LP_Kaup_Phobos

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Plötzlich verschwand das Tier hinter einer Hecke und Thomas hatte zuvor noch gesehen, dass sie aus dem gemäßigten Lauf in den schnellsten gewechselt war. Er sah nur noch ihre Hinterläufe irgendwo verschwinden. „Laika!“ „Laika!“ „LAIKA!“ Thomas rief seinen Hund, aber es erfolgte keine Reaktion. Nachdem das Tier gut trainiert war und auch normalerweise sofort auf Befehle reagierte, war dies eine böse Überraschung für das Herrchen. Was mochte den Hund aus dem Gehorsam gebracht haben? Thomas beschleunigte seinen Lauf und versuchte vorherzusehen, wo das Tier hingelaufen sein könnte. Es ging über Stock und Stein. In weiten Sätzen übersprang er kleine Bachläufe. Hin und wieder hörte er Laika bellen – entfernt. Er orientierte sich danach und lief leise fluchend weiter. Das Bellen entfernte sich immer weiter und Thomas atmete mittlerweile keuchend, war aber immer noch auf der Spur des Tieres. Die Hatz ging eine weitere Viertelstunde und Thomas überlegte schon, ob er die Sphäre rufen sollte, um von da die Suche aufzunehmen, als er das Bellen direkt vor sich hörte. Er stoppte den schnellen Lauf und schritt vorsichtig weiter. Der Wald lichtete sich und er kam zu einer Lichtung. Dort sah er Laika. Und nicht nur den Hund. Aus den Beschreibungen von Sack Carter wusste er seit 2120, dass es eine violette Primatenart auf AGUA gab – etwa in der Größe eines Schimpansen. Ein solches Tier stand neben Laika und streichelte (?) den Hund. Der Malamute ließ es sich gefallen und winselte leise. Thomas war nicht fähig, weiterzugehen. Er beobachtete die Szene. Liebevoll, einen anderen Ausdruck gab es nicht dafür, streichelte ein lila Schimpanse seine Hündin. Dann sah der Primat Thomas. Rückwärts gehend streckte er seinen Arm aus und Thomas sah, es war vorher von Laika verdeckt, ein Jungtier. Der Primat fasste das Jungtier an der Hand. Dann, mit einem letzten Blick beider Wesen zum Admiral, drehten sie sich um und verschwanden im nahen Dickicht. Laika hatte sich abgelegt und schaute zurück zu ihrem Herrchen. Thomas ging sehr langsam und nachdenklich zu seinem Hund. Der Primat hatte ganz klar Anzeichen von Intelligenz gezeigt. Diese Wesen waren sehr scheu und nach der Beschreibung von Sack Carter anno 2120 nicht mehr gesichtet worden. Viele hielten das sogar für ein Hirngespinst des verstorbenen Marines. Eine Überreizung 21
seiner Nerven wäre beim damaligen Showdown nicht verwunderlich gewesen. Nun wusste es Thomas besser. Die Violetten gab es tatsächlich. Die Menschen waren neben den MAROON nicht die einzigen Wesen mit Intelligenz auf diesem Planeten. AGUA beherbergte noch das eine oder andere Geheimnis. Sie waren noch weit davon entfernt, alles über diesen Planeten zu wissen. Er würde Jan Eggert bitten, seinen Biologen darauf anzusetzen. Wenn diese Individuen intelligent waren, mussten sie das wissen und in ihre Planungen mit einbeziehen. Thomas hatte seinen Hund erreicht, hockte sich neben ihn und streichelte das Tier. Dann rief er die Sphäre. 15.06.2137 (einen Tag später), 11:30 Uhr, AGUA, BLUE VALLEY: Admiral Thomas Raven hatte beschlossen, sich nicht vorher anzumelden. Schließlich braucht man das nicht – bei guten Freunden. So flog er mit einer Sphäre und seiner treuen Fellnase in Richtung der vendorianischen Niederlassung auf AGUA – BLUE VALLEY. Wie der Name es schon sagt, bestand das Territorium der VENDORA aus einem Tal – aus einem sehr trockenen. Vor Jahrtausenden war da wohl mal ein Fluss, der die tiefe Rinne in die Oberfläche des Planeten gegraben hatte – nun war er verschwunden. Ansonsten wäre die Gegend auch nicht geeignet gewesen, denn die Blauen liebten die Trockenheit. Die Menschen hatten dort nach den Vorstellungen der Gäste Gebäude errichtet und seit mehreren Jahren hauste dort nun die Familie des ehemaligen Präsidenten von VENDORA – Almat. Der menschliche Siedler sah die VENDORA höchst selten. Gelegentlich tauchten sie mal in GC auf und Almat schickte regelmäßig einen Vertreter ins Haus der Völker. Leider konnte man diesen nicht so richtig einbinden, denn er galt nicht als gewählter Abgesandte seines Volkes. Vom Bund der Völker waren die VENDORA seit dem Verrat 2133 ausgeschlossen. Tatsächlich herrschte, wenn man es genau nahm, Krieg zwischen den Blauen und der von den Menschen geschmiedeten Allianz. Allein die Wucht, mit der Thomas damals direkt nach der gescheiterten Invasion zugeschlagen hatte, machte die Blauen ungefährlich, bzw. hatte sie aller militärischen Möglichkeiten beraubt. Ja, verschiedentlich hatte man Mitleid mit ihnen. Thomas gedachte den unwürdigen Zustand der VENDORA auf VENDORA zu ändern und zu diesem Zweck war er hier. 22
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Seite 30 und 31: „KI! Anzeichen für eine nicht na

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