in_goettingen_2-2018
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GESUNDHEIT [ DEMENZ ]<br />
Pflegerisiko absichern<br />
Heutzutage gibt es mehr als e<strong>in</strong>e Art, sich zusätzlich zur gesetzlichen<br />
Pflegeversicherung privat für den Pflegefall abzusichern.<br />
„Nicht nur bei demenziellen Erkrankungen<br />
hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
gezeigt, dass Leistungen, die Betroffene<br />
aus der gesetzlichen Pflegeversicherung<br />
beziehen können, ke<strong>in</strong>esfalls ausreichen,<br />
um die Kosten für e<strong>in</strong>e ambulante<br />
oder stationäre Pflege zu decken“,<br />
br<strong>in</strong>gt Andreas Jung, der Geschäftsstellenleiter<br />
der MLP F<strong>in</strong>anzberatung <strong>in</strong><br />
Gött<strong>in</strong>gen, das Problem auf den Punkt.<br />
Schnell gerät <strong>in</strong> dieser Situation die f<strong>in</strong>anzielle<br />
Planung der Betroffenen oder<br />
ihrer K<strong>in</strong>der, die für die zusätzlichen<br />
Kosten aufkommen müssen, <strong>in</strong> Schieflage.<br />
„Aus diesem Grund ist es s<strong>in</strong>nvoll,<br />
über den Abschluss e<strong>in</strong>er privaten Pflege-Zusatzversicherung<br />
nachzudenken“,<br />
so Jungs Fazit. Außerdem müsse man<br />
bedenken, dass sich die Leistungen e<strong>in</strong>er<br />
privaten Pflege-Zusatzversicherung<br />
vollkommen flexibel verwenden lassen:<br />
„Im Fall der Fälle kann so genau die Art<br />
von Hilfe und Unterstüzung darüber<br />
f<strong>in</strong>anziert werden, die gerade für den<br />
Pflegebedürftigen notwendig ist.“<br />
Mehrere Versicherungsprodukte<br />
zur Auswahl<br />
Aktuell lassen sich folgende Formen<br />
der privaten Pflege-Zusatzversicherung<br />
unterscheiden: Bei der sogenannten privaten<br />
Pflegetagegeld-Versicherung versichert<br />
man sich ähnlich wie bei e<strong>in</strong>er<br />
privaten Krankenzusatzversicherung<br />
gegen e<strong>in</strong> bestimmtes Risiko, <strong>in</strong> diesem<br />
Foto:MLP<br />
Andreas Jung, Geschäftsstellenleiter der<br />
MLP F<strong>in</strong>anzberatung SE <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen<br />
Fall die Pflegebedürftigkeit. Tritt sie<br />
nicht e<strong>in</strong>, gibt es ke<strong>in</strong>e Rückerstattung.<br />
Anders sieht dies bei e<strong>in</strong>er sogenannten<br />
Pflegerentenversicherung, aus: Bei ihr<br />
kann, ähnlich wie bei e<strong>in</strong>er kapitalbildenden<br />
Lebensversicherung e<strong>in</strong>e Zahlung<br />
an Angehörige im Todesfall oder<br />
die Möglichkeit, die Beitragszahlungen<br />
<strong>in</strong> der Ansparphase auszusetzen,<br />
vertraglich vere<strong>in</strong>bart werden. „Derartige<br />
Zusatzleistungen haben selbstverständlich<br />
Auswirkungen auf die Höhe<br />
der Prämie“, erläutert Jung. „Wer früh<br />
beg<strong>in</strong>nt, profitiert wie bei vielen anderen<br />
Vorsorgeprodukten auch hier von<br />
niedrigen Beiträgen. Junge Versicherte<br />
nutzen e<strong>in</strong>e Pflegerentenversicherung<br />
aufgrund der mit ihr verbundenen Flexibilität<br />
deshalb gerne als <strong>in</strong>teressante<br />
Alternative zur Pflegetagegeldversicherung.“<br />
Welche private Pflegezusatzversicherung<br />
die richtige ist, lässt sich nur im<br />
E<strong>in</strong>zelfall entscheiden. E<strong>in</strong> Term<strong>in</strong> mit<br />
e<strong>in</strong>em Berater lohnt sich. Auch deshalb,<br />
weil mittlerweile viele private Rentenversicherungen<br />
auf Wunsch e<strong>in</strong>e erhöhte<br />
Rente im Pflegefall bieten und daher<br />
ebenfalls für e<strong>in</strong>e Absicherung des Pflegefallrisikos<br />
genutzt werden können.<br />
Ob der Abschluss e<strong>in</strong>es staatlich geförderten<br />
sogenannten Pflege-Bahrs<br />
zur privaten Zusatzabsicherung die<br />
richtige Wahl ist, lässt sich ebenfalls<br />
nur im E<strong>in</strong>zelfall entscheiden. „E<strong>in</strong><br />
Pflege-Bahr-Tarif kann für Menschen<br />
<strong>in</strong>teressant se<strong>in</strong>, die bereits bestimmte<br />
Vorerkrankungen haben“, sagt Jung.<br />
Als Nachteil derartiger Tarife nennt er<br />
die etwas höheren Beitragskosten.<br />
Die Höhe der Absicherung ermitteln<br />
Wie hoch die Absicherung für den Pflegefall<br />
se<strong>in</strong> sollte, lässt sich geme<strong>in</strong>sam<br />
mit e<strong>in</strong>em Berater gut errechnen. Denn<br />
mit der Pflegereform im letzten Jahr<br />
wurde der sogenannte e<strong>in</strong>richtungse<strong>in</strong>heitliche<br />
Eigenanteil für stationäre<br />
Pflegee<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>geführt (EEE).<br />
Dieser sorgt dafür, dass alle pflegebedürftigen<br />
Bewohner <strong>in</strong> den Pflegegraden<br />
2 bis 5 den gleichen Eigenanteil,<br />
also den Anteil an den Pflegekosten, die<br />
über die Leistungen der gesetzlichen<br />
Pflegeversicherung h<strong>in</strong>ausgehen, bezahlen<br />
müssen.<br />
In Pflegeimmobilien <strong>in</strong>vestieren<br />
Der bereits heute vorhandene Mangel<br />
an Pflegeplätzen wird <strong>in</strong> Zukunft angesichts<br />
e<strong>in</strong>er immer älter werdenden Bevölkerung<br />
aller Voraussicht nach weiter<br />
zunehmen. Wer <strong>in</strong> Zeiten niedriger Z<strong>in</strong>sen<br />
nach Anlagemöglichkeiten sucht,<br />
kann daher über die Beteiligung an e<strong>in</strong>er<br />
Pflegeimmobilie nachdenken.<br />
Der Gött<strong>in</strong>ger MLP-Geschäftsstellenleiter<br />
Andreas Jung erläutert das Pr<strong>in</strong>zip:<br />
„Wer sich für e<strong>in</strong>e derartige Beteiligung<br />
entscheidet, f<strong>in</strong>anziert im Rahmen e<strong>in</strong>es<br />
Kaufs e<strong>in</strong>en Pflegeplatz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neu erbauten<br />
Pflegeimmobilie. Anschließend<br />
erhält er zum Beispiel 25 Jahre lang<br />
e<strong>in</strong>e Pacht <strong>in</strong>klusive Z<strong>in</strong>sen und gegebenenfalls<br />
e<strong>in</strong>en Inflationsausgleich.“<br />
Obwohl die Gött<strong>in</strong>ger MLP-Geschäftsstelle<br />
derartige Beteiligungsmöglichkeiten<br />
erst seit zwei Jahren anbietet,<br />
sei die Nachfrage groß, sagt Jung. Dies<br />
liegt neben der attraktiven Rendite se<strong>in</strong>er<br />
Erfahrung nach auch daran, dass<br />
die Investition <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Pflegeimmobilie<br />
vielen Interessenten als ethisch korrekte<br />
und sozial verträgliche Form der Geldanlage<br />
ersche<strong>in</strong>t.<br />
<strong>in</strong><br />
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