2018-4 OEBM Der Österreichische Baustoffmarkt - BAUDER - macht Dächer sicher
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a k t u e l l<br />
tu Studie<br />
Steildach besser als Flachdach. noch immer?<br />
früher war alles viel besser. zumindest für die erzeuger von<br />
dachdeckungsmaterialien bei ein- und zweifamilienhäusern. dort hatte das<br />
flachdach nämlich nichts zu suchen. das hat sich in den letzten Jahren radikal<br />
geändert. die architektenschuhschachtel ist derzeit die bevorzugte bauweise.<br />
schade, sagen nicht nur die dachziegel und betonsteinerzeuger. den bauherren und<br />
-damen entgeht dadurch vieles, aber nicht alles. die raumreserve geht verloren,<br />
dafür kommen aber langfristig höhere Kosten dazu. mittel- und langfristig betrachtet<br />
erweist sich das steildach als günstiger als ein flachdach sagt das institut für<br />
industriebau und interdisziplinäre bauplanung der tu Wien.<br />
In einer Fallstudie wurden der Lebenszyklus<br />
von Flachdächern und<br />
Steildächern (in ihrer ausgebauten und<br />
nicht ausgebauten Version) verglichen.<br />
Klarer Gewinner: das Steildach. Zwar<br />
ist dieses laut Studie, die von der Initiative<br />
„Pro Steildach“ unterstützt wurde,<br />
„anfänglich geringfügig teurer“, mittelund<br />
langfristig erweise sich das Steildach<br />
bei einem Einfamilienhaus aber entgegen<br />
landläufiger Meinung als günstiger.<br />
Unausgebaut birgt ein Steildach zudem<br />
eine Platzreserve für später: Durch einen<br />
Dachgeschoß-Ausbau kann die Bruttogeschoßfläche<br />
erhöht werden, während<br />
ein Haus mit Flachdach da schnell an<br />
seine Grenzen stößt.<br />
Die Auswirkungen des Flachdachtrends<br />
bei Einfamilienhäusern bekommt<br />
der Bedachungsfachhandel natürlich zu<br />
spüren. <strong>Der</strong> ÖBM hat dazu den Marktführer<br />
Austrodach befragt und folgende<br />
Antworten erhalten:<br />
ÖBM: Leider ist das Steildach ein seit<br />
Jahren schrumpfender Markt. Deshalb<br />
hat dieser Sortimentsbereich bei<br />
vielen Baustoff-Fachhändlern stark<br />
abgenommen. Ist das auch bei Ihnen<br />
so?<br />
Kloibhofer: Es ist richtig, dass auch<br />
bei uns der Steildachmarkt seit Jahren<br />
rückläufig ist. In den letzten beiden Jahren<br />
konnte man allerdings eine Abflachung<br />
dieses Abwärtstrends feststellen.<br />
Was kann dagegen unternommen werden?<br />
Durch unsere Konzentration auf wenige,<br />
ausgewählte Lieferanten im Steildachbereich<br />
ist es gelungen, nicht den<br />
gesamten Marktrückgang in unseren<br />
Zahlen abzubilden. Durch eine hohe<br />
Identifikation mit diesen Herstellern<br />
konnten wir die Marktanteile steigern.<br />
Dachbaumaterialien sind beratungsintensive<br />
Produkte. Wie schaffen Sie<br />
es, das dazu nötige Fachpersonal zu<br />
haben bzw. zu bekommen?<br />
Die richtigen Mitarbeiter im Unternehmen<br />
zu haben, wird eine der größten<br />
Herausforderungen der nächsten Jahre.<br />
Als Handel ist es grundsätzlich unsere<br />
Aufgabe alle relevanten Informationen<br />
unseres Marktes zu bündeln, zu filtern<br />
und zur Verfügung zu stellen – vorwiegend<br />
extern, aber mittlerweile auch intern.<br />
Durch die elektronische Aufbereitung<br />
und Bereitstellung der technisch<br />
wichtigen Daten ist es auch unseren<br />
Mitarbeitern schnell möglich, qualifizierte<br />
Antworten zu geben.<br />
JürGen KloibhoFer<br />
austrodach<br />
Ist die Digitalisierung der Geschäftsprozesse<br />
im Bedachungsfachhandel<br />
schon angekommen? Probleme/offene<br />
Fragen dazu? Zukünftige Entwicklung?<br />
Es ist sowohl positiv, aber auch negativ,<br />
dass im Bedachungs- bzw. Baustoffhandel<br />
die Digitalisierungsprozesse<br />
langsamer Einzug halten als in vielen<br />
vergleichbaren Branchen. Die Austro-<br />
Dach ist auf sehr viele zukünftige Technologien<br />
bereits vorbereitet. Wir sind<br />
uns aber <strong>sicher</strong>, diese Innovationen immer<br />
erst einzuführen, wenn auch unser<br />
Markt soweit ist. TectalogOnline ist ein<br />
Indiz dafür, dass die Digitalisierung in<br />
der AustroDach sehr weit fortgeschritten<br />
ist; mehr als 1000 regelmäßige Anwender<br />
überzeugen sich täglich davon.<br />
10 | 4 . <strong>2018</strong>