profi-08-2018

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Gebraucht Oben wurde eine hydraulische Verstellung der Vorderfurchenbreite (mit Anzeige) nachgerüstet. Wichtigstes Auswahlkriterium bei der Suche nach einem gebrauchten „Diamanten“ wird sicher die Form der Pflugkörper sein. Auch wenn hier Streifenkörper wie der BS42 am weitesten verbreitet sein dürften, gibt es auch lang gezogene Streichblech-Varianten wie den „W52“. Außerdem sind mindestens genauso viele geschlossene Voll-Körper vom Typ B35 und B40 auf dem Markt. Ein anderer Punkt ist die hintere Abstützung der bewährten Dural- Körper und deren Befestigung an dem sogenannten „Körper-Kragen“. Da es schon mal Probleme mit der Haltbarkeit gab, ist dieser Kragen um den Holm seit 1998 geschlossen und der Winkel der Abstützung deutlich besser. Zudem gibt es noch verschieden stabile Varianten der Spindeln, die hinter den Körpern verlaufen — bis hin zu einer Abstützung direkt auf die Anlage, wie sie in Italien oft Verwendung findet. Stichwort Anlage: Je nach Zustand der weiteren Verschleißteile wie eben Schare und Anlagen haben Sie vielleicht preislich noch Spielraum. Immerhin kostet die komplette Bestückung eines Körper-Paares beim Diamant samt Vorwerkzeugen mit neuen Original- Ersatzteilen mindestens 600 bis 800 Euro. Die runden Grindel der Vorschäler verdrehten sich schon mal (linkes Bild). Dann wurden sie eckig, aber die werkzeuglose Winkelverstellung gibt es heute nicht mehr. Eine Empfehlung in Bezug auf die Körperform und Bauart abzugeben, ist aus der Ferne nahezu unmöglich. Sehr wohl können wir Ihnen aber die Unterschiede bei den Streichblechqualitäten und Körper- Abstützungen nennen. So gibt es bei Lemken seit 2012 die sogenannten DuraMaxx-Körper, die Sie ganz einfach an den fehlenden Befestigungsschrauben erkennen. Um diese Schwachstelle beim Verschleiß zu eliminieren, haben die Dura- Maxx-Körper nämlich hinten aufgeklebte Haken für die Befestigung. Und auch wenn man es kaum glauben mag, gibt es mit der Haltbarkeit des Klebers auch nach Jahren kaum Probleme. Einzig eine Zugbelastung — z. B. beim Zurückstoßen mit dem Pflug im Boden — „verträgt“ die Klebung nicht. Hier bleibt dann nur der Schweißapparat. Eher als durch gelöste Klebestellen gehen allerdings Teile der Streichbleche verloren, wenn die Sicherungssplinte nicht mit — sondern gegen — den Erdstrom gesteckt sind. Außerdem verwendete Lemken anfangs nicht die Splinte von Rübig mit der Sicherungsnase. Stecken diese dann noch richtig rum in der Bohrung, gibt es keine Probleme. profi 8/2018 Die Tiefenverstellung per Gewinde am Zylinder kann schwergängig werden. Heute gibt es einen Steckbolzen. 52 Apropos Vorwerkzeuge: Auch hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen, da es im Laufe der Jahre einige Änderungen gegeben hat. So waren die anfangs verbauten Rundholme in Sachen Stabilität und Verstellmöglichkeiten ohne Makel. Allerdings verdrehten sie sich gerne mal in ihrer Halterung, und auch die Einstellung war alleine kaum zu machen. So kam 1998 der Vierkant-Holm mit Tiefenund Winkelverstellung der Vorschäler per Steckbolzen. Komfortabel, aber unter schwerer Belastung kann der gekröpfte Grindel vor allem am ersten Körperpaar schon mal verbiegen. Mittlerweile verzichtet Lemken deshalb auf die werkzeuglose Winkelverstellung. Die meisten auf dem Gebrauchtmarkt angebotenen Aufsattelpflüge von Lemken haben den Zusatz „Vari“-Diamant, sind also mit hydraulischer Schnittbreitenverstellung ausgestattet. Grundsätzlich erhöht das die Flexibilität natürlich enorm: Schmaler pflügen auf schwerem Boden bzw. zur Saat, und breiter auf leichteren Standorten bzw. zur Winterfurche ist da — neben www.profi.de
Fazit: Die (Vari-)Diamant-Aufsattelpflüge von Lemken sind in der Praxis weit verbreitet. Entsprechend findet man auf dem Gebrauchtmarkt je nach Alter, Größe und (Verschleiß-)Zustand Angebote von weniger als 10 000 Euro bis hin zu über 40 000 Euro. Wichtig ist bei der Auswahl, neben den paar Kratzern an den Edelsteinen, den Feinschliff zu kennen, den Lemken seinen Diamanten in den Jahren zukommen lassen hat. dem Auspflügen unregelmäßiger Schläge — nur ein Aspekt. Ein mindestens so wichtiges Thema ist der Leistungsbedarf: So gibt es Betriebe, die einen achtfurchigen Vari-Diamant problemlos mit einem 200-PS-Traktor fahren. In Sachen Vario-Lagerung sollte man allerdings auch die Unterschiede kennen. So gab es bei den älteren Modellen keine Buchsen in den Bohrungen der Körpertaschen. Erkennen können Sie die Bauform ganz einfach an dem verdrehgesicherten Bolzen, der Körper und Rahmen miteinander verbindet. Waren die Lagertaschen ausgeschlagen, sind diese häufig aufgebohrt und ausgebüchst worden. Im Jahr 2002, mit Einführung des Vari- Diamant 10, stellte Lemken eine komplett neue Lagerung vor. Seitdem gibt es keinen verdreh-gesicherten Bolzen mehr, sondern Hut-Nutmuttern, unter denen sich zwei festgelegte mit Schmiernut versehene Buchsen verbergen. Die kosten nur wenige Euro und sind einfach zu wechseln. DuraMaxx-Körper haben keine Schraubenköpfe mehr. Die geklebten Haken halten auch nach Jahren noch (Bilder oben). Links der BS 42 in Standard-Ausführung. Links der geschlossene Körper-Kragen mit der langen Abstützung. Unten die Vorgängervariante. Womit wir am Ende noch zu zwei Zusatzausstattungen kommen, die nicht unerwähnt bleiben sollen. Natürlich sind alle Körper der Aufsattelpflüge mit einer Scherschraube gegen Überlastung gesichert. Wenn Sie allerdings ernsthafte Probleme mit Steinen haben, kommen Sie um eine automatische Überlastsicherung nicht herum. Dies sind entweder die „X“- Modelle mit der mechanischen Spiralfeder- Sicherung oder der hydraulischen Überlastsicherung „Hydrix“. Diese wurde ab dem Diamant 11 im Jahr 2012 allerdings durch die neue „Hydromatik T“ ersetzt. „Onland“ ist das zweite Stichwort, wenn es um grundsätzliche Optionen geht. Soll ein Traktor mit Zwillingen oder eine Raupe zum Einsatz kommen, beschränkt sich die Auswahl auf die „OF“-Modelle. Modellkalender Aufsattelpflüge Lemken Diamant Bis 1990 Produktion des vier- bis siebenfurchigen Diamant 140 mit 140er Rahmen, Unterlenkeranbau und frei drehendem Aufsattelrad 1991 Einführung des Vari-Diamant 160 mit geschraubtem 160er Rahmen und Dreipunkt-Anbaukopf, Lenkung des Aufsattelrades über Drehwerk, geschweißte Körpertaschen und geschraubte Düngereinleger mit Kurbelrundgrindel, Arbeitsbreite von 30 bis 55 cm je Körper hydraulisch verstellbar, als „X“-Version auch mit Spiral feder-Überlastsicherung 1993 Einführung Diamant S 180 mit 180er Rahmen, sechs- bis achtfurchig, mit Einlegekeilen verstellbare Arbeitsbreite von 35, 40 oder 45 cm/Körper 1996 Einführung des EuroDiamant 8 mit geschraubtem Rahmen und vier-stufiger Arbeitsbreitenverstellung mittels Bohrungen (35, 40, 46 und 52 cm) für Traktoren bis 180 PS in siebenfurchiger Ausführung 1998 Einführung des EuroDiamant 9 und des VariDiamant 9 mit geschraubten Rahmen, Düngereinleger mit werkzeugloser Verstellung und Flachgrindel statt Kurbelrundgrindel. 2002 Einführung von EuroDiamant 10 und VariDiamant 10 mit neuer Vario-Lagerung (Hut-Nutmutter mit zwei Buchsen und integrierter Schmiernut) 2012 Vorstellung des Diamant 11 (mit ungeregeltem Zugkraftverstärker) und Diamant 12 (mit geregeltem Traktionsverstärker und elektrischer Neigungseinstellung). Neben den bekannten Dural-Pflugkörpern Einführung der neuen Verschleißteilgeneration „DuraMaxx“ und der hydraulischen Überlastsicherung „Hydromatik T“ 2015 und 2017 Auf der Agritechnica Vorstellung von Projektstudien wie „OptiLine“ zur hydraulischen Optimierung des Zugpunktes und Modellen mit größerem „Onland“-Versatz für breitere Traktoren profi 8/2018 53 www.profi.de
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