschwindigkeit<br />
rückwärts. Sie fuhren eine Kreisbahn ab und mussten mit ihren Autos vor<br />
einem plötzlich auftauchenden Hindernis abbremsen. Dem richtigen Bremsen, egal ob<br />
auf trockener oder nasser Fahrbahn, galt das größte Augenmerk des Ausbilders. Mit<br />
einer nassen Plane simulierte Fick eine schneebedeckte Fahrbahn. Schnell wurden die<br />
unterschiedlichen Eigenschaften der Einsatzfahrzeuge, zum Beispiel ob mit oder ohne<br />
ABS, deutlich. Ihr Reaktionsvermögen bewiesen die Fahrer, als sie von 50 Stundenkilometer<br />
auf schneebedeckter Fahrbahn abbremsen und dann auch noch einem Hindernis<br />
ausweichen mussten. Filmreif war die Vollbremsung auf einseitig glatter Straße:<br />
Fahrzeuge ohne ABS drehten sich dabei quer zur Fahrbahn. Imposant waren auch die<br />
Vollbremsungen bei normalen Straßenverhältnissen. Die Teilnehmer mussten vor dem<br />
Absolvieren der Prüfung mit einem Leitkegel die Stelle markieren, von der sie dachten,<br />
dass das Fahrzeug dort zum Stehen kommen würde. Die Übungen wurden in voller<br />
Schutzkleidung und mit voll besetzten Fahrzeugen absolviert. Dabei erlebte so man-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der <strong>Freiwillige</strong>n <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Luhe</strong> <strong>2006</strong> 23