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Ambulantisierung der Pflege und das Pflege ...

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economica Management Handbuch <strong>Pflege</strong><br />

Management Handbuch <strong>Pflege</strong> / K Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen / K 1300 <strong>Ambulantisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>Pflege</strong>-Weiterentwicklungsgesetz / 1 Zukunft<br />

<strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> /<br />

• <strong>der</strong> Trend zur Heimpflege dauerhaft anhält (von <strong>der</strong>zeit 33 % auf 48 % im Jahr 2050),<br />

• die Familienpflege abnimmt (von <strong>der</strong>zeit 48 % auf 23 % aller <strong>Pflege</strong>bedürftigen),<br />

• die Professionalisierung <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> fortschreitet <strong>und</strong><br />

• sich die Zahl <strong>der</strong> Sachleistungsempfänger in <strong>der</strong> häuslichen <strong>Pflege</strong> gegenüber heute verdoppelt (auf<br />

dann 1,3 Mio. im Jahr 2050).<br />

Hierbei ist zu bedenken, <strong>das</strong>s die Annahme – es werden konstant r<strong>und</strong> 1 Mio. <strong>Pflege</strong>bedürftige durch<br />

Angehörige versorgt – optimistisch ist, denn <strong>das</strong> hieße, <strong>das</strong>s (a) zukünftig ein wachsen<strong>der</strong> Anteil<br />

Angehöriger zur <strong>Pflege</strong> zur Verfügung stehen (können) muss. Wollte man zudem (b) den heutigen Stand<br />

<strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> ohne Sachleistungsbezug bis 2050 konstant halten, impliziert dies, <strong>das</strong>s die Zahl <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Familie Gepflegten auf r<strong>und</strong> 2 Mio. Fälle ansteigen müsste. Das würde eine Verdopplung des<br />

Ausgangsniveaus heute bedeuten, was unwahrscheinlich ist.<br />

Mehr Heimpflege <strong>und</strong> mehr Sachleistungsbezug bewirken steigende Beschäftigung in <strong>der</strong> Langzeitpflege.<br />

„Mit Heimsog“ handelt es sich rechnerisch um eine jährliche Steigerungsrate von 3,2 % zusätzlicher<br />

<strong>Pflege</strong>kräfte ab sofort, „ohne Heimsog“ um ein Plus in Höhe von 2,4 %. Der Beitragssatz zur Sozialen<br />

<strong>Pflege</strong>versicherung müsste auf 4,4 % steigen. Unterstellt, dies würde so eintreffen, bedeutet <strong>das</strong> weiterhin,<br />

<strong>das</strong>s die heutige Relation (von 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind 2,1 Personen in <strong>der</strong><br />

Langzeitpflege tätig) „ohne Heimsog“ auf r<strong>und</strong> 7 <strong>und</strong> „mit Heimsog“ auf 10 in <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> Tätige im Jahr<br />

2050 steigen würde. Und dies mit <strong>der</strong> Konsequenz, <strong>das</strong>s<br />

• die Konkurrenz um Arbeitskräfte zwischen den Branchen bei sinkendem Erwerbspersonenpotential<br />

steigen wird,<br />

• dadurch auch Anreize für ein steigendes Lohnniveau gesetzt werden (was die Nachhaltigkeit <strong>der</strong><br />

Finanzierung von <strong>Pflege</strong> tangiert),<br />

• vermehrte Ausbildungsanstrengungen erfor<strong>der</strong>lich werden,<br />

• ein Anwerben von <strong>Pflege</strong>kräften im Ausland trotz aller Ambivalenz in <strong>der</strong> Langzeitpflege allen<br />

Verständigungsproblemen zum Trotz kaum zu vermeiden ist.<br />

Ob zukünftig aber vermehrt Dienstleistungsangebote im Ausland durch wan<strong>der</strong>ungsbereite<br />

<strong>Pflege</strong>bedürftige genutzt werden, was heute keineswegs <strong>der</strong> Fall ist – auch weil man die Sachleistung nicht<br />

ins Ausland „transportieren“ kann –, bleibt abzuwarten.<br />

Klinikwissen: Management Handbuch <strong>Pflege</strong> © 2008 by Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH<br />

24.08.2008<br />

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