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Herzog Loibner Magazin 2017

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Der Goldpreis ist allerdings, anders als die meisten anderen<br />

Anlageklassen, von seinen historischen Höchststanden noch<br />

weit entfernt: Das historische Allzeithoch wurde, in heutiger<br />

Kaufkraft gerechnet, im Jahr 1980 erreicht. Damals stand<br />

Gold bei 850,00 USD pro Unze, was inflationsbereinigt<br />

einem heutigen Wert von etwa 2.300 USD entspricht. Nach<br />

einer sensationellen Rallye zwischen 2001 und 2011, als<br />

Gold von etwa 300 USD auf bis zu 1900 USD anstieg,<br />

folgte ein schmerzhafter Absturz, der das gelbe Metall auf<br />

knapp über 1000 USD sinken liess.<br />

Doch als die Abgesänge am Lautesten waren, drehte die<br />

Stimmung und Gold setzte zu einer Aufholjagd an, die bis heute<br />

andauert. So bildete Gold bei 1200 US-Dollar einen wichtigen<br />

Boden aus. Preise jenseits dieser Marke würden auf den Minenbetreibern<br />

lasten, die nicht mehr profitabel arbeiten könnten<br />

und die Produktion kürzen müssten. Ein weiterer Grund in den<br />

Goldkauf zu investieren, aber längst nicht der einzige.<br />

Denn die Liste für Investment-Gründe ist lang: So wurden die<br />

weltweiten Finanzmärkte in den vergangenen Jahren gleich<br />

mehrfach durch einige überraschende politische Wendungen<br />

durcheinander gewirbelt. Mit dem sogenannten Brexit oder<br />

der Wahl von Donald Trump rechnete kaum jemand an den<br />

Börsen. Und auch wenn sich die Märkte schnell erholten,<br />

bestehen weiterhin grosse Zweifel an der Nachhaltigkeit bei<br />

Aktien und Co. Denn die Kurse befinden sich auf Rekordhochs,<br />

die Unternehmensgewinne und die Konsumlaune in den<br />

wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt aber hinken dieser<br />

Entwicklung hinterher. Der Börsen-Boom, der immer wieder<br />

neue Anleger in Aktien treibt, wird vor allem auf Pump<br />

finanziert: Die Notenbanken pumpten in den vergangenen<br />

Jahren exzessiv Geld in die Märkte, um die Konjunktur<br />

anzuregen. Profitiert haben jedoch vor allem Spekulanten,<br />

die billiges Geld für ihre Transaktionen bekamen. Die<br />

Inflationsrate, die inzwischen wieder ansteigt, reagierte nicht<br />

auf die Massnahmen der Notenbanken. Ihr Anstieg resultiert<br />

grösstenteils aus der Trendwende beim Ölpreis. Und die<br />

Eingriffe in die Märkte führten zu einer gefährlichen Situation:<br />

Einerseits liegen die Zinsen weiterhin auf Rekordtief,<br />

andererseits zieht die Inflation an. Notenbanken wie die „Fed“<br />

oder die „EZB“ können die Leitzinsen nicht in nennenswertem<br />

Umfang anheben, weil sie sonst den Schuldendienst ihrer<br />

Regierungen verteuern – dies würde insbesondere den<br />

südlichen Eurostaaten das Genick brechen. Die Zeche zahlt der<br />

Sparer. Seine Rücklagen werden real negativ verzinst und so<br />

auf lange Sicht weniger wert.<br />

Gegenüber anderen Finanzprodukten bietet Gold diverse<br />

Vorteile. So beinhaltet Gold – anders als bei vielen Anlageklassen<br />

– kein Zahlungsversprechen, das ausfallen kann.<br />

Firmen können pleite gehen und Aktien wertlos werden,<br />

Anleihen können platzen und Währungen abgeschafft werden,<br />

doch Gold muss von niemanden auf der Welt in seinem eigentlichen<br />

Wert garantiert werden. Es ist ein unabhängiger Wert<br />

und wird gelegentlich auch als Ersatzwährung verstanden, was<br />

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