24.07.2018 Aufrufe

GesteinsPerspektiven 05/18

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

E 43690 Ausgabe 5/20<strong>18</strong><br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

NASS- & MODULARAUFBEREITUNG UMWELTTECHNIK MOBILE AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />

PROGRAMM<br />

ERWEITERT!<br />

KÖLSCH liefert, neben mobiler Aufbereitungstechnik<br />

für Baustoffe, auch Maschinen für Umwelt- und<br />

Abfallrecycling und modulare Großanlagen.<br />

In Süddeutschland exklusiv bei<br />

Jürgen Kölsch GmbH | Wildspitzstraße 2 | 87751 Heimertingen | Tel.: 08335-9895-0 | info@koelsch.com | www.koelsch.com<br />

ZUR SACHE Unterschätzte Bedeutung<br />

Gesteinsindustrie in Europa: Ein Plan mit ziemlich klarer Schrittfolge<br />

MACH MAL WAS Maximaler Einsatz<br />

Bienen, Amphibien und Hochwasserschutz als Quasi-Nebenproduktion<br />

AUFBEREITUNG Passende Kombinationen<br />

Stationär und mobil auf dem Weg zu den bestmöglichen Produkten<br />

SERVICEGERÄTE Optimale Ergänzung<br />

Nützliche „Arbeitsameisen“ und „Putzerfische“ gehören immer dazu


PRALLBRECHER<br />

Wegweisend beim<br />

Brechen - Sieben - Fördern<br />

Aus Österreich - für Österreich & die ganze Welt.<br />

s<br />

s s e<br />

BACKENBRECHER<br />

GROBSIEBANLAGEN<br />

0<br />

0<br />

8<br />

3<br />

0<br />

0<br />

8<br />

3<br />

0<br />

Maximale Mobilität<br />

0<br />

Optimale Anpassung für jede Anwendung<br />

Einfache Bedienung - innovative Optionen<br />

Langfristige Verlässlichkeit<br />

FEINSIEBANLAGEN 0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0 0<br />

0<br />

Maximale Flexibilität<br />

Höchste Leistung<br />

Einfacher Transport<br />

0<br />

0<br />

0<br />

TROMMELSIEBE<br />

8<br />

0<br />

3<br />

0 0 8<br />

0<br />

8 0 8 3<br />

8<br />

3 3<br />

3<br />

0<br />

HALDENBÄNDER<br />

0<br />

8<br />

3<br />

0<br />

8<br />

3<br />

KORMANN ROCKSTER RECYCLER GMBH<br />

Wirtschaftszeile West 2 / 4482 Ennsdorf / AUSTRIA / Tel.: +43 7223 81000 / office@rockster.at / www.rockster.at


LE ITARTIKEL<br />

1<br />

Foto: MIRO<br />

Weil eins<br />

mit dem anderen<br />

zusammenhängt<br />

Der BDI hatte Anfang Juli erneut zu einem Rohstoffkongress geladen.<br />

Gesteinsaffine Interessenten nahmen das Programm vorab<br />

mit Ernüchterung wahr, denn „ihr“ Rohstoff war nur mit gutem<br />

Willen ganz versteckt darin zu finden. Stattdessen schien es vordergründig<br />

um international zu beschaffende Rohstoffe für Zukunftstechnologien<br />

zu gehen. Vermutlich hat eine solche Veranstaltung<br />

auf die damit verbundenen Probleme so wenig Einfluss wie<br />

auf den ebenfalls als Thema platzierten Tiefsee- und Weltraumbergbau,<br />

wobei letzterer immerhin den Charme besitzt, (noch)<br />

nicht im Fokus von NGOs und Bürgerinitiativen zu stehen.<br />

Nun gut: Nicht immer ist ein Vorab-Programm bis ins Detail ein<br />

Abbild des Gebotenen. Letzteres spiegelte tatsächlich ein breiteres<br />

Spektrum wider, als erwartet. Die unter dem Dach des bbs vereinten<br />

Verbände heimischer Rohstoffsparten, darunter natürlich auch<br />

MIRO, hatten sich in sachbezogenen Gesprächen mit dem BDI und<br />

mit Rückenwind aus dem BMWi rechtzeitig dafür eingesetzt, dass<br />

ihre Belange ebenfalls repräsentativ beim Kongress vertreten<br />

werden. So deckte das Angebot gleichermaßen die Bedeutung der<br />

zu importierenden Rohstoffe für Hochtechnologien, wie die der<br />

Nutzung heimischer Rohstoffe ab. Schließlich wird der mengenmäßige<br />

Löwenanteil der Gesamtnachfrage des Industrielandes<br />

Deutschland nach Rohstoffen durch heimische Gewinnungsbetriebe<br />

produziert. Vor allem die Gesteinsindustrie trägt in großem<br />

Umfang zur einsatznahen Versorgung bei. Entsprechend häufig<br />

fielen die Begriffe „Sand, Kies, Naturstein“ beim Kongress.<br />

Mehr noch: Die Bedeutung unserer eigenen nichtenergetischen<br />

Rohstoffe ist prominent in der druckfrischen „Berliner Rohstofferklärung<br />

des BDI“ verankert. Auch das ist ein erfreuliches<br />

Ergebnis der frisch belebten Kommunikation zwischen den<br />

Wirtschaftspartnern.<br />

Noch überlässt die aus Erfahrung gespeiste Skepsis einem<br />

hoffnungsvollen Optimismus zwar nicht das Feld, aber etwas neue<br />

Bewegung ist derzeit zumindest drin, in „unserer“ Sache.<br />

Ihre<br />

Gabriela Schulz<br />

Chefredakteurin GP<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


2<br />

INHALT<br />

TITELANZEIGE<br />

NASS- & MODULARAUFBEREITUNG UMWELTTECHNIK MOBILE AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />

PROGRAMM<br />

ERWEITERT!<br />

KÖLSCH liefert, neben mobiler Aufbereitungstechnik<br />

für Baustoffe, auch Maschinen für Umwelt- und<br />

Abfallrecycling und modulare Großanlagen.<br />

In Süddeutschland exklusiv bei<br />

Jürgen Kölsch GmbH | Wildspitzstraße 2 | 87751 Heimertingen | Tel.: 08335-9895-0 | info@koelsch.com | www.koelsch.com<br />

KÖLSCH noch breiter aufgestellt:<br />

Umwelt, Wasseraufbereitung,<br />

Großanlagen<br />

Seit über drei Jahrzehnten liefert KÖLSCH mobile<br />

Bänder, Brecher und Siebe für Gewinnung und<br />

Recycling, etwa von Rubble Master, Powerscreen,<br />

Portafil oder Telestack. Zwei neue, farbig<br />

gekennzeichnete Geschäftsbereiche erweitern<br />

nun den Kompetenzbereich: Rot steht für das<br />

klassische KÖLSCH-Programm, Grün für Umwelttechnik<br />

und Abfallrecycling, Blau für Nassaufbereitung<br />

und modulare Aufbereitungssysteme.<br />

Den grünen Markt für Abfall und Bio-Recycling<br />

bedienen die Terex-Ecotec-Maschinen von<br />

KÖLSCH. Dies sind ausgereifte Lösungen für das<br />

Zerkleinern, Klassieren und Handhaben von Abfall,<br />

Altholz, Biomasse und Kompost, vor allem<br />

langsam laufende Zerkleinerer, Trommelsiebe<br />

sowie diverse Schredder.<br />

Hinzu kommen Maschinen zur Nass- und Modularaufbereitung.<br />

Die effizienten und äußerst<br />

wirtschaftlichen Lösungen von Terex Washing<br />

Systems und Terex Mineral Processing Systems<br />

gibt es in semimobiler wie auch in stationärer<br />

Ausführung für das Waschen, Brechen und Klassieren<br />

von Sand, Kies, Splitt, Schotter und Recyclingmaterial.<br />

KÖLSCH steht sowohl für eine breite Produktpalette<br />

wie auch für ein Kompetenzteam mit langjähriger<br />

Branchenerfahrung und umfassendem<br />

Know-how in verfahrenstechnischen Fragen.<br />

Weitere Informationen:<br />

Jürgen Kölsch GmbH<br />

Wildspitzstraße 2<br />

87751 Heimertingen<br />

Tel. +49-8335-9895-0<br />

Fax +49-8335-9895-95<br />

www.koelsch.com<br />

38 Aufbereitung: Schallgedämmt, hochkapazitiv<br />

und technisch optimal ausgelegt,<br />

entstand ein neues Werk im<br />

Zuge einer straff nachhaltigen Projektentwicklung.<br />

LEITARTIKEL<br />

1 Mein Problem, dein Problem, unser Problem<br />

ZUR SACHE<br />

4 Eine unterschätzte Branche mit großer Wirkung<br />

UEPG-Präsident Thilo Juchem erklärt den Geschäftsplan des<br />

europäischen Gesteinsverbandes, dessen Ziel es ist, die Bedeutung<br />

der Gesteinsindustrie in Europa klarzustellen<br />

AKTUELL<br />

10 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />

MACH MAL WAS<br />

20 Engpassbeseitigung durch Kooperation<br />

22 Gemeinsamer Einsatz für Kröte & Co.<br />

24 Ein Herz für Wildbienen<br />

26 Unternehmen gründen Verständigungs-Initiative<br />

„Kieswirtschaft im Dialog“<br />

PRAXIS<br />

32 Bewährte Qualität unter neuem Namen<br />

34 Direktgewinnung am Stiel<br />

36 Prophylaxe ist auch bei Baumaschinen wichtig<br />

SCHWERPUNKT AUFBEREITUNG UND VEREDELUNG<br />

38 Rohstoffaufbereitung im Einklang mit Natur und Umwelt<br />

Die langfristige Planung einer Aufbereitungsanlage unter<br />

Berücksichtigung aller berechtigten Interessen<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


INHALT<br />

3<br />

66 Skw & Dumper: die neuen<br />

Generationen der Leistungsriesen<br />

für innerbetriebliche Transporte.<br />

Fotos: siehe Beiträge<br />

Inhalt<br />

Inhalt<br />

44 Schweizer Präzisionsarbeit: Feinbrechen<br />

im Steinbruch<br />

48 Siebbelag bringt Mehrwert in den Prozess<br />

Mit dem passenden Medium zum<br />

verbesserten Betriebskostenergebnis<br />

52 Die optimale Nutzung mobiler Siebanlagen<br />

54 Flexible Reinigung an den Anfang gestellt<br />

56 Breites Angebot als Erfolgsbasis<br />

58 Nordirische Produktoffensive<br />

63 Verwurzelung und Kontinuität halfen beim Wachsen<br />

SCHWERPUNKT SKW UND DUMPER<br />

68 Steinbruchtransporte als Dienstleistung<br />

Der Fachmann weiß: Strategisch sinnvolles<br />

Outsourcing hat viele Facetten<br />

71 Intelligent vernetzte Transportkapazitäten<br />

72 Komplett neuer Full-Liner allseits bekannt<br />

74 Achte Generation jetzt komplett<br />

76 Im Tal der Giganten<br />

78 Mit neuen Assistenten zum Erfolg<br />

79 Eine Muldenkippermarke verlässt das Spielfeld<br />

80 Aus der Nische in den breiten Markt<br />

Aus Marktbeobachtung wird Handeln<br />

im Sinne des Marktes<br />

ZUSATZ-SCHWERPUNKT DOZER<br />

84 Vorteile beim Planieren und Aufschütten nutzen<br />

Neue Features befeuern das Comeback der<br />

Planierraupen in Gesteinsbetrieben<br />

88 Wegebau im unwegsamen Gelände<br />

SCHWERPUNKT SERVICEGERÄTE<br />

90 Helfer mit kurzem und langem Arm auf vier Rädern<br />

Kleine Radlader kommen dort zum Einsatz,<br />

wo die Giganten eine Fehlbesetzung wären<br />

93 Vielseitigkeit von Teleskopen maximal genutzt<br />

TREFFPUNKT<br />

96 Die Stimme zum Dialog erheben<br />

Die Fortsetzung der Informations- und Gesprächsreihe<br />

„Kies im Dialog“ fand große Aufmerksamkeit<br />

98 Revolutionen im Rohstoffsegment?<br />

Sind vollautomatisierte Gesamtprozesse eine Option<br />

für Gesteinsbetriebe?<br />

100 Was Werk- und Prüfstellenleiter wissen müssen<br />

101 Einsatz und Innovationsgeist<br />

104 Terminkalender/Impressum<br />

1<strong>05</strong> Inserentenverzeichnis<br />

106 Zu guter Letzt/Vorschau<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


4<br />

ZUR SACHE<br />

MEINUNG<br />

Unser Fach-Mann für Europa<br />

Im Mai 20<strong>18</strong> wurde Thilo Juchem<br />

für eine Amtszeit von drei Jahren<br />

zum neuen Präsidenten des Europäischen<br />

Gesteinsverbandes,<br />

UEPG, mit Sitz in Brüssel gewählt.<br />

Thilo Juchem ist geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Juchem-<br />

Gruppe, einem 75 Jahre alten<br />

mittelständischen Familienunternehmen,<br />

das neben dem Betrieb<br />

von Steinbrüchen auch im Bauund<br />

Baustoffbereich aktiv ist.<br />

Parallel zu seiner unternehmerischen<br />

Tätigkeit engagiert sich<br />

„unser neuer Mann in Brüssel“ seit<br />

nunmehr 17 Jahren in der ehrenamtlichen<br />

Verbandsarbeit für<br />

MIRO und in hohen Verantwortungspositionen<br />

im Verband der<br />

Roh- und Baustoffindustrie, vero.<br />

Seit 2015 war Thilo Juchem bereits<br />

1. Vizepräsident der UEPG,<br />

nun löste er per Mitgliedervotum<br />

Jesús Ortiz, General Manager für<br />

HeidelbergCement in Spanien,<br />

nach dreijähriger Amtszeit als Präsident<br />

an der Spitze des Verbandes<br />

ab.<br />

Während seiner Präsidentschaft<br />

möchte Thilo Juchem gemeinsam<br />

mit der UEPG-Geschäftsführung<br />

intensiv daran<br />

arbeiten, dass die nachhaltige und<br />

wettbewerbsfähige Gesteinsindustrie<br />

Europas endlich die Anerkennung<br />

erfährt, die sie als entscheidende<br />

Grundstoffindustrie<br />

verdient.<br />

Die Unternehmen der Steineund<br />

Erden-Branche tragen maßgeblich<br />

zur Entwicklung der europäischen<br />

Gesellschaft bei und<br />

arbeiten intensiv daran, durch<br />

eine ständige Verbesserung der<br />

eigenen Standards höchste Ressourceneffizienz<br />

mit Nachhaltigkeit<br />

in allen Bereichen zu koppeln.<br />

Welche Aufgaben in diesem Zusammenhang<br />

anstehen, skizziert<br />

Thilo Juchem für GP in diesem<br />

Beitrag. <br />

(gsz)<br />

Foto: Lupo / Pixelio.de<br />

Richtschnur und Umsetzung<br />

Eine unterschätzte<br />

Branche mit<br />

großer Wirkung<br />

Der Leitgedanke ist klar: Die Bedeutung der Gesteinsindustrie Europas<br />

muss begriffen werden! Als nachhaltige und wettbewerbsfähige Industrie<br />

kommt ihr eine Schlüsselrolle mit hohem Nutzen für die nachfragende<br />

Wirtschaft, die Gesellschaft und sogar für die Umwelt zu. Richtschnur des<br />

Handelns wird für das UEPG-Präsidium ein vom UEPG-Vorstand genehmigter<br />

Geschäftsplan sein, der die Fortführung bisheriger Aufgabenstellungen<br />

durch neue Aufgabenfelder ergänzt.<br />

Interessen gegenüber<br />

der Politik vertreten<br />

Dass die essenzielle Bedeutung der Gesteinsindustrie<br />

insbesondere bei den<br />

„Policy-Makern“ in Brüssel verankert<br />

werden muss, steht außer Frage. Im<br />

Kontext dazu gilt es, Initiativen der EU,<br />

die Auswirkungen auf die Gesteinsindustrie<br />

haben, frühzeitig zu identifizieren<br />

und sich im Sinne der Branche dazu zu<br />

positionieren. Diese Rolle kommt im Direktkontakt<br />

mit den EU-Entscheidungsträgern<br />

der UEPG zu, die gleichzeitig alle<br />

nationalen Mitglieder zeitnah sowohl<br />

über die Themen wie auch über das geplante<br />

Vorgehen informiert.<br />

Das sind große Aufgaben für einen<br />

vergleichsweise kleinen, schlanken Verband,<br />

der in Brüssel repräsentiert wird<br />

durch Geschäftsführer Dirk Fincke und<br />

die Mitarbeiter Miette Dechelle und Alev<br />

Somer. Vorbereitet werden die Aktivitäten<br />

natürlich nicht von diesem Trio alleine,<br />

sondern sie sind auf viele Schultern<br />

verteilt: Vier Ausschüsse und derzeit<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


ZUR SACHE<br />

5<br />

FÜHRUNGSCREW<br />

UEPG stellt sich anspruchsvollen Zielen<br />

Auf der diesjährigen Delegiertenversammlung wählten die<br />

Mitglieder des Europäischen Gesteinsverbandes, UEPG,<br />

Thilo Juchem mit einer Amtszeit von drei Jahren zum<br />

neuen Präsidenten. Er löst damit den Spanier Jesús Ortiz<br />

ab, der die vergangenen drei Jahre an der Spitze des<br />

Verbandes stand. Unterstützt wird Thilo Juchem in seinem<br />

europäischen Ehrenamt durch Antonis Antoniou Latouros<br />

(1. Vizepräsident, CAPA, Zypern) und Nigel Jackson (2.<br />

Vizepräsident, Mineral Products Association, MPA, UK).<br />

Thilo Juchem kann bei seiner verantwortungsvollen Aufgabe<br />

auf umfassende Erfahrungen in der Verbandsarbeit<br />

zurückgreifen. Bereits seit 17 Jahren ist er ein geschätztes<br />

Mitglied des MIRO-Arbeitsausschusses Steuern, Recht,<br />

Betriebswirtschaft. Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurde<br />

Thilo Juchem zum Vorstandsmitglied und Mitglied der Tarifkommission<br />

des Landesverbandes Rheinland-Pfalz für<br />

den Vorgängerverband des heute zuständigen Verbands<br />

der Roh- und Baustoffindustrie, vero, gewählt. Seit 2007 ist<br />

er als Vorsitzender des vero-Landesverbandes Rheinland-<br />

Pfalz zugleich vero-Vizepräsident. Auf die UEPG-Präsidentschaft<br />

bereitete er sich seit 2015 als 1. Vizepräsident des<br />

Europäischen Gesteinsverbandes vor.<br />

Während seiner Präsidentschaft von 20<strong>18</strong> bis 2021 will<br />

Thilo Juchem die in einem speziellen UEPG-Geschäftsplan<br />

festgelegten Prioritäten umsetzen. Einige besonders<br />

Wesentliche mit großen Auswirkungen auf die Branche<br />

hat er in seinem Beitrag erörtert.<br />

STABWECHSEL: Thilo Juchem (linkes Bild, l.) löste Jesús Ortiz<br />

als UEPG-Präsident ab. Damit wird der europäische Gesteinsverband<br />

jetzt zum zweiten Mal seit seiner Gründung vor<br />

31 Jahren von einem deutschen Präsidenten geführt, nachdem<br />

Michael Schulz von 2000 bis 2003 die Geschicke des Verbandes<br />

leitete. Fotos: UEPG<br />

neun Arbeitsgruppen mit Mitgliedern aus<br />

26 Ländern leisten die Sacharbeit zu den<br />

verschiedensten Themen. Nur so lässt<br />

sich die Fülle der Anforderungen überhaupt<br />

abarbeiten.<br />

Das Generalsekretariat in Brüssel ist<br />

die Speerspitze der Aktivitäten. Dessen<br />

ständiger Kontakt zu den EU-Institutionen,<br />

zu Umweltorganisationen und anderen<br />

Industrieverbänden hat dafür gesorgt,<br />

dass die UEPG – und damit die<br />

Gesteinsindustrie Europas – wahrgenommen<br />

wird. Die UEPG ist außerdem<br />

unser Seismograf, der auch die leiseste<br />

SITZUNGSSTART mit Präsidentenwechsel in Barcelona 20<strong>18</strong>.<br />

Erschütterung aus dem Epizentrum der<br />

europäischen Institutionen registriert.<br />

Dazu begleitet das Brüsseler Team die<br />

Aufgaben der Ausschüsse und Arbeitsgruppen<br />

und hält die Mitgliedsverbände<br />

und den Vorstand auf dem Laufenden.<br />

Unsere Brüsseler Mannschaft leistet hier<br />

außergewöhnlich gute Arbeit, was für<br />

meine Aufgaben als Präsident sehr wichtig<br />

ist. Weil wir diesen Einsatz auch und<br />

erst recht für die Zukunft brauchen, ist<br />

eine breite und finanziell gut aufgestellte<br />

Basis des Brüsseler „Gesteins-Sprachrohrs“<br />

erforderlich. Diese zu erhalten<br />

und möglichst auszubauen, muss nach<br />

meiner Ansicht und der des gesamten<br />

Präsidiums auch ein Schwerpunkt unserer<br />

Arbeit sein.<br />

Zugang zu Rohstoffen<br />

maßgeblich verbessern<br />

Nicht nur in Deutschland wird die Verfügbarkeit<br />

von Rohstoffvorkommen zum<br />

Problem, auch in anderen europäischen<br />

Ländern gestaltet es sich immer schwieriger,<br />

neue Gewinnungsstätten zu erschließen.<br />

Im November letzten Jahres<br />

fand in Tallinn erstmals eine EU-Präsidentschaftskonferenz<br />

statt, die ausschließlich<br />

der nachhaltigen Versorgung<br />

mit Gesteinskörnungen gewidmet war.<br />

Hierauf gilt es aufzubauen. Dirk Fincke<br />

hat in der letzten Sitzung der Rohstoffgruppe<br />

der Europäischen Kommission<br />

darauf hingewirkt, dem Thema der künftigen<br />

Rohstoffversorgung einen erneuten<br />

politischen Impuls zu verleihen und<br />

den nachhaltigen Zugang zu Rohstoffen<br />

auf die politische Tagesordnung zu setzen.<br />

Die UEPG fordert damit nicht weni-<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


6<br />

ZUR SACHE<br />

ger als eine klare, straffe EU-Rohstoffstrategie,<br />

welche die politische<br />

Aufmerksamkeit für das Thema geradezu<br />

erzwingt. Wir sehen gute Möglichkeiten,<br />

die Zeit vor der Wahl zum Europaparlament<br />

2019 in diese Richtung zu<br />

nutzen.<br />

Erleichterungen bei der<br />

Umsetzung von Auflagen<br />

BRÜDER IM GEIST: Präsidenten in vier verschiedenen Legislaturen: Arnoud Colson,<br />

Thilo Juchem, Michael Schulz und Jesús Ortiz (v.l.n.r.).<br />

WÜRDIGUNG: Hermann Reifenscheid (r.) wurde für seine langjähre und erfolgreiche<br />

UEPG-Vorstandsarbeit durch Jesús Ortiz geehrt.<br />

Ein wichtiges Handlungsfeld der letzten<br />

Jahre war die Reaktion auf die Quarzfeinstaubdiskussion.<br />

Innerhalb der UEPG widmete<br />

der Ausschuss für Arbeits sicherheit<br />

und Gesundheitsschutz sich intensiv der<br />

Thematik. Letztendlich konnte die Aufnahme<br />

des Quarzfeinstaubs in die Krebsrichtlinie<br />

nicht verhindert werden. Allerdings<br />

zahlt sich nun immerhin aus, dass die<br />

UEPG seit Jahren bei NEPSI, dem Sozialdialogabkommen<br />

Quarzfeinstaub, engagiert<br />

ist. Hierdurch genießen Mitglieder<br />

gewisse Erleichterungen bei der Umsetzung<br />

der Auflagen. In der nun laufenden<br />

zweijährigen Implementierungsphase der<br />

Richtlinie wird die UEPG ihre Mitgliedsverbände<br />

bei der Umsetzung der Anforderungen<br />

unterstützen.<br />

Der sogenannte Dieselskandal sorgt<br />

weiträumig für eine Sensibilisierung der<br />

Öffentlichkeit in Sachen Feinstaubproblematik.<br />

Wir stehen hier als Branche<br />

(noch) nicht im Fokus, müssen uns aber<br />

dennoch in diese Richtung gut aufstellen.<br />

Dazu wurde eine Air-Quality-<br />

Arbeitsgruppe gegründet, die von Walter<br />

Nelles geleitet wird.<br />

Die sozialen Verpflichtungen der Gesteinsunternehmen<br />

Europas gegenüber<br />

ihren Arbeitnehmern sind teilweise sehr<br />

unterschiedlich ausgeprägt. Um Arbeitssicherheits-<br />

und Gesundheitsschutzthemen<br />

im Sinne der Mitgliedsunternehmen<br />

und der Beschäftigten trotz wenig<br />

praxisorientierter Vorschriften besser zu<br />

implementieren, setzt die UEPG auf die<br />

Entwicklung und Verbreitung maßgeschneiderter<br />

Informationen und Hilfsmittel,<br />

die gerade für kleine und Kleinstunternehmen<br />

eine wichtige Hilfe sind.<br />

Umweltschutzthemen und Eignungstest<br />

der Natura-2000-Richtlinien<br />

BESCHLUSS-SACHE: verdienter Ausklang nach der Vorstellung des aktualisierten<br />

Geschäftsplanes bei einer vorangegangenen UEPG-Vorstandssitzung.<br />

Der Themenbereich Umwelt- und Naturschutz<br />

steht ganz oben auf der Ta-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


ZUR SACHE<br />

7<br />

STARKE VERTRETUNG<br />

Deutsche Präsenz in<br />

UEPG-Ausschüssen<br />

In drei von vier Haupt-Ausschüssen arbeiten MIRO-Verantwortliche<br />

an der Spitze mit. Konkret sind das für:<br />

Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit: Walter Nelles,<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

Wirtschaft: Christian Haeser, stellvertretender Vorsitzender<br />

Technik: Stefan Janssen, Vorsitzender<br />

Darüber hinaus leitet Walter Nelles die Air-Quality-Arbeitsgruppe und Susanne<br />

Funk engagiert sich in der Arbeitsgruppe für PR und Kommunikation.<br />

STRUKTUR der UEPG mit Ausschüssen und Arbeitsgruppen.<br />

gesordnung der UEPG. Zwar ist bekannt,<br />

dass mineralische Rohstoffe<br />

umweltfreundlich gewonnen und aufbereitet<br />

werden können, dies muss<br />

allerdings auch bei den „stakeholdern“<br />

des gesellschaftlichen Lebens und bei<br />

Politikern in Brüssel immer wieder zur<br />

Sprache gebracht und verankert werden.<br />

Hierbei lassen sich die Ergebnisse<br />

der UEPG-Preisverleihung für nachhaltige<br />

Entwicklung der letzten Jahre<br />

hervorragend einsetzen. Sinnvoll erscheint<br />

zudem, sich bei bestimmten<br />

Themen mit anderen Industriepartnern<br />

zusammenzuschließen, um gleich gelagerte<br />

Interessen gemeinsam zu vertreten.<br />

Dies soll weiter forciert werden,<br />

um das bisher Erreichte zu festigen<br />

und neue Ziele gemeinsam angehen zu<br />

können.<br />

Bekannt ist, dass in den vergangenen<br />

drei Jahren die Natura-2000-Richtlinien<br />

einer Überprüfung, dem sogenannten<br />

Eignungstest, unterzogen wurden,<br />

woran sich die UEPG aktiv beteiligte. Im<br />

Ergebnis einer umfänglichen Befragung<br />

wurde seitens der EU beschlossen, die<br />

Richtlinie nicht zu überarbeiten, sondern<br />

vielmehr verstärkt deren nationale Umsetzung<br />

zu prüfen. Dies werten wir als<br />

positives Ergebnis, denn eine Überarbeitung<br />

hätte Jahre in Anspruch genommen<br />

und – nachdem sich für die bestehenden<br />

Natura-2000-Richtlinien eine geübte<br />

Praxis herausgebildet hat – nur für erneute<br />

Unsicherheit gesorgt. In den<br />

Richtlinien ist derzeit festgeschrieben,<br />

dass auch auf Natura-2000-Flächen industrielle<br />

Aktivitäten möglich sind. Dies<br />

ist ein für uns ganz wichtiger Punkt, der<br />

bei einer Überarbeitung von der Umweltseite<br />

grundlegend infrage gestellt worden<br />

wäre. Die viel bessere Entscheidung,<br />

die tatsächliche Umsetzung der<br />

Richtlinie verstärkt zu überprüfen, konkretisiert<br />

sich im „EU-Aktionsplan für<br />

Menschen, Natur und Wirtschaft“. Hierbei<br />

spielt die UEPG ebenfalls eine aktive<br />

Rolle und ist als kompetenter und konstruktiver<br />

Partner anerkannt. Das zeigt<br />

sich insbesondere daran, dass dabei<br />

innovative Konzepte wie Temporary Nature<br />

(Natur auf Zeit) aufgegriffen werden.<br />

Hier geht es darum, dass genehmigte<br />

Flächen, auf denen noch – oder für einen<br />

bestimmten Zeitraum keine – Gewinnung<br />

stattfindet, zu einem späteren Zeitpunkt<br />

genutzt werden können, auch<br />

wenn sich hier zwischenzeitlich wertvolle<br />

Biotope entwickelt haben. Das Gleiche<br />

gilt für entwickelte Biotope in aktiven<br />

Gewinnungsbereichen. Zu erfolgreichen<br />

Biotopverlagerungen gibt es zahlreiche<br />

Praxisbeispiele, und unsere Unternehmen<br />

sind gewillt, sich aus ökologischer<br />

Verantwortung daran zu orientieren. Seit<br />

2015 läuft beispielsweise das EU-Projekt<br />

Life in Quarries unter Federführung unseres<br />

belgischen Mitgliedsverbandes<br />

Fediex. Dabei geht es um ein dynamisches<br />

Biodiversitätsmanagement in<br />

Steinbrüchen während der Gewinnungsphase.<br />

Das Projekt bietet eine gute Möglichkeit<br />

zur Ableitung entsprechender<br />

Leitlinien, die direkt mit der EU-Kommission<br />

als tragfähige Vorschläge diskutiert<br />

werden können.<br />

Unser ausdrückliches Ziel all dieser<br />

Initiativen ist es, einen verbindlichen<br />

Rechtsrahmen zu bekommen, der den<br />

Betrieben bei gleichzeitiger Unterstützung<br />

der Artenansiedlung die notwendige<br />

Flexibilität gewährt. Wichtig ist, dass<br />

der Mittelstand und die zahlreichen<br />

Kleinunternehmen unserer Branche<br />

nicht durch immer weitere extreme Auflagen<br />

das Handtuch werfen.<br />

Kreislaufwirtschaft?<br />

Aber ja, wir sind dabei!<br />

Die Umsetzung des EU-Kreislaufwirtschaftspakets<br />

ist im vollen Gange mit der<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


8<br />

ZUR SACHE<br />

kürzlich überarbeiteten Abfallrahmenrichtlinie.<br />

Die dort behandelte Problematik<br />

betrifft auch uns und wir haben uns<br />

deshalb entsprechend positioniert.<br />

Immer wieder stellen wir fest, dass es zu<br />

Fehlschlüssen führt, wenn die Recyclingthematik<br />

isoliert betrachtet wird.<br />

Unser Wissen dazu schöpfen wir aus<br />

zahlreichen eigenen Aktivitäten nicht nur<br />

im mineralischen Primär-, sondern auch<br />

im Sekundärrohstoffsektor. Einerseits<br />

sind unsere Unternehmen bestrebt, ihre<br />

Gesteinsressourcen so klug, vollständig<br />

und sinnvoll zu nutzen, wie es technisch<br />

möglich ist, andererseits besitzen unsere<br />

Betriebe sowohl das Know-how als auch<br />

die Möglichkeit, parallel einen Geschäftszweig<br />

Recycling zu betreiben. Das ist<br />

nützlich, spart Leerfahrten und schärft<br />

den Blick für die gebotenen Möglichkeiten,<br />

die bei aller Anstrengung keineswegs<br />

bedarfsdeckend weiterentwickelt werden<br />

können. Logischerweise fallen in Ballungsräumen<br />

größere Mengen an Abbruch-<br />

und Aushubmassen an als im<br />

ländlichen Raum. Eine ortsnahe Aufbereitung<br />

und Wiederverwertung im lokalen<br />

Umfeld hat den größten ökologischen<br />

Effekt. Die Gesamtquote der möglichen<br />

Substitution liegt dennoch im Schnitt bei<br />

nur etwa 12 %. Das registrieren und dokumentieren<br />

wir seit Jahren in Deutschland<br />

ganz eindeutig. Da wir national eine<br />

In Europa werden rund 2,7 Mrd. t<br />

definierte Gesteinskörnungen pro Jahr von<br />

15.000 Unternehmen (mehrheitlich KMU)<br />

in 26.000 Gewinnungsstätten produziert,<br />

in denen rund 200.000 direkte und indirekte<br />

Beschäftigte arbeiten. Die UEPG vertritt<br />

nationale Verbände und damit Gesteinsunternehmen<br />

aus 26 Ländern.<br />

DIRK FINCKE setzt sich als UEPG-Geschäftsführer zusammen mit seinem kleinen Team<br />

für die Belange der Gesteinsindustrie vor Ort in Brüssel ein.<br />

jährliche Recycling- und Wiederverwertungsquote<br />

von über 90 % erreichen,<br />

stellt sich eindeutig die Frage, welche<br />

Lenkungswirkung eine potenzielle Rohstoffsteuer<br />

zugunsten von Sekundärbaustoffen<br />

entwickeln soll, wenn doch die<br />

nötigen Massen gar nicht in den entsprechenden<br />

Größenordnungen vorhanden<br />

sind.<br />

Wir stellen fest, dass die Politik vor diesen<br />

Fakten nach wie vor die Augen verschließt.<br />

Ein Zustand, den die UEPG – sozusagen<br />

als Augenöffner – mit weiterer<br />

Aufklärungsarbeit entgegentreten wird.<br />

Kommunikation im<br />

Social-Media-Zeitalter<br />

Die wachsende Bedeutung der sozialen<br />

Medien birgt Risiken, aber auch Chancen.<br />

Für die UEPG als relativ kleiner Verband<br />

ist es von Vorteil, mit geringem finanziellem<br />

Aufwand auf digitalen Wegen<br />

viel erreichen zu können. Imagekampagnen<br />

der Vergangenheit fanden in Printmedien,<br />

TV und Rundfunk statt und<br />

waren von uns finanziell nicht darstellbar.<br />

Heute dagegen sind Zielgruppen fokussiert<br />

ansprechbar und unsere Branche<br />

bietet jede Menge Material zum digitalen<br />

„Storytelling“. Die UEPG-Arbeitsgruppe<br />

für PR und Kommunikation treibt diese<br />

Aktivitäten voran. Hierbei ist es von großem<br />

Vorteil, dass unser junges Team in<br />

Brüssel einen unmittelbaren Zugang zu<br />

diesen Möglichkeiten hat und sie entsprechend<br />

umfangreich nutzen will.<br />

Ein optimistisches<br />

Wort zum Schluss<br />

Die Hausaufgaben, die für die UEPG anstehen,<br />

werden uns zum großen Teil von<br />

der EU diktiert. Quarzfeinstaub, Artenschutz,<br />

Überarbeitung der Kreislaufwirtschaftsrichtlinie,<br />

Europawahl und<br />

vieles mehr stehen auf der Agenda.<br />

Darüber hinaus registrieren wir allseits<br />

zunehmende Schwierigkeiten bei<br />

Rohstoffverfügbarkeiten in diversen<br />

europäischen Staaten. Die Schwierigkeit,<br />

neue Gewinnungsgenehmigungen zu erhalten,<br />

wächst nicht nur in Deutschland.<br />

Damit sind auch die Aufgaben der UEPG<br />

als Sprachrohr der europäischen Gesteinsindustrie<br />

und Seismograf für neue<br />

Entwicklungen auf europäischem Parkett<br />

gewachsen. Gemeinsam werden wir die<br />

Aufgaben angehen und dabei auch ein<br />

wenig in die umgekehrte Richtung wirken,<br />

denn das größte Geschenk, was wir unseren<br />

europäischen Kollegen machen<br />

können, ist, sie vor der deutschen Gründlichkeit<br />

zu schützen. Jener nämlich sind<br />

allerhand Vorschläge gegenüber der EU-<br />

Kommission zu verdanken, die – natürlich<br />

ohne Folgenabschätzung – am Ende alle<br />

treffen würden. Wie dann die Umsetzung<br />

jeweils aussehen würde, steht auf einem<br />

anderen Blatt, worüber zu spekulieren<br />

sich nicht lohnt. Kurz gesagt: wir bleiben<br />

angesichts unserer Erfolge, unserer erreichten<br />

Vernetzung, unserer Ziele sowie<br />

der haupt- und ehrenamtlichen Mannschaft<br />

optimistisch, viel im Sinne unserer<br />

Branche erreichen zu können.<br />

Ein Beitrag von Thilo Juchem,<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Juchem-Gruppe und<br />

UEPG-Präsident.<br />

www.uepg.eu<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


ZUR SACHE<br />

9<br />

Leaders in drum cutting technology<br />

EINZIGARTIGE, AUSGEREIFTE TECHNOLOGIE<br />

Unsere Spezial-Anbaufräsen für Bagger von 0,6 bis 125t und für Baggerlader werden in enger<br />

Zusammenarbeit mit unseren Kunden entworfen. In der kontinuierlichen Produktweiterentwicklung<br />

fließen die Einsatzerfahrungen unserer weltweiten Baustellen mit ein.<br />

Erkat Anbaufräsen – robust, stark und qualitativ hochwertig !<br />

www.erkat.com<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


10<br />

AKTUELL<br />

WEB & APP<br />

Erste Baggerseen-App<br />

für den Niederrhein<br />

Zukunft Niederrhein, die Initiative von Sand- und Kiesunternehmen<br />

der gleichnamigen Region, hat die erste Baggerseen-App<br />

für den Niederrhein vorgestellt. Der „Baggerseen-Guide<br />

Niederrhein“ ist ab sofort für iPhones und<br />

Android-Smartphones kostenlos im App Store und bei Google<br />

Play erhältlich. Freizeitaktivitäten an <strong>18</strong> niederrheinischen<br />

Baggerseen und weiteren Naherholungsgebieten, die durch<br />

die Sand- und Kiesgewinnung entstanden sind, werden<br />

übersichtlich aufgezeigt. Die App ersetzt den gedruckten<br />

Baggerseenführer, der erstmals 2013 erschien. In der App<br />

sind die wichtigsten Infor mationen zu den Seen und Naherholungsgebieten,<br />

wie Parkmöglichkeiten und -gebühren,<br />

kurz und kompakt zusammengefasst. Mit Hilfe von Kategorien<br />

wie Schwimmen, Wandern, Radfahren, Fußballplatz,<br />

Grillen, Gastronomie und Naturschutzgebiet können sich<br />

Nutzer die Freizeitmöglichkeiten nach Lust und Laune filtern.<br />

Alle Seen sind zudem auf einer Karte einsehbar. Dank der<br />

Einbindung von Karten können die Nutzer dann mit wenigen<br />

Klicks die Route zu ihrem gewünschten Ausflugsziel festlegen<br />

und sich direkt dorthin navigieren lassen.<br />

MASCHINEN-CHECK! Mit der neuen App der BGRCI<br />

lassen sich Mängel an Maschinen schnell finden.<br />

Foto: BGRCI<br />

www.zukunft-niederrhein.de<br />

LEICHT ZUM ZIEL: Der „Baggerseen-Guide Niederrhein“ zeigt<br />

Freizeitmöglichkeiten an <strong>18</strong> Baggerseen und Naherholungsgebieten<br />

der Region. Foto: Zukunft Niederrhein<br />

App-solut hilfreich<br />

In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass gekaufte<br />

Maschinen sicherheitstechnische Mängel<br />

aufweisen. Wer diese nicht schon bei der Übergabe<br />

feststellt, bleibt meist auf den Kosten für<br />

eine Umrüstung sitzen – und gefährdet die Arbeitssicherheit<br />

im Unternehmen. Daher hat die<br />

Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische<br />

Industrie (BG RCI) eine nützliche „Maschinen-<br />

Check“-App entwickelt.<br />

Mit dieser erfasst der Anwender formale Voraussetzungen,<br />

grundlegende Anforderungen,<br />

Informationen zu Schutzeinrichtungen sowie zu<br />

Betriebsanweisung und Unterweisung und gelangt<br />

so am Ende zu seinem Prüfergebnis. Die<br />

App basiert inhaltlich auf dem Merkblatt „Checklisten<br />

Maschinen – Überprüfung vor Erstinbetriebnahme“<br />

(T008-1) und erweitert dieses um<br />

digitale Funktionalitäten.<br />

Weiterer Vorteil: Anwender können eine maschinenspezifische<br />

Vorauswahl treffen. Trifft ein<br />

Merkmal auf die Maschine nicht zu, kann dieses<br />

deaktiviert werden.<br />

Die App „Maschinen-Check“ kann einfach<br />

kostenlos im Google Play Store und im Apple App<br />

Store heruntergeladen werden. Das Merkblatt<br />

„Checklisten Maschinen“ (T008-1) ist ebenso online<br />

einsehbar.<br />

www.bgrci.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AKTUELL<br />

11<br />

Rundum modernisiert<br />

Cemex Go ist das neue digitale Kundenangebot als Bestandteil<br />

der konzernweiten Digitalisierungsstrategie bei<br />

Cemex. Zugang findet man über die neu gestaltete Unternehmenswebsite.<br />

Die Kundenplattform umfasst zunächst<br />

die Produktbereiche Transportbeton und Zement, mineralische<br />

Rohstoffe folgen im nächsten Schritt.<br />

Mit Cemex Go können Kunden ihre Geschäftsprozesse<br />

verbessern, effizienter arbeiten und ihren Verwaltungsaufwand<br />

senken. Oft gesuchte Dokumente wie Preislisten und<br />

Leistungserklärungen sind im Downloadcenter hinterlegt.<br />

Praktische Tools wie ein Materialrechner unterstützen bei<br />

der Einschätzung des Mengenbedarfs für die Baustelle. Auch<br />

wer sich für eine Karriere bei Cemex Deutschland interessiert,<br />

kann sich nun direkt über die Webseite bewerben.<br />

Baustoffabnehmer jeder Größe sind eingeladen, sich online<br />

für die neue Plattform registrieren zu lassen.<br />

www.cemex.de<br />

CEMEX GO bietet als digitale Kundenplattform ausdrucksstarke<br />

Bildwelten sowie viele neue Features und hat schon über<br />

10.000 User. Foto: Cemex Deutschland<br />

INVESTITIONEN<br />

& ERWEITERUNGEN<br />

Mehr als nur ein<br />

Koffer in Berlin<br />

NEU ERÖFFNET: Nähe schafft bessere Möglichkeiten der Interessenvertretung.<br />

Susanne Funk und Christian Haeser arbeiten für MIRO jetzt in Berlin. Foto: MIRO<br />

Branchenexpertise und Politik zusammenzuführen,<br />

gelingt umso besser, je kürzer die<br />

Wege sind. So reifte das MIRO-Anliegen,<br />

eine eigene Geschäftsstelle in Berlin zu etablieren.<br />

Gesagt – getan: Seit Mai 20<strong>18</strong> ist die<br />

MIRO-Geschäftsstelle Berlin vom Wunsch<br />

zur Wirklichkeit geworden. Am Schiffbauerdamm<br />

– also nur einen Steinwurf vom Bundeszentrum<br />

der parlamentarischen Macht<br />

und den entscheidenden Ministerien entfernt<br />

– haben Susanne Funk, MIRO-<br />

Geschäftsführerin für Politik, Kommunikation<br />

und Öffentlichkeitsarbeit, und Christian<br />

Haeser, MIRO-Geschäftsführer für Rohstoffsicherung,<br />

Umweltschutz, Folgenutzung<br />

und Recht – ihre Arbeitsplätze eingenommen.<br />

HGF Dr. Olaf Enger und Walter<br />

Nelles, stellv. HGF, sowie weitere Kolleginnen<br />

und Kollegen agieren von NRW aus.<br />

MIRO kann nun unter optimierten räumlichen<br />

Voraussetzungen die anstehenden<br />

Verbandsaufgaben noch besser angehen.<br />

www.bv-miro.org<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


12<br />

AKTUELL<br />

Spatenstich in Eisenach-Kindel<br />

In Anwesenheit von Vertretern der Thüringer<br />

Landesregierung, lokaler Entscheidungsträger<br />

sowie der internationalen<br />

Konzernleitung setzte Bell<br />

Equipment (Deutschland) Mitte Juni den<br />

ersten Spatenstich für ihren neuen Fertigungskomplex<br />

in Eisenach-Kindel. Seit<br />

2003 mit seinem Montagewerk auf<br />

knapp 10 ha ansässig, investiert der<br />

Muldenkipper-Hersteller dort bis Mitte<br />

2019 insgesamt 13 Mio. Euro in neue<br />

Gebäude und Produktionsanlagen. Auf<br />

über 12.000 m² Fläche fertigt Bell dann<br />

erstmals eigene Baugruppen und Fahrzeugkomponenten<br />

vor Ort, was bereits<br />

mittelfristig über 100 neue qualifizierte<br />

Arbeitsplätze schaffen soll.<br />

Das neue Fertigungswerk ist Teil eines<br />

groß angelegten Investitionsprogrammes,<br />

mit dem Bell Equipment seine Position auf<br />

den Märkten der Nordhalbkugel nachhaltig<br />

ausbaut. So wurde bereits im vergangenen<br />

Jahr das neue Europäische Logistikzentrum<br />

ELC im hessischen Alsfeld<br />

eröffnet, Mitte dieses Jahres beginnen die<br />

Bauarbeiten für die nordamerikanische<br />

Teile-Drehscheibe ALC im US-Bundesstaat<br />

North Carolina.<br />

Insgesamt, so Bell Equipment, entwickelten<br />

sich gerade die europäischen,<br />

nordamerikanischen und asiatischen<br />

Märkte sehr positiv für den Muldenkipper-Spezialisten,<br />

der nach eigenen Angaben<br />

2017 gegenüber dem Vorjahr<br />

weltweit 30 % mehr Fahrzeuge absetzen<br />

konnte. Für die deutsche Bell-Tochter<br />

bedeutete dies 2017 ein Umsatzplus von<br />

etwa 40 % auf rund 134 Mio. Euro sowie<br />

eine sehr gute Auslastung des Montagewerks<br />

Eisenach, das seine Produktion<br />

mit 5<strong>05</strong> geplanten Fahrzeugen in diesem<br />

Jahr zum dritten Mal in Folge um über<br />

15 % steigern wird.<br />

www.bellequipment.de<br />

MIT SCHWUNG IN DIE ZUKUNFT: Die Geschäfts führung der Bell Equipment (Deutschland) GmbH, Mitglieder der Konzernleitung und<br />

Partner aus Politik und Wirtschaft beim Spatenstich in Eisenach-Kindel. Foto: Bell Equipment/tb<br />

Startschuss für Großinvestition<br />

Die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH<br />

startet in Kirchdorf an der Iller eine Zukunftsinvestition<br />

in ein neues Logistikzentrum<br />

für die Produktion. Mit dem<br />

offiziellen Spatenstich wurde am 11. Juni<br />

20<strong>18</strong> der erste Bauabschnitt gestartet.<br />

Liebherr wird in das Projekt insgesamt<br />

rund 35 Mio. Euro investieren. Die Fertigstellung<br />

ist für Ende 2020 geplant.<br />

Im ersten Bauabschnitt, der bis Ende<br />

2019 abgeschlossen werden soll, entsteht<br />

ein neuer Wareneingangsbereich<br />

mit einem Hochregallager. Die dort eingeplante<br />

Lkw-Schleuse mit einer 20-t-<br />

Krananlage wird die Warenannahme<br />

wesentlich erleichtern. Im zweiten Schritt<br />

werden ein weiteres Hochregallager<br />

und Logistikflächen zur Kommissionierung,<br />

Konsolidierung und Versandverpackung<br />

errichtet. Die Arbeitsplätze werden<br />

mit modernen technischen Systemen<br />

ausgestattet und die komplexen<br />

logistischen Anforderungen durch ein<br />

Warehouse-Management-System unterstützt.<br />

Für die tägliche Arbeit stehen<br />

den Beschäftigten moderne, mit<br />

einem Fahrassistenzsystem ausgestattete<br />

Kommissionier-Fahrzeuge zur Verfügung.<br />

Die große Herausforderung des Projektes<br />

liegt darin, dass der Abriss des<br />

bestehenden Lagergebäudes und die<br />

Baumaßnahmen bei laufendem Betrieb<br />

stattfinden.<br />

www.liebherr.com<br />

ERSTER SPATENSTICH durch die Geschäftsführer und Projektleiter der Liebherr-Hydraulikbagger GmbH gemeinsam mit Vertretern der<br />

Gemeinde Kirchdorf sowie der Baufirma. Foto: Liebherr<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AKTUELL<br />

13<br />

Patentierte Qualität<br />

Die Industrie-Marke der Masterflex Group hat ein Patent auf die einzigartige<br />

Innenauskleidung, das Herstellungsverfahren sowie das fertige Produkt<br />

seiner Master-PU-Inline- und Master-PU-Performance-Schläuche<br />

erhalten. Masterflex ist damit der einzige Hersteller in Deutschland, der<br />

innen ausgekleidete Polyurethan-Schläuche in Längen von bis zu 25 m<br />

an einem Stück herstellen kann – und darf.<br />

Bisher weisen herkömmliche Schläuche innenseitig eine leichte Profilierung<br />

auf. Das Auskleiden mit einem Gieß-Elastomer gleicht diese Profilierung<br />

aus und gibt dem Produkt eine einzigartige Innenglätte. Das<br />

speziell entwickelte Material zeigt darüber hinaus eine noch bessere Abriebbeständigkeit.<br />

Die Schläuche eignen sich aufgrund ihrer besonders<br />

glatten, absolut abriebfesten und äußerst flexiblen Eigenschaften speziell<br />

zur Förderung von extrem abrasiven Medien.<br />

Mit der Erteilung des Patents, das bis zum Jahr 2026 gilt, geht auch<br />

ein jahrelanger Rechtsstreit zu Ende, den das Unternehmen zu seinen<br />

Gunsten entscheiden konnte.<br />

www.masterflexgroup.com<br />

Börsenstart<br />

Die Aktien der Epiroc AB, einem führenden<br />

Produktivitätspartner für die mit<br />

Bergbau, Infrastruktur und Rohstoffgewinnung<br />

befassten Industrien, wird jetzt<br />

an der Nasdaq Stockholm gehandelt.<br />

Der Börsenstart markiert den Markteinstieg<br />

von Epiroc als vollkommen eigenständiges<br />

Unternehmen nach der Trennung<br />

von Atlas Copco.<br />

Die Jahreshauptversammlung der<br />

Atlas Copco AB entschied im April 20<strong>18</strong>,<br />

alle Aktien der Epiroc AB an die Anteilseigner<br />

der Atlas Copco AB zu vergeben.<br />

Atlas-Copco-Aktionäre erhalten somit<br />

jeweils eine Epiroc Aktie pro Atlas-Copco-Aktie.<br />

www.epiroc.de<br />

Leistung und Wachstum jetzt deutlicher diversifiziert<br />

Die in Anrath ansässige Moerschen<br />

GmbH wurde <strong>18</strong>42 gegründet und wird<br />

heute von Norbert Moerschen in vierter<br />

Generation als Familienunternehmen geleitet.<br />

Stets am Puls der Zeit, hat sich das<br />

Unternehmen heute zu einer leistungsstarken<br />

Gruppe entwickelt. Dabei hat die<br />

Geschäftsleitung stets im Blick behalten,<br />

eine vertikale wie horizontale Ausweitung<br />

der eigenen Aktivitäten aus einem organischen<br />

Wachstum heraus zu erreichen.<br />

Das Ziel heißt: Im nachhaltigen Erfolg mit<br />

umfassender Kompetenz immer besser<br />

werden. Dafür setzt das Unternehmen<br />

gerade zukunftsweisende Schritte um.<br />

Einer davon war, die Moerschen Mobile<br />

Aufbereitung GmbH mit dem Jahr 20<strong>18</strong><br />

zu einem selbstständigen Bestandteil der<br />

Unternehmensgruppe zu machen. Ein<br />

folgerichtiger Schritt, nachdem sich der<br />

Verkauf und die Vermietung von mobilen<br />

Siebmaschinen, Brechern und Förderbändern<br />

für die mineralische Rohstoffund<br />

Recyclingindustrie sehr positiv entwickelt<br />

haben. Neben den Marken Terex<br />

Finlay, Terex MPS und SBM Mineral Processing<br />

gehören auch eigene Produkte<br />

zum Programm der Mobilsparte.<br />

www.moerschengmbh.de<br />

DREI – ZWEI – EINS: MEINS!<br />

MIRO-Nachhaltigkeitswettbewerb<br />

der deutschen Gesteinsindustrie<br />

Die ersten Beiträge sind bei MIRO eingegangen. Das heißt, unser<br />

Wettbewerb wurde bereits erwartet und findet bei Betreibern von<br />

Steinbrüchen sowie Kies- und Sandgruben Anklang. Ein herzliches<br />

Dankeschön an die besonders flinken Kandidaten. Viele<br />

weitere haben vor, aus dem Wettbewerb ein großes Rennen um<br />

die vorderen Plätze zu machen. Unser Verbands-Team freut sich<br />

auf weitere Unterlagen, um die aktuelle Ausschreibung mit der<br />

besten Resonanz seit Wettbewerbsstart abzuschließen. Am Ende<br />

gewinnen alle, denn jedes Projekt wird in der anschließend<br />

erstellten Nachhaltigkeitsbroschüre berücksichtigt. Der Imagegewinn<br />

ist nicht zu unterschätzen. Außerdem darf jedes teilnehmende<br />

Unternehmen das Wettbewerbslogo mit entsprechendem<br />

Vermerk in seiner Kommunikationsarbeit<br />

nutzen!<br />

Also, nicht vergessen:<br />

Bis 15. Oktober 20<strong>18</strong> müssen<br />

die Wettbewerbsunterlagen<br />

bei MIRO vorliegen<br />

www.bv-miro.org<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


14<br />

AKTUELL<br />

WETTBEWERBE<br />

& AUSZEICHNUNGEN<br />

Schützende Ideen im Sinne der Vision<br />

Der „Arbeitsschutz-Oscar“ der Berufsgenossenschaft<br />

Rohstoffe und chemische<br />

Industrie (BG RCI) wurde in diesem Jahr<br />

zum 21. Mal verliehen. Am Wettbewerb<br />

20<strong>18</strong> hatten sich deutschlandweit über<br />

500 Personen mit insgesamt 225 Beiträgen<br />

beteiligt. Für die besten Ideen einer<br />

sicheren Arbeitswelt erhielten 31 Preisträger<br />

und Preisträgerinnen aus neun Unternehmen<br />

den BG-RCI-Vision-Zero-Förderpreis.<br />

Dieser wurde in acht Kategorien<br />

verliehen. Die Förderpreise sind mit jeweils<br />

10.000 Euro dotiert. Hinzu kommen 14<br />

Nominierungsprämien à 1000 Euro.<br />

Der Förderpreis der BG RCI ist der<br />

höchstdotierte Arbeitsschutzpreis in<br />

Deutschland. Er wurde diesmal am 15.<br />

Juni 20<strong>18</strong> im Kaisersaal in Erfurt verliehen.<br />

Der Preis ist personengebunden<br />

und geht direkt an die innovativen Köpfe<br />

in den Unternehmen. Seit 1997 haben<br />

sich mehr als 13.500 Menschen aus<br />

über 4000 Betrieben mit rund 6700<br />

Ideen an diesem ehemals von der Steinbruchs-BG<br />

initiierten Wettbewerb beteiligt.<br />

Im Rahmen der Preisverleihung würdigte<br />

Christian Pfaff, alternierender Vorsitzender<br />

der Vertreterversammlung der<br />

BG RCI, die Wettbewerbsteilnehmerinnen<br />

und -teilnehmer als „Bannerträger“.<br />

Sie teilten die Präventionsstrategie der<br />

BG RCI, die zum Ziel habe, dass niemand<br />

mehr durch die Arbeit getötet<br />

wird, erkrankt oder so schwer verletzt<br />

wird, dass er oder sie lebenslange<br />

Schäden davonträgt. Die Beiträge der<br />

Preisträger tragen auch langfristig dazu<br />

bei, die Arbeitswelt für alle sicherer zu<br />

machen.<br />

www.bgrci.de<br />

PREISVERLEIHUNG an die Sieger des Wettbewerbs in acht Kategorien. Ganz links: Ulrich Meesmann, Mitglied der<br />

BG-RCI-Geschäftsleitung, rechts: Helmut Ehnes, Präventionsleiter der BG RCI. Foto: BG RCI<br />

Preisgestähltes Kipper-Leichtgewicht ausgezeichnet<br />

Diesjähriger Gewinner des Swedish Steel Prize ist das italienische<br />

Unternehmen Mantella S.r.I., das mit seinem innovativen Stratosphere<br />

3.0 Hinterkipp-Sattelauflieger überzeugte. Mantella hat dazu<br />

eine einzigartige Konstruktion entwickelt, die eine völlig neue Generation<br />

bei Kipper- und Karosserielösungen darstellt. Der Stratosphere-3.0-Hinterkipp-Sattelauflieger<br />

umfasst ein Fahrgestell<br />

mit dem Gewicht eines Aluminiumrahmens, jedoch besseren mechanischen<br />

Eigenschaften, ausgezeichneter Verschleißbeständigkeit<br />

sowie Ermüdungsfestigkeit und weist eine Gewichtsreduzierung<br />

um etwa 30 % im Vergleich zu früheren Fahrwerken von<br />

Sattelaufliegern auf. Kunden profitieren von größerer Nutzlast,<br />

besserer Straßenlage bei voller Beladung und einer beträchtlichen<br />

Senkung des Kraftstoffverbrauchs und Reifenabriebs.<br />

www.steelprize.com<br />

www.ssab.com<br />

STAHLPREIS: Das Unternehmen Mantella überzeugte<br />

die Jury mit dem Stratosphere 3.0 Hinterkipp-Sattelauflieger.<br />

Foto: Mantella<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AKTUELL<br />

15<br />

Neue Ausschreibung zum<br />

Stiftungs-Förderpreis gestartet<br />

Die Stiftung Steine-Erden-Bergbau und Umwelt lobt zum nunmehr 13. Mal<br />

den Förderpreis für außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet Steineund<br />

Erden-Rohstoffe und Umweltschutz aus. Noch bis Ende Dezember<br />

können junge Wissenschaftler, Forscher und Studenten sowie Unternehmen,<br />

Institutionen, Behörden, Privatpersonen oder Vereine ihre Beiträge<br />

einreichen. Es werden bis zu drei Preise vergeben, die insgesamt mit bis<br />

zu 10.000 Euro dotiert sein können.<br />

Zweck der bundesweiten Ausschreibung ist die Förderung wissenschaftlicher<br />

Arbeiten sowie die Würdigung von Leistungen und Verdiensten auf<br />

den Gebieten der wirtschaftlichen und umweltverträglichen Versorgung mit<br />

Steine- und Erden-Rohstoffen bei Erhalt nachhaltiger Entwicklungschancen.<br />

Aber auch Fragen der Regionalplanung sowie der Gestaltung und<br />

Renaturierung stellen mögliche Themen dar. Die jeweiligen Arbeiten können<br />

dabei auch Teilfragen behandeln.<br />

In Abhängigkeit der eingereichten, auszeichnungswürdigen Arbeiten<br />

behält sich der Beirat der Stiftung die Quotierung sowie die Verleihung von<br />

Sonderpreisen vor. Einsendeschluss der Arbeiten für den Förderpreis ist<br />

der 31. Dezember 20<strong>18</strong>.<br />

www.stiftung-seb-umwelt.de<br />

IM FRÜHJAHR 2019 wird zum 13. Mal der Förderpreis der Stiftung Steine-Erden-<br />

Bergbau und Umwelt verliehen. Beiträge können noch bis Ende dieses Jahres<br />

eingereicht werden. Quelle: Stiftung SEB<br />

DAUERERFOLG: Schon zum 14. Mal wurde der Unimog<br />

zum besten Geländewagen des Jahres gewählt.<br />

Foto: Daimler<br />

Erneuter Sieg<br />

im Gelände<br />

Der Unimog kommt noch durch, wo sich sonst<br />

keiner mehr auf Rädern hintraut. Das sahen auch<br />

die Leser der Fachzeitschrift „Off Road“ so und<br />

wählten ihn zum 14. Mal in Folge zum besten<br />

Geländewagen des Jahres in der Kategorie „Sonderfahrzeuge“.<br />

www.daimler.com<br />

Ausgezeichnetes Design mit markanten Merkmalen<br />

Kurz vor seiner Weltpremiere auf der Pariser Intermat wurde<br />

der neue raupenmobile Prallbrecher Keestrack R3e mit dem<br />

internationalen Designpreis Red Dot Award 20<strong>18</strong> in der Kategorie<br />

„Industriegeräte, Maschinen und Automation“ ausgezeichnet.<br />

Neben der attraktiven Formensprache – die als<br />

neue Keestrack-Linie die kommenden Modelle des internationalen<br />

Aufbereitungsspezialisten prägen wird – setzten die<br />

Gestalter in der Entwicklung auch innovative Ideen in Bedienung<br />

und Arbeitssicherheit um und integrierten mehrstufige<br />

Produktionsschritte und einen zukunftsweisenden vollhybriden<br />

Antrieb in ein kompaktes und hochmobiles Maschinenkonzept.<br />

Zu den markanten Design-Merkmalen des Keestrack R3e<br />

zählen neben dem charakteristischen beidseitigen „Boomerang“,<br />

der sich seit zwei Jahren auch im Keestrack-Logo<br />

wiederfindet, vor allem die großflächigen Karosserie-Verkleidungen<br />

aus modernen Verbundwerkstoffen. Leicht, aber<br />

hochrobust in der Ausführung, entsprechen sie den harten<br />

Anforderungen im Baustellen-Alltag. Einfach und weit öffnende<br />

Klappen- und Türelemente machen die darunter liegenden<br />

Maschinen- und Antriebskomponenten leicht zu-<br />

gänglich und optimieren damit Bedienung und tägliche<br />

Wartung des 250-t/h-Brechers.<br />

www.keestrack.com<br />

ROTER PUNKT: Das moderne Design des Keestrack R3e<br />

verbindet attraktive Formensprache mit praxisgerechter<br />

Funktionalität und verdiente sich damit einen Red Dot Design<br />

Award 20<strong>18</strong>. Foto: Keestrack<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


16<br />

AKTUELL<br />

PERSONEN & POSTEN<br />

Eine anerkannte Wissenschaftlerin folgt ihrem Ruf<br />

Diesmal hieß es Abschied nehmen bei der Hauptversammlung des ISTE,<br />

denn für die bisherige Referentin für Sand und Kies steht eine wichtige<br />

berufliche Veränderung an: Dr. Leyla Chakar, im ISTE bisher auch zuständig<br />

für die Fachgemeinschaft Asphalt, folgt einem akademischen Ruf an<br />

die HFT, Hochschule für Technik in Stuttgart. Sie übernimmt dort die Professur<br />

für „Verkehrswesen“ an der Fakultät für Bauingenieurwesen, Bauphysik<br />

und Wirtschaft.<br />

Mit Freude über ihre neue wichtige Aufgabe und mit Wehmut über ihren<br />

Abschied aus den Reihen des ISTE verabschiedete sie Michael Peter,<br />

Vorsitzender der Fachgruppe Sand und Kies. In ihren sieben Jahren beim<br />

ISTE habe sie die Fachgruppe enorm vorangebracht. Peter lobte ihre fachliche<br />

Kompetenz, aber auch ihre Sachlichkeit und Zielorientierung. Insbesondere<br />

die von ihr initiierten Forschungsprojekte hätten positive Außenwirkungen<br />

für die gesamte Branche erzielt.<br />

Peter wünschte ihr – wie alle Unternehmerinnen und Unternehmer sowie<br />

die Führungsspitze des ISTE – alles Gute in ihrem neuen Berufsleben als<br />

Professorin an der HFT.<br />

www.iste.de<br />

DR. LEYLA CHAKAR bei ihrer Verabschiedung<br />

durch Michael Peter. Die sympathische Fachfrau<br />

arbeitet künftig als Professorin an der HFT. Foto: iste<br />

Spare Parts<br />

Managerin<br />

Hyundai CE Europe gab die Ernennung von Agnieszka<br />

Kilshaw zur neuen Spare Parts Managerin für<br />

den europäischen Markt bekannt. Sie ist für die<br />

komplette Teileorganisation in den Geschäftseinheiten<br />

Construction Equipment und Materialumschlag<br />

zuständig. Agnieszka Kilshaw bringt 13 Jahre Erfahrung<br />

im Teilevertrieb mit. Zuvor war sie in verschiedenen<br />

Unternehmen mit der Geschäftsentwicklung,<br />

dem Key-Account-Management und der Teilelogistik<br />

betraut. Kilshaw stammt ursprünglich aus Polen<br />

und spricht neben Polnisch auch fließend Englisch<br />

und Französisch.<br />

www.hyundai.eu<br />

AGNIESZKA KILSHAW<br />

ist die neue Spare Parts<br />

Managerin der bei<br />

Hyundai CE Europe für<br />

den europäischen Markt.<br />

Foto: HCEE<br />

Neuwahl und Wechsel<br />

im Promo-Präsidium<br />

Im Zug der Ordentlichen Hauptversammlung der Initiative für Verkehrsinfrastruktur<br />

Pro Mobilität wurden der Präsident und das Präsidium<br />

des Verbandes turnusgemäß neu gewählt. Dabei wurde Eduard<br />

Oswald, Bundestagsvizepräsident a. D. und Bundesminister a. D.<br />

einstimmig für weitere zwei Jahre im Amt als Präsident bestätigt.<br />

Gleichfalls wiedergewählt wurden die bisherigen Vizepräsidenten<br />

Ulrich Klaus Becker (Vizepräsident Verkehr des ADAC), Peter H. Coenen<br />

(GF Hochtief PPP Solutions),<br />

Dr. Walter Fleischer<br />

(GF Kemna), Stefan<br />

Kölbl (Vors. der Vorstände<br />

von Dekra), Peter Markus<br />

Löw (stv. Vors. der GF Autobahn<br />

Tank & Rast) und<br />

Adalbert Wandt (Präsident<br />

des BV Güterkraftverkehr,<br />

Logistik und Entsorgung).<br />

Als neues Präsidiumsmitglied<br />

rückte Bernhard<br />

Mattes (Präsident des<br />

VdA) für Matthias Wissmann<br />

nach, dessen Mandat<br />

nach seinem Ausscheiden<br />

als Präsident<br />

des VdA endete.<br />

www.promobilitaet.de<br />

EDUARD OSWALD wurde als Präsident der<br />

Infrastrukturinitiative bestätigt. Foto: ProMo<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AKTUELL<br />

17<br />

Kontinuität mit neuer Spitze sichergestellt<br />

Zum 1. Juni 20<strong>18</strong> übergab Gary Bell (65) den Vorstandsvorsitz<br />

des südafrikanischen Baumaschinenunternehmens Bell<br />

Equipment an Leon Goosen (45). Seit 2007 im Unternehmen<br />

mit Hauptsitz in Richards Bay durchlief der Finanzexperte<br />

Goosen zunächst mehrere Positionen im Bell-Management<br />

– ab 2014 zeichnete er als COO zuständig für das operative<br />

Geschäft des internationalen Muldenkipper-Spezialisten.<br />

Dabei erfuhren die weltweiten Aktivitäten mit dem Ausbau<br />

der europäischen Produktions- und Logistikstandorte in<br />

Deutschland eine nachhaltige Stärkung und werden mit dem<br />

angekündigten Aufbau eines nordamerikanischen Logistikzentrums<br />

weiter vorangetrieben.<br />

Nach über 34 Jahren als Vorstandsvorsitzender übernimmt<br />

Gary Bell den Vorsitz im Aufsichtsrat der Bell-Gruppe,<br />

in dem mit Ashley Bell bereits die nächste Generation des<br />

von Irvine Bell in den 1950er-Jahren gegründeten Familienunternehmens<br />

vertreten ist. Dies sichert die Kontinuität in<br />

der Ausrichtung des börsennotierten Unternehmens, das<br />

nach wie vor mehrheitlich im Besitz der Gründerfamilie steht.<br />

www.bellequipment.de<br />

STABWECHSEL BEI BELL EQUIPMENT: Zum Juni übernahm Leon<br />

Goosen (l.) den Vorstandsvorsitz von Gary Bell, der als Präsident in<br />

den Aufsichtsrat der Bell-Gruppe wechselt. Foto: Bell Equipment<br />

Im Dienst für Konzernkunden<br />

Einen Führungswechsel bei seinem<br />

Key-Account-Management gibt Zeppelin<br />

für sein Baumaschinengeschäft bekannt:<br />

Seit 2014 leitet Holger Schulz die<br />

Abteilung Konzernkunden, die vor<br />

knapp 25 Jahren aufgebaut wurde, um<br />

die Geschäftsbeziehungen zwischen<br />

Zeppelin und den großen deutschen<br />

Bau- und Baustoffkonzernen besser zu<br />

koordinieren. Zum 1. Juli 20<strong>18</strong> wird<br />

Schulz Geschäftsführer von Zeppelin<br />

International und zugleich Generaldirektor<br />

von Zeppelin in Russland, wo er<br />

schon zuvor viele Jahre tätig war. Seine<br />

Aufgaben im Key-Account-Bereich<br />

übernimmt Jörg Gröning, der sich<br />

schon während seines ganzen Berufslebens<br />

bis zu seinem Einstieg bei Zeppelin<br />

auf den Vertrieb von Baumaschinen<br />

konzentrierte. Unterstützt wird der<br />

Leiter Zeppelin Konzernkunden von<br />

einem Team aus Verkaufsleitern, Serviceleitern<br />

und Mitarbeitern im Innendienst.<br />

www.zeppelin-cat.de<br />

HOLGER SCHULZ (r.) gratuliert<br />

seinem Nachfolger, Jörg Gröning zur<br />

neuen Aufgabe. Foto: Zeppelin<br />

innovativ.<br />

individuell.<br />

containermobil.<br />

Simatec – Ihr Partner für innovative und individuelle<br />

Gesamtlösungen in der Steine & Erden und Recycling<br />

Industrie.<br />

Beratung . Planung . Konstruktion . Herstellung<br />

Optimierung . Service . Wartung<br />

Simatec Siebmaschinentechnik GmbH<br />

Güterstrasse 16 . 75177 Pforzheim . Deutschland<br />

Telefon +49 7231 586 988 85 . info@simatec.org . www.simatec.org<br />

INS_Simatec_SteinVerlag_RZ.indd 3 24.03.17 09:43<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


<strong>18</strong><br />

AKTUELL<br />

JUBILÄEN & MEILENSTEINE<br />

Drei Anlässe für ein Riesenfest<br />

Unter dem Motto: „100 Jahre Wegbereiter“<br />

feierte die Eurovia Ende Mai ihr<br />

100-jähriges Bestehen – Vorgängergesellschaften<br />

eingerechnet. Dazu gab es<br />

bundesweit sechs Veranstaltungen mit<br />

Auftraggebern, Lieferanten, Partnern und<br />

Mitarbeitern. Eine davon fand mit rund<br />

250 geladenen Gästen im hauseigenen<br />

Steinbruch der Lausitzer Grauwacke<br />

GmbH in Oßling statt und damit an einem<br />

weiteren Jubiläumsort, da der Betrieb der<br />

Lausitzer Grauwacke in diesem Jahr seit<br />

50 Jahren besteht. Gleichzeitig galt es,<br />

so etwas wie eine „Geburt“ zu feiern,<br />

denn nach zwei Jahren Planungs- und<br />

Vorbereitungsarbeit inklusive optimaler<br />

Auslegung auf die Einsatzbedingungen<br />

bei Fertigung und Montage ging unter<br />

Begleitung von hammerharter Rammstein-Musik<br />

und einem Tagesfeuerwerk<br />

ein 210-t-Miningbagger R9200e von<br />

Liebherr offiziell in Betrieb.<br />

Robert Finke, Spartenleiter Eurovia<br />

Gestein GmbH, erklärte in Bezug auf<br />

seinen Verantwortungsbereich: „Wir wissen,<br />

woher wir kommen, aber die Zukunft<br />

und die damit einhergehende Digitalisierung<br />

sowie die zunehmende<br />

Bedeutung des Umweltschutzes werden<br />

uns vor noch nie dagewesene Herausforderungen<br />

stellen. Dennoch haben wir<br />

bereits heute eine klare Vorstellung<br />

davon, wie die Gewinnung natürlicher<br />

Ressourcen in Zukunft effizienter und<br />

noch umweltverträglicher aussehen<br />

wird.“ Ein Element unter vielen ist der<br />

Einsatz des frisch in die Produktion gebrachten<br />

Elektro-Großbaggers, der laut<br />

derzeitiger Planungen in drei bis vier<br />

Jahren seine schwere Gewinnungsarbeit<br />

im Steinbruch auch autonom verrichten<br />

soll. Ein ausführlicher Bericht zum Ereignis<br />

folgt in GP 6/20<strong>18</strong>.<br />

www.eurovia.de<br />

GEWALTIGER ANLASS: Beim Feiertermin gab es vor der eindrucksvollen Steinbruchkulisse neben reichlich Informationen für die Gäste<br />

auch einen Scheck von Robert Finke für die Oßlinger Kita an den zuständigen Bürgermeister Siegfried Gersdorf und ein Tagesfeuerwerk<br />

zur Begrüßung des Großbaggers. Fotos: gsz<br />

Seit drei Dekaden ganz vorne dabei<br />

Vor über 30 Jahren gründete Hermann<br />

Schoch seine eigene Firma, die HS-<br />

Schoch GmbH & Co. KG. Erklärtes Ziel<br />

war damals, durch fachkundige Regenerationen<br />

die Standzeit und Funktion<br />

von Löffeln und Schaufeln zu verbessern<br />

und deren Arbeitszyklen zu erhöhen.<br />

Heute versorgt das Unternehmen<br />

als große Gruppe zusammen mit der<br />

ZFE GmbH und der bsg GmbH die halbe<br />

Republik mit verschleißfesten Anbaugeräten.<br />

Insgesamt 14 Außendienstler sind<br />

täglich vor Ort im persönlichen Kontakt<br />

bei den Anwendern und halten die Augen<br />

und Ohren offen nach neuen innovativen<br />

praxisorientierten Lösungen. Auch der<br />

Servicebereich expandierte entsprechend.<br />

An allen Standorten garantiert<br />

ein breites und tiefes Lager an Baggerzähnen,<br />

Messern und hoch verschleißfestem<br />

Stahl kurze Reaktionszeiten.<br />

Güten von 350 bis 600 HB in Materialstärken<br />

von 1 mm bis 120 mm sind ständig<br />

vorrätig. Und wenn’s drauf ankommt,<br />

auch innerhalb weniger Stunden als Ersatzteil<br />

vor Ort beim Kunden.<br />

www.hs-schoch.de<br />

DREI DEKADEN HS-SCHOCH-GRUPPE – Bereich Baumaschinenzubehör (v.l.n.r.):<br />

Thomas Lang (GF bsg), Hermann Schoch und Marcel Schoch (GF HS-Schoch-Gruppe),<br />

Carsten-Michael Obrecht (GF ZFE). Foto: HS-Schoch<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AKTUELL<br />

19<br />

Mit noch besseren Ideen die guten toppen<br />

Nein, Spaß hat es Geschäftsführer Günter<br />

Specht nicht gemacht, seine Fachleute<br />

nach Vertragsverhandlungen vor<br />

dem Dilemma zu sehen, dass aus dem<br />

sicher geglaubten Auftrag nun doch<br />

nichts wird – nur wegen der insgesamt<br />

hohen Nachfrage und der langen Lieferzeiten<br />

angesichts limitierter Fertigungskapazitäten!<br />

Ansonsten stehen Wima-<br />

Siebmaschinen nämlich überall hoch im<br />

Kurs. Mit einer gut gesicherten Nachfragesituation<br />

im Rücken, entschloss sich<br />

die Führungsriege um Günter Specht<br />

deshalb, in eine neue Montage- und<br />

Prüfstandhalle zu investieren. Diese<br />

Großinvestition des Mittelständlers<br />

wurde am 8. Juni 20<strong>18</strong> auf dem Gelände<br />

der Wilsdruffer Maschinen- und Anlagenbau<br />

GmbH eingeweiht, gleichzeitig<br />

feierte Wima sein zehnjähriges Bestehen<br />

unter neuer Ägide – was quasi eine Rettung<br />

nach der vermeintlichen Rettung<br />

darstellte. Alles Vergangenheit: Nun darf<br />

es auch einmal etwas Großes sein. Rückenwind<br />

gibt es von Ferdinand Doppstadt,<br />

seit 2014 Wima-Mitgesellschafter,<br />

ohne bei aller fruchtbaren Kooperation<br />

je auf den Gedanken gekommen zu sein,<br />

die Wilsdruffer Einheit zur verlängerten<br />

Werkbank zu machen. Mehr dazu und<br />

zum Fest in GP 6/20<strong>18</strong>.<br />

www.wima-maschinen.de<br />

PARTNERSCHAFTLICHES MITEINANDER: Ferdinand Doppstadt (l.) gratuliert zum Jubiläum, nachdem Günter Specht bereits vorher die<br />

Entwicklung des Standortes Revue passieren ließ. Etwa 150 Gäste und alle Mitarbeiter waren auf der Veranstaltung willkommen, die am<br />

nachfolgendem Samstag mit einem Tag der offenen Tür fortgesetzt wurde. Fotos: gsz<br />

25 Jahre in Deutschland<br />

Die SMP Parts GmbH feierte mit über 170 Gästen aus ganz Deutschland bei einem<br />

Tag der offenen Tür Mitte Juni im niederrheinischen Kempen ihr 25-jähriges Bestehen.<br />

Die schwedische Gesellschaft SMP Parts AB entwickelt und produziert seit 1980<br />

Anbaugeräte für Bagger und gehört zu den größten Anbietern von Anbausystemen<br />

für Baumaschinen in Europa. Die deutsche Tochtergesellschaft SMP Parts GmbH<br />

wurde am 1. Juni 1993 gegründet, um die ausgereiften und soliden schwedischen<br />

Produkte auch in Deutschland und Mitteleuropa zu vermarkten. Vom niederrheinischen<br />

Kempen aus betreut SMP Parts Kunden in Deutschland, Österreich, der<br />

Schweiz und den Benelux-Ländern.<br />

Das Unternehmen unterhält in Kempen ein 400 m² großes Lager, aus dem Anwender<br />

über Nacht mit SMP-Produkten versorgt werden können. Außerdem lagern<br />

hier Schnellwechsler für die gängigsten Maschinen verschiedener Fabrikate. Weiterhin<br />

befindet sich am Standort ein Reparaturbetrieb für Servicearbeiten und<br />

Umbauten von Arbeitswerkzeugen.<br />

www.smpparts.de<br />

JUBILÄUM: Neben vielen Gästen beglückwünschten<br />

Hans Hanses (l., GF SMP Parts<br />

AB) sowie Daniel Nielson, Miteigentümer<br />

SMP Parts AB, Franz-Josef Bellinghausen,<br />

GF SMP Parts GmbH (M.), zum 25-jährigen<br />

Bestehen. Foto: SMP/Manfred Klein<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


20<br />

MACH MAL WAS<br />

Engpassbeseitigung<br />

durch Kooperation<br />

HILFESTELLUNG: MIRO hat kürzlich eine Rahmenvereinbarung mit der AMD TÜV<br />

Arbeitsmedizinische Dienste GmbH der TÜV Rheinland Group unterzeichnet, um die<br />

verpflichtende arbeitsmedizinische Grundbetreuung zu vereinfachen. Fotos: MIRO<br />

Demografische Veränderungen in<br />

der Betriebsärzteschaft führen<br />

in letzter Zeit dazu, dass MIRO-<br />

Mitgliedsunternehmen Schwierigkeiten<br />

bei der Realisierung der<br />

arbeitsmedizinischen Vorsorge für<br />

ihre Mitarbeiter haben. Dank einer<br />

kürzlich durch MIRO geschlossenen<br />

Kooperation mit einem Partner<br />

wurde dieser Engpass jetzt spür bar<br />

entschärft.<br />

Bisher gewohnte betriebsärztliche Abläufe<br />

sind nicht mehr verfügbar, weil einerseits<br />

langjährige Betriebsärzte in den<br />

Ruhestand wechseln und andererseits<br />

berufsgenossenschaftliche Dienstleistungen<br />

nicht mehr im bekannten Umfang<br />

zur Verfügung stehen. Zwar ist die Gesamtzahl<br />

der bei der Bundesärztekammer<br />

gemeldeten Ärzte mit arbeitsmedizinischer<br />

Fachkunde weitestgehend<br />

konstant, jedoch lokalisieren sich die<br />

verfügbaren Ärzte anders und nicht alle<br />

sind tatsächlich betriebsärztlich aktiv.<br />

Dies kann dazu führen, dass Mitgliedsunternehmen<br />

gerade im ländlichen<br />

Raum vermehrt Probleme haben, Anbieter<br />

zu finden, die den Unternehmen alle<br />

geforderten Leistungen bieten.<br />

Da die Organisation der arbeitsmedizinischen<br />

Grundbetreuung jedem einzelnen<br />

Unternehmen selbst obliegt, hat sich<br />

der MIRO-Arbeitsausschuss „Arbeitssicherheit“<br />

dafür ausgesprochen, im Interesse<br />

der Mitgliedsunternehmen einen<br />

geeigneten Kooperationspartner zur<br />

Durchführung der arbeitsmedizinischen<br />

Vorsorge (Untersuchungen im Rahmen<br />

der Pflicht- und Angebotsvorsorge) zu<br />

finden. Vorteil: Für die Dauer der Vereinbarung<br />

werden faire Preiskonditionen<br />

abgestimmt; die Inanspruchnahme der<br />

Dienstleistung bleibt aber jedem Unternehmen<br />

freigestellt.<br />

Als neuer MIRO-Kooperationspartner<br />

führt die Arbeitsmedizinische Dienste<br />

GmbH der TÜV Rheinland Group (AMD<br />

TÜV) nach individueller Einzelberatung<br />

von MIRO-Mitgliedsunternehmen die<br />

beauftragte arbeitsmedizinische Vorsorge<br />

gemäß der gültigen ArbMedVV in<br />

einem AMD-TÜV-Zentrum durch. Zwar<br />

muss der Unternehmer die jeweilige Anfahrtszeit<br />

seiner Beschäftigten einrechnen,<br />

jedoch können im Wesentlichen alle<br />

Untersuchungen an einem Ort ausgeführt<br />

werden. Ausnahmen bilden lediglich<br />

Röntgenuntersuchungen.<br />

Die vereinbarten Leistungen werden<br />

durch Betriebsärzte und weiteres<br />

Fachpersonal nach den allgemein anerkannten<br />

Regeln der Technik und unter<br />

Beachtung der zum Zeitpunkt der Einzelbeauftragung<br />

geltenden Vorschriften<br />

durchgeführt. Die Abrechnung der TÜV-<br />

Rheinland-Leistungen erfolgt gemäß der<br />

MIRO-Vereinbarung in Anlehnung an<br />

die Gebührenordnung für Ärzte mit<br />

einem sehr moderaten Steigerungssatz,<br />

während vielerorts deutlich höhere Sätze<br />

angewandt werden. Alle Mitglieder der<br />

MIRO-Landes verbände können ihren<br />

Bedarf an arbeitsmedizinischer Vorsorge<br />

unter Benennung des Vorsorgeanlasses<br />

(insbesondere bei Gefahrstoff-Exposition)<br />

unter der Mail-Hotline<br />

Arbeitsschutzmail@de.tuv.com schriftlich<br />

anmelden und beauftragen.<br />

Darüber hinaus können MIRO-Mitglieder<br />

über die TÜV Rheinland Group<br />

bei Bedarf auch weitere Dienste in Anspruch<br />

nehmen, wie etwa die Beurteilung<br />

der psychischen Belastungen<br />

(Gefährdungsbeurteilung). Je nach Beschäftigtenzahl<br />

und Wunsch des Unternehmers<br />

erfolgen die Analysen entweder<br />

per Fragebogen, Checkliste oder<br />

über persönlich geführte Interviews. Bei<br />

Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten<br />

liegt ein Vorteil des vom TÜV Rheinland<br />

genutzten Fragebogens im zusätzlichen<br />

Branchenvergleich. Das heißt, anonymisiert<br />

ist ersichtlich, wo sich der eigene<br />

Betrieb im Branchenvergleich einordnet.<br />

Die MIRO-Geschäftsstelle hat alle<br />

Informationen hierzu im Sonderrundschreiben<br />

MIRO-info Nr. 44 zusammenstellt.<br />

Es steht auf der MIRO-Homepage<br />

zur Verfügung und kann bei Bedarf auch<br />

in der Geschäftsstelle angefordert werden.<br />

www.bv-miro.org<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


MACH MAL WAS<br />

21<br />

VERKAUF . VERMIETUNG . SERVICE<br />

DER KOMPAKTE ALLESKÖNNER<br />

• Mit Anhänger transportierbar<br />

• Rinne unter dem Brecher<br />

• Windsichter • 30 t<br />

DIE FLEXIBLE<br />

• mit Dolly Transportsystem • mit 1 und 2 Deck Nachsieb • 48 t<br />

DAS FLAGGSCHIFF<br />

• mit Zwei-Deck Nachsieb • aktive Vorabsiebung • 60 t<br />

KURZ Aufbereitungsanlagen<br />

Ölgrabenstraße 9 . 71292 Friolzheim<br />

Tel 0 70 44-4 <strong>18</strong> 12 . Fax 0 70 44-4 10 91<br />

www.kurzgruppe.com<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


22<br />

MACH MAL WAS<br />

Gemeinsamer Einsatz<br />

für Kröte & Co.<br />

LEBENSRAUM: Auf den ersten Blick wirken sie unspektakulär, aber<br />

solche Schlammpfützen sind Überlebensbasis vieler Amphibienarten.<br />

Das Projekt „Amphibienschutz in der Rohstoffgewinnung“<br />

nimmt weiter Fahrt auf. Vor wenigen Wochen unterzeichneten<br />

Vertreter des Tagebaus Fischer Vernich, der örtlichen<br />

Biostationen und des Verbandes der Bau- und Rohstoffindustrie<br />

(vero) in Weilerswist eine Erklärung zum Schutz gefährdeter<br />

Amphibienarten.<br />

Rohstoffgewinnungsflächen sind aufgrund<br />

ihrer räumlichen Abgeschiedenheit<br />

und Geländebeschaffenheit oft<br />

Rückzugsorte für Amphibien und andere<br />

Tiere, die woanders keinen passenden<br />

Lebensraum mehr finden. Daher hat vero<br />

im Mai 2017 eine gemeinsame Initiative<br />

mit dem Nabu NRW, den Biologischen<br />

BUNTBRACHE: Mit der Blühfläche ist ein<br />

Refugium für Vögel der Feldflur entstanden.<br />

Fotos: vero<br />

Stationen und den Unternehmen der<br />

Bau- und Rohstoffindustrie ins Leben<br />

gerufen. Unter dem Titel „Amphibienschutz<br />

in der Rohstoffgewinnung“ verpflichten<br />

sich die Unterzeichner einer<br />

solchen gemeinsamen Erklärung, den<br />

Lebensraum der bedrohten Arten zu<br />

schützen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit<br />

mit den örtlichen biologischen<br />

Stationen und dem Nabu. Als<br />

weitere Partner wollen nun der Tagebau<br />

Fischer Vernich und die Biologischen<br />

Stationen im Rheinland intensiv zusammenarbeiten,<br />

um gemeinsam spezielle<br />

Lebensräume für vom Aussterben bedrohte<br />

Amphibienarten zu schaffen und<br />

zu erhalten.<br />

Tagebau als Refugium<br />

Beate Böckels ist Expertin für Rekultivierung<br />

in der Holemans-Firmengruppe,<br />

zu der auch der Tagebau Fischer Vernich<br />

gehört. Sie erklärt: „Wegen der besonderen<br />

Bedingungen im Tagebau haben<br />

gerade wir als Unternehmen viele Möglichkeiten,<br />

Natur zu gestalten und seltene<br />

Arten zu unterstützen.“ So entpuppen<br />

sich Schlammpfützen bei näherem Hinsehen<br />

als Kinderstube für Amphibien.<br />

„Mit geringem Aufwand kann jeder Unternehmer<br />

Fortpflanzungsstätten, aber<br />

auch Überwinterungsmöglichkeiten und<br />

Verstecke für Kröten schaffen“, betont<br />

Markus Oberholz, Betriebsleiter im Tagebau.<br />

Um während der Gewinnungstätigkeit<br />

den Artenschutz ausreichend zu<br />

berücksichtigen, übernimmt die Biologische<br />

Station Bonn/Rhein-Erft die ökologische<br />

Betriebsbegleitung. „Ohne die<br />

aktive Mitarbeit der Unternehmen der<br />

Rohstoffgewinnung wären wir nicht in<br />

der Lage, die Flächen optimal für die<br />

Kröten zu gestalten“, so Julia Zehlius,<br />

Biologische Station im Kreis Euskirchen.<br />

Weiterhin führt sie aus: „Im Kreis Euskir-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


MACH MAL WAS<br />

23<br />

GEMEINSAM FÜR AMPHIBIENSCHUTZ: Die Wechselkröte gehört zu den stark gefährdeten Arten und auch die Kreuzkröte ist vom<br />

Aussterben bedroht.<br />

chen ist dies das erste Amphibienschutzprojekt<br />

seiner Art. Wir freuen uns<br />

darüber und hoffen auf viele Nachahmer.“<br />

Brache wird zum Vogelparadies<br />

Dass der Tagebau Fischer Vernich insgesamt<br />

sehr aktiv in Sachen Renaturierung<br />

ist, zeigt eine Buntbrache nur wenige<br />

Hundert Meter neben dem Betrieb.<br />

Auf einer insgesamt 4 ha großen Fläche<br />

wurde eine bunte Blühfläche mit<br />

Klatschmohn, Kornblume, Ackerwildkräutern<br />

und Getreide geschaffen, die<br />

einen idealen Lebensraum für Feldlerche,<br />

Rebhuhn und Grauammer bietet.<br />

„Im Rahmen des Vertragsnaturschutzes<br />

haben wir mit solchen Buntbrachen für<br />

die Vögel der Feldflur ganz hervorragende<br />

Ergebnisse erzielen können“,<br />

so Christian Chmela, Geschäftsführer<br />

der Biologischen Station Bonn/Rhein-<br />

Eft. Das Bewirtschaftungskonzept der<br />

Buntbrache erstreckt sich zunächst<br />

über sieben Jahre.<br />

Verantwortung als Botschaft<br />

Auch vero-Hauptgeschäftsführer Raimo<br />

Benger begrüßt den Erfolg der Initiative:<br />

„Bedarfsgerechte Rohstoffgewinnung<br />

ist heute längst nicht mehr das, was die<br />

Öffentlichkeit nach alten Mustern damit<br />

verbindet. Unsere Mitgliedsunternehmen<br />

sind sich ihrer Verantwortung bewusst.<br />

Im Ergebnis liefern sie nicht nur<br />

Gesteinsprodukte für den Straßen- und<br />

Wohnungsbau, sondern schaffen parallel<br />

dazu naturnahe Landschaften aus<br />

zweiter Hand, die seltenen Arten Schutz<br />

bieten. Unser Verband wird sich auch in<br />

Zukunft gemeinsam mit dem Nabu und<br />

weiteren Kooperationspartnern dafür<br />

einsetzen, dass diese Botschaft als Ganzes<br />

in der Gesellschaft ankommt.“<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />

• Becherwerke<br />

• Schneckenförderer<br />

• Zellenradschleusen<br />

• Doppelwellenmischer<br />

RUSSIG Fördertechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Auf dem Tigge 58<br />

D-59269 Beckum<br />

UNTERZEICHNUNG der Vereinbarung durch die Partner: Beate Böckels, David Tigges<br />

(vero), Christian Chmela und Julia Zehlius (v.l.n.r.).<br />

T +49 2521 / 14091<br />

F +49 2521 / 13621<br />

www.russig.de<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


24<br />

MACH MAL WAS<br />

Ein Herz für Wildbienen<br />

ZUM BUDDELN FREIGEGEBEN! Nach der<br />

Einweihung des Bienenhäuschens hatten die<br />

Kinder viel Spaß im Sand.<br />

HINTERGRUNDINFO<br />

Gewohnheiten<br />

der Wildbienen<br />

Im Sand- und Kieswerk Teunesen<br />

wurde am 17. Mai 20<strong>18</strong> das Wildbienen-Haus<br />

eingeweiht. Kinder der<br />

umliegenden Grundschulen und<br />

Kindergärten hatten die Nisthäuschen<br />

zuvor selbst gebastelt.<br />

GRUNDSCHULKINDER AUS WEEZE mit ihren selbst<br />

gebauten Nisthilfen. Fotos: Teunesen/vero<br />

In Deutschland gibt es rund 560<br />

Wildbienenarten, jede zehnte soll<br />

vom Aussterben bedroht sein. Die<br />

meisten Wildbienen nisten in der<br />

Erde und graben dort Gänge für<br />

ihre Brutzellen. Gerade in einem<br />

Kieswerk finden sie viele Möglichkeiten<br />

zum Buddeln und Bauen.<br />

Wildbienen haben keinen weiten<br />

Flug radius, daher muss ein Nahrungsangebot<br />

in Form von Wildblumen<br />

und anderen Nährgehölzen<br />

in der Nähe vorhanden sein.<br />

Das neue Umweltprojekt der Teunesen<br />

Sand und Kies GmbH widmet sich den<br />

Wildbienen. Gemeinsam mit 260 Weezer<br />

Kindern hat das Unternehmen daher artgerechte<br />

Nisthilfen gebaut. Wildbienen<br />

haben keinen großen Flugradius, daher<br />

sorgt Teunesen zusätzlich für ein unmittelbares<br />

Nahrungsangebot durch die<br />

Aussaat einer Bienenweide und die<br />

Pflanzung von Bienennährgehölzen an<br />

den Standorten Knappheide und Hüdderath.<br />

Daniela Franken leitet das Wildbienen-Projekt<br />

beim Unternehmen als<br />

Herzenssache. „Es macht großen Spaß,<br />

die Kinder mit einzubeziehen und zu<br />

sehen, mit welchem Eifer sie bei der<br />

Sache sind“, so Franken. In Zusammenarbeit<br />

mit der Landschaftsentwicklerin<br />

Melanie van de Flierdt hat sie die Maßnahme<br />

geplant und konnte in der näheren<br />

Umgebung vier Kindergärten und<br />

eine Grundschule für das Projekt begeistern.<br />

In Kurzvorträgen wurde den Kindern<br />

alles rund um das Thema Bienen<br />

erklärt und mit Eifer haben insgesamt<br />

260 Kinder tatkräftig die kleinen Behausungen<br />

für die Bienen gebastelt. Auch<br />

Robèrt van de Laar, Geschäftsführer<br />

Business Development, freut sich über<br />

das Projekt: „Uns war es wichtig, dass<br />

das Projekt lebt, und wir sind froh, dass<br />

wir die Kindergärten und Grundschulen<br />

für das Projekt begeistern konnten.“<br />

Eleonore Leuchtgens, Leiterin der<br />

Petrus-Canisius-Grundschule, bedankte<br />

sich mit einem Bienenfingerabdruckbild<br />

bei Daniela Franken. Die<br />

Grundschulkinder hatten dieses als Dan-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


MACH MAL WAS<br />

25<br />

keschön für die Projektwoche selbst<br />

angefertigt. „Ich würde mich freuen,<br />

wenn wir das Wildbienenprojekt auch in<br />

den Folgejahren weiterführen könnten“,<br />

so Leuchtgens. Bereits 2014 hatte der<br />

Projektmanager der Teunesen Group,<br />

Jürgen Tarter, mit dem Projekt „Kies-<br />

Honig“ den Aufschlag für ein langfristig<br />

angelegtes Honigbienenprojekt gemacht.<br />

So hat Teunesen in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kreisimkerverband Kleve<br />

die Pflanzung von Winterlinden im<br />

Tausch gegen Rotbuchen realisiert. Aufgrund<br />

des reichhaltigen Nektars werden<br />

Winterlinden bevorzugt von Bienen aufgesucht.<br />

„Unser Wildbienenprojekt 20<strong>18</strong><br />

ist nun der Startschuss für weitere naturschutzfachlich<br />

ausgelegte Projekte“,<br />

so Tarter. Hierzu plant Teunesen bereits<br />

für 2019 die Ausschreibung eines Umweltprojektes<br />

an weiterführenden Schulen<br />

im Kreis Kleve.<br />

www.teunesen.de<br />

VERTRETER DES STADTRATS WEEZE informierten sich über das Wildbienen-Projekt ebenso wie Eleonore Leuchtgens.<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


26<br />

MACH MAL WAS<br />

Unternehmen gründen<br />

Verständigungs-Initiative<br />

<br />

„Kieswirtschaft im Dialog“<br />

„KIWI- Kieswirtschaft im Dialog“ heißt die neue Initiative, zu der sich<br />

20 Kies- und Sandunternehmen am Oberrhein zusammengeschlossen<br />

haben. Sie suchen aktiv das Gespräch mit Bürgern, Behörden und<br />

Politik. Ihr Anliegen ist es, Informationen zu vermitteln und Verständnis<br />

zu wecken für ihre Sparte der Rohstoffindustrie – in der breiten<br />

Öffentlichkeit, aber auch bei Verwaltung und Politik.<br />

KIWI ist ein Arbeitskreis im Ausschuss<br />

„Öffentlichkeitsarbeit“ des Industrieverbandes<br />

Steine und Erden (ISTE). Mit Öffentlichkeitsarbeit<br />

vor Ort – auf lokaler<br />

und auf regionaler Ebene – schließt der<br />

Verbund eine Lücke zwischen der landesweiten<br />

ISTE-Öffentlichkeitsarbeit<br />

und den diskutierten Problemen in Regionen<br />

mit individuellen Problemen und<br />

Fragestellungen.<br />

Bei der Gründungs- und Auftaktveranstaltung<br />

in Sasbachwalden am<br />

4. Juni 20<strong>18</strong> wählten die Mitgliedsfirmen<br />

Thomas Peter (Hermann Peter KG)<br />

zum Vorsitzenden. Zu seinen Stellvertretern<br />

und Regionalvorsitzenden bestimmten<br />

sie Michael Knobel (Knobel<br />

Asphalt-Kies-Beton) für die Region<br />

Südlicher Oberrhein sowie Landkreis<br />

Lörrach und Michael Krieger (Heinrich<br />

Krieger KG) für die Region Mittlerer<br />

Oberrhein sowie die Landkreise Heidelberg,<br />

Rhein-Neckar und den Stadtkreis<br />

Mannheim.<br />

Jeweils drei Beiräte für die Regionen<br />

„KIWI-Nord“ (Daniel Schulz, Thorsten<br />

Volkmer, Jochen Sämann); „KIWI-Süd“<br />

(Armin Ossola, Andreas Ruf, Ludger<br />

Strohmaier) unterstützen und beraten<br />

die KIWI-Führung. Christian Pöppel<br />

wurde zudem als Gast-Beirat zugelassen.<br />

Thomas Peter umreißt die Idee der<br />

Initiative: „Wir, die Unternehmen der<br />

Kies-, Beton-, Recycling- und Asphaltwirtschaft,<br />

benötigen ein Instrument für<br />

eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Wir<br />

wollen und müssen ‚vor Ort‘ wahrge-<br />

nommen werden und der Öffentlichkeit,<br />

den Medien, aber auch der Politik und<br />

den Behörden Gesprächspartner bieten.“<br />

Dazu strebe man einen offenen<br />

Dialog mit Bürgern an, wolle Informationen<br />

bereitstellen und Wissenstransfer<br />

leisten sowie Veranstaltungen sowohl für<br />

die breite Öffentlichkeit als auch für Vertreter<br />

von Behörden und Politik organisieren.<br />

Peter: „Wir müssen gemeinsam<br />

Probleme anpacken, die uns in Zukunft<br />

enorme Schwierigkeiten bereiten werden,<br />

die Frage nach Ausgleichsflächen<br />

und Aufforstung.“ Das sei Basisarbeit<br />

und gehe auch nicht von heute auf morgen,<br />

aber es lohne sich. „Den bewussten,<br />

respektvollen und nachhaltigen Umgang<br />

mit unseren Bodenschätzen – den<br />

müssen wir schon unseren Kindern vermitteln!“<br />

Die Themengebiete, welche KIWI vermitteln<br />

soll, sind genauso umfang- wie<br />

facettenreich. Die Bedeutung heimischer<br />

Rohstoffe gehört dazu mit Informationen<br />

zu den geologischen Hintergründen<br />

des Oberrheingebiets, zum<br />

GESAMT-TEAM VOM OBERRHEIN: Jochen Sämann, Ludger Stroh maier, Christian Pöppel, Michael Knobel, Armin Ossola, Michael Krieger,<br />

Daniel Schulz, Thomas Peter, Thorsten Volkmer, Andreas Ruf. Fotos: iste<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


MACH MAL WAS<br />

27<br />

Rohstoffbedarf, den Einsatzbe reichen<br />

und Produkten, ebenso die wirtschaftliche<br />

Bedeutung der Rohstoffbranche,<br />

etwa als Arbeitgeber. Besonders wichtig<br />

sei es, die Notwendigkeit einer langfristigen<br />

Rohstoffsicherung zu vermitteln<br />

und über Folgenutzungen wie Rekultivierungen<br />

und Renaturierungen zu informieren,<br />

sagt Peter.<br />

Was will die Initiative erreichen?<br />

KIWI will durch konstruktive und positive<br />

Presseberichte informieren und<br />

auch online Präsenz zeigen auf einer<br />

eigenen Website sowie in sozialen<br />

Netzwerken wie Facebook. Darüber<br />

hinaus soll es spezielle Informationsveranstaltungen<br />

wie etwa einen KIWI-<br />

Wirtschaftstag geben. Der erste ist für<br />

den 12. Oktober 20<strong>18</strong> im Europapark<br />

in Rust geplant.<br />

Mitgliedsunternehmen stehen KIWI-<br />

Printmedien wie Flyer, Rollups und<br />

Beach flags für ihre Veranstaltungen zur<br />

Verfügung. KIWI, so Peter, wolle den<br />

Firmen auch Hilfestellung leisten, etwa<br />

bei Problemen mit Bürgerinitiativen. Es<br />

sei eine Kommunikationsplattform nach<br />

außen wie nach innen.<br />

„Wir wollen und müssen ‚vor Ort‘<br />

wahrgenommen werden und der<br />

Öffentlichkeit, den Medien, aber<br />

auch der Politik und den Behörden<br />

Gesprächspartner bieten.“<br />

STEUERMÄNNER: Michael Knobel, Thomas Peter und Michael Krieger (v.l.) leiten KIWI sowie<br />

drei von insgesamt 20 Unternehmen vom Oberrhein, die sich zu dieser neuen Initiative<br />

zusammengefunden haben.<br />

A+ t 12.59 PM<br />

GAP 40 FB446 116 t/h Loads 53<br />

8.520 1<br />

6.480 15.000<br />

INTELLIGENTE SENSOREN<br />

PRÄZISERES BELADEN<br />

INTELLIGENTE<br />

STANDORTERMITTLUNG<br />

Besuchen Sie uns auf dem:<br />

Durch die Ansiedlung der Initiative als<br />

Arbeitskreis im ISTE will man die langjährige<br />

Erfahrung des Verbandes bei der<br />

Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Dabei wolle<br />

man durchaus „Blaupause“ sein für andere<br />

Regionen und Fachgruppen. Begonnen<br />

habe man am Oberrhein, aber<br />

KIWI solle ausgeweitet werden auf alle<br />

Gebiete mit Kiesgewinnungsstätten in<br />

Baden-Württemberg, so Peter. Langfristig<br />

können sich die Initiatoren sogar eine<br />

über das Land hinaus reichende Initiative<br />

vorstellen. Dem ISTE entstünden<br />

durch KIWI keinerlei Kosten – man finanziere<br />

sich aus den Beiträgen der einzelnen<br />

Mitgliedsunternehmen, betont der<br />

KIWI-Chef.<br />

Nächste öffentliche Veranstaltung<br />

von KIWI wird eine Ü-30-Party sowie ein<br />

Tag der offenen Tür bei der Hermann<br />

Peter KG in Niederrimsingen am 4. und<br />

5. August 20<strong>18</strong> sein.<br />

www.iste.de<br />

PRÄZISES WIEGEN.<br />

IMMER UND JEDERZEIT.<br />

Trimble LOADRITE L3<strong>18</strong>0 SmartScale für Radlader<br />

Wenn der Kunde wartet und es schnell gehen muss, müssen Sie Ihre<br />

Leistung steigern, ohne Abstriche bei der Genauigkeit und Präzision<br />

zu machen.<br />

Mehr erfahren: trimble.com/L3<strong>18</strong>0<br />

Email: aggregates@trimble.com<br />

Tel.: +43 664 217 8153<br />

© 20<strong>18</strong>, Trimble Inc. All rights reserved. GP (7/<strong>18</strong>)<br />

Transforming the way the world works.<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


28<br />

MACH MAL WAS<br />

INFOBESUCH<br />

Wissen schöpfen vor Ort<br />

BESUCH IM WERK ROBERT BOPP: Baptist Schneider, Heinz Sprenger, Rainer Hinderer,<br />

Rainer Gräßle, bmk-Technik-Leiter Dr. Peter Antweiler, Eckhard Häberle, Leiter der Natursteinabteilung<br />

(v.r.n.l.).<br />

Zu einem Informationsbesuch ohne politischen<br />

Anlass kam Rainer Hinderer,<br />

Sprecher der SPD-Fraktion für Gesundheit,<br />

Sucht und Arbeitsmarktintegration<br />

im baden-württembergischen Landtag,<br />

in den Steinbruch Talheim der bmk<br />

Steinbruchbetriebe, denn Talheim zählt<br />

zum Wahlkreises <strong>18</strong> Heilbronn, den er<br />

als Abgeordneter vertritt. „Solche Besuche<br />

freuen uns ganz besonders – davon<br />

gibt es viel zu wenige“, betont Baptist<br />

Schneider, Geschäftsführer des Unternehmens.<br />

Zusammen mit dem technischen<br />

Leiter, Dr. Peter Antweiler, führte<br />

er den Politiker durch das Werk und den<br />

Steinbruch, wo pro Jahr etwa 600.000 t<br />

Muschelkalk gewonnen werden.<br />

Hinderer zeigte sich beeindruckt von<br />

der Größe des Werkes, besonders angesichts<br />

der Tatsache, dass es keine<br />

öffentlichen Diskussionen um Emissionen<br />

oder Erweiterungen gebe. Das sei<br />

keineswegs die Regel. Baptist Schneider<br />

stimmte dem zu. Die Muschelkalk-Gewinnung<br />

am Standort ist für die kommenden<br />

20 bis 25 Jahre genehmigt und<br />

gesichert. Das ist außerordentlich erfreulich<br />

– und ebenfalls nicht (mehr) die<br />

Regel für viele Betriebe der Branche.<br />

Auch Talheims Bürgermeister Rainer<br />

Gräßle nahm am Besuch des Landespolitikers<br />

teil und würdigte die wirtschaftliche<br />

Bedeutung des Werkes für die<br />

Gemeinde. Er freue sich über die Entscheidung<br />

der Genehmigungsbehörden,<br />

ein weiteres Werk in Talheim zu ermöglichen.<br />

Schneider nannte die Pläne eine<br />

nicht unerhebliche Investition in die Zukunft,<br />

die auch zum Vorteil der Kommune<br />

sei.<br />

Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer<br />

des ISTE, Heinz Sprenger, erläuterte<br />

dem Sozialpolitiker Hinderer die<br />

Bedeutung der Steine- und Erden-<br />

Industrie für die Versorgung des Landes<br />

mit Rohstoffen. Statistisch gesehen<br />

nutze jeder Baden-Württemberger ein<br />

Kilogramm Naturstein, Sand oder Kies –<br />

pro Stunde (!) und er nannte gleichfalls<br />

die zahlreichen Einsatzgebiete, die jenseits<br />

des Wirtschaftsbereichs Bau auf<br />

mineralische Rohstoffe angewiesen<br />

sind.<br />

Baptist Schneider ging ergänzend<br />

dazu auf die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft<br />

für die Branche und speziell<br />

für sein Unternehmen ein. Mit der<br />

Retrolith GmbH sei als Teil der Unternehmensgruppe<br />

in Talheim ein Entsorgungsfachbetrieb<br />

ansässig, der<br />

mineralische Abfälle wie Bauschutt<br />

oder Altasphalt für die Wiederverwendung<br />

aufbereitet, denn beides – die<br />

Nutzung natürlicher und die sekundärer<br />

Rohstoffe – gehört zusammen und wird<br />

durch das Know-how der Branche vielfach<br />

verknüpft.<br />

www.iste.de<br />

www.bmk-steinbruchbetriebe.com<br />

STATT BÖLLER wurde der Besuch von der Sprengung einer Muschelkalkwand flankiert. Fotos: iste<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


MACH MAL WAS<br />

29<br />

REFUGIEN IM SAND<br />

Engagement für Wiedehopf und Wendehals<br />

Der Landesbund für Vogelschutz<br />

(LBV), die Bayerischen Staatsforsten<br />

und das Kalksandstein-Unternehmen<br />

Zapfwerke GmbH & Co. KG, arbeiten<br />

seit Jahren intensiv zusammen. Gemeinsam<br />

riefen die Partner kürzlich ein<br />

Brutprogramm für den Wiedehopf und<br />

den Wendehals ins Leben.<br />

Dass Sandgruben grundsätzlich<br />

ein schädlicher Eingriff in „wilde“ Natur<br />

seien und das Landschaftsbild beeinträchtigen,<br />

wollen weder Zapf-<br />

Geschäftsführer Wolfgang Zapf noch<br />

Bernd Michl, LBV-Regionalgruppe<br />

Feucht, so stehen lassen. Im Gegenteil:<br />

Der 1. Vorsitzende der LBV-Regionalgruppe<br />

Feucht schätzt besonders<br />

die Sandgruben in ihrer<br />

ökologischen Wertigkeit hoch ein:<br />

Während die Waldvogelarten gut zurechtkommen,<br />

also genug Gehölze für<br />

sie vorhanden sind, gibt es viel zu<br />

wenig geeignete Lebensräume für die<br />

stark bedrohten Vogelarten der Agrarund<br />

Kulturlandschaft.<br />

LBV und Zapf arbeiten bereits seit<br />

2011 zusammen, in der Grube Feucht<br />

speziell zum Schutz der Uferschwalben.<br />

Derzeit unterstützt Zapf ebenso<br />

beim sogenannten Wiedehopf-Projekt.<br />

Hintergrund ist, dass beide Vogelarten<br />

nahezu identische und offene Flächen<br />

der Agrarkulturlandschaft benötigen –<br />

der Wiedehopf nistet in Kästen nahe<br />

des sandigen Erdbodens und der Wendehals<br />

eher in Kästen etwas anderer<br />

Bauart ab 2 m über dem Boden. Die<br />

weiten Sandgruben als insektenvielfältiges<br />

Biotop seien für beide Vogelarten<br />

besonders gut geeignet. Nisthöhlen<br />

etwa in abgestorbenen oder alten Bäumen,<br />

in denen die Wendehälse – eine<br />

heimische Spechtart, die keine Höhlen<br />

zimmern kann – auch brüten würden,<br />

gibt es aufgrund der regen Forstbewirtschaftung<br />

immer seltener. Das<br />

Hilfs angebot des Menschen nehmen<br />

beide Tierarten entsprechend gerne an.<br />

Für Wolfgang Zapf ist die Ansiedelung<br />

gefährdeter Arten seit jeher<br />

eine Herzensangelegenheit. Auch die<br />

Bayerischen Staatsforsten waren sofort<br />

mit Begeisterung dabei und stimmten<br />

dem Projekt zu. Ende April 20<strong>18</strong><br />

legte daher Dr. Ruth Dirsch, Mitarbeiterin<br />

im Leitungsdienst des Forstbetriebs<br />

Nürnberg, zusammen mit Wolfgang<br />

Zapf, Wolfgang Chunsek und<br />

Bernd Michl (beide LBV) den Grundstein<br />

für das gemeinsame Projekt. Die<br />

seltenen Vögel sollen zum Brüten in<br />

den trockenen, vegetationsarmen<br />

Sandgruben heimisch werden.<br />

www.lbv.de<br />

www.zapf-daigfuss.de<br />

VOGELFREUNDE: Dr. Ruth Dirsch, Mitarbeiterin im Leitungsdienst des Forstbetriebs Nürnberg, zusammen mit Wolfgang Zapf,<br />

Wolfgang Chunsek und Bernd Michl (beide LBV) beim Startschuss für das gemeinsame Brutprogramm gefährdeter Vogelarten.<br />

Deutschland – ROHR-IDRECO Bagger<br />

t +49 621 845590 e info@rohr-idreco.de<br />

Niederlande – ROHR-IDRECO Dredgers<br />

t +31 314 667001 e info@rohr-idreco.com<br />

w rohr-idreco.com<br />

*Saugbagger<br />

*Schwimmende Tiefgreifer<br />

*Eimerkettenbagger<br />

*Pumpe & Zwischenpumpenstatione<br />

*Schwimmende Förderbände<br />

*Parts & Services<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


30<br />

MACH MAL WAS<br />

ERKLÄRVIDEO ZUR HINTERLANDENTWÄSSERUNG<br />

Schutz und Sicherheit für die Menschen am Fluss<br />

In Kooperation haben der Deichverband<br />

Bislich-Landesgrenze und die<br />

Holemans Niederrhein GmbH ein<br />

Erklärvideo mit dem Titel: „Schutz und<br />

Sicherheit für die Menschen am Fluss“<br />

entwickelt, um Bürger der Region<br />

zwischen Bislich und Rees mit Informationen<br />

zur Hinterlandentwässerung<br />

zu versorgen. Denn bei Hochwasser<br />

am Niederrhein sind nicht nur der<br />

Rhein selbst und die Deiche be troffen,<br />

sondern immer auch das Land dahinter.<br />

Darauf, wie überschüssiges Wasser<br />

im Hinterland entsteht und wie es<br />

wieder in den Rhein geleitet wird, gibt<br />

das neue animierte Erklärvideo Antworten.<br />

In etwa sieben Minuten wird<br />

das System der Hinterlandentwässerung<br />

im Wassereinzugsgebiet Wesel-Bislich/Rees-Haffen<br />

anschaulich<br />

gemacht. Damit liefern die Partner<br />

eine wichtige Informationsquelle.<br />

Denn wie dieses System funktioniert<br />

und wie die Kiesseen überhaupt mit<br />

den Entwässerungsgräben zusammenhängen,<br />

wurde schon vielfach in<br />

der Öffentlichkeit diskutiert.<br />

Im ersten Teil des Films werden die<br />

Einrichtungen des Entwässerungssystems<br />

– Gräben, Wehre, Durchlässe<br />

und Schleusen – in animierter Form<br />

abgebildet, im zweiten Teil drei verschiedene<br />

Szenarien und die entsprechenden<br />

Folgen „durchgespielt“ und<br />

erläutert.<br />

Unterstützt durch Medienprofis,<br />

haben der Deichverband Bislich-Landesgrenze<br />

und die Holemans Niederrhein<br />

GmbH mehrere Monate an dem<br />

Erklärfilm gearbeitet. „Das Erklärvideo<br />

liefert zahlreiche Informationen, die<br />

bestimmt für viele Menschen in der<br />

Region neu sind. Wir sind dankbar,<br />

dass uns der Deichverband Bislich-<br />

Landesgrenze mit seinem Know-how<br />

unterstützt hat“, so Holemans-Geschäftsführer<br />

Michael Hüging-Holemans.<br />

Deichgraf Herbert Scheers freut<br />

sich ebenfalls über die gelungene Zusammenarbeit:<br />

„Der Erklärfilm wird<br />

hoffentlich einen Beitrag zum Verständnis<br />

der komplexen Zusammenhänge<br />

im Bereich der Entwässerung<br />

leisten und unsere Arbeit transparenter<br />

machen.“<br />

Das Video liefert zu allen wichtigen<br />

Fragen entsprechende Aha-Effekte. Es<br />

steht auf den angegebenen Internetseiten<br />

zum Abruf zur Verfügung.<br />

www.dv-bl.de > Aktuelles<br />

www.holemans.de ><br />

Fotogalerien & Videos<br />

EINRICHTUNGEN DER ENTWÄSSERUNGSSYSTEME in verschiedenen Bereichen werden ebenso gezeigt wie die entsprechenden<br />

Maßnahmen zur Gefahrenabwehr erklärt. Quelle: Video-Standbilder<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


CLOSE TO OUR CUSTOMERS<br />

MACH MAL WAS<br />

31<br />

Erstklassig aufbereiten!<br />

www.wirtgen-group.com/processing<br />

MINERAL TECHNOLOGIES. Brechen, Sieben, Weiterverarbeiten und Veredeln von Gestein und Recyclingmaterialien,<br />

zum Beispiel für die Asphaltherstellung? Effizient und wirtschaftlich? Mit WIRTGEN GROUP Technologien –<br />

Brech- und Siebanlagen von KLEEMANN, Granulatoren und Asphaltmischanlagen von BENNINGHOVEN – kein<br />

Problem. Profitieren auch Sie von den innovativen Lösungen des Technologieführers.<br />

www.wirtgen-group.com<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


32<br />

PRAXIS<br />

Bewährte Qualität<br />

unter neuem Namen<br />

Zunächst übernahm der Pumpenhersteller Düchting<br />

die Saugbaggerpumpen von Habermann in sein<br />

Programm, drei Jahre später auch die Habermann<br />

Mineral Systems. Inzwischen befindet sich der erste<br />

„Habermann Saugbagger by Düchting“ im Einsatz<br />

in einem süddeutschen Kieswerk.<br />

VERTRAUTES BILD SEIT JAHRZEHNTEN: ein Habermann-Saugbagger im Einsatz. Fotos: Düchting<br />

Seit 61 Jahren werden in Witten Habermann-Saugbagger<br />

gefertigt, und es ist<br />

kein Geheimnis in der Sand- und Kiesbranche,<br />

dass die vergangenen drei<br />

Jahre wohl die unruhigsten in der Geschichte<br />

der bekannten Herstellermarke<br />

waren.<br />

Ursprünglich fertigte Habermann<br />

sowohl Saugbagger als auch deren<br />

Kernkomponente, die Pumpe, die in<br />

dieser Anwendung extreme Anforderungen<br />

an die Verschleißfestigkeit erfüllen<br />

muss. 2015 nahm Düchting die<br />

weltweit bewährten einstufigen KBPL-<br />

Saugbaggerpumpen von Habermann<br />

in das eigene Portfolio auf und entwickelte<br />

sie unter der Bezeichnung<br />

WRX HD weiter. Damit ergänzte das<br />

ebenfalls in Witten ansässige Unternehmen<br />

das eigene Produktspektrum<br />

an Kreiselpumpen für anspruchsvolle<br />

KERNKOMPONENTE: WRX-Pumpen<br />

sind extrem verschleißfest sowohl<br />

gegenüber Gleitverschleiß bei der<br />

Sandförderung als auch gegenüber<br />

Schlagbeanspruchung bei der<br />

Kiesgewinnung.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


PRAXIS<br />

33<br />

Anwendungen z. B. in der Chemieindustrie und der Meerwasserentsalzung<br />

um eine Heavy-Duty-Pumpenserie für<br />

abrasive Feststoffe.<br />

Saugbagger und Pumpen wieder aus einer Hand<br />

Die Saugbagger-Aktivitäten wurden zunächst noch in der<br />

Habermann Mineral Systems GmbH weitergeführt. Drei<br />

Jahre später, zum 1. Januar 20<strong>18</strong>, übernahm Düchting<br />

auch dieses Unternehmen. Somit sind Entwicklung und<br />

Produktion der Saugbagger und der Saugbaggerpumpen<br />

wieder unter einem Dach vereint. Die etablierte Marke<br />

bleibt jedoch bestehen, ebenso die Grundkonstruktionen<br />

der Bagger, die jetzt als „Habermann Saugbagger by<br />

Düchting“ über das weltweite Vertriebsnetz von Düchting<br />

angeboten werden.<br />

Der erste Saugbagger mit dem neuen Markennamen<br />

wurde bereits an den Betreiber eines süddeutschen Kiesgewinnungsbetriebs<br />

ausgeliefert, und das von Habermann<br />

übernommene Projektmanagement arbeitet gemeinsam<br />

mit Kunden aus der Gewinnungsindustrie an<br />

weiteren Projekten. Dabei stehen zwei Themen im Vordergrund:<br />

Energieeffizienz und datentechnische Vernetzung.<br />

THE NIAGARA ECCENTRIC<br />

The Niagara is the definitive scalping screen; it’s classic,<br />

but far from ordinary. The single eccentric shaft guarantees<br />

constant circular motion and consistent G-force, even<br />

under extreme conditions.<br />

www.haverniagara.com<br />

Clean openings in sticky situations.<br />

Dynamically balanced to minimize<br />

structural vibration.<br />

www.niaflow.com<br />

Die Stellschrauben der Energieeffizienz<br />

Die Energiekosten eines Saugbaggers gehen direkt in die<br />

Produktkosten pro Tonne Rohstoff ein. Die Saugbagger der<br />

Linie werden daher von Grund auf für höchste Energieeffizienz<br />

entwickelt. Projektmanager Jan Ruckes: „Unsere Pumpen<br />

sind prinzipiell frequenzgeregelt und arbeiten bedarfsgerecht.<br />

Bei größeren Kabellängen empfehlen wir eine<br />

Stromversorgung mit Mittelspannung und Trafo an Bord.<br />

Auch eine frequenzgeregelte Jet-Einrichtung zur Auflockerung<br />

und Vergleichmäßigung des Rohstoffs und unsere optimierte<br />

Saugrohrautomatik tragen zum geringen Energieverbrauch<br />

bei.“<br />

Immer häufiger – vor allem bei größeren Gewinnungsbetrieben<br />

– wird der Saugbagger in die IT-Infrastruktur des<br />

Unternehmens integriert. Jan Ruckes: „Das kürzlich ausgelieferte<br />

Gerät ist zum Beispiel mit einem On-board-Datenlogger<br />

ausgestattet, der alle relevanten Betriebsdaten aufzeichnet.<br />

Dazu gehören die Energieaufnahme und die<br />

Vakuumwerte der Pumpe, aber auch die GPS-Werte und die<br />

Daten der Saugrohrsteuerung. So wird eine wichtige Voraussetzung<br />

für eine systematische und nachhaltige Gewinnung<br />

der Ressourcen geschaffen.“<br />

Solche Funktionen können, ebenso wie energiesparende<br />

Steuerungstechnik, auch in vorhandenen Saugbaggern<br />

nachgerüstet werden – zumal sämtliche Konstruktionsdaten<br />

und Schaltpläne der Habermann-Geräte im Bestand vorhanden<br />

sind. Angesichts der äußerst soliden Konstruktion der<br />

Nassgewinnungsgeräte macht die Modernisierung einen<br />

beachtlichen Anteil des Geschäftes aus. Darüber hinaus aber<br />

rechnet Düchting mit einem deutlich steigenden Absatz auch<br />

an Neugeräten. Schließlich ist der Pumpenhersteller in über<br />

50 Nationen vertreten, und Saugbagger werden nicht nur in<br />

Deutschland benötigt.<br />

www.habermann-saugbagger.de<br />

DYNAMICALLY<br />

BALANCED<br />

MINIMAL<br />

VIBRATION<br />

CONSISTENT<br />

G-FORCE<br />

FAR FROM ORDINARY.<br />

INGENIOUSLY ECCENTRIC.<br />

THE NIAGARA.<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


34<br />

PRAXIS<br />

Direktgewinnung am Stiel<br />

VIBRIERENDE GEWINNUNG:<br />

Der XR60 arbeitet schonend<br />

und kraftstoffsparend am Stiel<br />

der Trägermaschine ZX690.<br />

Mittlerweile Allgemeinwissen ist, dass ein Bagger erst mit Hilfe von Anbaugeräten<br />

zum effizienten und multifunktionalen Geräteträger wird. Der<br />

Familienbetrieb Eckl ist hierfür mit seinem Kalksteinbruch in Hemau<br />

ein Paradebeispiel. Seit einem reichlichen Jahr hat sich die Produktivität<br />

im Steinbruch deutlich verbessert, weil seitdem der Hitachi-Bagger<br />

ZX670-5 mit Hilfe eines Xcentric Rippers XR60 das Gestein löst – und<br />

dabei ein Mehrfaches schneller arbeitet, als dies bisher möglich war.<br />

ger löst das Gestein, das direkt an der<br />

Wand gebrochen wird. Radlader transportieren<br />

das in unterschiedliche Körnungen<br />

klassierte Material auf Halde und<br />

verladen es schließlich für den Verkauf.<br />

Kiesel-Vertriebsrepräsentant Albert<br />

Sachsenhauser brachte daher bei Unternehmenschef<br />

Günter Eckl und dessen<br />

Enkel Benjamin den Ripper ins Gespräch<br />

und bot eine Vorführung an, die durch<br />

den Kiesel-Anbaugerätespezialisten<br />

Eberhard Bierer an zwei Tagen im Herbst<br />

2016 zunächst mit dem XR50 durchgeführt<br />

wurde. Bereits bei dieser Vorführung<br />

überzeugte das Anbaugerät Inhaber<br />

und Maschinenführer mit seiner<br />

Leistung. Durch das Schnellwechselsystem<br />

OilQuick OQ90 waren auch die idealen<br />

Voraussetzungen für den schnellen<br />

Gerätewechsel vorhanden.<br />

Drei- bis viermal mehr<br />

Gestein als bisher<br />

Seit der steinexpo 2014 setzt die Eckl<br />

GmbH auf den Hitachi ZX670-5 in ihrem<br />

Steinbruch, nachdem die Inhaber dort<br />

direkt den vor Ort ausgestellten Bagger<br />

kauften. Das Kalkgestein, das in ihrem<br />

Steinbruch in unterschiedlich harten<br />

Schichten vorkommt, wurde bis zum vergangenen<br />

Frühjahr im Zuge der Direktgewinnung<br />

mit Hilfe eines Hydraulikhammers<br />

gelöst. Da Sprengungen von jeher<br />

am Standort verboten sind, war der Hydraulikhammer<br />

die einzige Alternative, die<br />

Produktion aufrechtzuerhalten. Weitere<br />

Möglichkeiten der Optimierung gibt es bei<br />

den Produktionsabläufen kaum: Der Bag-<br />

Nach einigen Monaten im Einsatz steht<br />

fest: Das Gestein im Kalksteinbruch ist<br />

ideal für den Ripper-Einsatz: Es ist<br />

schichtig und von mittlerer Härte. Die<br />

beiden Maschinenführer, die das Gerät<br />

im Wechsel bedienen, sind sich einig,<br />

dass sie in der gleichen Zeit drei- bis<br />

viermal so viel Gestein lösen können als<br />

vormals mit dem Hammer. Heute wird<br />

nur noch bei ganz harten Partien oder<br />

am Anfang einer Wand auf den Hammer<br />

gewechselt, um für den Ripper einen<br />

idealen Ansatzpunkt zu schaffen. Durch<br />

die OQ90 kann dies mehrfach am Tag<br />

problemlos in weniger als einer Minute<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


PRAXIS<br />

35<br />

passieren. Benjamin Eckl zieht ein positives<br />

Resümee: „Seit wir den Ripper<br />

haben, sind wir in der Gewinnung deutlich<br />

wirtschaftlicher geworden.“<br />

Wenig Wartung,<br />

einfache Handhabung<br />

Der Ripper benötigt sehr wenig Wartung,<br />

ist er doch ein in sich geschlossenes<br />

System, welches Verunreinigungen im<br />

Geräteinnern vorbeugt. Dadurch kann er<br />

sogar unter Wasser eingesetzt werden.<br />

Das Gerät ist weitgehend selbst schmierend,<br />

die Schmierstellen benötigen nur<br />

alle paar Hundert Stunden eine Kontrolle<br />

ebenso wie der Luftdruck. Dazu<br />

kommt etwa jährlich ein Ölwechsel sowie<br />

je nach Gestein der Zahnwechsel.<br />

In der Handhabung muss laut Maschinenführer<br />

darauf geachtet werden,<br />

dass der Ripper gerade angesetzt und<br />

immer zu sich hergezogen wird, um<br />

schnell viel Material lösen zu können.<br />

Wichtig ist auch, dass er am Anfang<br />

einer neuen Wand einen guten Ansatzpunkt<br />

hat, um Leerschläge zu vermeiden<br />

und das Trägergerät zu schonen. Im beschriebenen<br />

Einsatz spart der Ripper<br />

auch Sprit beim Bagger, da er wie der<br />

Hammer über einen einfach wirkenden<br />

Hydraulikkreis betrieben wird. Gleichzeitig<br />

verschleißt sich der Ripper ungleich<br />

langsamer als andere Anbaugeräte, lediglich<br />

der Zahn muss gelegentlich gewechselt<br />

werden. Dieser kann jedoch,<br />

wenn er verschlissen ist, durch Aufschweißen<br />

ein zweites Mal verwendet<br />

GUTER ANSATZ ist ein Muss:<br />

Richtig angesetzt, löst der<br />

Ripper innerhalb kurzer Zeit<br />

das Gestein der ganzen Wand.<br />

Fotos: Kiesel<br />

werden. Alles in allem ist die Bilanz mehr<br />

als positiv: Die Inhaber des Unternehmens<br />

sind mit der Leistung und der<br />

damit verbundenen Produktivitätssteigerung<br />

zufrieden und die Maschinenführer<br />

arbeiten aufgrund seiner einfachen<br />

Handhabung, seiner Robustheit und der<br />

Leistungsstärke gerne mit dem Ripper.<br />

www.kiesel.net<br />

www.eckl-hemau.de<br />

Inserat_Muyuan_<strong>18</strong>5x130mm_DEU-ENG+QR_Layout 1 23.11.16 13:28 Seite 1<br />

MUYUAN<br />

Type MPA<br />

V E R S C H L E I S S T E I L E S E T F Ü R M PA P U M P E<br />

P U M P E N V E R G L E I C H S TA B E L L E<br />

WARMAN-Pumpe -Pumpe<br />

Preis der -Pumpe<br />

mit freiem Wellenende<br />

1 1 /2 / 1 BAH 1 1 /2 / 1 B-MPA € 2.266,–<br />

2 / 1 1 /2 BAH 2 / 1 1 /2 B-MPA € 2.536,–<br />

3 / 2 CAH 3 / 2 C-MPA € 3.5<strong>05</strong>,–<br />

4 / 3 CAH 4 / 3 C-MPA € 4.246,–<br />

6 / 4 DAH 6 / 4 D-MPA € 6.348,–<br />

8 / 6 EAH 8 / 6 E-MPA € 13.706,–<br />

Büro & Verwaltung / Headoffice<br />

Muyuan-Zentrallager / Distributioncenter<br />

5082 Grödig • Oberfeldstraße 4<br />

JAIN-Zentrallager / Distributioncenter 1+2<br />

5412 Puch • Riesbachstraße 769 & 770<br />

Tel. +43 (0) 62 46 / 744 31-0<br />

Fax +43 (0) 62 46 / 744 31-17<br />

office@hydropipe.at<br />

PA S S E N D A U C H Z U R WA R M A N A H S E R I E<br />

CHROM ALOYS A<strong>05</strong><br />

€ 1.500,–<br />

€ 1.700,–<br />

€ 1.800,–<br />

€ 2.500,–<br />

€ 4.700,–<br />

€ 9.200,–<br />

Gängige Hauptverschleißteile sofort lieferbar!<br />

Vertriebsgesellschaft m.b.H.<br />

NATURKAUTSCHUK R55<br />

€ 1.600,–<br />

€ 1.800,–<br />

€ 1.900,–<br />

€ 2.700,–<br />

€ 4.500,–<br />

€ 9.500,–<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


36<br />

PRAXIS<br />

Prophylaxe ist auch<br />

bei Baumaschinen wichtig<br />

ERSTE ANALYSE: Von der Maschine gespeicherte Fehlercodes liest Edgar Boden vor Ort mit dem Laptop aus.<br />

Die erste Maschine verkauft der Vertrieb, die zweite der Service.<br />

So betrachtet gehören Edgar Boden und seine Technikkollegen zu den<br />

besten „Verkäufern“ der Eberle-Hald-Gruppe. Der 35-Jährige zählt<br />

zum 60-köpfigen Service-Team des Metzinger Baumaschinenspezia listen<br />

und wird von Kunden als professioneller Ansprechpartner geschätzt.<br />

„Wenn ich helfen kann, macht mich das glücklich und zufrieden“,<br />

kann er sich keine schönere Aufgabe vorstellen.<br />

Jede Stunde, die eine Maschine steht,<br />

kostet viel Geld. Die Eberle-Hald-Monteure<br />

sind deshalb ständig im Einsatz.<br />

Wie seine Kollegen nimmt Edgar Boden<br />

sein Servicefahrzeug abends mit nach<br />

Hause. So ist er schon frühmorgens vor<br />

Ort, um eine Maschine zu warten oder<br />

zu reparieren, etwa weil ihr Transport in<br />

die Service-Werkstatt zu aufwendig<br />

wäre oder zu viel Zeit erfordern würde.<br />

Ganze Maschine im Blick<br />

MANGELS SICHT gilt es manchmal, sich ganz auf sein Gefühl, den Tastsinn und seine<br />

Erfahrung zu verlassen.<br />

Alle wichtigen Dinge wie Filter, Schläuche,<br />

Steckerkabel, Magnetventile und<br />

Öle hat Edgar Boden an Bord. Doch direkt<br />

an den Einsatzorten ist nur das<br />

Nachfüllen erlaubt. Für einen kompletten<br />

Ölwechsel muss die Maschine immer in<br />

die entsprechend ausgerüstete Werkstatt.<br />

Zu groß ist das Risiko, dass etwas<br />

danebengeht. Große Maschinen fassen<br />

immerhin bis zu 300 l Öl. Edgar Boden<br />

nimmt immer die ganze Maschine in den<br />

Blick. „Die Philosophie von Eberle-Hald<br />

ist, Probleme frühzeitig zu erkennen, um<br />

Stillstandzeiten zu vermeiden oder zumindest<br />

zu minimieren“, erklärt der Ser-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


PRAXIS<br />

37<br />

vicetechniker. „Diese Prophylaxe kommt bei unseren Kunden hervorragend<br />

an.“ Der Zahnriemen gehört dabei zu den Klassikern.<br />

Wenn er reißt, drohen massive Motorschäden. Deshalb muss er<br />

strikt nach Herstellervorgabe aus getauscht werden. Auch fällige<br />

UVV- Sicherheitsprüfungen zählen zu den umfassenden Serviceleistungen.<br />

Fehlersuche mit dem Laptop<br />

Einen ersten Eindruck vom Zustand einer Baumaschine verschafft<br />

sich der Servicetechniker, indem er die im Can-Bus-System gespeicherten<br />

Fehlercodes mit einem Laptop ausliest. Die Analyse<br />

und fachmännische Bewertung dieser Informationen ist eine wichtige<br />

Grundlage für die weitere Vorgehensweise. In aller Regel aber<br />

hat es Edgar Boden mit geplatzten Schläuchen zu tun. Häufig<br />

müssen auch Steckverbindungen oder Magnetspulen ausgetauscht<br />

werden, weil sie durch Salzeinwirkung korrodiert sind.<br />

Einen entsprechenden Kostenvoranschlag erhält der Kunde auf<br />

Wunsch sofort per E-Mail oder Telefon direkt aus der Service-<br />

Werkstatt. „Wir sagen aber auch, wann sich eine Reparatur nicht<br />

mehr lohnt, und auch das wird von unseren Kunden sehr geschätzt“,<br />

betont der Techniker.<br />

Neben all diesen Leistungen bietet der Baumaschinenspezialist<br />

auch rein mechanische Arbeiten an, zum Beispiel die Regenerierung<br />

von Anbaugeräten, die Erneuerung von Ketten, Differen zialen<br />

und Lenkzylindern sowie Achsreparaturen. „Diese Dinge erledigen<br />

wir normalerweise in unserer Service-Werkstatt“, sagt Edgar<br />

GRÖSSERE SACHE: Für bestimmte Arbeiten muss schon mal die<br />

ganze Kabine angehoben werden. Fotos: eberle-hald<br />

Boden. „Grundsätzlich aber geht das auch bei Kunden vor<br />

Ort. Wir machen möglich, was möglich ist.“<br />

www.eberle-hald.de<br />

ABRASION RESISTANT SOLUTIONS<br />

Mit unserem modernen Maschinenpark und kompetenten<br />

Serviceleistungen realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />

von Halbzeugen bis hin zu fertigen<br />

Baugruppen. Selbstverständlich liefern wir Ihnen auch<br />

handelsübliche und kundenspezifische Blechformate<br />

und Rohrabmessungen aus unserem Produktprogramm.<br />

CREUSABRO ®<br />

4800 ℗ / 8000 ℗ / M ℗ (1.3401)/ SUPERTEN<br />

Neu im Programm: CREUSABRO ®<br />

400CR / 450CR / 500CR<br />

DILLIDUR 400 / 450 / 500 / 550 / IMPACT<br />

Hochverschleißfeste Rohre : ABRATUBE 400 / 600<br />

DURETAL Verbundpanzerbleche, Keramik, Basalt<br />

A. Ronsdorfer Str. 24 — 40233 Düsseldorf<br />

T. +49 211 99550-0 — F. +49 211 99550-200<br />

Zertifiziertes Qualitätsmanagmentsystem nach DIN EN ISO 9001:2015<br />

Zertifizierter Schweißfachbetrieb nach DIN EN ISO 3834-3<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />

Standardhauben_anz_84x130_4c.indd 1 12.03.2007 10:28:04


38<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

BEISPIELHAFT: Das Schotterwerk<br />

Rossetto in Saint-Jeoire-en-Faucigny.<br />

Fotos: Thyssenkrupp<br />

Rohstoffaufbereitung<br />

im Einklang mit<br />

Natur und Umwelt<br />

Beim Bau neuer Aufbereitungsanlagen<br />

nimmt der Schutz von Natur<br />

und Anwohnern einen immer wichtigeren<br />

Stellenwert ein. Dabei steht<br />

speziell auch die Reduzierung<br />

von Schall- und Staub-Emissionen<br />

im Fokus, um Belastungen auf<br />

ein Minimum zu beschränken.<br />

STEINBRUCH QUEVETS-NORD. Hier wird<br />

Kalkstein für das Werk gewonnen.<br />

Thyssenkrupp hat in Saint-Jeoire-en-<br />

Faucigny (Frankreich) für die Firma<br />

Rossetto ein komplettes, schlüsselfertiges<br />

Schotterwerk von der Primärzerkleinerung<br />

bis zur Produktverladung<br />

geplant, gebaut und in Betrieb genommen.<br />

Mit Brechern und Sieben aus den<br />

Standard-Baureihen von Thyssenkrupp<br />

Industrial Solutions konnte der<br />

gesamte Aufbereitungsprozess optimal<br />

abgedeckt werden. Neben der Maschinentechnik<br />

– vom Brechprozess<br />

bis zur automatischen Verladung –<br />

wurde auch die komplette Elektrik und<br />

Automatisierung der Anlage geliefert.<br />

Dabei wurden sowohl komplexe Anforderungen<br />

bezüglich der Produktqualität<br />

als auch anspruchsvollste Umweltauflagen<br />

erfüllt. Der Prozess erlaubt<br />

die Herstellung verschiedenster Endprodukte,<br />

die sowohl den französischen<br />

als auch den Schweizer Normen<br />

gerecht werden. Der Standort der Anlage<br />

unmittelbar oberhalb des Ortes<br />

erforderte zudem die Einhaltung besonders<br />

strenger Emissionsgrenzwerte,<br />

um Akzeptanz im Umfeld zu erreichen.<br />

All das wurde berücksichtigt und<br />

so ist es gemeinsam mit dem Auftraggeber<br />

gelungen, ein nachhaltiges und<br />

höchst effizientes Schotterwerk zu<br />

errichten – mit minimalen Auswirkungen<br />

auf Natur und Umwelt.<br />

Beispiel für nachhaltige<br />

Projektentwicklung<br />

Im Rahmen des Auftrags errichtete<br />

Thyssenkrupp für Rossetto ein besonders<br />

immissionsgeschütztes, neues<br />

Kalkstein-Schotterwerk für eine Jahresproduktion<br />

von 400.000 t. Bis in die<br />

1970er-Jahre hinein hatte der Familienbetrieb<br />

Rossetto auf dem hierfür vorgesehenen<br />

Gelände Flusskies gewonnen.<br />

Für den Bau der neuen Anlage waren<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

39<br />

deshalb zunächst umfangreiche Aufschüttungen<br />

notwendig, um ein Plateau<br />

mit rund 30.000 m² Fläche zu schaffen,<br />

auf dem die insgesamt sechs Gebäude<br />

des Schotterwerks Platz finden konnten.<br />

Die neue Anlage oberhalb des Ortes<br />

Les-Fauges-La-Chounaz wurde an der<br />

Bergflanke des Mont du Don errichtet.<br />

Diese exponierte Lage verlangte nach<br />

einer Begrenzung der Schallemissionen<br />

auf maximal 70 dB. Darüber hinaus stellten<br />

die extremen Wetterbedingungen<br />

der Alpen eine weitere Herausforderung<br />

dar. Ziel war es, den Betrieb auch bei<br />

Temperaturen bis minus 10 ˚C sicherzustellen.<br />

So kann das Werk in mindestens<br />

zehn von zwölf Jahresmonaten betrieben<br />

werden.<br />

Um die Emissionen auf ein Minimum<br />

zu beschränken und den Wetterbedingungen<br />

standzuhalten, wurde die insgesamt<br />

aus drei Brechstufen bestehende<br />

Anlage komplett eingehaust.<br />

Sogar der Bereich um den Bunker der<br />

Primärbrechanlage wurde so gestaltet,<br />

dass dank einer doppelwandigen,<br />

schallschluckenden Gebäudekonstruktion<br />

kaum Geräusche vom Abladeprozess<br />

der Muldenkipper sowie von<br />

der anschließenden primären Brechstufe<br />

nach außen dringen. Eine installierte<br />

Absaug- und Filteranlage stellt<br />

sicher, dass weder von der Beschickung<br />

noch von den folgenden Brechstufen<br />

Staubemissionen nach außen<br />

austreten. An kritischen Stellen wird<br />

zusätzlich Wasser vernebelt, um den<br />

entstehenden Staub niederzuschlagen.<br />

Präzision bei Gewinnung<br />

und Aufbereitung<br />

Neben den umwelttechnischen Aspekten<br />

galt es weitere komplexe Anforderungen<br />

hinsichtlich des Brechprozesses<br />

und der zu erreichenden Kornqualität zu<br />

erfüllen. Aufgrund der Nähe des Werks<br />

zur Schweizer Grenze sollten neben den<br />

französischen Normen auch die in der<br />

Schweiz geforderten Qualitäten abgedeckt<br />

werden.<br />

Gewonnen wird der Kalkstein in zwei<br />

Steinbrüchen mit ähnlichen Eigenschaften.<br />

Beide Lagerstätten liegen direkt<br />

an der Südflanke des Mont du Don.<br />

Im Steinbruch Quevets-Nord wird<br />

heute durch Sprengung ein Haufwerk<br />

0/700 mm gewonnen. Der Steinbruch ist<br />

über eine 600 m lange Fahrstrecke direkt<br />

mit der Aufbereitungsanlage verbunden.<br />

Hier wurden besondere Maßnahmen<br />

zum Schutz der Anwohner, zum Beispiel<br />

vor Steinschlag, getroffen. Mit Hilfe eines<br />

Baggers werden drei Muldenkipper beladen,<br />

die das Material zur Vorbrechanlage<br />

transportieren. Der zweite Steinbruch<br />

La Tour liegt etwa 10 km entfernt.<br />

Das Rohmaterial von dort wird auf<br />

44-t-Lkw zur Aufbereitungsanlage transportiert.<br />

Sobald ein Fahrzeug zum Entladen<br />

in das Gebäude der Vorbrechanlage<br />

fährt, startet die Staubabsaugung automatisch.<br />

Das Haufwerk wird in den<br />

Bunker mit einem Volumen von 60 m³<br />

abgekippt und von dort mit Hilfe eines<br />

hydraulischen Schubwagens über ein<br />

Grizzly-Sieb SKA 123/1 zur ersten<br />

Brechstufe gefördert. Auf diesem Weg<br />

wird die Fraktion < 120 mm weitgehend<br />

durch das Sieb abgeschieden. Der<br />

Thyssenkrupp-Backenbrecher EB<br />

VORZERKLEINERUNG:<br />

Backenbrecher EB 12-10 für<br />

die primäre Brechstufe.<br />

VORRATSHALTUNG: Der<br />

Zwischenbunker mit einem<br />

Volumen von 15.000 m³.<br />

12-10 ist als Vorbrecher für die erste<br />

Brechstufe auf einen Durchsatz von<br />

450 t/h bei einer Produktgröße von<br />

0/250 mm ausgelegt. Nachdem ein anschließendes<br />

Kreisschwingsieb CK<br />

603 die Feinfraktion 0/15 mm als unerwünschten<br />

Anteil aus dem Materialstrom<br />

ausschleust, wird der Siebüberlauf<br />

in einem Zwischenbunker mit<br />

einem Volumen von über 15.000 m³<br />

gepuffert, von wo aus er die vorgesehenen<br />

weiteren Prozessschritte absolviert:<br />

Über zwei Schwingförderrinnen<br />

wird ein konstanter Materialstrom von<br />

250 t/h abgezogen und zur Sekundär-<br />

Brechstufe geleitet. Dieses wird durch<br />

einen Kegelbrecher Kubria G 110 repräsentiert,<br />

der das Material zu 95 %<br />

auf eine Größe von < 80 mm zerkleinert.<br />

Das nachfolgende Sieb CK 803<br />

klassiert in die Korngrößen 0/6, 6/20,<br />

20/40 und > 40 mm. Je nach gewünschtem<br />

Endprodukt können die Fraktionen<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


40<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

KÖNNER IN DER MITTE: Ein Kubria G110<br />

deckt die sekundäre Brechstufe ab.<br />

KLASSIERUNG: Siebe wie das CK 1203<br />

trennen in verschiedene Fraktionen.<br />

www.thyssenkrupp-industrialsolutions.com<br />

www.thyssenkrupp-brecher.de<br />

WÜRFEL ALS KORN-VORBILD: Der Multirok MR 9 veredelt in der tertiären Brechstufe.<br />

NALTEC ®<br />

NALTEC ®<br />

Geruchsbekämpfung<br />

Befeuchtung/Verkrustung<br />

Geruchsbekämpfung<br />

Befeuchtung/Verkrustung<br />

MATAKT ®<br />

Luftkanonen<br />

MATAKT ®<br />

Luftkanonen<br />

NALTEC ®<br />

NALTEC ®<br />

Staubbekämpfung<br />

Staubbekämpfung<br />

Kühlung/Luftreinigung<br />

Kühlung/Luftreinigung<br />

FLAER ®<br />

FLAER ®<br />

Förderbandabstreifer<br />

Förderbandabstreifer<br />

über verstellbare Klappen gemischt<br />

oder auch zusammen mit dem Überkorn<br />

zu einer tertiären Brechstufe geleitet<br />

werden.<br />

Ein weiterer Kegelbrecher des Typs<br />

F/M sorgt für ein kubisches Korn und<br />

garantiert somit die hohen Anforderungen<br />

an das Endprodukt. Zwei nachgeschaltete<br />

Siebe CK 1203 und CK 1202<br />

trennen den Materialstrom weiter in<br />

sechs verschiedene Fraktionen (0/4, 4/6,<br />

6/10, 10/14 und 14/20 mm) auf.<br />

Das Überkorn 20/40 mm sowie die<br />

Fraktionen 14/20 mm und 10/14 mm können<br />

bei Bedarf mit einem Vertikalprallbrecher<br />

Multirok MR 9 (siehe Artikel<br />

Seite 41) weiter zerkleinert, kubiziert und<br />

erneut abgesiebt werden. Die erzeugten<br />

Zielkörnungen werden in Silos und auf<br />

Halden gelagert. Aus den Silos können<br />

je nach Nachfrage verschiedene Produktklassen<br />

automatisch gemischt, abgezogen<br />

und der Lkw-Verladung zugeführt<br />

werden.<br />

Alles in allem ist die beschriebene<br />

nachhaltige Lösung für die Schotterindustrie<br />

beispielgebend dafür, wie sich<br />

scheinbar widersprüchliche Interessen<br />

am Ende doch zusammenführen lassen.<br />

B+W Gesellschaft B+W Gesellschaft für Innovative für Innovative Produkte mbH Produkte mbH<br />

Boschstraße Boschstraße 12a • D-46244 12a Bottrop • D-46244 Bottrop<br />

<br />

E-Mail: info@buwip.de E-Mail: info@buwip.de • Internet: www.buwip.de • Internet: www.buwip.de<br />

<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

41<br />

EIN WORT ZUM MULTIROK<br />

Mit Flexibilität und Bedienkomfort zu<br />

hochwertigem Splitt und Sand<br />

Vertreter der Vertikalprallbrecher-Linie<br />

Multirok von Thyssenkrupp kommen in der<br />

dritten und vierten Brechstufe zur Splittund<br />

Sandproduktion zum Einsatz und eignen<br />

sich dabei optimal für mittelhartes und<br />

hartes Gestein. Darüber hinaus sind sie<br />

flexibel in stationären, semimobilen sowie<br />

mobilen Anlagen einsetzbar. Brecher der<br />

Multirok-Serie werden in jeweils zwei Ausstattungsvarianten<br />

für die Seitenwände<br />

und die Rotoren angeboten. So lassen sich<br />

an den Seitenwänden entweder Ambosse<br />

oder ein Materialbett installieren. Beim<br />

Rotor kann zwischen einer geschlossenen<br />

und einer offenen Ausführung gewählt<br />

werden. Die optimale Auslegung orientiert<br />

sich am Brechgut und an den spezifischen<br />

Erfordernissen des Betreibers. Sollten sich<br />

die Einsatzbedingungen ändern, besteht<br />

die attraktive Möglichkeit, nachträglich<br />

den Amboss-Ring und das Materialbett<br />

oder den offenen und den geschlossenen<br />

Rotor gegeneinander auszutauschen. Drei<br />

Baugrößen adressieren zudem unterschiedliche<br />

Kapazitätswünsche. So ist der<br />

Multirok 7 für Durchsätze bis zu 200 t/h,<br />

der Multirok 9 für bis zu 300 t/h (siehe auch<br />

vorherigen Bericht) und der Multirok 9 Duo<br />

mit zwei Antriebsmotoren für bis zu 400 t/h<br />

ausgelegt.<br />

Die Produktkorngröße ist vor allem<br />

von der Geschwindigkeit des Rotors abhängig.<br />

Prinzipiell gilt: Je höher die Rotorgeschwindigkeit,<br />

desto feiner das<br />

Produkt. So ergibt sich für Kalkstein bei<br />

einer Aufgabegröße von 8 bis 25 mm bei<br />

einer Rotorgeschwindigkeit von 55 m/s<br />

ein Produkt p80 ≤ ca. 9,5 mm. Wird beim<br />

gleichen Aufgabematerial die Rotorgeschwindigkeit<br />

auf 66 m/s erhöht, so<br />

reduziert sich das Produkt auf p80 ≤ ca.<br />

6 mm. Um die Drehzahl des Rotors<br />

stufenlos zu regeln und einen Flexibilitätsgewinn<br />

zu erreichen, lässt sich der<br />

Antrieb optional mit einem Frequenzumrichter<br />

ausstatten.<br />

Für die optimale Wartung wurden die für<br />

ihre Robustheit und lange Standzeiten bekannten<br />

Vertikalprallbrecher Multirok so<br />

konzipiert, dass wichtige Komponenten<br />

leicht zugänglich sind. Prallelemente und<br />

Bodenplatten am Rotor sowie die Ambosse<br />

am Amboss-Ring können über einen hydraulisch<br />

zu öffnenden Gehäusedeckel jederzeit<br />

einfach erreicht und ausgetauscht<br />

werden. Alle Verschleißteile werden darüber<br />

hinaus aus hochverschleißfesten Werkstoffen<br />

gefertigt. Dem Verschleiß entgegen<br />

wirkt an anderer Stelle außerdem eine automatische<br />

Schmiereinheit für die Rollenlager<br />

der Antriebswelle.<br />

www.thyssenkrupp-brecher.de<br />

SEHR VARIABEL: Die vier Ausstattungsmöglichkeiten des speziellen Vertikalprallbrechers<br />

können mit wechselnden Betriebsbedingungen immer wieder angepasst werden.<br />

GARANT FÜR KUBIZITÄT: Multirok-Vertikalprallbrecher<br />

bieten eine hohe Flexibilität durch unterschiedliche<br />

Konfigurationen: Austauschbares<br />

Prallelement (1) und austauschbare Bodenplatte<br />

(2) im offenen Rotor (oben) und austauschbare<br />

Ambosse am Amboss-Ring (unten).<br />

PRODUKTKORNKURVEN FÜR KALKSTEINKÖRNUNG in Abhängigkeit von der Rotorgeschwindigkeit.<br />

Fotos und Grafiken: Thyssenkrupp<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


42<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

ERFOLGSBILANZ<br />

Störungsfreier Betrieb über<br />

<strong>18</strong> Jahre hinweg<br />

Rotorbrecher der Marke Vortex sind<br />

für ihre Dauerhaftigkeit, Zuverlässigkeit<br />

und die hohe Qualität der<br />

erzeugten Produkte bekannt. All<br />

diese Qualitäten halten auch im weiter<br />

gefassten Rückblick einer Bewertung<br />

stand. Festgestellt wurde<br />

das kürzlich erst wieder am Beispiel<br />

eines Vortex-Rotorbrechers der<br />

Serie 11. Dieser Brecher ist seit <strong>18</strong><br />

Jahren in der Kalksteinaufbereitung<br />

im Einsatz, um Aufgabegut von 400<br />

bis 500 mm Diagonalmaß auf eine<br />

Körnung 0/32 zu zerkleinern. Der<br />

lang gediente Brecher hatte zum<br />

Zeitpunkt der Besichtigung bereits<br />

75.600 Bh absolviert, was etwa<br />

4200 Bh pro Jahr entspricht, und in<br />

dieser Zeit sage und schreibe über<br />

8,5 Mio. t Material zerkleinert. Da<br />

jeder gewonnene Stein zuerst durch<br />

den Vortex-Rotorbrecher vorzerkleinert<br />

werden muss, bevor er dem<br />

nachfolgenden Verarbeitungsprozess<br />

zugeführt werden kann, ist<br />

dessen Zuverlässigkeit unerlässlich.<br />

Ein Ausfall der Zerkleinerung würde<br />

einen kompletten Produktionsstillstand<br />

nach sich ziehen. Der robuste<br />

Vortex-Rotorbrecher hat in diesem<br />

Fall wie auch in vielen weiteren umfänglich<br />

bewiesen, dass er die richtige<br />

Wahl für entscheidende Schlüsselpositionen<br />

ist.<br />

Während seiner gesamten <strong>18</strong>-jährigen<br />

Einsatzzeit wurden lediglich einige<br />

Verschleißteile routinemäßig getauscht,<br />

während Rotor, Lagerung,<br />

Wellen und Gehäuse noch immer in<br />

der Originalausführung im Einsatz<br />

sind.<br />

Die Marke verdankt ihren Erfolg<br />

der außerordentlichen Effizienz und<br />

der enormen Flexibilität gegenüber<br />

Aufgabematerial und Endgut. So eignen<br />

sich Vortex-Rotorbrecher für<br />

sämtliche mineralischen Rohstoffe<br />

unterschiedlichster Härtegrade. Auf<br />

der Internetseite des Herstellers werden<br />

verschiedenste Einsatzfälle exemplarisch<br />

vorgestellt. Sie lassen<br />

Rückschlüsse darüber zu, wie breit<br />

das Anwendungsspektrum der speziellen<br />

Brecher reicht.<br />

www.vortex.at<br />

EFFIZIENZWUNDER: Ein Vortex-Rotorbrecher der Serie 11, seit <strong>18</strong> Jahren in der<br />

Kalksteinaufbereitung im Einsatz, steht exemplarisch für die besondere Technologie,<br />

die sich bei allen Gesteinsrohstoffen bewährt. Foto: Vortex<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

43<br />

Industrial Solutions für die Schotter- und Bergbauindustrie<br />

Backenbrecher:<br />

Erste Wahl für die Primärzerkleinerung<br />

Der Backenbrecher von thyssenkrupp steht seit vielen Jahren für optimale Zerkleinerung unter<br />

härtesten Einsatzbedingungen, höchste Zuverlässigkeit und erstklassige Produktqualität.<br />

Er bewährt sich in der Schotterindustrie bei der Primärzerkleinerung von Granit, Basalt und anderen<br />

Hartgesteinen; darüber hinaus wird er erfolgreich in der Erz- und Zementindustrie eingesetzt.<br />

Profitieren Sie jetzt von der ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit unserer Standard-Backenbrecher<br />

bei deutlich reduzierten Lieferzeiten!<br />

Mehr Informationen für Sie: www.thyssenkrupp-brecher.de<br />

Kontakt: smb.tkis-rt@thyssenkrupp.com<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


44<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

Schweizer Präzisionsarbeit:<br />

Feinbrechen im Steinbruch<br />

IDYLLISCHE LAGE: Steinbruch Zingel am Lauerzersee.<br />

Der Steinbruch Zingel am Lauerzersee bei Schwyz wird seit 40 Jahren von<br />

der Kibag Kies Seewen AG betrieben. Insgesamt hat die Gesteinsgewinnung<br />

am Standort eine noch längere Tradition von über einem Jahrhundert.<br />

Der Steinbruch Zingel deckt mit einem<br />

jährlichen Gewinnungsvolumen von<br />

knapp 300.000 t ein Zehntel des nationalen<br />

Bedarfs an hochwertigen Gesteinskörnungen.<br />

Damit übernimmt er eine<br />

wichtige Versorgungsrolle für die regionale<br />

Bauwirtschaft und den Bedarf der<br />

Schweizerischen Bundesbahnen SBB.<br />

Der Steinbruch verfügt in der jetzigen<br />

Phase noch über genehmigte Rohstoffreserven<br />

für etwa 13 Jahre. Gewonnen<br />

wird ein gering abrasiver, dennoch recht<br />

harter helvetischer Kieselkalk (Crushability-Index<br />

von 20), der in jeder Hinsicht<br />

hohe Anforderungen an die Aufbereitungstechnik<br />

stellt. Die Drossard Sales &<br />

Service GmbH hat vor Kurzem einen<br />

Metso-Prallbrecher vom Typ NP1110 im<br />

Steinbruch installiert, der die Produktivität<br />

erhöht und sämtliche Anforderungen<br />

erfüllt bzw. übertroffen hat.<br />

Eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Metso-Händler Drossard und dem<br />

Management des Kies- und Betonwerks<br />

besteht bereits seit sieben Jahren. Gemeinsam<br />

arbeiten sie seither an der Optimierung<br />

der Prozessabläufe im Werk.<br />

Schon der Vorbrecher, der vor sechs<br />

Jahren von Drossard im Zuge der Erschließung<br />

des neuen Gewinnungsgebietes<br />

im Steinbruch installiert wurde,<br />

war das Resultat einer vorangegangenen<br />

zweijährigen Evaluierungsphase. Zu<br />

dieser Zeit kam gerade die neue C120er-<br />

Backenbrecherserie von Metso auf den<br />

Markt, die sich bei Zingel ideal einfügte.<br />

Damals hatte man sich vor allem aufgrund<br />

der überzeugenden Maschinendynamik<br />

der Performance für den neuen<br />

stationären Backenbrecher entschieden,<br />

was sich bis heute für den Betreiber<br />

ausgezahlt hat. Der stationäre Backenbrecher<br />

C120 trägt nicht nur zur Erhöhung<br />

der Produktivität bei Zingel bei,<br />

sondern verblüfft auch durch seinen<br />

weitgehend vibrationsfreien Brechbetrieb,<br />

der sich als äußerst schonend für<br />

den Stahlbau erweist.<br />

Anfang 2017 investierte die Kibag erneut<br />

in eine Metso-Einheit – den Prallbrecher<br />

NP1110 als Nachbrecher für<br />

feinste Körnungen (Aufgabematerial<br />

0/16 mm), wobei die feinjustierbare automatisierte<br />

Steuerung der Maschine für<br />

eine konstant gleichbleibende Produktqualität<br />

sorgt. Je nach Durchsatz,<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

45<br />

WERKMEISTER KONRAD SCHORNO in der<br />

Leitstelle mit den Überwachungsmonitoren.<br />

DRITTE BRECHSTUFE: Arbeitsbereich<br />

des NP1110 im Aufbereitungs bunker.<br />

AUFSTIEG ZUR KAVERNE mit der Vorbrechanlage<br />

für den ersten Aufbereitungsschritt.<br />

Mahlbahnpositionen und Drehzahl lässt<br />

sich darüber im fortlaufenden Verarbeitungsprozess<br />

eine optimale Kornform<br />

erzielen.<br />

Wissen schafft Vorsprung<br />

Da der Schweizer Metso-Händler Josef<br />

Drossard die Anlage im Steinbruch Zingel<br />

sowie die damit zusammenhängenden<br />

technischen Voraussetzungen und<br />

Anforderungen gut kannte und sich bereits<br />

der Einsatz des stationären Vorbrechers<br />

bewährt hat, erhielt er den Zuschlag<br />

für den neuen NP1110.<br />

Eine der Hauptforderungen des Betreibers<br />

bestand darin, den Sandanteil<br />

der Produktion über den neuen Brecher<br />

signifikant zu erhöhen und zu optimieren,<br />

was sich über die flexiblen<br />

Steuerungsmöglichkeiten des NP1110<br />

sehr gut realisieren lässt. Vor der An-<br />

schaffung wurden sorgfältige Gesteinsanalysen<br />

durchgeführt, deren Werte in<br />

die aktuelle Metso-Brechsimulationssoftware<br />

Bruno mit einflossen. Die prognostizierten<br />

Ergebnisse waren nicht<br />

nur vielversprechend, sondern bestätigten<br />

sich auch nach dem endgültigen<br />

Einbau der Maschine, denn nach der<br />

Inbetriebnahme stellte sich heraus,<br />

dass diese zu 99 % mit den vorhergesagten<br />

Simulationsergebnissen übereinstimmten.<br />

„Mit dieser Anlage konnten wir auf<br />

Anhieb hochqualitative Produkte herstellen.<br />

Neben der gewohnten Servicefreundlichkeit<br />

von Josef Drossard haben<br />

uns auch die hohen Standzeiten der<br />

Chromkeramik-Schlagleisten im neuen<br />

Metso-Brecher überzeugt. Die Wartungsintervalle<br />

liegen erfreulich weit<br />

auseinander“, so Werkstattleiter Kaspar<br />

Herger.<br />

Durch die langen Mahlbahnen und die<br />

höhere Verweildauer des Materials ist<br />

die interpartikuläre Zerkleinerung im<br />

Nachbrecher von Metso weitaus höher<br />

als beim Vorgänger. Sowohl beide Mahlbahnen<br />

als auch der Brechspalt lassen<br />

sich automatisch kalibrieren, was in der<br />

Regel lediglich einmal am Tag über die<br />

Steuerung geschieht.<br />

Der Steinbruch profitiert mit dem<br />

neuen NP1110 zusätzlich vom höheren<br />

Zerkleinerungsgrad. Dass sich die Geschwindigkeit<br />

des Brechers flexibel<br />

steuern lässt, ist dem eingebauten Frequenzumformer,<br />

der eine große Drehzahlspanne<br />

abdeckt, zu verdanken.<br />

Vorgesehen ist außerdem die Investition<br />

in einen weiteren Brecher, um die<br />

Produktion der zweiten Brechstufe auszuweiten.<br />

Die Kapazitäten des Werks<br />

wurden seitens Drossard bereits durch<br />

entsprechende Maschinentechnik maxi-<br />

S<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


46<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

KONTROLLIERTE GRÖSSE: Der bereits 2012 eingebaute Backenbrecher C120 mit einem Gesamtgewicht von 40 t wurde aufgrund<br />

der steilen Lage in Einzelteilen angeliefert und erst am endgültigen Standort zusammengebaut. Fotos: Metso/spruchreif<br />

miert, ohne die fördertechnischen Gegebenheiten<br />

vor Ort zu verändern.<br />

Ab einem bestimmten Punkt jedoch<br />

sind Produktivitätserweiterungen an die<br />

Notwendigkeit gekoppelt, etwaige Flaschenhälse<br />

bei fördertechnischen Anlagen,<br />

Silokapazitäten oder Haldenplätzen<br />

zu beseitigen. Im Falle von Zingel müsste<br />

die 400 m lange Bandanlage umgerüstet<br />

werden, was derzeit jedoch den Rahmen<br />

sprengt und unternehmerisch auch in absehbarer<br />

Zeit nicht vorgesehen ist.<br />

Erfolgsprinzip Passgenauigkeit<br />

Bei einem so etablierten Werk wie Zingel<br />

ist es immer eine anspruchsvolle Aufgabe,<br />

neue Maschinen auszuwählen, die<br />

nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern<br />

sich auch genau in den Aufbereitungsprozess<br />

einfügen. Dabei steht es<br />

außer Frage, dass die spezifischen Anforderungen<br />

an Kornverteilung und<br />

Kornform bei neuen Brechern zu berücksichtigen<br />

sind.<br />

Künftig ist im Bereich des mittleren<br />

Feinbrechens auch der Austausch einer<br />

Prallmühle durch einen Kegelbrecher für<br />

das Aufgabematerial 16/40 vorgesehen.<br />

Dafür kommt der GP 220 von Metso in<br />

Betracht, der eine alte Maschine ersetzen<br />

und die Qualität der Kornform verbessern<br />

soll.<br />

Im Zusammenspiel des GP 220 mit<br />

dem neuen NP1110-Prallbrecher lässt<br />

sich künftig auch jederzeit der Anteil der<br />

Sandproduktion weiter erhöhen, was<br />

ganz im Interesse der Betreiber ist. Einer<br />

weiteren Flexibilisierung der Anlage ist<br />

jedenfalls mit diesem Schritt der Weg<br />

geebnet. Ein Teil des Endproduktes aus<br />

dem GP 220 könnte je nach Markt- oder<br />

Depotsituation dann am Ende über den<br />

NP1110 noch zu Sand verarbeitet werden.<br />

„Unsere Produktion hat einen großen<br />

Auftrieb bekommen. Wir produzieren mit<br />

der neuen Anlage höherwertige Sande<br />

und anteilig mehr Fraktionen unserer<br />

Wahl. Auch die Siebkurve ist weitaus<br />

konstanter“, so Werkstattmeister Konrad<br />

Schorno. Der Kornanteil 0/4 mm des Aufgabematerials<br />

(0/16 mm) liegt zunächst<br />

bei 28 % – nach der Aufbereitung durch<br />

die NP1110-Prallmühle jedoch bei 84 %.<br />

Der Bahnschotteranteil (16/63 mm) bildet<br />

mit mehr als 50 % der Gesamtproduktion<br />

das Hauptprodukt des Steinbruchs.<br />

Danach folgen Splitte und<br />

Brechsande als Asphaltzuschlagstoffe<br />

in den üblichen Fraktionen 0/2, 2/4, 4/8,<br />

8/11, 11/16, 16/22 mm.<br />

Der Vorbrecher C120 verarbeitet aktuell<br />

350 t Material pro Stunde. Durch die<br />

Flaschenhalssituation des Landbandes<br />

lassen sich allerdings zurzeit lediglich<br />

170 t/h pro Stunde direkt verarbeiten.<br />

Das restliche Material gelangt durch den<br />

Ausbau der Kaverne in ein Zwischendepot,<br />

um zu einem späteren Zeitpunkt von<br />

dort aus weiter verarbeitet zu werden.<br />

Etwa 80 t der sofort zu verarbeitenden<br />

Menge aus dem Vorbrecher werden<br />

direkt zu Bahnschotter aufbereitet, der<br />

dank eines Gleisanschlusses vom<br />

Standort aus umweltschonend zum Einsatzort<br />

reist. Das ist schon eine Besonderheit,<br />

da die Zugänglichkeit von Steinbrüchen<br />

in der Schweiz in der Regel alles<br />

andere als optimal ist.<br />

„Die Betreiber haben in allen Belangen<br />

und bei allen Ansprüchen an die Brechsituation<br />

dazugewonnen. Es musste bei<br />

keinem der Wünsche ein Kompromiss<br />

gemacht werden“, so Josef Drossard, mit<br />

dem die Kibag ihr Gewinnungs- und Aufbereitungskonzept<br />

über die Jahre hinweg<br />

optimiert hat, um technisch up to date zu<br />

bleiben und dadurch produktiver und flexibler<br />

zu arbeiten.<br />

www.metso.com<br />

www.drossard.ch<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


STANDORTKARTEN<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG 47<br />

Baustoff-Recycling<br />

ONLINE MIT GEOKODIERTEN ADRESSEN<br />

Für PC, Tablet & Smartphone!<br />

Online-Portal mit 1.444 Baustoff-Recycling-<br />

Werken und -Verwaltungen in Deutschland, Map + Routenplaner,<br />

umfangreiche Suchfunktionen.<br />

Daten aktualisiert<br />

im Juni 20<strong>18</strong>.<br />

➜ Umfangreiche Suchfunktionen<br />

ergänzen das System. So kann<br />

nach Firmen und Orten gesucht<br />

werden. Nach Anklicken eines<br />

Werkes ist eine Umkreissuche<br />

problemlos möglich.<br />

➜ Integrierte Routing-Funktionen<br />

erlauben Streckenberechnungen<br />

zwischen Werken oder zwischen<br />

Werken und Baustellen mit Angabe<br />

des Streckenverlaufs.<br />

➜ Einzelne Branchen und Bundesländer<br />

können ein- oder ausgeblendet<br />

werden.<br />

➜ Der Clou: Sie können selbst Karten<br />

erstellen. Über eine Exportfunktion<br />

sind die Daten Ihres frei<br />

gewählten Kartenausschnitts als<br />

Grafik zu exportieren. Ab in eine<br />

Online-Druckerei … und Sie können<br />

Ihre Karte als Posterdruck<br />

verwenden.<br />

Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

… oder PRINT (demnächst erhältlich: Ausgabe 20<strong>18</strong>/2019)<br />

map&market 3.5<br />

45 Rhein-Sieg-Kreis Fläche (km 2 ): 1.154<br />

45/1 HW:<br />

Josef Bohnen<br />

GmbH & Co. KG<br />

Sand-Kies-Erdbewegungen<br />

Kreuzstraße 2<br />

D-53913 Swisttal-Straßfeld<br />

Tel.: 0 22 51/5 15 26<br />

Fax: 0 22 51/24 71<br />

E-Mail: bohnen-kies@t-online.de<br />

www.bohnen-info.de<br />

HW:<br />

Colonia Recycling GmbH<br />

Industriestraße 55<br />

D-50389 Wesseling<br />

Tel.: 0 22 32/41 12 13<br />

Fax: 0 22 32/565958<br />

E-Mail: colonia@molitor.de<br />

www.colonia-recycling.de<br />

45/2 ZW:<br />

Colonia Recycling GmbH<br />

Recyclinganlage<br />

Roistorfer Straße 9<br />

D-53332 Bornheim-Hersel<br />

Tel.: 0 22 22/9 27 36 41<br />

Fax: 0 22 22/9 89 77 40<br />

E-Mail: colonia@molitor.de<br />

www.colonia-recycling.de<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

45/3 HW:<br />

ESKA GmbH<br />

Belgische Allee 50<br />

D-53842 Troisdorf<br />

Tel.: 0 22 41/9 32 67-0<br />

Fax: 0 22 41/9 32 67-26<br />

E-Mail: info@eskagmbh.de<br />

www.eskagmbh.de<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 50<br />

Anlage stationär<br />

Güteüberwachung durch: Erftlabor, Euskirchen<br />

Durchschnittliche Jahresproduktion: 50.000 t<br />

Produkte/Sorten: RCL grob/fein , Sand/Kies/Splitt-Gemische<br />

45/4 ZW:<br />

ESKA GmbH<br />

Im kleinen Feldchen<br />

D-53844 Troisdorf<br />

Tel.: 0 22 41/9 32 67-0<br />

Fax: 0 22 41/9 32 67-26<br />

E-Mail: info@eskagmbh.de<br />

www.eskagmbh.de<br />

Anzahl der Mitarbeiter: 50<br />

Anlage stationär<br />

Güteüberwachung durch: Erftlabor, Euskirchen<br />

Durchschnittliche Jahresproduktion: 50.000 t<br />

Produkte/Sorten: RCL grob/fein, Sand/Kies/<br />

Splitt-Gemische<br />

HW = Hauptwerk, ZW = Zweigwerk Bausto f-Recycling Nordrhein-Westfalen<br />

Ausgabe<br />

2014/2015<br />

20<strong>18</strong>/2019<br />

Bayern<br />

12 Standortkarten<br />

mit 1.444 Baustoff-Recycling-Werken und<br />

-Verwaltungen in Deutschland<br />

Für jeden Stadt- oder Landkreis ist eine Karte mit den jeweiligen Standorten der<br />

Werke und Verwaltungen abgebildet. Die Adresseinträge enthalten Anschrift,<br />

E-Mail-Adresse, Telefon- und Faxnummern der einzelnen Werke. Soweit Angaben<br />

vorliegen, sind zusätzliche Informationen über Produktangebot, Jahresförderung,<br />

Zahl der Mitarbeiter und Zertifizierung aufgeführt.<br />

Am Ende einer jeden Karte finden Sie ein Register in alphabetischer Reihenfolge<br />

der Werke, mit Ortsangabe, Haupt- oder Zweigwerk, Kreis- und Kartennummer.<br />

Die Standortkarten sind je Bundesland erhältlich.<br />

Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

Weitere Infos/Bestellung<br />

5/20<strong>18</strong> unter www.stein-verlagGmbH.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN


48<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

PROZESSOPTIMIERUNG: Im Werk Bischofsheim<br />

sorgt ein Spezialsiebbelag im Unterdeck für ein<br />

besseres Betriebskostenergebnis, längere Wechselintervalle<br />

und stabil qualitätsgerechte Körnungen.<br />

Siebbelag bringt<br />

Mehrwert<br />

in den Prozess<br />

Im Fachbereich der stationären Aufbereitung mineralischer Rohstoffe ist der Name<br />

Sandvik vor allem mit hochkarätiger Brech- und Zerkleinerungstechnik verknüpft.<br />

Weit weniger bekannt ist dagegen das respektable Angebot an Sandvik-Siebbelägen.<br />

Das wird sich absehbar ändern, denn mit zahlreichen positiven Praxisreferenzen<br />

öffnet die Angebotssparte Verschleißschutz und Siebmedien immer neue<br />

Türen bei Anwendern. Ein Beispiel ist der Austausch eines Drahtsiebbelages durch<br />

einen speziellen PU-Spannsiebbelag in einem Steinbruchbetrieb in der Rhön.<br />

Genau 1632 Bh weist der Betriebsstundenzähler<br />

aus, als Selim Sahin, verantwortlich für den Bereich<br />

Screening Media & Wear Protection, Anfang<br />

Oktober 2017 im Werk Bischofsheim der Basalt<br />

AG vorbeischaute, um sich zu vergewissern, ob<br />

sein Versprechen der realen Belastung im Werk<br />

standhält. Im März 2017 wurde hier erstmals in<br />

Deutschland der Spezialsiebbelag WX7000 aus<br />

der Sandvik-eigenen Fertigung im Unterdeck<br />

einer Siebmaschine installiert. Dieser verstopfungsfrei<br />

und effizient arbeitende Spannsiebbelag<br />

aus verschleißresistentem Polyurethan wird<br />

seitdem von den Betreibern aufmerksam beobachtet<br />

und bislang ebenso wie die Siebergebnisse<br />

für sehr gut befunden.<br />

Serviceverständnis weitergedacht<br />

Dass es überhaupt zum Siebmedien-Tausch auf<br />

dieses Produkt kam, hat mit dem bereits bestehenden<br />

langjährigen Kundenkontakt zu tun. Das Werk<br />

wurde bereits bei seinen umfangreichen Moderni-<br />

sierungsarbeiten vor sechs bis sieben<br />

Jahren durch Sandvik umfangreich beraten<br />

und seitdem übernehmen Sandvik-<br />

Kegelbrecher, ein CH660, ein H440 und<br />

ein H3000, die anspruchsvolle Aufbereitung<br />

des vorgebrochenen Basalts in den<br />

Nachbrechstufen.<br />

Während einer der letzten Gespräche<br />

in Vorbereitung auf die Winterreparatur<br />

erfuhr der Spezialist auch von den<br />

komplizierten und schwierigen Siebbelagwechseln<br />

im Unterdeck der Splittabsiebung.<br />

Nach Aufnahme der Produktionsbedingungen<br />

und der geforderten<br />

Parameter schlug er alternativ einen Sandvik-PU-Spannsiebbelag<br />

WX7000 vor.<br />

Was die Betriebsverantwortlichen am<br />

Ende aber überzeugte und schließlich<br />

auch zum Austausch der Siebbeläge<br />

führte, war neben der gebotenen Standzeitgarantie<br />

durch den Hersteller die professionelle<br />

Herangehensweise der Sandvik-Experten.<br />

Denn wenngleich es sich<br />

hier „nur“ um den Austausch eines Siebbelages<br />

im Unterdeck eines lang gedienten<br />

12-m²-Kreisschwingsiebes handelte,<br />

reisten Spezialisten des Sandvik-Screening-Media-Entwicklungsteams<br />

aus<br />

Schweden an. Sie untersuchten die Materialaufgabe<br />

und werteten vorhandene<br />

Siebanalysen aus. Nach gründlichen Recherchen<br />

wurde für das Siebdeck der<br />

Belag WX7000, ausgeführt in überlappender<br />

Längsspannerversion, empfohlen.<br />

Selbst das Lochmuster wurde exakt<br />

definiert, um Siebschatten zu vermeiden<br />

und am Ende eine saubere Zielkörnung<br />

mit möglichst wenig Unterkorn zu erzeugen.<br />

Auf Anhieb überzeugend<br />

Der stellvertretende Betriebsleiter des<br />

Werkes, Burkhard Kunze, zeigt sich<br />

höchst angetan davon, wie einfach sich<br />

der Einbau der flexiblen WX7000-Siebmatten<br />

gestaltet. In der Vergangenheit sei<br />

der Austausch des starren Drahtgewebes<br />

im Unterdeck regelmäßig ein ebenso anstrengender<br />

wie gefährlicher Knochenjob<br />

für die Mitarbeiter gewesen. Verstärkt<br />

wurde die Mitarbeiterbelastung durch die<br />

hohe Wechselintensität. Alle zehn bis<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

49<br />

WX7000<br />

Der Siebbelag in Kurzfassung<br />

Einsatzbereich: Zwischen- und<br />

Endabsiebung<br />

Maximale Aufgabe: 30 mm<br />

Trennschnitt: 2 bis 16 mm<br />

Anwendungsbereich: Trocken<br />

Wasserentzug: Nein<br />

Konstruktion: Gewölbtes Siebdeck<br />

Belagtyp: Gespannt<br />

Werkstoff: Polyurethan (PU)<br />

Lochung: Gestanzte Löcher max.<br />

20 mm<br />

Befestigungsart: Quer- oder<br />

längsgespannt<br />

BEWEIS ANGETRETEN: Der verstopfungsfrei und effizient<br />

arbeitende Spannsiebbelag aus verschleißresistentem Polyurethan<br />

bewährt sich perfekt im Einsatz.<br />

zwölf Wochen stand die Anlage mindestens<br />

für einen halben Tag still, weil der<br />

obligatorische Austausch anstand. Diverse<br />

Umrüstungsversuche auf Harfe oder<br />

Gummi schlugen bereits qualitativ und/<br />

oder verschleißtechnisch fehl. Erst mit<br />

dem WX7000 wird das Ziel – weniger Verschleiß,<br />

lange Wechselzyklen, höchste<br />

Kornqualität – tatsächlich greifbar.<br />

Dieser komfortable Effekt der extremen<br />

Standzeitverlängerung wirkte sich<br />

nach Aussage der Verantwortlichen<br />

bereits im mittleren dreistelligen Betriebsstundenbereich<br />

positiv auf das<br />

Betriebskostenregime aus. Auch der<br />

unmittelbare Nutzwert für den Prozess<br />

ist, wie Michael Hinz, technischer Leiter<br />

der Basalt AG, nach eingehender Prüfung<br />

bestätigt, längst messbar. „Wir erzeugen<br />

mit dem neuen Siebbelag eine<br />

sehr exakte Splittkörnung 2/5 mm. Ausreißer<br />

kommen in der Siebkurve so gut<br />

wie nicht mehr vor. Im Vergleich zur Situation<br />

vorher konnten die Unterkornanteile<br />

von einst im Schnitt 8 % auf nunmehr<br />

nur noch 6 % reduziert und der<br />

Durchsatz um 15 % gesteigert werden.“<br />

„Das heißt von der Produktseite her<br />

gedacht“, ergänzt der Bischofsheimer<br />

Betriebsleiter Michael Deckert, „dass<br />

unser Bestseller 2/5 als beliebter Baustoffzuschlag<br />

in einer deutlich höheren<br />

und vor allem gleichmäßigeren Qualität<br />

angeboten werden kann.“<br />

Kein sichtbarer Verschleiß,<br />

kein Steckkorn<br />

Bei der Begutachtung des Siebbelags<br />

nach reichlich sechs Monaten Einsatz<br />

zeigten die PU-Matten keinerlei Schwächen,<br />

kein Steckkorn oder sichtbare Verschleißansätze.<br />

Selim Sahin erklärt vor<br />

Ort die Konstruktion der WX7000-Siebbeläge.<br />

Sie ist ebenso wie der verschleißresistente<br />

PU-Werkstoff speziell<br />

abgestimmt auf die Feinabsiebung bei<br />

schwierigen Betriebsbedingungen. Die<br />

eingelagerte Stahlseilarmierung minimiert<br />

die mögliche Dehnung und damit<br />

auch die Gefahr des unkontrollierten<br />

Flatterns, garantiert eine sichere Befestigung<br />

und verlängert zudem die Nachstellintervalle.<br />

Die Materialflexibilität verhindert<br />

ein Zusetzen der Löcher, welche<br />

in verschiedensten geometrischen Formen<br />

auf Wunsch genau passend zur<br />

Aufgabenstellung ausgestanzt werden.<br />

Für eine weitere Optimierung des<br />

Siebergebnisses verfügen die Beläge<br />

in dieser Einbausituation über Längsrippen,<br />

welche eine nahezu konstante<br />

Materialbetthöhe über die Breite des<br />

ROLLENROST<br />

» Trennung und Reinigung von stark<br />

verschmutztem Aufgabematerial durch<br />

ständige Bewegung<br />

» Kann nicht verkleben und verstopfen<br />

» Achsenantrieb über starke, im Ölbad<br />

laufende Rollenketten<br />

» Separate Konsole für Antriebseinheit<br />

AUGUST MÜLLER GMBH & CO. KG<br />

Maschinenfabrik | Stahlbau<br />

Hochmaurenstraße 9 | 78628 Rottweil<br />

Tel. +49 (0) 741 2802-0<br />

www.august-mueller.com<br />

VIEL GEFRAGT: Die Splitte 5/8 und 2/5 werden in der letzten<br />

Prozessstufe aus dem Material 0/8 produziert. Fotos: Sandvik<br />

MASCHINEN FÜR DEN STEINBRUCH Kompetenz. Weltweit. August Müller GmbH & Co. KG<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


50<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

Siebbelages erzeugen. Optimale Trennschärfe<br />

und Produktqualität sind das<br />

Ergebnis. Dass der Wechsel-Plan aufgeht,<br />

unterstreicht die statistische Auswertung<br />

der Labordaten. Das Werk produziert<br />

Qualitätsprodukte.<br />

www.sandvik.com<br />

BESTÄTIGUNG: Mit dem WX7000-Belag<br />

wird das versprochene Ziel erreicht.<br />

CHECKTERMIN: Selim Sahin (l.) vor Ort mit Burkhard Kunze, der den Einsatz der WX7000-<br />

Siebmatten ebenso positiv bewertet wie seine Chefs.<br />

A WIRTGEN GROUP COMPANY<br />

BEEINDRUCKEND STARK.<br />

NEU! MOBILER BACKENBRECHER MOBICAT MC 120 Z PRO<br />

MOBICAT MC 120 Z PRO<br />

KRAFTVOLLE PERFORMANCE UND ROBUSTHEIT, GEPAART MIT INTUITIVER BEDIENUNG UND WARTUNGSARMEM BETRIEB.<br />

Als erster Backenbrecher der neuen PRO-Linie verfügt die MOBICAT MC 120 Z PRO über einen beeindruckend starken Brecher und das<br />

größte unabhängige Vorsieb ihrer Klasse – für maximale Leistungen bis 650 t/h! Das neue, intuitive Bedienkonzept SPECTIVE unterstützt<br />

den Benutzer dabei aktiv, für jede Aufgabe schnell und präzise die optimale Einstellung zu finden – ganz einfach per Touchscreen.<br />

Die MOBICAT MC 120 Z PRO: Das intelligente Kraftpaket.<br />

www.kleemann.info<br />

KLEEMANN GESTEINS GmbH PERSPEKTIVEN · Manfred-Wörner-Str. 5/20<strong>18</strong> 160 · D-73037 Göppingen · T: +49 71 61 / 206 0


AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

51<br />

OPTIMALE ABSTIMMUNG<br />

Linear- und Ellipsenschwinger in einem Sieb vereint<br />

Für besondere siebtechnische Herausforderungen<br />

hat Jöst ein Doppelwellensieb<br />

entwickelt, das eine Umstellung<br />

vom Linearschwinger zum<br />

Ellipsenschwinger ermöglicht, um den<br />

Siebvorgang optimal auf das Fördergut<br />

abzustimmen. Im konkreten Projekt<br />

werden ca. 270 t nasser Kies und<br />

Sand mit einer Größe von 0/120 mm<br />

pro Stunde auf das Sieb aufgegeben.<br />

Dabei handelt es sich um abrasives,<br />

scharfkantig gebrochenes und somit<br />

zur Steckkornbildung neigendes Rohmaterial.<br />

Durch die Doppeldeckausführung<br />

ist eine Klassierung in die<br />

Fraktionen 0/4 mm, 4/22 mm und<br />

> 22 mm möglich.<br />

Das Besondere an diesem Sieb ist,<br />

dass es sowohl als Linear- wie auch<br />

als Ellipsenschwinger betrieben werden<br />

kann. Dies wird durch eine elektronische<br />

Regelung in Kombination mit<br />

dem bewährten, oben liegenden Jöst-<br />

Doppelwellenantrieb ermöglicht. Fördergut,<br />

welches zur Steckkornbildung<br />

neigt, wird vorwiegend mit einem Ellipsenschwinger<br />

gesiebt. Um trennscharfe<br />

Siebschnitte zu gewährleisten,<br />

ist die Umschaltung auf einen Linearschwinger<br />

sinnvoll.<br />

Zusätzlich kann das neue System<br />

mit elektronischer Regelung den Wurfwinkel<br />

und die Ausbildung der Ellipse<br />

variabel einstellen. Das Sieb ist somit<br />

auf die jeweiligen siebtechnischen Anforderungen<br />

genauestens einstellbar.<br />

Die Drehzahl und der Schwingwinkel<br />

können ohne Stillsetzen der<br />

Maschine verändert werden. Daraus<br />

resultieren unterschiedliche Transportgeschwindigkeiten<br />

und Beschleunigungen<br />

der beiden Siebdecks. So ist<br />

eine Optimierung während des laufenden<br />

Siebprozesses gegeben.<br />

Bei der Wahl des zu verwendenden<br />

Siebsystems haben Interessenten freie<br />

Hand, sodass alle gängigen Siebbelagsysteme<br />

eingesetzt werden können.<br />

Bei den Antriebseinheiten besteht<br />

die Wahl zwischen öl- und fettgeschmierten<br />

Antrieben.<br />

www.joest.com<br />

ZWEI IN EINER: Die speziell für Gesteinsrohstoffe<br />

von Jöst entwickelte Siebeinheit<br />

kann sowohl als Linear- wie auch als Ellipsenschwinger<br />

betrieben werden. Foto: Jöst<br />

In allen Varianten<br />

Hält den Siebbelag clean<br />

Schützt vor Verschleiß<br />

Umbau auf Planwechselsiebsysteme<br />

Ludwig Krieger GmbH<br />

Am Storrenacker 26<br />

76139 Karlsruhe<br />

Germany<br />

Tel. +49 721 962 42 - 0<br />

Fax +49 721 962 42 - 30<br />

info@kriegersiebe.de<br />

www.kriegersiebe.de<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


52<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

AUSGEREIFTE TECHNIK: Die mobile Klassiersiebanlage<br />

Mobiscreen MS 953 Evo ist flexibel für Naturstein- und<br />

Recyclinganwendungen einsetzbar. Foto und Grafik: Kleemann<br />

Die optimale Nutzung mobiler Siebanlagen<br />

Um ein hochwertiges Endprodukt zu erzielen, gilt es, die eingesetzten<br />

Siebanlagen individuell an die jeweilige Anwendung anzupassen. Dafür<br />

müssen einige Faktoren beachtet werden.<br />

In mehrstufigen mobilen Aufbereitungsprozessen<br />

sind Klassiersiebanlagen<br />

unersetzlich, um exakte Fraktionen zu<br />

erhalten, die sich als genormte Zuschlagsstoffe<br />

in der Asphalt- oder Betonproduktion<br />

eignen. Außerdem können<br />

Klassiersiebanlagen auch solitär<br />

UNTERSCHIEDE bei Maschenform und Beschaffenheit<br />

führen zu jeweils anderen Siebergebnissen. Optimieren<br />

lassen sie sich durch eine gezielte Auswahl je<br />

nach Einsatzspezifikation.<br />

eingesetzt werden, wenn beispielsweise<br />

bei der Asphaltproduktion eine klassierte<br />

Körnung Altasphalt der neuen Asphaltrezeptur<br />

beigemischt werden soll.<br />

Mobile Lösungen können dabei gegenüber<br />

der Stationärtechnik mit Flexibilität<br />

bei gleichzeitig hohen Leistungswerten<br />

punkten. Sie helfen außerdem dabei,<br />

unnötige innerbetriebliche Materialverfrachtungen<br />

zu vermeiden. Je nachdem,<br />

ob eine Zwei- oder Drei-Deck-Siebanlage<br />

eingesetzt wird, werden drei beziehungsweise<br />

vier Fraktionen produziert.<br />

Um einen hohen Durchsatz bei möglichst<br />

geringem Verschleiß zu erzielen,<br />

müssen der Siebbelag, die Siebneigung<br />

und die Schichtdicke richtig gewählt<br />

werden.<br />

Entscheidende Stellgrößen<br />

Für einen effizienten Betrieb der Siebanlage<br />

müssen selbstverständlich die Siebbeläge<br />

zur Anwendung passen. Auch die<br />

Siebneigung ist für das Ergebnis entscheidend.<br />

Je steiler sie ist, desto größer<br />

muss die Siebmasche sein, da das Ma-<br />

terial schneller fällt und kürzere Zeit auf<br />

dem Siebdeck verweilt. Wird eine besonders<br />

gründliche und trennscharfe Klassierung<br />

angestrebt, ist eine geringere<br />

Siebneigung ratsam. Dabei ist zwar der<br />

Durchsatz niedriger, aber das Ergebnis<br />

fällt präziser aus.<br />

Von wesentlicher Bedeutung ist auch<br />

die Schichtdicke auf dem Siebdeck. Ist<br />

die Geschwindigkeit des Aufgabebandes<br />

zu hoch, wächst die Schicht über das<br />

Optimum hinaus an. In diesem Fall wird<br />

grobes Material aufgeschwemmt mit dem<br />

Ergebnis, dass die Absiebung ungenauer<br />

wird und feines Material in den gröberen<br />

Fraktionen verbleiben kann.<br />

Wichtig für einen hohen Durchsatz<br />

und ein exakt klassiertes Endprodukt ist<br />

demnach ein gut organisierter Materialfluss<br />

von Anfang an. Kleemann hat den<br />

Aufgabetrichter seiner Mobiscreen-Evo-<br />

Siebanlagen deshalb so großzügig dimensioniert,<br />

dass eine Beschickung per<br />

Radlader oder vorgeschalteter Brechanlage<br />

möglich ist. Ein mit 1200 mm extrabreites<br />

Aufgabeband transportiert<br />

das Material vom Trichter zum Siebkas-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

53<br />

ten, wo es von einer Prallplatte gleichmäßig auf dem Siebbelag<br />

verteilt wird. Um die Siebanlagen flexibel an verschiedene<br />

Anwendungen anpassen zu können, lässt sich der<br />

Siebwinkel anforderungsgerecht verstellen.<br />

Für die Wahl des richtigen Siebbelags sind ebenfalls verschiedene<br />

Faktoren zu berücksichtigen. Sie betreffen die<br />

Materialart (natürliches Gestein oder Recyclingmaterial)<br />

sowie die Kornform (kubisch oder länglich). Die gewünschte<br />

Endkorngröße fließt in die Bestimmung der Siebmaschengrößen<br />

der Siebdecks ein. Bei feuchtem Aufgabematerial gilt<br />

es, Anbackungen zu vermeiden. Je steiler die Siebneigung<br />

gewählt wird, desto größer muss die Sieböffnung im Verhältnis<br />

zum gewünschten Trennschnitt sein. Das Verhältnis Oberdeck<br />

zu Unterdeck darf nicht größer als 4:1 sein, da ansonsten<br />

nicht gründlich genug klassiert wird und die Anwendung<br />

weniger effizient ist. Zudem nimmt der Verschleiß zu.<br />

Die Qualität der Siebbeläge ist entscheidend für das Siebresultat.<br />

Als praxiserprobte Faustregel gilt: Je hochwertiger<br />

der Belag, desto genauer der Trennschnitt. Deshalb setzt<br />

Kleemann auf Siebbeläge, die hohen Anforderungen an Robustheit<br />

und Präzision gerecht werden. Zur Absiebung verschiedener<br />

Fraktionen und Materialien ist es wichtig, auf eine<br />

große Bandbreite an Sieb belägen zurückgreifen zu können.<br />

Die wichtigsten Unterschiede liegen in der Maschenform.<br />

Hier lassen sich die Grundtypen Quadrat – Rechteck – Harfe<br />

unterscheiden sowie die Beschaffenheiten (Stahl – Kunststoff).<br />

Absiebung von feinem Material<br />

Wenn die Maschengröße des Unterdecks zu fein gewählt ist,<br />

kann der Belag zukleben, da das feine Material anbackt. Je<br />

feiner die gewählte Drahtstärke ist, umso weniger Anbackungen<br />

entstehen und umso höher ist der Durchsatz. Dafür ist<br />

jedoch der Verschleiß höher. Bei dickerer Drahtstärke passiert<br />

das Gegenteil: mehr Anbackungen und weniger Durchsatz.<br />

Der Siebbelag ist in diesem Fall robuster.<br />

Kunststoff-Siebbeläge sind sehr gut für Feinmaterial und<br />

feuchtes Material geeignet, da die Beläge stärker vibrieren<br />

und dadurch Anbackungen vermieden werden. Allerdings ist<br />

bei diesen Belägen in der Regel der Trennschnitt nicht so<br />

scharf wie bei Stahl-Siebbelägen. Im Einzelfall kann es außerdem<br />

sinnvoll sein, das obere Deck grobmaschiger zu<br />

wählen, damit das Unterdeck von dem groben Siebdurchgang<br />

freigeklopft wird.<br />

Bei Anlagen, die Tausende Tonnen Gestein in einer Arbeitsschicht<br />

klassieren können, hat das Thema Wartung<br />

eine besondere Bedeutung. Um sie zu vereinfachen, wurden<br />

die Mobiscreen-Evo-Modelle mit einem großzügigen<br />

Motorraum für Inspektionen ausgestattet. Weitere Servicekomponenten<br />

sind über die umlaufende Arbeitsbühne mit<br />

Geländern schnell erreichbar. Durch den guten Zugang zu<br />

den Siebdecks ist auch der Siebbelagswechsel für Anwender<br />

einfacher geworden. So kann zum Beispiel das Feinkornband<br />

abgesenkt werden, um den Zugang zum unteren<br />

Siebbelag zu erleichtern. Schnelle Siebbelagswechsel und<br />

die intuitive Bedienbarkeit der Evo-Siebanlagen machen am<br />

Ende auch die flexible Anpassung an neue Anwendungen<br />

einfach.<br />

www.kleemann.info<br />

Starke Anbaugeräte für<br />

jeden Einsatz<br />

• Reißlöffel<br />

• Abbruchgreifer<br />

• Hochkippschaufel<br />

• Sortierlöffel uvm.<br />

Kraftvoll dank Borox<br />

Hart dank HARDOX®<br />

Ausdauernd dank ESCO®<br />

Baumaschinenzubehör<br />

made by HS Schoch<br />

Tel. 07363 9609 6<br />

Tel. 034923 700 0<br />

www.hs-schoch.de<br />

HS-Schoch GmbH & Co KG, Baumaschinenzubehör,<br />

Am Mühlweg 4, 73466 Lauchheim<br />

Cobbelsdorfer Hauptstr. 10, 06869 Coswig/Anh.-Cobbelsdorf<br />

bsg GmbH, Baumaschinenzubehör,<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />

Am Königholz 5, 85411 Eglhausen


54<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

Flexible Reinigung an den Anfang gestellt<br />

REINIGUNGSRIESE: Ein raupenmobiler Rollenrost<br />

FlexRoRo 12-4-24 säubert 1000 t Kalkstein pro<br />

Stunde. Sauberes Kalkgestein bis 1200 mm<br />

Größe und abgereinigtes Feingut werden sauber<br />

getrennt vorn und hinten ausgetragen. Für Nachschub<br />

in der gewünschten Größenordnung sorgt<br />

ein 400-t-Elektro-Großbagger.<br />

Gut 14 Jahre ist es nun her, dass die erste raupenmobile Spezial-Siebmaschine<br />

des Typs FlexRoRo ausgeliefert wurde. Seitdem ging die Entwicklung<br />

voran. Gefertigt wurden und werden die flexiblen Rollenrostanlagen in verschiedenen<br />

Versionen und immer in anwendungsspezifischer Auslegung.<br />

Schon die Premierenmaschine hatte ihre<br />

Besonderheiten: Mehrere in vier Stufen<br />

hintereinander geschaltete Rollenroste<br />

werden elektrisch angesteuert und sind so<br />

platziert, dass stark verschmutztes, erdig<br />

durchsetztes Gesteins-Rohmaterial eines<br />

kroatischen Kunden direkt an der Wand<br />

auf effektive Weise gereinigt wird. Rohstoffe,<br />

die sonst kaum nutzbar gewesen<br />

wären, können nun ganz im Sinne hoher<br />

Ressourceneffizienz für die Weiterverarbeitung<br />

vorbereitet werden. Mit der Rollenrost-Abreinigung<br />

direkt am Gewinnungsstandort<br />

kann der nicht nutzbare<br />

Anteil vor Ort verbleiben und später für<br />

Füll- oder Abdeckzwecke genutzt werden.<br />

Die erst vor Kurzem ausgelieferte und<br />

erfolgreich in Betrieb genommene, laut<br />

Hersteller weltweit größte raupenmobile<br />

Rollenrostanlage zeigt eindrucksvoll,<br />

welche Dimensionen sich inzwischen erreichen<br />

lassen. Dem Betreiber wurde mit<br />

dem Einsatz einer FlexRoRo 12-4-24<br />

(1200 mm Aufgabegut, vier Roststufen,<br />

24 Wellen) ein Durchsatz von garantierten<br />

1000 t/h zugesichert. Im Einsatz überbot<br />

die Anlage diese Zielmarke mit bis zu<br />

1400 t/h deutlich. Geht man davon aus,<br />

dass ein Schüttgutwaggon etwa 64 t<br />

fasst, entspricht die Stundenkapazität<br />

der Menge, die einen Güterzug mit 22<br />

Waggons füllt! Der zufriedene Betreiber<br />

setzt die Anlage im größten Kalksteinbruch<br />

der russischen Föderation ein. Dort<br />

werden jährlich 14 Mio. t Kalkstein gewonnen.<br />

Durch den Einsatz der deutschen<br />

Rollenrostanlage mit Auslegung<br />

auf die spezifische Einsatzsituation soll<br />

sich gegenüber früher ein Einsparpotenzial<br />

von etwa 600.000 Euro im Jahr allein<br />

schon bei den Transportkosten ergeben.<br />

Hinzu kommt eine Qualitätsverbesserung<br />

durch den hohen Reinigungsgrad vor<br />

dem eigentlichen Aufbereitungsprozess,<br />

die sich positiv auf die hergestellten Gesteinsprodukte<br />

auswirkt.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

55<br />

SIEBANLAGEN-BRECHANLAGEN<br />

TEAMWORK: Ein FlexRoRo 8-4-24 arbeitet<br />

mit weiteren raupenmobilen Aufbereitungsanlagen.<br />

Grobkorn übergibt er direkt auf die<br />

Brech- und Feinkorn auf die Siebanlage.<br />

HALDENPROFI: Mit <strong>18</strong>0° stufenlos<br />

schwenkbarem Haldenband wird die Rollenrostanlage<br />

nochmals flexibler.<br />

Fotos: Schmidt-Posch Mining<br />

VERKAUF<br />

Über solch eine Investition entscheidet<br />

ganz sicher niemand zwischen Tür<br />

und Angel, deshalb ging dem Zuschlag<br />

eine fast vierjährige gründliche Prüfung<br />

voraus, die zugunsten des deutschen<br />

Fabrikats der Schmidt-Posch Mining<br />

GmbH ausfiel. Der Göppinger Spezialist<br />

hatte sowohl überzeugende internationale<br />

Referenzen wie auch langjährige<br />

Erfahrungen im Bau solcher Maschinen<br />

auf seiner Seite und konnte dieser Positivliste<br />

nun nochmals eine Besonderheit<br />

anfügen. Nebenbei, betont der Betreiber,<br />

habe ihn auch die hohe Verarbeitungsqualität<br />

der Spezialanlagen überzeugt.<br />

Weiter war für ihn entscheidend,<br />

dass die Anlage umweltschonend und<br />

kostensparend vollelektrisch mit Netzstrom<br />

arbeiten kann.<br />

Beschickt wird die neue „russische“<br />

FlexRoRo-Anlage über einen ebenfalls<br />

vollelektrisch angetriebenen 400-t-Großbagger<br />

mit einem Schaufelinhalt von<br />

8 m³ als idealem Partner zur Erreichung<br />

der hohen Stundenkapazitäten. Robust<br />

ausgelegt kommt die spezielle Rollenrostanlage<br />

mit Haufwerksgrößen bis<br />

1200 mm Kantenlänge oder 3 t Stückgewicht<br />

klaglos zurecht. Die gereinigten<br />

Kalksteinfraktion von 100/1200 mm<br />

wird anschließend direkt auf 50-m³-<br />

Muldenkipper verladen und zur weiteren<br />

Aufbereitung transportiert, das abgetrennte<br />

Feingut 0/100 mm kann ebenfalls<br />

direkt auf passend dimensionierte Muldenkipper<br />

verladen werden.<br />

Überzeugende Beispiele weltweit<br />

Seit Jahren laufen Maschinen des Herstellers<br />

bereits in verschiedenen Diamantenminen<br />

Südafrikas und Namibias<br />

sowie in Schotterwerken in Deutschland,<br />

Russland, Frankreich, Kroatien, Finnland,<br />

Rumänien, Österreich etc.<br />

Ein großer französischer Konzern entschied<br />

sich für eine vollelektrische Maschinenversion,<br />

die mit einer zuverlässigen<br />

elektronischen Steuerung komplett<br />

mannlos betrieben wird. Erfreulich für<br />

Betreiber ist die Tatsache, dass diese<br />

speziell von Posch entwickelte Elektronik<br />

den Energieverbrauch drastisch reduziert.<br />

Beispielsweise benötigt eine Maschinenvariante<br />

mit einem Durchsatz von<br />

500 t/h nur 12 l Diesel pro Stunde. Die<br />

Trennkörnung ist jeweils frei wählbar und<br />

wird genau auf den Einsatz abgestimmt.<br />

Der Wunsch potenzieller Anwender<br />

nach Besonderheiten schreckt die Ingenieure<br />

des Herstellers keineswegs ab,<br />

sondern fordert sie produktiv heraus. So<br />

entstand beispielsweise ein weiteres<br />

kürzlich nach Frankreich geliefertes Modell<br />

mit einem sehr langen <strong>18</strong>0° stufenlos<br />

schwenkbaren Haldenband für den Austrag<br />

des Feinmaterials direkt an der Maschine.<br />

Alle FlexRoRo-Typen können wahlweise<br />

dank Plug-in System mit Generator<br />

oder Fremdeinspeisung betrieben<br />

werden. Die Range umfasst Modelle mit<br />

Durchsätzen von 200 bis 1000 t/h und<br />

wird größtenteils durch raupenmobile,<br />

voll flexible Varianten repräsentiert. Daneben<br />

sind kufen- und damit semimobile<br />

Ausführungen möglich.<br />

Die derzeit deutlich anziehende<br />

Nachfrage zeigt nicht nur, dass der Hersteller<br />

mit seinen Entwicklungen auf dem<br />

richtigen Weg ist, sondern auch, dass<br />

dessen umfangreiche fachliche Beratung<br />

als Basis für Erfolg auf beiden Seiten<br />

geschätzt wird.<br />

www. schmidt-posch.de<br />

VERMIETUNG<br />

SERVICE<br />

Wir stellen aus:<br />

Stand F-Nord-N138<br />

Oppermann & Fuss GmbH<br />

Carl-Zeiss-Straße 10<br />

25451 Quickborn<br />

Tel: 04106 77 82 0<br />

Fax: 04106 77 82 20<br />

info@oppermann-fuss.de<br />

www.oppermann-fuss.de<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


56<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

Breites Angebot als Erfolgsbasis<br />

ERGÄNZUNG: Ein Stacker unterstützt den Prallbrecher Keestrack Destroyer mit Nachsiebeinheit und Rückführband<br />

beim hochkapazitiven Aushalden.<br />

Seit sechzehn Jahren vertreibt der Quickborner Aufbereitungsspezialist<br />

Oppermann & Fuss mobile Anlagentechnik der Keestrack-Gruppe, die sich<br />

auch als wirtschaftliche Mobillösungen in Gewinnungsbetrieben bewähren.<br />

Als Exklusiv-Händler bietet OF Investitionsberatung, flächendeckenden<br />

Support und eine hohe Verfügbarkeit durch den eigenen Mietpark und eine<br />

schlagkräftige Teilelogistik.<br />

Mit seinen ausgefeilten Modellreihen<br />

bietet Keestrack heute raupenmobile<br />

Siebtechnologie von der Primärstufe<br />

bis zur flexiblen Produktion mehrerer<br />

qualifizierter Endkörnungen und deckt<br />

darüber hinaus mit raupenmobilen Backen-,<br />

Prall- und Kegelbrechern alle<br />

einschlägigen Zerkleinerungstechnologien<br />

bis 450 t/h Durchsatz ab. Seit<br />

sechs Jahren liefert der Hersteller<br />

zudem eigene Stacker mit Reichweiten<br />

von <strong>18</strong> bzw. 23 m, die als nachgeschaltete<br />

Einheiten mit deutlich größeren<br />

Haldenvolumen personalintensive Ladereinsätze<br />

verringern helfen.<br />

„Wenn Sie am Markt Anlagen der<br />

mittleren Leistungsklasse von 250 bis<br />

300 t/h vergleichen, werden Sie feststellen,<br />

dass es oft die Keestrack-Modelle<br />

sind, die trotz Vollausstattung und ohne<br />

Demontage zuverlässig innerhalb der<br />

genehmigungsfreien Tiefbett-Dimensionen<br />

und Transportgewichte bleiben.<br />

Dabei überzeugen sie auch in der Performance,<br />

wenn sie wie der Backenbrecher<br />

Argo als Einziger unter 30 t eine<br />

Maulweite von 1000 mm bieten oder wie<br />

der kompakte Prall brecher Destroyer<br />

1011 trotz Auf bau-Nachsieb mit Rückführung<br />

das 30-t-Limit halten“, erklärt<br />

OF-Geschäftsführer Peter Oppermann.<br />

Unkomplizierte Maschinentransporte<br />

gewährleisten schnelle Reaktionszeiten<br />

und eine hohe Maschinenaus lastung bei<br />

kalkulierbaren Kosten. Entsprechend<br />

gut vertreten ist die Keestrack-Technologie<br />

auch im OF-Mietpark, der zur kurzoder<br />

mittelfristigen Aufstockung von<br />

Kundenkapazitäten bundesweit rund 60<br />

Maschinen vorhält.<br />

Einsatzoptimierte Anlagenfertigung<br />

Große Flexibilität ist neben hohen Qualitätsstandards<br />

auch eines der Kennzeichen<br />

der Keestrack-Produktion. Gut<br />

90 % des konstruktiven Stahlbaus stammen<br />

aus eigener Fertigung. Bei Hydraulik,<br />

Elektronik und Antrieben setzt Keestrack<br />

auf die Zusammenarbeit mit<br />

renommierten Zulieferern. Kraftstoffsparende<br />

Load-Sensing-Arbeitshydrauliken<br />

sowie moderne Diesel antriebe nach aktuellen<br />

Standards sind Markenzeichen.<br />

Insbesondere die leistungsstarken Modelle<br />

können zudem mit dieselelektrischen<br />

Antrieben ausgestattet werden,<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

57<br />

die nochmals effizienter sind bzw. einen emissionsarmen<br />

„Plug-in“-Betrieb erlauben.<br />

Alle Modelle bieten umfangreiche Optionslisten, die neben<br />

üblichen „Extras“ wie Funkfernbedienung, Staubunterdrückung<br />

oder Arbeitsbeleuchtungen auch Positionen aufführen,<br />

mit denen sich die jeweilige Anlage exakt an Einsatzvorgaben<br />

anpassen lässt. Dazu zählen insbesondere<br />

XXL-Aufgabebunker, verlängerte Haldenbänder oder veränderte<br />

Sieb-Geometrien. „Im Extremfall konfigurieren wir gemeinsam<br />

mit dem Kunden auf Basis des Grundmodells eine<br />

Maschine, die unter den spezifischen Einsatzbedingungen<br />

die Ursprungsleistung weit übertrifft“, erklärt Oppermann<br />

und nennt als Beispiel eine ausstoßoptimierte Grobstücksiebanlage<br />

Keestrack Frontier, die durch erhebliche Modifizierungen<br />

1200 t/h Spitzenleistung in der Vorabsiebung von<br />

definiertem Steinbruch-Material erbringt (original: ca.<br />

600 t/h).<br />

Intensive Einsatzberatungen kennzeichnen denn auch die<br />

Kundenbetreuung am OF-Hauptsitz in Quickborn bei Hamburg<br />

sowie am Stützpunkt Ulm-Elchingen. Insgesamt zehn<br />

Verkaufsspezialisten hat Oppermann & Fuss derzeit bundesweit<br />

am Start, die mit 17 Fachmonteuren in Zentralwerkstatt<br />

und Feldeinsatz sowie neun ET-Experten im Zentrallager<br />

Quickborn das kundenorientierte Rückgrat der 50-köpfigen<br />

Belegschaft bilden.<br />

www.oppermann-fuss.de<br />

www.keestrack.com<br />

ERWEITERTES PORTFOLIO<br />

Wunschpartner gefunden<br />

Zum April 20<strong>18</strong> übernahm BHS-Sonthofen sämtliche Anteile an<br />

der AVA GmbH & Co. KG aus Herrsching. Beide Produktportfolios<br />

ergänzen sich perfekt. BHS-Sonthofen stärkt damit die<br />

eigene Marktposition im Bereich Mischtechnik und ergänzt<br />

seine Kompetenz in der Fest-flüssig-Trennung um Trocknungstechnik.<br />

Der Standort in Herrsching bleibt erhalten, alle Mitarbeiter<br />

werden übernommen und beide Unternehmen agieren<br />

auch weiterhin unter eigenem Namen am Markt.<br />

Für das Herrschinger Unternehmen war BHS der erklärte<br />

Wunschpartner, als sich die Besitzer aus Altersgründen und familiärem<br />

Nachfolgermangel zum Verkauf entschlossen, da sie Werk,<br />

Mitarbeiter und Kunden in guten Händen wissen. Auch für BHS ist<br />

der Erwerb attraktiv: „Dass AVA an uns herangetreten ist, ehrt uns.<br />

Wir freuen uns, die Angebote beider Unternehmen miteinander zu<br />

verbinden und damit in allen relevanten Märkten ein noch umfassenderes<br />

Portfolio anbieten zu können“, betont Dennis Kemmann,<br />

Geschäftsführer bei BHS-Sonthofen. Das AVA Produktprogramm<br />

umfasst Horizontal- und Vertikal-Mischer sowie Trockner, die in<br />

unterschiedlichsten Anwendungen und Branchen, darunter auch<br />

in der Baustoffindustrie, eingesetzt werden.<br />

www.bhs-sonthofen.de<br />

DIE NEUE<br />

DIMENSION DER<br />

SANDHERSTELLUNG.<br />

Die BHS Rotorprallmühle: Gewinnung von Brechsanden mit unvergleichbarer<br />

Qualität. Die hufeisenförmigen Schläger der BHS Rotorprallmühle<br />

erfassen das Aufgabematerial und schlagen es wiederholt gegen die Ringpanzerung<br />

des Gehäuses. Dieses weltweit einzigartige Prinzip der Sandherstellung<br />

erzeugt Sieblinien mit sehr hohem Anteil an Nutzkorn sowie perfekt<br />

kubische Sandkörner. Damit wird eine leichtere Verarbeitung der Sande im<br />

Trockenmörtel, Beton, Putz und vielem mehr sichergestellt.<br />

Mehr über BHS: www.bhs-sonthofen.de<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


58<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

Nordirische Produktoffensive<br />

GROSSE FÜLLE: Weiterentwicklungen und Prototypen der Maschinen zu erleben, lohnte<br />

auf jeden Fall die Reise nach Nordirland. Fotos: bwi<br />

Im Jahr 20<strong>18</strong> baut Terex Finlay seine Produktpalette an einigen Punkten aus<br />

und optimiert an anderen Stellen in wichtigen Gerätegruppen. Bevor eine solche<br />

Neuentwicklung auf den Markt kommt, durchläuft sie verschiedene Stadien.<br />

Wesentlicher Bestandteil bei Terex Finlay als führendem Anbieter in der<br />

mobilen Aufbereitung ist dabei die jährliche Durchführung des „NPI Event“.<br />

Hierzu lädt der Hersteller seine erfahrensten Händler als „Task Force“ zum Erfahrungsaustausch<br />

ein und nutzt gleichzeitig die Gelegenheit, die anstehenden<br />

Neuheiten in ihrem jeweiligen Entwicklungsstadium vorzuführen.<br />

Besonders hinsichtlich der Detailoptimierung<br />

der Modelle und der Bewertung<br />

technischer Details unter der Prämisse<br />

der jeweiligen Marktakzeptanz kommt<br />

den Treffen auch eine Bedeutung für den<br />

gemeinsamen Erfolg zu. Hier dienen<br />

die „NPI Events“ auch zur Erarbeitung<br />

strategischer Entscheidungen. „Es ist<br />

für uns von fundamentalem Interesse,<br />

Händler aus den verschiedenen Präsenzregionen<br />

immer wieder an einem<br />

Ort zusammenzuführen, um uns konzentriert<br />

über die unterschiedlichen Ansprüche<br />

der verschiedenen Märkte auszutauschen<br />

und diese Erkenntnisse in die<br />

Produktlinien zu integrieren“, erklärt<br />

Brian Pauley, verantwortlicher Marketing-Manager<br />

bei Terex Finlay.<br />

In diesem Jahr fand das Treffen im<br />

nordirischen Enniskillen statt. Für die<br />

Vorführungen nutzte der Hersteller ein<br />

Areal im Steinbruch Trotters Quarry bei<br />

Manorhamilton, wo seit Jahren paläozoischer<br />

Kalkstein gewonnen und zu<br />

Schotter verarbeitet wird.<br />

In diesem Jahr gab es hier eine<br />

große Anzahl interessanter Neuvorstellungen<br />

und Weiterentwicklungen, die<br />

nahezu alle Produktgruppen der mobilen<br />

Aufbereitung betreffen. So erweitert<br />

Terex Finlay seine Baureihe raupenmobiler<br />

Förderbänder um ein<br />

neues Spitzenmodell mit einer maximalen<br />

Abwurfhöhe von 9,5 m. Damit<br />

lassen sich Haldenkapazitäten von bis<br />

zu 1600 m 3 realisieren. Als besonderes<br />

Merkmal hat das Modell neben der<br />

Gurtbreite von 1,2 m wahlweise unterschiedliche<br />

Aufgabetrichter von bis zu<br />

8 m 3 . In der Kombination lassen sich<br />

sowohl Beschickung als auch Aufhaldung<br />

optimieren. Das Modell ist in zwei<br />

Ausführungen zu haben: Die „Highlevel“-Version<br />

erlaubt eine Direktbeschickung<br />

über den Bagger im Steinbruch<br />

und kann unter anderem mit<br />

einem vorgeschalteten Grizzly-Sieb<br />

bestückt werden. Für die Beladung mit<br />

Radlader in der Kiesgrube steht eine<br />

„Low-level“-Variante zur Auswahl. Die<br />

Markteinführung der in Enniskillen als<br />

Prototypen präsentierten Anlagen ist<br />

für den September 20<strong>18</strong> geplant.<br />

Schwerlastsieb mit Extraplus<br />

Erstmals im Einsatz zu sehen war eine<br />

technische Weiterentwicklung der meistverkauften<br />

Schwerlastsiebanlage. Die<br />

The electric vibrators since 1959<br />

BE THE ORIGINAL ORANGE MEANS<br />

QUALITY - PEOPLE - INNOVATION - MADE IN ITALY<br />

www.italvibras.com<br />

ADV_01_2017_<strong>18</strong>0x63.indd 1 13/02/2017 17:12:23<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


59<br />

NEUE DETAILS, wie das zum Rückführband<br />

umschwenkbare Haldenband am Brecher<br />

I-120R, wurden intensiv begutachtet.<br />

IM ZENTRUM der Vorführungen stand unter<br />

anderem das neue Schwerlastsieb Terex<br />

Finlay 883+ Triple Shaft.<br />

am Markt bereits bewährte Terex Finlay<br />

883+ wird es in Zukunft in einer sogenannten<br />

„Triple-Shaft“-Ausführung<br />

geben. Das Kernstück der Anlage sind<br />

drei gegenläufig rotierende Wellen. Sie<br />

versetzen den Siebkasten in eine dreidimensionale<br />

Rüttelbewegung. In unmittelbarer<br />

Folge ergeben sich dadurch<br />

bislang nicht erreichte höhere G-Kräfte<br />

sowie optimierte Frequenzgänge. Schon<br />

die bisherige Standardanlage Terex Finlay<br />

883+ zeichnete sich durch die Fähigkeit<br />

aus, auch schwer separierbare klebrige<br />

Materialien verarbeiten zu können.<br />

Diese Eigenschaften konnten jetzt durch<br />

die Dreiwellentechnologie noch einmal<br />

entscheidend optimiert werden für die<br />

komplette Bandbreite an Aufgabematerialien,<br />

sowohl trocken wie klebrig. Für<br />

den zukünftigen Anwender dabei besonders<br />

wichtig: Der Wellenantrieb ist<br />

wartungsfrei und robust ausgeführt,<br />

seine Zuverlässigkeit wurde nach Angaben<br />

des Herstellers in aussagekräftigen<br />

Testläufen unter Beweis gestellt. Wie<br />

schon die Basisversion hat auch die<br />

„Triple Shaft“ eine Kapazität bis zu<br />

500 t/h. Als weitere Neuheit erhält die<br />

gesamte 883+-Baureihe eine Option, mit<br />

der die Anwendungsflexibilität ganz erheblich<br />

ausgeweitet wird. Mit dem sogenannten<br />

„Dual-Power“-System steht den<br />

Schwerlastsieben eine zweite zusätzliche<br />

Antriebsvariante zur Verfügung. Mit<br />

der Option kann die dieselhydraulische<br />

883+ als elektrisch angetriebene Maschine<br />

über Netzstrom betrieben werden.<br />

Die „Dual-Power“-Option ergänzt<br />

die bereits mit Erfolg eingeführten „Dual<br />

Power“-Brecher und somit steht ein markendurchgängiger<br />

mobiler Brech- und<br />

Siebstrang zur Verfügung, der sowohl<br />

per Netzstrom als auch eigenständig betrieben<br />

werden kann.<br />

Bei den Siebanlagen erfährt eines der<br />

Spitzenmodelle aus der Produktgruppe<br />

der raupenmobilen Schrägrostsiebe<br />

eine gründliche Überarbeitung. Damit<br />

stellt die neue Terex Finlay 684 ein Paradebeispiel<br />

für den wechselseitigen<br />

Austausch zwischen Händlern und Hersteller<br />

– und belegt den Erfolg der „NPI<br />

Events“. Schon heute gehört die Terex<br />

Finlay 684 in der Produktgruppe der<br />

Drei-Deck-Maschinen zu den kapazitätsstärksten<br />

Anlagen am Markt. Das<br />

jetzt vorgestellte Update erhält einen<br />

neuen Bandzuführer und diverse Optimierungen.<br />

Das vierte „Überkorn-Plus“-<br />

Förderband ist in der Neigung verstellbar<br />

und für den Transport vereinfacht<br />

einfaltbar. Die Überarbeitung betrifft<br />

Details in allen Bereichen, um die Gesamtkonstruktion<br />

weiter zu optimieren.<br />

Die Motordrehzahl wird auf <strong>18</strong>00 U/min<br />

reduziert, was der Langlebigkeit zugutekommt<br />

und Treibstoff spart. Die Maschine<br />

befindet sich in den letzten<br />

Testläufen, ihre Markteinführung steht<br />

unmittelbar bevor.<br />

Auch von den Händlern wird dem<br />

vom Hersteller organisierten Treffen<br />

große Bedeutung beigemessen, wie<br />

Sven Brookshaw, Geschäftsführer der<br />

Mobilen Aufbereitung der Moerschen-<br />

Gruppe und einer der größten langjährigen<br />

Terex-Finlay-Händler im deutschsprachige<br />

Raum, resümiert: „Wir werden<br />

so regelmäßig aktiv in die Prozesse bei<br />

Neu- und Weiterentwicklungen einbezogen.<br />

Sinnvolle und umsetzbare Anregungen<br />

und Erfahrungen der Händler werden<br />

dabei tatsächlich berücksichtigt.<br />

Darüber hinaus lassen sich auch die<br />

Erfahrungen und Rückmeldungen unserer<br />

Kunden und Anwender direkt weiterleiten.“<br />

Einig sind sich Hersteller und<br />

Händler: Es darf einiges erwartet werden<br />

bei der Produktoffensive von Terex Finlay<br />

in den kommenden Monaten. (bwi)<br />

www.moerschengmbh.de<br />

JAWMAX ® 300<br />

IHR VERLÄSSLICHER<br />

PARTNER<br />

Als Aufbereitungsspezialist für<br />

alle Materialien bietet SBM passende<br />

Systeme für eine lückenlose<br />

Produktions kette, wirtschaftlich<br />

und um weltbewusst.<br />

SBM Mineral<br />

Processing GmbH<br />

office@sbm-mp.at<br />

www.sbm-mp.at<br />

MIT VOLLER<br />

KRAFT<br />

IM EINSATZ


60<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

ÜBERRASCHENDE KAPAZITÄT<br />

Wer sagt denn, dass nicht (noch) mehr geht?<br />

BESCHICKUNG: Dank zusätzlicher Leitbleche an der Aufgabe sind die SBR 2 und der<br />

Radlader Cat 980 ein perfektes Paar. Foto: BHS/Eduard Merkle GmbH & Co. KG<br />

Bereits 2017 konnte die Dresdner BHS<br />

Innovationen GmbH zunehmend Erfolge<br />

im Segment Gewinnung feiern. Mit dem<br />

Einsatz des Baustoff-Recyclingsiebs<br />

SBR 2 im Kalksteinwerk Weißer Jura der<br />

Eduard Merkle GmbH & Co. KG wurde<br />

jetzt allerdings eine neue Größenordnung<br />

erreicht. Beschickt wird die Siebmaschine<br />

mit Cat-980-Radladern der<br />

30-t-Klasse. Florian Schmellenkamp,<br />

Leiter Geschäftsentwicklung, war selbst<br />

skeptisch, als ihm Hartmut Koch-Czech,<br />

Geschäftsführer bei Eduard Merkle, sein<br />

Ansinnen auf der steinexpo 2017 vortrug.<br />

„Die Maschine ist ausgelegt für Radlader<br />

um die 4 m³ Schaufelinhalt, idealerweise<br />

mit einer Schaufelbreite von 3 bis 3,2 m.<br />

Aber wir lassen uns gerne von Anwendern<br />

davon überzeugen, dass unser<br />

Sieb auch mit 3,6 m breiten Schaufeln<br />

und bis zu 6 m³ Schaufelinhalt zu betreiben<br />

ist“, berichtet Schmellenkamp erfreut.<br />

Seit Anfang 20<strong>18</strong> ist die Maschine<br />

mit 80-mm-Quadratmasche in Blaubeuren<br />

im Einsatz und verhindert auf einfachste<br />

Weise, dass brauchbares Material<br />

entsorgt wird.<br />

Für Hartmut Koch-Czech ist die SBR 2<br />

eine ersehnte Unterstützung zur Gestaltung<br />

seiner bewusst ressourceneffizienten<br />

Prozesse. „Robustheit und Flexibilität<br />

machen die Siebeinheit zur perfekten<br />

Ergänzung unserer Anlagentechnik. Die<br />

leichte Modifizierung der Aufgabe konnte<br />

unsere Werkstatt in Absprache mit dem<br />

Hersteller selbst realisieren“, so Koch-<br />

Czech. Um seitlich herabfallendes Material<br />

in die richtige Richtung zu lenken,<br />

wurden Leitbleche angebaut.<br />

Mit der nachgewiesenen Eignung für<br />

eine Vielzahl an Anwendungen von Sand<br />

bis Naturstein und Boden bis Metallschrott<br />

erweist sich die SBR 2 als echtes<br />

Multitalent. Inzwischen ist die unspektakulär<br />

anmutende und doch so vielseitige<br />

Siebmaschine in jeder Ecke Deutschlands<br />

in Betrieb. Etwa 20 weitere Exemplare<br />

werden von Betreibern in sechs<br />

verschiedenen Ländern Europas genutzt<br />

und von einem weiteren Wachstum der<br />

Population ist angesichts der Nachfragesituation<br />

auszugehen.<br />

Ein Video zum Text gibt’s unter:<br />

https://www.youtube.com/<br />

watch?v=_abtBl5ZVT0<br />

www.bhs-innovationen.de<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

61<br />

VOM WINDE VERWEHT<br />

Mit Nachrüstung noch mehr profitieren<br />

Die Rockster Recycler GmbH hat einen Windsichter für<br />

ihre mobilen Brecher entwickelt. Die zum Teil unvermeidlichen<br />

Verunreinigungen des Brechgutes werden damit<br />

einfach „weggeblasen“ und so mit relativ geringem Aufwand<br />

der Wert der produzierten Endprodukte gesteigert.<br />

Konzipiert wurde der Windsichter RVB1700 für leichte<br />

Bestandteile im Brechgut.<br />

Herzstück des Rockster-Windsichters ist ein variabel regulierbares<br />

Gebläse, das über flexible Verbindungsschläuche<br />

die in der Neigung verstellbare Luftdüse versorgt. Durch<br />

einen schmalen Schlitz tritt der Luftstrom aus und bläst<br />

schräg von unten durch das gebrochene Material, sodass<br />

die unerwünschten Leicht stof fe entfernt werden. Der Rockster<br />

RVB1700 wird dazu technisch vollständig in die jeweilige<br />

Maschinenserie integriert und hydraulisch betrieben.<br />

Das „Windsichter-Paket“ wird bei Neumaschinen als<br />

Option mitange boten. Für bestehende Anlagen wurde ein<br />

Nachrüstsatz entwickelt. Dieser kann durch das Rockster-<br />

Serviceteam auch in Eigenregie montiert werden.<br />

TESTLAUF: Der neue<br />

Windsichter RVB1700<br />

wurde auf Herz und<br />

Nieren geprüft, bevor<br />

die ersten Exemplare<br />

in den praktischen<br />

Einsatz gingen und<br />

sich dort bewähren.<br />

Fotos: Rockster<br />

www.rockster.at<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


62<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

GEMEINSAM GEWACHSEN<br />

Zwei Jahrzehnte Erfolg mit einer Marke<br />

Egal, ob hoch oben am Berg mit Naturstein<br />

oder im Tal im Recycling: Mit<br />

dem flexiblen RM 90GO! Sieht sich die<br />

Halb eisen & Prast KG für jeden Einsatz<br />

bestens gerüstet. Die innovativen Features<br />

am RM-Brecher erleichtern den<br />

Arbeitsalltag und sparen Geld. So<br />

amortisiert sich die Investition rasch.<br />

Aus diesem Grund entscheidet sich<br />

Günter Prast, Geschäftsführer der Erdbausparte<br />

des Unternehmens Halbeisen<br />

& Prast immer wieder für Rubblemaster-Brecher.<br />

1999 begann er mit<br />

dem hakenmobilen RM60, das Recyclinggeschäft<br />

aufzubauen. Dazu nahm<br />

er auch viele Aufträge im Güterwegebau<br />

auf 2000 m und höher an. Das<br />

Thema Recycling und Aufbereitung<br />

von Naturstein vor Ort nahm zu und<br />

wurde immer lukrativer, so kaufte er<br />

sechs Jahre später einen neuen größeren<br />

RM-Prallbrecher: den RM 80.<br />

Hatte er beim kleineren Modell noch<br />

verschiedene Hersteller genau verglichen,<br />

war die Entscheidung beim Neukauf<br />

klar: „Produkt und Service bei RM<br />

passen einfach“, erklärt Prast. Außerdem<br />

sei die Leistung der Brecher und<br />

die Qualität des Endkorns mit jeder<br />

technischen Neuerung noch besser<br />

geworden. Er muss es wissen, denn<br />

mit dem RM 80GO! und seit zwei Jahren<br />

mit dem RM 90GO! hat er alle technischen<br />

Entwicklungen der Marke direkt<br />

miterlebt, vor allem der Sprung<br />

von 80 auf 90GO! bringt nach seiner<br />

Einschätzung im Alltag viele Vorteile:<br />

„Mit dem neuen schwenkbaren Rückführband<br />

können wir zwei verschiedene<br />

Fraktionen produzieren. Es sind<br />

aber noch viele weitere Kleinigkeiten,<br />

die sich verbessert haben und im Alltag<br />

viel Zeit sparen. Beispielsweise hat<br />

das Brechergehäuse jetzt nur mehr<br />

GEBIRGSEINSATZ: Der vielseitige RM 90GO! produziert bei hohem Durchsatz perfekt<br />

kubisches Endkorn. Foto: Halbeisen & Prast<br />

zwei statt zehn Schrauben.“ Diese vielen<br />

kleinen Features machen RM-Prallbrecher<br />

intuitiv und einfach bedienbar<br />

und sind als GO!-Prinzip bekannt.<br />

Nicht zuletzt wegen dieser einfachen<br />

Bedienbarkeit sind RM-Brecher auch<br />

in der Vermietung beliebt.<br />

Der aktuelle Brecher läuft bei Halbeisen<br />

& Prast rund 800 Stunden im Jahr<br />

und ist großteils für eigene Projekte im<br />

Einsatz. Für 20 % des Jahres wird er<br />

aber auch an Kunden vermietet, um –<br />

wie jüngst passiert – drei Wochen direkt<br />

vor Ort 15.000 t Altasphalt zu brechen.<br />

Sich auf das Produkt und den Service<br />

verlassen zu können, ist sowohl<br />

bei eigenen Projekten, aber auch im<br />

Einsatz mit Mietkunden besonders<br />

wichtig. „24-h-Service stimmt bei<br />

Rubblemaster wirklich! Selbst Garantiesachen<br />

werden problemlos abgewickelt,<br />

wenn sie auftreten.“ Gewährleistet<br />

wird dies durch zuverlässige<br />

Vertriebspartner vor Ort, in Deutschland<br />

durch die Händler Christophel im<br />

Norden und Kölsch im Süden.<br />

Neben der Aufbereitung von Altasphalt<br />

und Betonabbruch wird immer<br />

noch viel Naturstein und Grobkies gebrochen.<br />

So ist der RM 90GO! seit einigen<br />

Wochen wieder in den Bergen<br />

unterwegs und bereitet bei einem Speicherseeprojekt<br />

in Latschau 10.000 t<br />

Gestein auf, das direkt vor Ort für den<br />

Straßenbau wiederverwendet wird.<br />

www.rubblemaster.com<br />

TELESTACK Haldenband TS 842: Mächtiges Multitalent!<br />

Seine Stärken spielt dieses Band in der Gewinnung<br />

ebenso aus wie in der Schiffs- oder Zugbeladung.<br />

• Arbeitslänge: 41 m<br />

• Höhe: 13 m<br />

• Haldenkapazität: bis zu 4.000 m 3<br />

• Förderleistung: 800 t/h<br />

• Radius: 270°<br />

Demontiert passt das TS 842 in einen 40-Fuß-Container.<br />

Beratung und Bezug:<br />

natürlich bei Kölsch.<br />

Jürgen Kölsch GmbH | Wildspitzstraße 2 | 87751 Heimertingen | Tel.: 08335-9895-0 | info@koelsch.com | www.koelsch.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

63<br />

Verwurzelung und Kontinuität<br />

halfen beim Wachsen<br />

MITGEWACHSEN ist mit der systematischen Geschäftserweiterung auch der Anlagenpark, wobei der Unternehmer<br />

in Sachen Aufbereitung auf die Kompetenz von Christophel setzt. Foto: Christophel<br />

Vor 25 Jahren entschloss sich Johannes Prues, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der heutigen Upek GmbH, ein<br />

eigenes Unternehmen zu gründen. Dabei stand ihm anfangs<br />

nur eine gebrauchte und instandgesetzte Raupe zur Seite.<br />

Ansässig war und ist das Unternehmen in Steinfeld/Oldenburg,<br />

Landkreis Vechta, wo es bis heute fest verwurzelt ist. Anfangs<br />

standen kleinere Erdarbeiten an. Ende der 1990er-Jahre kam<br />

schließlich als weiterer Geschäftszweig die Mineralstoffaufbereitung<br />

hinzu. Auch hier startete der Versuch zuerst mit gebrauchter<br />

Technik, die aber rasch an ihre Grenzen stieß. So kam<br />

mit dem Jahrtausendwechseljahr mit einer mobilen Siebanlage<br />

Powerscreen Chieftain 1400 die erste Anlage von Christophel in<br />

den mittlerweile diversifizierten Fuhrpark. Im Folgejahr erhielt sie<br />

Unterstützung durch einen neuen Backenbrecher. „Die Maschinen<br />

sind sehr leistungsfähig und zuverlässig, und mit Christophel<br />

an unserer Seite haben wir einen sehr verlässlichen Partner“,<br />

ließ der Firmeninhaber schon damals wissen. In den Folgejahren<br />

entwickelte sich das Brech- und Siebgeschäft so positiv fort,<br />

dass nicht nur weitere Brech- und Siebanlagen, sondern auch<br />

mobile Haldenbänder und Windsichter Johannes Prues’ Kapazitäten<br />

erweiterten. Die Anlagenflotte wird seitdem stets modern<br />

und leistungsfähig gehalten. Inzwischen bestens gerüstet mit<br />

Erfahrung, investierte der Unternehmer schließlich 2016 in einen<br />

brandneuen Powerscreen-Trakpactor-500-Prallbrecher von<br />

Christophel. Die Entscheidung fiel nicht schwer, da das Unternehmen<br />

bereits seit Jahren auf andere Prallbrecher von Powerscreen<br />

vertraute und sehr gute Erfahrungen damit gesammelt<br />

hatte. Die neue Maschine zeichnet sich im Vergleich zur Vorgängermaschine<br />

durch ein aktives Schwerlast-Vorsieb aus. Allein<br />

schon durch höchste Gründlichkeit in dieser Vorstufe kann der<br />

Gesamtdurchsatz der Anlage nachhaltig gesteigert werden. Der<br />

starke Scania-Motor hat hohe Reserven bei einem verringerten<br />

Kraftstoffverbrauch. Herzstück der Anlage ist ein 1360x820-mm-<br />

Prallbrecher mit hydraulischer Prallwerksabstützung. Läuft es<br />

gut, produziert der Trakpactor 500 durchschnittlich bis zu 2000 t<br />

fertig gesiebte Endprodukte am Tag! Bei einem Fremdkörpereintritt<br />

können die Prallwerke binnen Millisekunden hydraulisch<br />

ausweichen, um die Gefahr größerer Schäden am Brecher zu<br />

verringern. „Das Anlagenkonzept ist schlüssig und überzeugt<br />

durch Leistung. Und Leistung ist das, was wir täglich brauchen“,<br />

fasst Johannes Prues seine aktuellen Erfahrungen zusammen.<br />

Sein Unternehmen Upek ist mittlerweile auf eine Größe von<br />

20 Mitarbeitern gewachsen. Die Aufträge für das Dienstleistungsangebot<br />

kommen heute aus dem gesamten nordwestdeutschen<br />

Raum. „Wir konnten auch deshalb gesund wachsen,<br />

weil wir uns auf Partner wie Christophel verlassen können“,<br />

freut sich der Chef noch heute über seine erste und alle weiteren<br />

Entscheidungen.<br />

www.christophel.com<br />

Maximale Wertschöpfung mit dem<br />

VORTEX-Rotorbrecher: Holen Sie das<br />

Beste aus Ihrem Stein!<br />

Sparen Sie Sich einen Brecher! Sparen Sie Zeit!<br />

Aber: Sparen Sie nicht an der Qualität!<br />

VORTEX Rotorbrecher sind Vor- und Nachbrecher<br />

in Einem und überzeugen durch<br />

– hohe Zerkleinerungsrate<br />

– gleichmäßiges Körnungsband<br />

– Variabilität hinsichtlich Aufgabe- und Endgut<br />

– gute Kornform<br />

– Zerkleinerung von Hartgestein<br />

– hohe Leistung bei kleiner Baugröße<br />

– bedarfsorientierte Zerkleinerung<br />

Bringen Sie uns Ihr Aufgabematerial und erleben Sie den<br />

VORTEX Rotorbrecher in Aktion! Alles Weitere unter vortex.at<br />

VORTEX Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik G.m.b.H.<br />

Gewerbepark 10 · A-4716 Hofkirchen / Tr.<br />

Telefon: +43 7734 50974 · E-Mail: eurocrusher@vortex.at<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


64<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

LEISTUNGSOPTIMIERTE MITTELKLASSE<br />

Prallbrecher mit Führungsqualitäten<br />

UPGRADE PER UPDATE: Eine Drei-Achs-Zugmaschine und das Dolly-Transportsystem reichen für einen raschen und unkomplizierten<br />

Standortwechsel der, je nach Ausstattung, 40 t schweren Remax 400. Bild: Moerschen<br />

Die raupenmobilen Prallbrecher der Remax-Baureihe<br />

von SBM Mineral Processing<br />

weisen eine Vielzahl effizienzstarker<br />

Alleinstellungsmerkmale auf. Kürzlich neu<br />

aufgestellt, steht die SBM Remax 400<br />

jetzt für die leistungsoptimierte Mittelklasse<br />

in Steinbruch und Recycling. Gegenüber<br />

dem etablierten Vorgänger<br />

Remax 1212 erhielt das neue Modell ein<br />

spezielles Antriebskonzept für den wahlweise<br />

dieselelektrischen oder optional<br />

rein elektrischen Betrieb. Bei diesem<br />

Prinzip gehört SBM zu den Pionieren und<br />

hat die Technologie über mehr als 30<br />

Jahre in ihrer Effizienz und Betriebssicherheit<br />

auf ein Niveau gebracht, das<br />

robust, standfest und wartungsfrei arbeitet.<br />

Die Optimierungen betreffen neben<br />

dem Antrieb auch die Steuerung der Anlage.<br />

Unter Verzicht auf eine Kupplung<br />

treibt ein groß dimensionierter Elektromotor<br />

den Rotor an. Die damit verbundene<br />

konsequent vollelektronische Steuerung<br />

der Brechkammer ermöglicht<br />

Reaktionszeiten im Millisekunden-Bereich,<br />

etwa bei der erforderlichen lastabhängigen<br />

Regelung des Materialflusses<br />

und der Aufgabemenge. Die Leistungsverfügbarkeit<br />

am Rotor kann durch den<br />

elektrischen Generatorantrieb kurzfristig<br />

auf bis zu 170 % gesteigert werden. Zur<br />

stufenlosen Herstellung jedes gewünschten<br />

Endproduktes verfügt der Brecher<br />

über zwei Prallschwingen und eine verstellbare<br />

Rotorumfangsgeschwindigkeit.<br />

Die vier Schlagleisten des Rotors können<br />

zudem in unterschiedlichen Höhen<br />

eingesetzt werden, was durch versetzte<br />

Arretierungsnuten erreicht wird. Die<br />

Schlagleisten lassen sich zum Austausch<br />

spielend leicht entfernen sowie in ihren<br />

Halterungen zusätzlich drehen und wenden.<br />

Dadurch wird der Ausnutzungsgrad<br />

erheblich erweitert und beträgt jetzt bis<br />

zu 60 %. In der Grundausstattung ohne<br />

Nachsieb kommt die Prallbrechermittelklasse<br />

von SBM auf ein Gesamtgewicht<br />

von nicht mehr als 40 t. Durch eine konsequente<br />

Harmonisierung aller Bauteile<br />

konnten die Abmessungen der Vorgängerausführung<br />

noch mal optimiert werden.<br />

Ergebnis ist jetzt eine reduzierte<br />

Transporthöhe von nur 3,6 m bei einer<br />

Breite von maximal 3 m.<br />

Für die aktuelle Ausführung der<br />

Remax 400 bietet SBM sein bereits bewährtes<br />

Dolly-System. Dabei reicht jetzt<br />

eine ebenfalls gewichtsoptimierte Drei-<br />

Achs-Ausführung für den Transport –<br />

quasi auf eigner Achse. Erweitern lassen<br />

sich die Einsatzmöglichkeiten der Anlage<br />

durch eine Vielzahl durchdachter Zusatzoptionen,<br />

die alle von SBM konzipiert<br />

auf den Prallbrecher zugeschnitten<br />

sind. Sie reichen von der Mahlbahn über<br />

eine Nachsiebeinheit in Ein- oder Zweideckausführung<br />

mit spezieller Bananenform<br />

im Siebdeck bis zu einer Windsichtung.<br />

Hervorzuheben ist zudem der<br />

hydraulisch höhenverstellbare Überbandmagnetabscheider.<br />

Die Steuerung<br />

der Anlage kann intuitiv per Fernbedienung<br />

erfolgen und ermöglicht eine optionale<br />

Fernwartung mit Modem sowie die<br />

externe Visualisierung mittels Tablet.<br />

www.sbm-mp.at<br />

www.moerschengmbh.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


92<br />

auf Herz und Nieren getestet. Foto: KWG<br />

Entwicklung.<br />

Verban der Verban Baubranche, der Baubranche,<br />

Umwelt- und Umwelt- Maschinentechnik und Maschinentechnik e.V. e.V.<br />

Forum Für Forum BauFachleute Für BauFachleute<br />

AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />

67<br />

-Online-Offensive 20<strong>18</strong><br />

NEUE digitale Angebote Ihres Stein-Verlags<br />

News-Channel<br />

• Sie erhalten ab Januar 20<strong>18</strong> die topaktuellen<br />

Branchen-Nachrichten der Woche<br />

• Schnell – kompakt – konzentriert informiert<br />

• Für Smartphone, Tablet und PC<br />

E-Paper<br />

MOBILE AUFBEREITUNG<br />

SICHER UND MODERN<br />

Print-Version<br />

Antrieb mit der dieselelektrischen Alternative<br />

Bei Brechern oder Siebanlagen dominierten<br />

bislang dieselhydraulische Antriebskonzepte.<br />

Mit dem Aufkommen<br />

leistungsstarker und zuverlässiger Generatoren<br />

setzen innovative Herste ler<br />

vermehrt auf die dieselelektrische Alternative.<br />

Auf spezie l für diese Anwendungen<br />

abgestimmte Geräte hat sich<br />

die KW-Generatoren GmbH & Co. KG<br />

spezialisiert. Der Spezialist für Drehstrom-Synchrongeneratoren<br />

bietet<br />

seine Mode le mit einer Abschirmung<br />

IP 54 oder IP 67 an. Sie gewährleisten<br />

eine sichere Kapselung gegen eindringende<br />

Fremdkörper a ler Art. Um die<br />

Leistungsfähigkeit im Dauerbetrieb zu<br />

optimieren, sta tet KWG seine Generatoren<br />

mit innovativen Eigenentwicklungen<br />

aus. Das beginnt bei einem<br />

ausgefeilten Design des Lüfte rades,<br />

um die angesaugte Küh luft e fizient<br />

den außen liegenden Kühlrippen des<br />

Generators zuzuführen. Dazu kommt<br />

die Detailausführung der Kühlrippen,<br />

die über inte ligent vergrößerte Oberflächen<br />

sowohl die Wärmeabfuhr verbessert<br />

als auch die Strömungseigenschaften<br />

der Küh luft. Zur Gewichtseinsparung<br />

sowie im Sinn einer zusätzlich<br />

optimierten Wärmeabfuhr sind<br />

die Gehäuse aus hochwertigem Aluminium<br />

gefertigt. Auch bei einem weiteren<br />

für den Gesamtbetrieb der Baumaschine<br />

eminenten Bereich weist der<br />

Elektroantrieb einen wesentlichen Vorteil<br />

gegenüber der Hydraulik auf. Die<br />

Kraftübertragung kann relativ einfach<br />

elektronisch gesteuert werden. Hier<br />

arbeiten die Generatoren mit Spannungsreglern,<br />

die auch in vorhandene<br />

Motormanagementsysteme integrierbar<br />

sind. Diese Bauteile bilden eine<br />

weitere innovative Kernkompetenz der<br />

Schwaben und entstehen bei KWG in<br />

eigener Entwicklung und Fertigung.<br />

Si erlauben auc höhere Ansprüche<br />

an den Regler und gesta ten Sonderwünsche.<br />

Dank variabler integrierter<br />

Mikroprozessoren wird die Abgabe der<br />

elektrischen Energie optimiert. Die gesamte<br />

Entwicklung als auch die Produktion<br />

bündelt das unabhängige Unternehmen<br />

am Standort Lindach bei<br />

Schwäbisch Gmünd. Dabei werden die<br />

maßgebenden Produktmerkmale in<br />

einem höchst inte ligent var iertem<br />

Baukastensystem konsequent an die<br />

unterschiedlichen Baugrößen optimal<br />

angepasst. In der Ausführung entspricht<br />

die Montage der Qualität einer<br />

Manufaktur und ist so angelegt, das<br />

auch individue le Kundenwünsche berücksichtigt<br />

werden können. Das zeigt<br />

sich beispielhaft beim Bau der Spannungsregler,<br />

die im Haus konstruiert<br />

und montiert werden, inklusive dem<br />

sorgsam-manuelen Vergießen des<br />

Gehäuseinneren, um absoluten Staubund<br />

Feuchtigkeitsschutz auch bei diesem<br />

Bauteil zuverlässig zu gewährleisten.<br />

Trotz dieser teils zeitaufwendigen<br />

Sorgfalt e reicht KWG eine Fertigungskapazität<br />

von mehr als 4000 Einheiten<br />

im Jahr. Dadurch ist der schwäbische<br />

Mi telständler zuverlässig in der Lage,<br />

auch für größere Abnehmer zu a traktiven<br />

wirtschaftlichen Konditionen produzieren<br />

zu können. Die Leistung der<br />

ausschließlich bürstenlosen Synchrongeneratoren<br />

reicht bis 140 kVA,<br />

was für den Antrieb eines Singlespeed-Diesels<br />

bis etwa 300 kW geeignet<br />

ist. Stärkere Aggregate sind nach<br />

Angaben des Herste lers bereits in der<br />

www.kwg-generatoren.de<br />

30.8. bis<br />

2.9.2017<br />

(Mi.–Sa.)<br />

Tickets online:<br />

E<br />

www.steinexpo.de/registrierung<br />

Film<br />

Homberg/<br />

Nieder-Ofleiden,<br />

Deutschland<br />

FOTO<br />

• Lesen Sie digital die aktuellen Ausgaben<br />

unserer Zeitschriften<br />

GP – <strong>GesteinsPerspektiven</strong><br />

ra – recycling aktiv<br />

as – asphalt<br />

ZUVERLÄSSIGKEIT hat oberste Priorität: Bei KWG wird jeder Generator vor der Auslieferung in einem selbst entwickelten Prüfstand<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 3/2017<br />

Weitere Informationen: Tel. Tel. +49 +49 7229 606-30, info@geoplangmbh.de<br />

www.steinexpo.de<br />

E-Paper<br />

FILM<br />

• Immer und überall verfügbar<br />

• Nutzen Sie weiterführende<br />

Informationen unserer Werbepartner<br />

(Verlinkung, Produktvideos …)<br />

• Für Smartphone, Tablet und PC<br />

Zeitschriften-Web-Kiosk<br />

• Alle Titel im innovativen Zeitschriften-Web-Kiosk<br />

verfügbar<br />

• Umfangreiches Archiv<br />

• Erweiterte Suchfunktionen<br />

Hier können Sie werben!<br />

Facebook<br />

• Wöchentlich topaktuelle Branchen-Meldungen<br />

per Facebook<br />

• Die Branchen-Highlights im Social-Network über<br />

die Facebook-Seite des Stein-Verlags<br />

• Follower werden über aktuelle Meldungen benachrichtigt<br />

webkiosk.stein-verlaggmbh.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


68<br />

SKW & DUMPER<br />

TRANSPORTDIENSTLEISTER:<br />

Das erfolgreiche Familienunternehmen<br />

wurde von Clemens Heckers<br />

Großvater gegründet.<br />

Steinbruchtransporte<br />

als Dienstleistung<br />

Der innerbetriebliche Transport der<br />

in den Steinbrüchen gewonnenen<br />

Rohstoffe stellt nur scheinbar eine<br />

simple Aufgabe dar. In der Regel<br />

werden hierfür schwere Starrrahmenkipper<br />

eingesetzt. Sie gehören<br />

zu den größten Fahrzeugen innerhalb<br />

der Wertschöpfungskette – und<br />

auch zu den aufwendigsten Schlüsselgeräten.<br />

Heute haben sich<br />

Muldenkipper zudem zu komplexen<br />

Maschinen entwickelt, deren Bedienung<br />

und Wartung entsprechende<br />

Spezialisten erfordert. Zur eigenen<br />

Anschaffung und dem Betrieb der<br />

Geräte gibt es – wie für fast alles –<br />

eine Alternative, denn auch beim<br />

Gesteinstransport von der Gewinnung<br />

bis zur Weiterverarbeitung gibt<br />

es Möglichkeiten zum strategisch<br />

sinnvollen Outsourcing.<br />

Im Dienstleistungssegment der innerbetrieblichen<br />

Transportabwicklung hat die<br />

Heinrich Hecker KG aus dem westfälischen<br />

Anröchte schon mehr als 70 Jahre<br />

Erfahrung vorzuweisen.<br />

Aktuell wird das Familienunternehmen<br />

in der dritten Generation von Clemens<br />

Hecker geleitet. Sein Großvater<br />

begann im unmittelbaren Nachkriegsaufbruch<br />

1946 als Transportunternehmen<br />

und spezialisierte sich bereits in<br />

den frühen 1950er-Jahren verstärkt auf<br />

den innerbetrieblichen Gesteinstransport.<br />

Der heute 37-jährige Clemens Hecker<br />

weiß aus den Überlieferungen:<br />

„Mein Großvater baute die ersten Lastwagen<br />

aus dem damals allgegenwärtigen<br />

Weltkriegsschrott. Zu dieser Zeit<br />

wurde der Gesteinstransport noch meist<br />

mit Feldbahnen bewerkstelligt, die ausgesprochen<br />

unflexibel und zunehmend<br />

unwirtschaftlich wurden. Diesen Nachteil<br />

erkannte er und bot ersten Zement-<br />

Unternehmen bei uns in der Region an,<br />

die Transporte mit schweren Muldenkippern<br />

zu übernehmen.“ Damit führte er<br />

den schienenlosen Transport ein und<br />

wurde zu einem echten Pionier der Branche.<br />

Die Anfangsjahre waren schwer und<br />

nicht ungefährlich. Wenn bei den damals<br />

üblichen Seilbaggern etwa die Schwenkbremsen<br />

nicht optimal arbeiteten, landete<br />

auch schon mal eine Schaufel auf der<br />

Fahrerkabine der Lastwagen. Aus Sicherheitsgründen<br />

mussten die Fahrer<br />

während des Beladens deshalb immer<br />

abseits der Fahrzeuge warten.<br />

Der Erfolg stellte sich rasch ein –<br />

musste sich fast zwangsläufig einstellen,<br />

denn das System erlaubte hohe Flexibilität,<br />

besonders der aufwendige Gleisbau<br />

entfiel. Im Gegenzug wuchsen mit<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


SKW & DUMPER<br />

69<br />

FRÜHE ZEITEN: Mit 70 Jahren Geschichte ist Hecker ein Pionier<br />

radgestützter Service-Transporte im Steinbruch. Foto: Hecker<br />

EIGENE ENTWICKLUNG: Zusammen mit Perlini hat Hecker einen<br />

Dumper erdacht, der als Perlini DPT70 verkauft wurde. Foto: Hecker<br />

dem steigenden Leistungsvermögen der Lkw, besonders mit<br />

dem Aufkommen der Skw-Muldenkipper, stetig auch die Kapazitäten<br />

der Dienstleistung. Parallel damit wuchs auch das Unternehmen<br />

Hecker stetig. Das Tätigkeitsgebiet weitete sich aus<br />

und umfasst nun den gesamten Bereich vom Laden und Transportieren<br />

bis zur mobilen Aufbereitung mineralischer Rohstoffe.<br />

Der Transport blieb aber eine der wesentlichen Kernkompetenzen<br />

und mit rund 100 Kippern machen diese Fahrzeuge denn<br />

auch heute noch den bei Weitem größten Teil der umfangreichen<br />

Flotte aus. In diesem Segment ist Hecker sogar mittlerweile mit<br />

eigens initiierten Konstruktionen im Fahrzeugbau engagiert.<br />

Bereits seit Gründung wurde die Technik entsprechend der<br />

Anforderungen im Arbeits umfeld angepasst. Denn stets galt bei<br />

Hecker das Motto: Optimale Leistungsfähigkeit erreichen Maschinen<br />

vor allem durch perfekte Anpassung an den jeweiligen<br />

Einsatzort. Diese Erfahrung ist bis heute wesentlicher Bestandteil<br />

der Firmenphilosophie.<br />

dem es sich um ein im Wettbewerb einmaliges Nischenprodukt<br />

in Gestalt eines Skw mit angehängter Transporterweiterung<br />

handelt. „Bei einem großen Auftrag erforderte<br />

die Bestandslogistik des Kunden einen wendigen,<br />

niedrigen Skw, der seine Fracht seitlich abkippen konnte.<br />

Zudem sollte die Transportkapazität eines mittelgroßen<br />

Skw keinesfalls unterschritten werden. Zusammen<br />

mit dem italienischen Familienunternehmen Perlini haben<br />

Mit eigenen Ideen zum besseren Ergebnis<br />

Schon häufig wurden Ausstattungen, die vom Hersteller nicht<br />

angeboten werden, selbst angeregt und bei Konstruktion und<br />

Realisierung unterstützt. Ein Beispiel ist der Perlini DPT70, bei<br />

GROSSER AUFWAND: Am Basisstandort unterhält Hecker eine<br />

leistungsstarke eigene Werkstatt, die im Zweischichtbetrieb arbeitet.<br />

Fotos: bwi<br />

Wir beraten Sie gerne!<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />

Tel.: +49 (0)8424 89 89 0 | Web: geo-konzept.de


70<br />

SKW & DUMPER<br />

SCHNELLE TRUPPE: Mehrere eigene Sattelschlepper<br />

stehen mit Dauergenehmigung<br />

bereit, um schwere Maschinen zum Auftraggeber<br />

umzusetzen.<br />

wir dann den 70-Tonner auf die Räder<br />

gestellt“, erklärt Clemens Hecker die<br />

Entstehung des außergewöhnlichen<br />

RESERVE: Zur Lagerlogistik gehört unter<br />

anderem auch ein Vorrat an gebrauchten<br />

EM-Reifen für den schnellen Ersatz der<br />

Einsatzpneus.<br />

Fahrzeugs. Heute ist die Heinrich Hecker<br />

KG an etwa 25 Standorten der Zement-<br />

und Natursteinindustrie im ge-<br />

samten Bundesgebiet aktiv. Erst im<br />

Jahr 2009 wurde aufgrund der fortwährenden<br />

Expansion des Unternehmens<br />

ein neuer Firmensitz in Anröchte bezogen.<br />

Auf 30.000 m² Fläche bieten hier<br />

zwei Hallen und ein Bürogebäude Platz<br />

für die weitere Firmenentwicklung. Hecker<br />

beschäftigt insgesamt rund 150<br />

Mitarbeiter, bildet Mechaniker für Landund<br />

Baumaschinen, Berufskraftfahrer<br />

sowie Mitarbeiter in kaufmännischen<br />

Berufen aus und beschäftigt allein in der<br />

eigenen Werkstatt 15 Spezialisten, die<br />

für die Instandhaltung der umfangreichen<br />

Firmenflotte sorgen.<br />

(bwi)<br />

www.heckertransporte.de<br />

INTERVIEW<br />

Fünf Fragen – fünf Antworten<br />

CLEMENS HECKER führt das<br />

Dienstleistungsunternehmen in<br />

dritter Generation und stand<br />

uns für ein Spezialisten-Interview<br />

zur Verfügung. Foto: bwi<br />

GP: Wie haben sich potenzielle Auftraggeber<br />

die Dienstleistung am Beispiel<br />

der Skw-Transporte vorzustellen?<br />

Clemens Hecker: In Absprache mit dem<br />

Kunden erarbeiten wir ein Angebot auf<br />

der Basis von Transportmengen in Kubikmetern<br />

oder Tonnagen, auf Wunsch<br />

aber auch pro Stunde. Weil das Angebot<br />

die Nebenkosten enthält, weiß der Auftraggeber<br />

quasi im Januar bereits, was<br />

er im Dezember auf der Rechnung hat.<br />

Somit kann er die langfristige Kalkulation<br />

immer im Blick behalten. Dazu gehören<br />

natürlich auch Jahresgespräche, damit<br />

die Planung des Auftraggebers immer<br />

wieder aktualisiert auf unsere Dienstleistung<br />

Einfluss nehmen kann.<br />

Welche Größenordnungen an Transportkapazitäten<br />

bieten Sie an?<br />

Unserer Firmenphilosophie entsprechend<br />

bekommt eine Anfrage stets auch<br />

ein darauf ausgearbeitetes Angebot. Bei<br />

geringeren Volumen arbeiten wir auch in<br />

Kampagnen und transportieren dann<br />

beispielsweise auf Halde. Unsere Dienstleistung<br />

berücksichtigt zudem ohnehin<br />

natürlich auch eventuelle Stillstandszeiten,<br />

etwa in den Phasen der Winterreparaturen.<br />

Hat sich die Transportdienstleistung<br />

im Steinbruch in den letzten Jahrzehnten<br />

verändert?<br />

Ja, auch in dieser Branche ist die Welt viel<br />

schnelllebiger geworden. Hatte man früher<br />

deutlich mehr Vorlauf, erwartet der<br />

Kunde heutzutage die Leistung unmittelbarer.<br />

Zudem sind die Inhalte komplexer.<br />

Wir bringen heute unsere umfangreiche<br />

Erfahrung ein, um Auftraggeber aktiv zu<br />

beraten. Dafür schauen wir uns im Vorfeld<br />

stets vor Ort die konkrete Situation an und<br />

erarbeiten auf dieser Grundlage mit dem<br />

Interessenten ein Konzept, das im Idealfall<br />

die Arbeits- und Transportprozesse<br />

optimiert.<br />

Wo sind die besonderen Herausforderungen<br />

im täglichen Geschäft?<br />

Schon allein wegen der gestiegenen<br />

Leistungsdichte haben wir einen sehr<br />

hohen Aufwand. Wir stehen dem Auf­<br />

traggeber gegenüber in der Verantwortung,<br />

seine Produktion sicherzustellen.<br />

Dafür müssen wir mehr Maschinen vorhalten,<br />

als wir jeden Tag brauchen. Dasselbe<br />

gilt natürlich auch für das Personal.<br />

Bei Bedarf gleichen wir Ausfälle aus,<br />

indem wir ohnehin zusätzliche Schlüsselgeräte<br />

bei jeweiligen Kunden auf Reserve<br />

bereitstellen. Zudem haben wir<br />

Spezialtieflader für den Straßentransport<br />

inklusive einer Dauergenehmigung,<br />

um schnell Maschinen umsetzen zu können.<br />

Am Heimatstandort in Anröchte<br />

unterhalten wir eine eigene Werkstatt,<br />

die zweischichtig arbeitet, um Wartungen<br />

und Reparaturen zügig durchführen<br />

zu können.<br />

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung<br />

Ihrer Tätigkeit?<br />

Unsere Dienstleistung ist in der Branche<br />

angekommen, wie auch das stetige<br />

Wachstum der vergangenen Jahre gezeigt<br />

hat. Nach 70 Jahren ist unser Geschäftsmodell,<br />

das wir prinzipiell immer<br />

beibehalten haben, so modern wie nie<br />

zuvor. Seit 2009 haben wir unseren Tätigkeitsumfang<br />

fast verdoppelt – natürlich<br />

inklusive der anderen Felder wie<br />

Gewinnung durch Bagger und Radlader,<br />

Rekultivierungstransporte sowie mobile<br />

Aufbereitung. Und das, obwohl wir noch<br />

nie aktiv Werbung machen mussten.<br />

(Das Interview führte GP-Redakteur<br />

Bodo Wistinghausen)<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


SKW & DUMPER<br />

71<br />

Intelligent vernetzte Transportkapazitäten<br />

DREI NEUE MULDENKIPPER Cat 775G müssen bis Jahresende im<br />

Steinbruch Wiesenhofen ungefähr 800.000 t an Deckgebirge verfrachten.<br />

Im Steinbruch Wiesenhofen der Firmengruppe Max Bögl ging kürzlich ein<br />

neues Muldenkipper-Trio von Cat an den Start, um den Umlauf des hier gewonnenen<br />

Kalksteins von der Ladestelle bis zum Abkippen sicherzustellen.<br />

Die Sparte Roh- und Baustoffe der Firmengruppe<br />

Max Bögl stellte die drei<br />

neuen von Zeppelin gelieferten Cat-Skw<br />

775G am Standort im oberbayerischen<br />

Beilngries in den Dienst. Zu ihren vorrangigen<br />

Aufgaben gehört es, als Schlüsselgeräte<br />

die bis Ende 20<strong>18</strong> geplante Beräumung<br />

von etwa 800.000 t Deckgebirge<br />

im Einschichtbetrieb sicherzustellen.<br />

Darüber hinaus transportieren sie das<br />

nicht für die weitere Aufbereitung geeignete<br />

Vorsiebmaterial zur Abraumhalde.<br />

Die Beladung der 124 t schweren Muldenkipper<br />

mit Haufwerk aus den zum Teil<br />

stark verkarsteten Bereichen der Lagerstätte<br />

übernimmt auf den oberen Arbeitsebenen<br />

des Steinbruchs ein Cat-Radlader<br />

988K. Nur vier Ladespiele sind nötig,<br />

um die knapp 42 m³ Muldenvolumen der<br />

Cat 775G auszuschöpfen, was 65 t Nutzlast<br />

entspricht. Dass die neuen Skw für<br />

das Einsatzszenario die richtige Wahl<br />

sind, wurde im Vorfeld durch eine umfangreiche<br />

Einsatzanalyse ermittelt, bei<br />

der Transportmenge, Haufwerk sowie die<br />

geologischen Bedingungen des Vorkommens<br />

eine wichtige Rolle spielten.<br />

Für eine genaue Steuerung des Beladevorgangs<br />

und eine effiziente Ausschöpfung<br />

der Nutzlast wird das bordeigene<br />

Wiegesystem VIMS eingesetzt. Die<br />

Abkürzung steht für Vital Information<br />

Management System und beinhaltet die<br />

Hard- und Software hinter den Maschinen-<br />

und Nutzlastinformationen, die über<br />

die Anzeige im Muldenkipper 775G bereitgestellt<br />

werden. In Verbindung mit<br />

dem Produktions-Management-System<br />

wird so bei jedem Lade- und Transportzyklus<br />

die optimal mögliche Ausladung<br />

sichergestellt. Um Features wie diese in<br />

den neuen Skw auch umfänglich zu nutzen,<br />

erhielten die 13 Fahrer der insgesamt<br />

21 am Standort beschäftigten Mitarbeiter<br />

eine umfängliche Schulung durch die<br />

Fachleute von Zeppelin. Dabei lernten die<br />

Maschinisten, dass ihnen Kontrollleuchten<br />

anzeigen, wann der letzte Beladevorgang<br />

erreicht ist und der Muldenkipper<br />

voll beladen wieder Fahrt aufnehmen<br />

kann. In der Regel legt ein Fahrzeug rund<br />

1,1 km Wegstrecke und dabei Steigungen<br />

von bis zu 8 % im Durchschnitt zurück,<br />

bis es seine Fracht abkippen kann. Über<br />

das Produktions-Management-System<br />

der Skw lassen sich bis zu 2400 Nutzlastzyklen<br />

speichern. Die Betriebsleitung des<br />

Steinbruchs Wiesenhofen erhält so<br />

Protokolle mit Datum und Uhrzeit über<br />

Gewichte, Transportzykluszeiten und<br />

Strecken. Mit Hilfe des Systems werden<br />

Kennwerte wie Nutzlastwert, Umgebungslufttemperatur,<br />

Maschinengeschwindigkeit<br />

und Tonnenkilometer pro<br />

Stunde ermittelt und ausgewertet. Weiterhin<br />

stehen Informationen für die Ermittlung<br />

des Reifenzustands zur Verfügung.<br />

Kontinuierlich abgerufen werden auch<br />

andere Parameter. Dazu zählen GPS-<br />

Daten, Spritverbrauch, zurückgelegte<br />

Kilometer, Last- sowie Leerlaufzeiten,<br />

Motordrehzahl und insbesondere die<br />

Temperatur des Cat-Acert-Diesel-Motors<br />

C27 mit einer Bruttoleistung von 615 kW.<br />

Die Betriebsdatenerfassung und Hinweise<br />

zum Tankstatus sowie das Auslesen<br />

der Motorwerte per CAN-Bus werden<br />

über das unternehmenseigene und innerhalb<br />

der Firmengruppe Max Bögl selbst<br />

entwickelte Telematiksystem, das auch<br />

dem Flottenmanagement dient, realisiert.<br />

„Wir setzen zukünftig auf eine intelligente,<br />

digitale Vernetzung und direkte Kommunikation<br />

zwischen Mensch, Maschine,<br />

Anlage, Logistik und Produkt“, erklärt<br />

Katharina Himsel, Leiterin des Qualitätsmanagements<br />

und der Qualitätssicherung<br />

der Abteilung Roh- und Baustoffe<br />

bei der Firmengruppe.<br />

Die schweren Baumaschinen haben<br />

bereits das digitale Zeitalter erreicht: Unzählige<br />

Sensoren an den Skw registrieren<br />

jede noch so kleine Abweichung. Konkret<br />

geht es darum, die über eine SAP-Instandhaltungssoftware<br />

erfassten und ausgewerteten<br />

Daten der Leistungsgeräte zu<br />

nutzen. Sie dienen den Mitarbeitern von<br />

Max Bögl neben der Dokumentation der<br />

Betriebszustände als Entscheidungshilfe,<br />

um den perfekten Wartungszeitpunkt<br />

festzulegen. Predictive Maintenance, die<br />

vo rausschauende Wartung, ist eine intelligente<br />

Kombination aus moderner Sensorik<br />

und Echtzeit-Datenanalyse, die aus den<br />

Daten mittels Algorithmen und Big-Data-<br />

Analysen voraussagt, wann welcher Schadensfall<br />

eintritt. Das soll drohenden Ausfällen<br />

der Muldenkipper vorbeugen und<br />

den Zeitpunkt für den Austausch von Ersatzteilen<br />

bestimmen. Damit lassen sich<br />

ungeplante Stillstände abwenden, denn<br />

der Nachschub an definiert aufbereiteten<br />

Kalksteinkörnungen darf nicht abreißen.<br />

Gerade jetzt, wo die Marktnachfrage neue<br />

Höhen erklimmt, gilt es, Unterbrechungen<br />

der Betriebsabläufe schon vorsorgend<br />

abzuwenden.<br />

www.zeppelin-cat.de<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


72<br />

SKW & DUMPER<br />

Komplett neuer Full-Liner<br />

allseits bekannt<br />

Noch im Laufe des Jahres führt Volvo<br />

seine komplett neue Skw-Reihe ein. Die<br />

Entwicklung der vier neuen Modelle basiert<br />

laut Unternehmen zum großen Teil<br />

auf der langjährigen Erfahrung des zwischenzeitlich<br />

als Volvo-CE-Tochter Terex<br />

Trucks firmierenden Vorgängers, kombiniert<br />

mit dem technologischen Knowhow<br />

der Volvo-Gruppe. „Die Übernahme<br />

von Terex Trucks im Jahr 2014 war eine<br />

strategische Entscheidung. Seitdem arbeiten<br />

wir an der Konzeption eines völlig<br />

neuen starren Muldenkippers, der auf<br />

der 84-jährigen Geschichte von Terex<br />

Trucks aufbaut und zugleich die Technologie<br />

von Volvo CE und deren Produktphilosophie<br />

in sich vereint. Nun treten<br />

wir in die nächste Phase ein“, sagt Thomas<br />

Bitter, Senior-Vizepräsident Marketing<br />

und Produkt-Portfolio (MaPP) bei<br />

Volvo CE.<br />

Mehr Sicht und Sicherheit<br />

GANZE FLOTTE NEU: Volvo CE hat<br />

die Flotte von Terex komplett überarbeitet,<br />

mit modernen Features aufgewertet<br />

und im Volvo-Design auf<br />

den Markt gebracht.<br />

Nachdem Volvo 2014 die komplette Sparte der Starrrahmenkipper von<br />

Terex übernommen hatte, machten sich die Schweden daran, eine erste<br />

eigene Baureihe in den Markt zu bringen. In diesem Jahr ist es so weit.<br />

Verbessert wurden laut Hersteller unter<br />

anderem die Sichtverhältnisse und Sicherheitssysteme.<br />

Die Baureihe, die zunächst<br />

in den nicht regulierten Märkten<br />

eingeführt wird, besteht aus dem R45D<br />

mit 45 t, dem R60D mit 60 t, dem R70D<br />

mit 72 t und dem R100E mit 100 t. Der<br />

Größte zeigt exemplarisch die technischen<br />

Möglichkeiten der neuen Schweden-Skw.<br />

Dazu kombiniert das Flaggschiff<br />

mit einer effektiven Nutzlast von<br />

95 t eine Fülle an markt- und kundenbewährten<br />

Komponenten mit neuen Technologien<br />

und einem neuen Design. Ein<br />

Cummins-Diesel liefert ihm kraftvolle<br />

1075 PS.<br />

Die neue Volvo Dynamic ShiftControl<br />

steuert den Antrieb sowie das Maschinenmoment<br />

und passt automatisch, abhängig<br />

von Einsatzort und Arbeitslast,<br />

die Schaltpunkte für das Getriebe exakt<br />

an. Die integrierte Elektronik zwischen<br />

Maschine und Getriebe sorgt für sanftes<br />

Schalten, gleichbleibendes hohes Drehmoment<br />

und gleichmäßige Beschleunigung<br />

bei allen Transportanwendungen.<br />

Das integrierte elektronische System mit<br />

zwei Schaltmustern (Power und Economy)<br />

optimiert Leistung und Kraftstoffeffizienz.<br />

Der Fahrer kann den Betriebsmodus<br />

der jeweiligen Ladung anpassen.<br />

Die Lebensdauer des primären<br />

Bremssystems wird durch den Getriebe-<br />

Retarder verlängert. Diese Standardfunktion<br />

reduziert die Motordrehzahl und<br />

minimiert die Betätigung der Betriebsbremse.<br />

Über eine optionale Leerlauf-<br />

Einlegesperre (Neutral Coast Inhibitor)<br />

lassen sich kontrolliert auch steilste Gefälle<br />

überwinden. Ein Überdrehzahlschutz<br />

drosselt die Motordrehzahl automatisch<br />

in den sicheren Bereich, eine<br />

Sperre verhindert ein Hochschalten<br />

beim Fahren mit angehobener Mulde.<br />

Weitere Sicherheitsfunktionen wie die<br />

ausfallsichere Bremse und die Notlenkung<br />

sorgen für ein ruhiges Gefühl. Da<br />

die Lebensdauer der einzelnen Komponenten<br />

der entscheidende Faktor für<br />

einen kostengünstigen Betrieb ist, wurden<br />

alle Komponenten gut geschützt.<br />

Beispielsweise verfügt die Hydraulik<br />

über mehrere Filterstufen, die nachgeschaltete<br />

Komponenten vor Verunreinigungen<br />

schützen und dadurch die Maschinenverfügbarkeit<br />

erhöhen. Die<br />

Maschinen haben außerdem einen Motorschutz-Modus,<br />

der den Fahrer warnt,<br />

sobald die Motorschutz-Drehzahldrosselung<br />

aktiviert wird. Motorleistung und<br />

-drehzahl werden zum Schutz des Motors<br />

je nach Schwere des Problems nach<br />

und nach gedrosselt. Dies richtet sich<br />

nach Motorparametern wie Kühlmitteltemperatur,<br />

Gaspedalstellung und Kühlmittelstand.<br />

Das zentral angebrachte<br />

Getriebe ist leicht zugänglich. In der Kabine<br />

kann der Fahrer für eine schnelle<br />

Analyse und Problemlösung über die<br />

Instrumententafel grundlegende Diagnosedaten<br />

abrufen.<br />

Auf die Skw-Lebenswelt<br />

abgestimmt<br />

Die neuen Volvo-Starrrahmenkipper<br />

haben ein geradliniges Design. Ihre Rahmenkonstruktion<br />

weist eine hohe Strukturfestigkeit<br />

auf, die weit über die hohen<br />

Anforderungen auch schwierigster Einsatzbedingungen<br />

hinausgeht. Dank der<br />

gleichmäßigen Gewichtsverteilung aufgrund<br />

des zentral angeordneten Getriebes<br />

und dem niedrigen Schwerpunkt<br />

werden alle Stöße von der Ladung zu<br />

gleichen Teilen auf die Räder verteilt. Die<br />

weit auseinanderliegende Vorderradaufhängung<br />

absorbiert Last- und Geländestöße<br />

und schützt wichtige Maschinenkomponenten.<br />

Der robuste Muldenkipper<br />

hat einen niedrigen Schwerpunkt und<br />

harmoniert perfekt mit dem Fahrwerk,<br />

dem McPherson-Federbein mit niedrigem<br />

Querlenker der Vorderradaufhängung.<br />

Der R100E bewältigt dank der<br />

präzisen, leichten Lenkung mit vorgesteuertem<br />

Orbitol-Lenkventil auch enge<br />

Kurven. Die ausgereifte Entwicklung<br />

setzt sich in der Rahmenkonstruktion in<br />

Kummet-Form fort, die bei Fahrten in<br />

unebenem Gelände die notwendige<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


SKW & DUMPER<br />

73<br />

Flexibilität bietet. Der Rahmen aus Kastenprofil-Stahlschienen<br />

weist an den<br />

Punkten mit der höchsten Belastung<br />

hochfeste Stahlgussstücke auf, um<br />

Stöße aufzufangen. Die Rahmenbohrungen<br />

haben als zusätzlichen Schutz eine<br />

Büchse. Die Maschine absolvierte ausgiebigste<br />

Tests von Rahmen und Fahrwerk<br />

– darunter allein 60.000 h Ermüdungstests<br />

für das Chassis.<br />

Die Rops/Fops-zertifizierte Fahrerkabine<br />

ist auf schalldämpfenden Halterungen<br />

befestigt, die für weniger Vibrationen<br />

und Geräusche sorgen und dadurch<br />

zu einer besseren Fahrqualität beitragen.<br />

Vom Fahrersitz auf der linken Seite der<br />

Kabine aus kann der Fahrer durch die tief<br />

liegende, große Windschutzscheibe Arbeitsbereich<br />

und -umgebung hervorragend<br />

einsehen. Die gute Sicht wird durch<br />

das 360° kameraunterstützte System<br />

Volvo Smart View zusätzlich optimiert.<br />

Das System nutzt mehrere außen montierte<br />

Weitwinkelkameras, um ein Bild<br />

des Fahrzeugs und der Arbeitsumgebung<br />

aus der Vogelperspektive auf das<br />

Display am Armaturenbrett zu übertragen.<br />

Vorteile des 360°-Kamerasystems<br />

sind nicht nur die höhere Sicherheit von<br />

Fahrer und Personal am Arbeitsplatz –<br />

auch Kollisionen mit anderen Objekten<br />

lassen sich dadurch verhindern. Besonders<br />

beim Rückwärtsfahren kann der<br />

Fahrer auf dem Boden befindlichen Hindernissen<br />

sicher ausweichen. In der Kabine<br />

herrscht ein leichter Überdruck und<br />

eine Klimaautomatik sorgt für ein stets<br />

angenehmes Arbeitsklima.<br />

Das Fassungsvermögen der neuen<br />

V-förmigen Mulde von 60,4 m³ des<br />

R100E wird über ein optional integriertes<br />

Onboard-Wiegesystem perfekt ausgenutzt.<br />

Die abgasbeheizten Mulden bestehen<br />

aus Hardox-400-Stahl und ermöglichen<br />

ein sauberes, vollständiges<br />

Abkippen des Materials. Die starren<br />

Muldenkipper sind zwar neu, basieren<br />

aber auf über 70 Jahren Erfahrung, seit<br />

ein Team technischer Experten und Ingenieure<br />

im schottischen Motherwell<br />

den weltweit ersten geländegängigen<br />

Muldenkipper entwickelte. Sie tragen<br />

nun das Design von Volvo CE und verkörpern<br />

dessen Kernwerte, werden aber<br />

weiterhin im traditionsreichen Produktionswerk<br />

für starre Muldenkipper gebaut.<br />

GRÖSSTES MODELL: Der starre Muldenkipper<br />

R100E mit 95 t Nutzlast stellt auch<br />

im Wettbewerb eine eindrucksvolle Größe<br />

dar. Fotos: Volvo<br />

Die neuen Maschinen verbinden langjährige<br />

Erfahrungen mit technischem Fachwissen<br />

und modernen Prozessen. Mit<br />

der Einführung der Volvo-Modelle soll<br />

die Produktion der Muldenkipper von<br />

Terex Trucks sukzessive eingestellt werden.<br />

www.volvoce.com<br />

RAUPENMOBILE PRALLBRECHER<br />

NEU MIT INNOVATIVEM<br />

BRECHER-DIREKTANTRIEB<br />

GIPO AG<br />

Industriegebiet See, Zone C,<br />

Kohlplatzstrasse 15, CH-6462 Seedorf<br />

T + 41 41 874 81 10, F + 41 41 874 81 01<br />

info@gipo.ch, www.gipo.ch<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


74<br />

SKW & DUMPER<br />

Achte Generation jetzt komplett<br />

Als einer der bekannten Starrrahmen-Fulliner hat Komatsu<br />

seine Produktpalette komplett überarbeitet. Nachdem die<br />

starren Muldenkipper HD325-8 und HD4<strong>05</strong>-8 bereits zur<br />

steinexpo im vergangenen Jahr vorgestellt werden konnten,<br />

wurden inzwischen auch die größeren Modelle HD465-8<br />

und HD6<strong>05</strong>-8 in die achte Generation überführt.<br />

STARRRAHMENKIPPER von Komatsu gehören zum gewohnten Bild<br />

in deutschen Steinbrüchen und wurden vom Hersteller weiter optimiert.<br />

Die von außen sichtbare Beladungsampel liefert Informationen zum<br />

Beladestatus. Fotos: Komatsu<br />

Die überarbeitete Modellserie bringt eine höhere Produktivität in<br />

innerbetriebliche Transportprozesse. Die „Hardware“ ist auf ein<br />

langes Skw-Leben hin optimiert, unter anderem erhöht die Hauptrahmenstruktur<br />

aus Gussteilen die Festigkeit. Fahrer werden außerdem<br />

den besseren Zugang und einen komplett neuen Arbeitsplatz<br />

schätzen. Die kleineren Mitglieder in der Familie der<br />

Satteldachhalle Typ SD21 (Breite: 21,00m, Länge: 40,50m)<br />

• Traufe 5,10m,<br />

Firsthöhe 6,95m<br />

• mit Trapezblech,<br />

Farbe: AluZink<br />

• incl. Schiebetor<br />

4,00m x 4,20m<br />

• feuerverzinkte<br />

Stahlkonstruktion<br />

• incl. prüffähiger<br />

Baustatik<br />

Mehr Infos<br />

Aktionspreis<br />

€ 69.900,-<br />

ab Werk Buldern; excl. MwSt.<br />

Schneelastzone 2,<br />

Windzone 2, a. auf Anfrage<br />

www.tepe-systemhallen.de · Tel. 0 25 90 - 93 96 40<br />

Komatsu-Skw der achten Generation besitzen Nutzlasten<br />

von 36,5 t bzw. 40 t und ersetzen die Modelle<br />

HD325-7 und HD4<strong>05</strong>-7. Beide Muldenkipper sind mit<br />

einem SAA6D140-7-Motor von Komatsu ausgestattet,<br />

der eine gesteigerte Leistung von 525 PS bietet, die<br />

europäische Abgasnorm Stufe IV erfüllt und durch reduzierten<br />

Kraftstoffverbrauch überzeugt. Die zwei<br />

neuen Muldenkipper der großen Serie besitzen Nutzlasten<br />

von 55 t bzw. 63 t und ersetzen – kenntlich an<br />

der Zahl 8 – die Modelle HD465-7 und HD6<strong>05</strong>-7. Beide<br />

nutzen die Kraft der Komatsu-Motoren SAA6D170E-7<br />

von 786 PS bei auch in diesem Fall reduziertem Kraftstoffverbrauch.<br />

Praktiker wird freuen, dass die Komatsu-Dieselpartikelfilter<br />

(KDPF) und weitere Komponenten<br />

zur Abgasnachbehandlung noch besser auf den<br />

Motor abgestimmt wurden, um eine hohe Effizienz und<br />

lange Lebensdauer zu erreichen. Hinzu kommt, dass<br />

die passive Regeneration des Dieselpartikelfilters automatisch<br />

erfolgt, ohne dass Handlungsbedarf beim<br />

Fahrer besteht. Eine automatische Leerlaufabschaltung<br />

hilft die Leerlaufzeiten zu reduzieren und die Kraftstoffeffizienz<br />

zusätzlich zu erhöhen.<br />

Das mittlerweile bekannte K-Atomics-Getriebe regelt<br />

Schaltvorgänge nach Bedarf und sorgt so für ein komfortables<br />

Fahren und weniger Materialverlust. Für mehr<br />

Sicherheit bei gleichzeitig hoher Produktivität sorgen die<br />

integrierte und hochleistungsfähige Retarderbremse<br />

und das System ARSC, welches ein Voreinstellen der<br />

Fahrgeschwindigkeit (statt der Drehzahl) beim Befahren<br />

von Gefällestrecken ermöglicht. Das optional erhältliche<br />

Zugkraftkontrollsystem von Komatsu (KTCS) setzt die<br />

Bremsen der Skw automatisch unabhängig voneinander<br />

ein und sorgt so für optimale Traktion auf unterschiedlichen<br />

Oberflächen. Da das System ohne Differenzialsperre<br />

arbeitet, beeinträchtigt es das Lenkverhalten<br />

nicht. Durch die erstklassigen Flottenmanagementfunktionen<br />

der neuesten Version des Telematiksystems Komtrax<br />

und das Wartungsprogramm Komatsu Care ist die<br />

Maschine vor unberechtigter Nutzung geschützt und auf<br />

maximale Effizienz ausgelegt.<br />

Die neue große und ergonomische Fahrerkabine ist<br />

mit einem komplett anpassbaren, beheiz- und belüftbaren<br />

Fahrersitz ausgestattet und bietet einen hervorragend<br />

komfortablen Arbeitsplatz. Weitere neue Eigenschaften<br />

der beiden neuen Muldenkipper sind ein<br />

Monitorsystem mit 7"-LCD-Farbdisplay, ein Monitor für<br />

die Rückfahrkamera und eine Schnellbetankungsanlage.<br />

Der Einstieg von vorn wurde durch versetzte Stufen<br />

und Handläufe weiterentwickelt und ersetzt die bisherige<br />

Leiterkonstruktion. Die integrierte Nutzlastwaage<br />

(PLM) registriert die Nutzlast jedes Ladespiels und zeigt<br />

das Produktionsvolumen des Muldenkippers sowie die<br />

Einsatzbedingungen über eine bestimmte Zeitdauer an.<br />

Die Zuladung wird jeweils in Echtzeit sowohl auf dem<br />

Display in der Kabine als auch durch externe Ampelleuchten<br />

angezeigt.<br />

www.komatsu.eu<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong><br />

RZ_Tepe_Anzeigen_20<strong>18</strong>_93x42mm_mb1.indd 8 29.11.2017 16:36:16


SKW & DUMPER<br />

75<br />

FELDEINSATZ<br />

Ausrichtung auf perfekte Tonnenkosten-Bilanz<br />

Mit seinem neuen Muldenkipper T 236<br />

mit starrem Rahmen und dieselelektrischem<br />

Antrieb steigt Liebherr in die<br />

100-t-Klasse ein. Feldeinsätze im Erzberg<br />

in Österreich dienen der eingehenden<br />

„Reifeprüfung“ des Boliden,<br />

über dessen Auslieferung – sprich<br />

endgültige Serienreife – noch nichts<br />

bekannt wurde. Das jedoch bedeutet<br />

nicht, dass es keine Rahmenfakten zur<br />

Zielorientierung gäbe.<br />

Auf der Grundlage jahrzehntelanger<br />

Erfahrung in der Muldenkippertechnologie<br />

nutzt der T 236 die Vorteile der<br />

Elektroantriebsinnovationen von Liebherr<br />

mit der Einführung des vertikal<br />

integrierten Litronic-Plus-Generation-2-AC-Antriebssystems.<br />

Der Fokus<br />

liegt dabei auf Hochleistung, maximalen<br />

Betriebszeiten und besonders<br />

geringen Betriebskosten. Alle Komponenten<br />

des Kippers wurden für einen<br />

langfristigen Einsatz im harten Alltag<br />

unter extremen Bergbaubedingungen<br />

entwickelt, woraus eine sehr lange Betriebszeit<br />

zwischen der Überholung<br />

der Komponenten resultiert.<br />

Durch den elektrischen In-Line-<br />

Antriebsstrang werden Kabellängen<br />

minimiert, wobei die wartungsfreien<br />

IP68-konformen Plug-and-Drive-Leistungsmodule<br />

einen sicheren und<br />

zuverlässigen Betrieb unter jeglichen<br />

Wetterbedingungen gewährleisten.<br />

Zusammen mit den verlängerten Wartungsintervallen<br />

und den minimierten<br />

Wartungszeiten durch Wartungsstellen<br />

auf Bodenhöhe bietet der T 236 maximale<br />

Betriebszeiten. Für Sympathiepunkte<br />

bei Fahrern soll die ergonomische<br />

Kabine in Zusammenarbeit mit<br />

den guten Eigenschaften des Vorderrad-Federungssystems<br />

sorgen, deren<br />

Folge neben mehr Komfort und Arbeitssicherheit<br />

auch eine höhere Beschleunigung<br />

und besseres Handling ist.<br />

Der neueste Entwicklungsstand<br />

des Liebherr-Elektroantriebssystems<br />

Litronic Plus Generation 2 umfasst<br />

die besonders fortschrittliche Active-<br />

Front-End-Technologie. Durch die<br />

effiziente Nutzung der elektrischen<br />

Energie bei Verzögerungen liefert<br />

das Antriebssystem eine kontrollierte<br />

Motordrehzahl nahezu ohne Kraftstoffverbrauch.<br />

Das innovative variable<br />

Hydrauliksystem verringert zudem<br />

parasitäre Verluste der Maschine, garantiert<br />

damit maximale Leistung und<br />

verringert den Kraftstoffverbrauch,<br />

sobald keine Leistung erforderlich ist.<br />

Durch das hohe Startdrehmoment<br />

und die gute kontinuierliche Leistungsübertragung<br />

ist der T 236 weniger<br />

empfindlich gegenüber Steigungsund<br />

Nutzlastschwankungen. Der T 236<br />

ist der erste dieselelektrische Muldenkipper<br />

seiner Klasse mir ölgekühlten<br />

Lamellenbremsen. Diese erlauben ein<br />

gleichzeitiges, besonders zuverlässiges<br />

und kontinuierliches Verzögern mit<br />

der Vorder- und Hinterachse.<br />

www.liebherr.com<br />

IM ANROLLEN: Der Muldenkipper T 236 wurde für eine Nutzlast von 100 metrischen<br />

Tonnen konzipiert und adressiert höchste Praxisanforderungen. Foto: Liebherr<br />

Ihr Partner für mobile Sieb– und Brechtechnik<br />

Handel<br />

Vermietung<br />

An- & Verkauf<br />

Service & Ersatzteile<br />

Trump Technik Service GmbH<br />

Neustraße 71-79<br />

42553 Velbert<br />

Tel.: 02<strong>05</strong>3 84 98-222<br />

info@trump-technik.de<br />

www.trump-technik.de<br />

SANDVIK Siebanlage QA331<br />

SANDVIK Backenbrecher QJ341<br />

SANDVIK Schwerlastsiebanlage QE241<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


76<br />

SKW & DUMPER<br />

GIGANTISCHER EINSATZ: Der gewichtige<br />

Knicklenker findet auch in Deutschland<br />

entsprechende Einsatzgebiete und dankbare<br />

Betreiber. Foto: Volvo<br />

Im Tal der Giganten<br />

Im Rüdersdorfer Kalksteinbruch, wo<br />

einst Saurier ihre Fußstapfen hinterließen,<br />

bewegen sich heute wieder<br />

Giganten. Riesige Muldenkipper,<br />

Großbagger sowie die hierzulande<br />

ersten Volvo-Dumper A60H.<br />

Im Cemex-Steinbruch in Rüdersdorf ist<br />

alles eine Nummer größer. Das Baustoffunternehmen<br />

gewinnt im Tagebau vor<br />

den Toren Berlins Kalkstein.<br />

Auf einer Länge von 4 km gibt es an<br />

die 40 verschiedene Gewinnungsstellen,<br />

an denen gesprengt, gebaggert und geladen<br />

wird, um jährlich etwa 3 Mio. t<br />

Kalkstein zu gewinnen. Der Steinbruch<br />

hat eine lange Tradition. Schon seit mehr<br />

als 760 Jahren wird hier Kalkstein gewonnen.<br />

Früher war er als Werkstein in<br />

Fundamenten und im Sichtmauerwerk<br />

gefragt, wovon beispielsweise die Berliner<br />

Marienkirche oder des Brandenburger<br />

Tor zeugen. Seit <strong>18</strong>85 wird aus dem<br />

Rohstoff überwiegend Zement hergestellt.<br />

Um an die nutzbaren Horizonte zu<br />

kommen, muss der Betreiber unter anderem<br />

bis zu 350.000 m 3 Abraum im Jahr<br />

bewegen. Als leistungsfähige Transportfahrzeuge<br />

für die Erdmassen und anderes,<br />

nicht verwendbares Gestein nutzte<br />

Cemex bislang eine Flotte von fünf Dumpern<br />

mit 40 t Nutzlast, die jetzt durch drei<br />

Volvo A60H ersetzt wurden.<br />

„Unsere Idee war es, die Dumper-<br />

Anzahl und damit die Kosten im Tagebau<br />

zu reduzieren. Deshalb nutzten wir 2016<br />

die Möglichkeit, Prototypen des brandneuen<br />

Volvo-Dumpers aus der 60-t-<br />

Klasse drei Monate lang ausgiebig zu<br />

testen“, erklärt Thomas Weber, Leiter<br />

des Tagebaus in Rüdersdorf. Während<br />

des Einsatzes habe sein Unternehmen<br />

umfangreich Daten zu Kraftstoffverbräuchen,<br />

Umlaufzeiten und dergleichen erfasst<br />

und in Form einer aufwendigen<br />

Studienarbeit auswerten lassen. Ergebnis:<br />

Der A60H passt optimal in die Abläufe<br />

„Das Testat bestätigte unsere Erwartungen.<br />

Die Gesamtbetriebskosten<br />

(TCO) ließen sich mit einer verkleinerten<br />

Dumper-Flotte reduzieren, wenn diese<br />

ein Drittel mehr Nutzlast bietet“, resümiert<br />

Michael Neumann, Leiter Einkauf<br />

Investitionsgüter und zentrale Dienste<br />

bei Cemex. Außerdem passe der große<br />

Dumper viel besser in die Tagebauabläufe<br />

und lasse sich dort vielschichtiger<br />

einsetzen. In der Folge wurden drei Volvo<br />

A60H angeschafft, von denen zwei bereits<br />

seit Juli 2017 ihre Kreise im Rüdersdorfer<br />

Tagebau ziehen. Der dritte soll<br />

Mitte 20<strong>18</strong> dazustoßen. Damit ist Cemex<br />

das erste Unternehmen in Deutschland,<br />

das auf die neuen A60H von Volvo setzt.<br />

Die ersten beiden Giganten aus<br />

Schweden kamen per Fähre und Tieflader<br />

in den Tagebau. Nach Übergabe und<br />

Schulung der Cemex-Mitarbeiter durch<br />

Swecon sind sie täglich im Zweischichtbetrieb<br />

von 6 bis 22 Uhr im Einsatz und<br />

transportieren je nach Bedarf Erdmas-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


SKW & DUMPER<br />

77<br />

sen, Sand, Kies, Splitt oder manchmal<br />

auch Kalkstein innerhalb des Tagebaus.<br />

Derzeit müssen die Maschinen mit 60 t<br />

Nutzlast Abraum umsetzen. Ein Rundlauf<br />

von der Bagger-Beladestelle bis zum<br />

Abkippen auf der Halde und zurück ist<br />

mit 8 km ziemlich lang. Er führt über unwegsames<br />

Gelände mit anspruchsvollen<br />

Pfaden samt kräftigen Steigungen und<br />

Gefällestrecken. Jeder Lkw – selbst die<br />

mit Allradtechnik – würde hier über kurz<br />

oder lang streiken und keine adäquate<br />

Alternative darstellen. Fast 100 t bringen<br />

die beladenen Dreiachser mit Knickgelenk<br />

auf die Waage. Etwa 500 Bh haben<br />

die Dumper so ohne große Zwischenfälle<br />

absolviert. Für immerwährende Einsatzbereitschaft<br />

sorgt die Swecon-<br />

Mannschaft der Niederlassung in<br />

Nauen, die bei Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />

auch Unterstützung durch<br />

das werkseigene Cemex-Werkstatt-<br />

Team erhält. „Den Umstieg auf die größere<br />

Dumper-Klasse haben wir nicht<br />

bereut. Die 60-Tonner sind bei uns wesentlich<br />

flexibler einsetzbar als die<br />

Dumper kleinerer Gewichtsklassen,<br />

zumal der Bodendruck aufgrund der<br />

GRÖSSENVORTEIL: Der Volvo A60H<br />

springt rasch ein, wenn ein Skw ausfällt.<br />

Das wenige, was ihm im Vergleich<br />

an Zuladekapazität fehlt,<br />

gleicht er locker durch Tempo aus.<br />

breiten Reifen kaum höher ist“, erklärt<br />

Thomas Weber. Und fährt fort: „Fällt<br />

einer unserer Muldenkipper wegen Havarie<br />

oder anderer Umstände aus, können<br />

wir nun zum Transport des Kalksteins<br />

zum Brecher auch die A60H<br />

einsetzen, um die Produktion aufrechtzuerhalten.<br />

Die haben standardmäßig<br />

eine Waage mit an Bord, wodurch sich<br />

die Tonnagen direkt ermitteln lassen.<br />

Das erleichtert bei den immensen<br />

Schüttgutmengen im Tagebau die Ablaufprozesse<br />

beträchtlich. Außerdem<br />

warten die neuen Dumper mit Rückfahrkamera<br />

und LED-Scheinwerfern für<br />

ausreichend Licht in der dunklen Jahreszeit<br />

auf. „Der A60H fährt sich genauso<br />

gut und sicher wie seine kleineren<br />

Brüder. Es ist einfach nur alles ein paar<br />

Nummern größer, woran man sich allerdings<br />

schnell gewöhnt“, versichert Uwe<br />

Münnich, Dumper-Fahrer bei Cemex.<br />

www.volvoce.com<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


78<br />

SKW & DUMPER<br />

BUCHSTABENFREIER FORTSCHRITT: Cat hat seine<br />

knickgelenkten Dumper – hier der 730 mit 28 t und<br />

der neue 735 mit 32 t Nutzlast – überarbeitet. Neu ist<br />

auch die Bezeichnung. Foto: Cat/Zeppelin<br />

Mit neuen Assistenten zum Erfolg<br />

Cat hat seine Knicklenker-Flotte aktuell überarbeitet. Konstruktive<br />

Verfeinerungen und aktualisierte Antriebstechnik in den neuen Dumpern<br />

schaffen mehr Sicherheit, mehr Fahrerkomfort und verbessern die<br />

Bedienbarkeit.<br />

Die neuen knickgelenkten Muldenkipper<br />

Cat 730, 730 EJ und 735 sowie auch der<br />

Cat 745 unterscheiden sich von ihren<br />

Vorgängern der C-Serie durch bemerkenswerte<br />

technische Weiterentwicklungen.<br />

Neben der neu gestalteten Fahrerkabine<br />

mit neuen Bedienelementen<br />

stehen zusätzliche Getriebeschutzfunktionen,<br />

neue Muldenhydraulik- und<br />

Standsicherheits-Assistenzsysteme,<br />

verbesserte Traktionskontrolle und<br />

kraftstoffsparende Eco-Betriebsmodi<br />

zur Verfügung. Außerdem profitieren der<br />

Cat 730 und der Cat 730 EJ mit Ausstoßermulde<br />

über Dauerbremsautomatik<br />

und Berganfahrhilfe und damit Features,<br />

die der 735 bereits in der Serie C bot.<br />

Weitere Konstruktionsänderungen betreffen<br />

den Cat-Dieselmotor C13 Acert<br />

sowie ein neues Cat-Getriebe plus weitere<br />

technische Maßnahmen, die das<br />

Einsatzgewicht der Modelle um 22 %<br />

reduzieren. Die Kraftstoff-Effizienz steigt<br />

dabei um bis zu 19 % ohne Produktivitätsverlust.<br />

Bei der neuen Fahrerkabine sind die<br />

externe Überrollschutzvorrichtung und<br />

das Panorama-Heckfenster besonders<br />

hervorzuheben, denn diese neuartige<br />

Bauweise macht die bisherige, sichtbehindernde<br />

hintere Säule überflüssig.<br />

Beim Einsteigen in die Kabine werden<br />

direkt nach dem Öffnen der Tür alle Displays<br />

aktiviert. Die Schließhilfe der leichter<br />

und dennoch robuster konstruierten<br />

Tür minimiert das Eindringen von Staub.<br />

Mit vielen Detailänderungen ist es gelungen,<br />

den Schalldruckpegel innen im Vergleich<br />

zu den Vorgängermaschinen um<br />

stattliche 7 dB(A) auf nur noch 72 dB(A)<br />

zu senken.<br />

Mit einem bodennah angeordneten<br />

Schalter sorgt die neue Beleuchtung der<br />

Trittstufen und des Knickgelenkbereiches<br />

für mehr Sicherheit. Als Sonderausrüstung<br />

lieferbare, integrierte Muldenleuchten<br />

dienen dem Fahrer der Lademaschine<br />

als externe Anzeige des Füllungsgrades.<br />

Weitreichende LED-Arbeitsscheinwerfer<br />

(Sonderausrüstung) erleichtern den Einsatz<br />

bei schlechten Sichtverhältnissen.<br />

Direkt an der Kabine montierte neue Außenspiegel<br />

und ein zusätzlicher Frontblickspiegel<br />

garantieren eine sehr gute<br />

Sicht auf das direkte Dumper-Umfeld.<br />

Außerdem verfügen die neuen Maschinen<br />

jetzt über flexible Kotflügel und ein<br />

verkürztes Abgasrohr, das bei Transporten<br />

nicht entfernt werden muss.<br />

Zusätzliche Arbeitssicherheit bringt<br />

die automatische Cat-Traktionskontrolle,<br />

die mit ihrer verfeinerten Technik ein proaktives<br />

Schließen der Differenzialsperren<br />

auslöst, bevor es zum Radschlupf kommt.<br />

Außerdem unterbindet die fahrbahnabhängig<br />

arbeitende Gaspedaldämpfung<br />

starke Drehzahlschwankungen, wenn es<br />

für den Fahrer in extrem rauem Gelände<br />

schwierig wird, gleichbleibenden Druck<br />

auf das Pedal auszuüben.<br />

Der neue Kombihebel dient gleichzeitig<br />

zum Schalten des Getriebes und zum<br />

Steuern der Muldenhydraulik, was ständig<br />

wiederkehrende Bedienvorgänge<br />

automatisiert. So ist die Muldenhydraulik<br />

per Tastendruck wahlweise manuell<br />

oder vollautomatisch steuerbar. Im Automatikmodus<br />

wird die Wartebremse<br />

angelegt, das Getriebe in Neutral geschaltet<br />

und die Mulde bei Höchstdrehzahl<br />

des Dieselmotors bis in die obere<br />

Endlage gekippt. Eine Drucktaste bewirkt<br />

ein kontrolliertes Absenken der<br />

Mulde in ihre untere Endlage. Hub- und<br />

Senkkreis sind mit einer automatischen<br />

Endlagendämpfung ausgestattet.<br />

Mit zusätzlichen Tasten im Kombihebel<br />

kann der Fahrer bequem die Höchstgeschwindigkeit<br />

begrenzen und die<br />

Wartebremse aktivieren. Durch eine<br />

Schutzfunktion während des Fahrtrichtungswechsels<br />

wird das Fahrzeug beim<br />

Umschalten des Getriebes von Vorwärts<br />

auf Rückwärts (oder umgekehrt) stets<br />

bis zum Stillstand abgebremst, ehe es<br />

sich in die entgegengesetzte Richtung<br />

bewegen kann. Darüber hinaus umfasst<br />

der Kombihebel eine Parkbremsfunktion.<br />

Als sinnvolles Sicherheitsplus gehört<br />

nun das neue Cat-Assistenzsystem<br />

„Detect mit Stability Assist“ zum Lieferumfang,<br />

das den Fahrer akustisch und<br />

optisch warnt, sobald der Vorder- oder<br />

Hinterwagen in eine Schräglage gerät,<br />

die zum Umkippen führen könnte. Die in<br />

dieser Maschinenklasse wegweisende<br />

automatische Traktionskontrolle sperrt<br />

die Differenziale, bevor eines der sechs<br />

Räder durchdreht.<br />

Neu konfigurierte Touchscreen-Menüs<br />

erlauben eine intuitivere Navigation,<br />

überwachen wichtige Funktionen und<br />

erleichtern die Maschinenbedienung. In<br />

unmittelbarer Nähe des Displays befindet<br />

sich für alle (Problem-)Fälle ein neuer<br />

Notbremsschalter.<br />

Die neuen Dumperausführungen sind<br />

direkte Nachfolger der bisherigen C-Serie<br />

– der Buchstabe, der bisher die Ausbaustufen<br />

bezeichnete, fällt ersatzlos weg.<br />

www.zeppelin-cat.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


SKW & DUMPER<br />

79<br />

ARRIVEDERCI ASTRA<br />

Eine Muldenkippermarke verlässt das Spielfeld<br />

Mit dem 1946 in Cagliari auf Sardinien<br />

gegründeten Unternehmen Astra<br />

verabschiedet sich ein weiterer Mitspieler<br />

von der Muldenkipper-Fertigung.<br />

Bislang hatten die Italiener<br />

knickgelenkte Dreiachser in vier Modellen<br />

(ADT25, 30, 35 und 40) im Angebot.<br />

Bei den Starrrahmenkippern<br />

der RD-Serie waren ebenfalls vier<br />

Modelle (RD28, 32, 40 und 50) in Produktion.<br />

Die Zahlen geben dabei<br />

jeweils die zulässige Nutzlast an.<br />

Muldenkipper gehörten seit den späten<br />

1950er-Jahren zum Astra-Programm.<br />

1986 wurde Astra von Iveco<br />

übernommen und die Serien wurden<br />

nachfragegerecht ausgebaut.<br />

Am Ende hat das Interesse des Marktes<br />

an den Spezialisten wohl doch<br />

nicht gereicht und somit ist die Fertigung<br />

der beiden Produktgruppen<br />

Mitte 20<strong>18</strong> eingestellt worden.<br />

www.iveco-astra.com<br />

DAS WAR’S: Die Starrrahmenkipper von Astra gehören ebenso der Vergangenheit an wie die Knicklenker. Foto: Astra<br />

Aufbau_Schmidt2 <strong>05</strong>.<strong>05</strong>.2009 11:54 Uhr Seite 1<br />

SCHMIDT WINDSICHTER<br />

für die Brechsandaufbereitung<br />

Zur Brechsand-Entfüllerung<br />

Zur Füller-Gewinnung<br />

Mit stufenloser Feinheitsregulierung und<br />

hoher Trennschärfe zur Herstellung fehlkornfreier<br />

Produkte<br />

Wir sind Spezialisten für die bei Ihnen anstehenden<br />

Sichtaufgaben. unsere jahrzehntelangen<br />

Erfahrungen stehen Ihnen zu Verfügung.<br />

Sprechen Sie mit uns:<br />

SCHMIDT & Co. GmbH & Co. KG<br />

Bahnhofstr. 133<br />

D-63477 Maintal<br />

Tel.: 0 6<strong>18</strong>1 - 42 42 00 Fax: 0 6<strong>18</strong>1 - 4 24 20 28<br />

E-Mail: info@schmidt-classifier.com<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


80<br />

SKW & DUMPER<br />

Aus der Nische in den breiten Markt<br />

Das jüngste Beispiel, wie Bell Equipment Kundenbedürfnisse erkennt und<br />

sie in wettbewerbsfähige Lösungen überträgt, sind die neuen knickgelenkten<br />

4x4-Muldenkipper des Dumper-Spezialisten. Sie ergänzen nicht nur die<br />

weithin anerkannten 6x6-Linien, sondern erobern sich gerade selbst einen<br />

Platz auf Augenhöhe bei einer wachsenden Interessentenzahl – weltweit!<br />

ALTERNATIVE zu herkömmlichen Transportlösungen. Der Bell B30E 4x4 stieß bei<br />

Anwendern auf großes Interesse.<br />

über 40 t. Damit bietet sich eine echte<br />

Alternative zu starren 4x2-Muldenkippern<br />

in mittleren bis großen Steinbrüchen<br />

oder Tagebauen.<br />

In der Gesamtbetrachtung führt Bell<br />

mit sieben Modellen von <strong>18</strong> bis 45,4 t<br />

Nutzlast das umfangreichste Angebot<br />

an 6x6-Muldenkippern weltweit. Die<br />

neuen 4x4-Steinbruchmulden bieten ergänzend<br />

eine Lösung für spezifische<br />

Kundenanforderungen, woraus nach<br />

Meinung der Hersteller noch eine gesteigerte<br />

Präsenz am Markt abgeleitet werden<br />

kann.<br />

Um der wachsenden Nachfrage nach<br />

Bell-Muldenkippern zu entsprechen, die<br />

sich 2017 in einer Steigerung der verkauften<br />

Fahrzeuge um +30 % gegenüber<br />

2016 ausdrückte, kündigt das Unternehmen<br />

größere Investitionen in seine weltweiten<br />

Produktions- und Kundendienst-<br />

Strukturen an.<br />

So entsteht im europäischen Bell-<br />

Muldenkipperwerk Eisenach ein neuer<br />

12.000-m²-Hallenkomplex für die Fertigung<br />

aller Muldenkörper für die Märkte<br />

der Nordhalbkugel. Das bedeutende Vorhaben<br />

soll mit Produktionsbeginn zum<br />

zweiten Quartal 2019 abgeschlossen<br />

sein. Eine weitere wichtige Investition ist<br />

der Aufbau des amerikanischen Logistikzentrums<br />

(ALC). Angesiedelt in North<br />

Carolina, wird der neue Standort das expandierende<br />

Bell-Vertriebsnetz und die<br />

schnell wachsende Muldenkipper-Population<br />

in Nordamerika betreuen. Das ALC<br />

kooperiert dabei eng mit dem europäischen<br />

Logistikzentrum in Deutschland<br />

und der weltweiten Teile-Drehscheibe im<br />

südafrikanischen Johannesburg.<br />

Nach der erfolgreichen Einführung des<br />

Sechzigtonners Bell B60E vor zwei Jahren<br />

folgte in diesem Jahr der B30E 4x4.<br />

Auf der bewährten Basis des herkömmlichen<br />

30-t-Dreiachsers bietet der neue<br />

Zwei-Achs-Muldenkipper wichtige Vorteile<br />

für Anwender, die keine extremen<br />

6x6-Geländeeigenschaften benötigen.<br />

Damit ist der B30E 4x4 eine Alternative<br />

für kleinere Steinbrüche oder andere Betriebe<br />

der Gewinnungs- und Baustoffindustrie.<br />

Ohne das typische ‚Radieren‘<br />

der Hinterreifen eines Drei-Achs-Knicklenkers<br />

auf hartem Untergrund, gewährleistet<br />

das 4x4-Konzept erhebliche Einsparungen<br />

im Reifenverschleiß. Dank<br />

des Allradantriebs bewältigt der Bell<br />

B30E zudem auch anspruchsvollere<br />

Fahrsituationen besser als herkömmliche<br />

Starrrahmenkipper, Baustellen-Lkw<br />

oder Traktor-Anhänger-Kombinationen.<br />

Nach den positiven Kundenreaktionen<br />

auf den B60E und den B30E ergänzt<br />

Bell Equipment sein 4x4-Programm jetzt<br />

aktuell um den Bell B45E 4x4. Die Zwei-<br />

Achs-Version des B45E mit Zwillingsbereifung<br />

an der Hinterachse liefert alle<br />

Vorteile des 4x4-Konzepts für Nutzlasten<br />

www.bellequipment.de<br />

NEUZUGANG:<br />

Der Bell B45E 4x4<br />

komplettiert die neue<br />

Baureihe an Zwei-Achs-Knicklenkern.<br />

Fotos: Bell Equipment<br />

WEITERE NISCHENANWENDUNG: Mit Einführung des neuen Bell B20E LGP mit niedrigem<br />

Bodendruck erweitert sich das 6x6-Programm.<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


SKW & DUMPER<br />

81<br />

KERNDISZIPLIN<br />

Dumper für Extrembedingungen<br />

Eines der einmaligen Fahrzeuge aus<br />

dem Portfolio des Meppener Herstellers<br />

ist der Bergmann 4010 als raupengestützter<br />

Dumper mit 10 t Nutzlast<br />

und <strong>18</strong>6 kW Leistung. Er trotzt mit breiten<br />

Gummiketten auch schlammigen,<br />

schlecht tragfähigen Untergründen,<br />

die mit Radfahrzeugen nicht mehr befahren<br />

werden können. Sein drehbarer<br />

Fahrerstand, eine Bergmann-Spezialität,<br />

sorgt für immerwährende Vorwärtsfahrten<br />

auch ohne Wendemöglichkeiten.<br />

Eine eigens entwickelte<br />

Logic-Steuerung erkennt per Sensorik<br />

die jeweilige Fahrtrichtung und schaltet<br />

selbstständig die Lenkrichtung<br />

sowie die Bedienung der Hebel um. Für<br />

den Raupendumper wurde zudem eine<br />

serienmäßige Steuerung über Lenkrad<br />

entwickelt, die flüssige Kurvenfahrten<br />

ermöglicht – im Gegensatz zur üblichen<br />

stockenden Kurvenfahrt von<br />

Raupenfahrwerken. Trotz der großzügigen<br />

Möglichkeiten und der hohen<br />

Nutzlast sind die Baumaße des Spezialisten<br />

kompakt geblieben. Mit deutlich<br />

unter 3 m Breite ist ein Straßentransport<br />

auf herkömmlichem Tieflader<br />

möglich. Für zusätzliche Flexibilität im<br />

Arbeitsalltag stehen die um <strong>18</strong>0° stufenlos<br />

schwenkbare Mulden der Rundkipperausführungen.<br />

Dabei stabilisiert<br />

das spezielle Muldendesign mit tiefem<br />

Beladungsschwerpunkt die Dumper<br />

in jeder Fahrsituation. Dass sich Nischenspezialisierung<br />

und Allrounderqualitäten<br />

nicht ausschließen müssen,<br />

zeigt das Gesamtkonzept des Fahrzeugs:<br />

Neben der Kipperausführung<br />

kann der 4010 unter anderem auch als<br />

Trägerfahrzeug für verschiedene Sonderaufbauten<br />

wie Krane, Pritschen,<br />

Plattformen etc. ausgerüstet werden.<br />

www.bergmann-mb.de<br />

KEIN WEG ZU SCHWER: Der raupengestützte<br />

Bergmann 4010 fährt sich leicht und hat eine<br />

unübertroffene Geländegängigkeit. Foto: Bergmann


82<br />

SKW & DUMPER<br />

Besondere Kennzeichen modern ergänzt<br />

BESTÄNDIGER BODENKONTAKT: Den Grundqualitäten fügt Doosan bei Weiterentwicklungen seiner Knicklenker wie hier beim 30-t-<br />

Knicklenker DA30 weitere Verbesserungen bei Design, Sicherheit und Produktivität hinzu. Foto: Doosan<br />

Noch für 20<strong>18</strong> kündigt Doosan die Auslieferung einer neuen Ausführung<br />

des knickgelenkten DA30, einem Vertreter der 30-t-Klasse, an. Vorgestellt<br />

wurde das Modell jüngst auf der Intermat.<br />

Was ist neu am DA30, dem Nachfolger<br />

des bekannten Modells mit Moxy-Wurzeln?<br />

Erfahren konnten das Besucher der<br />

Intermat vor wenigen Wochen aus erster<br />

Hand. Die meisten Änderungen im Vergleich<br />

zum Vorgänger zielen dabei auf<br />

eine Verbesserung von Fahrkomfort und<br />

Manövrierbarkeit der Maschine ab, ergänzt<br />

durch Modifikationen an Antriebsstrang<br />

und den elektrischen Systemen.<br />

Die wahrscheinlich wichtigste Weiterentwicklung<br />

ist mit der Aufhängung<br />

verknüpft: Diese wurde zu einem selbstnivellierenden<br />

Hydro-Gas-System aktualisiert,<br />

das besonders beim Fahren<br />

eines leeren Fahrzeugs eine herausragende<br />

Leistung und überlegene Dämpfung<br />

für besseren Fahrkomfort bietet. Als<br />

Ergänzung profitiert der Fahrer nun serienmäßig<br />

von einem Grammer-Actimo-<br />

XXL-Sitz mit einer eigenen unabhängigen<br />

und breiten scherenartigen Niederfrequenz-Luftfederung<br />

in der Kabine.<br />

Das Armaturenbrett verfügt über einen<br />

komplett neuen Aufbau aus leichter zu<br />

reinigenden Materialien mit weicher<br />

Haptik und überzeugt insgesamt mit<br />

einem qualitativ hochwertigen Erscheinungsbild,<br />

zu dem auch ein neues Display<br />

beiträgt. Die Kabine bietet mit dem<br />

überarbeiteten Bedienfeld auch neue<br />

Sicherheits- und Leistungsmerkmale,<br />

wie nutzerfreundliche Hebel für die Retarder-Steuerung,<br />

ein neues präziseres<br />

Bremssystem zum Erzielen einer höheren<br />

Feinfühligkeit und besserer Leistung<br />

sowie elektrisch verstellbare Spiegel als<br />

Serienausrüstung. An der Kabinenaußenseite<br />

wurde ein neuer Handlauf installiert,<br />

der bei Tätigkeiten an der Maschinenaußenseite<br />

für mehr Sicherheit<br />

sorgt. Laut Doosan verringert die neue<br />

Ausführung des DA30 auch gleichzeitig<br />

die Wartungskosten, weil im Antriebsstrang<br />

erstens weniger Ölsorten nötig<br />

sind und zweitens die Wechselintervalle<br />

verlängert werden konnten.<br />

Wie alle Stufe-IV-konformen Doosan-<br />

Maschinen der neuen Generation (Bagger<br />

ab 14 t, Radlader und knickgelenkte<br />

Muldenkipper) ist das DoosanConnect-<br />

System für die internetbasierte Verwaltung<br />

von Maschinenparks und die Überwachung<br />

von Leistung und Sicherheit<br />

Bestandteil der Serienausrüstung. Das<br />

auch als Nachrüstkit erhältliche Doosan-<br />

Connect-System wird von einem dreijährigen<br />

kostenlosen Abonnement flankiert.<br />

Nach Ablauf des Zeitraums steht Nutzern<br />

eine Verlängerung frei.<br />

Neben dem DA30 steht im Doosan-<br />

Portfolio der Knicklenker außerdem der<br />

40-Tonner DA40 zur Verfügung. Unlängst<br />

machte eine Meldung die Runde, dass<br />

einer der größten Maschinenvermieter in<br />

Norwegen gleich 20 neue Einheiten dieser<br />

knickgelenkten Spezies für seine Kunden<br />

erworben hat, und er begründet das<br />

neben anderen Vorzügen damit, dass der<br />

DA40 eine erstklassige Kraftstoffeffizienz<br />

bei herausragender Traktion bietet.<br />

Besonderheit aller knickgelenkten<br />

Doosan-Muldenkipper ist natürlich das<br />

Knickgelenk hinter dem Drehring, wodurch<br />

auch bei maximalem Lenkeinschlag<br />

eine gleichmäßige Gewichtsverteilung<br />

hin zur Vorderachse gewährleistet<br />

ist. In Verbindung mit der frei pendelnden<br />

Tandem-Hinterachse sorgt dies<br />

dafür, dass bei allen sechs Rädern eine<br />

gleichmäßige Gewichtsverteilung und<br />

der stets kontinuierliche Bodenkontakt<br />

gewährleistet sind. Dadurch ist die Traktionskraft<br />

gleichmäßig verteilt, und die<br />

Maschine kann auch auf sehr unwegsamem<br />

und weichem Gelände gleichermaßen<br />

gut eingesetzt werden. Durch die<br />

Kombination aus dem weit vorn liegenden<br />

Drehpunkt, der speziellen Tandemachse<br />

und dem geneigten Hinterrahmen<br />

erzielen die Knicklenker in ihrer jeweiligen<br />

Klasse wegweisende Fahreigenschaften.<br />

Elektronische Hilfsvorrichtungen<br />

wie etwa eine Traktionskontrolle<br />

sind dadurch überflüssig.<br />

www.doosanequipment.eu<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


IN DER NISCHE GUT PLATZIERT<br />

Technische Unterstützung<br />

im Problemfall<br />

83<br />

Innovative<br />

Doppelgurt-<br />

Fördertechnik<br />

Mit dem Hydrema 912F hat der Hersteller<br />

sein kleines, extrem wendiges<br />

Unterstützungsfahrzeug in der Klasse<br />

mit 10 t Nutzlast optisch und technisch<br />

überarbeitet. Geblieben ist die<br />

besondere Geländegängigkeit auch<br />

bei schwierigsten Bodenverhältnissen.<br />

Das Design des Fahrgestells mit<br />

seinem mittig angeordneten Gelenk<br />

ermöglicht, dass die hintere Achse<br />

der vorderen in der gleichen Spur<br />

folgt.<br />

Aufgrund des niedrigen Nettogewichts<br />

übt der Kipper einen sehr geringen<br />

Bodendruck von nur 85 kPa bei<br />

Vollbeladung mit 10 t aus. Zusätzlich<br />

erhöht der zentral positionierte Drehpunkt<br />

die Manövrierfähigkeit mit<br />

einem geringen Wenderadius von nur<br />

6,1 m und bedingt bessere Rangiereigenschaften.<br />

Der zentrale Gelenkzapfen<br />

mit hydraulischen Stabilisatoren<br />

hält den Dumper dabei stabil und<br />

sicher.<br />

Kompaktes Design und intelligente<br />

Funktionen begünstigen Einsätze auf<br />

kleinstem Raum. Mit optionaler MultiTip-<br />

Funktion lässt sich die Mulde vor dem<br />

Kippen seitlich jeweils bis zu 90° drehen,<br />

mit der Dumpermuldenrückführung per<br />

Knopfdruck automatisch in ihre Ausgangsposition<br />

zurückholen. Das spezielle<br />

Design der Dumpermulde weist<br />

oben einen starren Rahmen auf, der die<br />

Stabilität verbessert. Zusätzlich verfügt<br />

sie über runde Ecken, damit auch nasses<br />

und klebriges Material leicht und<br />

rasch abrutscht. Sollte zusätzliche Stabilität<br />

beim Entladen erforderlich sein,<br />

kann eine Drehpunktfixierung aktiviert<br />

werden.<br />

Bei der Bedienung setzt Hydrema auf<br />

einfache Funktionen per Joystickbetrieb,<br />

ganz im Sinne kurzer Eingewöhnungszeiten<br />

bei wechselndem Bedienpersonal.<br />

Das ZF-Soft-Shift-Getriebe<br />

bietet eine manuelle oder vollautomatische<br />

Schaltung. Es schaltet unter den<br />

richtigen Bedingungen automatisch<br />

zwei Gänge hoch, um die Beschleunigung<br />

unabhängig von der Last sanft zu<br />

erhöhen.<br />

www.hydrema.com<br />

GELÄNDEGÄNGIGKEIT, WENDIGKEIT UND STABILITÄT bietet der Hydrema 912F<br />

mit betont übersichtlicher Kabine und nützlichen Optionen. Foto: Hydrema


84<br />

DOZER<br />

Vorteile beim Planieren und<br />

Aufschütten nutzen<br />

VORTEIL DES DELTA-ANTRIEBS: Der<br />

hochgestellte Turas ist weiter weg<br />

vom klebrigen Schmutz und zudem<br />

reinigungs- sowie servicefreundlicher.<br />

Foto: Cat/Zeppelin Baumaschinen<br />

Planierraupen (Dozer) gehörten<br />

einst zu den am meisten eingesetzten<br />

Baumaschinen. Zwischenzeitlich<br />

waren ihre Dienste auf Nischenanwendungen<br />

reduziert, unter<br />

anderem weil Bagger und Radlader<br />

Teile ihrer Arbeit übernahmen und<br />

Grader auf größeren Flächen das<br />

bessere Planum brachten. Einzelexemplare<br />

gehörten allerdings in vielen<br />

Steinbrüchen sowie Kiesgruben<br />

stets zum Bild des gut sortierten<br />

Fuhrparks. Nun kommt hinzu, dass<br />

die neuen Modelle mehr können als<br />

ihre älteren Brüder.<br />

Sehr gute Traktion und eine hervorragende<br />

Steigfähigkeit sind hervorstechende<br />

Merkmale von Planierraupen. Dadurch<br />

können sie auf engem Raum Sand, Kies<br />

und auch (sehr große) Steine hoch aufschieben.<br />

Durch ihr hohes spezifisches<br />

Fahrzeuggewicht findet zudem eine Verdichtung<br />

des Untergrundes statt, die dort,<br />

wo sie erwünscht ist, eine höhere und<br />

stabilere Aufschüttung ermöglicht. Mit den<br />

Aufreißern am Heck (einfach oder mehrfach<br />

ausgelegt) kann der Untergrund hinter<br />

der Planierraupe im selben Arbeitsschritt<br />

aufgerissen und gelockert werden.<br />

Auch wenn die kontinuierliche Entwicklung<br />

bei Baggern und Radladern<br />

und der bevorzugte Gradereinsatz die<br />

Population der Dozer verkleinerten, investierten<br />

viele Hersteller weiter in deren<br />

Entwicklung. Schließlich sind sie in einigen<br />

Anwendungsfällen unverzichtbar.<br />

Hinzu kommt, dass sich mit der Einführung<br />

von 2D- und 3D-Maschinensteuerungen<br />

die Anwendungsgebiete für die<br />

Maschinengattung erweitern, ein grobes<br />

wie feines Planum erzielen und sogar<br />

mehrere im Gruppen-/Kolonneneinsatz<br />

betreiben lassen.<br />

Bahnbrechende Neuerung<br />

Eine vorteilhafte und pfiffige Erfindung<br />

war vor rund 40 Jahren die Einführung<br />

des Delta-Laufwerks von Caterpillar.<br />

Dazu wurde das Antriebsrad, auch Turas<br />

genannt, aus der ovalen Form des Kettenantriebs<br />

hochgesetzt. Somit liegt es<br />

weitgehend außerhalb des Schmutzbereiches,<br />

kann ohne Stoß- und Seitenbelastung<br />

arbeiten und die ölgeschmierten<br />

Ketten leben meist viel länger. Der hydrodynamische<br />

Fahrantrieb mit Wandler<br />

und Lastschaltgetriebe erreicht nach<br />

Herstelleraussagen einen deutlich besseren<br />

Wirkungsgrad als andere Konstruktionen.<br />

Wie Insider berichten, liegt<br />

der größte Vorteil darin, dass sich das<br />

Getriebe bei Bedarf innerhalb weniger<br />

Stunden austauschen lässt. Bei anderer<br />

Antriebskonstruktion kann das teilweise<br />

ein paar Tage dauern. Darüber hinaus<br />

soll das Delta-Laufwerk mit breiter Spur<br />

eine höhere Stabilität und Kippsicherheit,<br />

vor allem beim Einsatz an Böschungen,<br />

gewährleisten und ausgezeichnete<br />

Feinplaniereigenschaften haben. Das<br />

spezielle Laufwerk wurde in Deutschland<br />

rasch populär. Vor allem große<br />

Steinbruchunternehmen waren von den<br />

verschleißärmeren und standfesteren<br />

Delta-Laufwerken begeistert. Die herausragenden<br />

Schub- und Reißkräfte<br />

bescherten weitere Vorteile. Tests mit<br />

dem D10 ergaben, dass sich die Kosten<br />

pro Kubikmeter bewegten Materials<br />

sogar auf das Niveau größerer Schürfkübelraupen<br />

drücken ließen. So wundert<br />

es nicht, dass die meisten aktuellen<br />

Cat-Dozer, zumindest die ab 17 t Einsatzgewicht<br />

einschließlich des jetzigen<br />

D10-Nachfolgemodells D10T2, mit Delta-Laufwerk<br />

bestückt sind.<br />

Im letzten Jahr feierten Caterpillar und<br />

der deutsche Partner Zeppelin Baumaschinen<br />

das 40. Jubiläum des Delta-<br />

Antriebs, denn im September 1977 wurden<br />

erstmalig zehn Vorserienmodelle<br />

des damals größten und stärksten Kettendozers,<br />

des D10, produziert (GP berichtete).<br />

Der damalige D10 wog über<br />

86 t, war 4,6 m hoch, 3,7 m breit und<br />

9,4 m lang. Mit diesen technischen Daten<br />

und dem 522 kW starken Cat-Dieselmo-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


DOZER<br />

85<br />

tor übertraf er die Produktivität des bis<br />

dahin größten Cat-Dozers D9 um respektable<br />

50 %.<br />

Im vergangenen Jahr wurde der neue<br />

Cat-Kettendozer D6T mit seinem Einsatzgewicht<br />

von 21,4 t vorgestellt, der selbstverständlich<br />

auch mit Delta-Antrieb ausgerüstet<br />

ist. Das Modell verfügt über ein<br />

verbessertes, vollautomatisches Vier-<br />

Gang-Lastschaltgetriebe, welches die<br />

Maschinenleistung selbstständig im Optimum<br />

hält. Damit ergeben sich bei<br />

schweren Einsätzen Kraftstoffeinsparungen<br />

bis zu 20 % und bis zu 30 % bei<br />

leichteren Arbeiten. Die Bedienung soll<br />

sehr komfortabel sein. Der Fahrer muss<br />

nur noch die gewünschte Fahrgeschwindigkeit<br />

vorwählen, worauf das Automatikgetriebe<br />

den gesamten Antriebsstrang<br />

selbsttätig auf bestmögliche Effizienz<br />

einregelt. Der Stufe-IV-Cat-Dieselmotor<br />

C9.3 Acert hat eine Nennleistung von 161<br />

kW. Die Produktivität soll sich um bis zu<br />

2,5 % erhöht haben, was der Fahrer deutlich<br />

spürt, indem der D6T beim Füllen des<br />

Schildes und während des Abschiebens<br />

kraftvoll zur Sache geht.<br />

Bei den neuen Modellen Cat D11T/<br />

D11T CD, mit Einsatzgewichten von über<br />

112 t, wurde zwischen Motor und Getriebe<br />

ein Differenzialwandler angeordnet,<br />

der als hydrodynamisch dämpfende<br />

Komponente den Antriebsstrang<br />

vor Stoßbelastungen und Vibrationen<br />

schützt. Der einstufige Drehmomentwandler<br />

mit Differenzialwandler leitet<br />

75 % des Motordrehmoments über den<br />

Wandler und 25 % über eine Direktantriebswelle,<br />

um einen besseren Wirkungsgrad<br />

des Antriebsstrangs und ein<br />

höheres Wandlungsverhältnis und damit<br />

eine einfache Bedienung zu erreichen.<br />

Das Planeten-Lastschaltgetriebe ist mit<br />

je drei Vorwärts- und Rückwärtsgängen<br />

und leistungsstarken ölgekühlten Kupplungen<br />

mit großem Durchmesser ausgestattet.<br />

Die Kupplungsdruckmodulation<br />

erlaubt schnelle Gang- und Richtungswechsel.<br />

Getriebe und Kegelrad in Modulbauweise<br />

lassen sich zur Erleichterung<br />

der Wartung als komplette Einheit<br />

MOBILE AUFBEREITUNG GmbH<br />

MOBILE AUFBEREITUNG GmbH<br />

MASCHINENSTEUERUNGEN<br />

Der schlaue Dozer arbeitet<br />

produktiver und genauer<br />

Dank der neuen, digitalen Maschinensteuerungen<br />

(eher Maschinenzusatzsteuerungen)<br />

können moderne<br />

Dozer-Generationen deutlich präziser<br />

eingesetzt werden, als ihre Vorgänger.<br />

Die weltweit renommiertesten<br />

Anbieter solcher Systeme sind: Leica<br />

Geosystems, Moba Mobile Automation,<br />

MTS Maschinentechnik Schrode,<br />

Trimble, auf das auch mit dem<br />

deutschen Trimble-Vertrieb Sitech<br />

Zeppelin-Cat setzt, sowie der japanische<br />

Anbieter Topcon, auch Partner<br />

von Komatsu.<br />

Als Sonderausrüstung ab Werk<br />

lässt sich das Cat-Modul Grade Control<br />

3D vollständig in die Planiermaschine<br />

integrieren. Zusätzlich zu den<br />

Cat-Grade-Technologien kann das im<br />

Kettendozer D6T integrierte Cat-Flottenmanagementsystem<br />

Product-Link<br />

zeitnah nützliche Maschinendaten erfassen<br />

und übertragen, die sich mit der<br />

webbasierten Software Vision-Link<br />

online auswerten lassen. Das verhilft<br />

dem Kunden zu einer effektiveren Kontrolle<br />

von Maschinenmanagement,<br />

Produktivität und Betriebskosten.<br />

Da Komatsu eng mit dem japanischen<br />

Maschinensteuerungshersteller<br />

Topcon zusammenarbeitet, bieten<br />

die Niedersachsen das Produkt Discover<br />

als intelligente Maschinensteuerung<br />

an und mit Komtrax und VHMS<br />

(Vehicle Health Monitoring System)<br />

auch die dazugehörigen Maschinenüberwachungssysteme.<br />

Nicht zuletzt<br />

unterstützt Schlüter Baumaschinen in<br />

Erwitte, als großer Komatsu-Händler,<br />

diesbezüglich potenzielle Anwender<br />

und berät sie anwendungsorientiert<br />

von Beginn an.<br />

ohne Demontage des Aufreißers nach<br />

hinten schieben.<br />

Cat-Dozer werden werkseitig mit verschiedenen<br />

Assistenzsystemen ausgestattet:<br />

Cat Grade Control Slope Assist<br />

ermöglicht eine automatische Schildsteuerung,<br />

die ohne zusätzliche Hardware<br />

und ohne GPS-Signal auskommt.<br />

Der Fahrer wählt die Werte für Längsund<br />

Querneigung, welche automatisch<br />

eingehalten werden. Cat Slope Indicate<br />

zeigt die Längs- und Querneigung der<br />

Maschine auf dem Hauptmonitor an,<br />

was auf Hängen und Böschungen ein<br />

sehr viel genaueres und sicheres Arbeiten<br />

ermöglicht. Von Cat Stable Blade<br />

wird der Fahrer bei der Schildsteuerung<br />

unterstützt, indem kleinere Nickbewegungen<br />

auf unebenem Gelände automatisch<br />

ausgeglichen werden. Darüber hinaus<br />

gibt es auf Wunsch für den D6T ab<br />

sofort das Technologieangebot Cat<br />

Connect Grade für Dozer, welches eine<br />

individuelle, einsatzorientierte Ausrüstung<br />

ermöglicht.<br />

Hydrostat inzwischen<br />

bei allen Modellen<br />

Auch Liebherr setzt bei einigen seiner<br />

aktuellen Modelle mit einem hochgesetzten<br />

Turas auf die Delta-Variante. Die<br />

Planierraupe PR 776, welche 2016 auf<br />

der Bauma vorgestellt und seitdem kontinuierlich<br />

weiterentwickelt wurde, war<br />

das erste Modell der Marke in der 70-t-<br />

Klasse. Ausgestattet mit einem Liebherr-<br />

12-Zylinder-Dieselmotor mit einer Maximalleistung<br />

von 565 kW, kann Material<br />

bis zu <strong>18</strong> m³ mit einem Semi-U-Schild<br />

Ihr Partner für mobile Sieb- und Brechanlagen<br />

Handel Vermietung Service Ersatzteile Einsatzberatung Finanzierungskonzepte<br />

Ihr Partner für mobile Sieb- und Brechanlagen<br />

Handel Vermietung Service Ersatzteile Einsatzberatung Finanzierungskonzepte<br />

MINERAL PROCESSING<br />

A MINERAL Member PROCESSING<br />

of MFL Group<br />

A Member of MFL Group<br />

Telefon +49 (0)2156 49655 - 0 | www.moerschengmbh.de | info@moerschengmbh.de<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


86<br />

DOZER<br />

STEIGFÄHIGKEIT: Die PR 766 eignet sich ideal zum Aufschütten<br />

und verfügt über einen starken Aufreißer am Heck. Foto: rpr<br />

ZULETZT IN DEN MARKT GEBRACHT wurde das 73-t-Komatsu-<br />

Modell D375A-8. Foto: Komatsu<br />

oder sogar 22 m³ mit einem U-Schild<br />

bewegt werden. Durch das Delta-Laufwerk<br />

lässt sich diese Planierraupe äußerst<br />

wirtschaftlich betreiben. Ein<br />

Novum in dieser Maschinenklasse stellt<br />

laut Liebherr der stufenlose hydrostatische<br />

Fahrantrieb dar, welcher inzwischen<br />

bei allen Planierraupenmodellen<br />

eingesetzt wird.<br />

Bei der Entwicklung der modernen<br />

und auf höchstem Komfort ausgelegten<br />

Fahrerkabine wurde der Fokus auf eine<br />

intuitive und sichere Maschinen-Bedienbarkeit<br />

gelegt. Dank der bewährten Einhebelbedienung<br />

lassen sich alle Fahrund<br />

Lenkbewegungen mit nur einem<br />

Joystick ansteuern.<br />

Da das aufwendigere Delta-Laufwerk<br />

aber auch nicht immer das Nonplusultra<br />

im Einsatz ist, setzt Liebherr bei der 50-t-<br />

Klasse doch auf die bewährte Antriebsform<br />

mit Turas hinten und Umlenkrad/<br />

Leitrad vorn sowie diversen Stützrollen.<br />

Das neue Modell PR 766 wurde erstmalig<br />

auf der steinexpo 2017 präsentiert.<br />

Mit Einsatzgewichten zwischen 46,2 und<br />

54,2 t zieht das Nachfolgemodell der<br />

erfolgreichen PR 764 seine Kraft von 310<br />

kW aus einem neu entwickelten 8V-Zylinder-Stufe-IV-Dieselmotor<br />

mit SCR-<br />

System und ohne Dieselpartikelfilter aus<br />

eigener Produktion. Die großdimensionierte<br />

Kabine ist identisch mit dem<br />

Fahrerstand der 70-t-Planierraupe PR<br />

776. Gleiches gilt für die Joystick-Bedienung.<br />

Zu den Besonderheiten in der Kabine<br />

zählen die zentralisierten Bedienelemente,<br />

das berührungsgesteuerte<br />

Farbdisplay sowie zahlreiche Ablagemöglichkeiten<br />

und ein klimatisiertes<br />

Staufach. Über das Zentraldisplay kann<br />

der Fahrer wichtige Betriebsparameter<br />

wie die Eco-Funktion, das Ansprechverhalten<br />

des Fahrantriebes und die<br />

Lenkung intuitiv steuern. Komfort- und<br />

Sicherheitsfunktionen wie die serienmäßige<br />

Rückfahrkamera sollen sich einfach<br />

bedienen lassen. Die Wechselintervalle<br />

des Hydrauliköls sind bei der neuen PR<br />

766 – entsprechendes Hydrauliköl-Monitoring<br />

vorausgesetzt – auf bis zu<br />

8000 Bh ausgelegt. Basierend auf modernster<br />

Kommunikationstechnologie,<br />

liefert das serienmäßige Fuhrpark-Managementsystem<br />

Lidat umfassende Maschinendaten.<br />

Es unterstützt zusätzlich<br />

die Wirtschaftlichkeit, indem es eine<br />

optimierte Einsatzplanung und sichere<br />

Überwachung aus der Ferne ermöglicht.<br />

Gute Erfahrungen<br />

mit eigenem Konzept<br />

Auf den klassischen Laufwerksantrieb<br />

setzt Komatsu bei seinen Planierraupen;<br />

obwohl, so ganz klassisch sind sie nicht.<br />

Denn da bis zu 50 % der Wartungskosten<br />

einer Planierraupe allein das Laufwerk betreffen,<br />

haben sich die Komatsu-Ingenieure<br />

einiges einfallen lassen. Bei den sogenannten<br />

Salt-Laufwerken befindet sich<br />

Schmieröl zwischen Bolzen und Buchsen.<br />

Sie sind mit einzigartigen Hochleistungsdichtungen<br />

ausgestattet, die das Spiel der<br />

Kettenglieder minimieren und die Lebensdauer<br />

maximieren sollen. Für verschiedene<br />

Einsatzarten sind zudem unterschiedliche<br />

Salt-Laufwerke verfügbar.<br />

Das sogenannte Plus-Laufwerk wurde<br />

für die mittelgroßen Planierraupen von Komatsu<br />

entwickelt (D37, D51, D61, D65). Es<br />

soll die ideale Wahl für jeden Einsatzfall<br />

sein, ganz egal wie hoch die Stoßbelastung<br />

des Laufwerks ist. Eine Besonderheit<br />

stellt die einzigartige Rotationsbuchse dar,<br />

die den Verschleiß minimieren soll, der<br />

zwischen Buchse und Turas entsteht.<br />

Auch alle anderen Bauteile dieses Laufwerks<br />

unterscheiden sich von denen eines<br />

Standard-Laufwerks und sind für eine bis<br />

zu doppelt, teilweise sogar dreifach so<br />

lange Lebensdauer ausgelegt.<br />

Planierraupen von Komatsu gibt es<br />

mit Betriebsgewichten von 7,8 bis 108,4 t<br />

Einsatzgewicht, wobei alle einen komfortablen<br />

Arbeitsplatz mit modernster<br />

Technologie kombinieren. Vor allem sind<br />

sie für eine hervorragende Leistung während<br />

des gesamten Einsatzes prädestiniert,<br />

so der Hersteller, der zudem für<br />

Einsätze im besonders abrasiven Material<br />

AR-Laufwerke mit speziell gehärteten<br />

Konstruktionselementen wie Buchsen,<br />

Laufrollen und Ketten empfiehlt.<br />

Komatsu Europe stellte im vergangenen<br />

Sommer übrigens den neuen Dozer<br />

D375A-8 vor. Das 73-t-Modell mit 22 m³<br />

Schildkapazität erreicht ein Plus bei Produktivität,<br />

Komfort und Sicherheit, während<br />

gleichzeitig der leistungsstarke und<br />

sparsame 474-kW-Komatsu-Motor<br />

emissionsarm und kraftstoffsparend arbeitet.<br />

Insgesamt, aber besonders auch<br />

im Einsatz an Böschungen, soll der<br />

Dozer durch niedrigere Zykluszeiten produktiv<br />

überzeugen.<br />

Einige Nummern<br />

kleiner<br />

Case Construction hatte bereits in den<br />

1930er-Jahren seinen Planierraupen<br />

Laufrollen mit Dauerschmierung sowie<br />

gekapselte und geschmierte Ketten verordnet,<br />

1946 kamen die ersten Drehmomentwandler<br />

hinzu. Es folgten weitere<br />

Innovationen, wie 2008 mit Einführung<br />

der K-Serie ein Zwei-Kreis-Hydrostatikgetriebe.<br />

Im letzten Jahr wurde die<br />

Range erneuert, einschließlich neu konzipierter<br />

Unterwagen sowie neuer Ultra-<br />

Life-Raupenketten mit lebensdauergeschmierten<br />

Doppel-Lagerbuchsen.<br />

Die aktuell erhältlichen drei Modelle<br />

der M-Serie (1150M, 1650M und 2<strong>05</strong>0M)<br />

mit Stufe-IV-Motoren, SCR-Abgastechnik<br />

und Leistungen von 103 bis 173 kW<br />

sind mit konventionellem Turas-Antrieb<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


DOZER<br />

87<br />

KEIN VERGLEICH ZU FRÜHER: Die neuen Planierraupen bieten inzwischen<br />

hochmoderne und sehr komfortable Arbeitsplätze. Foto: Komatsu<br />

HÖHERE SCHUBLEISTUNG: Die automatische Steigerung der Motorleistung<br />

sorgt bei Bedarf für Zusatzpower. Foto: Case<br />

ausgeführt. Ihre Einsatzgewichte liegen<br />

zwischen 14,2 bis rund 22 t – nicht unbedingt<br />

die Größenordnung der Favoriten<br />

in der Gewinnungsindustrie, aber<br />

eventuell im Lockergesteinsegment und<br />

bei kleineren Vorkommen genau richtig.<br />

Erwähnenswerte Besonderheit: Wenn<br />

bei zunehmender Schubleistung die<br />

Gefahr besteht, dass die Drehzahl abfällt,<br />

steigt die Motorleistung automatisch<br />

um bis zu 16 % bei <strong>18</strong>00 U/min an.<br />

Daraus folgen konstante Leistung sowie<br />

eine höhere Zugkraft, und die Möglichkeit,<br />

schon bei niedrigen Drehzahlen mit<br />

hohem Drehmoment zu arbeiten, senkt<br />

zudem den Verschleiß.<br />

Ein Beitrag von GP-Autor Robert Ruthenberg<br />

www.casece.com<br />

www.komatsu.eu/de<br />

www.liebherr.com<br />

www.zeppelin-cat.de<br />

SICHERES ARBEITEN<br />

Der Kommandeur „befiehlt“ aus der Ferne<br />

Natürlich sind die Fahrer von Cat-Dozern<br />

in der Klasse 35 bis 70 t Einsatzgewicht<br />

in ihren komfortablen und<br />

sicheren Kabinen gut vor Umwelteinflüssen<br />

geschützt. Dennoch gibt es<br />

Einsätze, bei denen es sich empfiehlt,<br />

das Geschehen besser aus sicherer<br />

Entfernung zu lenken. Speziell dafür<br />

hat Caterpillar die Fernsteuerung Cat<br />

Command für die Dozer D10T und<br />

D11T entwickelt, die jetzt auch für den<br />

D8T verfügbar ist. Mit Command für<br />

Dozer kann der Fahrer – oder besser:<br />

Kommandeur – den Dozer mit Hilfe<br />

einer kompakten, tragbaren Konsole<br />

oder von einer komfortablen Fernbedienungs-Fahrerkabine<br />

aus steuern.<br />

Video- und Audiofunktionen erlauben<br />

dabei auch größere Entfernungen. In<br />

Kombination mit den bekannten Cat-<br />

Maschinensystemen ist eine einfache<br />

und präzise Steuerung bei höchster<br />

Effizienz und Produktivität gegeben.<br />

Command für Dozer hat sich bereits<br />

mehrere Tausend Betriebsstunden<br />

beim Einsatz der Dozer D10T und D11T<br />

in der Rohstoff-Gewinnung und bei der<br />

Haldenbewirtschaftung weltweit bewährt.<br />

Dasselbe ist jetzt für den D8T<br />

zu erwarten, der auch in der Gewinnungsindustrie,<br />

beispielsweise in der<br />

Abraumbewirtschaftung, zum Einsatz<br />

kommt. Die Fernsteuerung per Umhängekonsole<br />

wird für Aktivitäten von<br />

kurzer Dauer empfohlen. Das Sicht-<br />

Steuerungssystem ermöglicht eine<br />

Bedienung aus Entfernungen bis zu<br />

etwa 400 m. In der Fernbedienungs-<br />

Kabine, der eigentlichen Fahrerkabine<br />

ähnlich, kann der Fahrer in komfortabler<br />

Sitzposition vertraute Dozer-Bedienelemente<br />

nutzen. Zusätzlich zum<br />

Sichtbetrieb können dabei Video- und<br />

Audiodaten vom Einsatzort und vom<br />

Dozer Sicherheit bei Entscheidungen<br />

schaffen. Die Fernsteuerung ermöglicht<br />

es unter anderem auch,<br />

einen Dozer unmittelbar nach einem<br />

Sprengvorgang einzusetzen.<br />

www.zeppelin-cat.de<br />

DIE FERNSTEUERBARE MASCHINE<br />

verfügt über umfangreiche Empfangsund<br />

Sendeeinrichtungen, kann aber auch<br />

im ganz normalen Fahrbetrieb eingesetzt<br />

werden. Foto: Cat/Zeppelin<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


88<br />

DOZER<br />

Nischenlösungen und Allroundtalente<br />

für Nebenarbeiten und Serviceaufgaben<br />

Der reibungslose Betrieb von Kiesgruben und Steinbrüchen<br />

verlangt einen leistungsstarken Gerätepark.<br />

Dabei erhalten die Fahrzeuge und Maschinen für die<br />

unmittelbare Gewinnung und die rudimentären Transportaufgaben<br />

von Schüttgütern vielfältige flankierende<br />

Unterstützung. Schließlich sind Montagearbeiten<br />

durchzuführen, Schüttgüter müssen in Big Bags verladen,<br />

kleinere Aufgaben im Betriebsgelände erledigt<br />

werden. Die Rekultivierung sowie Erweiterungen erfordern<br />

Verdichtungsarbeiten und Wegebau. Diese vielseitigen<br />

Nebenaufgaben brauchen ein mannigfaltiges<br />

Angebot an Speziallösungen. Diese entwickeln sich<br />

dabei ebenso weiter wie die Technik der Schlüsselgeräte.<br />

Die Hersteller sind permanent gefordert, am Puls<br />

der Zeit zu bleiben und ihre Produkte auf dem Stand<br />

der Technik zu halten. Sind schwere Bagger, schwere<br />

Radlader und Muldenkipper in der Regel mehr oder<br />

weniger auf ihre Kern-Einsätze beschränkt, müssen die<br />

Servicegeräte meistens zudem sehr mobil sein.<br />

Geht es um Arbeiten, die nur von Zeit zu Zeit und<br />

nicht ständig anstehen, ist die Erledigung in Eigenregie<br />

nicht immer die wirtschaftlichste Variante. Oft geht die<br />

Kalkulation zum Einsatz von Gradern, Montagekranen<br />

oder Walzen zugunsten extern zugekaufter Dienstleistungen<br />

oder projektbezogener Anmietungen aus. Gefordert<br />

sind speziell bei Anmietungen vor allem Maschinen<br />

und Fahrzeuge, die leicht zu transportieren und<br />

einfach zu bedienen sind. In der Anwendung müssen<br />

auch die Servicegeräte aktuelle Vorschriften – allen<br />

voran die ständig steigenden Umweltauflagen – erfüllen<br />

sowie dem Diktat eines wirtschaftlichen Betriebes genügen.<br />

Hier sind kreative Ansätze und systematische<br />

Lösungen, wie die in der Rubrik aufgeführten, gleichsam<br />

gefordert.<br />

(bwi)<br />

ZUGANG SCHAFFEN<br />

Wegebau im unwegsamen Gelände<br />

MACHT UNWEGSAMES WEGSAM: Der<br />

Motorgrader von Case mit Allradantrieb ist<br />

besonders robust und kann auch in Steinbrüchen<br />

Nützliches leisten. Foto: Case<br />

Die Herstellung von Fahrwegen und die<br />

Wegbefestigung gehören zu den alltäglichen<br />

Arbeiten in Steinbrüchen und<br />

Kiesgruben. Hierfür bietet Case den<br />

836C Motorgrader AWD der aktuellsten<br />

Generation an. Der Hersteller wirbt mit<br />

besonderer Effizienz und robuster Haltbarkeit<br />

dank spezieller Konstruktionsmerkmale.<br />

Am auffälligsten ist zunächst<br />

die Position der Kabine auf dem Hinterrahmen.<br />

Der Fahrer arbeitet immer in<br />

Fahrtrichtung und hat eine direkte Sicht<br />

auf die Schar. Das nach hinten verlagerte<br />

Gewicht sorgt zusätzlich für eine bessere<br />

Traktion. Eine weitere Besonderheit<br />

ist der stufenlos justierbare Schwenksattel,<br />

der beidseitig extreme Anstellwinkel<br />

der Schar erlaubt. Die Lagerung auf<br />

einem gekapselten Rollendrehkranz gewährt<br />

einen nahezu wartungsfreien Betrieb,<br />

wobei das ErgoPower-Getriebe<br />

ruckfreie Gangwechsel ermöglicht. Eine<br />

automatische Schaltung entlastet den<br />

Fahrer und optimiert gleichzeitig die Maschine,<br />

da der Motor immer im optimalen<br />

Drehzahlbereich betrieben wird. In Kombination<br />

mit dem Drehmomentwandler<br />

sorgt diese Funktion dafür, dass der Antrieb<br />

nie in einen Zustand gerät, in dem<br />

er normalerweise abgewürgt würde. Das<br />

automatische No-Spin-Differenzial leitet<br />

ohne Verzögerung das Drehmoment von<br />

einem durchdrehenden Rad auf ein Rad<br />

mit besserer Traktion. Das System benötigt<br />

dabei keinerlei Eingriffe von außen.<br />

Für die Allrad-Modelle bietet ein Kriechgang<br />

zusätzliche Funktionalität, da die<br />

Vorwärtsgeschwindigkeit unabhängig<br />

von der Drehzahl des Motors gesteuert<br />

wird. So kann der Grader effizient für den<br />

Einsatz mit Verdichterplatten verwendet<br />

werden und zu sätzliche Funktionen beim<br />

Wegebau übernehmen. Unabhängig von<br />

der Antriebsversion 6x4 oder 6x6, kann<br />

der 836C außerdem mit 24"-Reifen ausgerüstet<br />

werden: Eine ideale Lösung für<br />

Einsätze in schwerem Gelände und bei<br />

Anwendungen, bei denen starke Stöße<br />

vermieden werden sollen.<br />

Die Grader der Serie 800 können ab<br />

Werk mit Anschlüssen für die gängigsten<br />

Steuersysteme ausgerüstet werden. Das<br />

Case-System ist zudem mit verschiedenen<br />

Typen von Scharsteuerungen<br />

kompatibel.<br />

www.casece.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


SERVICEGERÄTE<br />

89<br />

MONTAGEPROFI<br />

Lasten sicher auf Höhe bringen<br />

Für den Einsatz in unwegsamem Gelände<br />

hat Liebherr seine Mobilkrane um<br />

eine zusätzliche Baureihe von radgestützten<br />

Geländekranen der 90- und<br />

100-t-Klasse erweitert und ergänzt<br />

somit sein Portfolio mit einer Baureihe,<br />

die bereits in den 1980ern bis Mitte der<br />

1990er-Jahre im Programm war. Die<br />

damaligen Geländekrane hatten 25 bis<br />

80 t Tragkraft. Das toppt die neue Generation<br />

der Rough-Terrain-Krane (RT-<br />

Krane) deutlich. Außer der Leistungsfähigkeit<br />

stand bei der Entwicklung vor<br />

allem die Sicherheit durch einfache<br />

Bedienbarkeit im Blickfeld. Die Fahrzeuge<br />

sind serienmäßig mit Schiebeholmüberwachung<br />

ausgerüstet. Der Abstützzustand,<br />

auf Reifen oder Stützen,<br />

wird automatisch erkannt und in die<br />

Kransteuerung übernommen. Auch der<br />

Anbau des Ballastes an die Drehbühne<br />

und der optionalen Doppelklappspitze<br />

inklusive seiner Winkelverstellung werden<br />

erfasst und überwacht. Ein Sicherheitsplus<br />

bietet auch die serienmäßige<br />

variable Abstützbasis Vario Base. Damit<br />

kann jede einzelne Kranabstützung beliebig<br />

ausgefahren werden. Die Kranarbeit<br />

wird über die Lastmomentbegrenzung<br />

der Liccon-Steuerung abgesichert,<br />

indem die genau in der jeweils aktuellen<br />

Situation zulässigen Traglasten aktuell<br />

errechnet werden. So lassen sich sowohl<br />

beim Rüsten als auch beim Heben<br />

von Lasten Fehlbedienungen vermeiden.<br />

Durch erhöhte Tragkräfte beim<br />

Heben über die Abstützungen kann der<br />

Kran Hübe der nächsthöheren Kranklasse<br />

durchführen. Ein Sechs-Gang-<br />

Lastschaltgetriebe und großvolumige<br />

Bereifung 29.5 R25 sorgen für Geländegängigkeit.<br />

Allrad- und Hundeganglenkung<br />

gewährleisten eine hohe Wendigkeit<br />

und Manövrierfähigkeit unter<br />

beengten Bedingungen.<br />

Die Krankabine wurde gegenüber<br />

marktüblichen Kabinen um 220 mm<br />

verbreitert und ist für mehr Komfort bei<br />

Hüben in große Höhen nach hinten<br />

neigbar. Übersichtliche und selbsterklärende<br />

Bedieneinheiten sorgen für<br />

eine einfache Handhabung des Krans.<br />

Für den sicheren Aufstieg sind Leitern<br />

und eine Vielzahl von Haltegriffen<br />

sowie ein elektrisch ausfahrbares Podest<br />

an der Kabine vorhanden.<br />

Die 3,87 m hohen und 3,3 m breiten<br />

RT-Krane werden mit Tiefladern auf<br />

öffentlichen Straßen verfahren. Das<br />

Eigengewicht liegt unter 55 t inklusive<br />

Ballast, beziehungsweise unter 40 t<br />

ohne Ballast und Ausrüstung.<br />

Der LRT 1090-4.2 hat einen 47 m<br />

langen Teleskopausleger. Sein Teleskopiersystem<br />

besteht aus einem zweistufigen<br />

Hydraulikzylinder mit Seilausschubmechanik.<br />

Wie beim 100-Tonner<br />

kann das Ausschieben des Auslegers<br />

einfach mit zwei Teleskopierpfaden,<br />

stark oder lang, vorgewählt werden.<br />

Die Ausschubmechanik beider Krantypen<br />

wurde für hohe teleskopierbare<br />

Traglasten ausgelegt. Für den Zwei-<br />

Haken-Betrieb sind das Hubwerk 2<br />

und die erforderliche Mastnase serienmäßig<br />

ins Grundgerät integriert.<br />

www.liebherr.com<br />

MONTAGEN LEICHTGEMACHT: RT-Geländekrane sind auf hohe Leistung und Sicherheit<br />

ausgelegt und arbeiten auch dort, wo sonst kein Kran hinkommt. Foto: Liebherr<br />

DIE PRALL-TEC PTKS PRALLMÜHLE FÜR KIES UND SAND<br />

DIE PRALL-TEC PTKS PRALLMÜHLE FÜR KIES UND SAND<br />

MEHR ZIELKORN<br />

MEHR ZIELKORN<br />

MEHR PROFIT<br />

MEHR PROFIT<br />

www.PRALL-TEC.de +49 (0) 5481 40 265/20<strong>18</strong> 100 GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />

www.PRALL-TEC.de +49 (0) 5481 40 26 100


90<br />

SERVICEGERÄTE<br />

Helfer mit kurzem und<br />

langem Arm auf vier Rädern<br />

NEUES FLAGGSCHIFF: Mit dem Kramer 8155 hat der<br />

Hersteller eine neue Größenordnung erreicht. Foto: Kramer<br />

Kleinere Radlader erweisen sich auch für Gewinnungsbetriebe als<br />

unersetzliche Arbeitstiere für Nischenaufgaben. Ist vor allem Reichweite<br />

gefragt, schneiden die Tele-Varianten ein Stück besser ab. Für alles andere<br />

eignen sich kleine Klassiker – vorzugsweise mit Antriebs- und Lenkungsarten,<br />

die zum Branchenumfeld passen. Weitere Unterschiede liegen<br />

im Detail, was bereits ein kurzer Blick auf die Neuheiten einiger Marken<br />

in der Kategorie unter und wenig über 10 t ohne Anspruch auf<br />

Vollständigkeit beweist.<br />

Gewachsene<br />

Alleinstellungsmerkmale<br />

Aktuelles Kramer-Flaggschiff ist der allradgelenkte<br />

Radlader 8155. Mit einer<br />

Schaufelkipplast von 5,6 t, einer Stapelnutzlast<br />

von 3,9 t und einem Betriebsgewicht<br />

von 9,15 t eröffnet das Modell 8155<br />

eine neue Größenklasse im Portfolio des<br />

Herstellers. Wie bei allen Modellen der<br />

8er-Serie – der Premium-Reihe dieser<br />

Marke – stehen serienmäßig die Lenkarten<br />

Allrad-, Hundegang- und Vorderachslenkung<br />

zur Verfügung. Dank des<br />

ungeteilten Fahrzeugrahmens überzeugt<br />

der 8155 mit maximaler Standsicherheit,<br />

Wendigkeit und konstanter Nutzlast.<br />

„Wenn wir uns den Radladermarkt anschauen,<br />

stellen wir fest, dass die Leistungsklasse<br />

der 1,5-m³-Lader in den<br />

letzten zwei Jahren einen deutlichen<br />

Aufschwung erfahren hat. Mit dem 8155<br />

bedienen wir genau dieses Segment“,<br />

erläutert Kramer-Geschäftsführer Karl<br />

Friedrich Hauri.<br />

Angetrieben von einem 100-kW- oder<br />

bedarfsweise einem 115-kW-Motor, adressiert<br />

das Modell unterschiedliche<br />

Anwenderanforderungen. Ein neuer hydrostatischer<br />

Weitwinkel-Fahrantrieb<br />

EcospeedPro mit 370cc Schluckvolumen<br />

für erhöhte Zugkraft und Fahrdynamik<br />

steht optional zur Verfügung. Das<br />

stufenlose hydrostatische Schnellganggetriebe<br />

mit 45°-Schwenkwinkel des<br />

Hydromotors wurde von Kramer mitentwickelt.<br />

Neben den für hydrostatische<br />

Antriebe bekannten positiven Eigenschaften,<br />

wie einfaches Reversieren,<br />

gute Dosierbarkeit und Inchen, ermöglicht<br />

der große Wandlungsbereich der<br />

45°-Technologie zusätzlich das Durchfahren<br />

des gesamten Geschwindigkeitsbereiches<br />

von 0 bis 40 km/h ohne<br />

Schaltvorgang. Dies bewährt sich in typischen<br />

Arbeitssituationen wie Umschlagarbeiten<br />

im Y-Zyklus, wo ein hoher<br />

Bedarf an konstanten Schub- und Zugkräften<br />

bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten<br />

existiert. Das Getriebe Ecospeed-<br />

Pro ist serienmäßig auch die intelligente<br />

Motor-Drehzahlreduzierung Smart Driving<br />

integriert, welche die Motordrehzahl<br />

bei konstanter Geschwindigkeit optimal<br />

den Fahranforderungen anpasst. Auch<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


SERVICEGERÄTE<br />

91<br />

ist bei maximaler Fahrgeschwindigkeit<br />

eine Absenkung der Motordrehzahl<br />

bis auf 1550 U/min möglich. Mit<br />

150 l/min, beziehungsweise optional<br />

<strong>18</strong>0 l/min, Load-Sensing-Hydraulikleistung<br />

sind schnelle und kraftvolle<br />

Arbeitszyklen ohne Leistungsverluste<br />

die Regel. Je nach Einsatzanforderung<br />

steht neben der serienmäßigen<br />

Ladeanlage mit einem<br />

Schaufeldrehpunkt von 3765 mm<br />

eine verlängerte Ladeanlage mit<br />

einem Schaufeldrehpunkt von 4200<br />

mm als Option zur Verfügung. Hydraulische<br />

Schnellwechseleinrichtung<br />

und eine Vielzahl an Anbaugeräten<br />

machen den Radlader als Servicegerät<br />

für verschiedene Einsätze geradezu<br />

perfekt. Das Kabinen- und<br />

Bedienkonzept setzt auf ergonomisch<br />

angeordnete Bedienelemente,<br />

sehr gute Rundumsicht und ein<br />

7"-LCD-Display mit integrierter<br />

Rückfahrkamera. Ein aus dem Automobilbereich<br />

bekanntes Jog-Dial-<br />

Bedienelement erlaubt die intuitive<br />

Bedienung aller Funktionen. Die Serienausstattung<br />

ist sehr umfangreich<br />

und umfasst auch Klima- sowie<br />

Schaufelrückführautomatik, Reversierlüfter,<br />

vier Arbeitsscheinwerfer<br />

und vieles mehr. Da das Modell den<br />

Anforderungen der neuen EG-Traktorrichtlinie<br />

entspricht, ist die Traktorenzulassung<br />

optional bestellbar.<br />

Im Segment der Teleskoplader<br />

bietet Kramer seine bekannten<br />

sechs Modelle (3007, 3507, 4407,<br />

5007, 5507 und 5509) in der 7- bis<br />

9-m-Klasse mit vielen Neuerungen<br />

sowie einer großen Auswahl an<br />

Front- und Heckanbaugeräten an.<br />

Das neue Bedienkonzept setzt auf<br />

den bewährten All-In-One-Joystick<br />

und auch hier auf das neuartige<br />

Jog-Dial-Bedienelement. Relevante<br />

Fahrzeugdaten und Einstellungen<br />

zeigt das neue 7"-Display an, ebenso<br />

das Bild der optionalen Rückfahrkamera.<br />

Die Modelle 5007 (optional),<br />

5507 und 5509 profitieren wie der<br />

neue Radlader vom hydrostatischen<br />

Weitwinkel-Fahrantrieb Ecospeed-<br />

Pro.<br />

Serienmäßig sind alle Kramer-<br />

Teleskopladermodelle mit dem Fahrerassistenzsystem<br />

Smart Handling<br />

ausgestattet, das – je nach Modell –<br />

mit zwei bzw. drei Funktions-Modi<br />

Anwender bei der effizienten und<br />

komfortablen Bedienung sowie beim<br />

wirtschaftlichen Materialumschlag unterstützt.<br />

Gleichzeitig überwacht das System<br />

permanent den Lastzustand.<br />

Nützlich im Einsatz ist die automatische<br />

Schaufelrückführung in Kombination mit der<br />

praktischen Rüttelfunktion für klebrige Materialien.<br />

Stereo statt mono jetzt auch in klein<br />

Mit seinen neuen Stereoladern L507 und<br />

L509 komplettiert Liebherr seine Baureihe<br />

nach unten. Sie umfasst insgesamt vier Modelle<br />

mit Einsatzgewichten von 5,5 bis 9,2 t.<br />

Das Stereo-Lenksystem bietet einen deutlich<br />

geringeren Wendekreis im Vergleich zu<br />

anderen knick gelenkten Radladern dank<br />

einer ideal ausbalancierten Kombination aus<br />

Knicklenkung und gelenkter Hinterachse.<br />

Damit vereint sie die Vorteile einer Knick- mit<br />

denen einer Allrad-Lenkung. Die gelenkte<br />

Hinterachse erlaubt es, den Knickwinkel auf<br />

30° zu reduzieren. So bleibt der Schwerpunkt<br />

auch beim Transport großer Lasten im<br />

Zentrum der Maschine. Eine optimierte<br />

Z-Kinematik erleichtert das Arbeiten zusätzlich,<br />

denn das kraftvolle Hubgerüst vereint<br />

hohe Ausbrechkräfte im unteren Bereich mit<br />

enormen Haltekräften im oberen. Für den<br />

Betrieb mit einer Ladegabel wurde die Parallelführung<br />

weiterentwickelt. So kann der<br />

Fahrer mit verschiedensten Anbauwerkzeugen<br />

effizient und wirtschaftlich arbeiten.<br />

Beim Tausch der Anbauwerkzeuge unterstützt<br />

der neu konzipierte, schlanke hydraulische<br />

Schnellwechsler, der eine freie Sicht<br />

auf die Ausrüstung erlaubt. Auf Wunsch steht<br />

SERVICE<br />

KONSTRUKTION<br />

FERTIGUNG<br />

HEPU PUMPEN UND<br />

MASCHINEN GMBH<br />

HoHewardstrasse 353<br />

d - 45699 Herten<br />

teL: +49 23 66 / 360 57-59<br />

Fax: +49 23 66 / 8 79 19<br />

InFo@Hepu-pumpen.de<br />

www.HEPU-PUMPEN.DE<br />

WEITREICHEND: Dank seiner Teleskoptechnik<br />

erreicht der 8620 T eine Hubhöhe<br />

bis 5,2 m. Foto: Schäffer<br />

beim L 509 ein High-Lift-Hubgerüst für<br />

mehr Reichweite von rund 0,5 m zur Verfügung.<br />

Beide neuen Stereolader gibt es<br />

auch als „Speeder“. In dieser Version<br />

erreichen sie eine Spitzengeschwindigkeit<br />

von 38 km/h. Die geräumigsten Kabinen<br />

in dieser Maschinenklasse verdanken<br />

sie der Tatsache, die beliebte<br />

Version der größeren Stereolader L 514<br />

und L 5<strong>18</strong> erhalten zu haben.<br />

Wie bei allen Liebherr-Radladern befindet<br />

sich auch bei den neuen Stereoladern<br />

die Kühlanlage direkt hinter der<br />

Fahrerkabine. Für besonders staubintensive<br />

Einsätze stehen mit reversierbarem<br />

Lüfterantrieb, Flusensieb und<br />

grobmaschigem Kühlernetz auf Kundenwunsch<br />

zusätzliche Schutzmaßnahmen<br />

zur Verfügung.<br />

Zwitter mit vielen Optionen<br />

Der neue 8620 T von Schäffer tritt die<br />

Nachfolge des 8610 T an. Er steht mit je<br />

zwei unterschiedlichen Motorisierungen,<br />

PUMPEN UND MASCHINEN GMBH<br />

Sumpfpumpe HEPU-V<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


92<br />

SERVICEGERÄTE<br />

UNEINGESCHRÄNKTE SICHT: Einer<br />

der 355E-Vorteile ist die hochfahrbare<br />

Multicab-Kabine. Foto: Sennebogen<br />

ALLROUNDER: Die Stereolader-Modelle<br />

L507 und L509 sind ab sofort bestellbar.<br />

Foto: Liebherr<br />

UNIVERSELL EINSETZBAR: Der Kramer-<br />

Teleskoplader 5507 bewährt sich mit den<br />

verschiedensten Anbaugeräten. Foto: Kramer<br />

Fahrgeschwindigkeiten und Bauhöhen zur Verfügung. Mit<br />

einem Einsatzgewicht zwischen 7 und 8 t und einer Hubkraft<br />

von 4,2 t sowie einer Hubhöhe am Werkzeugdrehpunkt<br />

von 5,2 m erreicht er Höhen, die bei einem Standard-<br />

Radlader sonst nur mit einer Hochkippschaufel realisierbar<br />

sind. Wahlweise mit einem 102 PS oder 122 PS starken<br />

Motor verfügbar, bringt es das Modell serienmäßig auf<br />

Fahrgeschwindigkeiten von 20 km/h, optional 40 km/h. Neu<br />

ist das Antriebskonzept: HTF (High Traction Force) und SPT<br />

(Schäffer Power Transmission) gehören zur Serienausstattung<br />

des 8620 T. Bei HTF handelt es sich um eine automatische<br />

Schubkraftregelung, die es der Maschine erlauben<br />

soll, auch im Schnellgang immer die höchste Schubkraft<br />

zu liefern. Ein manuelles Herunterschalten bei Bergauffahrt<br />

oder der Fahrt in einen Sand- oder Kieshaufen ist somit<br />

laut Hersteller nicht mehr erforderlich. SPT bezeichnet den<br />

elektronisch geregelten Fahrantrieb. Neben einer verbesserten<br />

Agilität soll SPT zu einer deutlichen Effizienzsteigerung<br />

der Maschine führen und dem Fahrer eine Reihe neuer<br />

Möglichkeiten bieten. So ist ab sofort der Einsatz eines<br />

Tempomaten optional möglich. Der Eco-Fahrmodus ist<br />

fester Bestandteil der 40-km/h-Version des 8620 T. Bei<br />

Erreichen der Höchstgeschwindigkeit reduziert sich die<br />

Motordrehzahl automatisch bei gleichbleibender Geschwindigkeit.<br />

Die neue SCV-Plus-Kabine kommt auch bei<br />

den Teleradladern der 96er-Serie zum Einsatz. SCV steht<br />

für „Silence, Comfort, View“, was in dieser Kombination<br />

eigentlich schon alles aussagt.<br />

Wer es eine Nummer größer mag, beachte den 9640 T<br />

von Schäffer mit einem 136 PS starken Motor, ebenfalls<br />

neuem Antriebskonzept, 8,4 bis 9,7 t Gewicht, einer Hubhöhe<br />

von 5,4 m, einer Hubkraft von 4,2 t und einem neuen<br />

Design. Die Load-Sensing-Arbeitshydraulik mit 145 l/min<br />

Fördervolumen gehört ebenso zur Serienausstattung wie die<br />

24-Zoll-Bereifung und der hydraulisch angetriebene Lüfter.<br />

Auftakt einer neuen Produktklasse<br />

Zur Jahresmitte 20<strong>18</strong> präsentiert Sennebogen erstmals den komplett<br />

neu entwickelten Telehandler 355 E und damit gleichzeitig<br />

den Einstieg in eine neue Produktlinie namens Multi Line. Das<br />

neue Modell ist mehr als nur ein Telehandler und setzt Maßstäbe<br />

im schweren Materialumschlag. Mit einem Betriebsgewicht von<br />

11,5 t, einer maximalen Stapelhöhe von 8,5 m und komfortablen<br />

Traglasten bis 5,5 t bietet der 355 E nicht nur vielfältige Anwendungsmöglichkeiten,<br />

sondern auch Leistungsreserven für diverse<br />

Anbaugeräte. Einzigartige Rundumsicht gewährt die Multicab-<br />

Kabine. Sie lässt sich serienmäßig per Knopfdruck stufenlos auf<br />

eine Höhe von 4,2 m hochfahren. Nichts stört mehr die Sicht, um<br />

zielgenau Material zu verladen. Das Raumgefühl der Extraklasse<br />

wird durch die serienmäßige Stickstoff-Federung der Kabinenaufhängung<br />

komfortabel unterstützt. Sämtliche Komponenten<br />

sind laut Hersteller auf bedingungslose Langlebigkeit optimiert.<br />

Eine Besonderheit ist die von Radladern bekannte Z-Kinematik<br />

des Ausleger-Kopfs. Damit werden im Schaufelbetrieb die Losbrechkräfte<br />

erhöht.<br />

Ein 103-kW-Dieselmotor treibt das erstmals in Serie eingesetzte<br />

Compact-Drive-Getriebe zuverlässig an. Es verteilt die<br />

Antriebsleistung entsprechend den Anforderungen des Einsatzes<br />

– entweder mehr Drehmoment für hohe Zug- und Schubkräfte<br />

oder eine höhere Fahrgeschwindigkeit. Serienmäßig ist<br />

der 355 E bereits mit einer breiten Palette an Funktionen ausgestattet.<br />

Neben der verstellbaren Lenksäule, drei Lenkarten<br />

und einer hydraulischen Schnellwechseleinrichtung sowie dem<br />

leistungsstarken Arbeitshydraulik-Kreislauf ist die Maschine<br />

schon mit einer Differenzialsperre an der Hinterachse versehen.<br />

Durch eine Vielzahl an Optionen lässt sich der Sennebogen<br />

355 E darüber hinaus für die unterschiedlichen Einsatzanforderungen<br />

individuell ausstatten. Ob als Schnellläufer mit<br />

40 km/h Fahrantrieb, einer hydraulischen Niveauverstellung,<br />

Druckluftbremse und Anhängerkupplung oder durch unterschiedliche<br />

Hydraulikoptionen ist jede Maschine individuell<br />

konfigurier- und auch nachrüstbar.<br />

www.kramer.de<br />

www.liebherr.com<br />

www.schaeffer-lader.de<br />

www.sennebogen.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


SERVICEGERÄTE<br />

93<br />

HÖHENRAUSCH<br />

Vielseitigkeit von Teleskopen maximal genutzt<br />

HOCH HINAUS: Mit seiner<br />

Geländegängigkeit und<br />

Hubstabilität steht der<br />

Bobcat als Montagegerät<br />

zur Verfügung.<br />

Das Unternehmen Cemex hat für verschiedene<br />

seiner Anlagen in ganz<br />

Frankreich in den letzten zwei Jahren<br />

insgesamt <strong>18</strong> Bobcat-Teleskopen für<br />

Materialumschlags- und Wartungsarbeiten<br />

sowie Arbeiten in großer Höhe<br />

erworben. Die Teleskopmaschinen<br />

kommen mit einem Sortiment neuer<br />

Anbaugeräte wie Palettengabeln,<br />

Schaufeln, Kranauslegern und Arbeitsbühnen<br />

daher. Die Maschinen aus der<br />

TL-Modellreihe der Bobcat-Teleskopen<br />

TL358 sowie die Modelle TL360,<br />

TL470 und TL470HF besitzen Hubhöhen<br />

von 6 und 7 m. Die Modelle eignen<br />

sich für verschiedene Aufgaben einschließlich<br />

der Handhabung großer<br />

Ladungen in Säcken oder Big Bags.<br />

Ergänzend dazu machen sich Vertreter<br />

der T-Serie mit Hubhöhen von 14 und<br />

<strong>18</strong> m (T40140 sowie drei T40<strong>18</strong>0 und<br />

T40.<strong>18</strong>0SLP) bei Wartungsarbeiten<br />

nützlich. Dafür sind sie mit Arbeitsbühnen<br />

ausgestattet.<br />

Die Teams von Cemex France<br />

haben sich aus mehreren Gründen für<br />

Bobcat entschieden. Wichtig war<br />

ihnen, dass die vom Hersteller angebotenen<br />

technischen Versionen und<br />

Sonderausrüstungen speziell auf die<br />

Anforderungen der Cemex-Einsatzteams<br />

abgestimmt wurden. Zudem<br />

waren die Gesamtkosten der Maschinen<br />

und Finanzierungslösungen besonders<br />

günstig, wobei die in Frankreich<br />

hergestellten Maschinen auch<br />

noch die Richtlinien der Beschaffung<br />

im Hinblick auf verantwortliche Unternehmensführung<br />

erfüllen.<br />

Die Teleskopen T40140 wurden in<br />

Steinbrüchen und staubbelasteten<br />

Umgebungen innerhalb von <strong>18</strong> Monaten<br />

durchschnittlich 500 Bh vor allem<br />

für Wartungsarbeiten wie dem Austausch<br />

von Elementen an den Förderanlagen,<br />

Schmiergeräten und anderer<br />

Komponenten eingesetzt. Ausgestattet<br />

mit Schaufel, dienen sie auch zum<br />

Platzieren von Explosivstoffen in<br />

entsprechenden Bereichen der Steinbrüche.<br />

Die beteiligten Teams haben<br />

so vor und nach einer Sprengung einen<br />

besseren Schutz vor Gefahren. Produktionsleiter<br />

Jean-Charles Cruanas<br />

lobt: „Uns gefällt die Intuitivität und<br />

Vielseitigkeit der Maschine, die das<br />

Mieten einer Arbeitsbühne überflüssig<br />

macht und uns ein kosteneffizientes<br />

Werkzeug an die Hand gibt. Ein echtes<br />

Schweizer Taschenmesser!“ Die gebotene<br />

Möglichkeit der Fernsteuerung<br />

dieser 14 bis <strong>18</strong> m weit reichenden<br />

Maschinen erlaubt das präzise und<br />

dabei sichere Positionieren von Ladungen.<br />

Der TL470 wurde innerhalb von <strong>18</strong><br />

Monaten vor allem für Lagerarbeiten<br />

eingesetzt. In 80 % der Zeit war der<br />

Umschlag von Big Bags (1,5 t Sand<br />

oder Kies) gefragt. Darüber hinaus<br />

kommen Bobcat-Teleskopen beim Beladen<br />

kleinerer Lkw oder sogar Mulden<br />

zum Einsatz. Da die Verlängerungszylinder<br />

am Teleskop gut geschützt im<br />

Ausleger platziert sind, lassen sich die<br />

Teleskopen gut in staubbelasteter<br />

Umgebung einsetzen, ohne dass rasche<br />

Verschleißerscheinungen an<br />

diesen neuralgischen Stellen zu befürchten<br />

sind. Auch die Kabinenkonstruktion<br />

trägt zur Einsatzeffizienz bei,<br />

da sie für eine gute Rundumsicht sorgt.<br />

Kommentar eines Fahrers: „Das ist<br />

wirklich eine Spitzenmaschine und im<br />

Vergleich zu anderen Modellen, die ich<br />

bisher gefahren bin, mein bevorzugter<br />

Teleskoptyp. Die Maschine vermittelt<br />

ein Gefühl von Sicherheit und bietet bei<br />

einer feinfühligen und geschmeidigen<br />

Steuerung hohe Leistung bei gleichzeitig<br />

hohem Komfort.“<br />

www.bobcat.com<br />

EFFEKTIV LADEN: Mit<br />

Schaufel und Rops/<br />

Fops-Kabine eignet<br />

sich der Telehandler<br />

gut für Verladezwecke.<br />

Fotos: Bobcat<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


94<br />

SERVICEGERÄTE<br />

VERDICHTUNG<br />

Hohe Last im Kompaktformat<br />

Der Dynapac-CA1400-Walzenzug ist für<br />

verschiedenste Verdichtungsarbeiten<br />

konzipiert und eignet sich aufgrund seiner<br />

kompakten Bauweise und hervorragenden<br />

Manövrierfähigkeit auch gut in beengten<br />

Bereichen in Verbindung mit Auffüllarbeiten,<br />

wobei selbst steile Hänge<br />

nach Angaben des Herstellers kein Hindernis<br />

darstellen. Es können alle Arten<br />

von Trag- und Verstärkungsschichten<br />

verdichtet werden. Beide Versionen (D<br />

und PD) sind mit Bandagenantrieb ausgestattet.<br />

Die Stampffuß-Version PD lässt<br />

sich mit einem Planierschild ausrüsten,<br />

während die Glattmantel-Version D auch<br />

mit Stampffußschalen nachgerüstet werden<br />

kann. Bei einer Bandagenbreite von<br />

1676 mm und einer statischen Linienlast<br />

von 20 kg/cm eignen sich Stampffußbandagen<br />

ideal für die Verdichtung von bindigen<br />

Schluff- und Tonböden bis zu einer<br />

Tiefe von 45 cm sowie die Verdichtung<br />

GELÄNDEGÄNGIG:<br />

Die kompakte Walze<br />

von Dynapac eignet<br />

sich auch für Verdichtungsarbeiten<br />

in<br />

Steinbrüchen.<br />

Foto: Dynapac<br />

von Sand und Schotter bis in eine Tiefe<br />

von 50 cm. Durch zwei Amplituden, eine<br />

hohe von 1,7 mm und eine niedrige von<br />

0,8 mm, ist die Maschine sehr vielseitig.<br />

Der 55-kW-Motor (Stufe IIIB) ist quer eingebaut<br />

und bietet vom Boden aus einen<br />

perfekten Wartungszugang. Breitreifen,<br />

Differenzialsperre und Bandagenantrieb<br />

sorgen für beste Traktion im Vorwärtsund<br />

Rückwärtsgang. Zwei Geschwindigkeitsstufen<br />

gewährleisten eine hohe<br />

Transportgeschwindigkeit bei einfacher<br />

Kontrolle mit dem gut ausbalancierten<br />

Vor-/Rückwärtsfahrhebel. Ist das Planierschild<br />

montiert, erfolgt die Bedienung mit<br />

der oberen Taste am Vor-/Rückwärtsfahrhebel.<br />

Ein Umgreifen vom Hebel oder<br />

Lenkrad ist nicht erforderlich.<br />

www.dynapac.com<br />

SERVICE VON VORN UND HINTEN<br />

Neue Baggerlader-Generation soll Interesse ankurbeln<br />

Kompakter und serienmäßig mit 24"-Rädern<br />

ausgestattet, will die neue F-Generation<br />

der Hydrema-Baggerlader mit der<br />

Tatsache aufräumen, in Deutschland<br />

wenig gefragt zu sein. „Nach unserer<br />

Beobachtung sind viele mittelgroße<br />

Bagger und Radlader mit geringer Auslastung<br />

unterwegs und damit zu viele<br />

kleine Spezialmaschinen, die entweder<br />

nur baggern oder nur laden können.<br />

Deshalb möchten wir den Markt für Baggerlader,<br />

die beides können, wieder ankurbeln.<br />

Entsprechend verknüpfen wir<br />

mit der neu konstruierten Generation<br />

große Erwartungen“, so Jan Werner Jensen,<br />

geschäftsführender Gesellschafter<br />

von Hydrema.<br />

Die Baggerlader des Herstellers sind<br />

nach eigenen Angaben eine Kombination<br />

aus vollwertigen Baggern und Radladern.<br />

Sie verfügen über eine Knicklenkung,<br />

so wie sie leistungsfähige Radlader<br />

benötigen. Der Baggerarm ist seitlich<br />

verschoben. Das bedeutet, dass Nutzer<br />

einer Hydrema-Maschine einen soliden<br />

10-t-Radlader und zugleich einen 8- bis<br />

ZEITENWENDE für überarbeitete Technik? Auch in Deutschland werden Baggerlader<br />

gefertigt. Hydrema rechnet mit Aufwind. Foto: Hydrema<br />

10-t-Bagger in einer Maschine bekommen.<br />

Die 122-PS-starken Stufe-IV-Motoren<br />

der kleineren Modelle 906F und<br />

908F leisten 12 PS mehr als ihre Vorgänger.<br />

Die größeren Modelle 926F und<br />

928F bringen mehr Leistung dank besserem<br />

Drehmoment bei geringerer Motordrehzahl.<br />

Der vollständig überarbeitete<br />

vordere Unterwagen verbessert die<br />

Sicht des Fahrers deutlich. In Sachen<br />

Komfort und Geräuschpegel – geboten<br />

wird sogar eine gefederte Kabine – sind<br />

die Verbesserungen für Fahrer insgesamt<br />

sehr deutlich spürbar. Auch profitieren<br />

die Baggerlader nun von derselben<br />

elektronischen Architektur und<br />

Instrumententafel wie die Muldenkipper<br />

der Hydrema-F-Serie. Sie bietet eine<br />

Reihe von neuen Funktionen und ermöglicht<br />

gleichzeitig eine individuelle Anpassung<br />

der Hydraulikfunktionen. Trotz der<br />

vielen neuen Features soll das Fahren<br />

eines Baggerladers der Marke laut Hersteller<br />

eine vollkommen unkomplizierte<br />

Sache bleiben.<br />

www.hydrema.com<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


SERVICEGERÄTE<br />

95<br />

INTERESSANTE KOMBINATION<br />

Saugbagger am Mobilbaggerarm<br />

Für das schonende Freilegen und leistungsstarkes<br />

Absaugen bietet Wienäber<br />

Baumaschinen mit dem neuen Hyundai-<br />

Mobilbagger HW 160 mit Saugbaggerlöffel<br />

eine Kombination der besonderen<br />

Art. Der 17 t schwere Hyundai-Mobilbagger<br />

HW 160 ist schnell, wendig und kraftvoll.<br />

Unterschiedlichste Abstützmöglichkeiten<br />

prädestinieren ihn als Trägergerät<br />

für unterschiedlichste Anbaugeräte. Besonders<br />

interessant ist die Kombination<br />

mit dem Bagger-Anbausauglöffel TinBin<br />

TC2 mit optimierter Saugleistung und<br />

neu festgelegtem Schwerpunkt zur Aufnahme<br />

an der Bagger-Schnellwechseleinrichtung<br />

vom Hersteller BSB. Durch<br />

eine ausgeklügelte Saugrohrtechnik arbeitet<br />

das Anbaugerät bei der Materialentnahme<br />

schonend und beschädigungsfrei,<br />

beispielsweise wenn es um<br />

das Freisaugen von Versorgungsleitungen<br />

oder begrenzte Entschlammungen<br />

geht. Gelockert wird das Material<br />

mit einer verstärkten gezahnten Saugkrone<br />

am klapp- und drehbaren Saugrohr.<br />

Die maximale Saugtiefe beträgt<br />

3,5 m ist, der Saugschlauchdurchmesser<br />

misst 250 mm. Bei einem Fassungsvolumen<br />

von 0,5 m³ wiegt die Anbau-<br />

Saugbaggereinheit 2,5 t. Angetrieben<br />

wird der TC2 über die Hammerleitung.<br />

Wegen des Leistungsbedarfs von 120 l/<br />

min bei 280 bar kann der Saugstrom<br />

Grobanteile bis zur Größe des Schlauchdurchmessers<br />

aufnehmen. Das aufgenommene<br />

Gut wird über Bodenklappen<br />

entleert. Der Mobilbagger HW 160 liefert<br />

als Trägergerät über seinen leistungsstarken<br />

134-kW-Motor und die elektronisch<br />

gesteuerten Pumpen zuverlässig<br />

und effizient die erforderliche hydraulische<br />

Leistung. Herzstück des Hydrauliksystems<br />

ist eine verstellbare Axialkolben-Verstellpumpe<br />

in Tandemausführung<br />

mit einer Liefermenge von 2 × 172 l/min.<br />

Die aktuelle Baggerversion im neuen<br />

Design überzeugt zudem mit umfangreichen<br />

Neu- und Weiterentwicklungen bei<br />

LOKALE ENTNAHME: Mit einer speziellen<br />

Saugrohrtechnik arbeitet das TC2-Anbaugerät<br />

am Hyundai-Mobilbagger schonend<br />

und beschädigungsfrei. Foto: Wienaeber<br />

Kabine, Komponenten und Bedienung<br />

sowie serienmäßiger Rückfahrkamera.<br />

Am kapazitiven 8"-Touchscreen-Display<br />

hat der Fahrer die Möglichkeit, zahlreiche<br />

Parameter in übersichtlichen und<br />

intuitiv geführten Menüpunkten einzustellen.<br />

Drei Arbeitsmodi, Eco, Standard<br />

und Power, lassen sich per Knopfdruck<br />

anwählen. Auf 20 Speicherplätzen können<br />

Öldruck und -menge für Anbaugeräte<br />

abgespeichert und ebenfalls per<br />

Knopfdruck wieder abgerufen werden.<br />

www.wienaeber-hyundai.de<br />

www.saugbagger-betriebe.de<br />

VERSCHLEISSFESTER STAHL<br />

verschleissfester<br />

stahl<br />

www.qUArD.ME<br />

NLMK DEUTSCHLAND GmbH<br />

Eutelis-Platz 2<br />

40878 Ratingen<br />

T: +49 2102 5513 - 600<br />

E: quard@eu.nlmk.com<br />

ÜBerraGeNDe BearBeitBarKeit fÜr Mehr PrODUKtivitÄt<br />

• Dicke: ab 3,2mm!<br />

• Exzellente Kaltverformungseigenschaften und Schweißbarkeit<br />

• Überlegene Verarbeitbarkeit, enge Toleranzen, hohe Oberflächenqualität<br />

und Konstanz<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


96<br />

TREFFPUNKT<br />

Die Stimme<br />

zum Dialog erheben<br />

NRW AUF DIE<br />

ÜBERHOLSPUR:<br />

Dr. Henrik Schulte<br />

versprach ein<br />

ganzes Bündel an<br />

politischem Willen,<br />

um die Rohstoffgewinnung<br />

zu erleichtern.<br />

KOMPETENZ IM DIALOG: Moderierte Podiumsdiskussion mit (v.l.) Dr. Henrik Schulte,<br />

Dirk Riether (Dyckerhoff Beton), Dr. Christoph Dröge, Ramon Jansen (AVG), Jan<br />

Steufkens (Redsun), Christian Strunk (Koordinator „Zukunft Niederrhein“).<br />

GUT GEFÜLLT: Der Tagungsraum in den Weseler Niederrheinhallen platzte<br />

wegen des großen Zuspruchs durch die Teilnehmer fast aus den Nähten.<br />

FÜR MIRO VOR ORT: HGF Dr. Olaf Enger brachte<br />

sich aktiv in die Experten-Diskussion ein. Fotos: bwi<br />

Die prekäre Lage begleitet die Branche<br />

am Niederrhein bereits seit Jahren.<br />

Nicht ohne Grund führten die<br />

gemeinsamen Sorgen um die Zukunft<br />

der Sand- und Kiesgewinnung<br />

dort zur Gründung der Initiative<br />

„Zukunft Niederrhein“. Getragen<br />

wird sie seit 2008 von 13 Unternehmen<br />

mit zusammen 27 Werken.<br />

Seither sprechen sie hinsichtlich<br />

ihrer gemeinsamen Sorgen mit einer<br />

Stimme, und das zuletzt gerade<br />

wieder im Rahmen der Veranstaltung<br />

„Kies im Dialog“.<br />

Am 7. Juni 20<strong>18</strong> fand in der Niederrheinhalle<br />

Wesel die mittlerweile dritte Veranstaltung<br />

der Dialog-Reihe statt. Sie stand<br />

unter der konkret fragenden Überschrift:<br />

„Rohstoffmangel am Niederrhein!?“.<br />

Wie stets bei diesem Termin suchte die<br />

Initiative gemeinsam mit Politikern, Wirtschaftsvertretern,<br />

Verwaltungsmitarbeitern,<br />

aber auch Mitgliedern regionaler<br />

Interessengruppen und Institutionen<br />

sowie Fachteilnehmern mit thematischem<br />

Bezug den direkten Dialog. Im Fokus<br />

standen dabei diesmal Maßnahmen zur<br />

Beseitigung der festgestellten Versorgungsengpässe,<br />

denn die Situation könnte<br />

nicht bedrohlicher sein. Trotz oder<br />

gerade wegen der Baukonjunktur, die<br />

boomt wie selten erlebt, tun sich landauf,<br />

landab Rohstofflücken auf. Sie sind nicht<br />

nur eine Gefahr für eine fachgerechte und<br />

zeitnahe Durchführung der dringend notwendigen<br />

Ertüchtigung der deutschen<br />

Infrastruktur, sondern im Vorausblick stehen<br />

auch die Grundlagen einer ganzen<br />

Branche zumindest in der Region auf dem<br />

Spiel. Ein dunkles Szenario für den Niederrhein,<br />

dem Zentrum mit den größten<br />

Lockergesteins-Reserven Deutschlands<br />

und Europas.<br />

Michael Hüging-Holemans musste<br />

als einer der Koordinatoren der Initiative<br />

ein düsteres Bild skizzieren, indem er<br />

verdeutlichte, dass elf der an „Zukunft<br />

Niederrhein“ angeschlossenen Werke in<br />

den kommenden fünf Jahren und weitere<br />

elf in den darauffolgenden fünf Jahren<br />

geschlossen werden müssten, weil die<br />

genehmigten Sand- und Kiesvorräte der<br />

Standorte erschöpft sind. Als Grund für<br />

das Szenario nennt Hüging-Holemans<br />

die restriktiven und langwierigen Genehmigungsprozeduren,<br />

um Bereiche für die<br />

Sicherung und Gewinnung oberflächennaher<br />

Bodenschätze (BSAB-Flächen)<br />

auszuweisen, die eigentlich mindestens<br />

20 Jahre im Voraus für die Sicherung des<br />

Bedarfs ausreichen sollten. Er fasste die<br />

Situation zusammen: „Eine Besserung<br />

ist nicht einmal in Sicht. Im Moment fahren<br />

wir sehenden Auges direkt in die<br />

Versorgungskrise. Es ist allerhöchste<br />

Zeit, mit Entschlossenheit das Ruder<br />

herumzureißen.“<br />

Wann folgen welche Taten?<br />

Schon diese Tatsache allein lässt es mehr<br />

als opportun erscheinen, sich im kompetenten<br />

Rahmen über dieses Thema auszutauschen.<br />

Und wie gut die Initiative ver-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


TREFFPUNKT<br />

97<br />

netzt ist zeigte sich schon vor Beginn:<br />

Wenn der Kies ruft, sind alle zum Dialog<br />

bereit, und so konnten sich die Veranstalter<br />

wieder über mehr als 100 Teilnehmer<br />

freuen. Den zentralen Leitfragen widmete<br />

sich der weitere Verlauf: Welche Auswirkungen<br />

hat ein Rohstoffmangel? Was sind<br />

die Gründe für die Versorgungsengpässe?<br />

Wie können Flächennutzungskonflikte zukünftig<br />

effektiver gelöst werden?<br />

In diesem Zusammenhang hielt Dr.<br />

Hendrik Schulte, seit der NRW-Wahl<br />

Staatssekretär im Verkehrsministerium<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen, einen<br />

Vortrag mit dem vielsagenden Titel: „So<br />

kommt NRWs Infrastruktur auf die Überholspur“;<br />

eine gelungene Anspielung auf<br />

die immensen Anforderungen allein der<br />

Bauleistungen, die eine Ertüchtigung<br />

der Verkehrswege in nächster Zukunft<br />

dringend benötigen. In diesem Zusammenhang<br />

eröffnete der Politiker die<br />

Aus arbeitung eines Masterplans zur<br />

Umsetzung des Fernstraßenplans, der<br />

bereits in Durchführung sei. Dazu seien<br />

konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht<br />

worden. So wurde eine Stabstelle<br />

Baustellenkoordinierung gegründet<br />

mit dem vorrangigen Ziel der Reduzierung<br />

gegenseitiger Behinderungen. Dr.<br />

Schulte sprach sich dafür aus, in Zukunft<br />

bei Ausschreibungen Nebengebote zuzulassen<br />

sowie Bauzeiten als Angebotskriterium<br />

einzuführen.<br />

In einer Podiumsdiskussion mit munterer<br />

Beteiligung des Publikums wurde für<br />

die Beseitigung der Probleme in bedrückender<br />

Vielfalt eine ambitionierte Zeitschiene<br />

eingefordert. Auch äußerten die<br />

Teilnehmer ganz klar ihre Überzeugung,<br />

dass die nachhaltigste Form der Rohstoffnutzung<br />

die ortsnahe Verwendung<br />

heimischer Rohstoffe sei. Abgesehen<br />

vom „kleinen Grenzverkehr“, der hier und<br />

da wegen der Abnehmernähe durchaus<br />

zu vertreten ist und sich in der Summe<br />

ausgleicht, gilt es, die einsatznahe Verwendung<br />

einzufordern, zumal großflächige<br />

Importe kaum realisierbar sind. Neben<br />

dem ökologischen Plus sei das auch im<br />

Sinne der notwendigen Güteüberwachung.<br />

Diese würde auch der oft als ultimativen<br />

Heilsbringer missverstandenen<br />

alternativen Verwendung von Recyclingbaustoffen<br />

diverse Grenzen aufzeigen.<br />

Da, wie Dr. Christoph Dröge (Landesbetrieb<br />

Straßenbau NRW) ausführte, auch<br />

bei Engpässen beim Transport kurzfristig<br />

nur an wenigen Schräubchen gedreht<br />

werden könne, gelte es, die richtigen Weichen<br />

zu stellen, damit Lieferschwierigkeiten<br />

in den kommenden Jahren nicht weiter<br />

zunehmen. Dazu wollte die Initiative<br />

„Zukunft Niederrhein“ ihren Beitrag leisten<br />

und verschiedene Lösungsansätze<br />

erörtern. Denn die Unternehmen sind gut<br />

organisiert und scheuen sich nicht, im<br />

immer aktuellen Themenbereich auch<br />

den Finger in die Wunde zu legen und<br />

hartnäckig um ihre Interessen zu kämpfen.<br />

Das trifft auf zahlreiche offene Ohren,<br />

wie die Veranstaltung „Kies im Dialog“<br />

wieder eindrucksvoll und unmissverständlich<br />

zeigte: Die Veranstaltung wird<br />

beachtet – die Branchenvertreter haben<br />

Gewicht!<br />

(bwi)<br />

www.zukunft-niederrhein.de<br />

UMWELTPAKT BAYERN<br />

Bayerisches Umweltministerium und BIV<br />

starteten erfolgreiche Veranstaltungsreihe<br />

Insgesamt 80 Teilnehmer in drei Veranstaltungen<br />

in Nürnberg, Fürstenfeldbruck<br />

und Deggendorf konnten sich einen exklusiven<br />

und detaillierten Einblick in die<br />

Arbeitshilfe zur Bayerischen Kompensationsverordnung<br />

für Vorhaben der Rohstoffgewinnung<br />

verschaffen.<br />

Mit hochkarätigen Referenten aus<br />

dem Bayerischen Umweltministerium,<br />

dem Bayerischen Landesamt für Umwelt<br />

(LfU) und dem Planungsbüro<br />

Dr. H. M. Schober konnten bisher offene<br />

Fragen zur Umsetzung in der Praxis<br />

für die Renaturierung von Gewinnungsstätten<br />

beantwortet werden.<br />

Christine Brahm vom LfU und Johannes<br />

Pain vom Bayerischen Umweltministerium<br />

gaben eine Einführung<br />

PUNKTE SAMMELN mit der richtigen Idee und Strategie. Wertvolle fachliche<br />

Ratschläge vermittelt die in Bayern gestartete Info-Reihe. Foto: gsz<br />

in die Arbeitshilfe und das neue System<br />

für die Kompensation von Eingriffen<br />

in die Natur.<br />

Fallbeispiele zur Anwendung der<br />

Arbeitshilfe kamen von Andreas<br />

Pöllinger vom Ingenieurbüro Dr. H. M.<br />

Schober. Einen Schwerpunkt bildeten<br />

hier Vorzeigeprojekte, wie beispielsweise<br />

die Berücksichtigung temporärer<br />

Biotope.<br />

In der anschließenden Diskussion<br />

konnten unter anderem Fragen zur<br />

Einrichtung von Ökokonten auf ehemaligen<br />

Rohstoffgewinnungsflächen<br />

vertieft werden. Praxis-Tipps gab es<br />

aus erster Hand für konkrete Kompensationsmaßnahmen.<br />

Die Referenten<br />

konn ten die Fülle an Anfragen aus verschiedensten<br />

individuellen Situationen<br />

mit wertvollen fachlichen Ratschlägen<br />

beantworten. Eine Gelegenheit für Referenten<br />

und Teilnehmer, sich in einem<br />

exklusiven Kreis auszutauschen.<br />

www.biv.bayern<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


98<br />

TREFFPUNKT<br />

Revolutionen im<br />

Rohstoffsegment?<br />

ROHSTOFFTAG AN DER THGA:<br />

Im Studierendenzentrum der<br />

Hochschule gab es neben<br />

Vorträgen auch eine Fachausstellung<br />

im Foyer.<br />

Auch in diesem Jahr lud die Technische Hochschule Georg Agricola THGA<br />

wieder zu ihrem alljährlichen Rohstofftag nach Bochum ein. Unter dem<br />

Motto: „Digitalisierung und sonstige Revolutionen in der Gesteinsindustrie“<br />

unterstrich das renommierte Institut seine Positionierung am Puls der Zeit.<br />

Es gehen große Themen um in der sich<br />

sehr schnell verändernden Rohstoffwelt,<br />

aber welche werden es sein, die sie tatsächlich<br />

verändern? Welche Technologien<br />

stecken dahinter und vor allem, wie<br />

können und werden wir die gebotenen<br />

Chancen nutzen? Schaltet da jemand<br />

das Licht vor der Hacke an und macht<br />

uns die Prozesse transparent? Um solche<br />

Fragen ging es auf dem Rohstofftag<br />

in Bochum: Veränderungen, Chancen<br />

und völlig neue Denkweisen werden Einzug<br />

halten und die Bewirtschaftung der<br />

Lagerstätten hinsichtlich der Schlüsselfaktoren<br />

„Ausbringen“ und kontrollierter<br />

Qualitätssteuerung revolutionieren.<br />

„Elektromobilität, Fachkräftemangel und<br />

Ressourceneffizienz werden unsere<br />

heutige Rohstoffwelt deutlich verändern“,<br />

betonte Prof. Dr. Albert Daniels<br />

zum Auftakt. Der Gesteinsexperte der<br />

THGA beschäftigt sich mit neuen Denkweisen<br />

in der Rohstoffbranche – angefangen<br />

bei digitalisierten Lagerstätten<br />

bis hin zu Qualitätssicherung und Prozessoptimierung<br />

im „Bergbau 4.0“. Welche<br />

Technologien dazu beitragen und<br />

welche Chancen sich künftig ergeben,<br />

thematisierte der „Rohstofftag 20<strong>18</strong>“<br />

Mitte April im Studierendenzentrum der<br />

THGA in Bochum. Aus ganz Deutschland<br />

kamen erneut zahlreiche Teilnehmer,<br />

um sich über diese „Revolutionen“<br />

auszutauschen. Darunter auch Christoph<br />

Dammermann, Staatssekretär im<br />

Ministerium für Wirtschaft, Innovation,<br />

Digitalisierung und Energie. Er konzentrierte<br />

sich in seinem Vortrag auf die Herausforderungen<br />

der Rohstoffindustrie<br />

in NRW. „In der Branche wird es in Zukunft<br />

vor allem darum gehen, präzise<br />

und reproduzierbarere Produkte in<br />

gleichbleibender Qualität zu erzeugen.<br />

Dabei muss der Ingenieur von morgen<br />

auch immer die gesellschaftliche Akzeptanz<br />

im Blick behalten“, erklärte Prof.<br />

Daniels. Solche Anforderungen ließen<br />

sich nur mit einer durchgängigen Digita-<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


TREFFPUNKT<br />

99<br />

NACHWUCHS MIT WEITSICHT und Trägern der Veranstaltung: Die<br />

Studierenden erlernen vor allem den nachhaltigen Umgang mit<br />

Rohstoffen. Fotos: THGA<br />

MITTENDRIN: MIRO-Präsident Dr. Gerd Hagenguth, THGA-<br />

Präsident Prof. Dr. Jürgen Kretschmann, Christoph Dammermann<br />

und Organisator Prof. Dr. Albert Daniels von der THGA.<br />

lisierung und einer intelligenten Vernetzung<br />

der einzelnen Prozessschritte realisieren.<br />

Wie kann man also mit weniger<br />

Rohstoffen gleich gute Eigenschaften<br />

erzielen? Wie lassen sich Bauteile noch<br />

präziser herstellen? Und wie lassen sich<br />

mineralische Ressourcen möglichst effizient<br />

und umweltschonend gewinnen?<br />

Als Antwort stellte die THGA als Beispiel<br />

ihr Drohnenboot „Gravel George“ vor.<br />

Mit GPS und Echolot scannt die schwimmende<br />

Vermessungsdrohne den Untergrund<br />

von Baggerseen und soll so die<br />

Gewinnung von Sand und Kies optimieren.<br />

Der Rohstofftag wird gemeinsam<br />

von der THGA und dem Bundesverband<br />

Mineralische Rohstoffe (MIRO) organisiert.<br />

Der kompetente Reigen zeitaktueller<br />

Themen traf auf hochkarätige<br />

Referenten und Brancheninsider als Moderatoren.<br />

www.thga.de<br />

www.bv-miro.org<br />

ANGEPASST<br />

Schüttgut heißt jetzt Solids Dortmund<br />

Die als „Schüttgut“ bekannt und groß<br />

gewordene Fachmesse für Granulat-,<br />

Pulver- und Schüttguttechnologien<br />

tritt 20<strong>18</strong> in Deutschland unter dem<br />

neuen Namen Solids auf. Mit der Namensänderung<br />

trägt der Veranstalter<br />

Easyfairs dem Wachstum und der<br />

stärkeren internationalen Bedeutung<br />

der Messe Rechnung. Am 7. und 8.<br />

November werden über 500 Aussteller<br />

und mehr als 7000 Besucher erwartet,<br />

wenn es um neueste Technik<br />

rund um Herstellung und Handhabung<br />

von Schüttgütern geht. Die nunmehr<br />

neunte Fachmesse für Granulat-, Pulver-<br />

und Schüttguttechnologien hat<br />

sich seit der Premiere 2006 sehr gut<br />

entwickelt. So stieg der Anteil internationaler<br />

Aussteller auf zuletzt knapp<br />

20 %. Bei den Besuchern waren es<br />

etwa 12 %.<br />

Mit der Namensänderung unterstreicht<br />

die Messe auch namentlich<br />

die Zugehörigkeit zu Europas größtem<br />

Verbund von Fachmessen für Granulat-,<br />

Pulver- und Schüttguttechnologien.<br />

Zusammen mit den Veranstaltungen<br />

Solids Antwerp, Solids<br />

Rotterdam, Solids Zurich, Solids Krakow<br />

und Solids Russia ist Dortmund<br />

seit Langem ein Schwergewicht der<br />

Solids European Series des Veranstalters<br />

Easyfairs.<br />

Mit dem neuen Namen wird auch ein<br />

Logo eingeführt. Dabei repräsentiert<br />

die Bildmarke aus drei ineinander verschachtelten<br />

hexagonalen Flächen die<br />

drei Arten von Schüttgut, nämlich Stein,<br />

Granulat und Pulver. Die sechs Ecken<br />

stehen für die sechs europäischen<br />

SES-Fachmessen.<br />

www.solids-dortmund.de<br />

SPEZIALITÄTEN: Besucherführungen<br />

gehören ebenso zum Angebot der<br />

Veranstalter wie Fachvorträge am Rande.<br />

Fotos: Klaus Pollkläsener, Iris-Medien<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


100<br />

TREFFPUNKT<br />

GUT BESUCHT ist alljährlich die<br />

Werk- und Prüfstellenleiterschulung.<br />

Was Werk- und Prüfstellenleiter<br />

wissen müssen<br />

Technische Neuerungen, spannende Bauprojekte und<br />

Dauerbrenner wie die Themen Arbeitsschutz und<br />

AKR – Langeweile dürfte derzeit in den Betrieben der<br />

Baustoffindustrie nicht in Sicht sein. So kamen auch in<br />

diesem Jahr Anfang Februar wieder rund 200 Betriebsleiter<br />

und Co. zur beliebten Werk- und Prüfstellenleiter-Schulung<br />

von UVMB, Bau-Zert und dem Verband<br />

Beton- und Fertigteilindustrie Nord nach Leipzig,<br />

um sich auf den neusten Stand bringen zu lassen.<br />

Günther Kirschstein (Kirschstein & Partner) bot eine fulminante<br />

Eröffnung mit seinem Vortrag „Arbeitsschutz beginnt im Kopf“.<br />

Er verstand es, durch seine äußerst unterhaltsame Vortragsweise<br />

für die Gefahren des Arbeitsalltags zu sensibilisieren und<br />

die Bedeutung vermeintlich lästiger Sicherheitsroutinen zu betonen.<br />

UVMB-Geschäftsführer Gerald Rollett stellte unter der<br />

Überschrift „Fehlverhalten von Mitarbeitern – was tun?“ klar,<br />

was Betriebsleiter zu tun haben, wenn Anweisungen missachtet<br />

werden und sich Mitarbeiter uneinsichtig zeigen.<br />

Praxisnah und anwenderbezogen ging es in den Vorträgen<br />

von UVMB-Biologe Oliver Fox zum Thema „Grüne Produktion“,<br />

Raymund Böing (HeidelbergCement AG) über „Alternative<br />

Baustoffe am Beispiel Flüssigboden“, Steve Pater (ITC<br />

AG) zum Thema „Energiemanagement im Steine- und Erden-<br />

Tagebau“ und Günther Jansen (Vorsitzender Richter am OLG<br />

Hamm a. D.), der über die Neuregelungen und Haftungsansprüche<br />

bei „Lieferung mangelhafter Baustoffe“ informierte.<br />

Dabei wird in der harmonisierten Norm auf die geltenden<br />

Vorschriften am Verwendungsort verwiesen. In Deutschland<br />

ist diese Vorschrift die „Alkali-Richtlinie“ des Deutschen Ausschusses<br />

für Stahlbeton (DAfStb). Wie schwierig die Entwicklung<br />

und Weiterentwicklung dieser Richtlinie ist, welche<br />

Veränderungen anstehen und wie mit dieser Regelung heute<br />

umzugehen ist, stellte Dr. Robert Bachmann (HeidelbergCement<br />

AG) vor.<br />

Im Workshop Gesteinsbaustoffe gab es für die Teilnehmer<br />

in diesem Jahr ordentlich Stoff zu büffeln, denn mit den Themen<br />

„Genehmigungsbescheide richtig lesen“ von Walter Nelles<br />

(Bundesverband Mineralische Rohstoffe – MIRO), „Aktueller<br />

Stand der Mantelverordnung“ von Berthold Schäfer (Bundesverband<br />

Baustoffe – Steine und Erden – bbs) und „Neues aus<br />

der Normung“, vorgestellt von Stefan Janssen (Bundesverband<br />

Mineralische Rohstoffe – MIRO), stand ebenso nahrhafte wie<br />

schwere Kost auf der Tagesordnung. Wie notwendig die Auseinandersetzung<br />

mit diesen Dauerbrennern und die Informationen<br />

zum aktuellen Stand sind, zeigte sich in den regen Diskussionen<br />

und Detailnachfragen.<br />

Begleitet wurde die Veranstaltung von einer großen Fachausstellung<br />

und dem geselligen Unternehmerabend.<br />

www.uvmb.de<br />

Wie geht es weiter mit den AKR-Regelungen?<br />

Eine große Frage, die nach Antworten verlangt, denn die<br />

umfassenden Veränderungen im Bauprodukterecht von 2016<br />

sind dafür verantwortlich, dass bei allen Beteiligten große<br />

Unsicherheit herrscht. Die Alkali-Kieselsäure-Reaktivität<br />

stellt ein Merkmal nach der DIN EN 12620, Anhang ZA, dar.<br />

GEISTIGEN NÄHRSTOFF brachten seitens MIRO Walter Nelles und<br />

Stefan Janssen in die Veranstaltung ein. Fotos: Anne Weinrich<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


TREFFPUNKT<br />

101<br />

FLUGHAFEN mit funktionierendem Brandschutz:<br />

ein Exkursionsziel der besonderen Art.<br />

Einsatz und Innovationsgeist<br />

Mitglieder des Unternehmerverbandes mineralische Baustoffe, UVMB, und<br />

des Bau-Zert sowie interessierte Gäste trafen sich Anfang März 20<strong>18</strong> zum<br />

17. Baustoffkolloquium in Leipzig. Praxisnah startete die Veranstaltung in<br />

diesem Jahr mit einem Blick hinter die Kulissen des Flughafens Leipzig/<br />

Halle, der zu den bedeutendsten Frachtflughäfen Europas und Drehkreuzen<br />

für militärische Material- und Truppentransporte zählt. Später wurde zu<br />

branchenbewegenden Fachthemen referiert und diskutiert.<br />

Eingebettet in das jährliche Kolloquium,<br />

sind die Mitgliederversammlungen der<br />

Fachgruppen, darunter auch der für Gesteinsbaustoffe<br />

beim UVMB. Der separate<br />

Bericht dazu ist im üblichen Kanon<br />

aller Mitgliederversammlungen der MI-<br />

RO-Mitgliedsverbände im Wirtschaftsteil<br />

der Ausgabe GP 6 nachzulesen. Die<br />

Vorträge der Fachveranstaltung standen<br />

ganz im Zeichen innovativer Logistik von<br />

morgen. In Vertretung des erkrankten<br />

sächsischen Staatssekretärs Stefan<br />

Brangs überbrachte Dr. Peter Jantsch<br />

vom Referat Bergbau und Umweltfragen<br />

die Grußworte des Sächsischen Staatsministeriums<br />

für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Verkehr. Er machte dabei wieder einmal<br />

deutlich, dass viele Aspekte unseres<br />

heutigen modernen Lebens ohne Steine-<br />

und Erdenrohstoffe nicht denkbar<br />

wären, und dankte den Unternehmern<br />

für ihren Einsatz und Innovationsgeist.<br />

Zugleich begrüßte er die von Erfolg<br />

gekrönten Bemühungen der Gesteinsund<br />

Baustoffindustrie, mit der Entwicklung<br />

eines Meisterkurses für Aufbereitungs-<br />

und Verfahrensmechaniker die<br />

Attraktivität der Ausbildungsberufe zu<br />

erhöhen und jungen Menschen neue<br />

Qualifizierungs- und Karrierechancen zu<br />

ermöglichen. Mit Ausblick auf die anschließenden<br />

Fachvorträge kritisierte Dr.<br />

Jantsch den sich in Sachsen noch weit<br />

im Rückstand befindenden Breitbandausbau<br />

als unhaltbaren Zustand<br />

und stellte noch einmal heraus, dass<br />

eine fortschreitende Digitalisierung in<br />

Deutschland ohne den Einsatz einheimischer<br />

Rohstoffe nicht realisiert werden<br />

könne. Daher sei die Sicherung dieser<br />

Rohstoffe und ihre Gewinnungsmöglichkeiten<br />

von höchster Priorität für die Gesellschaft.<br />

Im folgenden Gemeinschaftsvortrag<br />

der TU Dresden stellten Prof. Dr. Jürgen<br />

Weber und Prof. Dr. Frank Will ihre aktuellen<br />

Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung<br />

von Baumaschinen und zu<br />

autonomem Fahren auf dem Betriebsgelände<br />

vor. Im Fokus stand dabei die Digitalisierung<br />

der Baustelle bzw. des Gewinnungs-<br />

und Produktionsprozesses<br />

durch eine immer weiter optimierte Vernetzung<br />

und Kommunikation zwischen<br />

Mensch und Arbeitsprozess. Die Referenten<br />

zeigten dabei spannende Ausblicke<br />

in die Zukunft von Assistenz- und<br />

Trainings-Systemen über Beton-3D-<br />

Druck bis hin zu Elektro-Impuls-Bohren.<br />

Neben dem technisch Möglichen erläuterten<br />

Prof. Will und Prof. Weber die wirtschaftliche<br />

Rentabilität und mögliche<br />

Grenzen dieser Visionen.<br />

Dass für die Realisierung solcher<br />

technischen Trends die Echtzeitkommunikation<br />

zwischen den beteiligten Akteuren,<br />

seien es nun Menschen, Maschinen<br />

oder Roboter, von grundlegender Bedeutung<br />

ist, erläuterte Dr. Rico Radeke,<br />

Geschäftsführer der 5G Lab GmbH aus<br />

Dresden, eindrucksvoll im mit zahlreichen<br />

faszinierenden Praxisbeispielen<br />

gespickten Abschlussvortrag.<br />

www.uvmb.de<br />

GRUSSWORT: Dr. Peter Jantsch vertrat<br />

das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Verkehr.<br />

AUFMERKSAMKEIT war den Referenten<br />

dank ihrer inhaltlich gehaltvollen Vorträge<br />

sicher. Fotos: M. Schlutter<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


102<br />

TREFFPUNKT<br />

BELIEBT und dadurch gewachsen. Zum Symposium nach<br />

Freiberg kommen jedes Jahr Teilnehmer aus ganz Deutschland.<br />

GESTALTER und Veranstalter: Die nicht ganz vollständige Riege der Organisatoren<br />

und Referenten. Fotos: gsz<br />

Zur festen Größe aufgebaut<br />

Mit „festen Größen“ haben die Fachleute und Verantwortlichen am Institut<br />

für Aufbereitungsmaschinen an der TU Bergakademie Freiberg definitiv<br />

einschlägige Erfahrungen gesammelt. Dass nun auch das vor vielen Jahren<br />

aus kleinen Anfängen heraus entwickelte, mit jedem Jahr gefestigte und<br />

mittlerweile etablierte jährliche Symposium zu einer solchen wird, hatten<br />

die Vordenker dieses Angebots vermutlich nicht im Blick.<br />

Spätestens als im Hörsaal des Freiberger<br />

Instituts für Aufbereitungsmaschinen<br />

(IAM) die Sitzplätze mehrfach hintereinander<br />

nicht mehr ausreichten und die<br />

Veranstaltung deshalb vor wenigen Jahren<br />

in den städtischen Festsaal der Stadt<br />

am Obermarkt umzog, war klar, dass die<br />

erreichte Qualitätsstufe des Angebots zu<br />

einem stabilen Interesse führt. Und so<br />

zeigte sich erneut auch in diesem Jahr<br />

selbst der weiträumige Festsaal gut gefüllt.<br />

Die Teilnehmer – viele davon alljährlich<br />

wiederkehrend – hofften Anfang<br />

März dieses Jahres auf neue Erkenntnisse<br />

in Sachen Maschinentechnik, Verfahren<br />

und Automatisierung. Außerdem<br />

wird jeweils der intensive Austausch mit<br />

viel Tiefgang zu technischen Themen<br />

gesucht.<br />

Dass Florian Festge, Geschäftsführer<br />

der Haver & Boecker OHG und Vorsitzender<br />

des Freundes- und Förderkreises des<br />

IAM, vor dem Hausherrn und Institutsleiter<br />

Prof. Dr. Holger Lieberwirth die Begrüßung<br />

übernahm, ist kein Zufall, sondern<br />

Standard. Der Zusammenschluss wurde<br />

durch Mitgliedsunternehmen des VDMA<br />

und Unternehmen der Grundstoffindustrie<br />

initiiert, um das Institut zu unterstützen<br />

und den Austausch zwischen Uni und<br />

Herstellern zu vertiefen. Ihm ist es ein<br />

hohes Anliegen, auch den Erfolg dieser<br />

Weiterbildungsveranstaltung zu mehren.<br />

Prof. Lieberwirth stellte anschließend<br />

aktuell laufende Forschungsarbeiten, Projekte<br />

künftige Pläne und Studierendenzahlen<br />

vor. Letzteren könnte ein Zuwachs<br />

nicht schaden. Doch trotz Freundeskreiseinsatz<br />

und attraktiven Angeboten fällt<br />

technisches Interesse eben nicht vom<br />

Himmel. Ob der Mangel im Vorbildungssystem<br />

begründet liegt, weiß selbiger.<br />

Ebenfalls eine feste Größe im Programm<br />

ist der jährliche Vortrag von Prof.<br />

Dr. Georg Unland, der auch nach neuneinhalb<br />

Jahren als Finanzminister im<br />

Kabinett der sächsischen Landesregierung<br />

sichtlich aufblüht, wenn er zu einem<br />

– wie er sagt – „Erholungstag“ an seinen<br />

langjährigen „Tatort“ zurückkehrt. Sein<br />

tief greifendes Fachwissen, kombiniert<br />

mit dem eines Finanzministers ist eine<br />

echte Besonderheit. Anknüpfend an das<br />

Vorjahr, widmete er sich in einem zweiten<br />

Teil den finanziellen Folgelasten des früheren<br />

Bergbaus in Sachsen. Da staunt<br />

nicht schlecht, wer meint, es wäre doch<br />

alles schon recht schön. Die Wahrheit<br />

ist: es bleibt viel zu tun und wirklich billig<br />

wird es auch nicht.<br />

Die meisten wähnten Prof. Unland,<br />

der entschieden hatte, in der Nach-<br />

Tillich-Ära kein derartiges Amt mehr zu<br />

bekleiden, wenige Monate vor seinem<br />

65. Geburtstag wohl im selbst gewählten<br />

Ruhestand – doch weit gefehlt! Seit April<br />

20<strong>18</strong> ist er wieder als Professor an „seinem“<br />

Institut der TU Freiberg tätig.<br />

Nun zum Fachprogramm unter der<br />

Überschrift: „Zerkleinern und Klassieren<br />

– Produkte herstellen, charakterisieren,<br />

trocknen, trennen und verwerten“.<br />

Gestaltet wurde es durch ausgewählte<br />

Vorträge von Vertretern verschiedener<br />

Hersteller (Thyssenkrupp, Metso, Kleemann,<br />

Haver Niagara, Loesche), von<br />

einem praxiserfahrenen Fachmann der<br />

Anwenderseite in der Gesteinsaufbereitung<br />

sowie von Wissenschaftlern des<br />

veranstaltenden Instituts. Jeder Einzelne<br />

fokussierte dabei Verbesserungen für<br />

den praktischen Einsatz.<br />

So soll beispielsweise ein neuer<br />

schwingungsarmer Backenbrecher dank<br />

innovativer Auswuchttechnik eigene Unwuchten<br />

weitgehend eliminieren, um<br />

den stationären Stahlbau oder auch<br />

Chassis und Stahlbau von Mobilanlagen<br />

mit nur minimalen Betriebsschwingungen<br />

zu belasten.<br />

Eine Produktivitätssteigerung von bis<br />

zu 20 % verspricht ein neuer Kreiselbrechertyp<br />

eines anderen Herstellers, der<br />

unter anderem auch im Vorjahr auf der<br />

steinexpo zu sehen war. Was eine ausgefeilte<br />

Simulationssoftware an Vorteilen<br />

für Anlagenplanungen und Optimierungen<br />

bringt, war bereits in der Vergangenheit<br />

Gegenstand von Vorträgen, doch da<br />

auch dieses interessante Modul immer<br />

weiter reift, gab es ein entsprechend interessantes<br />

Update.<br />

Was Praktiker – eigentlich – vom Zusammenspiel<br />

verschiedener Hersteller<br />

erwarten, unterstrich der Vortrag über<br />

das Konzept eines Betreibers zur selektiven<br />

Zerkleinerung und Reinigung eines<br />

nicht ganz unkomplizierten Gesteins. Abgerundet<br />

wurde das Angebot durch Vorträge<br />

zur Eignung diverser Rohstoffe für<br />

die Ziegelindustrie, neue Versuche zur<br />

Eisenerzaufbereitung und überarbeitete<br />

Ansätze für die Datenaufnahme an Laborprallbrechern.<br />

Am Ende war wieder für alle etwas<br />

dabei und auch der Blick über den eigenen<br />

Tellerrand kam nicht zu kurz. Bleibt<br />

noch, schon jetzt den Termin für das<br />

nächste Symposium unter gleicher<br />

Überschrift vorzumerken: Am 7. und<br />

8. März 2019 trifft Neugier an gleicher<br />

Stelle auf Erkenntnis.<br />

(gsz)<br />

www.iam.tu-freiberg.de<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


Sennebogen 825E_RecyclingAktiv.indd 1 30.<strong>05</strong>.2017 07:21:04<br />

INFO 103<br />

Fachinformationen<br />

aus erster Hand<br />

druckfrisch …<br />

E 43690 Ausgabe 4/2017<br />

52. Jahrgang | Nr. 03 | April-Mai 2017<br />

Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 3/2017<br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

PRODUCTIVITY PARTNERSHIP FOR A LIFETIME<br />

Image: © www.fotopizza.com<br />

HÖCHSTE<br />

LEISTUNG BEI<br />

GRÖSSTMÖGLICHER<br />

FLEXIBILITÄT<br />

ZUR SACHE Junge Großdenker<br />

Arbeitgeber der Zukunft begrüßen Fachnachwuchs zur steinexpo<br />

MACH MAL WAS Politische Arbeit<br />

Initiative für Branchenwahrnehmung – MIRO-Präsenz auf Parteitagen<br />

NASSGEWINNUNG Starke Geräte<br />

Restkiese und -sande aus Lagerstätten zuverlässig gewinnen<br />

PRAXIS Überlegte Investitionen<br />

Praktische Funktionalität entscheidet über neu oder „fast wie neu“<br />

• Ländlicher Wegebau<br />

Neues Regelwerk ist da<br />

• Asphaltstraßentagung<br />

Interview mit Bernd Nolle<br />

• Asphaltseminar 2017<br />

Fachaustausch auf hohem Niveau<br />

ELEKTROBAGGER<br />

FÜR EFFIZIENTES RECYCLING<br />

GP Gesteins-Perspektiven<br />

Einzelpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,– €<br />

(zzgl. Versandkosten und ges. MwSt.)<br />

Jahres-Abo Inland . . . . . . 53,– €<br />

(inkl. Versandkosten, zzgl. ges. MwSt.)<br />

Jahres-Abo Ausland . . . . 62,– €<br />

(inkl. Versandkosten)<br />

asphalt<br />

Einzelpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . .<strong>18</strong>,– €<br />

(zzgl. Versandkosten und ges. MwSt.)<br />

Jahres-Abo Inland . . . . . 106,– €<br />

(inkl. Versandkosten, zzgl. ges. MwSt.)<br />

Jahres-Abo Ausland . . . 115,– €<br />

(inkl. Versandkosten)<br />

recycling aktiv<br />

kostenfrei<br />

… oder auch online!<br />

Alle Zeitschriften sind als<br />

E-Paper verfügbar mit Zugang<br />

zum digitalen Heftarchiv.<br />

webkiosk.stein-verlagGmbH.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10, infoSTV@stein-verlagGmbH.de,<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

PERSPEKTIVEN


2014/2015<br />

2015/2016<br />

2016/2017<br />

104<br />

INFO<br />

TERMINE<br />

5.–9. September in Neumünster<br />

NORDBAU 20<strong>18</strong><br />

www.nordbau.de<br />

5. und 6. September in Essen<br />

FACHTAGUNG PRAXIS<br />

TRANSPORTBETON<br />

www.transportbeton.org<br />

6. September in Reit im Winkel<br />

EUROSCHOTTER<br />

www.biv.bayern<br />

26.–28. September in Wien (A)<br />

EUMICON 20<strong>18</strong><br />

www.eumicon.com<br />

23. Oktober in Augsburg<br />

BIV-ROHSTOFFSEMINAR<br />

www.biv.bayern<br />

12.–16. November in Brüssel (LUX)<br />

3. EUROPÄISCHE<br />

ROHSTOFFWOCHE<br />

https://ec.europa.eu<br />

15. November in Ostfildern<br />

ÖKOKONTO-TAG<br />

Flächenagentur Baden-Württemberg<br />

und Kooperationspartner<br />

www.flaechenagentur-bw.de<br />

27. November in Ostfildern<br />

STEINE- UND ERDENSEMINAR<br />

www.iste.de<br />

28.–30. November in Berlin<br />

FORUM MIRO 20<strong>18</strong><br />

Leitveranstaltung der Deutschen<br />

Gesteinsindustrie<br />

www.bv-miro.org<br />

8.–11. Januar 2019 in Kitzbühel (A)<br />

66. WINTERARBEITSTAGUNG<br />

www.iste.de<br />

29.–30. Januar 2019 in Leipzig<br />

WERK- UND PRÜFSTELLEN-<br />

LEITER-SCHULUNG<br />

www.uvmb.de<br />

<strong>18</strong>.–21. Februar 2019 (Ort wird<br />

später bekannt gegeben)<br />

41. MIRO-BETRIEBSLEITER-<br />

SEMINAR<br />

www.bv-miro.org<br />

8.–14. April 2019 in München<br />

BAUMA 2019<br />

Weltleitmesse für Baumaschinen,<br />

Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen,<br />

Baufahrzeuge und Baugeräte<br />

www.bauma.de<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredaktion<br />

Gabriela Schulz (gsz)<br />

gsz-Fachpressebüro<br />

Tel.: +49 171 5369629<br />

gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Redaktion<br />

Bodo Wistinghausen (bwi)<br />

Tel.: +49 251 297535<br />

Mobil: +49 173 4424859<br />

bodo.wistinghausen@<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Jenni Isabel Schulz (jis)<br />

jenni.schulz@<br />

gsz-fachpressebuero.de<br />

Herstellung/Layout<br />

Claudia Chalas<br />

Tel.: +49 7229 606-23<br />

Anzeigenverkauf<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Fax: +49 8364 9847-32<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenkoordination<br />

Gudrun Schwend<br />

Tel.: +49 7229 606-31<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 22 vom 01.01.20<strong>18</strong><br />

Vertriebskoordination<br />

Iris Merkel<br />

Tel.: +49 7229 606-26<br />

Herausgeber<br />

Geschäftsführung<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe e.V.<br />

info@bv-miro.org<br />

www.bv-miro.org<br />

Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />

Ausgabe<br />

2012/2013<br />

Standortkarten<br />

Natursteinbetriebe<br />

Bayern<br />

Ausgabe<br />

2014/2015<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

Hessen<br />

Standortkarten<br />

Asphalt<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7229 606-0<br />

Fax: +49 7229 606-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Technische Herstellung<br />

Kraft Premium GmbH<br />

76275 Ettlingen<br />

Bezugspreise<br />

Jahresabonnement 52,00 Euro<br />

(inkl. Versandkosten,<br />

zzgl. ges. MwSt.)<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>18</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />

4 (Juni), 5 (Juli), 6 (August),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion.<br />

Die Redaktion übernimmt keine Haftung<br />

für unverlangt eingesandte Manuskripte.<br />

Sie behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter<br />

Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />

vor.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

mit Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />

GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>18</strong> (22. Jahrgang)<br />

ISSN <strong>18</strong>64-95<strong>05</strong><br />

Ausgabe<br />

Schleswig-Holstein / Hamburg<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

Ausgabe<br />

Baden-Württemberg<br />

Standortkarten<br />

Transportbeton<br />

Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis für Entscheider<br />

der Bau- und Baustoffbranche<br />

Die Standortkarten sind für folgende Branchen erhältlich:<br />

Asphalt, Baustoff-Recycling, Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

D-76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

Ausgabe<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>


INFO<br />

1<strong>05</strong><br />

INSERENTENVERZEICHNIS GP 5/20<strong>18</strong><br />

abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf .................................................S. 37<br />

Achenbach GmbH, Metalltechnik, 57234 Wilnsdorf ..................................................S. 37<br />

B+W Gesellschaft für Innovative Produkte mbH, 46244 Bottrop ....................................... S. 40<br />

Bell Equipment (Deutschland) GmbH, 36304 Alsfeld ................................................ S. 25<br />

Gustav Bertram GmbH, 30179 Hannover ......................................................... S. 92<br />

BHS Innovationen GmbH, 01109 Dresden ........................................................ S. 64<br />

BHS-Sonthofen GmbH, 87527 Sonthofen. ........................................................ S. 57<br />

Epiroc Deutschland GmbH, 45141 Essen .......................................................... S. 9<br />

geo-konzept GmbH, 85111 Adelschlag ........................................................... S. 69<br />

Gipo AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ .............................................................. S. 73<br />

Haver Niagara GmbH, 48153 Münster. ........................................................... S. 33<br />

Hepu Pumpen und Maschinen GmbH, 45699 Herten ................................................S. 91<br />

HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ................................................... S. 53<br />

Hydropipe Vertriebsges. m.b.H., 5082 Grödig, ÖSTERREICH ......................................... S. 35<br />

Idreco B.V., 7000 HE Doetinchem, NIEDERLANDE ................................................. S. 29<br />

Isenmann Siebe GmbH, 76139 Karlsruhe .......................................................S. 65/66<br />

Italvibras S.p.A., 41042 Fiorano Modenese, ITALIEN ................................................ S. 58<br />

Keestrack N.V., 3740 Bilzen, BELGIEN ............................................................S. 61<br />

Kleemann GmbH, 73037 Göppingen ............................................................ S. 50<br />

Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen ............................................Titelseite und S. 62<br />

Kormann Rockster Recycler GmbH, 4482 Ennsdorf, ÖSTERREICH ...........................Umschlagseite 2<br />

Ludwig Krieger GmbH, 76139 Karlsruhe. ..........................................................S. 51<br />

Kurz Aufbereitungsanlagen, 71292 Friolzheim ......................................................S. 21<br />

Mitec Ges. für Maschinenbau und Industrietechnik GmbH, 10439 Berlin ................................ S. 54<br />

Moerschen GmbH, 47877 Willich-Anrath ......................................................... S. 85<br />

August Müller GmbH & Co. KG, 78628 Rottweil .................................................... S. 49<br />

NLMK Clabecq S.A., 1460 Ittre, BELGIEN ........................................................ S. 95<br />

Oppermann & Fuss GmbH, Siebanlagen – Brechanlagen, 25451 Quickborn ............................. S. 55<br />

Ortwein GmbH, 73117 Wangen ................................................................. S. 77<br />

Prall-Tec GmbH, 49525 Lengerich. .............................................................. S. 89<br />

Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum. ............................................. S. 23<br />

SBM Mineral Processing GmbH, 4664 Oberweis, ÖSTERREICH ...................................... S. 59<br />

Schad Förderelemente GmbH & Co. KG, 35410 Hungen ............................................. S. 45<br />

Schmidt & Co. GmbH & Co. KG, 63477 Maintal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 79<br />

Simatec Maschinenbau AG, 6048 Horw, SCHWEIZ ..................................................S. 17<br />

Smiley Monroe Ltd, Lisburn, Co. Antrim, GROSSBRITANNIEN ...............................Umschlagseite 4<br />

SVA Schottervertrieb Vordere Alb GmbH & Co. KG, 73268 Erkenbrechtsweiler ........................... S. 42<br />

Team GmbH, 45701 Herten .................................................................... S. 60<br />

Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. ............................................................S. 74<br />

thyssenkrupp Industrial Solutions AG, 45143 Essen ................................................ S. 43<br />

Trimble New Zealand Solutions, 8440 Riccarton, Christchurch, NEUSEELAND ........................... S. 27<br />

Tsurumi (Europe) GmbH, 40472 Düsseldorf ........................................................S. 19<br />

TTS Trump Technik Service GmbH, 42553 Velbert. ..................................................S. 75<br />

VHV Anlagenbau GmbH, 48477 Hörstel .......................................................... S. 83<br />

Vortex Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik G.m.b.H., 4716 Hofkirchen, ÖSTERREICH. ............... S. 63<br />

Weil Brechertechnik GmbH, 77871 Renchen .......................................................S. 81<br />

Wirtgen GmbH, 53578 Windhagen ...............................................................S. 31<br />

Beilagen:<br />

C. Christophel GmbH, 23556 Lübeck ..............................................Teilbeilage PLZ 0–5<br />

5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN


106<br />

ZU GUTER LETZT<br />

Die neue Gesteins-Depesche ist da<br />

KNAPPE BOTSCHAFTEN, leicht leserlich verpackt,<br />

sind das Kennzeichen des seit drei Jahren bestehenden<br />

Depeschen-Dienstes. Cover: MIRO<br />

Rechtzeitig vor der Sommerpause hat MIRO<br />

noch im Juni eine aktuelle Ausgabe seiner Gesteins-Depesche<br />

auf die Berliner Schreibtische<br />

aller relevanten Parlamentarier gebracht. Erneut<br />

gedruckt auf Steinpapier, greift dieser knappe<br />

Informationsdienst des Bundesverbandes mineralische<br />

Rohstoffe Themen auf, die unserer<br />

Branche unter den Nägeln brennen. Erklärt wird<br />

demzufolge, dass die medial gehypte Sandknappheit<br />

keine geologisch, sondern eine bürokratisch<br />

bedingte ist und dass die künstlich<br />

erzeugten Knappheiten zudem auf alle Gesteinskörnungen<br />

zutreffen. Weiter wird erklärt,<br />

dass eine Rohstoffsteuer nicht zum damit begründeten<br />

Ziel führt, Natur auf Zeit einer rechtlichen<br />

Absicherung bedarf und vieles mehr.<br />

Bei Interesse können gedruckte Exemplare des<br />

Vierseiters über MIRO angefordert werden. Außerdem<br />

steht das PDF zum eigenen Gebrauch<br />

auch in den Downloads auf der Internetseite des<br />

Verbandes bereit.<br />

www.bv-miro.org<br />

Vorschau Ausgabe 6/20<strong>18</strong><br />

WIRTSCHAFT<br />

Einen Gesamtblick auf die Situation der Branche erlauben die jährlich<br />

gebündelten Berichte zu den einzelnen Mitgliederversammlungen der<br />

MIRO-Landes- und -Regionalverbände, die diesmal wegen der straffen<br />

Erscheinungsfrequenz in Ausgabe 6 statt 5 erscheinen.<br />

LAGERN, PUFFERN UND FÖRDERN<br />

Boxen, Silos und Bandanlagen sind Lebensadern und – wenn auch<br />

nicht das Herzstück – so doch lebenswichtige Organe eines funktionierenden<br />

Aufbereitungs- und Umschlagsprozesses in Gesteinsbetrieben.<br />

BAGGER UND RADLADER<br />

Große Bühne für die schwereren Kaliber, die in Gewinnung und Verladung<br />

als mobile Leistungsträger unterwegs sind. Zwischendrin sind<br />

hier und da auch Kaliber zu entdecken, die – eigentlich für das Bergbaugeschehen<br />

größerer Dimensionen entwickelt – auch zu deutschen<br />

Steinbrüchen passen.<br />

Außerdem im Blick: EM-Reifen und Reifenschutz<br />

Fotos: gsz<br />

GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong><br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)


Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 986079<br />

Fax: +49 8364 984732<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />

Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 6/20<strong>18</strong><br />

ist der 26.7.20<strong>18</strong>, Erscheinungstermin: 23.8.20<strong>18</strong><br />

-Online-Offensive 20<strong>18</strong><br />

NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />

+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />

NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />

Neue digitale Angebote<br />

+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />

NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />

+++ Ihres NEU +++ Stein-Verlags<br />

NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />

NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />

+++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++<br />

NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU +++ NEU<br />

webkiosk.stein-verlaggmbh.de<br />

Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />

STANDORTKARTEN<br />

SAND UND KIES<br />

12 Standortkarten<br />

mit 2.<strong>18</strong>8 Sandund<br />

Kiesbetrieben<br />

in 500 Kreisen<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

Auch als Online-Version unter<br />

www.stein-verlaggmbh.de/bso/<br />

Bestellungen unter www.stein-verlagGmbH.de<br />

Ausgabe<br />

2015/2016<br />

Baden-Württemberg<br />

SOFORT LIEFERBAR: GEBRAUCHTE UND<br />

UNGEBRAUCHTE<br />

AUFBEREITUNGS-<br />

UND RECYCLINGMASCHINEN<br />

SOFORT LIE<br />

(80 k<br />

Tel. 00-31-495<br />

HENSEN SOERENDONK (NL) E-Mail: info@h<br />

± 50 St. BRECHER (Backen-, Walzen-, (80 Prall-, km Hammer- Entfernung und Schlagbrecher zum Ruhrgebiet)<br />

usw.) von 500 bis 100.000 k<br />

(Fabr. Hazemag, Aubema, Krupp, SBM Wageneder usw.<br />

Tel. 00-31-495-592388, Fax 00-31-495-592315<br />

± 100 St. SIEBMASCHINEN Sieblänge von 1.000 bis 8.800 mm, Breite von 300 bis 2.500 mm.<br />

(Fabr. Siebtechnik, Niagara, Schenck, info@hensen.com Främbs & Freudenberg, www.hensen.com<br />

UHDE, Wageneder usw.)<br />

– 50<br />

±<br />

St.<br />

90<br />

BRECHER<br />

St. FÖRDERRINNEN<br />

(Backen-, Walzen-,<br />

Länge von<br />

Prall-,<br />

500<br />

Hammerbis<br />

8.000<br />

und<br />

mm,<br />

Schlagbrecher<br />

Breite von 300<br />

usw.)<br />

bis 2.600 mm, Regelbar und m<br />

(Fabr. AEG, UHDE, Jöst usw.)<br />

von 500 bis 100.000 kg Gewicht (Fabr. Hazemag, Aubema, Krupp, SBM Wageneder usw.)<br />

– 100 ± 90 St. St. SIEBMASCHINEN ÜBERBANDMAGNETE, Sieblänge MAGNETROLLEN, von 1.000 bis 8.800 HEBEMAGNETE. mm. Breite von 300 Bandbreite bis 2.500 von mm. 400 bis 2.000 m<br />

(Fabr.<br />

(Fabr.<br />

Siebtechnik,<br />

Steinert, Wagner,<br />

Niagara,<br />

Humboldt<br />

Schenck,<br />

usw.)<br />

Främbs & Freudenberg, UHDE, Wageneder usw.)<br />

– 90 – St. ELEKTROMOTOREN FÖRDERRINNEN Länge bis 400 von kW 500 (Hunderte) bis 8.000 (Deutsche mm. Breite Fabrikate) von 300 bis 2.600 mm.<br />

Regelbar – GETRIEBEMOTOREN und mit Unwuchtmotoren und GETRIEBE (Fabr. AEG, (Hunderte) UHDE, Bauer, Jöst usw.) SEW, TGW, Hansen Patent usw.)<br />

– 90 – St. DEMAG-BRÜCKEN-KRÄNE ÜBERBANDMAGNETE, MAGNETROLLEN, komplett und in Teilen HEBEMAGNETE. Bandbreite von<br />

400<br />

– FÖRDERBÄNDER<br />

bis 2.000 mm. (Fabr.<br />

komplett<br />

Steinert,<br />

und<br />

Wagner,<br />

in Teilen<br />

Humboldt usw.)<br />

– ELEKTROMOTORE bis 400 kW (Hunderte) (Deutsche Fabrikate)<br />

– GETRIEBEMOTORE und GETRIEBE (Hunderte) (Bauer, SEW, TGW, Hansen Patent usw.)<br />

Hensen_<strong>18</strong>8x85_D.indd 1<br />

– DEMAG-BRÜCKE-KRANE komplett und in Teilen<br />

– FÖRDERBÄNDER komplett und in Teilen<br />

+ –<br />

+ –<br />

+ –<br />

+ –<br />

Leiblein<br />

Überzeugen Sie sich von<br />

unseren innovativen<br />

Komponenten und<br />

Lösungen für die<br />

Aufbereitung von<br />

Prozesswasser und<br />

Abwasser.<br />

LEIBLEIN GmbH • 74736 Hardheim<br />

Prozesswasser- und<br />

Abwasseraufbereitung<br />

U<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Str. 1–3,<br />

76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />

infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

Tel.: 06283/2220-0 • Fax: 2220-50<br />

E-Mail: leiblein@leiblein.de<br />

Internet: http://www.leiblein.de


E: hello@smileymonroe.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!