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E-TAXI – SO GEHT’S<br />
BUNDESWEITE<br />
ZOLL-KONTROLLEN<br />
Bitte auch die Mietwagen<br />
BUNDESREGIERUNG<br />
Gefährliche<br />
Koalition<br />
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TITEL : Gudrun Hartmann; <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
DER DIALOG HAT BEGONNEN<br />
In unserer vorherigen Ausgabe haben wir an dieser Stelle<br />
geschrieben, dass dem Münchner <strong>Taxi</strong>gewerbe ein Jahr der<br />
Gespräche bevorsteht. Der Blick in diese Ausgabe zeigt nun,<br />
dass der Dialog begonnen hat. Wir berichten ab Seite 10 über<br />
diverse Gespräche des <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong>, beispielsweise<br />
mit dem Einsatzleiter der Münchner Zollkontrollen, damit<br />
dort nicht nur <strong>Taxi</strong>s medienwirksam kontrolliert werden,<br />
sondern auch Mietwagen. Oder mit den für Kontrollen zuständigen<br />
Mitarbeitern des Erdinger Landratsamts. Dank solcher<br />
Aufklärungen wächst die Hoffnung, dass dem Treiben der<br />
rechtswidrig agierenden Uber-Partner endlich wirksam entgegengetreten<br />
wird.<br />
Es ist unfassbar, wie einfach es den Konkurrenten<br />
gemacht wird, dem <strong>Taxi</strong>gewerbe Tag für Tag und Nacht für<br />
Nacht Kunden und Umsätze wegzunehmen. Und wenn man<br />
dann die Pläne der neuen Bundesregierung hinsichtlich<br />
einer Deregulierung ansieht (Seite 24), macht das kaum<br />
Hoffnung auf Besserung.<br />
Trotzdem bleibt der Branche gar nichts anderes übrig,<br />
als weiterhin mit Qualität dagegenzuhalten, wie es IsarFunk<br />
Marketingleiter Jürgen Dinter im Interview einfordert (Seite<br />
18) und dabei gleichzeitig den Blick nach vorne zu richten.<br />
Wie nah Gegenwart und Zukunft zusammenliegen, zeigte<br />
sich beim Münchner E-<strong>Taxi</strong>tag. Während sich rund einhundert<br />
Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer beim Gastgeber ADAC<br />
über die Technik und aktuelle oder zukünftig verfügbaren<br />
Elektromodelle informierten, verkündete zeitgleich das Bundesverwaltungsgericht<br />
in Leipzig, dass Kommunen eben<br />
doch Fahrverbote aussprechen können, wenn anders die<br />
Schadstoffemissionen nicht in den Griff zu bekommen sind.<br />
Es benötigt also Alternativen zum Diesel und sowohl die<br />
ausgestellten E-<strong>Taxi</strong>s (Seite 22) als auch die vielen Fachvorträge<br />
des Münchner E-<strong>Taxi</strong>tags (Seite 5) haben verdeutlicht,<br />
dass der Umstieg kein kategorisches No-Go mehr ist. Der<br />
Dialog hat auch hier viel zur Aufklärung beigetragen und<br />
die Gespräche wie auch der Erfahrungsaustausch sollten<br />
weitergehen.<br />
Die Stadtpolitik will das schadstofffreie <strong>Taxi</strong> und wenn<br />
wir es nicht anbieten, freut sich die Konkurrenz. Uber hat<br />
vor kurzem den Start einer „grünen Flotte“ angekündigt,<br />
Clever Shuttle klaut uns nachts mit elektrisch betriebenen<br />
Wasserstoff-Fahrzeugen unsere Kunden. Mit genau jenen<br />
Autos, die wir als untauglich für den <strong>Taxi</strong>einsatz halten, weil<br />
es darin nur vier anstatt fünf Sitzplätze gibt. „Der Umstieg<br />
auf Elektrotaxis erfordert die Bereitschaft, Pionier zu sein“,<br />
hat ein Mehrwagenunternehmer auf dem E-<strong>Taxi</strong>tag an die<br />
Kollegen appelliert.<br />
Wir von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> möchten Sie auf diesem Weg begleiten<br />
und wünschen Ihnen daher gute Unterhaltung mit dieser<br />
Ausgabe.<br />
– die Redaktion –<br />
EDITORIAL + INHALT<br />
INHALT<br />
PERSONEN + TITELTHEMA<br />
4 Fahrverbot: Reiters Pläne<br />
5 Münchner E-<strong>Taxi</strong>tag: So geht´s<br />
22 E-<strong>Taxi</strong>s: Die Auswahl wird größer<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN TVM<br />
10 Zollkontrollen: Bitte auch bei Uber<br />
11 Betriebssitze: Tricks am Flughafen<br />
12 LRA Erding: Aufgeklärt vom TVM<br />
13 Dame mit Schild: Frust über mydriver<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
16 Inklusionstaxi: Aber bitte mit Zuschlag<br />
18 Jürgen Dinter: Qualität schlägt Uber<br />
20 Schnelllader: Wege zur eigenen Säule<br />
AUTONOMES FAHREN<br />
21 Überblick: Robo-<strong>Taxi</strong>s vor der Marktreife<br />
Recht & Gesetz<br />
24 Bundesregierung: Gefährliche <strong>Taxi</strong>-Pläne<br />
25 Uber & mytaxi: Freud und Leid vom BGH<br />
NOCH MEHR TAXI TIMES<br />
26 Spannendes aus <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH<br />
26 Impressum<br />
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TAXI APRIL / MAI / <strong>2018</strong><br />
3
PERSONEN<br />
TITELTHEMA<br />
Michael Müller, BZP-Präsident<br />
Hermann Waldner<br />
TAXI-REAKTIONEN AUF<br />
MÖGLICHE FAHRVERBOTE<br />
Sowohl der Präsident des BZP als auch der Vizepräsident und IsarFunk-<br />
Geschäftsführer haben mit deutlichen Statements auf das Leipziger Urteil reagiert.<br />
E-TAXI IN<br />
MÜNCHEN –<br />
SO GEHTS<br />
REITER WEHRT SICH<br />
Nach dem Leipziger Diesel-<br />
Urteil reagierten Landes- und<br />
Stadtpolitiker mit gegenseitigen<br />
Schuldzuweisungen. Markus Söder,<br />
inzwischen Bayerischer Ministerpräsident,<br />
und Marcel Huber (beide CSU), haben den<br />
Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter<br />
beschuldigt, dass die Stadt eine Teilschuld<br />
an den hohen Stickoxidwerten habe.<br />
In <strong>München</strong> würden angeblich „mindestens<br />
500 schmutzige Diesel-Omnibusse der<br />
Münchner Verkehrsgesellschaft herumfahren“,<br />
und die Stadt müsse erst einmal ihre<br />
„Hausaufgaben machen“. Reiter wehrt sich<br />
dagegen in einem offenen Brief. „Die gesamte<br />
Busflotte der Stadt trägt 0,6 Prozent zum<br />
Gesamtverkehr bei und der Anteil am Dieselverkehr<br />
beträgt 1 Prozent“, schreibt der<br />
OB. „Könnten wir bereits ab morgen alle<br />
Busse elektrisch betreiben […], dann würden<br />
sich die NOx-Emissionen in <strong>München</strong> leider<br />
nur um zirka ein Prozent verringern.“<br />
Mehr als zwei Drittel der Emissionen würden<br />
von privatem Diesel-Pkw-Verkehr verursacht,<br />
so Reiter weiter und plädiert für die<br />
Einführung der blauen Plakette durch die<br />
Bundesregierung, auch wenn Ex-Verkehrsminister<br />
Dobrindt die notwendigen Weichenstellungen<br />
dafür durch seine Blockadehaltung<br />
verhindert hat.<br />
Äußerungen, wonach die Stadt bei den<br />
<strong>Taxi</strong>-Flotten regulierend eingreifen könnte,<br />
Am 27. Februar <strong>2018</strong> – just am Tag des Münchner E-<strong>Taxi</strong>tags<br />
– wies das Bundesverwaltungsgericht die Klage<br />
der Städte Stuttgart und Düsseldorf zurück und stelle<br />
klar, dass Kommunen, wenn nötig, zur Einhaltung der Schadstoffwerte<br />
auch Fahrverbote aussprechen müssen. Ein solches<br />
Fahrverbot würde in erster Linie Dieselfahrzeuge auch jüngerer<br />
Jahrgänge treffen – und damit auch eine nicht geringe Anzahl<br />
aktueller <strong>Taxi</strong>modelle.<br />
Hermann Waldner, Vizepräsident des Bundesverbands für <strong>Taxi</strong>und<br />
Mietwagenunternehmer BZP, machte in seiner Funktion als<br />
Chef von <strong>Taxi</strong> Berlin und der IsarFunk-<strong>Taxi</strong>zentrale deutlich, dass<br />
Mobilität in Berlin ohne <strong>Taxi</strong> undenkbar sei und dass sie in Innenstädten<br />
besser organisiert werden könne.<br />
Im Hinblick auf Uber und diverse andere Sharing-Dienste kritisiert<br />
Waldner, dass in der Stadt ohne Not immer mehr Unternehmen<br />
zugelassen werden würden. Das bringe noch mehr<br />
Fahrzeuge auf ohnehin verstopfte Straßen und trage damit zu<br />
schlechterer Luftqualität bei. „Weitere Anbieter führen mit zusätzlichen<br />
Autos auch automatisch zu mehr Leerfahrten, zu mehr Staus<br />
und zu mehr Abgasen“, moniert der Zentralenchef. Eine effektivere<br />
Kontrolle der Angebote wäre ein deutlicher Beitrag für eine<br />
sprichwörtlich bessere Luft. Anstelle neuer subventionierter Angebote<br />
sollten bestehende Angebote wie <strong>Taxi</strong> verbessert werden.“<br />
BZP-Präsident Michael Müller bedauerte die Entscheidung des<br />
Bundesverwaltungsgerichts und wiederholte die Forderung, die<br />
man schon im November letzten Jahres als Resolution veröffentlichte.<br />
Die <strong>Taxi</strong>branche wolle ihre Dienstleistungen mit einer möglichst<br />
umweltfreundlichen Fahrzeugflotte erbringen. „Unser Ziel<br />
ist das emissionsfreie <strong>Taxi</strong>“, formuliert es der BZP in einer Pressemitteilung.<br />
„Für den Durchbruch der E-Mobilität fordern wir die<br />
Kommunen auf, in Kooperation mit lokalen oder überörtlichen<br />
Energieanbietern eine flächendeckende und ausreichende Lade-<br />
Infrastruktur bereitzustellen. Wichtig ist dabei: Die Ladestruktur<br />
muss dem gewerblichen Verkehr vorbehalten bleiben. Ohne privat<br />
und gewerblich getrennte Netze sind Hürden im täglichen Betrieb<br />
vorprogrammiert.“<br />
Von der Auto-Industrie erwartet Müller „angemessene finanzielle<br />
Anreize für den Fahrzeugtausch auf emissionsarme <strong>Taxi</strong>s<br />
mit den neuesten Abgas- bzw. umweltfreundlichsten Antriebstechnologien<br />
zu bezahlbaren Preisen“. jh<br />
Oberbürgermeister Dieter Reiter<br />
wies Reiter zurück. „Die Landeshauptstad<br />
<strong>München</strong> kann den <strong>Taxi</strong>unternehmen nicht<br />
die Antriebsart ihrer Fahrzeuge vorschreiben.“<br />
Mit der neuen E-<strong>Taxi</strong>-Förderung leiste<br />
<strong>München</strong> schon jetzt einen wichtigen Beitrag<br />
zur Luftreinhaltung. jh<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>; Marcus Schlaf<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Münchner <strong>Taxi</strong>unternehmer, die auf<br />
ein Elektrotaxi umsteigen wollen,<br />
konnten sich auf dem Münchner<br />
E-<strong>Taxi</strong>tag umfassend informieren.<br />
Die Veranstaltung „Münchner E-<strong>Taxi</strong>tag“, die Ende Februar<br />
in Kooperation mit dem ADAC Südbayern e.V. und dem<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Verlag stattfand, bot ein komplettes Informationspaket<br />
für alle, die sich mit dem Gedanken der Anschaffung eines<br />
Elektro-<strong>Taxi</strong> auseinandersetzen. Aufhänger der Veranstaltung war<br />
eine speziell auf E-<strong>Taxi</strong>s ausgelegte Förderung der Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong>. Wie Stephanie Jacobs, Leiterin des Umweltreferates<br />
der Landeshauptstadt <strong>München</strong>, in ihrem Grußwort unterstrich,<br />
sind <strong>Taxi</strong>s wichtige Multiplikatoren, welche die E-Mobilität vorantreiben<br />
können. Laut Jacobs ist es wichtig, alternative Antriebe<br />
zu unterstützen, um damit einen Schritt in die richtige Richtung<br />
zu unternehmen und Lärm und Schadstoffemissionen deutlich zu<br />
reduzieren. Ihrer Meinung nach müssten feste Fahrverbotszonen<br />
umgangen werden, da in <strong>München</strong> dann auf über 123 Straßenkilometer<br />
fast 80 Prozent der Fahrzeuge ausgeschlossen werden<br />
müssten. Der Effekt wäre, dass der Verkehr dann auf Seiten – und<br />
Nebenstraßen ausweichen würde. Damit wäre das Problem nicht<br />
gelöst, sondern nur verlagert.<br />
Wie relevant das Thema E-Mobilität für die Stadt ist, zeigt sich<br />
auch darin, dass der amtierende Oberbürgermeister Dieter Reiter<br />
die Schirmherrschaft für den Münchner E-<strong>Taxi</strong>tag übernommen<br />
hat. Die Stadt <strong>München</strong> ist bereit, einen großen Schritt in Richtung<br />
E-Mobilität zu machen. Bereits seit 2015 existiert das unter dem<br />
Namen Integriertes Handlungsprogramm zur Förderung der Elektromobilität<br />
in <strong>München</strong> (IFHEM) bekannten Förderprogramms,<br />
dessen Finanzrahmen atemberaubende 60 Millionen Euro beträgt.<br />
Die E-<strong>Taxi</strong> Förderung ist nur ein kleiner Teil davon. Es sind 2 Millionen<br />
Euro eingeplant.<br />
Das IFHEM Programm fördert vom Pedelec, E-Fahrzeuge verschiedener<br />
Leistungsklassen über E-<strong>Taxi</strong>s bis hin zur Ladeinfrastruktur.<br />
Bis zum Jahre 2020, wenn die Förderung ausläuft,<br />
könnte die Stadt einen ganzheitlichen Ansatz im Bereich der Elektromobilität<br />
umgesetzt haben. Im E-<strong>Taxi</strong> Bereich startete die Förderung<br />
im vergangenen September, lief aber bislang nur schleppend<br />
an. Ein Ziel des E-<strong>Taxi</strong>tagswar es, nach den Gründen dafür zu<br />
suchen und alle offenen Fragen direkt mit den teilnehmenden<br />
Referenten zu klären.<br />
20 CENT PRO BESETZKILOMETER<br />
Einen großen Beitrag leistete Dr. Uwe Hera vom Referat für<br />
Gesundheit und Umwelt (Sachgebiet Elektromobilität) der Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong> mit seinem Vortrag. Er skizzierte alle<br />
notwendigen Voraussetzungen für eine Antragsstellung. So muss<br />
beispielsweise der Betriebssitz des <strong>Taxi</strong>unternehmens in <strong>München</strong><br />
sein und das Fahrzeug für mindestens 36 Monate im Betrieb<br />
verbleiben. Grundsätzlich förderungsfähig sind alle vollelektrischen<br />
und mit Brennstoffzelle ausgestatteten Fahrzeuge, die mit<br />
einem <strong>Taxi</strong>paket ausgestattet und nach dem 1.1.2017 zugelassen<br />
worden sind. Grundsätzlich ist die Förderung so ausgelegt, dass<br />
kein einmaliger Zuschuss, wie bei anderen Förderungen, ausgeschüttet<br />
wird, sondern jeder Besetztkilometer mit 20 Cent subventioniert<br />
wird. Die maximale Förderung ist dann erreicht, wenn<br />
der Förderbeitrag 40 Prozent des netto Anschaffungspreises des<br />
Autos deckt. Die 40 Prozent beziehen sich allerdings auf den Preis<br />
für die Grundausstattung plus den Kosten für das <strong>Taxi</strong>paket (alles<br />
netto). Zahlen, die auf dem Papier sehr gut aussehen. Die Referatsleiterin<br />
Stephanie Jacobs verdeutlichte bildhaft, dass mit den<br />
zwei Millionen Euro, die im Fördertopf stecken, bis zu zehn Millionen<br />
Besetzkilometer gefördert werden können, was ca. 250<br />
Erdumrundungen entspricht.<br />
u<br />
4 APRIL / MAI / <strong>2018</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / MAI / <strong>2018</strong><br />
5
TITELTHEMA<br />
TITELTHEMA<br />
Der Gastgeber: Alexander Kreipl, Verkehrs- und umweltpolitischer<br />
Sprecher ADAC Südbayern e.V.<br />
ABRECHNUNG MIT INSIKA<br />
Wer die Münchner E-<strong>Taxi</strong>förderung in Anspruch nimmt, der<br />
muss zur Abrechnung die Besetzkilometer mit dem INSIKA<br />
System nachweisen können. Barbara Stering, Produktmanagerin<br />
beim Taxameterhersteller Hale, hat in einem kurzen<br />
Vortrag die wichtigsten Fakten zusammengefasst.<br />
Gemeinsam mit der PTB war die Firma Hale maßgeblich<br />
an der Entwicklung des INSIKA Verfahrens beteiligt. Das<br />
Verfahren selbst steht für Integrierte Sicherheitslösung für<br />
messwertverarbeitende Kassensysteme und schützt die<br />
digitalen Aufzeichnungen bei Bargeschäften vor Manipulation.<br />
Die Manipulationssicherheit basiert auf einer digitalen<br />
Signatur, die von einer sogenannten Smartcard erzeugt<br />
wird. Da das System als manipulationssicher bezeichnet<br />
wird, schreiben vielerorts die Behörden den Einsatz von<br />
INSIKA vor. Auch die Stadt <strong>München</strong> setzt den Datenaustausch<br />
via INSIKA voraus, so können ganz einfach die<br />
Besetztkilometer, die ja mit 20 Cent von der Stadt <strong>München</strong><br />
subventioniert werden, ausgelesen werden. Die Firma Hale<br />
bietet vier verschiedene Wege, wie INSIKA mit deren Geräten<br />
genutzt werden kann.<br />
HABERL-KONZEPT HILFT BEIM EICHPROBLEM<br />
Neben INSIKA gibt es natürlich auch noch die eichrechtliche<br />
Hürde, die man mit seinem Fahrzeug nehmen muss. Ohne<br />
die umfangreiche Unterstützung des Herstellers war das seit<br />
der Änderung des Eichgesetzes 2015 fast unmöglich. Die in<br />
Niederbayern ansässige Firma Haberl Electronic hat sich des<br />
Problems angenommen. Der Geschäftsführer Christian Haberl<br />
hat in seinem Vortrag beim Münchner E-<strong>Taxi</strong>tag beschrieben,<br />
wie die <strong>Taxi</strong>umrüstung unter Zuhilfenahme des hausintern<br />
entwickelten Wegimpulsadapters WA-12 vonstatten gehen<br />
kann. Vom Hersteller wird lediglich die Information abgefragt,<br />
welche Spezifikation die verwendeten Raddrehzahlsensoren<br />
besitzen. Bislang kann Haberl beispielsweise alle<br />
BMW Fahrzeuge umrüsten. Ebenso können mit dem Adapter<br />
Gebrauchtwagen, Exoten oder E-Fahrzeuge die bislang keine<br />
Konformitätserklärung besitzen, umgerüstet werden. sg<br />
Barbara Stering,<br />
Produktmanagerin Hale<br />
Christian Haberl, Geschäftsführer<br />
Haberl Electronic<br />
Damit die Förderung ausgezahlt werden kann, ist eine Abrechnung<br />
mit INSIKA vorgeschrieben. Die Daten selbst müssen quartalsweise<br />
an die Stadt zur Abrechnung übermittelt werden. Um neue<br />
Erkenntnisse über Fahrgewohnheiten etc. zu gewinnen, werden<br />
diese Daten zusätzlich ausgewertet. Teilnehmende Autos werden<br />
auch noch mit einem E-<strong>Taxi</strong> Logo beklebt. Nach drei Jahren endet<br />
die Förderung automatisch.<br />
Ob und wie sich die E-<strong>Taxi</strong> Förderung rechnet und die Elektromobilität<br />
ins Gewerbe bringt, muss jeder Unternehmer mit<br />
einem spitzen Bleistift selbst entscheiden. Zu verschieden sind<br />
Art und Einsatz der Fahrzeuge. Idealerweise holt man sich Unterstützung<br />
von entsprechend qualifizierten Fachleuten. Deren Beratungsleistung<br />
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dem Aufbau von Ladeinfrastruktur und der Integration von Elektromobilität<br />
in dezentrale Energieversorgungsstrukturen wird<br />
übrigens mit bis zu 80 Prozent der Beratungskosten, maximal<br />
aber 6000 Euro unterstützt.<br />
152 LADESÄULEN IN MÜNCHEN<br />
Damit die Elektromobilität endgültig Fuß fasst, ist vorab die Frage<br />
zu klären, wie man sein Auto laden will oder besser kann. Berichten<br />
von E-<strong>Taxi</strong> Projekten im Ausland zu folge ist die Nutzung von<br />
Schnellladesäule bei einem Einsatz in einem Mehrschichtbetrieb<br />
unverzichtbar. <strong>Taxi</strong> Stockholm beispielsweise setzt den Renault<br />
Zoe im Zweischichtbetrieb ein. Einmal am Tag ist eine Schnellladung<br />
von ca. 15-20 Minuten vorgesehen und über Nacht werden<br />
die Fahrzeuge mit einer Normalladesäule aufgeladen. Ob <strong>München</strong><br />
mit seiner aktuellen Situation in der Lage ist, eine elektrische <strong>Taxi</strong>flotte<br />
mit ausreichend Strom zu versorgen, klärte Roland Hösl vom<br />
Referat für Arbeit und Gesundheit der Landeshauptstadt <strong>München</strong>.<br />
In seinem Vortrag verwies Hösl beim Münchner E-<strong>Taxi</strong>tag zunächst<br />
auf den aktuellen Status Quo. Derzeit haben die Stadtwerke über<br />
152 Ladestation in Betrieb genommen. Zählt man rund 80 Ladestation<br />
anderer Anbieter hinzu, dann zeigt sich, das <strong>München</strong> im<br />
Vergleich mit Hamburg (ca. 300 Ladestationen) und Berlin (ca.<br />
800 Ladestationen) derzeit noch das Elektromobile-Schlusslicht<br />
bildet, obwohl mit BMW ein Hersteller von E-Fahrzeugen direkt<br />
in der Stadt ansässig ist.<br />
Eine Übersicht über die vorhandenen Ladesäule bekommt man<br />
mit Hilfe der App MVG more. Diese App ist auch interessant für<br />
Fahrer von Elektrofahrzeugen, die zu Gast in <strong>München</strong> sind, denn<br />
falls die eigenen Ladekarte nicht im MVG Verbund funktioniert,<br />
dann kann trotzdem spontan geladen werden und via PayPal<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
bezahlt werden. Bis zum Jahr 2020 sollen im öffentlichen Raum<br />
in <strong>München</strong> bis zu 550 Ladesäulen aufgestellt werden. Diese Zeit<br />
ist notwendig, denn im Vorfeld sind, so Hösl, umfangreiche Planungsarbeiten<br />
erforderlich. Eine Ladesäule kann beispielsweise<br />
nicht an jedem beliebigen Standort aufgestellt werden, weil eine<br />
Reihe von Ausschlusskriterien das verhindern. Die technische<br />
Umsetzbarkeit steht dabei an erster Stelle, weil die Anschlüsse<br />
der Ladesäulen nicht in Konflikt mit der Kanalisierung und anderen<br />
unterirdisch verlegten Leitungen und Rohre kommen dürfen.<br />
Der vorgeschriebene Mindestabstand zur Fahrbahn muss eigehalten<br />
werden und der Gehweg sollte weiterhin einer gewissen Breite<br />
entsprechen. Ebenso ist es wichtig, die Stadtmöblierung, sprich<br />
den Baumbestand etc., zu schützen. Wenn nur eine der hier aufgeführten<br />
Kriterien nicht erfüllt ist, dann kann an der Stelle u<br />
GEPLANTE SCHNELLLADESTATIONEN<br />
(MULTICHARGER STANDORTE)<br />
Prielmayerstraße 3<br />
Aschauer Str. 21<br />
Oslostr. 16<br />
Landsberger Str. 234<br />
Trappentreustr. 20<br />
Joseph-Dollinger-Bogen 13<br />
Occamstr. 20<br />
Haager Str. 11<br />
Tegernseer Landstr. 203<br />
Josef-Felder-Str.<br />
Marsplatz<br />
Richelstraße 8<br />
Lyonel-Feininger-Str. 3<br />
Marianne-Brandt-Str. 3<br />
Innsbrucker Ring 145<br />
Menzinger Str. 54<br />
Neurieder Str. 16<br />
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6 APRIL / MAI / <strong>2018</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / MAI / <strong>2018</strong><br />
7
TITELTHEMA<br />
TITELTHEMA<br />
Sprach das Grußwort: Stephanie Jacobs, Leiterin des Umweltreferates<br />
der Landeshauptstadt <strong>München</strong><br />
keine Ladesäule aufgestellt werden. Und selbstverständlich muss<br />
auch der entsprechende Strom verfügbar sein. Bei der Park&Ride<br />
Station Studentenstadt, die für eine Ladinfrastruktur prädestiniert<br />
wäre, ist das beispielsweise der Fall.<br />
Sind dann Standorte gefunden, an denen ein Ausschlusskriterium<br />
greift, muss der Standort priorisiert werden. Dabei geht es<br />
um die Nähe zu einer ÖPNV-Haltestelle und dass wenige Konflikte<br />
mit der Straßenbeleuchtung und Beschilderung den Installationsaufwand<br />
möglichst gering halten.<br />
PROBLEME MIT DEN LADESÄULEN<br />
Die Entscheidung, wo eine Ladestation gebaut wird, macht sich<br />
die Stadt also nicht leicht. Erschwerend kommt auch noch hinzu,<br />
dass die Plätze für E-Fahrzeuge oft von Autos mit Verbrennungsmotoren<br />
blockiert werden. TVM-Vorstand Florian Bachmann<br />
berichtete während einer Podiumsdiskussion beim E-<strong>Taxi</strong>tag, dass<br />
die Funktion der Ladesäule nicht immer gegeben sei, was für den<br />
Besitzer eines E-Fahrzeugs zu einem großen Problem werden kann.<br />
Mit den bis 2020 geplanten 550 Ladesäulen ist aber dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
nicht geholfen, denn nur eine Schnellladeinfrastruktur kann<br />
die E-Mobilität im Gewerbe vorantreiben. Auch diesbezüglich kann<br />
Roland Hösl Aufklärung leisten. Seit Ende Januar hat der Bund<br />
dem Bau von insgesamt 18 Multichargern zugestimmt. Diese bestehen<br />
aus zwei Ladepunkten. Einer davon entspricht dem klassischen<br />
Normalladen mit bis zu 22KW Ladestrom und ein weiterer<br />
verfügt über die am häufigsten vertretenen Ladeanschlüsse, nämlich<br />
CHAdeMO und Typ 2 Combo. Diese sollen eine Ladeleistung<br />
von bis zu 50 KW abliefern. Die geplanten Multicharger benötigen<br />
bauartbedingt mehr Platz und sollen an hochfrequentierten Standorten<br />
nahe den Hauptverkehrsachsen positioniert werden (siehe<br />
Kasten). Bei der Auswahl der Standorte wird das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
durchaus mitberücksichtigt, denn die Multicharger sollen in der<br />
Nähe von <strong>Taxi</strong>ständen und Warteplätzen gebaut werden, allerdings<br />
nie direkt an den <strong>Taxi</strong>plätzen selbst. Die günstige Lage eines Multichargers<br />
kann sicherlich auch relevant bei der Entscheidung für<br />
den Kauf eines Elektroautos sein.<br />
Die Stadt <strong>München</strong> und die Stadtwerke haben auf dem Münchner<br />
E-<strong>Taxi</strong>tag glaubhaft vermittelt, dass sie das Thema Elektromobilität<br />
sehr ernst nehmen und dass sie das <strong>Taxi</strong>gewerbe als einen<br />
wichtigen Multiplikator wahrnehmen, der die E-Mobilität nicht<br />
nur fördert, sondern auch fordert. Dabei bleibt aber immer klar,<br />
dass der Schritt hin zur Elektromobilität sehr groß ist. Die Stadt<br />
<strong>München</strong> erlaubt deshalb den teilnehmenden Betrieben, dass<br />
neben dem E-<strong>Taxi</strong> auch noch ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor<br />
auf der gleichen Konzession gefahren werden darf. Selbstverständlich<br />
immer nur abwechselnd, allerdings verliert so die<br />
Reichweitenangst zunehmend an Schrecken. <br />
sg<br />
Roland Hösl, Referat für Arbeit und Gesundheit der Landeshauptstadt<br />
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Für den Münchner E-<strong>Taxi</strong>tag hat sich der der ADAC<br />
Südbayern e.V. als Gastgeber einen ganz besonderen<br />
Service einfallen lassen. Besucher konnten sich bei<br />
-10 Grad kostenfrei den Scheibenfrostschutz auffüllen<br />
lassen. Manfred Kaiser vom ADAC Südbayern e.V. hat<br />
der Aktion ein Gesicht gegeben. Dank seiner mehr als<br />
25jährigen Erfahrung als Straßenwachtfahrer konnte er<br />
nicht nur wertvolle Tipps für den Winterbetrieb geben,<br />
sondern war auch beispielhaft für die ideale Kleidung<br />
bei winterlichen Witterungsverhältnissen.<br />
FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Vom chinesischen BYD bis zum Volkswagen T6 by Abt: Insgesamt<br />
sechs Fahrzeughersteller präsentierten im ADAC-Prüfzentrum ihre<br />
taxitauglichen Elektromodelle. Wir stellen Sie auf Seite 22 vor.<br />
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8 APRIL / MAI / <strong>2018</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / MAI / <strong>2018</strong><br />
9
TAXIVERBAND MÜNCHEN<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN<br />
DER ZOLL UND DIE<br />
UNGENEHMIGTEN<br />
MIETWAGENVERKEHRE<br />
Am 2. März kontrollierte der Zoll bundesweit<br />
<strong>Taxi</strong>s – auch hier am Bahnhof Nord.<br />
Bei einem spontanen Gespräch mit dem Zoll gelingt es dem TVM zusammen mit<br />
einem Fahrer, den Zoll von der Notwendigkeit zum Handeln zu überzeugen.<br />
Betriebssitze inklusive<br />
Stellplätzen sind für<br />
Mietwagenbetriebe<br />
am Münchner Flughafen<br />
unbezahlbar.<br />
Außer man trickst …<br />
MEHR SCHEIN ALS SEIN<br />
Am 2. März kontrollierte die Abteilung<br />
Finanzkontrolle Schwarzarbeit<br />
des Zolls im gesamten<br />
Bundesgebiet <strong>Taxi</strong>fahrer. Auch Beamte des<br />
Hauptzollamts waren im Einsatz (siehe<br />
nebenstehender Kasten). Für den Vorstand<br />
des TVM war dies Anlass genug, ein paar<br />
Tage danach mit einem der im Kampf gegen<br />
Uber aktivsten Fahrer spontan in die Landsberger-Straße<br />
zum Hauptzollamt zu fahren.<br />
Im Gepäck für den Einsatzleiter, Herrn<br />
Reinhardt, war eine Liste aller gesammelten<br />
Kennzeichen, die als Uberfahrer/Teilnehmer<br />
bekannt sind und von denen vermutlich<br />
ein guter Teil über keine Genehmigung<br />
zur Personenbeförderung verfügt.<br />
Wir konnten sehr ausführlich unsere Probleme<br />
mit den Mietwagenverkehren in <strong>München</strong><br />
schildern. Je mehr wir ins Detail<br />
gingen, umso hellhöriger und aufmerksamer<br />
wurde Herr Reinhardt. Eine grundlegende<br />
Schwierigkeit bei der Kontrolle von Mietwagen<br />
ist, dass sie – anders als ein <strong>Taxi</strong> –<br />
nicht direkt als gewerbliches Fahrzeug<br />
erkannt werden können. Ein einfaches<br />
„Draufloskontrollieren“ funktioniert also<br />
nicht, da eine Unterscheidung zu privaten<br />
Fahrzeuge kaum möglich ist und Letztere<br />
nicht der Aufsicht des Zolls unterliegen.<br />
Auf unseren Hinweis, dass wir inzwischen<br />
sehr wohl in der Lage sind, ihm die notwendigen<br />
Erkennungsmerkmale gewerblicher<br />
Fahrzeuge in die Hand zu geben, wurde das<br />
Gespräch deutlich konkreter.<br />
Uns liegen von ehemaligen Uber-Fahrern<br />
Aussagen vor, dass in vielen Betrieben eine<br />
Umgehung der Bezahlung nach Mindestlohn<br />
praktiziert wird, dass Fahrer teilweise im<br />
Auto schlafen, um überhaupt ausreichend<br />
Geld zu verdienen. Es ist also durchaus<br />
üblich, die Sozialgesetze und die Arbeitszeitgesetze<br />
zu umgehen. Aufgrund der uns vorliegenden<br />
Aussagen könne auch ein Teil der<br />
„Fahrer“ gar nicht über die notwendigen<br />
Führerscheine verfügen, sie werden folglich<br />
völlig ohne Anmeldung beschäftigt. Die Kontrolle<br />
dieser Gesetze ist die primäre Aufgabe<br />
des Zolls.<br />
Aufgrund der von uns vorgelegten Daten<br />
und Unterlagen hat Herr Reinhardt dann<br />
tatsächlich eine Ermittlungsakte eröffnet<br />
und wird mit einer Überprüfung beginnen.<br />
Nach Ostern sollen weitere Informationen<br />
ausgetauscht werden und ähnlich zur <strong>Taxi</strong>-<br />
Aktion wird eine Kontrolle der Mietwagen<br />
durchgeführt werden. fb<br />
JEDER 4. WECKTE ZWEIFEL<br />
Die vom Hauptzollamt <strong>München</strong><br />
über die Presse mitgeteilte Bilanz<br />
der Kontrollen ist nicht sehr<br />
schmeichelhaft für das <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />
Rund 200 <strong>Taxi</strong>fahrer wurden<br />
am 2. März im Münchner Stadtgebiet,<br />
am Flughafen sowie im Landkreis<br />
Fürstenfeldbruck kontrolliert.<br />
„Die Fahrer mussten dabei Fragen<br />
nach ihrem Beschäftigungsverhältnis<br />
beantworten, damit Fälle<br />
von Schwarzarbeit, Scheinselbstständigkeit<br />
oder Mindestlohnunterschreitung<br />
aufgedeckt werden<br />
können“, teilte Marie Müller, Pressesprecherin<br />
vom Hauptzollamt<br />
<strong>München</strong>, rund eine Woche nach<br />
dem Aktionstag mit. „Bei jedem<br />
vierten <strong>Taxi</strong>fahrer wurden Beanstandungen,<br />
unter anderem wegen<br />
Leistungsmissbrauchs oder Verstößen<br />
gegen das Mindestlohngesetz,<br />
festgestellt, die aber derzeit noch<br />
ausgewertet werden müssen“. jh<br />
Einige Mietwagenunternehmen haben es tatsächlich geschafft, ihren Betriebssitz<br />
am Flughafen anzumelden. Meist ist das nur eine Alibi-Adresse.<br />
Bei der Genehmigung eines Mietwagenunternehmens muss<br />
nicht nur eine tatsächlich existierende Betriebssitzadresse<br />
nachgewiesen werden, sondern wegen der Rückkehrpflicht<br />
auch ein Stellplatz für jedes angemeldete Fahrzeug. Beides gehört<br />
nicht unbedingt zu den günstigen Dingen am Flughafen, auch ein<br />
Dauerstellplatz liegt eher im höheren Preissegment. Zumindest für<br />
einen Mietwagenunternehmer, der für Uber Aufträge fahren möchte,<br />
also sich auf die preisbewusste Zufallskundschaft konzentriert<br />
und nicht die VIPs erreichen möchte, auf die solche Preise vielleicht<br />
umgelegt werden können.<br />
Das Prinzip funktioniert also anders: Es gibt Firmen am Flughafen,<br />
die Betriebssitze „vermieten“. So eine Firma hat ein Büro am Flughafen<br />
und bietet anderen Firmen an, ihren Betriebssitz in ihrem Büro<br />
anzumelden. Wer möchte, kann einen Schreibtisch bekommen, aber<br />
es geht auch ohne. Wer möchte, kann auch einen Telefonanschluss<br />
haben, aber gegen Bezahlung ist es auch möglich, dass ein Mitarbeiter<br />
des Vermieters ans Telefon geht und vorgibt, die angerufene Firma<br />
zu sein, sich also mit dem Namen dieser Firma meldet.<br />
Geschäftsunterlagen sucht man vergeblich, obwohl dies ja<br />
wesentlicher Teil eines Büros bzw. Betriebssitzes zu sein hat. Spontane,<br />
gründliche Überprüfungen des Betriebssitzes würden sehr<br />
schnell ergeben, dass hier mehr Schein als Sein vorhanden ist.<br />
Ähnlich gehandelt wird mit den Stellplätzen. Zwar kann man tatsächlich<br />
gegen entsprechende Bezahlung einen Platz für sich ganz<br />
allein bekommen, häufig teilt man sich aber mit anderen Mietern<br />
die Kosten, da der Stellplatz ja ohnehin nicht wirklich genutzt werden<br />
soll. Man stellt sich, während auf Aufträge gewartet wird, lieber<br />
an der AGIP-Tankstelle bereit. Und wenn man an der Reihe ist,<br />
bewegt man sich Richtung Audi Forum, wo man noch ohne Bezahlung<br />
stehen kann.<br />
Vertragsrechtlich wird man gegen diese untervermieteten<br />
Betriebssitze nur sehr schwer vorgehen können. Wie die Flughafengesellschaft<br />
FMG gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> bestätigte, ist die hier<br />
dargestellte Untervermietung Teil des Geschäftsmodells des besagten<br />
Unternehmens. „Vertraglich ist der Firma […] der Betrieb eines<br />
Business Centers sowie der […]Büroservice mit voll ausgestatteten<br />
Büros und Dienstleistungen gestattet. Mietvertraglich gibt es also<br />
hier keinen Regelverstoß.“ Als Mieter von Räumlichkeiten im MAC<br />
sei man auch berechtigt, „Mieter-Parkkontingente“ zu nutzen und<br />
diese an seine Untermieter weiterzugeben. „In welchem Umfang<br />
dies stattfindet und ob hier eine unzulässige mehrfache Scheinvermietung<br />
vorliegt, wird regelmäßig überprüft“, verspricht die FMG.<br />
„Bei Verstößen behält sich die Flughafen <strong>München</strong> GmbH Gegenmaßnahmen<br />
vor.“ <br />
fb<br />
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10 APRIL / MAI / <strong>2018</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / MAI / <strong>2018</strong><br />
11
TAXIVERBAND MÜNCHEN<br />
Mietwagen warten auf dem Flughafengelände<br />
an allen möglichen<br />
Stellen, obwohl sie eigentlich zu ihrem<br />
Betriebs sitz zurückkehren müssen.<br />
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Presserechtlich verantwortlich für<br />
diese Seite: Florian Bachmann<br />
Redaktion: Florian Bachmann<br />
AUFKLÄRUNG<br />
IM LANDRATSAMT<br />
ERDING<br />
Im Gespräch mit der für Kontrollen zuständigen Abteilung<br />
konnte der TVM das Bewusstsein für die täglichen<br />
Verstöße der Uber-Mietwagenfahrer wecken.<br />
Die Stimmung am Flughafen ist<br />
gereizt. Gefühlt kann man bald<br />
mehr schwarze Limousinen überall<br />
auf dem Gelände sehen als <strong>Taxi</strong>s, denn<br />
die haben ihre zugewiesenen Plätze und<br />
stehen ordentlich hintereinander aufgereiht<br />
und gut aufgeräumt in den Speichern<br />
oder den Modulen. Anders die ständig<br />
wachsende Zahl der Mietwagen, die überall<br />
dort zu finden sind, wo es am Flughafen<br />
noch kostenfreie Plätze gibt, sei es am AGIP<br />
oder in den Ausfahrtbuchten der Parkhäuser,<br />
in den Zufahrten zum Modul F oder<br />
beim Audi Forum. Und wenn da keine Plätze<br />
mehr frei sind, fährt man ganz raffiniert<br />
im Zehn-Minutentakt in den Parkplätzen<br />
ein und aus – also innerhalb jener Zeitspanne,<br />
in der es nichts kostet.<br />
Für die <strong>Taxi</strong>kollegen sind diese Fahrzeuge<br />
ein sichtliches Ärgernis, denn jeder Mietwagen<br />
hat eine Rückkehrpflicht einzuhalten,<br />
was völlig ignoriert wird.<br />
Über die Notwendigkeit intensiver Kontrollen<br />
all dieser unerlaubten Bereitstellungen,<br />
die Feststellung der Umgehung der<br />
Rückkehrpflicht, natürlich auch die nicht<br />
ordnungsgemäße Aufzeichnung aller Aufträge,<br />
die durch Uber vermittelt werden,<br />
haben wir im Landratsamt (LRA) Erding mit<br />
Herrn Neudecker und seiner Kollegin, Frau<br />
Grätz, gesprochen. Über die vom Verband<br />
vorgebrachte Menge der Fahrzeuge und<br />
über das Ausmaß der Bereitstellungsverstöße<br />
schien man im Landratsamt keine realistische<br />
Vorstellung zu haben.<br />
Die Tatsache, dass es eine virtuell<br />
gesteuerte Aufstell- und Rangordnung bei<br />
Uber gibt, dass also System hinter den Verstößen<br />
steckt, schien auch nicht bekannt zu<br />
sein. Denn sogar die Fahrer geben zu und<br />
bestätigen, dass sie übers Handy gesteuert<br />
werden und Informationen erhalten können,<br />
an welchem „Platz“ sie sich befinden.<br />
Der einzige Unterschied zum <strong>Taxi</strong> ist also,<br />
dass die Fahrzeuge nicht in der Reihenfolge<br />
am Stand stehen, sondern einer digitalen<br />
Reihenfolge unterliegen.<br />
GEMEINSAME KONTROLLEN<br />
Eine Kontrolle der Mietwagen am Flughafen<br />
unterliegt sowohl dem LRA Erding als<br />
auch dem LRA Freising. Erding im Bereich<br />
der Module, Freising rund um den AGIP-<br />
Bereich. Effektive Kontrollen machen also<br />
nur gemeinsam Sinn. Ein diesbezügliches<br />
Gespräch des TVM mit dem Landratsamt<br />
Freising wird bald erfolgen.<br />
Für die Zeit nach Ostern wurde eine<br />
Überprüfung vor Ort und eine Kontrolle der<br />
Fahrzeuge versprochen. Da dieser Zeitpunkt<br />
nach unserem Redaktionsschluss dieser<br />
Ausgabe lag, werden wir darüber in der<br />
Juni-Ausgabe der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong><br />
berichten. fb<br />
FOTO: Whats-App-Gruppe<br />
FRUST ÜBER<br />
DIE DAME MIT<br />
DEM SCHILD<br />
Seit geraumer Zeit steht im<br />
Ankunftsbereich des T2 eine Dame<br />
von MyDriver und versucht, Fahrgäste<br />
anzuwerben.<br />
Als ob nicht schon genug Ärger mit Uber am Flughafen<br />
bestehen würde, versucht nun auch noch ein anderer<br />
Anbieter, die klassischen <strong>Taxi</strong>kunden am Flughafen<br />
abzuwerben. Im Ankunftsbereich des Terminal 2 steht eine uniformierte<br />
Dame mit einem großen und daher nicht zu übersehenden<br />
Schild „Sixt – MyDriver“. Die Dame mit dem Schild soll also<br />
der Sammelpunkt für alle Kunden sein, die ein Fahrzeug über<br />
MyDriver bestellt haben – den Service einer namentlichen Abholung<br />
gibt es nicht.<br />
Nun wird die Dame aber nicht nur von bestehenden Kunden<br />
angesprochen, sondern auch von potenziellen Neukunden – schließlich<br />
weckt solch ein Schild auch die Neugier der Fluggäste. In solchen<br />
Fällen verteilt die Dame Flyer und Gutscheine für die Fahrt<br />
mit MyDriver. Somit werden also unter den Augen der Kollegen<br />
deren <strong>Taxi</strong>kunden abgeworben. In erster Linie Fluggäste, die noch<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN<br />
keine klare Vorstellung über<br />
ihre weitere Fortbewegung<br />
haben.<br />
Zu verhindern ist eine<br />
solche Aktion nach Ansicht<br />
der vom TVM und der Isar-<br />
Funk <strong>Taxi</strong>zentrale befragten<br />
Anwälte wohl nicht. „Solange<br />
nicht mit dem Begriff <strong>Taxi</strong><br />
geworben wird, ist nichts Illegales dabei“, heißt es aus juristischen<br />
Fachkreisen. Andererseits muss unseres Wissens nach jede Werbeaktion<br />
am Flughafen von der Flughafengesellschaft FMG genehmigt<br />
sein. Auf Nachfrage bestätigte die FMG, dass man sich<br />
diesbezüglich aktuell in Gesprächen befinde.<br />
Ärgerlich ist diese Aktion in jedem Fall trotzdem, man kann<br />
den Nachahmungseffekt geradezu erwarten. Dann steht da eine<br />
Dame mit dem Schild Clever Shuttle, eine mit Blacklane, eine mit<br />
Blabla Car, eine mit Uber – oder wer auch sonst noch von den vielen<br />
legalen und illegalen Mietwagenunternehmen Werbung für<br />
sich machen möchte. Nur hübsche Damen mit einem großen Schild<br />
TAXI direkt an den Ausgängen der jeweiligen Ankunft in den Modulen<br />
wird es nicht geben. Denn nach bestehender <strong>Taxi</strong>ordnung ist<br />
das Anwerben von Fahrgästen verboten. Wollen wir hoffen, dass<br />
die FMG diesem basarähnlichen Treiben ein Ende setzt. fb<br />
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Letzte Gnadenfrist für den u-förmigen <strong>Taxi</strong>standplatz am Romanplatz.<br />
DAS RUNDE<br />
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FAHRGÄSTE STEHEN<br />
Ein japanisches <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
testet seit Februar eine auf künstlicher<br />
Intelligenz beruhende Vorhersage<br />
der Nachfrage nach <strong>Taxi</strong>s.<br />
Sie wird den <strong>Taxi</strong>fahrern auf einem<br />
Tablet in 30-minütigen Intervallen<br />
angezeigt. Das System basiert auf<br />
Informationen von Fahrern und<br />
unterbreitet auch Vorschläge zu<br />
Fahrtrouten, auf denen mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit Fahrgäste am<br />
Straßenrand warten. Während der<br />
Testphase stieg laut Toyota der<br />
Umsatz der teilnehmenden Fahrer<br />
um 20 Prozent. <br />
prh<br />
Zahlreiche Hamburger Kollegen haben am 12. März ihre Fahrgäste am Flughafen<br />
und anderen Halteplätzen warten lassen. Das <strong>Taxi</strong>gewerbe bekäme nicht die<br />
politische und öffentliche Anerkennung, die ihm eigentlich zustünde. Aktionen<br />
wie dieser Streik sollen die Öffentlichkeit auf die Probleme aufmerksam machen<br />
und eine „Partizipation auf Augenhöhe“ mit der Politik und den Behörden ermöglichen,<br />
begründete Organisator Orhan Tasbilek die Streikaktion. Tasbilek ist<br />
<strong>Taxi</strong>-Unternehmer und Vertreter des <strong>Taxi</strong>gewerbes in der Handelskammer Hamburg,<br />
jedoch kein Mitglied in einem Hamburger <strong>Taxi</strong>verband. Konkreter Anlass<br />
des Protestes waren die Pläne der VW-Konzerntochter Moia, mit bis zu 1 000 Shuttle-Fahrzeugen<br />
künftig geteilte Fahrten in Hamburg anbieten zu wollen.<br />
Proteste gab es auch in anderen europäischen Großstädten. In Athen demonstrierten<br />
Anfang März Hunderte von <strong>Taxi</strong>fahrern gegen die Invasion von Uber<br />
und Beat, einer <strong>Taxi</strong>-App, die mittlerweile zum Daimler-Konzern gehört. In Istanbul<br />
hat eine Gewerkschaft Klage gegen Uber eingereicht. Dutzende <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
haben sich an jenem Tag hupend vor dem Gerichtsgebäude versammelt. jh, prh<br />
FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Mit seiner runden, u-förmigen Aufstellung zählt der Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>stand am Romanplatz zu den besonderen Halteplätzen. Doch<br />
das wird bald Geschichte sein.<br />
Die Pläne für eine komplette Neugestaltung des Romanplatzes<br />
gibt es schon länger. Weil man sich jedoch über den eigentlich schon<br />
geplanten Abriss des alten Tramhäusls immer noch nicht einig ist,<br />
wurde der für März vorgesehene Stadtratsbeschluss über eine<br />
Umgestaltung des Romanplatzes zunächst einmal vertagt. Die Diskussion<br />
um das marode Gebäude in der Mitte des Platzes gibt somit<br />
auch dem <strong>Taxi</strong>standplatz am Romanplatz eine letzte Gnadenfrist.<br />
OPFER DER BAUMASSNAHMEN<br />
Da anders als beim Tramhäusl weder eine Rathaus-CSU noch Kulturbewahrer<br />
ein gutes Wort für den <strong>Taxi</strong>standplatz einlegen, muss<br />
der hoch frequentierte „Roman“ während der Baumaßnahmen weichen<br />
und wird auch hinterher an dieser Stelle nicht mehr auftauchen.<br />
Schade eigentlich, denn wenn der Standplatz so richtig voll war,<br />
konnte man dank dessen u-förmiger Aufstellung im Laufe der Wartezeit<br />
in drei verschiedene Himmelsrichtungen blicken. Das war<br />
bisher nahezu einmalig – und wird bald nur noch Geschichte sein.<br />
Ganz verschwinden wird der Standplatz jedoch nicht, er muss nur<br />
umziehen. Wie ein Sprecher des KVR auf Nachfrage von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
bestätigte, habe man sich in Abstimmung mit den Stadtwerken<br />
<strong>München</strong> darauf verständigt, dass die Halteplätze in die Romanstraße<br />
verlegt werden sollen.<br />
NEUER STANDPLATZ IN DER ROMANSTRASSE<br />
„Konkret soll der neue <strong>Taxi</strong>standplatz nach Abschluss der Umbauarbeiten<br />
an der Südseite der Romanstraße in der unmittelbar westlich<br />
des Romanplatz gelegenen Parkbucht (fünf Fahrzeuglängen)<br />
ohne zeitliche Beschränkung ausgewiesen werden und westlich<br />
daran anschließend ein weiterer <strong>Taxi</strong>standplatz für sieben <strong>Taxi</strong>s<br />
mit der zeitlichen Beschränkung „werktags Mo–Fr 7–20 Uhr“,<br />
erläutert das KVR. „Dieser Zeitraum entspricht den Tageszeiten<br />
mit dem höchsten <strong>Taxi</strong>bedarf, während in den übrigen Zeiten der<br />
<strong>Taxi</strong>bedarf deutlich geringer ist.<br />
In Ergänzung dazu werde die heute bestehende Einbahnregelung<br />
neben dem neuen <strong>Taxi</strong>standplatz zwischen den Tiefgaragenzufahrten<br />
der Anwesen Romanstraße 93 und Romanstraße 82/86<br />
aufgehoben. <br />
jh<br />
MYTAXI EXPANDIERT MIT<br />
SHARING-APP<br />
Die zum Daimler-Konzern gehörende<br />
Vermittlungs-App mytaxi hat die<br />
Ausweitung ihrer <strong>Taxi</strong>-Sharing-Funktion<br />
„match“ auf Berlin angekündigt.<br />
Im Dezember war man bereits in<br />
Hamburg gestartet – zeitgleich mit<br />
der Sharing-App der dortigen<strong>Taxi</strong>zentrale<br />
Hansa-Funk.<br />
Letztere läuft über die in Hamburg<br />
verwendete taxi.eu-App, deren Sharing-Funktion<br />
nun sowohl in Berlin<br />
als auch in <strong>München</strong> angeboten werden<br />
könne, betonten Hermann Waldner<br />
und Christian Hess, die<br />
Geschäftsführer der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale.<br />
Man warte nur noch auf das<br />
Okay der Genehmigungsbehörde.<br />
Ride- und <strong>Taxi</strong>sharing-Projekte sprießen<br />
aktuell wie Unkraut aus dem<br />
Boden. Daimler ist dabei neben mytaxi-match<br />
auch mit Projekten wie Berlkönig<br />
in Berlin oder Flex-Pilot in<br />
Stuttgart vertreten. Volkswagen<br />
plant, unter dem Namen Moia in<br />
Hamburg mit bis zu 1 000 und in<br />
Hannover mit bis zu 250 zusätzlichen<br />
Mietwagen tätig zu werden. jh<br />
Der Hauptbahnhof in Hamburg: am Streiktag fast ohne <strong>Taxi</strong>s.<br />
HAFTSTRAFE NACH<br />
WÜRGE-ANGRIFF<br />
Im Prozess gegen eine 30-Jährige Frau aus dem Landkreis Dachau hat das Landgericht<br />
<strong>München</strong> deren Schal-Attacke als versuchten Mord gewertet. Die Frau<br />
muss für vier Jahre ins Gefängnis, kommt aber aufgrund ihrer Alkoholsucht<br />
zunächst einmal in eine Entziehungsanstalt.<br />
Während des seit Ende Februar verhandelten Falls ging es um eine <strong>Taxi</strong>fahrt<br />
im März 2017. Die dreifache Mutter soll damals stark alkoholisiert einem Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer während der Fahrt von hinten ihren Schal um den Hals gelegt und<br />
zugezogen haben. Der <strong>Taxi</strong>fahrer habe sich durch eine Vollbremsung befreien<br />
können und brachte die Frau, die sich seit Jahren wegen Depressionen, Angststörungen<br />
und Alkoholmissbrauch in Behandlung befindet, sogar noch nach<br />
Hause. Das Gericht wertete dies als versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher<br />
Körperverletzung und Nötigung, blieb aber bei seinem Strafmaß unter den<br />
von der Staatsanwaltschaft geforderten sieben Jahren.<br />
Als schuldmildernd wirkte sich Medienberichten zufolge aus, dass der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
keine bleibenden Verletzungen oder psychischen Schaden davongetragen<br />
habe. Zudem habe sich die Frau bei ihrem Opfer entschuldigt. <br />
jh<br />
FOTO: Orhan Tasbilek GRAFIK: toyota<br />
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14 APRIL / MAI / <strong>2018</strong> TAXI<br />
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ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
»DIE KUNDSCHAFT IST DA«<br />
Beim Treffen der »<strong>Taxi</strong> AG« Anfang März wurden weitere Schritte für ein künftiges<br />
Förderprogramm des Münchner Inklusionstaxis besprochen. Die Branche kämpft<br />
derweil um den Rollizuschlag.<br />
Ohne kommunale Förderung werden <strong>München</strong>s <strong>Taxi</strong>unternehmer im<br />
Rollstuhl sitzende Fahrgäste weiterhin im Regen stehen lassen müssen.<br />
UNTER<br />
STÜTZER<br />
DES TAXI<br />
GEWERBES<br />
Die <strong>Taxi</strong> AG steht unter der Leitung von Franz Göppel vom<br />
Behindertenbeirat. Göppel plant zusammen mit Lukas<br />
Schweppe, Geschäftsführer des Behindertenbeirates, ein<br />
Treffen mit Vertretern des <strong>Taxi</strong>büros des Kreisverwaltungsreferates.<br />
Sie sollen Vorschläge für den Stadtrat erarbeiten, damit die<br />
Förderung von Inklusionstaxis in der Landeshauptstadt im zweiten<br />
Aktionsplan zur Verwirklichung der UN-Menschenrechtskonvention<br />
festgeschrieben werden kann.<br />
Aktuell sollen sie Prüfaufträge des Bezirks abarbeiten. Beispielsweise<br />
bei den Fahrdiensten anfragen, ob jene nicht doch<br />
eine spontane Mobilität für diesen Personenkreis sicherstellen<br />
könnten. Schließlich soll auch in <strong>München</strong> für Menschen mit<br />
Behinderung eine gleichberechtigte Teilhabe am sozialen und<br />
kulturellen Leben möglich sein. Dazu muss jedoch die kommunale<br />
Daseinsvorsorge eine Mobilität zu jeder Tages- und Nachtzeit<br />
gewährleisten.<br />
Eigentlich bietet die Zielvereinbarung, die gemeinsam von der<br />
IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale, dem <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong>, der <strong>Taxi</strong> AG<br />
des Behindertenbeirats sowie dem VdK Sozialverband abgefasst<br />
wurde und der <strong>Taxi</strong>kommission zur letzten Beratung vorlag,<br />
ausreichend Lösungsmöglichkeiten. Darin wird vorgeschlagen,<br />
den Unternehmen 60 Prozent der Nettoumbaukosten oder sogar<br />
80 Prozent für die ersten 25 Fahrzeuge zu erstatten und eine<br />
Anfahrtpauschale von 15 Euro festzulegen.<br />
BEHINDERTENFAHRDIENSTE NEHMEN 16 EURO<br />
Behindertenfahrdienste nehmen 16 Euro Anfahrtpauschale. Für<br />
<strong>Taxi</strong>s wird es schwierig, weil es schier unmöglich scheint, diesen<br />
notwendigen Rolli-Zuschlag in den <strong>Taxi</strong>tarif aufzunehmen. Schließlich<br />
gilt das „Diskriminierungsverbot“, und Nichtrollstuhlfahrer<br />
zahlen diesen Zuschlag eben nicht.<br />
Lukas bringt die Idee von „Gemischtkonzessionen“ zur<br />
Sprache. Klingt gut, lässt sich aber rechtlich nicht umsetzen.<br />
Gemischtkonzessionen für <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverkehre dürfen<br />
nach §47 Abs. 3 PBefG in Orten mit mehr als 50 000 Einwohnern<br />
nicht für denselben Personenkraftwagen erteilt werden, sagt<br />
das KVR. Schade! Man hätte die Rollstuhlfahrten als Mietwagen<br />
und zu den Kosten der bereits agierenden Fahrdienste leisten<br />
können, zumindest bis eine Abdeckung in der Fläche gewährleistet<br />
gewesen wäre.<br />
Eine weitere Möglichkeit wäre, sich bei der Förderung von<br />
Rollstuhltaxis am Modell der Bezuschussung von Elektroautos<br />
zu orientieren. Hier werden für die Dauer von drei Jahren maximal<br />
40 Prozent der Nettoanschaffungskosten erstattet, indem die<br />
Besetztkilometer mit 20 Cent angesetzt werden.<br />
Jörg Hildebrandt, einer von drei Geschäftsführer der SBS-Fahrdienst<br />
GmbH, lässt seinem Frust freien Lauf: „Seit zwei Jahren<br />
betreiben wir drei rollstuhlfähige <strong>Taxi</strong>s, neuerdings zusätzlich<br />
drei Mietwagen. Die Kundschaft ist da, aber von der Stadt kommt<br />
und kommt nichts. Man überlegt, die <strong>Taxi</strong>s abzuschaffen und<br />
alles mit Mietwagen zu machen!“<br />
SYMBOLFOTO: Wilfried Hochfeld<br />
ISARFUNK FORDERT NACH DEM E-TAXI AUCH DAS I-TAXI<br />
Auszug aus einer Pressemeldung der IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale:<br />
„Rollstuhlfahrer haben praktisch keine Möglichkeit, spontan<br />
einen Kino- oder Restaurant-Besuch zu organisieren. Die<br />
UN-Behindertenrechtskommission fordert jedoch die Inklusion,<br />
also die gleichberechtigte Einbindung von Menschen<br />
mit einem Handicap in die Gesellschaft. Höchste Zeit, sich<br />
im Rahmen der Aktion ,<strong>München</strong> wird inklusiv‘ um das<br />
Thema der Inklusionstaxis zu kümmern. Was in Weltstädten<br />
wie London oder New York bereits Programm ist, steht in<br />
<strong>München</strong> erst auf der To-do-Liste.“<br />
„Wir wären in <strong>München</strong> über anfänglich 25 Inklusionstaxis<br />
schon froh“, erklärt Christian Hess, Geschäftsführer der<br />
IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale GmbH & Co. KG. „Dabei geht es nicht<br />
nur um die Finanzierung der Umrüst- oder Anschaffungskosten.<br />
Die <strong>Taxi</strong>unternehmer schätzen einen Zuschlag von<br />
Kollege Jörg plaudert aus der Praxis, und er hat recht: Solange<br />
keine Abdeckung in der Fläche besteht und die Anfahrtswege zu<br />
den Aufträgen damit länger werden, ist ein Zuschlag nötig, um<br />
den Service aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Ansonsten lässt<br />
sich die Entlohnung mit dem <strong>Taxi</strong>tarif allein nicht realisieren.<br />
»Gegen den<br />
Rollizuschlag spricht das<br />
Diskriminierungsverbot.«<br />
In Berlin hat man sich geeinigt, für rollstuhlgerechte Personenbeförderung<br />
den Großraumzuschlag berechnen zu dürfen. Dieser<br />
Zuschlag von sechs Euro „entlohnt“ grundsätzlich bereits den<br />
Zeitaufwand für das Ausklappen der Rampe, das Einrollen und<br />
Festzurren des Rollstuhls, die händische Justierung des Bauchgurtes<br />
sowie des Beckengurtes, das Aufstellen der Rampe – all<br />
das wiederholt sich bei der Ankunft. Muss der Fahrer womöglich<br />
eine elektrische Winde einsetzen, dauert es noch länger. Diese<br />
Tätigkeiten mehrere Male am Tag kosten Arbeitszeit und müssen<br />
in der Abrechnung wenigstens über das Drücken des Großraumzuschlages<br />
berücksichtigt werden.<br />
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15 Euro je Fahrt – die jedoch nicht dem Fahrgast auferlegt<br />
werden dürfen. Hier müssen wir zusammen mit den Sozialträgern<br />
eine Lösung finden. Wenn wir einmal bei einem<br />
Soll von 100 Inklusionstaxis für <strong>München</strong> angelangt sind,<br />
dürfte der Zuschlag wohl viel geringer ausfallen. Jetzt aber<br />
müssen wir den Einstieg ins Inklusionstaxi finden!“<br />
Eigentlich sind bis 2020 zunächst 50 Inklusionstaxis das<br />
Ziel. In Berlin hat sich ein Verbund aus Unternehmen der<br />
<strong>Taxi</strong>branche sowie Sozialverbänden formiert, der das<br />
„Inklusions<strong>Taxi</strong>, <strong>Taxi</strong> für Alle“ fordert. Nach Berechnungen<br />
des Fachbereichs Verkehrswissenschaften der TU Berlin<br />
würden bei rund 8 000 konzessionierten <strong>Taxi</strong>s in Berlin insgesamt<br />
etwa 250 Inklusionstaxis in der Bundeshauptstadt<br />
ausreichen. Wenn man dies auf <strong>München</strong> umrechnet, ergibt<br />
sich ein Bedarf von rund 100 Fahrzeugen. khm<br />
Politiker schmücken sich öffentlichkeitswirksam gern mit der Wichtigkeit,<br />
die sie der UN-Menschenrechtskonvention zur Inklusion<br />
beimessen. Tatsächlich hat es die Münchner Koalition von SPD und<br />
CSU versäumt, im Koalitionsvertrag die Einrichtung von Inklusionstaxis<br />
festzuschreiben. Im Gegensatz dazu war der Berliner Senat<br />
auf der Höhe der Zeit. In Berlin hingegen ist die Einrichtung von<br />
Inklusionstaxis Bestandteil der Koalitionsvereinbarungen.<br />
STADTRAT KANN SCHNELL HANDELN<br />
Der Stadtrat in <strong>München</strong> könnte trotzdem ganz unkompliziert<br />
in jeder beliebigen Sitzung des Hauptausschusses Gelder zur<br />
Verfügung stellen, wenn der Wunsch nach spontaner Mobilität<br />
für Menschen mit Behinderung als genügend wichtig erachtet<br />
werden würde. Man muss nicht noch einmal ein ganzes Jahr warten.<br />
Das Anliegen des Behindertenbeirates liegt längst auf dem<br />
Tisch. Die Vorschläge in der Zielvereinbarung sind praktikabel<br />
und schnell umsetzbar.<br />
Wenig sinnvoll erscheint eine Regelung, wie sie nun in Stuttgart<br />
beschlossen wurde. Bei den Schwaben ist Geiz geil. Hier wird<br />
der Umbau bezuschusst, aber es gibt keine Anfahrtspauschale.<br />
Wenn man möchte, dass es nicht funktionieren kann, muss man<br />
es so machen. <br />
hw<br />
Der Autor Horst Wiegand ist Inklusionstaxi-Beauftragter der IsarFunk<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale und Mitglied des AK <strong>Taxi</strong> des Behindertenbeirats.<br />
Montag, Mittwoch und Freitag<br />
8:00 Uhr bis 13:00 Uhr<br />
Bitte telefonisch voranmelden!<br />
Tel: 089 / 509 144<br />
Fax. 089 / 506 094<br />
E-Mail: info@zemba.de<br />
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16 APRIL / MAI / <strong>2018</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / MAI / <strong>2018</strong><br />
17
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
AUTONOMES FAHREN<br />
SCHNELL -<br />
LADE STATIONEN<br />
IN EIGENREGIE<br />
18 versprochene DC-Lader wären ein guter<br />
Anfang für den Umstieg auf E-<strong>Taxi</strong>s. Alternativ<br />
könnten <strong>Taxi</strong>betriebe auch eigene Ladepunkte<br />
aufbauen. Der Staat hilft bei der Finanzierung.<br />
DACHAUER STR. 539<br />
JOSEPH-DOLLINGER-BOGEN 13<br />
Wer sich eigene<br />
Schnelllader<br />
aufstellen will,<br />
bekommt<br />
finanzielle<br />
Unterstützung<br />
vom Staat.<br />
Fast zwei Jahre ist es her, dass SWM und MVG gemeinsam<br />
die erste Schnellladestation (DC) <strong>München</strong>s in der Englschalkinger<br />
Straße eröffnet haben. Der DC-Lader war auch<br />
ein Ergebnis des Projekts „VEM – Virtuelle Elektromobilität im<br />
<strong>Taxi</strong>- und Gewerbeverkehr <strong>München</strong>“. Schnellladesäulen laden<br />
Gleichstrom mit 50 kW in 15 bis 30 Minuten ins Elektroauto. Nur<br />
solche Stationen machen für <strong>Taxi</strong>betriebe Sinn, denn hier sind<br />
Pausen und Schichtwechsel für eine Auffrischung der elektrischen<br />
Reserven planbar – und das Elektroauto überhaupt erst realistisch.<br />
18 weitere Schnellladestationen wollen die Stadtwerke <strong>München</strong><br />
errichten. Viele davon sind ganz in der Nähe diverser <strong>Taxi</strong>betriebe<br />
(siehe untenstehende Übersicht).<br />
Leider fehlen verlässliche Zeitangaben, wann diese Schnelllader<br />
genau in Betrieb gehen werden, weshalb sich erste Mehrwagenbetriebe<br />
Gedanken über eine Selbstversorgung machen.<br />
Solche Überlegungen beginnen mit dem Standort. Dieser kann<br />
öffentlich sein, privat aber öffentlich zugänglich, oder abgeschlossen<br />
auf privatem Gelände.<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE GMBH & CO KG<br />
Rosenheimer Straße 139, 81671 <strong>München</strong><br />
Telefon / <strong>Taxi</strong>ruf: 089 / 450 540<br />
Telefon / Verwaltung: 089 / 450 54-100<br />
E-Mail: info@isarfunk.de<br />
www.isarfunk.de, www.facebook.com/isarfunk450540<br />
Presserechtlich verantwortlich für diese Seiten:<br />
Christian Hess<br />
Redaktion:<br />
Karl-Heinz Mayer (khm), Essential Media<br />
MENZINGER STR. 54<br />
JOSEF-FELDER-STR.<br />
RICHELSTRAßE 8<br />
LANDSBERGER STR. 234<br />
25<br />
TAXIS<br />
25<br />
TAXIS<br />
TRAPPENTREUSTRAßE 20<br />
NEURIEDER STR. 16<br />
GRAFIK: ISARFUNK <strong>2018</strong><br />
25<br />
TAXIS<br />
4<br />
TAXIS<br />
MARIANNE-BRANDT-STRAßE 3<br />
15<br />
TAXIS<br />
LYONEL-FEININGER-STRAßE 3<br />
OCCAMSTRAßE 20<br />
MARSPLATZ<br />
PRIELMAYERSTRAßE 3<br />
HAAGERSTR. 11<br />
52<br />
TAXIS<br />
12<br />
TAXIS<br />
TEGERNSEER LANDSTRAßE 203<br />
60<br />
TAXIS<br />
25<br />
TAXIS<br />
ASCHAUER STR. 21<br />
INNSBRUCKER RING 145<br />
An diesen Stellen plant<br />
die Stadt die Errichtung<br />
von Schnellladesäulen.<br />
Bei manchen befinden<br />
sich <strong>Taxi</strong>betriebe<br />
in unmittel barer Nähe.<br />
Ein 50-kW-Multicharger mit zwei angeschlagenen Kabeln (Typ 2<br />
Combo und CHAdeMO) sowie zusätzlich einem Normalladepunkt<br />
(22 KW/Typ 2) dürfte bis zu 15 000 Euro kosten, hinzu kommen<br />
der Stromanschluss und bauliche Maßnahmen – der Einfachheit<br />
halber sind rund 20 000 Euro zu veranschlagen. Das entspricht<br />
bei einem Liter-Preis von 1,15 Euro über 17 000 Litern Diesel.<br />
Diesel fördert niemand mehr, Ladestationen schon. Bei öffentlichen<br />
oder öffentlich zugänglichen Ladestationen gibt es Förderquoten,<br />
die je nach Zugänglichkeit (rund um die Uhr oder etwa<br />
nur tagsüber) verschieden hoch sind. Für die Errichtung der Ladesäule,<br />
Netzanschluss und Montage und bei Erfüllung des öffentlichen<br />
Zugangs sowie genau definierter zusätzlicher<br />
Voraussetzungen werden Normalladepunkte bis einschließlich<br />
22 kW mit einem prozentualen Anteil von 40 Prozent bzw. bis<br />
höchstens 3 000 Euro pro Ladepunkt gefördert. Der Fördersatz<br />
verringert sich, wenn die Ladestation nicht ständig öffentlich<br />
zugänglich ist.<br />
Wer sich seine Ladestation aufs nicht öffentlich zugängliche<br />
Firmengelände setzt, darf mit einer derartigen Förderung nicht<br />
rechnen. Allerdings vergibt auch die KfW zurzeit sehr günstige<br />
Kredite (ab 1 Prozent) für Ladeinfrastruktur, im sogenannten KfW-<br />
Programm 240/241. Damit kann der <strong>Taxi</strong>unternehmer Ladestationen<br />
für Elektrofahrzeuge oder Betankungsanlagen für Wasserstoff<br />
errichten. Ein schneller Anruf bei der Hausbank und bei den SWM<br />
sollten die ersten Schritte sein.<br />
Da die IsarFunk <strong>Taxi</strong>zentrale den Umstieg auf Elektrotaxis<br />
unterstützt, haben wir die Fördermöglichkeiten via KfW auf der<br />
Homepage www.isarfunk.de aufgeführt. khm<br />
OSLOSTR. 16<br />
GRAPHIK: Essential Media; FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
FOTOS: Rinspeed; waymo<br />
Der Rinspeed Snap kommt ohne Lenkrad aus.<br />
ROBOTER<br />
STATT TAXIFAHRER<br />
Speziell seit diesem Jahr sind Robotertaxis vermehrt in den Medien. Dahinter<br />
steckt neben geballter Technologie in erster Linie Gewinnmaximierung.<br />
Mit Robotertaxis sind nicht etwa<br />
hoch entwickelte Roboter<br />
gemeint, die jedes x-beliebige<br />
Fahrzeug von A nach B fahren können, sondern<br />
es geht um die Technologie, welche<br />
im Auto selbst steckt.<br />
Viele Autokonzerne haben ja bereits in<br />
der Vergangenheit proklamiert, dass sie ihr<br />
Kerngeschäft, die Herstellung von Autos,<br />
ausweiten wollen. Ziel soll es in Zukunft<br />
sein, sich weiter in Richtung Mobilitätsdienstleister<br />
zu entwickeln. Daimler hat<br />
das vorgemacht mit car2go, moovel und<br />
mytaxi. BMW investiert in DriveNow und<br />
Volkswagen macht mit den MOIA-Sammeltaxis<br />
von sich reden.<br />
Der Grund für die Ausweitung des<br />
Geschäftsfeldes ist simpel. Auch wenn<br />
aktuell immer wieder Rekordabsatzzahlen<br />
verkündet werden, schauen die Autokonzerne<br />
in die Zukunft. Und da wird das eigene<br />
Auto für die wachsende Stadtbevölkerung<br />
immer uninteressanter. Deshalb möchten<br />
die Hersteller Plan B in der Tasche haben<br />
und kooperieren dabei mit Internet-Giganten<br />
wie Google. Dessen Ableger Waymo testet<br />
derzeit einen zum Robotertaxi<br />
umgebauten Minivan der Marke Chrysler<br />
Pacifica. Laut einer Pressemitteilung haben<br />
die Fahrzeuge ca. 6,4 Millionen Kilometer<br />
auf öffentlichen Straßen zurückgelegt,<br />
davon seit November „einen Anteil“ im<br />
„Level 5“ – vollständig automatisiert. In der<br />
Regel wurde allerdings meistens im „Level<br />
4“-Modus mit Backupfahrer gefahren. Er<br />
»Daimler will<br />
Fahrzeuge auf der<br />
Basis der V-Klasse<br />
von vornherein<br />
als Robotertaxis<br />
konzipieren.«<br />
musste nur alle 9 000 Kilometer eingreifen,<br />
um Unfälle zu verhindern.<br />
Parallel gehen die Autohersteller auch<br />
einen anderen Weg. Erste Fahrzeuge, wie<br />
zum Beilspiel der EZ-GO von Renault oder<br />
der Rinspeed Snap, wurden in diesem Jahr<br />
in Genf vorgestellt. Im Unterschied zu den<br />
Fahrzeugen von Waymo waren die präsentierten<br />
Fahrzeuge schon im Lastenheft dafür<br />
Waymo setzt auf einen umgebauten Chrysler Pacifica.<br />
ausgelegt, voll autonom Personen zu transportieren.<br />
Auch Daimler will laut „Automobilwoche“<br />
Fahrzeuge auf der Basis der<br />
V-Klasse von vornherein als Robotertaxis<br />
konzipieren. Diese sollen erst gar nicht Dritten<br />
angeboten werden, sondern der Konzern<br />
will den Profit mit den eigenen Mobilitätsdiensten<br />
selber machen. Auch Volkswagen<br />
verfolgt ein ähnliches Ziel.<br />
Johann Jungwirth, Digitalchef des Volkswagenkonzerns,<br />
sagte in der „Heilbronner<br />
Stimme“, dass das Gewinnpotenzial von<br />
„Mobilität als Dienstleistung“ 14 000 Dollar<br />
pro Fahrzeug betrage. Im Gegensatz dazu<br />
verdiene man an einem herkömmlichen<br />
Auto nur 2 000 Dollar – auf die Lebensdauer<br />
eines Fahrzeuges bezogen. Angeblich sollen<br />
bereits Anfang des nächsten Jahrzehnts<br />
entsprechende Fahrzeuge von VW auf den<br />
Markt kommen. Diese will der Konzern vermutlich<br />
selbst betreiben und Städten als<br />
„Komplettlösungen“ anbieten. sg<br />
Aktuelle Meldungen zur Entwicklung von<br />
Robotaxis, unter anderem auch vom tödlichen<br />
Unfall mit einem autonomen Uber-Fahrzeug,<br />
finden Sie unter dem Suchbegriff „Roboter“<br />
unter www.taxi-times.com.<br />
20 APRIL / MAI / <strong>2018</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / MAI / <strong>2018</strong><br />
21
E-TAXI<br />
Der BYD e6 hat sich in China als <strong>Taxi</strong> und<br />
Behördenfahrzeug bewährt.<br />
E-TAXI<br />
Der e-NV 200 ist<br />
der erste elektrische<br />
Kleintransporter<br />
von Nissan.<br />
Der üppig ausgestattete<br />
Kia Soul EV<br />
feierte <strong>Taxi</strong>premiere.<br />
DAMIT FÄHRT<br />
DAS TAXI-<br />
GEWERBE<br />
ELEKTRISCH<br />
Sechs Hersteller haben ihre elektrischen<br />
<strong>Taxi</strong>s auf dem Münchner E-<strong>Taxi</strong>tag<br />
ausgestellt.<br />
Das erste offiziell<br />
zum <strong>Taxi</strong> umgerüstete<br />
Tesla Model S.<br />
Der Prototyp ABT<br />
e-DSG auf Basis<br />
eines VW T6 mit<br />
<strong>Taxi</strong>paket.<br />
MAHAG ANTWORTET MIT EINEM<br />
ERDGAS-KOMBI<br />
Ab Mitte <strong>April</strong> steht in der Schleibinger Straße ein VW Golf<br />
Variant TGI als Vorführwagen. Das Fahrzeug tankt Erdgas<br />
und wird von den beiden MAHAG-<strong>Taxi</strong>verkäufern Bernd<br />
Obkirchner und Johannes Huber interessierten <strong>Taxi</strong>unternehmern<br />
für Probefahrten zur Verfügung gestellt. Beim<br />
IsarFunk-Quality-Check im Juni will <strong>München</strong>s größter<br />
Volkswagen-Händler das Fahrzeug ebenfalls präsentieren.<br />
Thomas Wöber von der Beratungsfirma gibgas sieht den<br />
großen Vorteil des Fahrzeugs in dessen Umweltbilanz:<br />
„Tankt der <strong>Taxi</strong>-Golf TGI das umweltschonende CNG, im<br />
Idealfall Biomethan an den Münchner SWM-Tankstellen,<br />
dann fährt er nahezu klimaneutral.“ jh<br />
Die Besucher des Münchner E-<strong>Taxi</strong>tags konnten sich glücklich<br />
schätzen, denn so eine Vielfalt elektrisch angetriebener<br />
Fahrzeuge, die mit <strong>Taxi</strong>paket verfügbar sind, hat es in<br />
der Form noch nicht gegeben. Jedes Fahrzeug überzeugte mit speziellen<br />
Lösungen. Eine besondere Stellung nahm der Toyota Mirai<br />
ein, der als Einziger mit einer Brennstoffzelle ausgestattet war und<br />
auf eigenen Rädern angereist war. Fast schon ein Klassiker unter<br />
den E-<strong>Taxi</strong>s ist der Nissan e-NV200, der nach einer Modellüberarbeitung<br />
mit einer Reichweite nach dem WLTP-Testzyklus von<br />
200 Kilometern und sieben vollwertigen Sitzplätzen aufwartet.<br />
Vom weltweiten Marktführer bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen<br />
wurde der BYD e6, der in Deutschland von der Firma<br />
Fenecon vertrieben wird, im ADAC-Prüfzentrum ausgestellt. Neben<br />
alten Bekannten gab es aber auch Premieren. Der Kia Soul EV mit<br />
einem brandneuen <strong>Taxi</strong>paket kam frisch aus den Hallen des Umrüsters<br />
Intax in Oldenburg. Damit stellt Kia ein kompaktes E-<strong>Taxi</strong> vor,<br />
welches dank Schnelllademöglichkeit vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
finden<br />
wird. Wie auch<br />
der Toyota Mirai<br />
stand der Kia Soul<br />
EV für Probefahrten zur<br />
Verfügung.<br />
DER T6 FÄHRT BALD<br />
AUCH ELEKTRISCH<br />
Ein weiteres Highlight stellte sicherlich das geräumigste<br />
Fahrzeug dar. Der vom Allgäuer Spezialisten ABT eMobility<br />
auf Basis eines VW T6 entwickelte Prototyp e-DSG zeigte, wie<br />
ein elektrisch angetriebener VW T6 in der <strong>Taxi</strong>version aussehen<br />
könnte. ABT hatte bereits in der Vergangenheit rund<br />
40 VW Caddy und VW T5 elektrifiziert, die bereits mehr als eine<br />
Million Kilometer unter anderem im Auftrag der Deutschen Post<br />
zurückgelegt haben.<br />
Dr. Hans Bake v. Bakin<br />
Erst- und Verlängerungsuntersuchung <strong>Taxi</strong>-Mietwagen-Lkw-Bus<br />
• Mo-Fr: 8-12 Uhr<br />
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und nach Vereinbarung<br />
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Tel.: 089/37065690<br />
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FOTOS: Gudrun Hartmann; <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
FOTOS: Gudrun Hartmann; <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
Der Toyota Mirai, ein Wasserstoff-Wagen<br />
mit Brennstoffzelle<br />
und Vollausstattung.<br />
Nahezu ein perfektes Timing<br />
legte der erste offizielle Tesla-<strong>Taxi</strong>umbau<br />
an den Tag. Nachdem mehr als zwei<br />
Jahre keine Zulassung eines Tesla Model S<br />
als <strong>Taxi</strong> möglich war, wurde nahezu pünktlich<br />
zum Münchner E-<strong>Taxi</strong>tag bekannt gegeben, dass<br />
sich der Spezialbetrieb Intax exklusiv der <strong>Taxi</strong>umrüstung<br />
des Model S annimmt. Neben der Umrüstung übernimmt<br />
Intax zusätzlich auch die komplette Betreuung des gesamten<br />
<strong>Taxi</strong>bereichs für Tesla. Das erste verfügbare Fahrzeug konnte<br />
beim E-<strong>Taxi</strong>tag bereits in Augenschein genommen werden.<br />
Um die Zeit bis zum eigenen Tesla-<strong>Taxi</strong> möglichst kurz zu halten,<br />
bietet Intax auch die Umrüstung von gebrauchten Fahrzeugen<br />
an.<br />
Allein die umfassende Fahrzeugausstellung im Prüfzentrum<br />
des ADAC Südbayern hat interessierten <strong>Taxi</strong>unternehmern eine<br />
bislang einzigartige Gelegenheit gegeben, als E-<strong>Taxi</strong>s taugliche<br />
Fahrzeuge in Augenschein zu nehmen. In Verbindung mit den<br />
einzelnen Workshops und Informationsveranstaltungen konnte<br />
sich so jeder Besucher in <strong>München</strong> ein umfassendes Bild von der<br />
elektrischen <strong>Taxi</strong>beförderung machen. <br />
jh<br />
Hinweis der Redaktion: Sowohl den Tesla als auch den Kia Soul EV<br />
konnte die Redaktion ausgiebig Probe fahren. Ausführliche<br />
Testberichte von beiden Fahrzeugen können Sie in der <strong>April</strong>-Ausgabe<br />
der deutschlandweiten <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH nachlesen.<br />
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22 APRIL / MAI / <strong>2018</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / MAI / <strong>2018</strong><br />
23<br />
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RECHT<br />
RECHT<br />
Der Hof des Nordgebäudes des<br />
Bundesgerichtshofs in Karlsruhe.<br />
KEHRTWENDE DES BGH<br />
IM MYTAXI-VERFAHREN<br />
VORSICHT VOR DEN<br />
PLÄNEN DIESER<br />
BUNDESREGIERUNG<br />
Seit 14. März hat Deutschland wieder eine Große Koalition.<br />
Man hat sich viel vorgenommen, unter anderem eine Änderung des PBefG.<br />
Das Gewerbe muss mit dem Schlimmsten rechnen.<br />
Sätze wie „Wir werden das Personenbeförderungsgesetz<br />
mit Blick auf<br />
neue digitale Mobilitätsangebote<br />
modernisieren“ oder „Neue plattformbasierte<br />
digitale Mobilitätsangebote brauchen<br />
eine rechtssichere Grundlage für ihre<br />
Zulassung“ geben eine Ahnung, was am<br />
Ende mit den angekündigten Änderungen<br />
gemeint sein könnte. Von „geänderten<br />
Mobilitätsbedürfnissen“ ist die Rede. Aus<br />
dem Papier geht nämlich hervor, dass die<br />
einschlägigen Gesetze, die Anbietern wie<br />
Uber und Co., aber auch Daimler und VW<br />
mit MOIA bislang Probleme machten, so<br />
weit geändert werden sollen, bis diese<br />
Geschäftsmodelle legalisiert sein könnten.<br />
ÖFFNUNG DES RECHTSRAHMENS<br />
Diese Modelle werden mit verschiedenen<br />
Begriffen umschrieben: Die Rede ist<br />
von„neuen, digitalen Mobilitätsangeboten“,<br />
„neuen, plattformbasierten Verkehrsdienstleistern“,<br />
Fahrgemeinschaften (Ride Pooling),<br />
„geteilter Nutzung“ (der Begriff<br />
„shared economy“ soll damit anscheinend<br />
umgangen werden) und sogar von „digital<br />
organisierten privaten Mitfahrgelegenheiten“.<br />
Man spricht von „Öffnung des Rechtsrahmens“<br />
oder „Modernisierung des<br />
Personenbeförderungsgesetzes“. Beabsichtigt<br />
ist recht deutlich eine Deregulierung des<br />
14.3.<strong>2018</strong>: Bundespräsident Walter Steinmeier (rechts) ernennt Kanzlerin Angela Merkel<br />
und ihre 15 Ministerinnen und Minister. Werden Sie die Personenbeförderung deregulieren?<br />
Marktes. Dabei sollen die Kommunen eine<br />
Steuerungsmöglichkeit bekommen, also ihre<br />
Genehmigungshürden uneinheitlich abbauen<br />
können. Die neue Regierung möchte ausgerechnet<br />
dabei angeblich ein „level playing<br />
field“ (wortwörtlich) schaffen – ein Begriff,<br />
den Uber in den USA selber prägte, und den<br />
man auch mit „gleichen Wettbewerbsbedingungen“<br />
hätte übersetzen können. Welche<br />
Interessengruppen da soufflierten, muss<br />
wohl nicht weiter kommentiert werden.<br />
Damit ist im Wesentlichen eine Deregulierung<br />
des <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenmarktes<br />
gemeint, denn das geht aus der Formulierung<br />
„regulatorische Entlastung“ hervor,<br />
von der „sowohl der <strong>Taxi</strong>- wie auch der<br />
Mietwagenbetrieb profitieren“ solle. Bis<br />
hierhin könnte man es so lesen: Es wird<br />
sich etwas ändern. Aber was? Einen Hinweis<br />
auf die Motivation und das zu erwartende<br />
Ergebnis könnte folgendes Zitat<br />
geben: „Neue plattformbasierte digitale<br />
Mobilitätsangebote brauchen eine rechtssichere<br />
Grundlage für ihre Zulassung.“<br />
Anscheinend ist man sich hier aber<br />
bewusst, dass es auch unerwünschte<br />
Nebenwirkungen der Deregulierung von<br />
Märkten geben kann. Zwar wird erwähnt,<br />
dass „gute soziale Rahmenbedingungen“<br />
für die Koalition „zentrale Voraussetzung“<br />
seien, aber auch diese Verantwortung<br />
reicht man nach unten an die Gemeinden<br />
durch. Die Verantwortung für die Lösung<br />
der drohenden Probleme wird auf die „Nahverkehrspläne“<br />
(§ 8 PBefG), und damit auf<br />
die schon jetzt oft unterbesetzten Genehmigungsbehörden<br />
abgewälzt: „Im Personenbeförderungsgesetz<br />
werden wir<br />
klarstellen, dass über die Nahverkehrspläne<br />
soziale Standards zum Schutz der<br />
Beschäftigten sowie qualitative und ökologische<br />
Standards auch für eigenwirtschaftliche<br />
Verkehre gelten.“<br />
BIG DATA<br />
Den „neuen Anbietern“ wird noch in anderer<br />
Weise großzügig geholfen. An mehreren Stellen<br />
ist sinngemäß von „Big Data“ die Rede.<br />
Öffentlich gewonnene „Mobilitätsdaten, Geound<br />
Wetterdaten“ sollen – mit den Mitteln<br />
des Steuerzahlers geschürft – in einer<br />
„mCloud“ in Zukunft „Startups und Mobilitätsanbietern<br />
eine zentrale Plattform bieten“.<br />
Die neue Regierung beabsichtigt außerdem<br />
die Schaffung einer „digitalen Mobilitätsplattform“,<br />
die die Einführung eines<br />
bundesweiten e-Tickets ermöglicht. Die<br />
Daten von Autos, ÖPNV, E-Bikes, Car- und<br />
Ride Sharing sowie Ruftaxen sollen in Echtzeit<br />
gesammelt und zwischen allen Verkehrsträgern<br />
in einem Informationssystem<br />
ausgetauscht werden können. prh<br />
FOTO: Bundesregierung<br />
FOTO: Stephan Baumann<br />
Der Bundesgerichtshof, Deutschlands oberstes Gericht, hat am Gründonnerstag<br />
die Klage der <strong>Taxi</strong>zentralen gegen mytaxi wegen der Rabatt-Aktionen der <strong>Taxi</strong>-App<br />
abgewiesen.<br />
Der BGH widersprach damit dem Urteil der beiden Vorinstanzen.<br />
Die Rabattaktion verstoße nicht gegen die<br />
Tarifpflicht. „Die Beklagte (Anm. d. Red.: mytaxi) ist selbst<br />
kein <strong>Taxi</strong>unternehmer, für den die Festpreise gelten“, heißt es in<br />
einer ersten Stellungnahme des BGH. „Ihre Tätigkeit beschränkt<br />
sich auf die Vermittlung von Fahraufträgen, die von unabhängigen<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen selbstständig durchgeführt werden. Diese <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
können uneingeschränkt die Dienste anderer Vermittler,<br />
wie etwa der Klägerin, in Anspruch nehmen.“<br />
Auch eine unzulässige gezielte Behinderung nach § 4 Nr. 4 UWG<br />
liege laut Meinung der Bundesrichter nicht vor. „Weil die Aktionen<br />
der Beklagten sowohl räumlich auf mehrere deutsche Großstädte als<br />
auch zeitlich beschränkt waren“, liege eine „Eignung zur (Markt-)<br />
Verdrängung“ nicht vor.<br />
In einer ersten Stellungnahme sprach mytaxi-Generalmanager<br />
Alexander Mönch davon, dass damit die Flexibilität, Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Zukunftsfähigkeit von <strong>Taxi</strong>s im umkämpften Mobilitätsmarkt<br />
gestärkt würden.<br />
Marten Clüver von der <strong>Taxi</strong> Deutschland eG, die im Namen fast<br />
aller <strong>Taxi</strong>zentralen geklagt hatte, sprach von einem „schlechten Osterei<br />
aus Karlsruhe“. Man müsse künftig noch enger zusammenrücken,<br />
um sich gemeinsam gegen mytaxi aufzustellen.<br />
Hermann Waldner von taxi.eu sieht im Urteil eine Benachteiligung<br />
für kleine und mittlere Unternehmen. „Es mag für den Verbraucher<br />
verlockend klingen, dass er bei einer <strong>Taxi</strong>fahrt einen Teil erstattet<br />
bekommt. Allerdings wird jedes Unternehmen dies nur so lange tun,<br />
bis es sich entsprechende Marktanteile gesichert hat. Im Fall von<br />
mytaxi und dem dahinterstehenden Daimler-Konzern muss befürchtet<br />
werden, dass auf diesem Wege kleine <strong>Taxi</strong>-Unternehmen und <strong>Taxi</strong>-<br />
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das wieder!<br />
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Zentralen aus dem Markt gedrängt werden. Der faire Wettbewerb wird<br />
dadurch abnehmen, am Ende zahlen die Verbraucher deutlich mehr.<br />
Wer den Markt bestimmt, bestimmt auch die Preise. Der Bundesgerichtshof<br />
hat mit seinem Urteil die Großen gestärkt und die Kleinen<br />
geschwächt.“ jh<br />
UBERPOP-VERBOT ENDGÜLTIG RECHTSKRÄFTIG<br />
Bereits im Jahr 2016 wurde der Laien-<strong>Taxi</strong>-Dienst Uber-<br />
POP verboten – rechtskräftig wurde das Verbot aber erst<br />
Ende Februar <strong>2018</strong>. Uber BV, der in Amsterdam ansässige<br />
europäische Statthalter des US-Unternehmens, hatte als<br />
Beklagter Revision vor dem BGH eingelegt, die nun endlich<br />
zurückgenommen wurde.<br />
Damit geht nach exakt 1 278 Tagen ein Prozess zu Ende,<br />
den <strong>Taxi</strong> Deutschland, der Zusammenschluss großer<br />
deutscher <strong>Taxi</strong>zentralen, unter anderem die <strong>Taxi</strong>-<strong>München</strong><br />
eG, und mit Unterstützung von taxi.eu am 25. August<br />
2014 mit dem Antrag auf eine einstweilige Verfügung<br />
gegen UberPOP begonnen hatte. Insgesamt hat das<br />
Verfahren <strong>Taxi</strong> Deutschland zwischen 150 000 und<br />
180 000 Euro gekostet.<br />
Nach wie vor nicht endgültig entschieden sind zwei weitere<br />
Verfahren: Ein Verbot von UberBlack wurde vom BGH<br />
an den EuGH weitergereicht; über ein Verbot von UberX in<br />
<strong>München</strong> wird im Juni vor dem LG <strong>München</strong> verhandelt. jh<br />
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24 APRIL / MAI / <strong>2018</strong> TAXI<br />
TAXI APRIL / MAI / <strong>2018</strong><br />
25
QUERSCHAU<br />
STREIKS UND<br />
EINE GETEILTE<br />
STADT<br />
Der Blick auf die <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-Themen außerhalb der<br />
Landeshauptstadt zeigt: Das <strong>Taxi</strong>gewerbe ist in ganz<br />
Deutschland in Bewegung.<br />
Berlin wird allmählich wieder eine<br />
geteilte Stadt. Zumindest, wenn es<br />
um die Personenbeförderung geht.<br />
Anders als in <strong>München</strong> muss man sich dort<br />
nicht nur mit Clever-Shuttle auseinandersetzen,<br />
sondern auch noch mit Allygator,<br />
mit Berlkönig und mit mytaxi match. Hinter<br />
diesen Konzepten stecken die Milliarden<br />
von der Deutschen Bahn, vom ADAC<br />
und nicht zuletzt von Daimler. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
berichtet darüber in der kommenden Berliner<br />
Regionalausgabe.<br />
Die deutschen Autohersteller mögen den<br />
Wandel zur Elektromobilität verschlafen<br />
haben - bei ihrer künftigen Ausrichtung<br />
als Mobilitätsdienstleister stellen sie schon<br />
früh die Weichen. Wenn irgendwann einmal<br />
die Menschen keine eigenen Fahrzeuge<br />
mehr kaufen und selbst fahren, dann wollen<br />
Daimler und Volkswagen ihre Brötchen<br />
mit der Personenbeförderung verdienen.<br />
Das Projekt, mit dem VW erste Erfahrungen<br />
und vor allen Dingen wichtige Daten<br />
sammelt, nennt sich Moia. Kleines, freches,<br />
schlaues Start-Up Moia.<br />
Die <strong>April</strong>-Ausgabe von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> DACH<br />
beschreibt Moias Pläne. Wenn die Genehmigungsbehörden<br />
dem zustimmt, werden<br />
die ausgewählten Pilotstädte Hamburg und<br />
Hannover mit Mietwagen überschwemmt.<br />
Und was Volkswagen im Norden, macht<br />
Daimler in Berlin und im Süden. In Stuttgart<br />
soll die letzte Meile zwischen Straßenbahn-Endhaltestelle<br />
und Wohnung von<br />
Sammeltaxis geschlossen werden, die von<br />
Daimler unter dem Namen Flexpilot betrieben<br />
werden. Die Vertreter der <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
und Verbände werden nicht müde,<br />
den Widerspruch solcher neuen Dienste<br />
klarzumachen. Eine Stadt, die zur Luftreinhaltung<br />
vielleicht sogar Fahrverbote<br />
aussprechen muss, darf nicht gleichzeitig<br />
hunderte neue Sharing-Mietwagen genehmigen,<br />
die als Kleinbusse den Verkehr noch<br />
mehr verdichten und die Luft damit noch<br />
mehr verschmutzen.<br />
TAXI-PROTESTE IN HAMBURG<br />
Kein Wunder, dass die <strong>Taxi</strong>-Kollegen richtig<br />
sauer sind. Die DACH-Ausgabe berichtet<br />
über zwei sehr bemerkenswerte Streik-<br />
Aktionen der Hamburger und Stuttgarter<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer. Bemerkenswert auch deswegen,<br />
weil sie nicht von Verbandsseite, sondern<br />
aufgrund von privaten Initiativen ins Leben<br />
gerufen wurden.<br />
Trotzdem können solche Initiativen<br />
eine gute Verbandsarbeit nicht ersetzen.<br />
Die Aufgaben des Bundesverbands BZP<br />
sind sehr vielfältig. Das geht auch aus dem<br />
Interview hervor, das Präsident Michael<br />
Müller unserem Verlag gegeben hat und<br />
das bereits in der März-Ausgabe der <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> DACH erschienen ist. Müller macht<br />
dabei eines ganz deutlich: Die Branche<br />
kämpft an vielen Fronten und hat noch<br />
dazu ein Nachwuchsproblem.<br />
Müller betont auch, dass die <strong>Taxi</strong>branche<br />
bereit steht, alle „neuen“ Dienste von<br />
der App-Bestellung bis zum <strong>Taxi</strong>-Sharing<br />
abzudecken – mit umweltfreundlichen<br />
Fahrzeugen. Da passt es gut, dass in der<br />
kommenden DACH-Ausgabe die Testberichte<br />
zweier Elektrotaxis nachzulesen sind:<br />
Wir sind den Kia Soul EV und den Tesla<br />
gefahren. jh 35,-<br />
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26 APRIL/MAI / <strong>2018</strong> TAXI
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