Mai 2018 - Tier und Natur - Online Magazin

Tier und Natur Mai 2018
Ein Gefühl ist ohne Bewertung. Es geht um Aufnehmen und
Wahrnehmen.
Wir stellen einfach fest, was das ist was wir da fühlen. Ohne Urteil
darüber ob das gut oder schlecht, angenehm oder unangenehm ist.
Ich habe das Gefühl, es wird gleich regnen. Diese
Empfindung sagt rein gar nichts darüber aus, ob das nun positiv
oder negativ ist, wenn es regnet.
Regen kann erwünscht sein, damit man nicht gießen muss – er
kann aber auch störend sein, wenn man gerade die Bodenplatte
fürs neue Haus betoniert…
Wenn wir vor Wut schnauben oder vor Glück strahlen, dann haben
wir eine Emotion miteinfließen lassen.
Die Emotion ist eine ex-motion - eine „vergangene Bewegung“ von
innen nach außen. Manche lesen es auch als e-motion - Energie in
Bewegung.
Es geht um Ausdruck, Handlung und auch um Beurteilung.
Es ist eine Bewertung dessen, was gefühlt wurde und wie dies
ausgedrückt wird:
der Tee ist heiß - das ist angenehm
das Essen ist kalt - das ärgert mich
DER UNTERSCHIED
Gefühl und Emotion sind zwei Begriffe, die häufig gleichbedeutend
verwendet werden. Ich fühle mich gut; ich fühle mich schlecht; ich
bin hungrig; ich bin ärgerlich...
Es gibt allerdings gute Gründe, diese zwei Begriffe zu
unterscheiden und somit, durch die sprachliche Differenzierung,
auch eine erweiterte Wahrnehmung zu gewinnen.
Die emotionale Bewertung ist nicht etwas, was in der Sache selbst
begründet ist, sondern etwas, was vom Menschen kommt, der eine
Sache fühlt und diese beurteilt.
Nicht alle mögen heißen Tee bzw. nicht immer. Etwas, das im
Winter positive Emotionen wie Wohlbefinden und Wärme schafft,
kann im Sommer einfach zu viel an Wärme sein und ein kaltes
Getränk wird willkommener und angenehmer empfunden.