Abstract - Motio
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Betreuer sowie die weiteren betroffenen<br />
Fachdisziplinen mit einzubeziehen und ein<br />
klares Ziel zu definieren.<br />
Während physiotherapeutische Maßnahmen in<br />
erster Linie die Beweglichkeit erhalten,<br />
Kontrakturen vorbeugen und die Atemfunktion<br />
verbessern sollen, können orthetische<br />
Maßnahmen wie Sitzschalen und Stützkorsette<br />
die Rumpfstabilität und Sitzfähigkeit verbessern,<br />
gegebenenfalls die Progredienz der<br />
Skolioseentwicklung bremsen, diese jedoch<br />
nicht dauerhaft korrigieren. Eine<br />
Wiederaufrichtung und dauerhafte<br />
Stabilisierung der Wirbelsäule lässt sich nur<br />
durch operative Maßnahmen erreichen.<br />
Eine operative Korrektur ist bei starker<br />
Progredienz der Verkrümmung oder stärker<br />
ausgeprägten Deformitäten (über 50°)<br />
empfohlen sowie bei einem Beckenschiefstand<br />
über 15°, besonders wenn durch eine<br />
Sensibilitätsstörung (MMC) ein Dekubitus droht.<br />
Eine Ausnahme hierzu stellt die Duchenne<br />
Muskeldystrophie dar, bei der eine frühzeitige<br />
Stabilisierung angezeigt ist, da nach dem<br />
Verlust der Gehfähigkeit und der Entstehung<br />
einer Skoliose ein rasch progredienter Kollaps<br />
der Wirbelsäule mit Beeinträchtigung der<br />
Lungenfunktion folgt.<br />
Nach der Indikationsstellung zur operativen<br />
Versorgung erfolgt vor dem eigentlichen<br />
Eingriff eine eingehende Abklärung der<br />
Patienten im Rahmen eines meist zweitägigen<br />
stationären Aufenthaltes an der<br />
Kinderorthopädie der Universitätsklinik<br />
Innsbruck. Hierbei erfolgt routinemäßig eine<br />
Abklärung durch den Neuropädiater, ein MR der<br />
Wirbelsäule und gegebenenfalls des Schädels,<br />
um eventuell vorhandene Fehlbildungen, wie<br />
Syrinx, Arnold Chiari Malformation,<br />
Diastematomyelie oder ein „tethered cord“ zu<br />
erfassen. Dieses muss, wenn vorhanden, in<br />
kurzem zeitlichen Abstand vor einer<br />
Aufrichtungsoperation neurochirurgisch gelöst<br />
werden, um einen Zug am Rückenmark im<br />
Rahmen der Wiederaufrichtung der Skoliose<br />
und damit eine neurologische Verschlechterung<br />
zu verhindern. Auch die Lage eines eventuell<br />
eingebrachten Shunts muss beurteilt und der<br />
Effekt einer veränderten Wirbelsäulenform auf<br />
die Lage der Katheterspitze beurteilt werden.<br />
Weiters werden im Rahmen desselben<br />
stationären Aufenthaltes die Herz- und<br />
Lungenfunktion abgeklärt, eine eingehende<br />
Laboruntersuchung, inklusive Eisenstatus, zur<br />
Abklärung und frühzeitigen Therapie einer<br />
Anämie durchgeführt und die<br />
Narkosetauglichkeit insgesamt beurteilt. Nicht<br />
zuletzt wird das exakte orthopädische Vorgehen<br />
geplant, alle dazu notwendigen bildgebenden<br />
Abklärungen durchgeführt und im Rahmen<br />
eines ausführlichen Gesprächs des Operateurs<br />
mit dem Patienten und den Eltern eingehend<br />
besprochen.<br />
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