Gemeindebrief Juni 18
Gemeindebrief der EFG Bockum-Hövel in Hamm
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ERmutigER<br />
„Und es rief JHWH…“ (hebr. „Wajikrah“)<br />
3. Mose 1, 1<br />
Der EWIGE ruft. Mit seinem Ruf – mit seiner<br />
„Anrede“- mit seinem schöpferischen<br />
Wort beginnt alles: Himmel und Erde, das<br />
Licht, das Leben.<br />
“Am Anfang war das Wort“ (Joh. 1,1),<br />
schreibt viele Jahrhunderte später der<br />
Apostel Johannes, um seinen „Jesus-<br />
Bericht“, sein Evangelium, zu eröffnen.<br />
Damit verweist er auf den,<br />
„der am Anfang war“ (1.Joh. 2,13)<br />
und das unwandelbare Fundament des<br />
gesamten Universums ist.<br />
Der EWIGE ruft. Er be-ruft Abram. (1.Mose<br />
12,1-3) Damit beginnt nach der Hybris<br />
(Hochmut) der Menschheit, die im Turmbau<br />
zu Babel gipfelt, Gottes erneute gnadenreiche<br />
Zuwendung zum Menschen. Er<br />
beruft den Einen, aus dem das erwählte<br />
Volk Gottes hervorgehen wird, um durch<br />
ihn allen Menschen Segen und Fülle des<br />
Lebens zukommen zu lassen.<br />
Und wieder ruft der EWIGE. Diesmal ist es<br />
das Thema eines ganzen biblischen Buches.<br />
Das dritte Buch Mose. In der lateinischen<br />
Bibel (Vulgata) heißt es „Leviticus“.<br />
In der jüdischen Bibel – der Tora - beginnt<br />
es mit diesen Worten. Und so heißt es<br />
auch schlicht und einfach. Es ist das mittlere<br />
der fünf Bücher umfassenden Tora.<br />
Im Zentrum steht der „Ruf des EWIGEN“.<br />
Er be-ruft ein ganzes Volk zur Heiligkeit.<br />
„Seid heilig, denn ich bin heilig!“<br />
(3.Mose 19,2)<br />
Die Heiligkeit – das „Aus- und Abgesondert<br />
-sein“ – entspricht dem Wesen Gottes<br />
selbst. ER ist der „Unverfügbare“, der<br />
„ganz Andere“, der, der keiner Beschränkung<br />
von Raum und Zeit unterliegt: der<br />
„Ajin Sof“, der „Unbegrenzbare“, der<br />
„Unbegrenzte“: eben der „EWIGE“. Und<br />
die, die ihm nahen – die er sich erwählt<br />
hat, ihm nahen zu dürfen – sie sollen diesen<br />
Charakterzug seines Wesens in sich<br />
tragen. Auch sie sind „Abgesonderte“ –<br />
auserwählt IHM zu dienen.<br />
Das ganze Buch „Und es rief“ ist ausgefüllt<br />
mit den Anordnungen und Geboten des<br />
EWIGEN. Sie offenbaren den unendlichen<br />
Unterschied zwischen Gott und den Menschen<br />
dadurch, dass sie aufzeigen, was<br />
alles beachtet werden muss, will jemand<br />
mit Gott in Kontakt kommen. Es gibt ausgewählte<br />
Menschen, die entsprechend<br />
würdig bekleidet zu bestimmten Zeiten an<br />
einem ganz bestimmten Ort festgelegte<br />
Handlungen vorzunehmen haben. Und nur<br />
einmal im Jahr darf eine einzige vorher<br />
bestimmte Person vom Heiligsten in das<br />
Allerheiligste eintreten.<br />
Dieser Bereich war durch einen besonders<br />
schweren Vorhang allen Blicken unzugänglich.<br />
Und der Hohepriester wurde mit einem<br />
Seil gesichert. Denn falls er vorher<br />
nicht ausreichend entsündigt war (oder<br />
Gott sein Versöhnungsopfer nicht angenommen<br />
hat), würde er die Gegenwart<br />
des EWIGEN nicht überleben und man<br />
müsste seine sterblichen Überreste ja bergen<br />
können, ohne dass weitere Personen<br />
zu Schaden kommen.<br />
All diese Rituale mussten ständig wiederholt<br />
werden für das ganze Volk. Eine<br />
„Entsündigung“ war durch Tieropfer nur<br />
für eine begrenzte Zeit möglich. Der sich<br />
3<br />
(Fortsetzung auf Seite 4)