Mai 2018 - Tier und Natur - Online Magazin

Tier und Natur Mai 2018
Verantwortung für sein Körpergewicht und die folgenden Ereignisse
trägt.
Reitanfänger geben die Gesamtverantwortung gern an das Pferd
ab und sind dann oft enttäuscht, wenn das Pferd nicht so reagiert,
wie gewünscht.
Der nächste Punkt, der das Reitenlernen erschwert, ist die
Tatsache, dass in unserem Kulturkreis schon allerkleinste Kinder
auf Dreiräder gesetzt werden und Kinder auch sehr früh das
Fahrradfahren lernen.
Diese abgespeicherten Prozesse führen dazu, dass Reitanfänger
automatisch Pferde wie Fahrräder bedienen, was natürlich zu
erheblichen Missverständnissen zwischen Reiter und Pferd führt.
Ein Surfer oder Ski-Fahrer würde nicht auf diese Idee kommen ;)
Die Frage nach dem richtigen Alter zum Reiten lernen ergibt sich
ausdiesen Tatsachen: So früh wie möglich!
Viele Reitschulen nehmen Kinder erst ab 6 Jahren, manche auch
erst ab 10 oder 12 Jahren. Das ist eigentlich schon viel zu spät.
Das Kind hat nicht nur „Fahrradfahren“ abgespeichert, es sitzt
vielleicht auch schon viele Stunden in der Schule und auch zu
Hause am Schreibtisch und hat bereits den „Stuhlsitz“
abgespeichert.
Die Reitausbildung beginnt also sofort mit Korrekturen.
Wenn Kleinkinder ab 1,5 bis 2 Jahren dagegen schon hin und
wieder auf dem Pferd sitzen dürfen, kann man in erstaunlich vielen
Fällen einen lehrbuchmäßigen Dressursitz beobachten.
Kinderärzte empfehlen, dass Kleinkinder noch nicht tagtäglich
reiten sollten, aber eine wöchentliche Reiteinheit von 20 – 30
Minuten ist durchaus förderlich.
In den meisten Fällen braucht man hier die Bewegungen nur
zulassen. Die Kinder finden recht schnell in eine ausbalancierte
Körperhaltung.
Die Verwendung eines Voltigiergurtes ist hier eindeutig dem Sattel
vorzuziehen.