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„Die ganze Gemeinde hat mit angepackt“: Johannes Saxler ist stolz auf dieses Waldjugendhaus mit Grill- und Bolzplatz, das der Brauchtumsverein Köttelbach aufgebaut hat. STILLSTAND IST RÜCKSCHRITT Zum Interview traf o7 Johannes Saxler (56), den Förderer des Brauchtums in Köttelbach und parteilosen designierten Bürgermeister der VG Kelberg. Bevor er im Juli die neue Aufgabe übernimmt, wollten wir wissen, welche Pläne er schmiedet und ob er eine Vision hat. Herr Saxler, Sie sagen, dass Sie sich in der Freizeit mit Brauchtum beschäftigen. Was steckt denn dahinter? Mir liegt Brauchtumspflege am Herzen. Was den Menschen über Generationen hinweg wichtig war, das sollte nicht verlorengehen. Sie sind in Köttelbach aufgewachsen, wo Sie heute noch leben. Was möchten Sie dort erhalten? Das Gemeinschaftsleben mit der Kirmes und den Veranstaltungen rund um den 1. Mai, den Umzug zu Sankt Martin und vieles mehr. Deshalb gibt es bei uns den Brauchtumsverein, in dessen Vorstand ich bin. Wir tun gleichzeitig auch etwas für die Zukunft. Wie bringen Sie denn Vergangenheit und Zukunft unter einen Hut? Durch das Waldjugendhaus mit Grillplatz und Bolzplatz, das wir mit dem Verein gebaut haben. Das ist ein Treffpunkt für die Jugendlichen aus dem Ort und der Umgebung. Von hier aus können sie sich an allen Aktivitäten im Ort beteiligen. Zusammen mit allen Köttelbachern habe ich beim Bau Erde ausgehoben, Beton gemischt, gemauert, verputzt und was so dazugehört. Zuletzt haben Sie wieder die Ärmel hochgekrempelt und sich im Januar zur Wahl des Bürgermeisters der VG Kelberg gestellt. Warum wollten die Menschen mehrheitlich 10 | 11 Sie und keinen der anderen drei Kandidaten? Bei der Verbandsgemeinde habe ich 1978 meine Ausbildung begonnen. Und ich war in den vergangenen 26 Jahren Büroleiter. Vielleicht war die Erfahrung bei der Wahl ausschlaggebend und die Tatsache, dass man mich kennt. Was bedeutet diese Wahl für Sie? Ich freue mich über das Vertrauen! Jetzt kann ich meine Arbeit fortsetzen, wenn auch in einer etwas anderen Rolle. Was hat Ihr Vorgänger gut gemacht, wo wollen Sie in seine Fußstapfen treten? Hier in der Verbandsgemeinde ist sehr viel passiert und sehr viel investiert worden. Davon wird die Bevölkerung lange profitieren. Wir haben eine neue Sporthalle und einen zentralen Sportplatz. Die beiden Schulen können sich sehen lassen. Unsere Wirtschaftsförderung hat dazu beigetragen, dass neue Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen wurden. Und: Wir haben uns für den Erhalt dieser VG Kelberg als selbstständige VG eingesetzt. Im Rahmen der Verwaltungsreform sollten wir ja aufgelöst und mit Daun oder Ulmen fusioniert werden. Es soll sich doch rechnen, wenn Verbandsgemeinden fusionieren. Wollen Sie bei Ihrem Widerstand bleiben? Ich behaupte genau das Gegenteil. Wir haben schon vor zehn Jahren vorgerechnet, dass nicht wirklich etwas zu sparen ist. Ich bin sicher, dass Größe an Einwohnern und Fläche nicht gleichbedeutend ist mit wirtschaftlicher Stärke. Kleine Verbandsgemeinden sind genauso wirtschaftlich zu führen. Wie sieht es den aus bei den wirtschaftlichen Kennzahlen? Wir sind traditionell schuldenfrei. Zu uns gehören 33 Gemeinden, die schuldenfrei sind, die sogar Rücklagen von neun Millionen Euro haben. Wir sind groß in der Fläche und bei der Zahl der Gemeinden. Nur bei der Einwohnerzahl können wir nicht unbedingt mithalten. Können Sie mangels Einwohner auch bei den Einnahmen nicht mithalten? Tendenziell stimmt es, dass wir weniger Einnahmen haben mit unseren 7.000 Einwohnern. Wir haben aber auch entsprechend weniger Kinder, folglich weniger Schulen, weniger Kindergärten und auch weniger Verwaltung. Deshalb haben wir auch weniger hohe Kosten bei der Infrastruktur. Was werden Sie besser machen als Ihr Vorgänger? (lacht) Dazu fällt mir im Moment tatsächlich nichts ein. Ich bin nämlich der Meinung, dass die Dinge sehr gut gelaufen sind in den vergangenen Jahren.
Was haben Sie sich denn vorgenommen? Stillstand ist Rückschritt, deshalb müssen aus meiner Sicht viele Dinge weiter entwickelt werden. Unsere Standorte für Schulen und Kindergärten sollen ihre Bedeutung behalten. Eine wichtige Zukunftsaufgabe sehe ich in der Digitalisierung. Wir alle werden erleben, dass Schüler keine Bücher mehr haben, sondern Tablets. In den nächsten Monaten werden Glasfaserkabel an den Schulstandorten verlegt. Dann können Schüler und Lehrer digital miteinander arbeiten. Warum ist es wichtig, dass Sie sich jetzt um die Kinder und Jugendlichen bemühen? Zum einen wegen der Kinder und Jugendlichen selbst, das ist der wichtigste Punkt. Außerdem ist der Nachwuchs für unsere Dörfer wichtig. Wenn wir unseren Kindern und Jugendlichen hier bei uns keine Chancen bieten, werden sie auch nicht bleiben. Dann bekommen wir ein noch größeres Problem mit dem demografischen Wandel. Soll auch beim vernachlässigten Öffentlichen Personennahverkehr etwas passieren? Der VRT und der Kreis entwickeln ein neues Konzept. Wenn dann endlich Busse während des Tages und während der Ferienzeiten fahren, kommt es drauf an, dass die auch genutzt werden. Hier sehe ich meine Aufgabe, die Menschen davon zu überzeugen, dass sie öffentliche Verkehrsmittel annehmen. Das wird eine schwierige Nuss werden, denn Leute, die ihr Auto gewohnt sind, lassen sich schwer überzeugen. Wenn uns das nicht gelingt, werden wir das neue Angebot nicht auf Dauer behalten können. In Kelberg haben Sie starke Windkraftgegner, „Sturm im Wald“ sitzt sogar in den Parlamenten. Wie stehen Sie denn zum Windrad? Zuerst müssen die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden, die festlegen, wo und wie Windräder aufzustellen sind. Da spielt der Naturschutz eine wichtige Rolle. Auf der anderen Seite haben wir die Privilegierung der Energieform im Gesetz. An der Stelle möchte ich demokratisch werden. Da wo Windkraft zulässig ist, sollte die Bevölkerung vor Ort in einem Bürgerentscheid gefragt werden, ob Windräder aufgebaut werden sollen. Haben Sie eine Idee von Kelberg im Jahr 2050? (lacht) Meine Vision ist, dass es die Verbandsgemeinde Kelberg in 30 Jahren noch gibt. Und dass sich die Menschen auch dann hier bei uns noch wohlfühlen. Die Einwohnerzahlen werden bis dahin kontinuierlich gestiegen sein, denn junge Menschen wohnen und arbeiten gerne hier bei uns. Grabmale Karl Christ Besuchen Sie unsere vielfältige Ausstellung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Auf der Heeg 10 • Tel. 02692 496 • 53539 Kelberg • karl_christ@web.de Fahrschule Weinem Besondere Geschenke im Osternest! Tel. 0171 7915897 | 06592 1607 Dauner Str. 12 · Kelberg | Gartenstraße 5 · Daun Ihre Ansprechpartner für Ihre Immobilienträume Ob Kauf oder Verkauf einer Immobilie: Der Geno Immobilien- Service ist immer die richtige Adresse: www.geno-immobilien.de Geno-Immobilien GmbH Guido Rink Tel.: Geno-Immobilien 06592-920811 GmbH rink@geno-immobilien.de Guido Rink Telefon: 06592-920811 E-Mail: rink@geno-immobilien.de Seit über 25 Jahren für Sie da! Führerschein · einzelne Fahrstunden Gutscheine Jürgen Schneider 1 Fahrstunde sichern gratis Nur bei Vorlage dieses Gutscheins & nur bei Neuanmeldung. Gültig bis April 2018 Fachbetrieb für Spann- und Lichtdecken Trockenbau · Innenausbau Firma Jürgen Schneider Montagebau Büro & Privat · Auf der Heeg 4 · 53539 Kelberg-Zermüllen Mobil: 0172/9461733 · Büro: 02692/932771 j.schneider-montagebau@t-online.de · www.neues-raumdesign.de
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