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Beer - bei Doblinger-Musikverlag

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Fotos: privat, www.koehnequartett.com<br />

stehen über meinen nächsten Jahren, über dem Rudiment von<br />

Zukunft, das ich noch habe. Meine Frau kenne ich nun seit 65<br />

Jahren. Sie ist in meinem Alter zur unabdingbaren Basis meiner<br />

Existenz geworden, wofür ich sehr dankbar bin, und ich hoffe,<br />

dass das noch einige Jahre so geht. Aber mit 89 möchte ich eigentlich<br />

sterben – schon deswegen, um meiner Frau den Rummel<br />

um meinen Neunziger zu ersparen.“<br />

Doch nicht nur von Cerhas Reaktion, sondern auch von seiner<br />

Musik waren Publikum und Kritik begeistert: „Ein Festkonzert<br />

zum 85. Geburtstag von Friedrich Cerha versammelte nahezu<br />

das gesamte Wiener Musikleben im Mozartsaal des Konzerthauses.<br />

Vier nach Entstehungszeit und Stil unterschiedliche<br />

Werke beleuchteten da<strong>bei</strong> die ganze Spannweite seines Schaffens<br />

und bestätigten neuerlich seinen Rang als bedeutendster<br />

österreichischer Komponist der Gegenwart. Kühn verschmelzen<br />

schon die zwischen 1949 und 1955 entstandenen Zehn Rubaijat<br />

des Omar Khajjam für Chor a cappella unterschiedliche Kompositionstechniken<br />

zu einem fesselnden Ganzen. Dann das Klarinettenquintett<br />

von 2004, berstend vor Ausdruckswillen und<br />

Aus dem romantischen Ansatz entwickelt sich eine neue Musik,<br />

die zwar dort ihre Anknüpfungspunkte hat, aber gleichzeitig<br />

eine ganz eigene Tonsprache findet, die dann im Konzert emotional<br />

berührte, im Aufeinandertreffen mit einem Schubert-Zitat<br />

Nur ein Hauch! und er ist Zeit – so auch der Titel des 2002<br />

uraufgeführten Werks – auch betroffen machte“, stellte Michael<br />

Wruss in den OÖ Nachrichten fest (15. Dezember 2010).<br />

Doch auch ein weiteres, auf der Vergangenheit basierendes<br />

Werk Schmidingers stand auf dem Programm, seine Zyklen für<br />

Streichquartett, „die allerdings eher philologisch an die Material-<br />

findung herangehen. Die Tonarten der <strong>bei</strong>den großen Mozart-<br />

Quartett-Reihen sind Ansatz für das Material, das sich aus sparsamen<br />

Tonwiederholungen langsam entwickelt, zur Dominanz<br />

der Quint findet, schließlich aus den Grundtönen stimmige Akkorde<br />

bildet und so formal und thematisch frei und eigenständig<br />

<strong>bei</strong>m Vorbild anknüpft. Alle Werke fanden in der Interpretation<br />

durch das hervorragende Koehne Quartett ihre ideale Entsprechung.<br />

Besonders reizvoll die Quintenpassage in Schmidingers<br />

Zyklen.“<br />

Für Georgina Szeless schöpfte Schmidinger <strong>bei</strong> <strong>bei</strong>den Werken<br />

zwar aus der Tradition, aber auch in der Schubert-Fortschreibung<br />

„keineswegs kopienartig, nicht ganz ohne Zitate, aber<br />

Friedrich Cerha: Klarinettenquintett<br />

(Partiturausschnitt)<br />

klang:echo<br />

mit überlegener Meisterschaft der Konstruktion gear<strong>bei</strong>tet […]<br />

Illuster auch die Mitwirkenden: Der Arnold Schoenberg Chor unter<br />

Erwin Ortner, der sensible Klarinettist Andreas Schablas mit<br />

einem von Ernst Kovacic angeführten, hochkarätigen Streichquartett;<br />

das Ensemble die reihe unter Heinrich Schiff mit dem<br />

exzellenten Cellisten Bruno Weinmeister und zuletzt HK Gruber<br />

als gewohnt skurriler Chansonnier. Ein wahrhaft würdiges Fest.“<br />

(Gerhard Kramer, Wiener Zeitung, 19./20. Februar 2011)<br />

„Am Abend seines 85. Geburtstages ehrte das Wiener Konzerthaus<br />

sein Ehrenmitglied, den österreichischen Komponisten-<br />

doyen, Dirigenten und prominenten Pädagogen Friedrich Cerha,<br />

der – auch als Lehrer – Wiens Musikleben jahrzehntelang entscheidende<br />

Impulse gab und bedeutende Komponisten ausbildete.<br />

[…] Zehn Rubaijat des Omar Khajjam für gemischten<br />

Chor a cappella – ein Hörgenuss vom Feinsten, perfekt dargeboten<br />

vom Arnold Schönberg Chor [...] Keine Frage: Das vielschichtige<br />

OEuvre Cerhas gehört zu den bedeutendsten Kulturschätzen<br />

unseres Landes!“ (Florian Krenstetter, Kronen Zeitung, 19.<br />

Februar 2011)<br />

ohne formalen Zusammenhang mit dem Vorbild und stark in<br />

der Absicht, seine Liebe zum Klanggeschehen auszudrücken.<br />

Von einer Adaption mehr entfernt er sich in seinen fünfsätzigen<br />

Zyklen für Streichquartett (2008/09), die keinen hörbaren Mozart<br />

darstellen. Die aufregenden harmonischen Wendungen<br />

verraten vielmehr einen verspielten Zugang zu Mozart, auf dessen<br />

Quartette Schmidingers Werk eine neue Sicht werfen will.<br />

Die schwierige Interpretation der Avantgarde-Stücke lag <strong>bei</strong>m<br />

in Wien stationierten australischen Koehne Quartett, einem auf<br />

diesem Gebiet führenden Damenensemble, das für seinen souveränen<br />

Einsatz lautstark bedankt wurde.“ (Neues Volksblatt,<br />

15. Dezember 2010)<br />

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