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oxsport Auflaufen, anbaggern, anpacken: Gleich vier große Events machen Leibnitz in diesem Sommer mit Laufen, Judo undBeachvolleyball zur steirischen Sporthauptstadt. Sportlicher Sommer J udo. Ippon für die „SU Noricum Raiffeisenbank Leibnitz“: Die Judokas aus der Südsteiermark dürfen im Auftrag des österreichischen Judoverbandes am 7. und 8. Juni ein international besetztes Qualifikationsturnier ausrichten. Wer da in der Reinhold Heidinger Sporthalle fleißig Wertungen sammelt, der darf im Spätherbst an der U 20-Europmeisterschaft teilnehmen. „Es wird sicherlich Judo auf internationalem Niveau geboten, weil die starken Nationen wie Holland, Slowakei und Deutschland bereits genannt haben“, verspricht Judo-Obmann Norbert Wiesner packende Zweikämpfe. Zudem hofft Wiesner auch noch auf die starke Mannschaft aus Russland. Die rotweiß-roten Farben werden zwischen 20 und 25 Teilnehmer auf die Matte bringen, Wiesner rechnet mit „drei bis fünf Steirern“. Einziger Wermutstropfen: Der eigene Nachwuchs sei noch nicht so weit, um am Turnier 14 box Peter Manninger JUDO-TURNIER: 7. und 8. Juni, Leibnitz Heidinger-Sporthalle BEACH-VOLLEYBALL: 13. bis 15. und 20. bis 22. Juni, Stadtbad Leibnitz LEIBNITZER STADTLAUF 28. Juni, ab 15 Uhr Startnummernausgabe Beginn der Läufe: 18 Uhr Hauptplatz Leibnitz www.leibnitzerstadtlauf.at RÖMERLAUF 26. Juli, Startnummernausgabe ab 14 Uhr Beginn: 18 Uhr Am Grottenhof in Kaindorf an der Sulm www.roemerlauf.at teilnehmen zu können. So ist es auch fraglich, ob Lokalmatadorin Stephanie Grabner an den Start gehen kann – sie laboriert an einer Langzeitverletzung. Beachvolleyball. Gestärkt mit dem Landesmeistertitel (Weiz verweigerte das Finale) werden sich hingegen die Volleyball-Damen aus Leibnitz in Zweier-Teams aufsplitten und von der Halle ins sandige Beachvolleyballfeld ins Stadtbad wechseln: Gleich zwei Mal wird hoch aufgespielt und abgesmasht. Vom 13. bis 15. Juni gibt es als Vorbereitung einen C-Beach-Cup, offen für Hobby und halbprofessionelle Volleyballer; Spitzenteams aus Österreich, Kroatien und der Schweiz fighten vom 20. bis 22. Juni um 2500 Euro Preisgeld. „Neu ist heuer ein Footvolley-Turnier am 13. Juli“, berichtet Organisator Kevin Walter: Die Mischung aus Fußball und Volleyball liegt absolut im Trend – mitmachen kann jeder, der möchte. Veranstaltungskomitee und Sponsoren des 1. Leibnitzer Stadtlaufs, der von Jürgen Plechinger organisiert wird Leibnitzer Stadtlauf. Das gilt auch für die beiden großen Laufsportveranstaltungen: Am 28. Juni hat der „1. Leibnitzer Stadtlauf“ seine Premiere. Der Hauptlauf geht über sechs Kilometer, dazu gibt es Kinder- und Jugendwettbewerbe. Das „ordentliche Rahmenprogramm“ will Organisator Jürgen Plechinger um ein „wichtiges Anliegen“ erweitern. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Integration behinderter Menschen auf sportlichem Weg. So nehmen behinderte und nichtbehinderte Sportler an einem Staffelwettbewerb teil. Besonders engagiert ist die Lebenshilfe dabei vertreten, die sich parallel am „Tag des Sports“ präsentieren wird. Stadtlauf und Römerlauf Römerlauf. Ob „Junge Römer“ (1,5 Kilometer), 6,1 Kilometer beim Volkslauf oder gar beim Halbmarathon: Gas geben heißt es auch beim Römerlauf am 26. Juli mit Start und Ziel im Naturparkzentrum Grottenhof. Für die Romantik der mit Fackeln beleuchteten Strecke werden die Sportler vermutlich weniger Aufmerksamkeit aufbringen, aber bis 24 Uhr sollten sich alle wieder längst erholt haben, um das große Abschlussfeuerwerk zu genießen. Martin Link Sinner, Heidinger, Stessl und Hartinger bei der Pressekonferenz für den heurigen Römerlauf am 26. Juli
oxporträt Gernot Zirngast Man schrieb den 10. November 2007, die Partie: Hohenruppersdorf gegen Asparn an der Zaya in der Zweiten Klasse Weinviertel Süd, sozusagen im Parterre des österreichischen Fußballs. Mit seinem Auftritt in der Begegnung hat ein Großer seine Kicker-Schuhe endgültig ausgezogen: Gernot Zirngast, bald 44 Jahre alt, aus Großklein. „Irgendwann muss Schluss sein“, sagt der Langzeitfußballer und zieht eine zufriedene Bilanz. „Ich habe in allen Klassen Tore geschossen.“ Dem runden Leder bleibt der Fußball-Pensionär allerdings treu: Weiterhin setzt er sich für die Interessen der Kicker, eine Strukturreform der Vereine und auf europäischer Ebene gegen Verschlechterungen wie Kunstrasenplätze ein. Begonnen hat die Karriere des Südsteirers nahezu klassisch: Seit 1974 kickt die Nachwuchshoffnung bei Großklein, mit dem Wechsel ans Leibnitzer Gymnasium kommt die Beru- 16 box Zirngast mit Bundesligavorstand Georg Pangl – seinem Pendant auf der Arbeitgeberseite fung in die Schülerliga-Mannschaft. Und es kommt der erste große Erfolg: 1981 sichert sich die Elf den Österreich- Titel. Als Belohnung fahren die Mannschaft und Gernot Zirngast nach Schweden zur Schüler-Weltmeisterschaft. „Gewonnen haben wir zwar nichts, es war aber ein unvergessliches Erlebnis.“ Mit 18 Jahren dann der Turbo-Start: Sturm Graz verpflichtet den Techniker, Otto Baric wird der erste in einer Reihe Mehr als 25 Jahre lang kickte sich Gernot Zirngast (44) aus Großklein durch alle Klassen des österreichischen Fußballs. Seit den 90er Jahren setzt er sich in der „Vereinigung der Fußballer“ auch massiv für die Interessen der Spieler ein. Und rechtzeitig rund um die Euro 2008 schreibt der nunmehrige Fußballgewerkschafter mit südsteirischen Wurzeln auch ein Buch über den Sommer- Nationalsport Nummer 1. In Fußball vernarrt prominenter Trainer. Allein, das Glück ist getrübt. „Ich war immer ein glühender Roter“, bekennt Zirngast – einige Zeit sitzt er mit GAK-Socken im Sturm-Spielerbus. Nach drei Jahren folgt der Wechsel zu Falvia Solva, dann der Aufbruch nach Wien. Anfangs trainiert der Jungkicker bei der Vienna mit, letztlich glückt der Wechsel zu Mödling, wo Felix Latzke das Trainerszepter schwingt. Und von 1991 bis 1994 der Wiener Sportklub, so etwas wie die große Fußball-Liebe des Gernot Zirngast, ehe sich 1994/1995 die Socken-Geschichte erfüllt: Der Südsteirer spielt eine Saison bei den Grazer Roten. Auf der Jagd nach dem Fußball-Glück bleibt zwar die Matura auf der Strecke, nicht aber die Ausbildung: Gernot Zirngast arbeitet als Sportjournalist bei Regionalzeitungen in Baden und Leibnitz, macht eine Ausbildung in Marketing und PR, mit 28 Jahren schon die Uefa-A-Lizenz – damals mit ihm im Kurs: Otto Konrad, Herbert Pro- Fußballgewerkschafter Gernot Zirngast beim Fifpro- Players-Award in London mit Gattin Natascha und den Kicker-Stars Samuel Etó (FC Barcelona) und Claude Makelele (FC Chelsea) haska, Bruno Pezzey. Zirngast absolviert die Unternehmerschule und eine Managementakademie. Und seit vielen Jahren engagiert sich der Fußballer-Kenner als Gewerkschafter für die Interessen der Spieler: Wenn am 1. Juli für Fußballer der erste Kollektivvertrag gültig wird, dann ist das auch sein Verdienst – immerhin ist Zirngast einer der Gründerväter der „Vereinigung der Fußballer“, einer Teilgewerkschaft des ÖGB. So hat die EU auch ein Projekt prämiert, mit dem man Ex-Fußballern den Umstieg auf ein außersportliches Berufsleben erleichtern will. Mit Fußball-Camps lockt Zirngast den Nachwuchs zu äußerst günstigen Konditionen auf den Rasen. Und mit dem Fußballer-Preis „Bruno“ erinnert er nicht nur an die Fußball-Legende Bruno Pezzey, dabei werden vor allem „Bester Fußballer, Schiedsrichter und Trainer“ ausgezeichnet. „Das ist ein Beitrag zum Image“, so Zirngast. Doch die Hingabe zum Fußballsport verstellt für den Vater zweier ebenfalls talentierter Söhne nicht den Blick auf die Schwächen des Systems. Im Originalzitat klingt das so: „Cordoba 1978 und der Sieg über Deutschland waren schlecht, wir haben die Probleme verdrängt.“ Oder: „Es gibt schwere organisatorische Defizite bei der Trennung der kaufmännischen und sportlichen Leitung vieler Klubs.“ Oder: „Österreich ist ein Ausbildungsland.“ Seit einigen Jahren blickt der Südsteirer freilich über den Strafraum des heimischen Kickens hinaus: Seit Jänner 2007 ist er Vorsitzender des Technischen Komitees der Fifpro und mit aktuellen, aber ebenso brisanten Fragen befasst. Die Torkamera beispielsweise? „Ich bin dagegen, weil es technisch nicht ausgereift ist.“ Und das leidige Thema Kunstrasen bringt Zirngast sowieso in Fahrt: „Kunstrasen als ganzjährige Spielfläche ist aus gesundheitlichen, finanziellen und ökologischen Gründen höchst problematisch“, unterstreicht der Experte. Was man kaum glauben kann: Kunstrasen müsse bewässert werden und erzeuge Feinstaub. Bleibt natürlich die Euro 2008. Gernot Zirngast: „Als Patriot wünsche ich dem Nationalteam eine Überraschung, als Kenner bin ich skeptisch.“ Seine Bilanz wird nachzulesen sein in einem Buch, das schon bald erscheinen soll. Martin Link box 17
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