AN 01 2018
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SONNBLICK | KOLM-SAIGURN<br />
Der Sonnblick Verein betreibt in Kooperation mit der<br />
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik<br />
(ZAMG) das Observatorium auf dem Hohen Sonnblick<br />
in den Hohen Tauern und zu dessen Erreichbarkeit<br />
und Versorgung eine Seilbahn mit Werksverkehr.<br />
Diese Seilbahn von Kolm-Saigurn zum Observatorium<br />
wurde 1956 errichtet und seitdem über Jahre mit unterschiedlichen<br />
Standards erweitert und ausgestattet.<br />
Diese Seilbahn ist für Personentransport nur im<br />
Rahmen eines erweiterten Werksverkehrs zugelassen;<br />
diese Einstufung soll durch einen beschränkt öffentlichen<br />
Verkehr erweitert werden, der vom Sonnblick<br />
Verein kontrolliert wird.<br />
Das derzeitige Fahrzeug besteht aus einem Laufwerk<br />
und einer Kiste, die für einen Personentransport nicht<br />
mehr zeitgemäß ist und durch die offene Bauweise ein<br />
gewisses Gefährdungspotential für die beförderten<br />
Personen im Notfall darstellt. Auch die stark unterschiedlichen<br />
Neigungen des Fahrkorbes während der<br />
Fahrt erschwert den Transport von Messinstrumenten<br />
und Personen. Darüber hinaus besteht im sehr<br />
langen oberen Spannfeld eine relativ hohe Windempfindlichkeit,<br />
sodass die Anlage derzeit nur bei geringen<br />
Windgeschwindigkeiten betrieben werden kann<br />
und die Verfügbarkeit der Anlage entsprechend einschränkt.<br />
Ferner ist das Transportgewicht pro Fahrt<br />
derzeit mit 270kg limitiert und die Fahrzeit beträgt in<br />
einer Richtung ca. 20 Minuten.<br />
Aus diesen Gründen beabsichtigte der Sonnblick Verein,<br />
die bestehende Seilbahn auf der gleichen Trasse<br />
zu erneuern, mit nachstehenden Zielen:<br />
• geschlossenes Fahrzeug mit Neigungsausgleich<br />
• größere Nutzlast<br />
• hohe Windstabilität und dadurch höhere Verfügbarkeit<br />
• kürzere Fahrzeit<br />
Die Talstation (Spannstation) soll im bestehenden<br />
Gebäude untergebracht werden. Auf der Strecke wird<br />
eine Stütze auf einem Schwergewichtsfundament errichtet.<br />
In der Bergstation soll der Antrieb in den Gebäudebestand<br />
integriert werden. Der Kommandoraum<br />
und der Bahnsteig soll in Stahlbauweise mit<br />
Blechverkleidung talseitig an den Bestand angebaut<br />
werden. Zur Verankerung beider Tragseile wird in<br />
der Bergstation ein neuer Poller errichtet, der mithilfe<br />
neuer geotechnischer Strukturelemente verankert<br />
wird. Rodungen sind nicht erforderlich.<br />
Die Baumaßnahmen der Anlage begannen im Sommer<br />
2<strong>01</strong>7 und die Inbetriebnahme ist für Herbst 2<strong>01</strong>8<br />
vorgesehen.<br />
ARCHITEKTURNEWS