Fakultät VI Planen Bauen Umwelt - TU Berlin

Fakultät VI Planen Bauen Umwelt
des Projektes werden die notwendigen Grundlagen empirischer Sozialforschung
herangezogen.
Im Laufe des Semesters werden die Studierenden selbst spezifische Subkulturen
auswählen, die entlang der drei Dimensionen – Lebensstil, Raumpraxis, Politik/
Planung – untersucht werden sollen. Gemeinsam werden wir aus den aufgeworfenen
empirischen und planerischen Problemen einzelne Fragen entwickeln, die
in Kleingruppen bearbeitet werden können, aber auch überleiten in konkrete
Problemstellungen und denkbare Bachelorarbeiten. Möglich sind dabei Vergleiche
unterschiedlicher Subkulturen, die in unterschiedlich starkem Ausmaß Orte des
Rückzugs und Orte der Öffentlichkeit beanspruchen, und wie aus planerischer
Perspektive für sich daraus ergebende Konfliktfälle Lösungen erarbeitet werden
können. Denkbar sind aber auch Vergleiche zwischen den unterschiedlichen
Raumpraktiken ähnlicher Subkulturen in groß- und kleinstädtischen Kontexten.
Ansprechpartner für diese Lehrveranstaltung ist das FG Stadt- und Regionalsoziologie.
Thesisprojekt SRP (BA 5): Siedlung sucht Satzung: Bestandsentwicklung am Beispiel der Siedlung
Heerstraße
06361100 L 05, Projekt, 2.0 SWS
Mo, wöchentl, 14:00 - 16:00, 22.10.2012 - 11.02.2013, B 319 , Hutterer
Inhalt Die Weiterentwicklung bestehender Siedlungseinheiten unter den Aspekten von
Denkmalpflege und Energieeffizienz gehört heute zu den typischen und wiederkehrenden
Aufgaben von Planungsämtern und freien Planungsbüros. Das Thesisprojekt bietet
Studierenden die Chance, die Möglichkeiten und Grenzen einer Entwicklung einer
schützenswerten Siedlung realitätsnah zu ermitteln und Wege für die verbindliche
Umsetzung zu suchen.
Betrachtet wird die „Siedlung Heerstraße“, die in den 1920er Jahren als aufgelockerte
Siedlung am westlichen Rande Charlottenburgs errichtet worden ist. Das Quartier ist
aufgrund seiner noch immer wirksamen städtebaulichen und typologischen Homogenität
unter Denkmalschutz gestellt worden. Dabei war und ist das Viertel zum Teil nicht
unerheblichen Wandlungen unterzogen, die das Gesicht der Siedlung bereits stark
beeinflusst haben. Veränderungen in den Wohnbedürfnissen und im Mobilitätsverhalten,
neue Ansprüche an Energieeffizienz sowie der Sanierungsbedarf an einzelnen
Häusern und Haustypen drohen den ursprünglich sehr einheitlichen Charakter der
Siedlung aufzuweichen. Sowohl das Bezirksamt und die Denkmalbehörde als auch
die bürgerschaftlich organisierte Interessengemeinschaft Heerstraße beabsichtigen,
die weiteren Möglichkeiten für die Entwicklung der Siedlung zunächst planerisch
vorzubereiten, um dann zukünftig die Art und das Maß baulicher Veränderungen auch
mit baurechtlichen Mitteln steuern zu können.
Im Laufe des Thesisprojektes können die Teilnehmenden einen typischen Projektablauf
vom gemeindlichen Beschluss zur Bearbeitung über die Beauftragung eines Büros
bis zur Ausarbeitung hoheitlicher Planungen simulieren und dabei die Rollen von
planender Verwaltung und beauftragtem Planungsbüro kennenlernen. Im Rahmen
des Projektes sollte nach einer kurzen Bestandsaufnahme und –analyse zunächst
Zielsetzungen und konkrete Maßnahmen zur denkmalgerechten und energetischen
Sanierung der Siedlung erarbeitet werden. Es gilt sowohl auf die städtebaulichen
Potentiale als auch auf die Gebäudetypologien fachgerecht einzugehen. In einem
weiteren Bearbeitungsschritt sollen dann Wege zur rechtlichen Umsetzung der
erarbeiteten Ziele und Maßnahmenpakete gefunden werden.
Am Ende des Semesters könnte der Entwurf für einen Bebauungsplan mit örtlichen
Bauvorschriften als Projektergebnis stehen.
Projekt im Bachelor SRP (BA 1-4): Demographischer Wandel im ländlichen Raum
WiSe 2012/13 218