Photovoltaik- Anlagen - ZEITUNG AM SAMSTAG
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f u S S B A l l W M S ü d A f r i k A Samstag, 10. Juli 2010<br />
Am Boden:<br />
Ghanas Asamoah<br />
Gyan, der ein tolles<br />
Turnier spielte,<br />
dann aber in der<br />
121. Minute gegen<br />
Uruguay die Last<br />
eines ganzen<br />
Kontinents spürte<br />
Schelte: Ottmar Hitzfeld<br />
schob das Ausscheiden der<br />
Schweizer auf den Schiedsrichter.<br />
Dabei hätte sein<br />
Team doch nur gegen Honduras<br />
siegen müssen<br />
Die Ausgeschiedenen<br />
Chronik. 28 Teams sind vor den beiden Finalspielen am Samstag und<br />
Sonntag schon nach Hause geschickt worden. Von Michael Zäh<br />
Es waren 32 Teams aus aller<br />
Welt am Start. Und jedes<br />
davon hatte sich auch Hoffnungen<br />
gemacht, mehr zu erreichen<br />
als alle denken. Vor den finalen Begegnungen<br />
am Samstag (Spiel um<br />
Platz drei) und Sonntag (Endspiel)<br />
sind 28 Mannschaften<br />
ausgeschieden und fast<br />
schon wieder vergessen. Eine<br />
kleine Chronik über all die, die<br />
nicht mehr dabei sind.<br />
1. Südafrika. Siphiwe Tshabalala<br />
hat mit seinem Traumtor zum 1:0<br />
gegen Mexiko die WM quasi eröffnet<br />
und die Träume vieler Nachwuchskicker<br />
aus den Townships<br />
wahr gemacht. Er selbst hat im<br />
Township Soweto, direkt bei Soccer-City,<br />
Fußballspielen gelernt.<br />
Die Nonames des namhaften Trainers<br />
Carlos Alberto Parreira schlugen<br />
sich achtbar und landeten gegen<br />
Frankreich sogar noch einen<br />
Sieg.<br />
2. Frankreich. Ein zerstrittener Haufen<br />
von in Cliquen organisierten<br />
Stars bot der Welt ein eitles Schauspiel.<br />
Trainer Domenech ignorierte<br />
alles, selbst das sieglose Ausscheiden<br />
als Gruppenletzter. Er wurde<br />
von Anelka wüst beschimpft und<br />
vom eigenen Team bestreikt. Ribery<br />
war mittendrin und trotzdem<br />
nur dabei.<br />
3. Griechenland. Otto Rehhagel<br />
blieb sich bis zuletzt treu. Seine<br />
Sprüche zeugten der Welt von<br />
dichterischer Weisheit, seine Taktik<br />
von einem Mangel an Phantasie,<br />
aber sein Erfolg ist für die Griechen<br />
ein historischer: Zwei Tore und ein<br />
Sieg, erstmals bei einer WM.<br />
4. Nigeria. Staatspräsident Goodluck<br />
Jonathan steigerte die unterdurchschnittliche<br />
Leistung der Kikker<br />
seines Landes (siegloser Gruppenletzter)<br />
mit der peinlichen<br />
Maßnahme, die Nationalmannschaft<br />
für zwei Jahre vom Weltfußball<br />
aussperren zu wollen.<br />
Nahm er dann zurück, als die Fifa<br />
drohte, Nigeria aus dem Weltfußballverband<br />
zu werfen. Rein fußballerisch<br />
war nichts los.<br />
5. Slowenien. Nach ihrem Auftaktsieg<br />
gegen Algerien und einer 2:0-<br />
Führung im zweiten Gruppenspiel<br />
gegen die USA waren Novakovic<br />
und Co. fast schon durch. Doch sie<br />
ließen sich den Vorsprung von den<br />
Amis noch nehmen (2:2), verloren<br />
gegen England und schieden ruckzuck<br />
doch noch aus.<br />
6. Algerien. Mit einiger Leidenschaft,<br />
aber ohne offensive Durchschlagskraft<br />
(ein Matmour allein<br />
kann es bei einer WM nun doch<br />
noch nicht richten), schieden die<br />
Nordafrikaner ohne Tor und ohne<br />
Sieg aus.<br />
7. Australien. Nach der 0:4-Auftaktniederlage<br />
gegen Deutschland<br />
schien der Mythos der beinharten<br />
Kämpfer bereits am Boden zerstört.<br />
Doch nach einem 1:1 gegen Ghana<br />
warfen die Australier am Schluss<br />
dann völlig überraschend Deutschland-Bezwinger<br />
Serbien mit einem<br />
2:1-Sieg aus dem Turnier.<br />
8. Serbien. Führten sich als „goldene<br />
Generation“ auf und galten<br />
nach dem 1:0-Sieg über das Löw-<br />
Team als Geheimfavorit. Hielten<br />
am Schluss ihr fußballerisches<br />
Können gegen Australien so geheim,<br />
dass sie es einpacken und<br />
damit Nachhause fahren durften.<br />
9. Dänemark. Spielten so sachlich,<br />
dass sie sich im letzten Gruppenspiel<br />
gegen Japan nicht zu der nötigen<br />
Leidenschaft hinreißen lassen<br />
konnten. Am Ende unter Wert geschlagen<br />
und ohne Hektik abgereist.<br />
10. Kamerun. Trotz Superstar Eto`o<br />
und vieler Schwüre, für Afrika<br />
alles zu geben, gab es null Punkte<br />
und Streit darüber, dass die Spieler<br />
bis nachts gefeiert hätten. Sagte<br />
zumindest der Ex-Freiburger Party-Abstinenzler<br />
Idrissou.<br />
11. Neuseeland. Der krasse Außenseiter<br />
hat keines seiner Spiele verloren<br />
und fuhr mit drei Unentschieden<br />
und heiserer Kehle wieder<br />
heim.<br />
12. Italien. Traditionell gemächlich<br />
startete der Weltmeister von 2006<br />
ins Turnier. Übertrieb es aber dann<br />
doch, erst in der Nachspielzeit im<br />
entscheidenden Vorrundenmatch<br />
gegen die Slowakei Gas zu geben.<br />
Schied als Gruppenletzter aus.<br />
13. Elfenbeinküste. Ein Sieg und<br />
ein Remis reichte für die afrikanischen<br />
Stars nicht. Spielten zu sehr<br />
in einem taktischen Korsett und<br />
ohne offensive Überraschungsmomente.<br />
14. Nordkorea. Kassierten 12 Tore<br />
und müssen Strafen vom Diktator<br />
befürchten. Ein Trauerspiel.<br />
15. Schweiz. Besiegten zuerst den<br />
Europameister aus Spanien, um<br />
dann aber im entscheidenden Spiel<br />
gegen Honduras nicht über ein 0:0<br />
hinaus zu kommen. Hitzfeld gab<br />
dem Schiedsrichter die Schuld am<br />
Ausscheiden, den er „irgendwo<br />
am Strand“ pfeifen lassen will.<br />
16. Honduras. Holten nur einen<br />
Punkt gegen die Schweiz, der<br />
diese aber ausscheiden ließ.<br />
17. Südkorea. Scheiterten erst im<br />
Achtelfinale an einem Traumtor<br />
von Suarez. Ex-Freiburger Cha<br />
war in der Startformation.<br />
18. USA. Kamen nach Rückständen<br />
immer wieder zurück. Aber im<br />
Achtelfinale gegen Ghana in der<br />
Verlängerung dann nicht mehr.<br />
19. England. Machten vor dem<br />
Achtelfinale kämpferische Ansagen,<br />
hatten dann aber gegen<br />
Gescholten: Brasiliens<br />
Carlos Dunga hatte seiner<br />
Elf Disziplin und defensive<br />
Stärke beigebracht. Doch<br />
dann fehlte gegen Holland<br />
plötzlich beides. Und Dunga<br />
war der Buhmann<br />
Fotos: Witters