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Herzens und Gewissens, die nicht äußerlich,<br />
sondern innerlich genossen wird.<br />
A) RUHE DES GEWISSENS<br />
Der natürliche Mensch ist ein Feind Gottes (vgl.<br />
Rö 5,10; Eph 2,15.16; Kol 1,21.22). Als solcher<br />
lebt er in Auflehnung gegen Gott und widersetzt<br />
sich Seinen Anweisungen, wo er nur kann (vgl.<br />
Jer 6,16). Solange diese Feindschaft nicht<br />
beseitigt ist, kommt der Mensch innerlich nicht<br />
zur Ruhe. Beunruhigt durch das furchtvolle<br />
Erwarten des herannahenden Gerichts und<br />
angeklagt durch sein Gewissen – die natürliche<br />
moralische Instanz des Menschen – versucht er,<br />
auf alle und jede Weise sein Inneres abzulenken<br />
und zu zerstreuen. Mag es ihm zuweilen auch<br />
gelingen, zu dauerhafter innerer Ruhe gelangt er<br />
dadurch nicht. Diese ist nur auf einem Weg zu<br />
erlangen, nämlich in der Person Jesus Christus.<br />
Seiner Aufforderung in Matthäus 11,28 muss der<br />
Mensch nachkommen: „Kommt her zu mir, alle<br />
ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde<br />
auch Ruhe geben (oder zur Ruhe bringen).“<br />
Der Herr Jesus allein ist in der Lage, Ruhe –<br />
wahre Ruhe – zu geben, und Er allein kann das<br />
Gewissen des Menschen zur Ruhe bringen.<br />
Doch der Mensch muss kommen. Er muss<br />
seinen verlorenen Zustand (an)erkennen und<br />
einsehen, dass er „mühselig und beladen“ ist<br />
und sich selbst nicht helfen kann. Hat er sich<br />
jedoch einmal aufgemacht und ist gekommen,<br />
dann wird er diese Ruhe des Gewissens<br />
persönlich erfahren.<br />
Ohne Christus gleicht das Innere des Menschen<br />
einer stürmischen und aufgewühlten See, mit<br />
Ihm jedoch einem stillen Ozean. Jesus Christus<br />
ist in der Tat „unser Friede“ (Eph 2,14); „er hat<br />
Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes“<br />
(Kol 1,20). Jeder, der dies persönlich im Glauben<br />
für sich in Anspruch nimmt, ist gerechtfertigt aus<br />
Glauben und hat Frieden mit Gott (Rö 5,1).<br />
Dieser Friede kann durch nichts und niemand<br />
geraubt werden, da Gott selbst ihn in Seinem<br />
Wort garantiert. Auch ist er nicht von uns und<br />
unseren Gefühlen abhängig, sondern allein von<br />
Gott. Ihm sei Dank dafür!<br />
Ruhe fand hier mein Gewissen,<br />
denn sein Blut – o reicher Quell!<br />
Hat von allen meinen Sünden<br />
mich gewaschen rein und hell.<br />
B) RUHE DES HERZENS<br />
In der erwähnten Stelle in Matthäus 11 spricht<br />
der Herr zweimal von Ruhe (Mt 11,28.29). In<br />
Vers 28 verbindet Er die Ruhe mit der<br />
Aufforderung, zu kommen, in Vers 29 mit der<br />
Aufforderung, Sein Joch aufzunehmen und von<br />
Ihm zu lernen. Wie wir bereits sahen, handelt es<br />
sich in Vers 28 um die Ruhe des Gewissens, die<br />
der Herr einem jeden schenkt, der Seiner<br />
Aufforderung, zu kommen, folgt. In Vers 29<br />
dagegen spricht Er von einer anderen Ruhe, die<br />
nur derjenige findet, der Ihm nachfolgt. Es<br />
handelt sich um die Ruhe des Herzens.<br />
Die Ruhe des Herzens ist etwas, was der Herr<br />
Jesus, als Er als Mensch über diese Erde ging,<br />
allezeit in vollkommener Weise genoss. Er<br />
bedurfte nicht der Ruhe des Gewissens, denn Er<br />
war ohne Sünde und nie in Feindschaft mit Gott,<br />
aber Er genoss die Ruhe des Herzens. Sie ist<br />
das Ergebnis der vollkommenen<br />
Übereinstimmung und Harmonie mit Gott, wie es<br />
im Leben des vollkommenen Sohnes allezeit der<br />
Fall war. In allen Umständen war Sein Herz in<br />
vollkommener Ruhe und vollkommenen Frieden,<br />
und das, weil Er sich allezeit der Zustimmung<br />
Seines Gottes sicher war. Diese<br />
Übereinstimmung mit den Gedanken und dem<br />
Willen Gottes gibt dem Herzen einen tiefen<br />
Frieden, der über die Umstände des Lebens<br />
erhaben ist und nicht durch sie gestört werden<br />
kann. Diesen Frieden genoss der Herr während<br />
Seines ganzen Lebens. Er war kennzeichnend<br />
für Ihn. In Kolosser 3,15 wird er als „Friede des<br />
Christus“ bezeichnet.<br />
Was macht nun diesen Frieden aus? Es ist das<br />
glückliche Bewusstsein, in Übereinstimmung mit<br />
den Gedanken und dem Willen Gottes zu sein<br />
und sich auf einem Weg des Gehorsams zu<br />
befinden, den Gott billigen kann. Es ist ein<br />
Friede, den jedes Kind Gottes persönlich<br />
genießen darf – ein Vorrecht all derer, die<br />
Frieden mit Gott haben. Dieser Friede soll in<br />
unseren Herzen regieren und entscheiden.<br />
Dabei ist es allerdings wichtig, nicht aus dem<br />
Auge zu verlieren, dass der Friede des Herzens<br />
an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist.<br />
Zwei dieser Voraussetzungen werden in unserer<br />
Stelle in Matthäus 11 erwähnt.<br />
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