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DAS GOLD DER GEGENWART<br />
Die Wirtschaft boomt wie selten zuvor und plötzlich wird die unscheinbare Holzpalette zum kostbaren<br />
Gut. Damit Produkte heil beim Kunden ankommen, ist sie unverzichtbar. Aber die Hersteller<br />
kommen mit der Produktion nicht mehr nach. Ob der Engpass auch schon bei den Unternehmen<br />
in der Eifel angekommen ist?<br />
In Deutschland gibt es 440 Hersteller<br />
von Paletten und Exportverpackungen,<br />
ein rundes halbes Dutzend sind es in der<br />
Region. Sie alle kommen den Aufträgen<br />
gar nicht mehr nach. Wie geht es der<br />
deutschen Wirtschaft? Glänzend – nimmt<br />
man den Palettenmarkt als Maßstab.<br />
Rund 110 Millionen Produktträger der<br />
verschiedensten Formate wurden im vergangen<br />
Jahr hergestellt. Ein neuer Allzeit-<br />
Rekord. Und der Trend geht weiter: 25<br />
Prozent mehr waren es im Februar dieses<br />
Jahres im Vergleich zum Vorjahresmonat.<br />
Und weil der Bedarf so groß ist, sind die<br />
Preise laut dem Bundesverband Holzpackmittel,<br />
Paletten, Exportverpackung<br />
(HPE) in den vergangenen elf Jahren um<br />
mehr als 60 Prozent gestiegen.<br />
Ob auch Unternehmen in der Eifel bereits<br />
den Engpass beim Transportmittel bemerken?<br />
„Noch sind wir gut bevorratet“,<br />
sagt Marion Zimmermann, seit Februar<br />
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Hat noch kein Problem, die unterschiedlich großen High-<br />
Tech-Gehäuse zu transportieren: Sabine Rademacher-Anschütz,<br />
Geschäftsführerin apra-norm.<br />
„Wir wollten unabhängig von Marktschwankungen sein“,<br />
sagt Sebastian Horn, Lagerleiter im TechniSat Kunden- und<br />
Logistikzentrum in <strong>Daun</strong>. Allerdings wurden schon vor<br />
Jahren 3.000 Paletten auf Vorrat eingekauft.<br />
Geschäftsführerin der „<strong>Daun</strong>er & Dunaris<br />
Quellen GmbH“. Wenn defekte Paletten<br />
zur Reparatur gehen, oder Ersatz angefordert<br />
wird, hat sie bislang noch kein<br />
Problem. Das Unternehmen führt ein<br />
Palettenkonto, das sei ausgeglichen, und<br />
die Zusammenarbeit mit dem Lieferanten<br />
laufe hervorragend. Allerdings sieht Zimmermann<br />
in der Ferne doch Wolken am<br />
Horizont: „Wenn der Export weiterhin so<br />
boomt, dann kann ich mir vorstellen, dass<br />
wir in ganz Deutschland ein Problem<br />
mit dem Paletten-Nachschub bekommen<br />
könnten.“<br />
Bei der Unternehmensgruppe apranorm<br />
floriert der Absatz von High-Tech<br />
Elektronik-Gehäusen und -Schränken aus<br />
Stahlblech, Edelstahl, Aluminium oder<br />
Kunststoff. Ob es beim Transport auch<br />
mit den Paletten rund läuft? „Ja, da haben<br />
wir bislang gar kein Problem“, lässt uns<br />
Geschäftsführerin Sabine Rademacher-<br />
Anschütz wissen.<br />
Sebastian Horn ist Lagerleiter im TechniSat<br />
Kunden- und Logistikzentrum in