Emissionen fluorierter Treibhausgase in Deutschland 2008 ... - zvkkw
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<strong>Emissionen</strong> <strong>fluorierter</strong> <strong>Treibhausgase</strong> 1995 bis <strong>2008</strong> 17<br />
5. Feuerlöschmittel<br />
Bei Feuerlöschmitteln, dem ehemals großen Bereich der ozonschicht-zerstörenden<br />
Halone, spielen HFKW wie HFKW-227ea, -236fa und der seit 2005 e<strong>in</strong>gesetzte<br />
HFKW-23 e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle. Für den Brandschutz von EDV-Räumen<br />
werden meistens andere Löschmittel e<strong>in</strong>gesetzt. Allerd<strong>in</strong>gs hat <strong>2008</strong> der <strong>in</strong>ländische<br />
Neuverbrauch des bedeutendsten HFKW-Löschmittels 227ea wieder zugenommen,<br />
von 9,4 t (2007) auf 15,4 t (<strong>2008</strong>). Damit ist der jahrelange Abwärtstrend bei diesem<br />
Löschmittel e<strong>in</strong>stweilen gestoppt. Im Jahr 2000 war aber noch die fünffache Menge<br />
davon im Inland verkauft worden. Die jährlichen <strong>Emissionen</strong> durch Löschen,<br />
Schwund und Fehlalarm zusammen betragen etwa 1% des Bestands. Im Jahr <strong>2008</strong><br />
nahm auch das für mobile Systeme (vor allem bei der Bundeswehr) verwendete<br />
Löschmittel HFKW-236fa sprunghaft im Verbrauch zu – von 3,5 auf 12 t. Ob es sich<br />
dabei um e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>maligen Fall handelt oder um e<strong>in</strong>en Trend, ist gegenwärtig noch<br />
nicht feststellbar.<br />
6. Produktion, Halbleiter, Schutzgas<br />
HFKW-<strong>Emissionen</strong> aus der chemischen Herstellung von HFCKW und HFKW sowie<br />
aus der HFKW-Anwendung im Halbleitersektor und <strong>in</strong> der Magnesium<strong>in</strong>dustrie hatten<br />
sich 2007 gegenüber 2004 halbiert (von 74 auf 38 t). Die Hauptursache dafür lag <strong>in</strong><br />
der HFKW-Herstellung. Der Betreiber der Produktionsanlagen von HFKW, die Solvay<br />
Fluor & Derivate GmbH, hatte neue Messungen der Produktionsverluste<br />
durchgeführt und konnte daraufh<strong>in</strong> die bisherige Emissionsrate reduzieren.<br />
Im Jahr <strong>2008</strong> verr<strong>in</strong>gerten sich HFKW-<strong>Emissionen</strong> gegenüber dem Vorjahr nur im<br />
Halbleitersektor, während die HFKW-Schutzgasanwendung <strong>in</strong> Magnesiumgießereien<br />
deutlich zunahm. Der E<strong>in</strong>satz von HFKW ist hier politisch gewollt. HFKW-134a löst<br />
SF6 als Schutzgas ab, das seit 1.1.<strong>2008</strong> <strong>in</strong> Druckgießereien mit jährlichem Verbrauch<br />
über 850 kg verboten. Die technischen Umstellungsprobleme, die bei den vier<br />
betroffenen deutschen Betrieben aufgetreten waren, s<strong>in</strong>d rechtzeitig gelöst worden.<br />
Anzumerken ist, dass wir bei der Emissionsabschätzung ke<strong>in</strong>e Zersetzung des<br />
Schutzgases über der heißen Metallschmelze berücksichtigen, sondern Verbrauch<br />
und Emission gleichsetzen. Obwohl e<strong>in</strong>e Zersetzung unbestreitbar stattf<strong>in</strong>det, haben<br />
die neuen IPCC-Guidel<strong>in</strong>es von 2006 auf Standardwerte für den Emissionsfaktor<br />
verzichtet, weil der effektive Grad der Zersetzung von vielen Umständen abhängt wie<br />
Temperatur, Konzentration, Massenfluss, e<strong>in</strong>gesetztem Trägergas usw.