akzent Juli '18 BO
akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN
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SEE-LEUTE<br />
DER<br />
MACHER<br />
CH – Ermatingen | Fabio Hüther ist gerade mal 20 Jahre alt und hat sich nichts Geringeres vorgenommen, als<br />
die Welt zu retten. Was im ersten Augenblick verrückt und mehr als eine Nummer zu groß erscheint, entpuppt<br />
sich bei genauerem Hinsehen als durchdachtes Konzept, bei dem sauberes Wasser die zentrale Rolle spielt.<br />
Um seine Mission auf den Weg zu bringen, hat er 2015 die gemeinnützige Organisation Bee the change und<br />
vor Kurzem das Umweltschutzunternehmen Umuntu gegründet. Dabei steckt er mitten im Studium …<br />
„Mein Herz schlägt für die Umwelt“, bringt es der Student auf den Punkt. Derzeit schreibt er seine<br />
Abschlussarbeit zum Bachelor in Sachen Wirtschaftsingenieur, im Frühjahr geht es in Zürich mit dem<br />
Masterstudiengang Umweltmanagement und –technologie weiter. Fabio weiß, dass er diese Grundlagen<br />
braucht, um erfolgreich zu sein. Doch Erfolg definiert er dabei nicht übers Geld. Seine Ziele<br />
sind andere. Als Jungunternehmer möchte er zu einem Paradigmenwechsel verhelfen. Er möchte das<br />
Konsumverhalten der Menschen nachhaltig revolutionieren. „Die Macht liegt in der Hand des Konsumenten“,<br />
ist er überzeugt. Nachhaltige Unternehmen fördern, umweltzerstörende boykottieren.<br />
Wie global Fabio denkt, hat er spätestens mit der Gründung von Bee the change gezeigt. Die Organisation<br />
ermöglicht Jugendlichen in Gambia eine Ausbildung. 46 junge Menschen konnte er bislang<br />
unterstützen. Ein Ausbildungsprojekt als Beitrag zur Förderung der Wirtschaft. Als tragischerweise sein<br />
dortiges Patenkind an Cholera, die durch verdrecktes Wasser ausgelöst worden war, verstarb, wurde<br />
dem jungen Schweizer erneut bewusst, welch wichtiges Element Wasser ist. In jeder Hinsicht. „Ohne<br />
sauberes Wasser kann keiner lernen, also investieren wir jetzt auch in eine öffentliche Trinkwasserstelle<br />
dort.“ Zudem besteht der menschliche Körper aus rund 80 Prozent Wasser. Die Wirkung<br />
des Wassers auf den Körper, hatte Fabio bereits als Kind erlebt.<br />
Schlüsselerlebnis Wasser<br />
Mit acht Jahren erkrankte Fabio an Knochenkrebs. Überlebenschance 50<br />
Prozent. Dass er heute noch lebt und gesund ist, hat er wohl seiner<br />
Mutter zu verdanken. „Die war sicher, dass in Wasser mehr steckt, als<br />
wir wissen.“ Aus der Klangschalentherapie wusste sie um die Schwingungen<br />
im Körper. Genauso stecken Schwingungen im Wasser.<br />
Durch Naturmedizin verhalf sie ihrem Sohn zu guten Blutwerten,<br />
sodass die geplante Therapie der Schulmedizin überhaupt<br />
durchgeführt werden konnte. Dieses Erlebnis brachte Fabio<br />
dazu, sich schließlich auf informiertes und energetisiertes<br />
Wasser zu spezialisieren. Mit Umuntu hat er jetzt ein Wasser<br />
auf den Markt gebracht, das „mehr ist als die rein<br />
chemische H 2<br />
O-Konstruktion“.<br />
Eco-System statt Ego-System<br />
Doch die Umuntu GmbH steht für viel mehr als nur<br />
Wasser. Es geht darum, wie man die Umwelt bereichern<br />
kann. „Das Umuntu-Wasser dient symbolischen<br />
Zwecken. Mit dem Erlös finanzieren wir unsere Umweltprojekte<br />
in derzeit acht Ländern.“ Wie wichtig Fabio<br />
die Mission ist, hat er eindrücklich mit der Ablehnung eines Finanzierungsangebotes<br />
gezeigt. Ein Investor bot 350 000 Euro für 50% Beteiligung und die Umwandlung zur<br />
Aktiengesellschaft. Doch: „Es muss jemand sein, der auch das Bewusstsein dafür hat.“<br />
Noch ist der Jungunternehmer entspannt. Um sein Leben zu finanzieren, arbeitet er zusätzlich<br />
bei einem Internetportal in der Region.<br />
Dass der Visionär auf dem richtigen Weg ist, zeigt auch die Nominierung des Climate<br />
Launchpad. Der weltweit größte Wettbewerb für grüne Geschäftsideen sucht nach vielversprechenden<br />
Geschäftsideen mit hoher Klimarelevanz. Die ausgewählten Teilnehmer<br />
werden unterstützt, aus ihrer Idee ein Geschäftskonzept zu entwickeln. Rund 1000 Ideen<br />
aus 35 Ländern wurden eingereicht. Umuntu steht jetzt im nationalen und wenn alles<br />
gut läuft im November auch im internationalen Finale im schottischen Edinburgh.<br />
www.umuntu.ch | facebook @umuntuwater und @beethechangeglobal<br />
TEXT: TANJA HORLACHER<br />
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