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Ambulantisierung der Pflege und das Pflege ...

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economica Management Handbuch <strong>Pflege</strong><br />

Management Handbuch <strong>Pflege</strong> / K Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen / K 1300 <strong>Ambulantisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>Pflege</strong>-Weiterentwicklungsgesetz / 4<br />

Fazit /<br />

4 Fazit<br />

Mit dem PflWG gibt <strong>der</strong> Gesetzgeber Anstöße in Richtung <strong>Ambulantisierung</strong>. Nicht im Sinne eine<br />

umfassenden Strategie, wie dargelegt, wohl aber im Hinblick auf größere Flexibilisierung <strong>der</strong><br />

Versorgungsstruktur <strong>und</strong> gezielte Ausweitungen von Leistungen <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>kassen. Gefor<strong>der</strong>t sind nun<br />

Leistungsträger <strong>und</strong> Leistungserbringer, die Spielräume in <strong>der</strong> Versorgungspraxis aufzugreifen <strong>und</strong> zu<br />

nutzen.<br />

Marktentwicklungen in <strong>der</strong> vollstationären <strong>Pflege</strong> werden allgemein beeinflusst durch <strong>das</strong> Volumen <strong>der</strong><br />

Nachfrage nach <strong>Pflege</strong>dienstleistungen. Dass dieses steigen wird, steht außer Zweifel. Unklar ist aber,<br />

wie eingangs gezeigt, <strong>der</strong> Umfang des Zugewinns. Denn: Die Verteilung <strong>der</strong> Nachfrage auf<br />

unterschiedliche <strong>Pflege</strong>orte <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong>arrangements ist durch ambulante Leistungserbringer<br />

beeinflussbar – vor allem dann, wenn dies durch den Gesetzgeber flankiert wird. Anzunehmen ist, <strong>das</strong>s<br />

angesichts <strong>der</strong> Haushalts- <strong>und</strong> Familienstrukturentwicklung häufiger Verdichtungen von Dienstleistungen<br />

<strong>und</strong> Konstanz mittels abgestimmter, gemanagter Leistungserbringung erfor<strong>der</strong>lich werden, die mit Blick<br />

auf Bedarf <strong>und</strong> Versorgungspräferenzen zudem individuell abgestimmt sind. Solche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

können fachlich nicht nur vollstationär bewältigt werden, son<strong>der</strong>n auch in dem Heim vorgelagerten<br />

Settings – von <strong>der</strong> privaten Häuslichkeit bis hin zu eingeführten Angeboten im Spektrum neuer<br />

Wohnformen. Entscheidend wird sein, ob sich Leistungserbringer demnächst verstärkt in solchen Fel<strong>der</strong>n<br />

engagieren. Die <strong>der</strong>zeitige ambulante Struktur weist hier auf Gr<strong>und</strong> ihrer Kleinteiligkeit <strong>und</strong> ökonomischen<br />

Fragilität Grenzen auf. Es bleibt abzuwarten, ob zukünftig finanziell stabilere <strong>und</strong> innovationsfähige Träger<br />

verstärkt <strong>Ambulantisierung</strong>sstrategien im Zuge <strong>der</strong> weiteren Profilierung ihrer Dienstleistungen aufgreifen<br />

<strong>und</strong> somit auch die dargestellten Spielräume nutzen, die <strong>der</strong> Gesetzgeber im PflWG nun zu öffnen bereit<br />

war.<br />

In <strong>der</strong> jüngeren Vergangenheit gab es zahlreiche Mahnungen aus Expertensicht, die ambulante<br />

Versorgung zu stärken 41 – verb<strong>und</strong>en auch mit Auffor<strong>der</strong>ungen an die Praxis, ihrerseits gewünschte o<strong>der</strong><br />

bedarfsnotwendige Dienstleistungen vorzuhalten o<strong>der</strong> mit Hilfe von Vertragspartnern zu organisieren <strong>und</strong><br />

zu managen. Also: Einen Prozess <strong>der</strong> Diversifizierung einzuleiten. Hierzu existieren bis dato keine<br />

empirischen Studien. Mittels Literaturrecherche (Zeitraum: 2002 bis Mitte 2006) über neue Angebote in<br />

<strong>der</strong> häuslichen Versorgung konnten in <strong>der</strong> Literaturdatenbank GeroLit des Deutschen Zentrums für<br />

Altersfragen 77 relevante Dokumente identifiziert werden, in denen über die Generierung neuer<br />

Dienstleistungen aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> Versorgungspraxis berichtet wird. 42 Diese Dokumente lassen<br />

sich folgen<strong>der</strong>maßen gruppieren:<br />

• Dienstleistungen im Um- <strong>und</strong> Vorfeld <strong>der</strong> Langzeitpflege: 23 Dokumente <strong>und</strong><br />

• Marktentwicklungen in <strong>der</strong> Langzeitpflege: 54 Dokumente.<br />

Das Spektrum <strong>der</strong> entwickelten „Produkte im Um- <strong>und</strong> Vorfeld von <strong>Pflege</strong>“ ist eher klar konturiert <strong>und</strong> zielt<br />

insbeson<strong>der</strong>e auf Alleinstehende. Produkte sind <strong>das</strong> Betreute Wohnen zu Hause auf <strong>der</strong> Basis<br />

haushaltsbezogener Dienstleistungen sowie die K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> die Guthabenkarte mit je unterschiedlichem,<br />

gleichwohl fokussiertem Leistungsspektrum. Unter „Marktentwicklungen in <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>“ sind hingegen eher<br />

heterogene Initiativen zu subsumieren. U. a. fallen hierunter die Bildung von Netzwerken zur Vermittlung<br />

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So z. B. die Beiträge zu dem Rea<strong>der</strong> Hasseler, M. / Meyer, M. (Hrsg.): Ambulante <strong>Pflege</strong>: Neue Wege<br />

<strong>und</strong> Konzepte für die Zukunft, Hannover 2004.<br />

Im Detail vgl. Schmidt, R.: Neue Dienstleistungen in <strong>der</strong> ambulanten <strong>Pflege</strong> – ein Studienprojekt, in:<br />

Theorie <strong>und</strong> Praxis <strong>der</strong> Sozialen Arbeit, 1/2007, S. 21-29.<br />

Klinikwissen: Management Handbuch <strong>Pflege</strong> © 2008 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH<br />

24.08.2008<br />

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