2018-4 OEBM Der Österreichische Baustoffmarkt - BAUDER - macht Dächer sicher
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Lehrlinge<br />
gute erfahrungen mit lehrlingen bei Quester<br />
es stimmt nicht, dass der baustoff-fachhandel für junge menschen nicht attraktiv<br />
ist, meint rene rieder, geschäftsführer von Quester, im interview mit dem Öbm.<br />
es sei nur ein vermarktungsthema. der beruf des bauproduktefachberaters sei<br />
interessant und biete hervorragende entwicklungsmöglichkeiten für engagierte<br />
nachwuchskräfte. investitionen in junge mitarbeiter rechnen sich bald, wenn man es<br />
richtig <strong>macht</strong>. man kann aber auch einiges falsch dabei machen, warnt rieder.<br />
lehrlingsbeauftragter bernd Sametz<br />
Ihre Erfahrungen mit den jungen<br />
Menschen? Besser geworden? Schlechter<br />
geworden? Gute Investition?<br />
Wir bei Quester haben ausgesprochen<br />
gute Erfahrungen mit jungen Mitarbeitern<br />
ge<strong>macht</strong>. Sie sind dann eine gute<br />
Investition, wenn man sich gut um sie<br />
kümmert und ihnen ein entsprechendes<br />
Umfeld bietet. Es wäre der falsche Weg,<br />
sie nur Regale einräumen und Prospekte<br />
einschlichten zu lassen. Dann sind sie<br />
gelangweilt und unterfordert und demich<br />
selbst habe im Jahr 1998 meine lehre zum baustoff-fachberater bei der firma Quester<br />
begonnen. nach meiner lehre wollte ich etwas neues sehen und habe daher für einige<br />
Jahre für einen mitbewerber gearbeitet.<br />
mit mitte 20 bin ich zu Quester zurückgekehrt und konnte mir dort schritt für schritt eine<br />
führungsposition erarbeiten. nachdem ich einige Jahre im außendienst tätig war, habe<br />
ich die leitung eines standorts übernommen und bin seit letzten Jahres leiter für die<br />
gesamte verkaufsregion süd und somit für insgesamt sieben standorte verantwortlich.<br />
fachkräftemangel ist heute in aller munde, daher finde ich es sehr wichtig, dass Quester<br />
lehrlinge ausbildet und so für nachwuchs sorgt. Junge menschen sind sehr lernfähig.<br />
für uns ist der vorteil, dass wir die Produktkenntnisse und verkaufstechniken vermitteln<br />
können, die uns wichtig sind und auf die wir Wert legen. ergänzend dazu unterreichten<br />
die berufsschulen sehr praxisbezogen und bereiten damit die lehrlinge sehr gut auf das<br />
berufsleben vor.<br />
bei Quester lernen die lehrlinge verschiedene abteilungen kennen, wie zb Keramik, baustoffe<br />
und baumarkt. so sehen sie, welcher bereich ihnen am besten gefällt und wo ihre<br />
stärken liegen. darauf aufbauend können dann individuelle Karrierepfade definiert werden.<br />
leider hat der handel– unverdient – nicht den besten ruf und somit ist es schwierig,<br />
motivierte lehrlinge zu bekommen. ich selbst bin aber ein gutes beispiel dafür, dass man<br />
gerade bei Quester mit engagement und einsatz mit einer lehre sehr gut Karriere machen<br />
und führungspositionen übernehmen kann. eine lehre ist aber auch natürlich in schulischer<br />
hinsicht keine sackgasse. alle, die hier mehr wollen, unterstützt Quester immer<br />
gerne bei einer lehre mit matura.<br />
rene rieder<br />
geschäftsführer<br />
Quester<br />
ÖBM: War es in den Branchen, in denen<br />
Sie vor Ihrer Tätigkeit bei Quester<br />
aktiv waren, auch so schwierig wie im<br />
Baustoffhandel, gut geeignete Mitarbeiter<br />
und Lehrlinge zu finden?<br />
Rene Rieder: <strong>Der</strong> Kampf um die besten<br />
Talente ist, denke ich, in allen Bereichen<br />
und Industrien gleich intensiv.<br />
Einmal ist es die Branche, einmal das geographische<br />
Thema. Aber ja, in meiner<br />
Vergangenheit in der Maschinenbauindustrie<br />
und als Zulieferer im Automotive-<br />
und Aerospace- Bereich war es auf<br />
den ersten Blick schon leichter, Lehrlinge<br />
zu begeistern. Denn unter einem<br />
klingenden PKW- oder einem Flugzeughersteller<br />
ist es für auch für einen jungen<br />
Menschen leichter, sich etwas vorzustellen.<br />
Allerdings gilt das nur für den<br />
ersten Blick, auf den zweiten – und das<br />
entspricht dann der Realität – war auch<br />
in diesen Industriesegmenten die Anzahl<br />
der offenen Stellen deutlich höher als die<br />
besetzten und die Zulieferbetriebe müssen<br />
sich mit den OEMs um die Talente<br />
matchen.<br />
Warum ist das gerade in unserer<br />
Branche so? Wir kämpfen nicht gegen<br />
andere Baustoffhändler, sondern gegen<br />
den Einzelhandel, der sehr attraktive Pakete<br />
anbietet. <strong>Der</strong> Lehrberuf des Baustofffachhändlers<br />
ist ein sehr reizvoller,<br />
man muss das nur ordentlich und richtig<br />
verkaufen. Das ist ein Vermarktungsthema<br />
wie jedes andere auch.<br />
20 | 4 . <strong>2018</strong>