Teilhabe und Unterstützung für Menschen mit Behinderung - v ...
Teilhabe und Unterstützung für Menschen mit Behinderung - v ...
Teilhabe und Unterstützung für Menschen mit Behinderung - v ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die realitätsnahen Produktions- <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen fördern zum einen das Selbstwertgefühl <strong>und</strong> die<br />
Integrationschancen der <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong>. Auf der anderen Seite kann der da<strong>mit</strong> verb<strong>und</strong>ene Leistungs<strong>und</strong><br />
Produktionsdruck <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong> nicht immer vollständig weitergegeben werden. Zudem wird es<br />
zunehmend schwieriger, Einfachstarbeiten <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> schweren geistigen <strong>Behinderung</strong>en einzuwerben <strong>und</strong> <strong>mit</strong><br />
knapper werdenden Ressourcen die nötige Förderung <strong>und</strong> Pflege sicher zu stellen. Trotz dieser Rahmenbedingungen,<br />
denen wir uns stellen müssen, sind wir weiterhin darum bemüht, unserem Auftrag nach Integration von Produktivität<br />
<strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung jedes Einzelnen nachzukommen.<br />
Tagesförderung <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> hohem <strong>Unterstützung</strong>sbedarf<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong> im Erwerbsalter <strong>und</strong> einem sehr speziellem Hilfebedarf, die die Aufnahmekriterien <strong>für</strong> die<br />
WfbM (§ 136 SGB IX) nicht oder noch nicht erfüllen, erhalten ein spezifisches Angebot, z.B. im Förder- <strong>und</strong> Arbeitsangebot<br />
eines Tagesförderverb<strong>und</strong>es. In eigenen Räumlichkeiten <strong>und</strong> Organisationseinheiten werden <strong>Menschen</strong> nach<br />
ihren Möglichkeiten <strong>mit</strong> einfachen Arbeiten vertraut gemacht, <strong>mit</strong> denen sie einen sinnvollen <strong>und</strong> <strong>für</strong> sie selbst erfahrbaren<br />
Beitrag <strong>für</strong> die Gemeinschaft leisten. Das Ziel dieser Förderangebote ist die Anbahnung einer Aufnahme in eine<br />
WfbM.<br />
Tagesförderangebote <strong>für</strong> Seniorinnen <strong>und</strong> Senioren<br />
Spätestens <strong>mit</strong> der Erreichung des 65. Lebensjahres scheiden auch <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong> aus dem Erwerbsleben<br />
aus. Wir bieten älteren <strong>Menschen</strong> die Möglichkeit der Tagesstrukturierung außerhalb der Wohneinrichtung an verschiedenen<br />
Standorten an. Das Angebot basiert auf einem gezielten heilpädagogischen Konzept. Im Wochenplan<br />
ver<strong>mit</strong>teln regelmäßig wiederkehrende Bestandteile Sicherheit <strong>und</strong> Orientierung, variable Inhalte werden unter Berücksichtigung<br />
der Interessen der Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher gestaltet. Es werden Themen aufgegriffen, die die Interessen<br />
dieses Personenkreises berücksichtigen: Beschäftigung <strong>mit</strong> der eigenen Biographie, Erhalt von Kompetenzen <strong>und</strong><br />
Mobilität, <strong>Teilhabe</strong> am Leben. Das Angebot wird gern <strong>und</strong> in großem Umfang wahrgenommen.<br />
Unsere Arbeit wird von vielen unterstützt<br />
Wir verstehen unsere Angebote als Ergänzung zu den sozialen Ressourcen, die beispielsweise von Familie, Fre<strong>und</strong>innen<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en, Bekannten, Vereins<strong>mit</strong>gliedern oder <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> bürgerschaftlichem Engagement erbracht werden<br />
(s.o.). Nicht alle <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong> haben ein soziales Bezugssystem, das sie zufrieden stellt. Deshalb sorgen<br />
wir da<strong>für</strong>, dass <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong> neben den vereinbarten „professionellen“ Angeboten auch den Kontakt<br />
<strong>mit</strong> <strong>Menschen</strong> finden, die sich freiwillig, „bürgerschaftlich“ engagieren <strong>und</strong> <strong>mit</strong> vielen Ideen die <strong>Teilhabe</strong> behinderter<br />
<strong>Menschen</strong> an der Gesellschaft unterstützen. Das Engagement <strong>und</strong> die Arbeit dieser „ehrenamtlichen“ Helferinnen <strong>und</strong><br />
Helfer hat eine eigene Qualität <strong>und</strong> wird von uns unterstützt. Trotz zunehmend knapper werdender Ressourcen, die<br />
unsere Handlungsspielräume einschränken, soll ehrenamtliche Arbeit nicht zu Kompensationszwecken eingesetzt<br />
werden.<br />
Spenden helfen uns Standards zu halten <strong>und</strong> außergewöhnliche Projekte <strong>und</strong> Ideen umzusetzen, die aus den<br />
Entgelten nicht finanziert werden können.<br />
Unsere Kompetenzen <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />
Hilfeangebote <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderung</strong> haben in den v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel eine lange<br />
Tradition. Wir haben durch permanente Weiterentwicklung unserer Dienstleistungen einen hohen fachlichen Standard<br />
entwickelt. Wir machen differenzierte Angebote <strong>und</strong> bieten fachliche Kompetenz in multiprofessioneller Zusammenarbeit.<br />
Wir sind in unserer Angebotsstruktur beweglich <strong>und</strong> flexibel im Hinblick auf die persönlichen Bedarfslagen<br />
unserer Klientinnen <strong>und</strong> Klienten.<br />
Trotzdem werden wir unseren Zielen manchmal nicht gerecht. Die finanziellen Rahmenbedingungen, aber auch institutionelle<br />
Zwänge <strong>und</strong> persönliche Grenzen bestimmen unser Handeln.<br />
Unser Vorhaben, Hilfeleistungen <strong>und</strong> <strong>Unterstützung</strong>sangebote immer stärker gemeinsam <strong>und</strong> „auf Augenhöhe“ auszuhandeln,<br />
beinhaltet ein verändertes Rollenverständnis <strong>für</strong> alle Beteiligten am Hilfeprozess: Der Klientinnen <strong>und</strong><br />
Klienten, der Angehörigen, des sozialen Umfeldes <strong>und</strong> ebenso der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
11