Morphologische und DNA-analytische Untersuchungen am - OPUS ...
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Einleitung____________________________________________________________22<br />
4. Die detektierten Banden weisen oft eine unterschiedliche Intensität auf, da die<br />
Kernsequenz pro Restriktionsenzymfragment in unterschiedlicher Anzahl<br />
vorliegt (je mehr Sonden an ein <strong>DNA</strong>-Fragment hybridisiert werden, desto<br />
intensiver erscheint das Markierungssignal). Der Verlust von schwachen Banden<br />
im Spurenmaterial ist so oft unvermeidbar.<br />
5. Ergebnisse des „<strong>DNA</strong>-Fingerprinting“ sind statistisch nicht analysierbar. Es<br />
liegen keine Kenntnisse vor, welche Banden zu einem Locus zuzuordnen sind<br />
[113].<br />
RFLP-Analyse der Minisatelliten-<strong>DNA</strong> mittels Single-Locus-Sonden (SLS)<br />
Durch die Einführung von Single-Locus-Sonden (SLS) konnten nach<br />
Restriktionsenzymverdau repetitive Sequenzen der Minisatelliten-<strong>DNA</strong> von bestimmten<br />
Genorten erfasst werden. Sogenannte VNTRs (engl.: variable number of tandem<br />
repeats) treten als Tandemwiederholungen auf den verschiedenen Chromosomen in<br />
unterschiedlicher Anzahl, Größe <strong>und</strong> Sequenzen auf. Mit der RFLP-Analyse mittels<br />
Single-Locus-Sonde (z.B. MS1, MS8, MS31, g3, TBQ7) können pro Individuum<br />
maximal zwei Fragmente nachgewiesen werden.<br />
Neben der Möglichkeit der Bestimmung von geschlechtsspezifischen X- <strong>und</strong> Y-Sonden<br />
[98] besteht der Fortschritt gegenüber der <strong>DNA</strong>-Typisierung mittels MLS-Sonden darin,<br />
dass durch Hybridisierung mit verschiedenen SLS-Sonden die Übereinstimmung<br />
mehrerer <strong>DNA</strong>-Muster verschiedener Personen voneinander einfacher zu differenzieren<br />
ist. Des weiteren besteht die Möglichkeit, mehrere Personen voneinander einfach zu<br />
unterscheiden, was als Diskriminationsstärke bezeichnet wird. Jedoch schränken auch<br />
einige Nachteile die Anwendung der RFLP-Analyse mittels SLS in der forensischen<br />
Praxis ein:<br />
1. Auch bei diesem Nachweis ist hochmolekulare <strong>DNA</strong> erforderlich, da aufgr<strong>und</strong><br />
der geringen Empfindlichkeit etwa 20 ng <strong>DNA</strong> benötigt werden. Zahlreiche in<br />
der SLS-Analyse verwendeten Systeme kommen zwischen 2 – 20 kb zur<br />
Darstellung, sodass bei degradierter <strong>DNA</strong> ein negatives oder fehlerhaftes<br />
Ergebnis produziert wird.<br />
2. Die Ergebnisse eines einzelnen Merkmalsystems erreichen nicht die<br />
Aussagekraft einer MLS-Analyse.