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Facetten Mai 2018

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Kasseler Werkstatt<br />

hend, ist das Beanspruchen dieser Gelder und<br />

somit das Arbeiten in einer Werkstatt für behinderte<br />

Menschen unwürdig. Besonders also<br />

wird die Würde der in Werkstätten beschäftigten<br />

Menschen durch das BTHG angegriffen.<br />

Es stellt sich die Frage, wie die Würde der<br />

Menschen mit Behinderung gestärkt werden<br />

kann, wenn es einem BTHG nicht gelingt?<br />

Die InklusionsberaterInnen des LWV,<br />

die Reha-BeraterInnen der Bundesagentur<br />

für Arbeit und wir als BetreuerInnen und<br />

KollegInnen der MitarbeiterInnen müssen<br />

diese Antwort durch die tägliche Arbeit geben.<br />

Eine solche Antwort könnte sein, die<br />

Werkstatt als Netzwerkpartnerin in einem<br />

ausgleichenden Arbeitsmarkt zu verstehen,<br />

der individuelle Wege ermöglicht und dabei<br />

die Lebensumstände und das Verhalten der<br />

Menschen mit Behinderung mit Würde und<br />

Respekt behandelt!<br />

Mike Alband-Nau<br />

(Einrichtungsleitung KSW)<br />

Interne Fallsupervision<br />

Professionelles Fallmanagement in der Kasseler Werkstatt<br />

„Für manche Menschen brauchen wir<br />

mehr Zeit“, sagt Markus Grote. Er ist in der<br />

Kasseler Werkstatt für die Bildung zuständig<br />

und hat nun einen Fragebogen entwickelt,<br />

der als Grundlage für die interne<br />

Fallsupervision dienen soll. Die Idee dieses<br />

neuen methodischen Angebots für das Personal<br />

ist es, sich Zeit für einen Mitarbeiter<br />

zu nehmen, bei dem man das Gefühl hat,<br />

sich auf der Beziehungs-, der Verhaltensoder<br />

der Perspektivenebene ,im Kreise zu<br />

drehen’.<br />

Bei der internen Fallsupervision, die Grote<br />

für seine KollegInnen ab sofort anbietet, nehmen<br />

er, die jeweilige Gruppenleitung und der<br />

zuständige Soziale Dienst sich zwei Stunden<br />

Zeit, in der sie den Fragebogen durcharbeiten.<br />

Da wird z. B. gefragt, wie der emotionale<br />

Entwicklungsstand eines Mitarbeiters ist oder<br />

was sein Selbstwertgefühl steigert. Geschaut<br />

wird auch auf die Bindungsfähigkeit und die<br />

Reizverarbeitung.<br />

In der kollegialen Reflexion entstehen neue<br />

Ideen, die dem Personal und schließlich in<br />

Folge dem Mitarbeiter helfen, die Situation<br />

zu verbessern. „Mit all diesen Informationen<br />

schauen wir noch einmal ganz neu auf diese<br />

Person und verabreden dann die nächsten<br />

Schritte“, so Grote.<br />

Kirsten Alers<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Facetten</strong> 34 9

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