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Morphologische und DNA-analytische Untersuchungen am - OPUS ...

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Einleitung____________________________________________________________13<br />

Bruchstellen dar. Bei scharfen Werkzeugen reichen die Bef<strong>und</strong>e von glattrandig queren<br />

oder schrägen Durchtrennungsstellen bis zu gequetschten Haarenden bei einer weniger<br />

scharfer Schneide. Gr<strong>und</strong>sätzlich führt eine mechanische Belastung des Haares<br />

besonders bei langen Haaren zur Aufsplitterung der Haarenden (sogenanntes<br />

Pinselhaar) [83]. Außerdem ermöglicht dieses Verfahren auch die Unterscheidung<br />

zwischen Tier- <strong>und</strong> Menschenhaar, da bei Tieren speziesgeb<strong>und</strong>ene<br />

Kutikulazeichnungen zu erkennen sind [47], [82].<br />

Eine spezielle molekularbiologische Methode zur Untersuchung von Einzelhaaren stellt<br />

die Erfassung von Isoenzym-Polymorphismen an Haarwurzeln <strong>und</strong> Haarwurzelscheiden<br />

dar. Durch Stärkegel- oder Zelluloseacetatelektrophorese <strong>und</strong> isoelektrische<br />

Fokussierung in Polyacryl<strong>am</strong>idgelen konnten folgende Isoenzymtypisierungen<br />

erfolgreich durchgeführt werden: Phosphoglukomutase (PGM1), Adenylatkinase (AK),<br />

6-Phosphoglukonat-Dehydrogenase (6-PGD), Phosphohexose-Isomerase (PHI) von<br />

TWIBELL et al. [138]. Phosphoglukomutase1-Subtypen von TRÖGER et al. [137],<br />

Esterase D (EsD) <strong>und</strong> Glyoxalase I (GLO) von GERTLER et al. [33]. α-L-Fucosidase<br />

(FUCA) von KIDO et al. [68] <strong>und</strong> Diaphorase3 (DIA3) ebenfalls von KIDO et al. [69].<br />

Durch die Entdeckung der repetitiven Sequenzen im Genom (sog. „genetischen<br />

Fingerabdruckes“) durch JEFFREYS [61] hielt die Spurenk<strong>und</strong>e auf <strong>DNA</strong>-Ebene<br />

Einzug in die Haaranalytik. OHSHIMA [98] verwendete als Untersuchungsmethode<br />

eine Restriktionsenzymfragmentanalyse, HIGUCHI [50] eine Individualtypisierung<br />

mittels Polymerasekettenreaktion (PCR). Eine weitere wichtige Identifikationsmethode<br />

in der forensischen Medizin ist die Untersuchung mitochondrialer Sequenzen. Die hohe<br />

Anzahl der Kopien pro Zelle (ca. 1.000 - 10.000 Kopien/Zelle) [22] ermöglicht an<br />

Spurenmaterial eine sensitive Nachweismethoden zur Identifizierung von Personen.<br />

Diese Möglichkeit besteht selbst dann, wenn nur eine geringe Menge an Spurenmaterial<br />

vorhanden ist. Zu beachten ist hierbei, dass sich die meisten als Spurenmaterial<br />

vorkommenden Haare im telogenen Stadium befinden <strong>und</strong> somit die <strong>DNA</strong>-Ausbeute<br />

sehr gering ausfällt. Kosmetische Haarfärbungen können molekularbiologische<br />

<strong>Untersuchungen</strong> erheblich beeinträchtigen. Meist handelt es sich um Bleichmittel (z.B.<br />

H2O2), die bei Bearbeitung des Haares ebenfalls in Lyse gehen <strong>und</strong> somit die <strong>DNA</strong>-<br />

Typisierung erschweren können.

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