Emissionen fluorierter Treibhausgase in Deutschland 2008 ... - zvkkw
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<strong>Emissionen</strong> <strong>fluorierter</strong> <strong>Treibhausgase</strong> 1995 bis <strong>2008</strong> 16<br />
galten, die <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> geforderte Baustoff-Brandklasse B 2 für ihre gesamte<br />
Produktpalette 13.<br />
4. Dosieraerosole, andere Aerosole und Lösemittel<br />
Bis 2002 hatten mediz<strong>in</strong>ische Dosieraerosole mit FCKW und danach HFKW die<br />
Hälfte des Marktes an treibgasfreie Pulver<strong>in</strong>halatoren verloren. Seitdem liegen die<br />
HFKW-<strong>Emissionen</strong> aus der Anwendung mediz<strong>in</strong>ischer Sprays relativ konstant bei<br />
200 t/a. Mittelfristig erwarten wir ke<strong>in</strong>e wesentliche Veränderung.<br />
Die <strong>Emissionen</strong> aus nichtmediz<strong>in</strong>ischen („anderen“) Aerosolen waren bereits 1995<br />
niedrig – gemessen an den historischen Mengen Ende der siebziger Jahre des 20.<br />
Jahrhunderts. Mit diesen Aerosolen s<strong>in</strong>d heute nur noch e<strong>in</strong>ige technische Sprays<br />
(e<strong>in</strong>schl. e<strong>in</strong>es so genannten Haushalts-Rohrre<strong>in</strong>igers) geme<strong>in</strong>t sowie so genannte<br />
"Novelties". Letztere umfassen Dekorationssprays und re<strong>in</strong>e Spaßprodukte, wie z.B.<br />
Signalhörner oder Luftschlangensprays.<br />
Das Inverkehrbr<strong>in</strong>gen von HFKW-haltigen Novelties ist ab dem 4. Juli 2009 durch<br />
die EU F-Gase-Verordnung verboten. Im Vorgriff darauf nahm 2007 die Verwendung<br />
dieser (ausschließlich importierten) Sprays erstmals kräftig ab – von 80 t auf etwa 40<br />
t - und ist <strong>2008</strong> weiter auf etwa 25 t (HFKW-134a) gesunken. Der bereits 2006<br />
e<strong>in</strong>setzende europäische Abwärtstrend war <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> wegen der Fußball-<br />
Weltmeisterschaft aufgehalten worden, die e<strong>in</strong>en Verbrauchsanstieg von<br />
Signalhörnern ausgelöst hatte.<br />
Obwohl HFKW <strong>in</strong> technischen Aerosolen nicht verboten werden, sche<strong>in</strong>en ihren<br />
Abfüllern und Anbietern <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> diese Treibgase an Zukunftssicherheit<br />
e<strong>in</strong>gebüßt zu haben. Vermehrt konnte HFKW-Ersatz durch brennbare Treibmittel<br />
festgestellt werden. Die HFKW-Mengen g<strong>in</strong>gen seit 2004 von 170 auf 120 t zurück.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs blieb auch <strong>2008</strong> die HFKW-Menge für den größten E<strong>in</strong>zelposten der<br />
"anderen" Aerosole unverändert hoch: etwa 30 t (2007: 45 t) für e<strong>in</strong> so genanntes<br />
Haushaltsspray gegen Rohrverstopfung. Für diesen Rohrre<strong>in</strong>iger wird HFKW-134a<br />
e<strong>in</strong>gesetzt, damit sich im Rohr ke<strong>in</strong>e explosiblen Gase bilden. Selbst <strong>in</strong><br />
Abfüllerkreisen gilt diese Anwendung, die zu erheblichem Teil <strong>in</strong> die USA exportiert<br />
wird, als umstritten.<br />
HFKW-Lösemittel <strong>in</strong> <strong>in</strong>dustriellen Oberflächenre<strong>in</strong>igungsanlagen s<strong>in</strong>d von marg<strong>in</strong>aler<br />
Bedeutung, weil die Gesetzgebung gegenüber chlorierten und fluorchlorierten<br />
Vorläufersubstanzen bereits vor der HFKW-Markte<strong>in</strong>führung zu e<strong>in</strong>er breiten Palette<br />
von Alternativen geführt hatte.<br />
13 Zu E<strong>in</strong>zelheiten der Umstellung auf brennbare Treibmittel sowie zu den aus Sicherheitsgründen<br />
noch erlaubten HFKW-Restmengen siehe das Gutachten für das Umweltbundesamt (FKZ 363 01<br />
196) „HFKW-haltige Treibgase <strong>in</strong> PU-Montageschaum. Bewertung der Emissionsreduktionspotenziale<br />
von Montageschäumen im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e Konkretisierung der Regelungen nach §9(1)<br />
der Verordnung (EG) 842/2006“. Verfasser: Öko-Recherche. Dessau, Januar 2009.