Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft ... - Stechimmen-OWL
Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft ... - Stechimmen-OWL
Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft ... - Stechimmen-OWL
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mit dem Einsatz von mineralischem Dünger und Dampfpflügen ab Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
begann ein starker Wandel <strong>der</strong> Bewirtschaftungsweise. Der Plaggenhieb<br />
wurde überflüssig und die schnell fortschreitende Besiedlung und intensivierte land- und<br />
forstwirtschaftliche Nutzung bescherten den Zwergstrauchheiden und Silikatmagerrasen<br />
im Senneraum wie auch in ganz Nordwestdeutschland starke Flächenverluste. So wurde<br />
die Fläche <strong>der</strong> Zwergstrauchheiden des norddeutschen Flachlandes von ca. 1,5 Mio.<br />
ha um 1900 auf gegenwärtig etwa 10000 ha reduziert (VON DER HEIDE & WITT 1990).<br />
Großflächige Heidelandschaft blieb im Senneraum jedoch auf den frühzeitig eingerichteten<br />
Truppenübungsplätzen Senne und Stapel erhalten. Auf etwa 120 km 2 , die heute<br />
unter britischer Verwaltung stehen, finden wir Verhältnisse wie vor etwa 100 Jahren vor.<br />
Auf diesen unbesiedelten und unzerschnittenen Flächen traten von Militär und Naturschutz<br />
durchgeführte Heidemahd und Schafbeweidung an die Stelle des Plaggenhiebs<br />
und sorgten in Verbindung mit regelmäßiger Entfernung von Gehölzaufwuchs (Entkusseln)<br />
für die Erhaltung <strong>der</strong> Offenlandbereiche dieser alten Kulturlandschaft.<br />
Zur Charakterisierung <strong>der</strong> klimatischen Verhältnisse folgen Auszüge aus dem Naturschutzfachlichen<br />
Leitbild Senne (GRABAU 1997).<br />
Die Senne gehört zur nordwestdeutschen Klimaregion. Sie zeigt Merkmale des Übergangs<br />
vom ozeanischen Klima Nordwestdeutschlands zum kontinentalen Klima Mitteleuropas.<br />
Die langjährigen Jahreszeitenmittel <strong>der</strong> Temperaturen bewegen sich für das<br />
Frühjahr (März-Mai) in <strong>der</strong> Größenordnung von 8,2 bis 8,7 °C, für den Sommer (Juni-<br />
August) von 16,3 bis 16,7 °C, für den Herbst (September-November) von 9,7 bis 9,8 °C<br />
und für den Winter (Dezember-Januar) von 1,6 bis 1,9 °C. Bei den Nie<strong>der</strong>schlägen ist<br />
im langjährigen Mittel eine Abhängigkeit <strong>der</strong> Jahressummen von <strong>der</strong> Höhenlage <strong>der</strong><br />
Messstation erkennbar: die mittleren Jahresnie<strong>der</strong>schlagssummen steigen von 763 mm<br />
(Gütersloh, 72 m NN), auf 869 mm (Windelsbleiche, 112 m NN), 901 mm (Bielefeld-<br />
Sennestadt, 127 m NN), 915 mm (Bad Lippspringe, 157 m NN), 920 mm (Augustdorf,<br />
163 m NN) und 999 mm an (Oerlinghausen, 180 m NN).<br />
Betrachtet man den Jahresgang <strong>der</strong> Wasserhaushaltsparameter, so fällt auf, dass<br />
die Trockenphasen z. T. von mehrmonatiger Dauer sind. So sind bspw. im Jahre 1959<br />
Februar, März, Mai, Juni, August und September zu trocken, 1964 Mai, Juni und Juli<br />
und 1976 Februar, März, April, Juni, Juli und August. Im angeblich feuchten Ostwestfalen<br />
treten also immer wie<strong>der</strong> Monate und sogar mehrmonatige Phasen mit Semi- o<strong>der</strong><br />
Vollaridität auf. In <strong>der</strong> Senne sind Monate mit Feuchtigkeitsdefizit vor allem während <strong>der</strong><br />
Vegetationsperiode sowie im Herbst zu beobachten. Das Klima <strong>der</strong> Senne kann nur in<br />
sehr eingeschränktem Maße als humid bezeichnet werden (vgl. SCHLEGEL 1981, S. 20).<br />
Von einer zunehmenden Austrocknung kann man aber noch nicht sprechen.<br />
Gerade die Senne mit ihren durchlässigen Sanden leidet sehr unter länger anhalten<strong>der</strong><br />
Trockenheit, und wo durch Flurbereinigung <strong>der</strong> Grundwasserspiegel abgesenkt<br />
wurde, treten nicht selten am Getreide, vor allem am Mais, Trockenschäden auf<br />
(SCHLEGEL 1993).<br />
Untersuchungsgebiet<br />
Die Untersuchung beschränkte sich auf das Naturschutzgebiet „Moosheide“ und ein<br />
benachbartes Sandabgrabungsgelände. Das etwa 445 ha große Naturschutzgebiet<br />
grenzt im Osten an den Truppenübungsplatz Senne und wird im Süden durch den Krollbach,<br />
im Westen durch die BAB 33 und im Norden durch die mituntersuchte Sandabgrabung<br />
und die Landespolizeischule „Erich Klausener“ begrenzt. Landschaftlich wird<br />
30