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Nach der Montage ging es noch<br />
darum, die Wirbelstrombremse auf das<br />
Gewicht einzustellen. Eine Skala gibt es<br />
nicht, hier gilt es zu probieren. Im Prinzip<br />
stellt man über den Widerstand der Bremse<br />
die Zeit ein, die die untersten beiden Stufen<br />
brauchen, um nach dem Aufsteigen die<br />
oberste Position zu erreichen oder unter der<br />
Last des Fahrergewichts nach unten zu fahren.<br />
Es dauert etwa zwölf Sekunden, bis die<br />
Stufe ihre oberste Position erreicht hat,<br />
wenn die Abstiegszeit auf drei Sekunden<br />
eingestellt ist.<br />
Wichtig ist beim Aufsteigen, dass die dritte<br />
Stufe bewusst getreten wird. Denn diese ist<br />
als Wippe ausgeführt und löst das Hochfahren<br />
der untersten Stufen aus. Beim Absteigen<br />
tritt man auf die roten Stufen und<br />
schwebt sanft nach unten. Anschließend<br />
bleibt die unterste Stufe 25 Zentimeter über<br />
dem Boden stehen und ist bereit für den<br />
nächsten Aufstieg.<br />
Doch bleiben zwei Fragen. Die erste<br />
betrifft den Preis, die zweite die Funktionssicherheit.<br />
Ohne Mehrwertsteuer kostet der<br />
Softstep 1 800 Euro. Grifa begründet dies<br />
mit dem Einsatz hochwertigen Materials und<br />
weist darauf hin, dass mehrere Berufsgenossenschaften<br />
den Softstep inzwischen<br />
bezuschussen. Bei Vorführungen konnte der<br />
Gründer und Inhaber, Daniel Griener, viele<br />
Fachleute davon überzeugen, dass seine<br />
Erfindung das Verletzungsrisiko erheblich<br />
mindert. So ist ein Bänderriss durch Herunterspringen<br />
ausgeschlossen.<br />
Um Frage zwei zu klären, haben wir den<br />
Softstep von Januar bis Juni unter allen<br />
möglichen Bedingungen eines Ackerbaubetriebs<br />
eingesetzt. Nach der ersten Düngung<br />
im März war eine Hochdruckreinigung angesagt.<br />
Danach bewegte sich die unterste<br />
Stufe nur noch sehr langsam aufwärts.<br />
In die geschlossenen Führungsbuchsen aus<br />
Kunststoff waren Schmutzpartikel eingedrungen.<br />
Daraufhin ersetzte Grifa diese<br />
Buchsen durch Ausführungen mit senkrechten<br />
Rillen, durch die Partikel nach unten entweichen<br />
können. Seitdem funktionierte der<br />
Softstep tadellos, und diese Buchsen sind<br />
nun serienmäßig eingebaut. Eine wichtige<br />
Erkenntnis daraus war auch, dass die<br />
unterste Stufe beim Einsatz des Hochdruckreinigers<br />
immer oben sein sollte. Dann kann<br />
kein Schmutz in die Führung gelangen.<br />
Der Härtetest war das Eingrubbern<br />
von Gülle. Bedingt durch die Geometrie<br />
des Kotflügels sammelte sich eine große<br />
Menge von Dreck auf der zweiten Stufe des<br />
Der Softstep verfügt über einen ausgeklügelten<br />
Mechanismus. Auch nach fünf Monaten<br />
funktionierte er wie am ersten Tag.<br />
Ein Blech schützt von hinten. Vor der Demontage<br />
des alten Aufstiegs sollten Sie unbedingt<br />
den Tank mit einem Wagenheber abstützen!<br />
Die Wirbelstrombremse dämpft die Abwärtsbewegung<br />
abhängig vom eingestellten<br />
Gewicht, ein Gasdruckdämpfer zieht hoch.<br />
Aufstiegs. Zum Auf- und Absteigen, oder<br />
besser gesagt Abspringen, war nur noch die<br />
dritte Stufe frei. Unter solchen Bedingungen<br />
ist der Softstep unbrauchbar, und man<br />
sollte ihn dann tunlichst nicht benutzen. Die<br />
spätere Hochdruckreinigung hat er dann mit<br />
Bravour überstanden und funktionierte<br />
forthin wie am ersten Tag.<br />
Sehr teuer könnte es werden, wenn man mit<br />
dem Softstep unterwegs ist und nicht merkt,<br />
dass die unterste Stufe nicht hochgefahren<br />
ist. Überlegenswert wäre deshalb eine optische<br />
Anzeige, die vom Sitz aus zu sehen ist.<br />
Bei Grifa bereits in der Entwicklung ist eine<br />
zweite Ausführung des Softsteps für Forstschlepper<br />
und Walzfahrzeuge. Diese wird<br />
so montiert, dass sich die unterste Stufe wie<br />
vorher auf 50 Zentimeter befindet. Nach<br />
dem Aufsteigen gleitet diese auf 75 Zentimeter<br />
und ist dadurch weniger bruchgefährdet.<br />
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Solche Kunststoffbuchsen<br />
übernehmen<br />
die Führung des<br />
Softsteps.<br />
Fotos: Tovornik<br />
Was uns sonst noch auffiel:<br />
■ Der Softstep kommt mit einem Minimum<br />
an Technik aus, das einzige Verschleißteil ist<br />
ein handelsüblicher Gasdruckdämpfer.<br />
■ Die Abstände der Stufen und die horizontalen<br />
Versätze sind gleichmäßig.<br />
■ Die Gewichtseinstellung blieb immer<br />
leichtgängig.<br />
■ Die Verarbeitung, die Materialstärke der<br />
Tritte und die Lackierung sind exzellent.<br />
■ Wirklich sinnvoll ist der Softstep nur,<br />
wenn der Fahrer die Funktion verinnerlicht<br />
und diese konsequent nutzt.<br />
Das bleibt festzuhalten: Der Softstep<br />
von Grifa macht den Auf- und Abstieg<br />
erheblich sicherer und komfortabler. Die<br />
Haltbarkeit und die Funktion sind dauerhaft<br />
gewährleistet. Der Preis von 1 800 Euro plus<br />
MwSt. ist stolz, wobei manche Berufsgenossenschaften<br />
den Kauf bezuschussen. Der<br />
Markt für eine Version für Forst- und Walzschlepper<br />
ist womöglich noch größer als für<br />
den jetzigen Softstep. Wir halten Sie auf<br />
dem Laufenden.<br />
Informationen: grifa.de<br />
Vertrieb: wagener-gmbh.com<br />
<strong>profi</strong> 8/<strong>2018</strong><br />
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