ANlAGENTECHNOlOGIE Leichtmetall - Otto Junker GmbH
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PRODUKTION Edelstahlgießerei<br />
Die rechnerische Simulation – Das moderne Handwerkzeug<br />
der Gießer<br />
Vor ca. 30 Jahren legte Prof. Dr. Dr. e.h. Peter Sahm vom<br />
Gießerei-Institut der RWTH Aachen den Grundstein der<br />
rechnerischen Simulation, die in den Anfängen mit den Aussagen<br />
wie „da kommen die Bildschirmgießer“ jedoch von<br />
der Gießerwelt belächelt wurde.<br />
Die Klientel der Gießer erkannte dann aber sehr schnell die<br />
großen Vorteile dieser Technik. Teure Vorversuche bis zur<br />
optimalen Auslegung von Gussteilen konnten durch die<br />
rechnerische Simulation ersetzt werden.<br />
Die Zeitersparnis war ebenfalls von erheblicher Bedeutung,<br />
da die Modelländerungen und Optimierungsschritte nicht<br />
mehr aufwendig an dem Modell bzw. an der Form erfolgten,<br />
sondern direkt am Computer.<br />
Die Edelstahlgießerei der OTTO JUNKER <strong>GmbH</strong> hatte diese<br />
Möglichkeiten sehr früh erkannt und unterstützte die Weiterentwicklung<br />
dieser Technik mit Forschungsprojekten, die von der<br />
OTTO JUNKER Stiftung finanziert wurden.<br />
Bereits seit 1992 ist die rechnerische Simulation in der Edelstahlgießerei<br />
erfolgreich im Einsatz. Dieses Werkzeug ist gerade für<br />
Kundengießer, die im Projektgeschäft tätig sind, von größter<br />
Bedeutung. In der Regel werden im Projektgeschäft Bauteile nur<br />
in geringen Stückzahlen gegossen, so dass Fehlabgüsse oder<br />
aufwendige, praktische Vorversuche zur Auslegung des Bauteils<br />
nicht wirtschaftlich wären. Daher wird die rechnerische Simulation<br />
dazu genutzt, komplexe Bauteile mit hohen Güteanforderungen<br />
im Vorfeld zu optimieren.<br />
Das Ziel bei der rechnerischen Simulation besteht darin, die theoretisch<br />
ermittelten Gieß- und Anschnittparameter auf die Praxis<br />
zu übertragen. An dieser Stelle soll ein Maschinenbett mit einem<br />
Gießgewicht von ca. 2.300 kg als Beispiel dienen, das über die<br />
rechnerische Simulation iterativ hinsichtlich des Formfüllungsverhaltens<br />
(Bild 1) und des Erstarrungsverhaltens (Bild 2) am Computer<br />
optimiert wurde. Der Prototyp (Bild 3) bestätigt bei der<br />
Qualitätsprüfung die Simulationsergebnisse eindrucksvoll.<br />
Die rechnerische Simulation bietet viele Möglichkeiten,<br />
sowohl den Fertigungsablauf als auch die Produktqualität<br />
bereits in der Ausarbeitungs- und Konstruktionsphase wirtschaftlich<br />
effizient zu gestalten.<br />
Elmar Westhoff (Tel. +49 2473 601 400)<br />
Bild 1: Formfüllungssimulation als Funktion des Temperaturgra-<br />
dienten.<br />
Bild 2: Erstarrungssimulation als Funktion des Temperaturgradienten.<br />
Die Erstarrungssimulation schließt sich an die Formfüllungssimulation<br />
an.<br />
Bild 3: Maschinenbett – Prototyp<br />
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