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Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft ... - Stechimmen-OWL

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pieper (Anthus trivialis), Goldammer (Emberiza citrinella) und vereinzelten Brutnachweisen<br />

des Ziegenmelkers (Caprimulgus europaeus). In den Waldbereichen <strong>der</strong> mosaikartigen<br />

Landschaft brüten Schwarzspecht (Dryocopus martius), Grünspecht (Picus viridis)<br />

und Kleinspecht (Picoides minor), hier bildet <strong>der</strong> Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)<br />

noch eine größere Population aus.<br />

Die bundesweit gefährdete Zauneidechse (Lacerta agilis) ist über das gesamte Untersuchungsgebiet<br />

verbreitet und erreicht auf den Trockenrasen und Zwergstrauchheiden<br />

z. T. beachtliche Dichten. Neu angelegte Gewässer (z. B. durch Sandabgrabungen)<br />

im Untersuchungsgebiet werden sofort von <strong>der</strong> mobilen Kreuzkröte (Bufo calamita) besiedelt.<br />

Im sauberen Wasser des Krollbaches lebt das seltene Bachneunauge (Lampetra planeri).<br />

Außerdem entwickeln sich hier die Larven zweier anspruchsvoller Fließgewässer-<br />

Libellen, Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) und Zweigestreifte Quelljungfer<br />

(Cordulegaster boltoni). Als Charakterarten <strong>der</strong> Insektenwelt sind Schmetterlinge wie<br />

Ockerbindiger Samtfalter (Hipparchia semele), Brauner Feuerfalter (Lycaena tityrus),<br />

Komma-Dickkopffalter (Hesperia comma), Ampfer-Grünwid<strong>der</strong>chen (Adscita statices),<br />

Heide-Grünwid<strong>der</strong>chen (Rhagades pruni), Schönbär (Callimorpha dominulus) und Hummelschwärmer<br />

(Hemaris fuciformis) bzw. Heuschreckenarten wie Kurzflügelige Beißschrecke<br />

(Metrioptera brachyptera), Feldgrille (Gryllus campestris), Heidegrashüpfer<br />

(Stenobothrus lineatus) Sumpfschrecke (Stethophyma grossum), Sumpf-Grashüpfer<br />

(Chorthippus montanus) o<strong>der</strong> Verkannter Grashüpfer (Ch. mollis) zu nennen.<br />

Auswahl und Lage <strong>der</strong> Untersuchungsflächen<br />

Die Untersuchungen zur <strong>Stechimmen</strong>fauna konzentrierten sich auf die Offenland- und<br />

Waldrandbereiche des Naturschutzgebietes. Geschlossene Waldbereiche wurden<br />

lückenhafter bearbeitet. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk lag auf den für <strong>Stechimmen</strong> attraktiven<br />

Strukturen wie potentiellen Nahrungspflanzen, mit Honigtau benetzten Gehölzen und<br />

Nistsubstraten (offene Bodenstellen, Totholz, Brombeergebüsche, etc.). Bezeichnung,<br />

Flächengröße, Lage und Biotoptyp <strong>der</strong> untersuchten Bereiche sind Tabelle 1 und<br />

Abbildung 3 zu entnehmen.<br />

Alle Offenlandflächen (auch die Zwergstrauchheiden und Silikatmagerrasen) des Untersuchungsgebietes<br />

weisen heute ein planes Bodenprofil auf, während die Waldbereiche<br />

noch auf dem nacheiszeitlich geprägten Dünengelände stehen. Die Ursache<br />

hierfür liegt in ihrer früheren ackerbaulichen Bewirtschaftung, für die die Offenlandbereiche<br />

einst eingeebnet wurden. Auf Ackerflächen, <strong>der</strong>en landwirtschaftliche Nutzung<br />

aufgegeben wurde, haben sich durch natürliche Sukzession in Verbindung mit Schafbeweidung<br />

und Entkusselung erst relativ spät Zwergstrauchheide- und Magerrasen-Gesellschaften<br />

etabliert. Sie weisen somit eine an<strong>der</strong>e Entstehungsgeschichte als die<br />

großflächigen durch Plaggenhieb entstandenen Zwergstrauchheiden des heutigen<br />

Truppenübungsplatzes Senne auf, sind einan<strong>der</strong> in ihrer Artenzusammensetzung jedoch<br />

recht ähnlich.<br />

Auf den Untersuchungsflächen dominiert flächenmäßig die Ginster-Sandheide (Genisto-Callunetum,<br />

Namen <strong>der</strong> Pflanzengesellschaften nach SCHROEDER 1989), die in verschiedenen<br />

Altersstadien vorkommt. Neben <strong>der</strong> dominanten Besenheide (Calluna vulgaris)<br />

ist vor allem <strong>der</strong> Haar-Ginster (Genista pilosa) als Charakterart vertreten.<br />

Der Grasnelken-Sandtrockenrasen (Diantho-Armerietum) bildet - im Gegensatz zu<br />

an<strong>der</strong>en Sandtrockenrasen-Gesellschaften - arten- und blütenreiche, geschlossene Bestände<br />

aus. Einen auffälligen Blühaspekt zeigen sowohl die Assoziations-Kennart Hei-<br />

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