2018_17
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Kurier Nr. <strong>17</strong> 27.4.<strong>2018</strong> Porträt<br />
5<br />
Frachters vergeblich. Üblich sind<br />
Arbeits- bzw. Schutzkleidung,<br />
Handschuhe, Stiefel, Helm und<br />
Atemschutzmaske (Gefahrengut).<br />
Und von dem in der Höhe verstellbaren<br />
Steuerhaus aus wird ein modernes<br />
Schiff schon lange nicht<br />
mehr mit einem Ruderrad, sondern<br />
mit Knöpfen, Sticks und viel Elektronik<br />
gelenkt.<br />
Herausfordernd im Oberrhein ist<br />
das Schleusen: Zwischen Basel und<br />
Iffezheim überwinden zehn grosse<br />
Staustufen total 127 Höhenmeter. In<br />
der Schleusenkammer beträgt der<br />
Freiraum beidseits sowie vorn und<br />
achtern oft nur wenige Zentimeter.<br />
«Recht dramatisch war ein stürmischer<br />
Tag auf dem Unterrhein. Heftige<br />
ablandige Böen verunmöglichten<br />
beinahe das Anlegen unseres mit<br />
Containern hoch beladenen Schiffs<br />
am Hafenkai. Trotzdem Hauptmaschine<br />
(3000 PS) und Bugstrahlruder<br />
volle Kraft gaben, gelang es uns<br />
nur mit äusserster Anstrengung, an<br />
den Pollern festzumachen. Da kamen<br />
wir ganz gehörig ins Schwitzen»,<br />
erinnert sich Dürrenberger.<br />
Reich wird man als Rheinschiffer<br />
nicht. Ein Erster Schiffsführer verdient<br />
gut 5000 Franken monatlich.<br />
Zwar hat man Kost und Logis an<br />
Bord, braucht aber doch irgendwo<br />
eine Wohnung. Und ein Rhythmus<br />
von vier Wochen Fahrt und vier Wochen<br />
Pause ist für ein Leben mit<br />
Partnerin oder gar Familie gewiss<br />
nicht unproblematisch.<br />
Ob sein ursprünglicher Traum –<br />
Fahrt auf hoher See –, dereinst wahr<br />
werden wird? «Vorerst bleibe ich<br />
auf dem Rhein, um hier meine<br />
Kenntnisse und meine Erfahrung zu<br />
vervollkommnen. Ansonsten – wait<br />
and see.» Der Kurier wünscht Till<br />
Dürrenberger alles Gute auf seinem<br />
weiteren Berufsweg und immer eine<br />
Handbreit Wasser unter dem Kiel.<br />
Basel als unser «Tor zur Welt»<br />
Zeit im Fluss – Mit dem<br />
Containerschiff von Basel<br />
nach Rotterdam<br />
Unter diesem Titel erschien<br />
2013 im Benteli Verlag ein<br />
informativer, reich illustrierter<br />
Bildband.<br />
Fotos: Elke Fischer;<br />
Text: Sabine Theil<br />
Die Rheinschifffahrt hat 20<strong>17</strong> mit extremem Niederwasser im Frühling<br />
und dem Ersatzverkehr während der mehrwöchigen Rastatt-Bahnsperrung<br />
im Herbst fast die Umschlagsmengen des Vorjahres erreicht. Im<br />
Containerverkehr resultierte ein weiterer Rekord. Die Importe beliefen<br />
sich auf 4,73 Millionen Tonnen, die Exporte auf 1,06 Millionen Tonnen.<br />
Über die Basler Rheinhäfen gelangen mehr als 10 Prozent aller<br />
Schweizer Importe – ca. ein Drittel aller Erdölimporte (Benzin, Diesel,<br />
Heizöl) – ins Land. In den drei Hafenanlagen erfolgt der Umschlag<br />
vom kostengünstigen und umweltfreundlichen Schiffstransport auf die<br />
Schiene und die Strasse.<br />
Bis um 1900 galt der Oberrhein zwischen Bingen und Basel für moderne<br />
Schiffe als unpassierbar. 1902 trat der Basler Tiefbauingenieur Rudolf<br />
Gelpke (1873 – 1940) vehement für den Anschluss der Schweiz an<br />
die Rheinschifffahrt ein. Zwei Jahre später traf nach abenteuerlicher<br />
Fahrt der erste Dampfschiffschleppzug mit 300 Tonnen Ruhrkohle für<br />
das Gaswerk in der Rheinstadt ein. Der Beweis für die Machbarkeit der<br />
Grossschifffahrt auf dem Oberrhein war erbracht. Seither verkehren<br />
regelmässig Fracht- und Passagierschiffe zwischen Basel und Rotterdam.<br />
Die Häfen St. Johann (heute nicht mehr in Betrieb) und Klein-<br />
Hüningen entstanden 1906 – 1911 bzw. 1922. Später folgten die Anlagen<br />
Birsfelden und Muttenz-Au.<br />
Till Dürrenberger Schiffsmodelle. (Foto mg)<br />
«Grindelwald» und «Mürren» im Basler Rheinhafen, hier nebeneinander (Foto T.D.)<br />
Dieter Tschanz<br />
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