GesteinsPerspektiven 05/18
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E 43690 Ausgabe 5/20<strong>18</strong><br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
NASS- & MODULARAUFBEREITUNG UMWELTTECHNIK MOBILE AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />
PROGRAMM<br />
ERWEITERT!<br />
KÖLSCH liefert, neben mobiler Aufbereitungstechnik<br />
für Baustoffe, auch Maschinen für Umwelt- und<br />
Abfallrecycling und modulare Großanlagen.<br />
In Süddeutschland exklusiv bei<br />
Jürgen Kölsch GmbH | Wildspitzstraße 2 | 87751 Heimertingen | Tel.: 08335-9895-0 | info@koelsch.com | www.koelsch.com<br />
ZUR SACHE Unterschätzte Bedeutung<br />
Gesteinsindustrie in Europa: Ein Plan mit ziemlich klarer Schrittfolge<br />
MACH MAL WAS Maximaler Einsatz<br />
Bienen, Amphibien und Hochwasserschutz als Quasi-Nebenproduktion<br />
AUFBEREITUNG Passende Kombinationen<br />
Stationär und mobil auf dem Weg zu den bestmöglichen Produkten<br />
SERVICEGERÄTE Optimale Ergänzung<br />
Nützliche „Arbeitsameisen“ und „Putzerfische“ gehören immer dazu
PRALLBRECHER<br />
Wegweisend beim<br />
Brechen - Sieben - Fördern<br />
Aus Österreich - für Österreich & die ganze Welt.<br />
s<br />
s s e<br />
BACKENBRECHER<br />
GROBSIEBANLAGEN<br />
0<br />
0<br />
8<br />
3<br />
0<br />
0<br />
8<br />
3<br />
0<br />
Maximale Mobilität<br />
0<br />
Optimale Anpassung für jede Anwendung<br />
Einfache Bedienung - innovative Optionen<br />
Langfristige Verlässlichkeit<br />
FEINSIEBANLAGEN 0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0 0<br />
0<br />
Maximale Flexibilität<br />
Höchste Leistung<br />
Einfacher Transport<br />
0<br />
0<br />
0<br />
TROMMELSIEBE<br />
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0<br />
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8 0 8 3<br />
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HALDENBÄNDER<br />
0<br />
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3<br />
0<br />
8<br />
3<br />
KORMANN ROCKSTER RECYCLER GMBH<br />
Wirtschaftszeile West 2 / 4482 Ennsdorf / AUSTRIA / Tel.: +43 7223 81000 / office@rockster.at / www.rockster.at
LE ITARTIKEL<br />
1<br />
Foto: MIRO<br />
Weil eins<br />
mit dem anderen<br />
zusammenhängt<br />
Der BDI hatte Anfang Juli erneut zu einem Rohstoffkongress geladen.<br />
Gesteinsaffine Interessenten nahmen das Programm vorab<br />
mit Ernüchterung wahr, denn „ihr“ Rohstoff war nur mit gutem<br />
Willen ganz versteckt darin zu finden. Stattdessen schien es vordergründig<br />
um international zu beschaffende Rohstoffe für Zukunftstechnologien<br />
zu gehen. Vermutlich hat eine solche Veranstaltung<br />
auf die damit verbundenen Probleme so wenig Einfluss wie<br />
auf den ebenfalls als Thema platzierten Tiefsee- und Weltraumbergbau,<br />
wobei letzterer immerhin den Charme besitzt, (noch)<br />
nicht im Fokus von NGOs und Bürgerinitiativen zu stehen.<br />
Nun gut: Nicht immer ist ein Vorab-Programm bis ins Detail ein<br />
Abbild des Gebotenen. Letzteres spiegelte tatsächlich ein breiteres<br />
Spektrum wider, als erwartet. Die unter dem Dach des bbs vereinten<br />
Verbände heimischer Rohstoffsparten, darunter natürlich auch<br />
MIRO, hatten sich in sachbezogenen Gesprächen mit dem BDI und<br />
mit Rückenwind aus dem BMWi rechtzeitig dafür eingesetzt, dass<br />
ihre Belange ebenfalls repräsentativ beim Kongress vertreten<br />
werden. So deckte das Angebot gleichermaßen die Bedeutung der<br />
zu importierenden Rohstoffe für Hochtechnologien, wie die der<br />
Nutzung heimischer Rohstoffe ab. Schließlich wird der mengenmäßige<br />
Löwenanteil der Gesamtnachfrage des Industrielandes<br />
Deutschland nach Rohstoffen durch heimische Gewinnungsbetriebe<br />
produziert. Vor allem die Gesteinsindustrie trägt in großem<br />
Umfang zur einsatznahen Versorgung bei. Entsprechend häufig<br />
fielen die Begriffe „Sand, Kies, Naturstein“ beim Kongress.<br />
Mehr noch: Die Bedeutung unserer eigenen nichtenergetischen<br />
Rohstoffe ist prominent in der druckfrischen „Berliner Rohstofferklärung<br />
des BDI“ verankert. Auch das ist ein erfreuliches<br />
Ergebnis der frisch belebten Kommunikation zwischen den<br />
Wirtschaftspartnern.<br />
Noch überlässt die aus Erfahrung gespeiste Skepsis einem<br />
hoffnungsvollen Optimismus zwar nicht das Feld, aber etwas neue<br />
Bewegung ist derzeit zumindest drin, in „unserer“ Sache.<br />
Ihre<br />
Gabriela Schulz<br />
Chefredakteurin GP<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
2<br />
INHALT<br />
TITELANZEIGE<br />
NASS- & MODULARAUFBEREITUNG UMWELTTECHNIK MOBILE AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />
PROGRAMM<br />
ERWEITERT!<br />
KÖLSCH liefert, neben mobiler Aufbereitungstechnik<br />
für Baustoffe, auch Maschinen für Umwelt- und<br />
Abfallrecycling und modulare Großanlagen.<br />
In Süddeutschland exklusiv bei<br />
Jürgen Kölsch GmbH | Wildspitzstraße 2 | 87751 Heimertingen | Tel.: 08335-9895-0 | info@koelsch.com | www.koelsch.com<br />
KÖLSCH noch breiter aufgestellt:<br />
Umwelt, Wasseraufbereitung,<br />
Großanlagen<br />
Seit über drei Jahrzehnten liefert KÖLSCH mobile<br />
Bänder, Brecher und Siebe für Gewinnung und<br />
Recycling, etwa von Rubble Master, Powerscreen,<br />
Portafil oder Telestack. Zwei neue, farbig<br />
gekennzeichnete Geschäftsbereiche erweitern<br />
nun den Kompetenzbereich: Rot steht für das<br />
klassische KÖLSCH-Programm, Grün für Umwelttechnik<br />
und Abfallrecycling, Blau für Nassaufbereitung<br />
und modulare Aufbereitungssysteme.<br />
Den grünen Markt für Abfall und Bio-Recycling<br />
bedienen die Terex-Ecotec-Maschinen von<br />
KÖLSCH. Dies sind ausgereifte Lösungen für das<br />
Zerkleinern, Klassieren und Handhaben von Abfall,<br />
Altholz, Biomasse und Kompost, vor allem<br />
langsam laufende Zerkleinerer, Trommelsiebe<br />
sowie diverse Schredder.<br />
Hinzu kommen Maschinen zur Nass- und Modularaufbereitung.<br />
Die effizienten und äußerst<br />
wirtschaftlichen Lösungen von Terex Washing<br />
Systems und Terex Mineral Processing Systems<br />
gibt es in semimobiler wie auch in stationärer<br />
Ausführung für das Waschen, Brechen und Klassieren<br />
von Sand, Kies, Splitt, Schotter und Recyclingmaterial.<br />
KÖLSCH steht sowohl für eine breite Produktpalette<br />
wie auch für ein Kompetenzteam mit langjähriger<br />
Branchenerfahrung und umfassendem<br />
Know-how in verfahrenstechnischen Fragen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Jürgen Kölsch GmbH<br />
Wildspitzstraße 2<br />
87751 Heimertingen<br />
Tel. +49-8335-9895-0<br />
Fax +49-8335-9895-95<br />
www.koelsch.com<br />
38 Aufbereitung: Schallgedämmt, hochkapazitiv<br />
und technisch optimal ausgelegt,<br />
entstand ein neues Werk im<br />
Zuge einer straff nachhaltigen Projektentwicklung.<br />
LEITARTIKEL<br />
1 Mein Problem, dein Problem, unser Problem<br />
ZUR SACHE<br />
4 Eine unterschätzte Branche mit großer Wirkung<br />
UEPG-Präsident Thilo Juchem erklärt den Geschäftsplan des<br />
europäischen Gesteinsverbandes, dessen Ziel es ist, die Bedeutung<br />
der Gesteinsindustrie in Europa klarzustellen<br />
AKTUELL<br />
10 Nachrichten aus der Branche für die Branche<br />
MACH MAL WAS<br />
20 Engpassbeseitigung durch Kooperation<br />
22 Gemeinsamer Einsatz für Kröte & Co.<br />
24 Ein Herz für Wildbienen<br />
26 Unternehmen gründen Verständigungs-Initiative<br />
„Kieswirtschaft im Dialog“<br />
PRAXIS<br />
32 Bewährte Qualität unter neuem Namen<br />
34 Direktgewinnung am Stiel<br />
36 Prophylaxe ist auch bei Baumaschinen wichtig<br />
SCHWERPUNKT AUFBEREITUNG UND VEREDELUNG<br />
38 Rohstoffaufbereitung im Einklang mit Natur und Umwelt<br />
Die langfristige Planung einer Aufbereitungsanlage unter<br />
Berücksichtigung aller berechtigten Interessen<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
INHALT<br />
3<br />
66 Skw & Dumper: die neuen<br />
Generationen der Leistungsriesen<br />
für innerbetriebliche Transporte.<br />
Fotos: siehe Beiträge<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
44 Schweizer Präzisionsarbeit: Feinbrechen<br />
im Steinbruch<br />
48 Siebbelag bringt Mehrwert in den Prozess<br />
Mit dem passenden Medium zum<br />
verbesserten Betriebskostenergebnis<br />
52 Die optimale Nutzung mobiler Siebanlagen<br />
54 Flexible Reinigung an den Anfang gestellt<br />
56 Breites Angebot als Erfolgsbasis<br />
58 Nordirische Produktoffensive<br />
63 Verwurzelung und Kontinuität halfen beim Wachsen<br />
SCHWERPUNKT SKW UND DUMPER<br />
68 Steinbruchtransporte als Dienstleistung<br />
Der Fachmann weiß: Strategisch sinnvolles<br />
Outsourcing hat viele Facetten<br />
71 Intelligent vernetzte Transportkapazitäten<br />
72 Komplett neuer Full-Liner allseits bekannt<br />
74 Achte Generation jetzt komplett<br />
76 Im Tal der Giganten<br />
78 Mit neuen Assistenten zum Erfolg<br />
79 Eine Muldenkippermarke verlässt das Spielfeld<br />
80 Aus der Nische in den breiten Markt<br />
Aus Marktbeobachtung wird Handeln<br />
im Sinne des Marktes<br />
ZUSATZ-SCHWERPUNKT DOZER<br />
84 Vorteile beim Planieren und Aufschütten nutzen<br />
Neue Features befeuern das Comeback der<br />
Planierraupen in Gesteinsbetrieben<br />
88 Wegebau im unwegsamen Gelände<br />
SCHWERPUNKT SERVICEGERÄTE<br />
90 Helfer mit kurzem und langem Arm auf vier Rädern<br />
Kleine Radlader kommen dort zum Einsatz,<br />
wo die Giganten eine Fehlbesetzung wären<br />
93 Vielseitigkeit von Teleskopen maximal genutzt<br />
TREFFPUNKT<br />
96 Die Stimme zum Dialog erheben<br />
Die Fortsetzung der Informations- und Gesprächsreihe<br />
„Kies im Dialog“ fand große Aufmerksamkeit<br />
98 Revolutionen im Rohstoffsegment?<br />
Sind vollautomatisierte Gesamtprozesse eine Option<br />
für Gesteinsbetriebe?<br />
100 Was Werk- und Prüfstellenleiter wissen müssen<br />
101 Einsatz und Innovationsgeist<br />
104 Terminkalender/Impressum<br />
1<strong>05</strong> Inserentenverzeichnis<br />
106 Zu guter Letzt/Vorschau<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
4<br />
ZUR SACHE<br />
MEINUNG<br />
Unser Fach-Mann für Europa<br />
Im Mai 20<strong>18</strong> wurde Thilo Juchem<br />
für eine Amtszeit von drei Jahren<br />
zum neuen Präsidenten des Europäischen<br />
Gesteinsverbandes,<br />
UEPG, mit Sitz in Brüssel gewählt.<br />
Thilo Juchem ist geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Juchem-<br />
Gruppe, einem 75 Jahre alten<br />
mittelständischen Familienunternehmen,<br />
das neben dem Betrieb<br />
von Steinbrüchen auch im Bauund<br />
Baustoffbereich aktiv ist.<br />
Parallel zu seiner unternehmerischen<br />
Tätigkeit engagiert sich<br />
„unser neuer Mann in Brüssel“ seit<br />
nunmehr 17 Jahren in der ehrenamtlichen<br />
Verbandsarbeit für<br />
MIRO und in hohen Verantwortungspositionen<br />
im Verband der<br />
Roh- und Baustoffindustrie, vero.<br />
Seit 2015 war Thilo Juchem bereits<br />
1. Vizepräsident der UEPG,<br />
nun löste er per Mitgliedervotum<br />
Jesús Ortiz, General Manager für<br />
HeidelbergCement in Spanien,<br />
nach dreijähriger Amtszeit als Präsident<br />
an der Spitze des Verbandes<br />
ab.<br />
Während seiner Präsidentschaft<br />
möchte Thilo Juchem gemeinsam<br />
mit der UEPG-Geschäftsführung<br />
intensiv daran<br />
arbeiten, dass die nachhaltige und<br />
wettbewerbsfähige Gesteinsindustrie<br />
Europas endlich die Anerkennung<br />
erfährt, die sie als entscheidende<br />
Grundstoffindustrie<br />
verdient.<br />
Die Unternehmen der Steineund<br />
Erden-Branche tragen maßgeblich<br />
zur Entwicklung der europäischen<br />
Gesellschaft bei und<br />
arbeiten intensiv daran, durch<br />
eine ständige Verbesserung der<br />
eigenen Standards höchste Ressourceneffizienz<br />
mit Nachhaltigkeit<br />
in allen Bereichen zu koppeln.<br />
Welche Aufgaben in diesem Zusammenhang<br />
anstehen, skizziert<br />
Thilo Juchem für GP in diesem<br />
Beitrag. <br />
(gsz)<br />
Foto: Lupo / Pixelio.de<br />
Richtschnur und Umsetzung<br />
Eine unterschätzte<br />
Branche mit<br />
großer Wirkung<br />
Der Leitgedanke ist klar: Die Bedeutung der Gesteinsindustrie Europas<br />
muss begriffen werden! Als nachhaltige und wettbewerbsfähige Industrie<br />
kommt ihr eine Schlüsselrolle mit hohem Nutzen für die nachfragende<br />
Wirtschaft, die Gesellschaft und sogar für die Umwelt zu. Richtschnur des<br />
Handelns wird für das UEPG-Präsidium ein vom UEPG-Vorstand genehmigter<br />
Geschäftsplan sein, der die Fortführung bisheriger Aufgabenstellungen<br />
durch neue Aufgabenfelder ergänzt.<br />
Interessen gegenüber<br />
der Politik vertreten<br />
Dass die essenzielle Bedeutung der Gesteinsindustrie<br />
insbesondere bei den<br />
„Policy-Makern“ in Brüssel verankert<br />
werden muss, steht außer Frage. Im<br />
Kontext dazu gilt es, Initiativen der EU,<br />
die Auswirkungen auf die Gesteinsindustrie<br />
haben, frühzeitig zu identifizieren<br />
und sich im Sinne der Branche dazu zu<br />
positionieren. Diese Rolle kommt im Direktkontakt<br />
mit den EU-Entscheidungsträgern<br />
der UEPG zu, die gleichzeitig alle<br />
nationalen Mitglieder zeitnah sowohl<br />
über die Themen wie auch über das geplante<br />
Vorgehen informiert.<br />
Das sind große Aufgaben für einen<br />
vergleichsweise kleinen, schlanken Verband,<br />
der in Brüssel repräsentiert wird<br />
durch Geschäftsführer Dirk Fincke und<br />
die Mitarbeiter Miette Dechelle und Alev<br />
Somer. Vorbereitet werden die Aktivitäten<br />
natürlich nicht von diesem Trio alleine,<br />
sondern sie sind auf viele Schultern<br />
verteilt: Vier Ausschüsse und derzeit<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
ZUR SACHE<br />
5<br />
FÜHRUNGSCREW<br />
UEPG stellt sich anspruchsvollen Zielen<br />
Auf der diesjährigen Delegiertenversammlung wählten die<br />
Mitglieder des Europäischen Gesteinsverbandes, UEPG,<br />
Thilo Juchem mit einer Amtszeit von drei Jahren zum<br />
neuen Präsidenten. Er löst damit den Spanier Jesús Ortiz<br />
ab, der die vergangenen drei Jahre an der Spitze des<br />
Verbandes stand. Unterstützt wird Thilo Juchem in seinem<br />
europäischen Ehrenamt durch Antonis Antoniou Latouros<br />
(1. Vizepräsident, CAPA, Zypern) und Nigel Jackson (2.<br />
Vizepräsident, Mineral Products Association, MPA, UK).<br />
Thilo Juchem kann bei seiner verantwortungsvollen Aufgabe<br />
auf umfassende Erfahrungen in der Verbandsarbeit<br />
zurückgreifen. Bereits seit 17 Jahren ist er ein geschätztes<br />
Mitglied des MIRO-Arbeitsausschusses Steuern, Recht,<br />
Betriebswirtschaft. Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurde<br />
Thilo Juchem zum Vorstandsmitglied und Mitglied der Tarifkommission<br />
des Landesverbandes Rheinland-Pfalz für<br />
den Vorgängerverband des heute zuständigen Verbands<br />
der Roh- und Baustoffindustrie, vero, gewählt. Seit 2007 ist<br />
er als Vorsitzender des vero-Landesverbandes Rheinland-<br />
Pfalz zugleich vero-Vizepräsident. Auf die UEPG-Präsidentschaft<br />
bereitete er sich seit 2015 als 1. Vizepräsident des<br />
Europäischen Gesteinsverbandes vor.<br />
Während seiner Präsidentschaft von 20<strong>18</strong> bis 2021 will<br />
Thilo Juchem die in einem speziellen UEPG-Geschäftsplan<br />
festgelegten Prioritäten umsetzen. Einige besonders<br />
Wesentliche mit großen Auswirkungen auf die Branche<br />
hat er in seinem Beitrag erörtert.<br />
STABWECHSEL: Thilo Juchem (linkes Bild, l.) löste Jesús Ortiz<br />
als UEPG-Präsident ab. Damit wird der europäische Gesteinsverband<br />
jetzt zum zweiten Mal seit seiner Gründung vor<br />
31 Jahren von einem deutschen Präsidenten geführt, nachdem<br />
Michael Schulz von 2000 bis 2003 die Geschicke des Verbandes<br />
leitete. Fotos: UEPG<br />
neun Arbeitsgruppen mit Mitgliedern aus<br />
26 Ländern leisten die Sacharbeit zu den<br />
verschiedensten Themen. Nur so lässt<br />
sich die Fülle der Anforderungen überhaupt<br />
abarbeiten.<br />
Das Generalsekretariat in Brüssel ist<br />
die Speerspitze der Aktivitäten. Dessen<br />
ständiger Kontakt zu den EU-Institutionen,<br />
zu Umweltorganisationen und anderen<br />
Industrieverbänden hat dafür gesorgt,<br />
dass die UEPG – und damit die<br />
Gesteinsindustrie Europas – wahrgenommen<br />
wird. Die UEPG ist außerdem<br />
unser Seismograf, der auch die leiseste<br />
SITZUNGSSTART mit Präsidentenwechsel in Barcelona 20<strong>18</strong>.<br />
Erschütterung aus dem Epizentrum der<br />
europäischen Institutionen registriert.<br />
Dazu begleitet das Brüsseler Team die<br />
Aufgaben der Ausschüsse und Arbeitsgruppen<br />
und hält die Mitgliedsverbände<br />
und den Vorstand auf dem Laufenden.<br />
Unsere Brüsseler Mannschaft leistet hier<br />
außergewöhnlich gute Arbeit, was für<br />
meine Aufgaben als Präsident sehr wichtig<br />
ist. Weil wir diesen Einsatz auch und<br />
erst recht für die Zukunft brauchen, ist<br />
eine breite und finanziell gut aufgestellte<br />
Basis des Brüsseler „Gesteins-Sprachrohrs“<br />
erforderlich. Diese zu erhalten<br />
und möglichst auszubauen, muss nach<br />
meiner Ansicht und der des gesamten<br />
Präsidiums auch ein Schwerpunkt unserer<br />
Arbeit sein.<br />
Zugang zu Rohstoffen<br />
maßgeblich verbessern<br />
Nicht nur in Deutschland wird die Verfügbarkeit<br />
von Rohstoffvorkommen zum<br />
Problem, auch in anderen europäischen<br />
Ländern gestaltet es sich immer schwieriger,<br />
neue Gewinnungsstätten zu erschließen.<br />
Im November letzten Jahres<br />
fand in Tallinn erstmals eine EU-Präsidentschaftskonferenz<br />
statt, die ausschließlich<br />
der nachhaltigen Versorgung<br />
mit Gesteinskörnungen gewidmet war.<br />
Hierauf gilt es aufzubauen. Dirk Fincke<br />
hat in der letzten Sitzung der Rohstoffgruppe<br />
der Europäischen Kommission<br />
darauf hingewirkt, dem Thema der künftigen<br />
Rohstoffversorgung einen erneuten<br />
politischen Impuls zu verleihen und<br />
den nachhaltigen Zugang zu Rohstoffen<br />
auf die politische Tagesordnung zu setzen.<br />
Die UEPG fordert damit nicht weni-<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
6<br />
ZUR SACHE<br />
ger als eine klare, straffe EU-Rohstoffstrategie,<br />
welche die politische<br />
Aufmerksamkeit für das Thema geradezu<br />
erzwingt. Wir sehen gute Möglichkeiten,<br />
die Zeit vor der Wahl zum Europaparlament<br />
2019 in diese Richtung zu<br />
nutzen.<br />
Erleichterungen bei der<br />
Umsetzung von Auflagen<br />
BRÜDER IM GEIST: Präsidenten in vier verschiedenen Legislaturen: Arnoud Colson,<br />
Thilo Juchem, Michael Schulz und Jesús Ortiz (v.l.n.r.).<br />
WÜRDIGUNG: Hermann Reifenscheid (r.) wurde für seine langjähre und erfolgreiche<br />
UEPG-Vorstandsarbeit durch Jesús Ortiz geehrt.<br />
Ein wichtiges Handlungsfeld der letzten<br />
Jahre war die Reaktion auf die Quarzfeinstaubdiskussion.<br />
Innerhalb der UEPG widmete<br />
der Ausschuss für Arbeits sicherheit<br />
und Gesundheitsschutz sich intensiv der<br />
Thematik. Letztendlich konnte die Aufnahme<br />
des Quarzfeinstaubs in die Krebsrichtlinie<br />
nicht verhindert werden. Allerdings<br />
zahlt sich nun immerhin aus, dass die<br />
UEPG seit Jahren bei NEPSI, dem Sozialdialogabkommen<br />
Quarzfeinstaub, engagiert<br />
ist. Hierdurch genießen Mitglieder<br />
gewisse Erleichterungen bei der Umsetzung<br />
der Auflagen. In der nun laufenden<br />
zweijährigen Implementierungsphase der<br />
Richtlinie wird die UEPG ihre Mitgliedsverbände<br />
bei der Umsetzung der Anforderungen<br />
unterstützen.<br />
Der sogenannte Dieselskandal sorgt<br />
weiträumig für eine Sensibilisierung der<br />
Öffentlichkeit in Sachen Feinstaubproblematik.<br />
Wir stehen hier als Branche<br />
(noch) nicht im Fokus, müssen uns aber<br />
dennoch in diese Richtung gut aufstellen.<br />
Dazu wurde eine Air-Quality-<br />
Arbeitsgruppe gegründet, die von Walter<br />
Nelles geleitet wird.<br />
Die sozialen Verpflichtungen der Gesteinsunternehmen<br />
Europas gegenüber<br />
ihren Arbeitnehmern sind teilweise sehr<br />
unterschiedlich ausgeprägt. Um Arbeitssicherheits-<br />
und Gesundheitsschutzthemen<br />
im Sinne der Mitgliedsunternehmen<br />
und der Beschäftigten trotz wenig<br />
praxisorientierter Vorschriften besser zu<br />
implementieren, setzt die UEPG auf die<br />
Entwicklung und Verbreitung maßgeschneiderter<br />
Informationen und Hilfsmittel,<br />
die gerade für kleine und Kleinstunternehmen<br />
eine wichtige Hilfe sind.<br />
Umweltschutzthemen und Eignungstest<br />
der Natura-2000-Richtlinien<br />
BESCHLUSS-SACHE: verdienter Ausklang nach der Vorstellung des aktualisierten<br />
Geschäftsplanes bei einer vorangegangenen UEPG-Vorstandssitzung.<br />
Der Themenbereich Umwelt- und Naturschutz<br />
steht ganz oben auf der Ta-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
ZUR SACHE<br />
7<br />
STARKE VERTRETUNG<br />
Deutsche Präsenz in<br />
UEPG-Ausschüssen<br />
In drei von vier Haupt-Ausschüssen arbeiten MIRO-Verantwortliche<br />
an der Spitze mit. Konkret sind das für:<br />
Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit: Walter Nelles,<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
Wirtschaft: Christian Haeser, stellvertretender Vorsitzender<br />
Technik: Stefan Janssen, Vorsitzender<br />
Darüber hinaus leitet Walter Nelles die Air-Quality-Arbeitsgruppe und Susanne<br />
Funk engagiert sich in der Arbeitsgruppe für PR und Kommunikation.<br />
STRUKTUR der UEPG mit Ausschüssen und Arbeitsgruppen.<br />
gesordnung der UEPG. Zwar ist bekannt,<br />
dass mineralische Rohstoffe<br />
umweltfreundlich gewonnen und aufbereitet<br />
werden können, dies muss<br />
allerdings auch bei den „stakeholdern“<br />
des gesellschaftlichen Lebens und bei<br />
Politikern in Brüssel immer wieder zur<br />
Sprache gebracht und verankert werden.<br />
Hierbei lassen sich die Ergebnisse<br />
der UEPG-Preisverleihung für nachhaltige<br />
Entwicklung der letzten Jahre<br />
hervorragend einsetzen. Sinnvoll erscheint<br />
zudem, sich bei bestimmten<br />
Themen mit anderen Industriepartnern<br />
zusammenzuschließen, um gleich gelagerte<br />
Interessen gemeinsam zu vertreten.<br />
Dies soll weiter forciert werden,<br />
um das bisher Erreichte zu festigen<br />
und neue Ziele gemeinsam angehen zu<br />
können.<br />
Bekannt ist, dass in den vergangenen<br />
drei Jahren die Natura-2000-Richtlinien<br />
einer Überprüfung, dem sogenannten<br />
Eignungstest, unterzogen wurden,<br />
woran sich die UEPG aktiv beteiligte. Im<br />
Ergebnis einer umfänglichen Befragung<br />
wurde seitens der EU beschlossen, die<br />
Richtlinie nicht zu überarbeiten, sondern<br />
vielmehr verstärkt deren nationale Umsetzung<br />
zu prüfen. Dies werten wir als<br />
positives Ergebnis, denn eine Überarbeitung<br />
hätte Jahre in Anspruch genommen<br />
und – nachdem sich für die bestehenden<br />
Natura-2000-Richtlinien eine geübte<br />
Praxis herausgebildet hat – nur für erneute<br />
Unsicherheit gesorgt. In den<br />
Richtlinien ist derzeit festgeschrieben,<br />
dass auch auf Natura-2000-Flächen industrielle<br />
Aktivitäten möglich sind. Dies<br />
ist ein für uns ganz wichtiger Punkt, der<br />
bei einer Überarbeitung von der Umweltseite<br />
grundlegend infrage gestellt worden<br />
wäre. Die viel bessere Entscheidung,<br />
die tatsächliche Umsetzung der<br />
Richtlinie verstärkt zu überprüfen, konkretisiert<br />
sich im „EU-Aktionsplan für<br />
Menschen, Natur und Wirtschaft“. Hierbei<br />
spielt die UEPG ebenfalls eine aktive<br />
Rolle und ist als kompetenter und konstruktiver<br />
Partner anerkannt. Das zeigt<br />
sich insbesondere daran, dass dabei<br />
innovative Konzepte wie Temporary Nature<br />
(Natur auf Zeit) aufgegriffen werden.<br />
Hier geht es darum, dass genehmigte<br />
Flächen, auf denen noch – oder für einen<br />
bestimmten Zeitraum keine – Gewinnung<br />
stattfindet, zu einem späteren Zeitpunkt<br />
genutzt werden können, auch<br />
wenn sich hier zwischenzeitlich wertvolle<br />
Biotope entwickelt haben. Das Gleiche<br />
gilt für entwickelte Biotope in aktiven<br />
Gewinnungsbereichen. Zu erfolgreichen<br />
Biotopverlagerungen gibt es zahlreiche<br />
Praxisbeispiele, und unsere Unternehmen<br />
sind gewillt, sich aus ökologischer<br />
Verantwortung daran zu orientieren. Seit<br />
2015 läuft beispielsweise das EU-Projekt<br />
Life in Quarries unter Federführung unseres<br />
belgischen Mitgliedsverbandes<br />
Fediex. Dabei geht es um ein dynamisches<br />
Biodiversitätsmanagement in<br />
Steinbrüchen während der Gewinnungsphase.<br />
Das Projekt bietet eine gute Möglichkeit<br />
zur Ableitung entsprechender<br />
Leitlinien, die direkt mit der EU-Kommission<br />
als tragfähige Vorschläge diskutiert<br />
werden können.<br />
Unser ausdrückliches Ziel all dieser<br />
Initiativen ist es, einen verbindlichen<br />
Rechtsrahmen zu bekommen, der den<br />
Betrieben bei gleichzeitiger Unterstützung<br />
der Artenansiedlung die notwendige<br />
Flexibilität gewährt. Wichtig ist, dass<br />
der Mittelstand und die zahlreichen<br />
Kleinunternehmen unserer Branche<br />
nicht durch immer weitere extreme Auflagen<br />
das Handtuch werfen.<br />
Kreislaufwirtschaft?<br />
Aber ja, wir sind dabei!<br />
Die Umsetzung des EU-Kreislaufwirtschaftspakets<br />
ist im vollen Gange mit der<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
8<br />
ZUR SACHE<br />
kürzlich überarbeiteten Abfallrahmenrichtlinie.<br />
Die dort behandelte Problematik<br />
betrifft auch uns und wir haben uns<br />
deshalb entsprechend positioniert.<br />
Immer wieder stellen wir fest, dass es zu<br />
Fehlschlüssen führt, wenn die Recyclingthematik<br />
isoliert betrachtet wird.<br />
Unser Wissen dazu schöpfen wir aus<br />
zahlreichen eigenen Aktivitäten nicht nur<br />
im mineralischen Primär-, sondern auch<br />
im Sekundärrohstoffsektor. Einerseits<br />
sind unsere Unternehmen bestrebt, ihre<br />
Gesteinsressourcen so klug, vollständig<br />
und sinnvoll zu nutzen, wie es technisch<br />
möglich ist, andererseits besitzen unsere<br />
Betriebe sowohl das Know-how als auch<br />
die Möglichkeit, parallel einen Geschäftszweig<br />
Recycling zu betreiben. Das ist<br />
nützlich, spart Leerfahrten und schärft<br />
den Blick für die gebotenen Möglichkeiten,<br />
die bei aller Anstrengung keineswegs<br />
bedarfsdeckend weiterentwickelt werden<br />
können. Logischerweise fallen in Ballungsräumen<br />
größere Mengen an Abbruch-<br />
und Aushubmassen an als im<br />
ländlichen Raum. Eine ortsnahe Aufbereitung<br />
und Wiederverwertung im lokalen<br />
Umfeld hat den größten ökologischen<br />
Effekt. Die Gesamtquote der möglichen<br />
Substitution liegt dennoch im Schnitt bei<br />
nur etwa 12 %. Das registrieren und dokumentieren<br />
wir seit Jahren in Deutschland<br />
ganz eindeutig. Da wir national eine<br />
In Europa werden rund 2,7 Mrd. t<br />
definierte Gesteinskörnungen pro Jahr von<br />
15.000 Unternehmen (mehrheitlich KMU)<br />
in 26.000 Gewinnungsstätten produziert,<br />
in denen rund 200.000 direkte und indirekte<br />
Beschäftigte arbeiten. Die UEPG vertritt<br />
nationale Verbände und damit Gesteinsunternehmen<br />
aus 26 Ländern.<br />
DIRK FINCKE setzt sich als UEPG-Geschäftsführer zusammen mit seinem kleinen Team<br />
für die Belange der Gesteinsindustrie vor Ort in Brüssel ein.<br />
jährliche Recycling- und Wiederverwertungsquote<br />
von über 90 % erreichen,<br />
stellt sich eindeutig die Frage, welche<br />
Lenkungswirkung eine potenzielle Rohstoffsteuer<br />
zugunsten von Sekundärbaustoffen<br />
entwickeln soll, wenn doch die<br />
nötigen Massen gar nicht in den entsprechenden<br />
Größenordnungen vorhanden<br />
sind.<br />
Wir stellen fest, dass die Politik vor diesen<br />
Fakten nach wie vor die Augen verschließt.<br />
Ein Zustand, den die UEPG – sozusagen<br />
als Augenöffner – mit weiterer<br />
Aufklärungsarbeit entgegentreten wird.<br />
Kommunikation im<br />
Social-Media-Zeitalter<br />
Die wachsende Bedeutung der sozialen<br />
Medien birgt Risiken, aber auch Chancen.<br />
Für die UEPG als relativ kleiner Verband<br />
ist es von Vorteil, mit geringem finanziellem<br />
Aufwand auf digitalen Wegen<br />
viel erreichen zu können. Imagekampagnen<br />
der Vergangenheit fanden in Printmedien,<br />
TV und Rundfunk statt und<br />
waren von uns finanziell nicht darstellbar.<br />
Heute dagegen sind Zielgruppen fokussiert<br />
ansprechbar und unsere Branche<br />
bietet jede Menge Material zum digitalen<br />
„Storytelling“. Die UEPG-Arbeitsgruppe<br />
für PR und Kommunikation treibt diese<br />
Aktivitäten voran. Hierbei ist es von großem<br />
Vorteil, dass unser junges Team in<br />
Brüssel einen unmittelbaren Zugang zu<br />
diesen Möglichkeiten hat und sie entsprechend<br />
umfangreich nutzen will.<br />
Ein optimistisches<br />
Wort zum Schluss<br />
Die Hausaufgaben, die für die UEPG anstehen,<br />
werden uns zum großen Teil von<br />
der EU diktiert. Quarzfeinstaub, Artenschutz,<br />
Überarbeitung der Kreislaufwirtschaftsrichtlinie,<br />
Europawahl und<br />
vieles mehr stehen auf der Agenda.<br />
Darüber hinaus registrieren wir allseits<br />
zunehmende Schwierigkeiten bei<br />
Rohstoffverfügbarkeiten in diversen<br />
europäischen Staaten. Die Schwierigkeit,<br />
neue Gewinnungsgenehmigungen zu erhalten,<br />
wächst nicht nur in Deutschland.<br />
Damit sind auch die Aufgaben der UEPG<br />
als Sprachrohr der europäischen Gesteinsindustrie<br />
und Seismograf für neue<br />
Entwicklungen auf europäischem Parkett<br />
gewachsen. Gemeinsam werden wir die<br />
Aufgaben angehen und dabei auch ein<br />
wenig in die umgekehrte Richtung wirken,<br />
denn das größte Geschenk, was wir unseren<br />
europäischen Kollegen machen<br />
können, ist, sie vor der deutschen Gründlichkeit<br />
zu schützen. Jener nämlich sind<br />
allerhand Vorschläge gegenüber der EU-<br />
Kommission zu verdanken, die – natürlich<br />
ohne Folgenabschätzung – am Ende alle<br />
treffen würden. Wie dann die Umsetzung<br />
jeweils aussehen würde, steht auf einem<br />
anderen Blatt, worüber zu spekulieren<br />
sich nicht lohnt. Kurz gesagt: wir bleiben<br />
angesichts unserer Erfolge, unserer erreichten<br />
Vernetzung, unserer Ziele sowie<br />
der haupt- und ehrenamtlichen Mannschaft<br />
optimistisch, viel im Sinne unserer<br />
Branche erreichen zu können.<br />
Ein Beitrag von Thilo Juchem,<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Juchem-Gruppe und<br />
UEPG-Präsident.<br />
www.uepg.eu<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
ZUR SACHE<br />
9<br />
Leaders in drum cutting technology<br />
EINZIGARTIGE, AUSGEREIFTE TECHNOLOGIE<br />
Unsere Spezial-Anbaufräsen für Bagger von 0,6 bis 125t und für Baggerlader werden in enger<br />
Zusammenarbeit mit unseren Kunden entworfen. In der kontinuierlichen Produktweiterentwicklung<br />
fließen die Einsatzerfahrungen unserer weltweiten Baustellen mit ein.<br />
Erkat Anbaufräsen – robust, stark und qualitativ hochwertig !<br />
www.erkat.com<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
10<br />
AKTUELL<br />
WEB & APP<br />
Erste Baggerseen-App<br />
für den Niederrhein<br />
Zukunft Niederrhein, die Initiative von Sand- und Kiesunternehmen<br />
der gleichnamigen Region, hat die erste Baggerseen-App<br />
für den Niederrhein vorgestellt. Der „Baggerseen-Guide<br />
Niederrhein“ ist ab sofort für iPhones und<br />
Android-Smartphones kostenlos im App Store und bei Google<br />
Play erhältlich. Freizeitaktivitäten an <strong>18</strong> niederrheinischen<br />
Baggerseen und weiteren Naherholungsgebieten, die durch<br />
die Sand- und Kiesgewinnung entstanden sind, werden<br />
übersichtlich aufgezeigt. Die App ersetzt den gedruckten<br />
Baggerseenführer, der erstmals 2013 erschien. In der App<br />
sind die wichtigsten Infor mationen zu den Seen und Naherholungsgebieten,<br />
wie Parkmöglichkeiten und -gebühren,<br />
kurz und kompakt zusammengefasst. Mit Hilfe von Kategorien<br />
wie Schwimmen, Wandern, Radfahren, Fußballplatz,<br />
Grillen, Gastronomie und Naturschutzgebiet können sich<br />
Nutzer die Freizeitmöglichkeiten nach Lust und Laune filtern.<br />
Alle Seen sind zudem auf einer Karte einsehbar. Dank der<br />
Einbindung von Karten können die Nutzer dann mit wenigen<br />
Klicks die Route zu ihrem gewünschten Ausflugsziel festlegen<br />
und sich direkt dorthin navigieren lassen.<br />
MASCHINEN-CHECK! Mit der neuen App der BGRCI<br />
lassen sich Mängel an Maschinen schnell finden.<br />
Foto: BGRCI<br />
www.zukunft-niederrhein.de<br />
LEICHT ZUM ZIEL: Der „Baggerseen-Guide Niederrhein“ zeigt<br />
Freizeitmöglichkeiten an <strong>18</strong> Baggerseen und Naherholungsgebieten<br />
der Region. Foto: Zukunft Niederrhein<br />
App-solut hilfreich<br />
In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass gekaufte<br />
Maschinen sicherheitstechnische Mängel<br />
aufweisen. Wer diese nicht schon bei der Übergabe<br />
feststellt, bleibt meist auf den Kosten für<br />
eine Umrüstung sitzen – und gefährdet die Arbeitssicherheit<br />
im Unternehmen. Daher hat die<br />
Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische<br />
Industrie (BG RCI) eine nützliche „Maschinen-<br />
Check“-App entwickelt.<br />
Mit dieser erfasst der Anwender formale Voraussetzungen,<br />
grundlegende Anforderungen,<br />
Informationen zu Schutzeinrichtungen sowie zu<br />
Betriebsanweisung und Unterweisung und gelangt<br />
so am Ende zu seinem Prüfergebnis. Die<br />
App basiert inhaltlich auf dem Merkblatt „Checklisten<br />
Maschinen – Überprüfung vor Erstinbetriebnahme“<br />
(T008-1) und erweitert dieses um<br />
digitale Funktionalitäten.<br />
Weiterer Vorteil: Anwender können eine maschinenspezifische<br />
Vorauswahl treffen. Trifft ein<br />
Merkmal auf die Maschine nicht zu, kann dieses<br />
deaktiviert werden.<br />
Die App „Maschinen-Check“ kann einfach<br />
kostenlos im Google Play Store und im Apple App<br />
Store heruntergeladen werden. Das Merkblatt<br />
„Checklisten Maschinen“ (T008-1) ist ebenso online<br />
einsehbar.<br />
www.bgrci.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AKTUELL<br />
11<br />
Rundum modernisiert<br />
Cemex Go ist das neue digitale Kundenangebot als Bestandteil<br />
der konzernweiten Digitalisierungsstrategie bei<br />
Cemex. Zugang findet man über die neu gestaltete Unternehmenswebsite.<br />
Die Kundenplattform umfasst zunächst<br />
die Produktbereiche Transportbeton und Zement, mineralische<br />
Rohstoffe folgen im nächsten Schritt.<br />
Mit Cemex Go können Kunden ihre Geschäftsprozesse<br />
verbessern, effizienter arbeiten und ihren Verwaltungsaufwand<br />
senken. Oft gesuchte Dokumente wie Preislisten und<br />
Leistungserklärungen sind im Downloadcenter hinterlegt.<br />
Praktische Tools wie ein Materialrechner unterstützen bei<br />
der Einschätzung des Mengenbedarfs für die Baustelle. Auch<br />
wer sich für eine Karriere bei Cemex Deutschland interessiert,<br />
kann sich nun direkt über die Webseite bewerben.<br />
Baustoffabnehmer jeder Größe sind eingeladen, sich online<br />
für die neue Plattform registrieren zu lassen.<br />
www.cemex.de<br />
CEMEX GO bietet als digitale Kundenplattform ausdrucksstarke<br />
Bildwelten sowie viele neue Features und hat schon über<br />
10.000 User. Foto: Cemex Deutschland<br />
INVESTITIONEN<br />
& ERWEITERUNGEN<br />
Mehr als nur ein<br />
Koffer in Berlin<br />
NEU ERÖFFNET: Nähe schafft bessere Möglichkeiten der Interessenvertretung.<br />
Susanne Funk und Christian Haeser arbeiten für MIRO jetzt in Berlin. Foto: MIRO<br />
Branchenexpertise und Politik zusammenzuführen,<br />
gelingt umso besser, je kürzer die<br />
Wege sind. So reifte das MIRO-Anliegen,<br />
eine eigene Geschäftsstelle in Berlin zu etablieren.<br />
Gesagt – getan: Seit Mai 20<strong>18</strong> ist die<br />
MIRO-Geschäftsstelle Berlin vom Wunsch<br />
zur Wirklichkeit geworden. Am Schiffbauerdamm<br />
– also nur einen Steinwurf vom Bundeszentrum<br />
der parlamentarischen Macht<br />
und den entscheidenden Ministerien entfernt<br />
– haben Susanne Funk, MIRO-<br />
Geschäftsführerin für Politik, Kommunikation<br />
und Öffentlichkeitsarbeit, und Christian<br />
Haeser, MIRO-Geschäftsführer für Rohstoffsicherung,<br />
Umweltschutz, Folgenutzung<br />
und Recht – ihre Arbeitsplätze eingenommen.<br />
HGF Dr. Olaf Enger und Walter<br />
Nelles, stellv. HGF, sowie weitere Kolleginnen<br />
und Kollegen agieren von NRW aus.<br />
MIRO kann nun unter optimierten räumlichen<br />
Voraussetzungen die anstehenden<br />
Verbandsaufgaben noch besser angehen.<br />
www.bv-miro.org<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
12<br />
AKTUELL<br />
Spatenstich in Eisenach-Kindel<br />
In Anwesenheit von Vertretern der Thüringer<br />
Landesregierung, lokaler Entscheidungsträger<br />
sowie der internationalen<br />
Konzernleitung setzte Bell<br />
Equipment (Deutschland) Mitte Juni den<br />
ersten Spatenstich für ihren neuen Fertigungskomplex<br />
in Eisenach-Kindel. Seit<br />
2003 mit seinem Montagewerk auf<br />
knapp 10 ha ansässig, investiert der<br />
Muldenkipper-Hersteller dort bis Mitte<br />
2019 insgesamt 13 Mio. Euro in neue<br />
Gebäude und Produktionsanlagen. Auf<br />
über 12.000 m² Fläche fertigt Bell dann<br />
erstmals eigene Baugruppen und Fahrzeugkomponenten<br />
vor Ort, was bereits<br />
mittelfristig über 100 neue qualifizierte<br />
Arbeitsplätze schaffen soll.<br />
Das neue Fertigungswerk ist Teil eines<br />
groß angelegten Investitionsprogrammes,<br />
mit dem Bell Equipment seine Position auf<br />
den Märkten der Nordhalbkugel nachhaltig<br />
ausbaut. So wurde bereits im vergangenen<br />
Jahr das neue Europäische Logistikzentrum<br />
ELC im hessischen Alsfeld<br />
eröffnet, Mitte dieses Jahres beginnen die<br />
Bauarbeiten für die nordamerikanische<br />
Teile-Drehscheibe ALC im US-Bundesstaat<br />
North Carolina.<br />
Insgesamt, so Bell Equipment, entwickelten<br />
sich gerade die europäischen,<br />
nordamerikanischen und asiatischen<br />
Märkte sehr positiv für den Muldenkipper-Spezialisten,<br />
der nach eigenen Angaben<br />
2017 gegenüber dem Vorjahr<br />
weltweit 30 % mehr Fahrzeuge absetzen<br />
konnte. Für die deutsche Bell-Tochter<br />
bedeutete dies 2017 ein Umsatzplus von<br />
etwa 40 % auf rund 134 Mio. Euro sowie<br />
eine sehr gute Auslastung des Montagewerks<br />
Eisenach, das seine Produktion<br />
mit 5<strong>05</strong> geplanten Fahrzeugen in diesem<br />
Jahr zum dritten Mal in Folge um über<br />
15 % steigern wird.<br />
www.bellequipment.de<br />
MIT SCHWUNG IN DIE ZUKUNFT: Die Geschäfts führung der Bell Equipment (Deutschland) GmbH, Mitglieder der Konzernleitung und<br />
Partner aus Politik und Wirtschaft beim Spatenstich in Eisenach-Kindel. Foto: Bell Equipment/tb<br />
Startschuss für Großinvestition<br />
Die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH<br />
startet in Kirchdorf an der Iller eine Zukunftsinvestition<br />
in ein neues Logistikzentrum<br />
für die Produktion. Mit dem<br />
offiziellen Spatenstich wurde am 11. Juni<br />
20<strong>18</strong> der erste Bauabschnitt gestartet.<br />
Liebherr wird in das Projekt insgesamt<br />
rund 35 Mio. Euro investieren. Die Fertigstellung<br />
ist für Ende 2020 geplant.<br />
Im ersten Bauabschnitt, der bis Ende<br />
2019 abgeschlossen werden soll, entsteht<br />
ein neuer Wareneingangsbereich<br />
mit einem Hochregallager. Die dort eingeplante<br />
Lkw-Schleuse mit einer 20-t-<br />
Krananlage wird die Warenannahme<br />
wesentlich erleichtern. Im zweiten Schritt<br />
werden ein weiteres Hochregallager<br />
und Logistikflächen zur Kommissionierung,<br />
Konsolidierung und Versandverpackung<br />
errichtet. Die Arbeitsplätze werden<br />
mit modernen technischen Systemen<br />
ausgestattet und die komplexen<br />
logistischen Anforderungen durch ein<br />
Warehouse-Management-System unterstützt.<br />
Für die tägliche Arbeit stehen<br />
den Beschäftigten moderne, mit<br />
einem Fahrassistenzsystem ausgestattete<br />
Kommissionier-Fahrzeuge zur Verfügung.<br />
Die große Herausforderung des Projektes<br />
liegt darin, dass der Abriss des<br />
bestehenden Lagergebäudes und die<br />
Baumaßnahmen bei laufendem Betrieb<br />
stattfinden.<br />
www.liebherr.com<br />
ERSTER SPATENSTICH durch die Geschäftsführer und Projektleiter der Liebherr-Hydraulikbagger GmbH gemeinsam mit Vertretern der<br />
Gemeinde Kirchdorf sowie der Baufirma. Foto: Liebherr<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AKTUELL<br />
13<br />
Patentierte Qualität<br />
Die Industrie-Marke der Masterflex Group hat ein Patent auf die einzigartige<br />
Innenauskleidung, das Herstellungsverfahren sowie das fertige Produkt<br />
seiner Master-PU-Inline- und Master-PU-Performance-Schläuche<br />
erhalten. Masterflex ist damit der einzige Hersteller in Deutschland, der<br />
innen ausgekleidete Polyurethan-Schläuche in Längen von bis zu 25 m<br />
an einem Stück herstellen kann – und darf.<br />
Bisher weisen herkömmliche Schläuche innenseitig eine leichte Profilierung<br />
auf. Das Auskleiden mit einem Gieß-Elastomer gleicht diese Profilierung<br />
aus und gibt dem Produkt eine einzigartige Innenglätte. Das<br />
speziell entwickelte Material zeigt darüber hinaus eine noch bessere Abriebbeständigkeit.<br />
Die Schläuche eignen sich aufgrund ihrer besonders<br />
glatten, absolut abriebfesten und äußerst flexiblen Eigenschaften speziell<br />
zur Förderung von extrem abrasiven Medien.<br />
Mit der Erteilung des Patents, das bis zum Jahr 2026 gilt, geht auch<br />
ein jahrelanger Rechtsstreit zu Ende, den das Unternehmen zu seinen<br />
Gunsten entscheiden konnte.<br />
www.masterflexgroup.com<br />
Börsenstart<br />
Die Aktien der Epiroc AB, einem führenden<br />
Produktivitätspartner für die mit<br />
Bergbau, Infrastruktur und Rohstoffgewinnung<br />
befassten Industrien, wird jetzt<br />
an der Nasdaq Stockholm gehandelt.<br />
Der Börsenstart markiert den Markteinstieg<br />
von Epiroc als vollkommen eigenständiges<br />
Unternehmen nach der Trennung<br />
von Atlas Copco.<br />
Die Jahreshauptversammlung der<br />
Atlas Copco AB entschied im April 20<strong>18</strong>,<br />
alle Aktien der Epiroc AB an die Anteilseigner<br />
der Atlas Copco AB zu vergeben.<br />
Atlas-Copco-Aktionäre erhalten somit<br />
jeweils eine Epiroc Aktie pro Atlas-Copco-Aktie.<br />
www.epiroc.de<br />
Leistung und Wachstum jetzt deutlicher diversifiziert<br />
Die in Anrath ansässige Moerschen<br />
GmbH wurde <strong>18</strong>42 gegründet und wird<br />
heute von Norbert Moerschen in vierter<br />
Generation als Familienunternehmen geleitet.<br />
Stets am Puls der Zeit, hat sich das<br />
Unternehmen heute zu einer leistungsstarken<br />
Gruppe entwickelt. Dabei hat die<br />
Geschäftsleitung stets im Blick behalten,<br />
eine vertikale wie horizontale Ausweitung<br />
der eigenen Aktivitäten aus einem organischen<br />
Wachstum heraus zu erreichen.<br />
Das Ziel heißt: Im nachhaltigen Erfolg mit<br />
umfassender Kompetenz immer besser<br />
werden. Dafür setzt das Unternehmen<br />
gerade zukunftsweisende Schritte um.<br />
Einer davon war, die Moerschen Mobile<br />
Aufbereitung GmbH mit dem Jahr 20<strong>18</strong><br />
zu einem selbstständigen Bestandteil der<br />
Unternehmensgruppe zu machen. Ein<br />
folgerichtiger Schritt, nachdem sich der<br />
Verkauf und die Vermietung von mobilen<br />
Siebmaschinen, Brechern und Förderbändern<br />
für die mineralische Rohstoffund<br />
Recyclingindustrie sehr positiv entwickelt<br />
haben. Neben den Marken Terex<br />
Finlay, Terex MPS und SBM Mineral Processing<br />
gehören auch eigene Produkte<br />
zum Programm der Mobilsparte.<br />
www.moerschengmbh.de<br />
DREI – ZWEI – EINS: MEINS!<br />
MIRO-Nachhaltigkeitswettbewerb<br />
der deutschen Gesteinsindustrie<br />
Die ersten Beiträge sind bei MIRO eingegangen. Das heißt, unser<br />
Wettbewerb wurde bereits erwartet und findet bei Betreibern von<br />
Steinbrüchen sowie Kies- und Sandgruben Anklang. Ein herzliches<br />
Dankeschön an die besonders flinken Kandidaten. Viele<br />
weitere haben vor, aus dem Wettbewerb ein großes Rennen um<br />
die vorderen Plätze zu machen. Unser Verbands-Team freut sich<br />
auf weitere Unterlagen, um die aktuelle Ausschreibung mit der<br />
besten Resonanz seit Wettbewerbsstart abzuschließen. Am Ende<br />
gewinnen alle, denn jedes Projekt wird in der anschließend<br />
erstellten Nachhaltigkeitsbroschüre berücksichtigt. Der Imagegewinn<br />
ist nicht zu unterschätzen. Außerdem darf jedes teilnehmende<br />
Unternehmen das Wettbewerbslogo mit entsprechendem<br />
Vermerk in seiner Kommunikationsarbeit<br />
nutzen!<br />
Also, nicht vergessen:<br />
Bis 15. Oktober 20<strong>18</strong> müssen<br />
die Wettbewerbsunterlagen<br />
bei MIRO vorliegen<br />
www.bv-miro.org<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
14<br />
AKTUELL<br />
WETTBEWERBE<br />
& AUSZEICHNUNGEN<br />
Schützende Ideen im Sinne der Vision<br />
Der „Arbeitsschutz-Oscar“ der Berufsgenossenschaft<br />
Rohstoffe und chemische<br />
Industrie (BG RCI) wurde in diesem Jahr<br />
zum 21. Mal verliehen. Am Wettbewerb<br />
20<strong>18</strong> hatten sich deutschlandweit über<br />
500 Personen mit insgesamt 225 Beiträgen<br />
beteiligt. Für die besten Ideen einer<br />
sicheren Arbeitswelt erhielten 31 Preisträger<br />
und Preisträgerinnen aus neun Unternehmen<br />
den BG-RCI-Vision-Zero-Förderpreis.<br />
Dieser wurde in acht Kategorien<br />
verliehen. Die Förderpreise sind mit jeweils<br />
10.000 Euro dotiert. Hinzu kommen 14<br />
Nominierungsprämien à 1000 Euro.<br />
Der Förderpreis der BG RCI ist der<br />
höchstdotierte Arbeitsschutzpreis in<br />
Deutschland. Er wurde diesmal am 15.<br />
Juni 20<strong>18</strong> im Kaisersaal in Erfurt verliehen.<br />
Der Preis ist personengebunden<br />
und geht direkt an die innovativen Köpfe<br />
in den Unternehmen. Seit 1997 haben<br />
sich mehr als 13.500 Menschen aus<br />
über 4000 Betrieben mit rund 6700<br />
Ideen an diesem ehemals von der Steinbruchs-BG<br />
initiierten Wettbewerb beteiligt.<br />
Im Rahmen der Preisverleihung würdigte<br />
Christian Pfaff, alternierender Vorsitzender<br />
der Vertreterversammlung der<br />
BG RCI, die Wettbewerbsteilnehmerinnen<br />
und -teilnehmer als „Bannerträger“.<br />
Sie teilten die Präventionsstrategie der<br />
BG RCI, die zum Ziel habe, dass niemand<br />
mehr durch die Arbeit getötet<br />
wird, erkrankt oder so schwer verletzt<br />
wird, dass er oder sie lebenslange<br />
Schäden davonträgt. Die Beiträge der<br />
Preisträger tragen auch langfristig dazu<br />
bei, die Arbeitswelt für alle sicherer zu<br />
machen.<br />
www.bgrci.de<br />
PREISVERLEIHUNG an die Sieger des Wettbewerbs in acht Kategorien. Ganz links: Ulrich Meesmann, Mitglied der<br />
BG-RCI-Geschäftsleitung, rechts: Helmut Ehnes, Präventionsleiter der BG RCI. Foto: BG RCI<br />
Preisgestähltes Kipper-Leichtgewicht ausgezeichnet<br />
Diesjähriger Gewinner des Swedish Steel Prize ist das italienische<br />
Unternehmen Mantella S.r.I., das mit seinem innovativen Stratosphere<br />
3.0 Hinterkipp-Sattelauflieger überzeugte. Mantella hat dazu<br />
eine einzigartige Konstruktion entwickelt, die eine völlig neue Generation<br />
bei Kipper- und Karosserielösungen darstellt. Der Stratosphere-3.0-Hinterkipp-Sattelauflieger<br />
umfasst ein Fahrgestell<br />
mit dem Gewicht eines Aluminiumrahmens, jedoch besseren mechanischen<br />
Eigenschaften, ausgezeichneter Verschleißbeständigkeit<br />
sowie Ermüdungsfestigkeit und weist eine Gewichtsreduzierung<br />
um etwa 30 % im Vergleich zu früheren Fahrwerken von<br />
Sattelaufliegern auf. Kunden profitieren von größerer Nutzlast,<br />
besserer Straßenlage bei voller Beladung und einer beträchtlichen<br />
Senkung des Kraftstoffverbrauchs und Reifenabriebs.<br />
www.steelprize.com<br />
www.ssab.com<br />
STAHLPREIS: Das Unternehmen Mantella überzeugte<br />
die Jury mit dem Stratosphere 3.0 Hinterkipp-Sattelauflieger.<br />
Foto: Mantella<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AKTUELL<br />
15<br />
Neue Ausschreibung zum<br />
Stiftungs-Förderpreis gestartet<br />
Die Stiftung Steine-Erden-Bergbau und Umwelt lobt zum nunmehr 13. Mal<br />
den Förderpreis für außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet Steineund<br />
Erden-Rohstoffe und Umweltschutz aus. Noch bis Ende Dezember<br />
können junge Wissenschaftler, Forscher und Studenten sowie Unternehmen,<br />
Institutionen, Behörden, Privatpersonen oder Vereine ihre Beiträge<br />
einreichen. Es werden bis zu drei Preise vergeben, die insgesamt mit bis<br />
zu 10.000 Euro dotiert sein können.<br />
Zweck der bundesweiten Ausschreibung ist die Förderung wissenschaftlicher<br />
Arbeiten sowie die Würdigung von Leistungen und Verdiensten auf<br />
den Gebieten der wirtschaftlichen und umweltverträglichen Versorgung mit<br />
Steine- und Erden-Rohstoffen bei Erhalt nachhaltiger Entwicklungschancen.<br />
Aber auch Fragen der Regionalplanung sowie der Gestaltung und<br />
Renaturierung stellen mögliche Themen dar. Die jeweiligen Arbeiten können<br />
dabei auch Teilfragen behandeln.<br />
In Abhängigkeit der eingereichten, auszeichnungswürdigen Arbeiten<br />
behält sich der Beirat der Stiftung die Quotierung sowie die Verleihung von<br />
Sonderpreisen vor. Einsendeschluss der Arbeiten für den Förderpreis ist<br />
der 31. Dezember 20<strong>18</strong>.<br />
www.stiftung-seb-umwelt.de<br />
IM FRÜHJAHR 2019 wird zum 13. Mal der Förderpreis der Stiftung Steine-Erden-<br />
Bergbau und Umwelt verliehen. Beiträge können noch bis Ende dieses Jahres<br />
eingereicht werden. Quelle: Stiftung SEB<br />
DAUERERFOLG: Schon zum 14. Mal wurde der Unimog<br />
zum besten Geländewagen des Jahres gewählt.<br />
Foto: Daimler<br />
Erneuter Sieg<br />
im Gelände<br />
Der Unimog kommt noch durch, wo sich sonst<br />
keiner mehr auf Rädern hintraut. Das sahen auch<br />
die Leser der Fachzeitschrift „Off Road“ so und<br />
wählten ihn zum 14. Mal in Folge zum besten<br />
Geländewagen des Jahres in der Kategorie „Sonderfahrzeuge“.<br />
www.daimler.com<br />
Ausgezeichnetes Design mit markanten Merkmalen<br />
Kurz vor seiner Weltpremiere auf der Pariser Intermat wurde<br />
der neue raupenmobile Prallbrecher Keestrack R3e mit dem<br />
internationalen Designpreis Red Dot Award 20<strong>18</strong> in der Kategorie<br />
„Industriegeräte, Maschinen und Automation“ ausgezeichnet.<br />
Neben der attraktiven Formensprache – die als<br />
neue Keestrack-Linie die kommenden Modelle des internationalen<br />
Aufbereitungsspezialisten prägen wird – setzten die<br />
Gestalter in der Entwicklung auch innovative Ideen in Bedienung<br />
und Arbeitssicherheit um und integrierten mehrstufige<br />
Produktionsschritte und einen zukunftsweisenden vollhybriden<br />
Antrieb in ein kompaktes und hochmobiles Maschinenkonzept.<br />
Zu den markanten Design-Merkmalen des Keestrack R3e<br />
zählen neben dem charakteristischen beidseitigen „Boomerang“,<br />
der sich seit zwei Jahren auch im Keestrack-Logo<br />
wiederfindet, vor allem die großflächigen Karosserie-Verkleidungen<br />
aus modernen Verbundwerkstoffen. Leicht, aber<br />
hochrobust in der Ausführung, entsprechen sie den harten<br />
Anforderungen im Baustellen-Alltag. Einfach und weit öffnende<br />
Klappen- und Türelemente machen die darunter liegenden<br />
Maschinen- und Antriebskomponenten leicht zu-<br />
gänglich und optimieren damit Bedienung und tägliche<br />
Wartung des 250-t/h-Brechers.<br />
www.keestrack.com<br />
ROTER PUNKT: Das moderne Design des Keestrack R3e<br />
verbindet attraktive Formensprache mit praxisgerechter<br />
Funktionalität und verdiente sich damit einen Red Dot Design<br />
Award 20<strong>18</strong>. Foto: Keestrack<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
16<br />
AKTUELL<br />
PERSONEN & POSTEN<br />
Eine anerkannte Wissenschaftlerin folgt ihrem Ruf<br />
Diesmal hieß es Abschied nehmen bei der Hauptversammlung des ISTE,<br />
denn für die bisherige Referentin für Sand und Kies steht eine wichtige<br />
berufliche Veränderung an: Dr. Leyla Chakar, im ISTE bisher auch zuständig<br />
für die Fachgemeinschaft Asphalt, folgt einem akademischen Ruf an<br />
die HFT, Hochschule für Technik in Stuttgart. Sie übernimmt dort die Professur<br />
für „Verkehrswesen“ an der Fakultät für Bauingenieurwesen, Bauphysik<br />
und Wirtschaft.<br />
Mit Freude über ihre neue wichtige Aufgabe und mit Wehmut über ihren<br />
Abschied aus den Reihen des ISTE verabschiedete sie Michael Peter,<br />
Vorsitzender der Fachgruppe Sand und Kies. In ihren sieben Jahren beim<br />
ISTE habe sie die Fachgruppe enorm vorangebracht. Peter lobte ihre fachliche<br />
Kompetenz, aber auch ihre Sachlichkeit und Zielorientierung. Insbesondere<br />
die von ihr initiierten Forschungsprojekte hätten positive Außenwirkungen<br />
für die gesamte Branche erzielt.<br />
Peter wünschte ihr – wie alle Unternehmerinnen und Unternehmer sowie<br />
die Führungsspitze des ISTE – alles Gute in ihrem neuen Berufsleben als<br />
Professorin an der HFT.<br />
www.iste.de<br />
DR. LEYLA CHAKAR bei ihrer Verabschiedung<br />
durch Michael Peter. Die sympathische Fachfrau<br />
arbeitet künftig als Professorin an der HFT. Foto: iste<br />
Spare Parts<br />
Managerin<br />
Hyundai CE Europe gab die Ernennung von Agnieszka<br />
Kilshaw zur neuen Spare Parts Managerin für<br />
den europäischen Markt bekannt. Sie ist für die<br />
komplette Teileorganisation in den Geschäftseinheiten<br />
Construction Equipment und Materialumschlag<br />
zuständig. Agnieszka Kilshaw bringt 13 Jahre Erfahrung<br />
im Teilevertrieb mit. Zuvor war sie in verschiedenen<br />
Unternehmen mit der Geschäftsentwicklung,<br />
dem Key-Account-Management und der Teilelogistik<br />
betraut. Kilshaw stammt ursprünglich aus Polen<br />
und spricht neben Polnisch auch fließend Englisch<br />
und Französisch.<br />
www.hyundai.eu<br />
AGNIESZKA KILSHAW<br />
ist die neue Spare Parts<br />
Managerin der bei<br />
Hyundai CE Europe für<br />
den europäischen Markt.<br />
Foto: HCEE<br />
Neuwahl und Wechsel<br />
im Promo-Präsidium<br />
Im Zug der Ordentlichen Hauptversammlung der Initiative für Verkehrsinfrastruktur<br />
Pro Mobilität wurden der Präsident und das Präsidium<br />
des Verbandes turnusgemäß neu gewählt. Dabei wurde Eduard<br />
Oswald, Bundestagsvizepräsident a. D. und Bundesminister a. D.<br />
einstimmig für weitere zwei Jahre im Amt als Präsident bestätigt.<br />
Gleichfalls wiedergewählt wurden die bisherigen Vizepräsidenten<br />
Ulrich Klaus Becker (Vizepräsident Verkehr des ADAC), Peter H. Coenen<br />
(GF Hochtief PPP Solutions),<br />
Dr. Walter Fleischer<br />
(GF Kemna), Stefan<br />
Kölbl (Vors. der Vorstände<br />
von Dekra), Peter Markus<br />
Löw (stv. Vors. der GF Autobahn<br />
Tank & Rast) und<br />
Adalbert Wandt (Präsident<br />
des BV Güterkraftverkehr,<br />
Logistik und Entsorgung).<br />
Als neues Präsidiumsmitglied<br />
rückte Bernhard<br />
Mattes (Präsident des<br />
VdA) für Matthias Wissmann<br />
nach, dessen Mandat<br />
nach seinem Ausscheiden<br />
als Präsident<br />
des VdA endete.<br />
www.promobilitaet.de<br />
EDUARD OSWALD wurde als Präsident der<br />
Infrastrukturinitiative bestätigt. Foto: ProMo<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AKTUELL<br />
17<br />
Kontinuität mit neuer Spitze sichergestellt<br />
Zum 1. Juni 20<strong>18</strong> übergab Gary Bell (65) den Vorstandsvorsitz<br />
des südafrikanischen Baumaschinenunternehmens Bell<br />
Equipment an Leon Goosen (45). Seit 2007 im Unternehmen<br />
mit Hauptsitz in Richards Bay durchlief der Finanzexperte<br />
Goosen zunächst mehrere Positionen im Bell-Management<br />
– ab 2014 zeichnete er als COO zuständig für das operative<br />
Geschäft des internationalen Muldenkipper-Spezialisten.<br />
Dabei erfuhren die weltweiten Aktivitäten mit dem Ausbau<br />
der europäischen Produktions- und Logistikstandorte in<br />
Deutschland eine nachhaltige Stärkung und werden mit dem<br />
angekündigten Aufbau eines nordamerikanischen Logistikzentrums<br />
weiter vorangetrieben.<br />
Nach über 34 Jahren als Vorstandsvorsitzender übernimmt<br />
Gary Bell den Vorsitz im Aufsichtsrat der Bell-Gruppe,<br />
in dem mit Ashley Bell bereits die nächste Generation des<br />
von Irvine Bell in den 1950er-Jahren gegründeten Familienunternehmens<br />
vertreten ist. Dies sichert die Kontinuität in<br />
der Ausrichtung des börsennotierten Unternehmens, das<br />
nach wie vor mehrheitlich im Besitz der Gründerfamilie steht.<br />
www.bellequipment.de<br />
STABWECHSEL BEI BELL EQUIPMENT: Zum Juni übernahm Leon<br />
Goosen (l.) den Vorstandsvorsitz von Gary Bell, der als Präsident in<br />
den Aufsichtsrat der Bell-Gruppe wechselt. Foto: Bell Equipment<br />
Im Dienst für Konzernkunden<br />
Einen Führungswechsel bei seinem<br />
Key-Account-Management gibt Zeppelin<br />
für sein Baumaschinengeschäft bekannt:<br />
Seit 2014 leitet Holger Schulz die<br />
Abteilung Konzernkunden, die vor<br />
knapp 25 Jahren aufgebaut wurde, um<br />
die Geschäftsbeziehungen zwischen<br />
Zeppelin und den großen deutschen<br />
Bau- und Baustoffkonzernen besser zu<br />
koordinieren. Zum 1. Juli 20<strong>18</strong> wird<br />
Schulz Geschäftsführer von Zeppelin<br />
International und zugleich Generaldirektor<br />
von Zeppelin in Russland, wo er<br />
schon zuvor viele Jahre tätig war. Seine<br />
Aufgaben im Key-Account-Bereich<br />
übernimmt Jörg Gröning, der sich<br />
schon während seines ganzen Berufslebens<br />
bis zu seinem Einstieg bei Zeppelin<br />
auf den Vertrieb von Baumaschinen<br />
konzentrierte. Unterstützt wird der<br />
Leiter Zeppelin Konzernkunden von<br />
einem Team aus Verkaufsleitern, Serviceleitern<br />
und Mitarbeitern im Innendienst.<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
HOLGER SCHULZ (r.) gratuliert<br />
seinem Nachfolger, Jörg Gröning zur<br />
neuen Aufgabe. Foto: Zeppelin<br />
innovativ.<br />
individuell.<br />
containermobil.<br />
Simatec – Ihr Partner für innovative und individuelle<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
<strong>18</strong><br />
AKTUELL<br />
JUBILÄEN & MEILENSTEINE<br />
Drei Anlässe für ein Riesenfest<br />
Unter dem Motto: „100 Jahre Wegbereiter“<br />
feierte die Eurovia Ende Mai ihr<br />
100-jähriges Bestehen – Vorgängergesellschaften<br />
eingerechnet. Dazu gab es<br />
bundesweit sechs Veranstaltungen mit<br />
Auftraggebern, Lieferanten, Partnern und<br />
Mitarbeitern. Eine davon fand mit rund<br />
250 geladenen Gästen im hauseigenen<br />
Steinbruch der Lausitzer Grauwacke<br />
GmbH in Oßling statt und damit an einem<br />
weiteren Jubiläumsort, da der Betrieb der<br />
Lausitzer Grauwacke in diesem Jahr seit<br />
50 Jahren besteht. Gleichzeitig galt es,<br />
so etwas wie eine „Geburt“ zu feiern,<br />
denn nach zwei Jahren Planungs- und<br />
Vorbereitungsarbeit inklusive optimaler<br />
Auslegung auf die Einsatzbedingungen<br />
bei Fertigung und Montage ging unter<br />
Begleitung von hammerharter Rammstein-Musik<br />
und einem Tagesfeuerwerk<br />
ein 210-t-Miningbagger R9200e von<br />
Liebherr offiziell in Betrieb.<br />
Robert Finke, Spartenleiter Eurovia<br />
Gestein GmbH, erklärte in Bezug auf<br />
seinen Verantwortungsbereich: „Wir wissen,<br />
woher wir kommen, aber die Zukunft<br />
und die damit einhergehende Digitalisierung<br />
sowie die zunehmende<br />
Bedeutung des Umweltschutzes werden<br />
uns vor noch nie dagewesene Herausforderungen<br />
stellen. Dennoch haben wir<br />
bereits heute eine klare Vorstellung<br />
davon, wie die Gewinnung natürlicher<br />
Ressourcen in Zukunft effizienter und<br />
noch umweltverträglicher aussehen<br />
wird.“ Ein Element unter vielen ist der<br />
Einsatz des frisch in die Produktion gebrachten<br />
Elektro-Großbaggers, der laut<br />
derzeitiger Planungen in drei bis vier<br />
Jahren seine schwere Gewinnungsarbeit<br />
im Steinbruch auch autonom verrichten<br />
soll. Ein ausführlicher Bericht zum Ereignis<br />
folgt in GP 6/20<strong>18</strong>.<br />
www.eurovia.de<br />
GEWALTIGER ANLASS: Beim Feiertermin gab es vor der eindrucksvollen Steinbruchkulisse neben reichlich Informationen für die Gäste<br />
auch einen Scheck von Robert Finke für die Oßlinger Kita an den zuständigen Bürgermeister Siegfried Gersdorf und ein Tagesfeuerwerk<br />
zur Begrüßung des Großbaggers. Fotos: gsz<br />
Seit drei Dekaden ganz vorne dabei<br />
Vor über 30 Jahren gründete Hermann<br />
Schoch seine eigene Firma, die HS-<br />
Schoch GmbH & Co. KG. Erklärtes Ziel<br />
war damals, durch fachkundige Regenerationen<br />
die Standzeit und Funktion<br />
von Löffeln und Schaufeln zu verbessern<br />
und deren Arbeitszyklen zu erhöhen.<br />
Heute versorgt das Unternehmen<br />
als große Gruppe zusammen mit der<br />
ZFE GmbH und der bsg GmbH die halbe<br />
Republik mit verschleißfesten Anbaugeräten.<br />
Insgesamt 14 Außendienstler sind<br />
täglich vor Ort im persönlichen Kontakt<br />
bei den Anwendern und halten die Augen<br />
und Ohren offen nach neuen innovativen<br />
praxisorientierten Lösungen. Auch der<br />
Servicebereich expandierte entsprechend.<br />
An allen Standorten garantiert<br />
ein breites und tiefes Lager an Baggerzähnen,<br />
Messern und hoch verschleißfestem<br />
Stahl kurze Reaktionszeiten.<br />
Güten von 350 bis 600 HB in Materialstärken<br />
von 1 mm bis 120 mm sind ständig<br />
vorrätig. Und wenn’s drauf ankommt,<br />
auch innerhalb weniger Stunden als Ersatzteil<br />
vor Ort beim Kunden.<br />
www.hs-schoch.de<br />
DREI DEKADEN HS-SCHOCH-GRUPPE – Bereich Baumaschinenzubehör (v.l.n.r.):<br />
Thomas Lang (GF bsg), Hermann Schoch und Marcel Schoch (GF HS-Schoch-Gruppe),<br />
Carsten-Michael Obrecht (GF ZFE). Foto: HS-Schoch<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AKTUELL<br />
19<br />
Mit noch besseren Ideen die guten toppen<br />
Nein, Spaß hat es Geschäftsführer Günter<br />
Specht nicht gemacht, seine Fachleute<br />
nach Vertragsverhandlungen vor<br />
dem Dilemma zu sehen, dass aus dem<br />
sicher geglaubten Auftrag nun doch<br />
nichts wird – nur wegen der insgesamt<br />
hohen Nachfrage und der langen Lieferzeiten<br />
angesichts limitierter Fertigungskapazitäten!<br />
Ansonsten stehen Wima-<br />
Siebmaschinen nämlich überall hoch im<br />
Kurs. Mit einer gut gesicherten Nachfragesituation<br />
im Rücken, entschloss sich<br />
die Führungsriege um Günter Specht<br />
deshalb, in eine neue Montage- und<br />
Prüfstandhalle zu investieren. Diese<br />
Großinvestition des Mittelständlers<br />
wurde am 8. Juni 20<strong>18</strong> auf dem Gelände<br />
der Wilsdruffer Maschinen- und Anlagenbau<br />
GmbH eingeweiht, gleichzeitig<br />
feierte Wima sein zehnjähriges Bestehen<br />
unter neuer Ägide – was quasi eine Rettung<br />
nach der vermeintlichen Rettung<br />
darstellte. Alles Vergangenheit: Nun darf<br />
es auch einmal etwas Großes sein. Rückenwind<br />
gibt es von Ferdinand Doppstadt,<br />
seit 2014 Wima-Mitgesellschafter,<br />
ohne bei aller fruchtbaren Kooperation<br />
je auf den Gedanken gekommen zu sein,<br />
die Wilsdruffer Einheit zur verlängerten<br />
Werkbank zu machen. Mehr dazu und<br />
zum Fest in GP 6/20<strong>18</strong>.<br />
www.wima-maschinen.de<br />
PARTNERSCHAFTLICHES MITEINANDER: Ferdinand Doppstadt (l.) gratuliert zum Jubiläum, nachdem Günter Specht bereits vorher die<br />
Entwicklung des Standortes Revue passieren ließ. Etwa 150 Gäste und alle Mitarbeiter waren auf der Veranstaltung willkommen, die am<br />
nachfolgendem Samstag mit einem Tag der offenen Tür fortgesetzt wurde. Fotos: gsz<br />
25 Jahre in Deutschland<br />
Die SMP Parts GmbH feierte mit über 170 Gästen aus ganz Deutschland bei einem<br />
Tag der offenen Tür Mitte Juni im niederrheinischen Kempen ihr 25-jähriges Bestehen.<br />
Die schwedische Gesellschaft SMP Parts AB entwickelt und produziert seit 1980<br />
Anbaugeräte für Bagger und gehört zu den größten Anbietern von Anbausystemen<br />
für Baumaschinen in Europa. Die deutsche Tochtergesellschaft SMP Parts GmbH<br />
wurde am 1. Juni 1993 gegründet, um die ausgereiften und soliden schwedischen<br />
Produkte auch in Deutschland und Mitteleuropa zu vermarkten. Vom niederrheinischen<br />
Kempen aus betreut SMP Parts Kunden in Deutschland, Österreich, der<br />
Schweiz und den Benelux-Ländern.<br />
Das Unternehmen unterhält in Kempen ein 400 m² großes Lager, aus dem Anwender<br />
über Nacht mit SMP-Produkten versorgt werden können. Außerdem lagern<br />
hier Schnellwechsler für die gängigsten Maschinen verschiedener Fabrikate. Weiterhin<br />
befindet sich am Standort ein Reparaturbetrieb für Servicearbeiten und<br />
Umbauten von Arbeitswerkzeugen.<br />
www.smpparts.de<br />
JUBILÄUM: Neben vielen Gästen beglückwünschten<br />
Hans Hanses (l., GF SMP Parts<br />
AB) sowie Daniel Nielson, Miteigentümer<br />
SMP Parts AB, Franz-Josef Bellinghausen,<br />
GF SMP Parts GmbH (M.), zum 25-jährigen<br />
Bestehen. Foto: SMP/Manfred Klein<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
20<br />
MACH MAL WAS<br />
Engpassbeseitigung<br />
durch Kooperation<br />
HILFESTELLUNG: MIRO hat kürzlich eine Rahmenvereinbarung mit der AMD TÜV<br />
Arbeitsmedizinische Dienste GmbH der TÜV Rheinland Group unterzeichnet, um die<br />
verpflichtende arbeitsmedizinische Grundbetreuung zu vereinfachen. Fotos: MIRO<br />
Demografische Veränderungen in<br />
der Betriebsärzteschaft führen<br />
in letzter Zeit dazu, dass MIRO-<br />
Mitgliedsunternehmen Schwierigkeiten<br />
bei der Realisierung der<br />
arbeitsmedizinischen Vorsorge für<br />
ihre Mitarbeiter haben. Dank einer<br />
kürzlich durch MIRO geschlossenen<br />
Kooperation mit einem Partner<br />
wurde dieser Engpass jetzt spür bar<br />
entschärft.<br />
Bisher gewohnte betriebsärztliche Abläufe<br />
sind nicht mehr verfügbar, weil einerseits<br />
langjährige Betriebsärzte in den<br />
Ruhestand wechseln und andererseits<br />
berufsgenossenschaftliche Dienstleistungen<br />
nicht mehr im bekannten Umfang<br />
zur Verfügung stehen. Zwar ist die Gesamtzahl<br />
der bei der Bundesärztekammer<br />
gemeldeten Ärzte mit arbeitsmedizinischer<br />
Fachkunde weitestgehend<br />
konstant, jedoch lokalisieren sich die<br />
verfügbaren Ärzte anders und nicht alle<br />
sind tatsächlich betriebsärztlich aktiv.<br />
Dies kann dazu führen, dass Mitgliedsunternehmen<br />
gerade im ländlichen<br />
Raum vermehrt Probleme haben, Anbieter<br />
zu finden, die den Unternehmen alle<br />
geforderten Leistungen bieten.<br />
Da die Organisation der arbeitsmedizinischen<br />
Grundbetreuung jedem einzelnen<br />
Unternehmen selbst obliegt, hat sich<br />
der MIRO-Arbeitsausschuss „Arbeitssicherheit“<br />
dafür ausgesprochen, im Interesse<br />
der Mitgliedsunternehmen einen<br />
geeigneten Kooperationspartner zur<br />
Durchführung der arbeitsmedizinischen<br />
Vorsorge (Untersuchungen im Rahmen<br />
der Pflicht- und Angebotsvorsorge) zu<br />
finden. Vorteil: Für die Dauer der Vereinbarung<br />
werden faire Preiskonditionen<br />
abgestimmt; die Inanspruchnahme der<br />
Dienstleistung bleibt aber jedem Unternehmen<br />
freigestellt.<br />
Als neuer MIRO-Kooperationspartner<br />
führt die Arbeitsmedizinische Dienste<br />
GmbH der TÜV Rheinland Group (AMD<br />
TÜV) nach individueller Einzelberatung<br />
von MIRO-Mitgliedsunternehmen die<br />
beauftragte arbeitsmedizinische Vorsorge<br />
gemäß der gültigen ArbMedVV in<br />
einem AMD-TÜV-Zentrum durch. Zwar<br />
muss der Unternehmer die jeweilige Anfahrtszeit<br />
seiner Beschäftigten einrechnen,<br />
jedoch können im Wesentlichen alle<br />
Untersuchungen an einem Ort ausgeführt<br />
werden. Ausnahmen bilden lediglich<br />
Röntgenuntersuchungen.<br />
Die vereinbarten Leistungen werden<br />
durch Betriebsärzte und weiteres<br />
Fachpersonal nach den allgemein anerkannten<br />
Regeln der Technik und unter<br />
Beachtung der zum Zeitpunkt der Einzelbeauftragung<br />
geltenden Vorschriften<br />
durchgeführt. Die Abrechnung der TÜV-<br />
Rheinland-Leistungen erfolgt gemäß der<br />
MIRO-Vereinbarung in Anlehnung an<br />
die Gebührenordnung für Ärzte mit<br />
einem sehr moderaten Steigerungssatz,<br />
während vielerorts deutlich höhere Sätze<br />
angewandt werden. Alle Mitglieder der<br />
MIRO-Landes verbände können ihren<br />
Bedarf an arbeitsmedizinischer Vorsorge<br />
unter Benennung des Vorsorgeanlasses<br />
(insbesondere bei Gefahrstoff-Exposition)<br />
unter der Mail-Hotline<br />
Arbeitsschutzmail@de.tuv.com schriftlich<br />
anmelden und beauftragen.<br />
Darüber hinaus können MIRO-Mitglieder<br />
über die TÜV Rheinland Group<br />
bei Bedarf auch weitere Dienste in Anspruch<br />
nehmen, wie etwa die Beurteilung<br />
der psychischen Belastungen<br />
(Gefährdungsbeurteilung). Je nach Beschäftigtenzahl<br />
und Wunsch des Unternehmers<br />
erfolgen die Analysen entweder<br />
per Fragebogen, Checkliste oder<br />
über persönlich geführte Interviews. Bei<br />
Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten<br />
liegt ein Vorteil des vom TÜV Rheinland<br />
genutzten Fragebogens im zusätzlichen<br />
Branchenvergleich. Das heißt, anonymisiert<br />
ist ersichtlich, wo sich der eigene<br />
Betrieb im Branchenvergleich einordnet.<br />
Die MIRO-Geschäftsstelle hat alle<br />
Informationen hierzu im Sonderrundschreiben<br />
MIRO-info Nr. 44 zusammenstellt.<br />
Es steht auf der MIRO-Homepage<br />
zur Verfügung und kann bei Bedarf auch<br />
in der Geschäftsstelle angefordert werden.<br />
www.bv-miro.org<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
MACH MAL WAS<br />
21<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
22<br />
MACH MAL WAS<br />
Gemeinsamer Einsatz<br />
für Kröte & Co.<br />
LEBENSRAUM: Auf den ersten Blick wirken sie unspektakulär, aber<br />
solche Schlammpfützen sind Überlebensbasis vieler Amphibienarten.<br />
Das Projekt „Amphibienschutz in der Rohstoffgewinnung“<br />
nimmt weiter Fahrt auf. Vor wenigen Wochen unterzeichneten<br />
Vertreter des Tagebaus Fischer Vernich, der örtlichen<br />
Biostationen und des Verbandes der Bau- und Rohstoffindustrie<br />
(vero) in Weilerswist eine Erklärung zum Schutz gefährdeter<br />
Amphibienarten.<br />
Rohstoffgewinnungsflächen sind aufgrund<br />
ihrer räumlichen Abgeschiedenheit<br />
und Geländebeschaffenheit oft<br />
Rückzugsorte für Amphibien und andere<br />
Tiere, die woanders keinen passenden<br />
Lebensraum mehr finden. Daher hat vero<br />
im Mai 2017 eine gemeinsame Initiative<br />
mit dem Nabu NRW, den Biologischen<br />
BUNTBRACHE: Mit der Blühfläche ist ein<br />
Refugium für Vögel der Feldflur entstanden.<br />
Fotos: vero<br />
Stationen und den Unternehmen der<br />
Bau- und Rohstoffindustrie ins Leben<br />
gerufen. Unter dem Titel „Amphibienschutz<br />
in der Rohstoffgewinnung“ verpflichten<br />
sich die Unterzeichner einer<br />
solchen gemeinsamen Erklärung, den<br />
Lebensraum der bedrohten Arten zu<br />
schützen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit<br />
mit den örtlichen biologischen<br />
Stationen und dem Nabu. Als<br />
weitere Partner wollen nun der Tagebau<br />
Fischer Vernich und die Biologischen<br />
Stationen im Rheinland intensiv zusammenarbeiten,<br />
um gemeinsam spezielle<br />
Lebensräume für vom Aussterben bedrohte<br />
Amphibienarten zu schaffen und<br />
zu erhalten.<br />
Tagebau als Refugium<br />
Beate Böckels ist Expertin für Rekultivierung<br />
in der Holemans-Firmengruppe,<br />
zu der auch der Tagebau Fischer Vernich<br />
gehört. Sie erklärt: „Wegen der besonderen<br />
Bedingungen im Tagebau haben<br />
gerade wir als Unternehmen viele Möglichkeiten,<br />
Natur zu gestalten und seltene<br />
Arten zu unterstützen.“ So entpuppen<br />
sich Schlammpfützen bei näherem Hinsehen<br />
als Kinderstube für Amphibien.<br />
„Mit geringem Aufwand kann jeder Unternehmer<br />
Fortpflanzungsstätten, aber<br />
auch Überwinterungsmöglichkeiten und<br />
Verstecke für Kröten schaffen“, betont<br />
Markus Oberholz, Betriebsleiter im Tagebau.<br />
Um während der Gewinnungstätigkeit<br />
den Artenschutz ausreichend zu<br />
berücksichtigen, übernimmt die Biologische<br />
Station Bonn/Rhein-Erft die ökologische<br />
Betriebsbegleitung. „Ohne die<br />
aktive Mitarbeit der Unternehmen der<br />
Rohstoffgewinnung wären wir nicht in<br />
der Lage, die Flächen optimal für die<br />
Kröten zu gestalten“, so Julia Zehlius,<br />
Biologische Station im Kreis Euskirchen.<br />
Weiterhin führt sie aus: „Im Kreis Euskir-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
MACH MAL WAS<br />
23<br />
GEMEINSAM FÜR AMPHIBIENSCHUTZ: Die Wechselkröte gehört zu den stark gefährdeten Arten und auch die Kreuzkröte ist vom<br />
Aussterben bedroht.<br />
chen ist dies das erste Amphibienschutzprojekt<br />
seiner Art. Wir freuen uns<br />
darüber und hoffen auf viele Nachahmer.“<br />
Brache wird zum Vogelparadies<br />
Dass der Tagebau Fischer Vernich insgesamt<br />
sehr aktiv in Sachen Renaturierung<br />
ist, zeigt eine Buntbrache nur wenige<br />
Hundert Meter neben dem Betrieb.<br />
Auf einer insgesamt 4 ha großen Fläche<br />
wurde eine bunte Blühfläche mit<br />
Klatschmohn, Kornblume, Ackerwildkräutern<br />
und Getreide geschaffen, die<br />
einen idealen Lebensraum für Feldlerche,<br />
Rebhuhn und Grauammer bietet.<br />
„Im Rahmen des Vertragsnaturschutzes<br />
haben wir mit solchen Buntbrachen für<br />
die Vögel der Feldflur ganz hervorragende<br />
Ergebnisse erzielen können“,<br />
so Christian Chmela, Geschäftsführer<br />
der Biologischen Station Bonn/Rhein-<br />
Eft. Das Bewirtschaftungskonzept der<br />
Buntbrache erstreckt sich zunächst<br />
über sieben Jahre.<br />
Verantwortung als Botschaft<br />
Auch vero-Hauptgeschäftsführer Raimo<br />
Benger begrüßt den Erfolg der Initiative:<br />
„Bedarfsgerechte Rohstoffgewinnung<br />
ist heute längst nicht mehr das, was die<br />
Öffentlichkeit nach alten Mustern damit<br />
verbindet. Unsere Mitgliedsunternehmen<br />
sind sich ihrer Verantwortung bewusst.<br />
Im Ergebnis liefern sie nicht nur<br />
Gesteinsprodukte für den Straßen- und<br />
Wohnungsbau, sondern schaffen parallel<br />
dazu naturnahe Landschaften aus<br />
zweiter Hand, die seltenen Arten Schutz<br />
bieten. Unser Verband wird sich auch in<br />
Zukunft gemeinsam mit dem Nabu und<br />
weiteren Kooperationspartnern dafür<br />
einsetzen, dass diese Botschaft als Ganzes<br />
in der Gesellschaft ankommt.“<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
24<br />
MACH MAL WAS<br />
Ein Herz für Wildbienen<br />
ZUM BUDDELN FREIGEGEBEN! Nach der<br />
Einweihung des Bienenhäuschens hatten die<br />
Kinder viel Spaß im Sand.<br />
HINTERGRUNDINFO<br />
Gewohnheiten<br />
der Wildbienen<br />
Im Sand- und Kieswerk Teunesen<br />
wurde am 17. Mai 20<strong>18</strong> das Wildbienen-Haus<br />
eingeweiht. Kinder der<br />
umliegenden Grundschulen und<br />
Kindergärten hatten die Nisthäuschen<br />
zuvor selbst gebastelt.<br />
GRUNDSCHULKINDER AUS WEEZE mit ihren selbst<br />
gebauten Nisthilfen. Fotos: Teunesen/vero<br />
In Deutschland gibt es rund 560<br />
Wildbienenarten, jede zehnte soll<br />
vom Aussterben bedroht sein. Die<br />
meisten Wildbienen nisten in der<br />
Erde und graben dort Gänge für<br />
ihre Brutzellen. Gerade in einem<br />
Kieswerk finden sie viele Möglichkeiten<br />
zum Buddeln und Bauen.<br />
Wildbienen haben keinen weiten<br />
Flug radius, daher muss ein Nahrungsangebot<br />
in Form von Wildblumen<br />
und anderen Nährgehölzen<br />
in der Nähe vorhanden sein.<br />
Das neue Umweltprojekt der Teunesen<br />
Sand und Kies GmbH widmet sich den<br />
Wildbienen. Gemeinsam mit 260 Weezer<br />
Kindern hat das Unternehmen daher artgerechte<br />
Nisthilfen gebaut. Wildbienen<br />
haben keinen großen Flugradius, daher<br />
sorgt Teunesen zusätzlich für ein unmittelbares<br />
Nahrungsangebot durch die<br />
Aussaat einer Bienenweide und die<br />
Pflanzung von Bienennährgehölzen an<br />
den Standorten Knappheide und Hüdderath.<br />
Daniela Franken leitet das Wildbienen-Projekt<br />
beim Unternehmen als<br />
Herzenssache. „Es macht großen Spaß,<br />
die Kinder mit einzubeziehen und zu<br />
sehen, mit welchem Eifer sie bei der<br />
Sache sind“, so Franken. In Zusammenarbeit<br />
mit der Landschaftsentwicklerin<br />
Melanie van de Flierdt hat sie die Maßnahme<br />
geplant und konnte in der näheren<br />
Umgebung vier Kindergärten und<br />
eine Grundschule für das Projekt begeistern.<br />
In Kurzvorträgen wurde den Kindern<br />
alles rund um das Thema Bienen<br />
erklärt und mit Eifer haben insgesamt<br />
260 Kinder tatkräftig die kleinen Behausungen<br />
für die Bienen gebastelt. Auch<br />
Robèrt van de Laar, Geschäftsführer<br />
Business Development, freut sich über<br />
das Projekt: „Uns war es wichtig, dass<br />
das Projekt lebt, und wir sind froh, dass<br />
wir die Kindergärten und Grundschulen<br />
für das Projekt begeistern konnten.“<br />
Eleonore Leuchtgens, Leiterin der<br />
Petrus-Canisius-Grundschule, bedankte<br />
sich mit einem Bienenfingerabdruckbild<br />
bei Daniela Franken. Die<br />
Grundschulkinder hatten dieses als Dan-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
MACH MAL WAS<br />
25<br />
keschön für die Projektwoche selbst<br />
angefertigt. „Ich würde mich freuen,<br />
wenn wir das Wildbienenprojekt auch in<br />
den Folgejahren weiterführen könnten“,<br />
so Leuchtgens. Bereits 2014 hatte der<br />
Projektmanager der Teunesen Group,<br />
Jürgen Tarter, mit dem Projekt „Kies-<br />
Honig“ den Aufschlag für ein langfristig<br />
angelegtes Honigbienenprojekt gemacht.<br />
So hat Teunesen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Kreisimkerverband Kleve<br />
die Pflanzung von Winterlinden im<br />
Tausch gegen Rotbuchen realisiert. Aufgrund<br />
des reichhaltigen Nektars werden<br />
Winterlinden bevorzugt von Bienen aufgesucht.<br />
„Unser Wildbienenprojekt 20<strong>18</strong><br />
ist nun der Startschuss für weitere naturschutzfachlich<br />
ausgelegte Projekte“,<br />
so Tarter. Hierzu plant Teunesen bereits<br />
für 2019 die Ausschreibung eines Umweltprojektes<br />
an weiterführenden Schulen<br />
im Kreis Kleve.<br />
www.teunesen.de<br />
VERTRETER DES STADTRATS WEEZE informierten sich über das Wildbienen-Projekt ebenso wie Eleonore Leuchtgens.<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
26<br />
MACH MAL WAS<br />
Unternehmen gründen<br />
Verständigungs-Initiative<br />
<br />
„Kieswirtschaft im Dialog“<br />
„KIWI- Kieswirtschaft im Dialog“ heißt die neue Initiative, zu der sich<br />
20 Kies- und Sandunternehmen am Oberrhein zusammengeschlossen<br />
haben. Sie suchen aktiv das Gespräch mit Bürgern, Behörden und<br />
Politik. Ihr Anliegen ist es, Informationen zu vermitteln und Verständnis<br />
zu wecken für ihre Sparte der Rohstoffindustrie – in der breiten<br />
Öffentlichkeit, aber auch bei Verwaltung und Politik.<br />
KIWI ist ein Arbeitskreis im Ausschuss<br />
„Öffentlichkeitsarbeit“ des Industrieverbandes<br />
Steine und Erden (ISTE). Mit Öffentlichkeitsarbeit<br />
vor Ort – auf lokaler<br />
und auf regionaler Ebene – schließt der<br />
Verbund eine Lücke zwischen der landesweiten<br />
ISTE-Öffentlichkeitsarbeit<br />
und den diskutierten Problemen in Regionen<br />
mit individuellen Problemen und<br />
Fragestellungen.<br />
Bei der Gründungs- und Auftaktveranstaltung<br />
in Sasbachwalden am<br />
4. Juni 20<strong>18</strong> wählten die Mitgliedsfirmen<br />
Thomas Peter (Hermann Peter KG)<br />
zum Vorsitzenden. Zu seinen Stellvertretern<br />
und Regionalvorsitzenden bestimmten<br />
sie Michael Knobel (Knobel<br />
Asphalt-Kies-Beton) für die Region<br />
Südlicher Oberrhein sowie Landkreis<br />
Lörrach und Michael Krieger (Heinrich<br />
Krieger KG) für die Region Mittlerer<br />
Oberrhein sowie die Landkreise Heidelberg,<br />
Rhein-Neckar und den Stadtkreis<br />
Mannheim.<br />
Jeweils drei Beiräte für die Regionen<br />
„KIWI-Nord“ (Daniel Schulz, Thorsten<br />
Volkmer, Jochen Sämann); „KIWI-Süd“<br />
(Armin Ossola, Andreas Ruf, Ludger<br />
Strohmaier) unterstützen und beraten<br />
die KIWI-Führung. Christian Pöppel<br />
wurde zudem als Gast-Beirat zugelassen.<br />
Thomas Peter umreißt die Idee der<br />
Initiative: „Wir, die Unternehmen der<br />
Kies-, Beton-, Recycling- und Asphaltwirtschaft,<br />
benötigen ein Instrument für<br />
eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Wir<br />
wollen und müssen ‚vor Ort‘ wahrge-<br />
nommen werden und der Öffentlichkeit,<br />
den Medien, aber auch der Politik und<br />
den Behörden Gesprächspartner bieten.“<br />
Dazu strebe man einen offenen<br />
Dialog mit Bürgern an, wolle Informationen<br />
bereitstellen und Wissenstransfer<br />
leisten sowie Veranstaltungen sowohl für<br />
die breite Öffentlichkeit als auch für Vertreter<br />
von Behörden und Politik organisieren.<br />
Peter: „Wir müssen gemeinsam<br />
Probleme anpacken, die uns in Zukunft<br />
enorme Schwierigkeiten bereiten werden,<br />
die Frage nach Ausgleichsflächen<br />
und Aufforstung.“ Das sei Basisarbeit<br />
und gehe auch nicht von heute auf morgen,<br />
aber es lohne sich. „Den bewussten,<br />
respektvollen und nachhaltigen Umgang<br />
mit unseren Bodenschätzen – den<br />
müssen wir schon unseren Kindern vermitteln!“<br />
Die Themengebiete, welche KIWI vermitteln<br />
soll, sind genauso umfang- wie<br />
facettenreich. Die Bedeutung heimischer<br />
Rohstoffe gehört dazu mit Informationen<br />
zu den geologischen Hintergründen<br />
des Oberrheingebiets, zum<br />
GESAMT-TEAM VOM OBERRHEIN: Jochen Sämann, Ludger Stroh maier, Christian Pöppel, Michael Knobel, Armin Ossola, Michael Krieger,<br />
Daniel Schulz, Thomas Peter, Thorsten Volkmer, Andreas Ruf. Fotos: iste<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
MACH MAL WAS<br />
27<br />
Rohstoffbedarf, den Einsatzbe reichen<br />
und Produkten, ebenso die wirtschaftliche<br />
Bedeutung der Rohstoffbranche,<br />
etwa als Arbeitgeber. Besonders wichtig<br />
sei es, die Notwendigkeit einer langfristigen<br />
Rohstoffsicherung zu vermitteln<br />
und über Folgenutzungen wie Rekultivierungen<br />
und Renaturierungen zu informieren,<br />
sagt Peter.<br />
Was will die Initiative erreichen?<br />
KIWI will durch konstruktive und positive<br />
Presseberichte informieren und<br />
auch online Präsenz zeigen auf einer<br />
eigenen Website sowie in sozialen<br />
Netzwerken wie Facebook. Darüber<br />
hinaus soll es spezielle Informationsveranstaltungen<br />
wie etwa einen KIWI-<br />
Wirtschaftstag geben. Der erste ist für<br />
den 12. Oktober 20<strong>18</strong> im Europapark<br />
in Rust geplant.<br />
Mitgliedsunternehmen stehen KIWI-<br />
Printmedien wie Flyer, Rollups und<br />
Beach flags für ihre Veranstaltungen zur<br />
Verfügung. KIWI, so Peter, wolle den<br />
Firmen auch Hilfestellung leisten, etwa<br />
bei Problemen mit Bürgerinitiativen. Es<br />
sei eine Kommunikationsplattform nach<br />
außen wie nach innen.<br />
„Wir wollen und müssen ‚vor Ort‘<br />
wahrgenommen werden und der<br />
Öffentlichkeit, den Medien, aber<br />
auch der Politik und den Behörden<br />
Gesprächspartner bieten.“<br />
STEUERMÄNNER: Michael Knobel, Thomas Peter und Michael Krieger (v.l.) leiten KIWI sowie<br />
drei von insgesamt 20 Unternehmen vom Oberrhein, die sich zu dieser neuen Initiative<br />
zusammengefunden haben.<br />
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Durch die Ansiedlung der Initiative als<br />
Arbeitskreis im ISTE will man die langjährige<br />
Erfahrung des Verbandes bei der<br />
Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Dabei wolle<br />
man durchaus „Blaupause“ sein für andere<br />
Regionen und Fachgruppen. Begonnen<br />
habe man am Oberrhein, aber<br />
KIWI solle ausgeweitet werden auf alle<br />
Gebiete mit Kiesgewinnungsstätten in<br />
Baden-Württemberg, so Peter. Langfristig<br />
können sich die Initiatoren sogar eine<br />
über das Land hinaus reichende Initiative<br />
vorstellen. Dem ISTE entstünden<br />
durch KIWI keinerlei Kosten – man finanziere<br />
sich aus den Beiträgen der einzelnen<br />
Mitgliedsunternehmen, betont der<br />
KIWI-Chef.<br />
Nächste öffentliche Veranstaltung<br />
von KIWI wird eine Ü-30-Party sowie ein<br />
Tag der offenen Tür bei der Hermann<br />
Peter KG in Niederrimsingen am 4. und<br />
5. August 20<strong>18</strong> sein.<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
28<br />
MACH MAL WAS<br />
INFOBESUCH<br />
Wissen schöpfen vor Ort<br />
BESUCH IM WERK ROBERT BOPP: Baptist Schneider, Heinz Sprenger, Rainer Hinderer,<br />
Rainer Gräßle, bmk-Technik-Leiter Dr. Peter Antweiler, Eckhard Häberle, Leiter der Natursteinabteilung<br />
(v.r.n.l.).<br />
Zu einem Informationsbesuch ohne politischen<br />
Anlass kam Rainer Hinderer,<br />
Sprecher der SPD-Fraktion für Gesundheit,<br />
Sucht und Arbeitsmarktintegration<br />
im baden-württembergischen Landtag,<br />
in den Steinbruch Talheim der bmk<br />
Steinbruchbetriebe, denn Talheim zählt<br />
zum Wahlkreises <strong>18</strong> Heilbronn, den er<br />
als Abgeordneter vertritt. „Solche Besuche<br />
freuen uns ganz besonders – davon<br />
gibt es viel zu wenige“, betont Baptist<br />
Schneider, Geschäftsführer des Unternehmens.<br />
Zusammen mit dem technischen<br />
Leiter, Dr. Peter Antweiler, führte<br />
er den Politiker durch das Werk und den<br />
Steinbruch, wo pro Jahr etwa 600.000 t<br />
Muschelkalk gewonnen werden.<br />
Hinderer zeigte sich beeindruckt von<br />
der Größe des Werkes, besonders angesichts<br />
der Tatsache, dass es keine<br />
öffentlichen Diskussionen um Emissionen<br />
oder Erweiterungen gebe. Das sei<br />
keineswegs die Regel. Baptist Schneider<br />
stimmte dem zu. Die Muschelkalk-Gewinnung<br />
am Standort ist für die kommenden<br />
20 bis 25 Jahre genehmigt und<br />
gesichert. Das ist außerordentlich erfreulich<br />
– und ebenfalls nicht (mehr) die<br />
Regel für viele Betriebe der Branche.<br />
Auch Talheims Bürgermeister Rainer<br />
Gräßle nahm am Besuch des Landespolitikers<br />
teil und würdigte die wirtschaftliche<br />
Bedeutung des Werkes für die<br />
Gemeinde. Er freue sich über die Entscheidung<br />
der Genehmigungsbehörden,<br />
ein weiteres Werk in Talheim zu ermöglichen.<br />
Schneider nannte die Pläne eine<br />
nicht unerhebliche Investition in die Zukunft,<br />
die auch zum Vorteil der Kommune<br />
sei.<br />
Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer<br />
des ISTE, Heinz Sprenger, erläuterte<br />
dem Sozialpolitiker Hinderer die<br />
Bedeutung der Steine- und Erden-<br />
Industrie für die Versorgung des Landes<br />
mit Rohstoffen. Statistisch gesehen<br />
nutze jeder Baden-Württemberger ein<br />
Kilogramm Naturstein, Sand oder Kies –<br />
pro Stunde (!) und er nannte gleichfalls<br />
die zahlreichen Einsatzgebiete, die jenseits<br />
des Wirtschaftsbereichs Bau auf<br />
mineralische Rohstoffe angewiesen<br />
sind.<br />
Baptist Schneider ging ergänzend<br />
dazu auf die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft<br />
für die Branche und speziell<br />
für sein Unternehmen ein. Mit der<br />
Retrolith GmbH sei als Teil der Unternehmensgruppe<br />
in Talheim ein Entsorgungsfachbetrieb<br />
ansässig, der<br />
mineralische Abfälle wie Bauschutt<br />
oder Altasphalt für die Wiederverwendung<br />
aufbereitet, denn beides – die<br />
Nutzung natürlicher und die sekundärer<br />
Rohstoffe – gehört zusammen und wird<br />
durch das Know-how der Branche vielfach<br />
verknüpft.<br />
www.iste.de<br />
www.bmk-steinbruchbetriebe.com<br />
STATT BÖLLER wurde der Besuch von der Sprengung einer Muschelkalkwand flankiert. Fotos: iste<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
MACH MAL WAS<br />
29<br />
REFUGIEN IM SAND<br />
Engagement für Wiedehopf und Wendehals<br />
Der Landesbund für Vogelschutz<br />
(LBV), die Bayerischen Staatsforsten<br />
und das Kalksandstein-Unternehmen<br />
Zapfwerke GmbH & Co. KG, arbeiten<br />
seit Jahren intensiv zusammen. Gemeinsam<br />
riefen die Partner kürzlich ein<br />
Brutprogramm für den Wiedehopf und<br />
den Wendehals ins Leben.<br />
Dass Sandgruben grundsätzlich<br />
ein schädlicher Eingriff in „wilde“ Natur<br />
seien und das Landschaftsbild beeinträchtigen,<br />
wollen weder Zapf-<br />
Geschäftsführer Wolfgang Zapf noch<br />
Bernd Michl, LBV-Regionalgruppe<br />
Feucht, so stehen lassen. Im Gegenteil:<br />
Der 1. Vorsitzende der LBV-Regionalgruppe<br />
Feucht schätzt besonders<br />
die Sandgruben in ihrer<br />
ökologischen Wertigkeit hoch ein:<br />
Während die Waldvogelarten gut zurechtkommen,<br />
also genug Gehölze für<br />
sie vorhanden sind, gibt es viel zu<br />
wenig geeignete Lebensräume für die<br />
stark bedrohten Vogelarten der Agrarund<br />
Kulturlandschaft.<br />
LBV und Zapf arbeiten bereits seit<br />
2011 zusammen, in der Grube Feucht<br />
speziell zum Schutz der Uferschwalben.<br />
Derzeit unterstützt Zapf ebenso<br />
beim sogenannten Wiedehopf-Projekt.<br />
Hintergrund ist, dass beide Vogelarten<br />
nahezu identische und offene Flächen<br />
der Agrarkulturlandschaft benötigen –<br />
der Wiedehopf nistet in Kästen nahe<br />
des sandigen Erdbodens und der Wendehals<br />
eher in Kästen etwas anderer<br />
Bauart ab 2 m über dem Boden. Die<br />
weiten Sandgruben als insektenvielfältiges<br />
Biotop seien für beide Vogelarten<br />
besonders gut geeignet. Nisthöhlen<br />
etwa in abgestorbenen oder alten Bäumen,<br />
in denen die Wendehälse – eine<br />
heimische Spechtart, die keine Höhlen<br />
zimmern kann – auch brüten würden,<br />
gibt es aufgrund der regen Forstbewirtschaftung<br />
immer seltener. Das<br />
Hilfs angebot des Menschen nehmen<br />
beide Tierarten entsprechend gerne an.<br />
Für Wolfgang Zapf ist die Ansiedelung<br />
gefährdeter Arten seit jeher<br />
eine Herzensangelegenheit. Auch die<br />
Bayerischen Staatsforsten waren sofort<br />
mit Begeisterung dabei und stimmten<br />
dem Projekt zu. Ende April 20<strong>18</strong><br />
legte daher Dr. Ruth Dirsch, Mitarbeiterin<br />
im Leitungsdienst des Forstbetriebs<br />
Nürnberg, zusammen mit Wolfgang<br />
Zapf, Wolfgang Chunsek und<br />
Bernd Michl (beide LBV) den Grundstein<br />
für das gemeinsame Projekt. Die<br />
seltenen Vögel sollen zum Brüten in<br />
den trockenen, vegetationsarmen<br />
Sandgruben heimisch werden.<br />
www.lbv.de<br />
www.zapf-daigfuss.de<br />
VOGELFREUNDE: Dr. Ruth Dirsch, Mitarbeiterin im Leitungsdienst des Forstbetriebs Nürnberg, zusammen mit Wolfgang Zapf,<br />
Wolfgang Chunsek und Bernd Michl (beide LBV) beim Startschuss für das gemeinsame Brutprogramm gefährdeter Vogelarten.<br />
Deutschland – ROHR-IDRECO Bagger<br />
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Niederlande – ROHR-IDRECO Dredgers<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
30<br />
MACH MAL WAS<br />
ERKLÄRVIDEO ZUR HINTERLANDENTWÄSSERUNG<br />
Schutz und Sicherheit für die Menschen am Fluss<br />
In Kooperation haben der Deichverband<br />
Bislich-Landesgrenze und die<br />
Holemans Niederrhein GmbH ein<br />
Erklärvideo mit dem Titel: „Schutz und<br />
Sicherheit für die Menschen am Fluss“<br />
entwickelt, um Bürger der Region<br />
zwischen Bislich und Rees mit Informationen<br />
zur Hinterlandentwässerung<br />
zu versorgen. Denn bei Hochwasser<br />
am Niederrhein sind nicht nur der<br />
Rhein selbst und die Deiche be troffen,<br />
sondern immer auch das Land dahinter.<br />
Darauf, wie überschüssiges Wasser<br />
im Hinterland entsteht und wie es<br />
wieder in den Rhein geleitet wird, gibt<br />
das neue animierte Erklärvideo Antworten.<br />
In etwa sieben Minuten wird<br />
das System der Hinterlandentwässerung<br />
im Wassereinzugsgebiet Wesel-Bislich/Rees-Haffen<br />
anschaulich<br />
gemacht. Damit liefern die Partner<br />
eine wichtige Informationsquelle.<br />
Denn wie dieses System funktioniert<br />
und wie die Kiesseen überhaupt mit<br />
den Entwässerungsgräben zusammenhängen,<br />
wurde schon vielfach in<br />
der Öffentlichkeit diskutiert.<br />
Im ersten Teil des Films werden die<br />
Einrichtungen des Entwässerungssystems<br />
– Gräben, Wehre, Durchlässe<br />
und Schleusen – in animierter Form<br />
abgebildet, im zweiten Teil drei verschiedene<br />
Szenarien und die entsprechenden<br />
Folgen „durchgespielt“ und<br />
erläutert.<br />
Unterstützt durch Medienprofis,<br />
haben der Deichverband Bislich-Landesgrenze<br />
und die Holemans Niederrhein<br />
GmbH mehrere Monate an dem<br />
Erklärfilm gearbeitet. „Das Erklärvideo<br />
liefert zahlreiche Informationen, die<br />
bestimmt für viele Menschen in der<br />
Region neu sind. Wir sind dankbar,<br />
dass uns der Deichverband Bislich-<br />
Landesgrenze mit seinem Know-how<br />
unterstützt hat“, so Holemans-Geschäftsführer<br />
Michael Hüging-Holemans.<br />
Deichgraf Herbert Scheers freut<br />
sich ebenfalls über die gelungene Zusammenarbeit:<br />
„Der Erklärfilm wird<br />
hoffentlich einen Beitrag zum Verständnis<br />
der komplexen Zusammenhänge<br />
im Bereich der Entwässerung<br />
leisten und unsere Arbeit transparenter<br />
machen.“<br />
Das Video liefert zu allen wichtigen<br />
Fragen entsprechende Aha-Effekte. Es<br />
steht auf den angegebenen Internetseiten<br />
zum Abruf zur Verfügung.<br />
www.dv-bl.de > Aktuelles<br />
www.holemans.de ><br />
Fotogalerien & Videos<br />
EINRICHTUNGEN DER ENTWÄSSERUNGSSYSTEME in verschiedenen Bereichen werden ebenso gezeigt wie die entsprechenden<br />
Maßnahmen zur Gefahrenabwehr erklärt. Quelle: Video-Standbilder<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
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MACH MAL WAS<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
32<br />
PRAXIS<br />
Bewährte Qualität<br />
unter neuem Namen<br />
Zunächst übernahm der Pumpenhersteller Düchting<br />
die Saugbaggerpumpen von Habermann in sein<br />
Programm, drei Jahre später auch die Habermann<br />
Mineral Systems. Inzwischen befindet sich der erste<br />
„Habermann Saugbagger by Düchting“ im Einsatz<br />
in einem süddeutschen Kieswerk.<br />
VERTRAUTES BILD SEIT JAHRZEHNTEN: ein Habermann-Saugbagger im Einsatz. Fotos: Düchting<br />
Seit 61 Jahren werden in Witten Habermann-Saugbagger<br />
gefertigt, und es ist<br />
kein Geheimnis in der Sand- und Kiesbranche,<br />
dass die vergangenen drei<br />
Jahre wohl die unruhigsten in der Geschichte<br />
der bekannten Herstellermarke<br />
waren.<br />
Ursprünglich fertigte Habermann<br />
sowohl Saugbagger als auch deren<br />
Kernkomponente, die Pumpe, die in<br />
dieser Anwendung extreme Anforderungen<br />
an die Verschleißfestigkeit erfüllen<br />
muss. 2015 nahm Düchting die<br />
weltweit bewährten einstufigen KBPL-<br />
Saugbaggerpumpen von Habermann<br />
in das eigene Portfolio auf und entwickelte<br />
sie unter der Bezeichnung<br />
WRX HD weiter. Damit ergänzte das<br />
ebenfalls in Witten ansässige Unternehmen<br />
das eigene Produktspektrum<br />
an Kreiselpumpen für anspruchsvolle<br />
KERNKOMPONENTE: WRX-Pumpen<br />
sind extrem verschleißfest sowohl<br />
gegenüber Gleitverschleiß bei der<br />
Sandförderung als auch gegenüber<br />
Schlagbeanspruchung bei der<br />
Kiesgewinnung.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
PRAXIS<br />
33<br />
Anwendungen z. B. in der Chemieindustrie und der Meerwasserentsalzung<br />
um eine Heavy-Duty-Pumpenserie für<br />
abrasive Feststoffe.<br />
Saugbagger und Pumpen wieder aus einer Hand<br />
Die Saugbagger-Aktivitäten wurden zunächst noch in der<br />
Habermann Mineral Systems GmbH weitergeführt. Drei<br />
Jahre später, zum 1. Januar 20<strong>18</strong>, übernahm Düchting<br />
auch dieses Unternehmen. Somit sind Entwicklung und<br />
Produktion der Saugbagger und der Saugbaggerpumpen<br />
wieder unter einem Dach vereint. Die etablierte Marke<br />
bleibt jedoch bestehen, ebenso die Grundkonstruktionen<br />
der Bagger, die jetzt als „Habermann Saugbagger by<br />
Düchting“ über das weltweite Vertriebsnetz von Düchting<br />
angeboten werden.<br />
Der erste Saugbagger mit dem neuen Markennamen<br />
wurde bereits an den Betreiber eines süddeutschen Kiesgewinnungsbetriebs<br />
ausgeliefert, und das von Habermann<br />
übernommene Projektmanagement arbeitet gemeinsam<br />
mit Kunden aus der Gewinnungsindustrie an<br />
weiteren Projekten. Dabei stehen zwei Themen im Vordergrund:<br />
Energieeffizienz und datentechnische Vernetzung.<br />
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Die Stellschrauben der Energieeffizienz<br />
Die Energiekosten eines Saugbaggers gehen direkt in die<br />
Produktkosten pro Tonne Rohstoff ein. Die Saugbagger der<br />
Linie werden daher von Grund auf für höchste Energieeffizienz<br />
entwickelt. Projektmanager Jan Ruckes: „Unsere Pumpen<br />
sind prinzipiell frequenzgeregelt und arbeiten bedarfsgerecht.<br />
Bei größeren Kabellängen empfehlen wir eine<br />
Stromversorgung mit Mittelspannung und Trafo an Bord.<br />
Auch eine frequenzgeregelte Jet-Einrichtung zur Auflockerung<br />
und Vergleichmäßigung des Rohstoffs und unsere optimierte<br />
Saugrohrautomatik tragen zum geringen Energieverbrauch<br />
bei.“<br />
Immer häufiger – vor allem bei größeren Gewinnungsbetrieben<br />
– wird der Saugbagger in die IT-Infrastruktur des<br />
Unternehmens integriert. Jan Ruckes: „Das kürzlich ausgelieferte<br />
Gerät ist zum Beispiel mit einem On-board-Datenlogger<br />
ausgestattet, der alle relevanten Betriebsdaten aufzeichnet.<br />
Dazu gehören die Energieaufnahme und die<br />
Vakuumwerte der Pumpe, aber auch die GPS-Werte und die<br />
Daten der Saugrohrsteuerung. So wird eine wichtige Voraussetzung<br />
für eine systematische und nachhaltige Gewinnung<br />
der Ressourcen geschaffen.“<br />
Solche Funktionen können, ebenso wie energiesparende<br />
Steuerungstechnik, auch in vorhandenen Saugbaggern<br />
nachgerüstet werden – zumal sämtliche Konstruktionsdaten<br />
und Schaltpläne der Habermann-Geräte im Bestand vorhanden<br />
sind. Angesichts der äußerst soliden Konstruktion der<br />
Nassgewinnungsgeräte macht die Modernisierung einen<br />
beachtlichen Anteil des Geschäftes aus. Darüber hinaus aber<br />
rechnet Düchting mit einem deutlich steigenden Absatz auch<br />
an Neugeräten. Schließlich ist der Pumpenhersteller in über<br />
50 Nationen vertreten, und Saugbagger werden nicht nur in<br />
Deutschland benötigt.<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
34<br />
PRAXIS<br />
Direktgewinnung am Stiel<br />
VIBRIERENDE GEWINNUNG:<br />
Der XR60 arbeitet schonend<br />
und kraftstoffsparend am Stiel<br />
der Trägermaschine ZX690.<br />
Mittlerweile Allgemeinwissen ist, dass ein Bagger erst mit Hilfe von Anbaugeräten<br />
zum effizienten und multifunktionalen Geräteträger wird. Der<br />
Familienbetrieb Eckl ist hierfür mit seinem Kalksteinbruch in Hemau<br />
ein Paradebeispiel. Seit einem reichlichen Jahr hat sich die Produktivität<br />
im Steinbruch deutlich verbessert, weil seitdem der Hitachi-Bagger<br />
ZX670-5 mit Hilfe eines Xcentric Rippers XR60 das Gestein löst – und<br />
dabei ein Mehrfaches schneller arbeitet, als dies bisher möglich war.<br />
ger löst das Gestein, das direkt an der<br />
Wand gebrochen wird. Radlader transportieren<br />
das in unterschiedliche Körnungen<br />
klassierte Material auf Halde und<br />
verladen es schließlich für den Verkauf.<br />
Kiesel-Vertriebsrepräsentant Albert<br />
Sachsenhauser brachte daher bei Unternehmenschef<br />
Günter Eckl und dessen<br />
Enkel Benjamin den Ripper ins Gespräch<br />
und bot eine Vorführung an, die durch<br />
den Kiesel-Anbaugerätespezialisten<br />
Eberhard Bierer an zwei Tagen im Herbst<br />
2016 zunächst mit dem XR50 durchgeführt<br />
wurde. Bereits bei dieser Vorführung<br />
überzeugte das Anbaugerät Inhaber<br />
und Maschinenführer mit seiner<br />
Leistung. Durch das Schnellwechselsystem<br />
OilQuick OQ90 waren auch die idealen<br />
Voraussetzungen für den schnellen<br />
Gerätewechsel vorhanden.<br />
Drei- bis viermal mehr<br />
Gestein als bisher<br />
Seit der steinexpo 2014 setzt die Eckl<br />
GmbH auf den Hitachi ZX670-5 in ihrem<br />
Steinbruch, nachdem die Inhaber dort<br />
direkt den vor Ort ausgestellten Bagger<br />
kauften. Das Kalkgestein, das in ihrem<br />
Steinbruch in unterschiedlich harten<br />
Schichten vorkommt, wurde bis zum vergangenen<br />
Frühjahr im Zuge der Direktgewinnung<br />
mit Hilfe eines Hydraulikhammers<br />
gelöst. Da Sprengungen von jeher<br />
am Standort verboten sind, war der Hydraulikhammer<br />
die einzige Alternative, die<br />
Produktion aufrechtzuerhalten. Weitere<br />
Möglichkeiten der Optimierung gibt es bei<br />
den Produktionsabläufen kaum: Der Bag-<br />
Nach einigen Monaten im Einsatz steht<br />
fest: Das Gestein im Kalksteinbruch ist<br />
ideal für den Ripper-Einsatz: Es ist<br />
schichtig und von mittlerer Härte. Die<br />
beiden Maschinenführer, die das Gerät<br />
im Wechsel bedienen, sind sich einig,<br />
dass sie in der gleichen Zeit drei- bis<br />
viermal so viel Gestein lösen können als<br />
vormals mit dem Hammer. Heute wird<br />
nur noch bei ganz harten Partien oder<br />
am Anfang einer Wand auf den Hammer<br />
gewechselt, um für den Ripper einen<br />
idealen Ansatzpunkt zu schaffen. Durch<br />
die OQ90 kann dies mehrfach am Tag<br />
problemlos in weniger als einer Minute<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
PRAXIS<br />
35<br />
passieren. Benjamin Eckl zieht ein positives<br />
Resümee: „Seit wir den Ripper<br />
haben, sind wir in der Gewinnung deutlich<br />
wirtschaftlicher geworden.“<br />
Wenig Wartung,<br />
einfache Handhabung<br />
Der Ripper benötigt sehr wenig Wartung,<br />
ist er doch ein in sich geschlossenes<br />
System, welches Verunreinigungen im<br />
Geräteinnern vorbeugt. Dadurch kann er<br />
sogar unter Wasser eingesetzt werden.<br />
Das Gerät ist weitgehend selbst schmierend,<br />
die Schmierstellen benötigen nur<br />
alle paar Hundert Stunden eine Kontrolle<br />
ebenso wie der Luftdruck. Dazu<br />
kommt etwa jährlich ein Ölwechsel sowie<br />
je nach Gestein der Zahnwechsel.<br />
In der Handhabung muss laut Maschinenführer<br />
darauf geachtet werden,<br />
dass der Ripper gerade angesetzt und<br />
immer zu sich hergezogen wird, um<br />
schnell viel Material lösen zu können.<br />
Wichtig ist auch, dass er am Anfang<br />
einer neuen Wand einen guten Ansatzpunkt<br />
hat, um Leerschläge zu vermeiden<br />
und das Trägergerät zu schonen. Im beschriebenen<br />
Einsatz spart der Ripper<br />
auch Sprit beim Bagger, da er wie der<br />
Hammer über einen einfach wirkenden<br />
Hydraulikkreis betrieben wird. Gleichzeitig<br />
verschleißt sich der Ripper ungleich<br />
langsamer als andere Anbaugeräte, lediglich<br />
der Zahn muss gelegentlich gewechselt<br />
werden. Dieser kann jedoch,<br />
wenn er verschlissen ist, durch Aufschweißen<br />
ein zweites Mal verwendet<br />
GUTER ANSATZ ist ein Muss:<br />
Richtig angesetzt, löst der<br />
Ripper innerhalb kurzer Zeit<br />
das Gestein der ganzen Wand.<br />
Fotos: Kiesel<br />
werden. Alles in allem ist die Bilanz mehr<br />
als positiv: Die Inhaber des Unternehmens<br />
sind mit der Leistung und der<br />
damit verbundenen Produktivitätssteigerung<br />
zufrieden und die Maschinenführer<br />
arbeiten aufgrund seiner einfachen<br />
Handhabung, seiner Robustheit und der<br />
Leistungsstärke gerne mit dem Ripper.<br />
www.kiesel.net<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
36<br />
PRAXIS<br />
Prophylaxe ist auch<br />
bei Baumaschinen wichtig<br />
ERSTE ANALYSE: Von der Maschine gespeicherte Fehlercodes liest Edgar Boden vor Ort mit dem Laptop aus.<br />
Die erste Maschine verkauft der Vertrieb, die zweite der Service.<br />
So betrachtet gehören Edgar Boden und seine Technikkollegen zu den<br />
besten „Verkäufern“ der Eberle-Hald-Gruppe. Der 35-Jährige zählt<br />
zum 60-köpfigen Service-Team des Metzinger Baumaschinenspezia listen<br />
und wird von Kunden als professioneller Ansprechpartner geschätzt.<br />
„Wenn ich helfen kann, macht mich das glücklich und zufrieden“,<br />
kann er sich keine schönere Aufgabe vorstellen.<br />
Jede Stunde, die eine Maschine steht,<br />
kostet viel Geld. Die Eberle-Hald-Monteure<br />
sind deshalb ständig im Einsatz.<br />
Wie seine Kollegen nimmt Edgar Boden<br />
sein Servicefahrzeug abends mit nach<br />
Hause. So ist er schon frühmorgens vor<br />
Ort, um eine Maschine zu warten oder<br />
zu reparieren, etwa weil ihr Transport in<br />
die Service-Werkstatt zu aufwendig<br />
wäre oder zu viel Zeit erfordern würde.<br />
Ganze Maschine im Blick<br />
MANGELS SICHT gilt es manchmal, sich ganz auf sein Gefühl, den Tastsinn und seine<br />
Erfahrung zu verlassen.<br />
Alle wichtigen Dinge wie Filter, Schläuche,<br />
Steckerkabel, Magnetventile und<br />
Öle hat Edgar Boden an Bord. Doch direkt<br />
an den Einsatzorten ist nur das<br />
Nachfüllen erlaubt. Für einen kompletten<br />
Ölwechsel muss die Maschine immer in<br />
die entsprechend ausgerüstete Werkstatt.<br />
Zu groß ist das Risiko, dass etwas<br />
danebengeht. Große Maschinen fassen<br />
immerhin bis zu 300 l Öl. Edgar Boden<br />
nimmt immer die ganze Maschine in den<br />
Blick. „Die Philosophie von Eberle-Hald<br />
ist, Probleme frühzeitig zu erkennen, um<br />
Stillstandzeiten zu vermeiden oder zumindest<br />
zu minimieren“, erklärt der Ser-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
PRAXIS<br />
37<br />
vicetechniker. „Diese Prophylaxe kommt bei unseren Kunden hervorragend<br />
an.“ Der Zahnriemen gehört dabei zu den Klassikern.<br />
Wenn er reißt, drohen massive Motorschäden. Deshalb muss er<br />
strikt nach Herstellervorgabe aus getauscht werden. Auch fällige<br />
UVV- Sicherheitsprüfungen zählen zu den umfassenden Serviceleistungen.<br />
Fehlersuche mit dem Laptop<br />
Einen ersten Eindruck vom Zustand einer Baumaschine verschafft<br />
sich der Servicetechniker, indem er die im Can-Bus-System gespeicherten<br />
Fehlercodes mit einem Laptop ausliest. Die Analyse<br />
und fachmännische Bewertung dieser Informationen ist eine wichtige<br />
Grundlage für die weitere Vorgehensweise. In aller Regel aber<br />
hat es Edgar Boden mit geplatzten Schläuchen zu tun. Häufig<br />
müssen auch Steckverbindungen oder Magnetspulen ausgetauscht<br />
werden, weil sie durch Salzeinwirkung korrodiert sind.<br />
Einen entsprechenden Kostenvoranschlag erhält der Kunde auf<br />
Wunsch sofort per E-Mail oder Telefon direkt aus der Service-<br />
Werkstatt. „Wir sagen aber auch, wann sich eine Reparatur nicht<br />
mehr lohnt, und auch das wird von unseren Kunden sehr geschätzt“,<br />
betont der Techniker.<br />
Neben all diesen Leistungen bietet der Baumaschinenspezialist<br />
auch rein mechanische Arbeiten an, zum Beispiel die Regenerierung<br />
von Anbaugeräten, die Erneuerung von Ketten, Differen zialen<br />
und Lenkzylindern sowie Achsreparaturen. „Diese Dinge erledigen<br />
wir normalerweise in unserer Service-Werkstatt“, sagt Edgar<br />
GRÖSSERE SACHE: Für bestimmte Arbeiten muss schon mal die<br />
ganze Kabine angehoben werden. Fotos: eberle-hald<br />
Boden. „Grundsätzlich aber geht das auch bei Kunden vor<br />
Ort. Wir machen möglich, was möglich ist.“<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />
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38<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
BEISPIELHAFT: Das Schotterwerk<br />
Rossetto in Saint-Jeoire-en-Faucigny.<br />
Fotos: Thyssenkrupp<br />
Rohstoffaufbereitung<br />
im Einklang mit<br />
Natur und Umwelt<br />
Beim Bau neuer Aufbereitungsanlagen<br />
nimmt der Schutz von Natur<br />
und Anwohnern einen immer wichtigeren<br />
Stellenwert ein. Dabei steht<br />
speziell auch die Reduzierung<br />
von Schall- und Staub-Emissionen<br />
im Fokus, um Belastungen auf<br />
ein Minimum zu beschränken.<br />
STEINBRUCH QUEVETS-NORD. Hier wird<br />
Kalkstein für das Werk gewonnen.<br />
Thyssenkrupp hat in Saint-Jeoire-en-<br />
Faucigny (Frankreich) für die Firma<br />
Rossetto ein komplettes, schlüsselfertiges<br />
Schotterwerk von der Primärzerkleinerung<br />
bis zur Produktverladung<br />
geplant, gebaut und in Betrieb genommen.<br />
Mit Brechern und Sieben aus den<br />
Standard-Baureihen von Thyssenkrupp<br />
Industrial Solutions konnte der<br />
gesamte Aufbereitungsprozess optimal<br />
abgedeckt werden. Neben der Maschinentechnik<br />
– vom Brechprozess<br />
bis zur automatischen Verladung –<br />
wurde auch die komplette Elektrik und<br />
Automatisierung der Anlage geliefert.<br />
Dabei wurden sowohl komplexe Anforderungen<br />
bezüglich der Produktqualität<br />
als auch anspruchsvollste Umweltauflagen<br />
erfüllt. Der Prozess erlaubt<br />
die Herstellung verschiedenster Endprodukte,<br />
die sowohl den französischen<br />
als auch den Schweizer Normen<br />
gerecht werden. Der Standort der Anlage<br />
unmittelbar oberhalb des Ortes<br />
erforderte zudem die Einhaltung besonders<br />
strenger Emissionsgrenzwerte,<br />
um Akzeptanz im Umfeld zu erreichen.<br />
All das wurde berücksichtigt und<br />
so ist es gemeinsam mit dem Auftraggeber<br />
gelungen, ein nachhaltiges und<br />
höchst effizientes Schotterwerk zu<br />
errichten – mit minimalen Auswirkungen<br />
auf Natur und Umwelt.<br />
Beispiel für nachhaltige<br />
Projektentwicklung<br />
Im Rahmen des Auftrags errichtete<br />
Thyssenkrupp für Rossetto ein besonders<br />
immissionsgeschütztes, neues<br />
Kalkstein-Schotterwerk für eine Jahresproduktion<br />
von 400.000 t. Bis in die<br />
1970er-Jahre hinein hatte der Familienbetrieb<br />
Rossetto auf dem hierfür vorgesehenen<br />
Gelände Flusskies gewonnen.<br />
Für den Bau der neuen Anlage waren<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
39<br />
deshalb zunächst umfangreiche Aufschüttungen<br />
notwendig, um ein Plateau<br />
mit rund 30.000 m² Fläche zu schaffen,<br />
auf dem die insgesamt sechs Gebäude<br />
des Schotterwerks Platz finden konnten.<br />
Die neue Anlage oberhalb des Ortes<br />
Les-Fauges-La-Chounaz wurde an der<br />
Bergflanke des Mont du Don errichtet.<br />
Diese exponierte Lage verlangte nach<br />
einer Begrenzung der Schallemissionen<br />
auf maximal 70 dB. Darüber hinaus stellten<br />
die extremen Wetterbedingungen<br />
der Alpen eine weitere Herausforderung<br />
dar. Ziel war es, den Betrieb auch bei<br />
Temperaturen bis minus 10 ˚C sicherzustellen.<br />
So kann das Werk in mindestens<br />
zehn von zwölf Jahresmonaten betrieben<br />
werden.<br />
Um die Emissionen auf ein Minimum<br />
zu beschränken und den Wetterbedingungen<br />
standzuhalten, wurde die insgesamt<br />
aus drei Brechstufen bestehende<br />
Anlage komplett eingehaust.<br />
Sogar der Bereich um den Bunker der<br />
Primärbrechanlage wurde so gestaltet,<br />
dass dank einer doppelwandigen,<br />
schallschluckenden Gebäudekonstruktion<br />
kaum Geräusche vom Abladeprozess<br />
der Muldenkipper sowie von<br />
der anschließenden primären Brechstufe<br />
nach außen dringen. Eine installierte<br />
Absaug- und Filteranlage stellt<br />
sicher, dass weder von der Beschickung<br />
noch von den folgenden Brechstufen<br />
Staubemissionen nach außen<br />
austreten. An kritischen Stellen wird<br />
zusätzlich Wasser vernebelt, um den<br />
entstehenden Staub niederzuschlagen.<br />
Präzision bei Gewinnung<br />
und Aufbereitung<br />
Neben den umwelttechnischen Aspekten<br />
galt es weitere komplexe Anforderungen<br />
hinsichtlich des Brechprozesses<br />
und der zu erreichenden Kornqualität zu<br />
erfüllen. Aufgrund der Nähe des Werks<br />
zur Schweizer Grenze sollten neben den<br />
französischen Normen auch die in der<br />
Schweiz geforderten Qualitäten abgedeckt<br />
werden.<br />
Gewonnen wird der Kalkstein in zwei<br />
Steinbrüchen mit ähnlichen Eigenschaften.<br />
Beide Lagerstätten liegen direkt<br />
an der Südflanke des Mont du Don.<br />
Im Steinbruch Quevets-Nord wird<br />
heute durch Sprengung ein Haufwerk<br />
0/700 mm gewonnen. Der Steinbruch ist<br />
über eine 600 m lange Fahrstrecke direkt<br />
mit der Aufbereitungsanlage verbunden.<br />
Hier wurden besondere Maßnahmen<br />
zum Schutz der Anwohner, zum Beispiel<br />
vor Steinschlag, getroffen. Mit Hilfe eines<br />
Baggers werden drei Muldenkipper beladen,<br />
die das Material zur Vorbrechanlage<br />
transportieren. Der zweite Steinbruch<br />
La Tour liegt etwa 10 km entfernt.<br />
Das Rohmaterial von dort wird auf<br />
44-t-Lkw zur Aufbereitungsanlage transportiert.<br />
Sobald ein Fahrzeug zum Entladen<br />
in das Gebäude der Vorbrechanlage<br />
fährt, startet die Staubabsaugung automatisch.<br />
Das Haufwerk wird in den<br />
Bunker mit einem Volumen von 60 m³<br />
abgekippt und von dort mit Hilfe eines<br />
hydraulischen Schubwagens über ein<br />
Grizzly-Sieb SKA 123/1 zur ersten<br />
Brechstufe gefördert. Auf diesem Weg<br />
wird die Fraktion < 120 mm weitgehend<br />
durch das Sieb abgeschieden. Der<br />
Thyssenkrupp-Backenbrecher EB<br />
VORZERKLEINERUNG:<br />
Backenbrecher EB 12-10 für<br />
die primäre Brechstufe.<br />
VORRATSHALTUNG: Der<br />
Zwischenbunker mit einem<br />
Volumen von 15.000 m³.<br />
12-10 ist als Vorbrecher für die erste<br />
Brechstufe auf einen Durchsatz von<br />
450 t/h bei einer Produktgröße von<br />
0/250 mm ausgelegt. Nachdem ein anschließendes<br />
Kreisschwingsieb CK<br />
603 die Feinfraktion 0/15 mm als unerwünschten<br />
Anteil aus dem Materialstrom<br />
ausschleust, wird der Siebüberlauf<br />
in einem Zwischenbunker mit<br />
einem Volumen von über 15.000 m³<br />
gepuffert, von wo aus er die vorgesehenen<br />
weiteren Prozessschritte absolviert:<br />
Über zwei Schwingförderrinnen<br />
wird ein konstanter Materialstrom von<br />
250 t/h abgezogen und zur Sekundär-<br />
Brechstufe geleitet. Dieses wird durch<br />
einen Kegelbrecher Kubria G 110 repräsentiert,<br />
der das Material zu 95 %<br />
auf eine Größe von < 80 mm zerkleinert.<br />
Das nachfolgende Sieb CK 803<br />
klassiert in die Korngrößen 0/6, 6/20,<br />
20/40 und > 40 mm. Je nach gewünschtem<br />
Endprodukt können die Fraktionen<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
40<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
KÖNNER IN DER MITTE: Ein Kubria G110<br />
deckt die sekundäre Brechstufe ab.<br />
KLASSIERUNG: Siebe wie das CK 1203<br />
trennen in verschiedene Fraktionen.<br />
www.thyssenkrupp-industrialsolutions.com<br />
www.thyssenkrupp-brecher.de<br />
WÜRFEL ALS KORN-VORBILD: Der Multirok MR 9 veredelt in der tertiären Brechstufe.<br />
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Befeuchtung/Verkrustung<br />
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Kühlung/Luftreinigung<br />
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Förderbandabstreifer<br />
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über verstellbare Klappen gemischt<br />
oder auch zusammen mit dem Überkorn<br />
zu einer tertiären Brechstufe geleitet<br />
werden.<br />
Ein weiterer Kegelbrecher des Typs<br />
F/M sorgt für ein kubisches Korn und<br />
garantiert somit die hohen Anforderungen<br />
an das Endprodukt. Zwei nachgeschaltete<br />
Siebe CK 1203 und CK 1202<br />
trennen den Materialstrom weiter in<br />
sechs verschiedene Fraktionen (0/4, 4/6,<br />
6/10, 10/14 und 14/20 mm) auf.<br />
Das Überkorn 20/40 mm sowie die<br />
Fraktionen 14/20 mm und 10/14 mm können<br />
bei Bedarf mit einem Vertikalprallbrecher<br />
Multirok MR 9 (siehe Artikel<br />
Seite 41) weiter zerkleinert, kubiziert und<br />
erneut abgesiebt werden. Die erzeugten<br />
Zielkörnungen werden in Silos und auf<br />
Halden gelagert. Aus den Silos können<br />
je nach Nachfrage verschiedene Produktklassen<br />
automatisch gemischt, abgezogen<br />
und der Lkw-Verladung zugeführt<br />
werden.<br />
Alles in allem ist die beschriebene<br />
nachhaltige Lösung für die Schotterindustrie<br />
beispielgebend dafür, wie sich<br />
scheinbar widersprüchliche Interessen<br />
am Ende doch zusammenführen lassen.<br />
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GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
41<br />
EIN WORT ZUM MULTIROK<br />
Mit Flexibilität und Bedienkomfort zu<br />
hochwertigem Splitt und Sand<br />
Vertreter der Vertikalprallbrecher-Linie<br />
Multirok von Thyssenkrupp kommen in der<br />
dritten und vierten Brechstufe zur Splittund<br />
Sandproduktion zum Einsatz und eignen<br />
sich dabei optimal für mittelhartes und<br />
hartes Gestein. Darüber hinaus sind sie<br />
flexibel in stationären, semimobilen sowie<br />
mobilen Anlagen einsetzbar. Brecher der<br />
Multirok-Serie werden in jeweils zwei Ausstattungsvarianten<br />
für die Seitenwände<br />
und die Rotoren angeboten. So lassen sich<br />
an den Seitenwänden entweder Ambosse<br />
oder ein Materialbett installieren. Beim<br />
Rotor kann zwischen einer geschlossenen<br />
und einer offenen Ausführung gewählt<br />
werden. Die optimale Auslegung orientiert<br />
sich am Brechgut und an den spezifischen<br />
Erfordernissen des Betreibers. Sollten sich<br />
die Einsatzbedingungen ändern, besteht<br />
die attraktive Möglichkeit, nachträglich<br />
den Amboss-Ring und das Materialbett<br />
oder den offenen und den geschlossenen<br />
Rotor gegeneinander auszutauschen. Drei<br />
Baugrößen adressieren zudem unterschiedliche<br />
Kapazitätswünsche. So ist der<br />
Multirok 7 für Durchsätze bis zu 200 t/h,<br />
der Multirok 9 für bis zu 300 t/h (siehe auch<br />
vorherigen Bericht) und der Multirok 9 Duo<br />
mit zwei Antriebsmotoren für bis zu 400 t/h<br />
ausgelegt.<br />
Die Produktkorngröße ist vor allem<br />
von der Geschwindigkeit des Rotors abhängig.<br />
Prinzipiell gilt: Je höher die Rotorgeschwindigkeit,<br />
desto feiner das<br />
Produkt. So ergibt sich für Kalkstein bei<br />
einer Aufgabegröße von 8 bis 25 mm bei<br />
einer Rotorgeschwindigkeit von 55 m/s<br />
ein Produkt p80 ≤ ca. 9,5 mm. Wird beim<br />
gleichen Aufgabematerial die Rotorgeschwindigkeit<br />
auf 66 m/s erhöht, so<br />
reduziert sich das Produkt auf p80 ≤ ca.<br />
6 mm. Um die Drehzahl des Rotors<br />
stufenlos zu regeln und einen Flexibilitätsgewinn<br />
zu erreichen, lässt sich der<br />
Antrieb optional mit einem Frequenzumrichter<br />
ausstatten.<br />
Für die optimale Wartung wurden die für<br />
ihre Robustheit und lange Standzeiten bekannten<br />
Vertikalprallbrecher Multirok so<br />
konzipiert, dass wichtige Komponenten<br />
leicht zugänglich sind. Prallelemente und<br />
Bodenplatten am Rotor sowie die Ambosse<br />
am Amboss-Ring können über einen hydraulisch<br />
zu öffnenden Gehäusedeckel jederzeit<br />
einfach erreicht und ausgetauscht<br />
werden. Alle Verschleißteile werden darüber<br />
hinaus aus hochverschleißfesten Werkstoffen<br />
gefertigt. Dem Verschleiß entgegen<br />
wirkt an anderer Stelle außerdem eine automatische<br />
Schmiereinheit für die Rollenlager<br />
der Antriebswelle.<br />
www.thyssenkrupp-brecher.de<br />
SEHR VARIABEL: Die vier Ausstattungsmöglichkeiten des speziellen Vertikalprallbrechers<br />
können mit wechselnden Betriebsbedingungen immer wieder angepasst werden.<br />
GARANT FÜR KUBIZITÄT: Multirok-Vertikalprallbrecher<br />
bieten eine hohe Flexibilität durch unterschiedliche<br />
Konfigurationen: Austauschbares<br />
Prallelement (1) und austauschbare Bodenplatte<br />
(2) im offenen Rotor (oben) und austauschbare<br />
Ambosse am Amboss-Ring (unten).<br />
PRODUKTKORNKURVEN FÜR KALKSTEINKÖRNUNG in Abhängigkeit von der Rotorgeschwindigkeit.<br />
Fotos und Grafiken: Thyssenkrupp<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
42<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
ERFOLGSBILANZ<br />
Störungsfreier Betrieb über<br />
<strong>18</strong> Jahre hinweg<br />
Rotorbrecher der Marke Vortex sind<br />
für ihre Dauerhaftigkeit, Zuverlässigkeit<br />
und die hohe Qualität der<br />
erzeugten Produkte bekannt. All<br />
diese Qualitäten halten auch im weiter<br />
gefassten Rückblick einer Bewertung<br />
stand. Festgestellt wurde<br />
das kürzlich erst wieder am Beispiel<br />
eines Vortex-Rotorbrechers der<br />
Serie 11. Dieser Brecher ist seit <strong>18</strong><br />
Jahren in der Kalksteinaufbereitung<br />
im Einsatz, um Aufgabegut von 400<br />
bis 500 mm Diagonalmaß auf eine<br />
Körnung 0/32 zu zerkleinern. Der<br />
lang gediente Brecher hatte zum<br />
Zeitpunkt der Besichtigung bereits<br />
75.600 Bh absolviert, was etwa<br />
4200 Bh pro Jahr entspricht, und in<br />
dieser Zeit sage und schreibe über<br />
8,5 Mio. t Material zerkleinert. Da<br />
jeder gewonnene Stein zuerst durch<br />
den Vortex-Rotorbrecher vorzerkleinert<br />
werden muss, bevor er dem<br />
nachfolgenden Verarbeitungsprozess<br />
zugeführt werden kann, ist<br />
dessen Zuverlässigkeit unerlässlich.<br />
Ein Ausfall der Zerkleinerung würde<br />
einen kompletten Produktionsstillstand<br />
nach sich ziehen. Der robuste<br />
Vortex-Rotorbrecher hat in diesem<br />
Fall wie auch in vielen weiteren umfänglich<br />
bewiesen, dass er die richtige<br />
Wahl für entscheidende Schlüsselpositionen<br />
ist.<br />
Während seiner gesamten <strong>18</strong>-jährigen<br />
Einsatzzeit wurden lediglich einige<br />
Verschleißteile routinemäßig getauscht,<br />
während Rotor, Lagerung,<br />
Wellen und Gehäuse noch immer in<br />
der Originalausführung im Einsatz<br />
sind.<br />
Die Marke verdankt ihren Erfolg<br />
der außerordentlichen Effizienz und<br />
der enormen Flexibilität gegenüber<br />
Aufgabematerial und Endgut. So eignen<br />
sich Vortex-Rotorbrecher für<br />
sämtliche mineralischen Rohstoffe<br />
unterschiedlichster Härtegrade. Auf<br />
der Internetseite des Herstellers werden<br />
verschiedenste Einsatzfälle exemplarisch<br />
vorgestellt. Sie lassen<br />
Rückschlüsse darüber zu, wie breit<br />
das Anwendungsspektrum der speziellen<br />
Brecher reicht.<br />
www.vortex.at<br />
EFFIZIENZWUNDER: Ein Vortex-Rotorbrecher der Serie 11, seit <strong>18</strong> Jahren in der<br />
Kalksteinaufbereitung im Einsatz, steht exemplarisch für die besondere Technologie,<br />
die sich bei allen Gesteinsrohstoffen bewährt. Foto: Vortex<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
43<br />
Industrial Solutions für die Schotter- und Bergbauindustrie<br />
Backenbrecher:<br />
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Er bewährt sich in der Schotterindustrie bei der Primärzerkleinerung von Granit, Basalt und anderen<br />
Hartgesteinen; darüber hinaus wird er erfolgreich in der Erz- und Zementindustrie eingesetzt.<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
44<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
Schweizer Präzisionsarbeit:<br />
Feinbrechen im Steinbruch<br />
IDYLLISCHE LAGE: Steinbruch Zingel am Lauerzersee.<br />
Der Steinbruch Zingel am Lauerzersee bei Schwyz wird seit 40 Jahren von<br />
der Kibag Kies Seewen AG betrieben. Insgesamt hat die Gesteinsgewinnung<br />
am Standort eine noch längere Tradition von über einem Jahrhundert.<br />
Der Steinbruch Zingel deckt mit einem<br />
jährlichen Gewinnungsvolumen von<br />
knapp 300.000 t ein Zehntel des nationalen<br />
Bedarfs an hochwertigen Gesteinskörnungen.<br />
Damit übernimmt er eine<br />
wichtige Versorgungsrolle für die regionale<br />
Bauwirtschaft und den Bedarf der<br />
Schweizerischen Bundesbahnen SBB.<br />
Der Steinbruch verfügt in der jetzigen<br />
Phase noch über genehmigte Rohstoffreserven<br />
für etwa 13 Jahre. Gewonnen<br />
wird ein gering abrasiver, dennoch recht<br />
harter helvetischer Kieselkalk (Crushability-Index<br />
von 20), der in jeder Hinsicht<br />
hohe Anforderungen an die Aufbereitungstechnik<br />
stellt. Die Drossard Sales &<br />
Service GmbH hat vor Kurzem einen<br />
Metso-Prallbrecher vom Typ NP1110 im<br />
Steinbruch installiert, der die Produktivität<br />
erhöht und sämtliche Anforderungen<br />
erfüllt bzw. übertroffen hat.<br />
Eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Metso-Händler Drossard und dem<br />
Management des Kies- und Betonwerks<br />
besteht bereits seit sieben Jahren. Gemeinsam<br />
arbeiten sie seither an der Optimierung<br />
der Prozessabläufe im Werk.<br />
Schon der Vorbrecher, der vor sechs<br />
Jahren von Drossard im Zuge der Erschließung<br />
des neuen Gewinnungsgebietes<br />
im Steinbruch installiert wurde,<br />
war das Resultat einer vorangegangenen<br />
zweijährigen Evaluierungsphase. Zu<br />
dieser Zeit kam gerade die neue C120er-<br />
Backenbrecherserie von Metso auf den<br />
Markt, die sich bei Zingel ideal einfügte.<br />
Damals hatte man sich vor allem aufgrund<br />
der überzeugenden Maschinendynamik<br />
der Performance für den neuen<br />
stationären Backenbrecher entschieden,<br />
was sich bis heute für den Betreiber<br />
ausgezahlt hat. Der stationäre Backenbrecher<br />
C120 trägt nicht nur zur Erhöhung<br />
der Produktivität bei Zingel bei,<br />
sondern verblüfft auch durch seinen<br />
weitgehend vibrationsfreien Brechbetrieb,<br />
der sich als äußerst schonend für<br />
den Stahlbau erweist.<br />
Anfang 2017 investierte die Kibag erneut<br />
in eine Metso-Einheit – den Prallbrecher<br />
NP1110 als Nachbrecher für<br />
feinste Körnungen (Aufgabematerial<br />
0/16 mm), wobei die feinjustierbare automatisierte<br />
Steuerung der Maschine für<br />
eine konstant gleichbleibende Produktqualität<br />
sorgt. Je nach Durchsatz,<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
45<br />
WERKMEISTER KONRAD SCHORNO in der<br />
Leitstelle mit den Überwachungsmonitoren.<br />
DRITTE BRECHSTUFE: Arbeitsbereich<br />
des NP1110 im Aufbereitungs bunker.<br />
AUFSTIEG ZUR KAVERNE mit der Vorbrechanlage<br />
für den ersten Aufbereitungsschritt.<br />
Mahlbahnpositionen und Drehzahl lässt<br />
sich darüber im fortlaufenden Verarbeitungsprozess<br />
eine optimale Kornform<br />
erzielen.<br />
Wissen schafft Vorsprung<br />
Da der Schweizer Metso-Händler Josef<br />
Drossard die Anlage im Steinbruch Zingel<br />
sowie die damit zusammenhängenden<br />
technischen Voraussetzungen und<br />
Anforderungen gut kannte und sich bereits<br />
der Einsatz des stationären Vorbrechers<br />
bewährt hat, erhielt er den Zuschlag<br />
für den neuen NP1110.<br />
Eine der Hauptforderungen des Betreibers<br />
bestand darin, den Sandanteil<br />
der Produktion über den neuen Brecher<br />
signifikant zu erhöhen und zu optimieren,<br />
was sich über die flexiblen<br />
Steuerungsmöglichkeiten des NP1110<br />
sehr gut realisieren lässt. Vor der An-<br />
schaffung wurden sorgfältige Gesteinsanalysen<br />
durchgeführt, deren Werte in<br />
die aktuelle Metso-Brechsimulationssoftware<br />
Bruno mit einflossen. Die prognostizierten<br />
Ergebnisse waren nicht<br />
nur vielversprechend, sondern bestätigten<br />
sich auch nach dem endgültigen<br />
Einbau der Maschine, denn nach der<br />
Inbetriebnahme stellte sich heraus,<br />
dass diese zu 99 % mit den vorhergesagten<br />
Simulationsergebnissen übereinstimmten.<br />
„Mit dieser Anlage konnten wir auf<br />
Anhieb hochqualitative Produkte herstellen.<br />
Neben der gewohnten Servicefreundlichkeit<br />
von Josef Drossard haben<br />
uns auch die hohen Standzeiten der<br />
Chromkeramik-Schlagleisten im neuen<br />
Metso-Brecher überzeugt. Die Wartungsintervalle<br />
liegen erfreulich weit<br />
auseinander“, so Werkstattleiter Kaspar<br />
Herger.<br />
Durch die langen Mahlbahnen und die<br />
höhere Verweildauer des Materials ist<br />
die interpartikuläre Zerkleinerung im<br />
Nachbrecher von Metso weitaus höher<br />
als beim Vorgänger. Sowohl beide Mahlbahnen<br />
als auch der Brechspalt lassen<br />
sich automatisch kalibrieren, was in der<br />
Regel lediglich einmal am Tag über die<br />
Steuerung geschieht.<br />
Der Steinbruch profitiert mit dem<br />
neuen NP1110 zusätzlich vom höheren<br />
Zerkleinerungsgrad. Dass sich die Geschwindigkeit<br />
des Brechers flexibel<br />
steuern lässt, ist dem eingebauten Frequenzumformer,<br />
der eine große Drehzahlspanne<br />
abdeckt, zu verdanken.<br />
Vorgesehen ist außerdem die Investition<br />
in einen weiteren Brecher, um die<br />
Produktion der zweiten Brechstufe auszuweiten.<br />
Die Kapazitäten des Werks<br />
wurden seitens Drossard bereits durch<br />
entsprechende Maschinentechnik maxi-<br />
S<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
46<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
KONTROLLIERTE GRÖSSE: Der bereits 2012 eingebaute Backenbrecher C120 mit einem Gesamtgewicht von 40 t wurde aufgrund<br />
der steilen Lage in Einzelteilen angeliefert und erst am endgültigen Standort zusammengebaut. Fotos: Metso/spruchreif<br />
miert, ohne die fördertechnischen Gegebenheiten<br />
vor Ort zu verändern.<br />
Ab einem bestimmten Punkt jedoch<br />
sind Produktivitätserweiterungen an die<br />
Notwendigkeit gekoppelt, etwaige Flaschenhälse<br />
bei fördertechnischen Anlagen,<br />
Silokapazitäten oder Haldenplätzen<br />
zu beseitigen. Im Falle von Zingel müsste<br />
die 400 m lange Bandanlage umgerüstet<br />
werden, was derzeit jedoch den Rahmen<br />
sprengt und unternehmerisch auch in absehbarer<br />
Zeit nicht vorgesehen ist.<br />
Erfolgsprinzip Passgenauigkeit<br />
Bei einem so etablierten Werk wie Zingel<br />
ist es immer eine anspruchsvolle Aufgabe,<br />
neue Maschinen auszuwählen, die<br />
nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern<br />
sich auch genau in den Aufbereitungsprozess<br />
einfügen. Dabei steht es<br />
außer Frage, dass die spezifischen Anforderungen<br />
an Kornverteilung und<br />
Kornform bei neuen Brechern zu berücksichtigen<br />
sind.<br />
Künftig ist im Bereich des mittleren<br />
Feinbrechens auch der Austausch einer<br />
Prallmühle durch einen Kegelbrecher für<br />
das Aufgabematerial 16/40 vorgesehen.<br />
Dafür kommt der GP 220 von Metso in<br />
Betracht, der eine alte Maschine ersetzen<br />
und die Qualität der Kornform verbessern<br />
soll.<br />
Im Zusammenspiel des GP 220 mit<br />
dem neuen NP1110-Prallbrecher lässt<br />
sich künftig auch jederzeit der Anteil der<br />
Sandproduktion weiter erhöhen, was<br />
ganz im Interesse der Betreiber ist. Einer<br />
weiteren Flexibilisierung der Anlage ist<br />
jedenfalls mit diesem Schritt der Weg<br />
geebnet. Ein Teil des Endproduktes aus<br />
dem GP 220 könnte je nach Markt- oder<br />
Depotsituation dann am Ende über den<br />
NP1110 noch zu Sand verarbeitet werden.<br />
„Unsere Produktion hat einen großen<br />
Auftrieb bekommen. Wir produzieren mit<br />
der neuen Anlage höherwertige Sande<br />
und anteilig mehr Fraktionen unserer<br />
Wahl. Auch die Siebkurve ist weitaus<br />
konstanter“, so Werkstattmeister Konrad<br />
Schorno. Der Kornanteil 0/4 mm des Aufgabematerials<br />
(0/16 mm) liegt zunächst<br />
bei 28 % – nach der Aufbereitung durch<br />
die NP1110-Prallmühle jedoch bei 84 %.<br />
Der Bahnschotteranteil (16/63 mm) bildet<br />
mit mehr als 50 % der Gesamtproduktion<br />
das Hauptprodukt des Steinbruchs.<br />
Danach folgen Splitte und<br />
Brechsande als Asphaltzuschlagstoffe<br />
in den üblichen Fraktionen 0/2, 2/4, 4/8,<br />
8/11, 11/16, 16/22 mm.<br />
Der Vorbrecher C120 verarbeitet aktuell<br />
350 t Material pro Stunde. Durch die<br />
Flaschenhalssituation des Landbandes<br />
lassen sich allerdings zurzeit lediglich<br />
170 t/h pro Stunde direkt verarbeiten.<br />
Das restliche Material gelangt durch den<br />
Ausbau der Kaverne in ein Zwischendepot,<br />
um zu einem späteren Zeitpunkt von<br />
dort aus weiter verarbeitet zu werden.<br />
Etwa 80 t der sofort zu verarbeitenden<br />
Menge aus dem Vorbrecher werden<br />
direkt zu Bahnschotter aufbereitet, der<br />
dank eines Gleisanschlusses vom<br />
Standort aus umweltschonend zum Einsatzort<br />
reist. Das ist schon eine Besonderheit,<br />
da die Zugänglichkeit von Steinbrüchen<br />
in der Schweiz in der Regel alles<br />
andere als optimal ist.<br />
„Die Betreiber haben in allen Belangen<br />
und bei allen Ansprüchen an die Brechsituation<br />
dazugewonnen. Es musste bei<br />
keinem der Wünsche ein Kompromiss<br />
gemacht werden“, so Josef Drossard, mit<br />
dem die Kibag ihr Gewinnungs- und Aufbereitungskonzept<br />
über die Jahre hinweg<br />
optimiert hat, um technisch up to date zu<br />
bleiben und dadurch produktiver und flexibler<br />
zu arbeiten.<br />
www.metso.com<br />
www.drossard.ch<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
STANDORTKARTEN<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG 47<br />
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können ein- oder ausgeblendet<br />
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Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
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map&market 3.5<br />
45 Rhein-Sieg-Kreis Fläche (km 2 ): 1.154<br />
45/1 HW:<br />
Josef Bohnen<br />
GmbH & Co. KG<br />
Sand-Kies-Erdbewegungen<br />
Kreuzstraße 2<br />
D-53913 Swisttal-Straßfeld<br />
Tel.: 0 22 51/5 15 26<br />
Fax: 0 22 51/24 71<br />
E-Mail: bohnen-kies@t-online.de<br />
www.bohnen-info.de<br />
HW:<br />
Colonia Recycling GmbH<br />
Industriestraße 55<br />
D-50389 Wesseling<br />
Tel.: 0 22 32/41 12 13<br />
Fax: 0 22 32/565958<br />
E-Mail: colonia@molitor.de<br />
www.colonia-recycling.de<br />
45/2 ZW:<br />
Colonia Recycling GmbH<br />
Recyclinganlage<br />
Roistorfer Straße 9<br />
D-53332 Bornheim-Hersel<br />
Tel.: 0 22 22/9 27 36 41<br />
Fax: 0 22 22/9 89 77 40<br />
E-Mail: colonia@molitor.de<br />
www.colonia-recycling.de<br />
Standortkarten<br />
Baustoff-Recycling<br />
45/3 HW:<br />
ESKA GmbH<br />
Belgische Allee 50<br />
D-53842 Troisdorf<br />
Tel.: 0 22 41/9 32 67-0<br />
Fax: 0 22 41/9 32 67-26<br />
E-Mail: info@eskagmbh.de<br />
www.eskagmbh.de<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 50<br />
Anlage stationär<br />
Güteüberwachung durch: Erftlabor, Euskirchen<br />
Durchschnittliche Jahresproduktion: 50.000 t<br />
Produkte/Sorten: RCL grob/fein , Sand/Kies/Splitt-Gemische<br />
45/4 ZW:<br />
ESKA GmbH<br />
Im kleinen Feldchen<br />
D-53844 Troisdorf<br />
Tel.: 0 22 41/9 32 67-0<br />
Fax: 0 22 41/9 32 67-26<br />
E-Mail: info@eskagmbh.de<br />
www.eskagmbh.de<br />
Anzahl der Mitarbeiter: 50<br />
Anlage stationär<br />
Güteüberwachung durch: Erftlabor, Euskirchen<br />
Durchschnittliche Jahresproduktion: 50.000 t<br />
Produkte/Sorten: RCL grob/fein, Sand/Kies/<br />
Splitt-Gemische<br />
HW = Hauptwerk, ZW = Zweigwerk Bausto f-Recycling Nordrhein-Westfalen<br />
Ausgabe<br />
2014/2015<br />
20<strong>18</strong>/2019<br />
Bayern<br />
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-Verwaltungen in Deutschland<br />
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Werke und Verwaltungen abgebildet. Die Adresseinträge enthalten Anschrift,<br />
E-Mail-Adresse, Telefon- und Faxnummern der einzelnen Werke. Soweit Angaben<br />
vorliegen, sind zusätzliche Informationen über Produktangebot, Jahresförderung,<br />
Zahl der Mitarbeiter und Zertifizierung aufgeführt.<br />
Am Ende einer jeden Karte finden Sie ein Register in alphabetischer Reihenfolge<br />
der Werke, mit Ortsangabe, Haupt- oder Zweigwerk, Kreis- und Kartennummer.<br />
Die Standortkarten sind je Bundesland erhältlich.<br />
Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
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5/20<strong>18</strong> unter www.stein-verlagGmbH.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN
48<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
PROZESSOPTIMIERUNG: Im Werk Bischofsheim<br />
sorgt ein Spezialsiebbelag im Unterdeck für ein<br />
besseres Betriebskostenergebnis, längere Wechselintervalle<br />
und stabil qualitätsgerechte Körnungen.<br />
Siebbelag bringt<br />
Mehrwert<br />
in den Prozess<br />
Im Fachbereich der stationären Aufbereitung mineralischer Rohstoffe ist der Name<br />
Sandvik vor allem mit hochkarätiger Brech- und Zerkleinerungstechnik verknüpft.<br />
Weit weniger bekannt ist dagegen das respektable Angebot an Sandvik-Siebbelägen.<br />
Das wird sich absehbar ändern, denn mit zahlreichen positiven Praxisreferenzen<br />
öffnet die Angebotssparte Verschleißschutz und Siebmedien immer neue<br />
Türen bei Anwendern. Ein Beispiel ist der Austausch eines Drahtsiebbelages durch<br />
einen speziellen PU-Spannsiebbelag in einem Steinbruchbetrieb in der Rhön.<br />
Genau 1632 Bh weist der Betriebsstundenzähler<br />
aus, als Selim Sahin, verantwortlich für den Bereich<br />
Screening Media & Wear Protection, Anfang<br />
Oktober 2017 im Werk Bischofsheim der Basalt<br />
AG vorbeischaute, um sich zu vergewissern, ob<br />
sein Versprechen der realen Belastung im Werk<br />
standhält. Im März 2017 wurde hier erstmals in<br />
Deutschland der Spezialsiebbelag WX7000 aus<br />
der Sandvik-eigenen Fertigung im Unterdeck<br />
einer Siebmaschine installiert. Dieser verstopfungsfrei<br />
und effizient arbeitende Spannsiebbelag<br />
aus verschleißresistentem Polyurethan wird<br />
seitdem von den Betreibern aufmerksam beobachtet<br />
und bislang ebenso wie die Siebergebnisse<br />
für sehr gut befunden.<br />
Serviceverständnis weitergedacht<br />
Dass es überhaupt zum Siebmedien-Tausch auf<br />
dieses Produkt kam, hat mit dem bereits bestehenden<br />
langjährigen Kundenkontakt zu tun. Das Werk<br />
wurde bereits bei seinen umfangreichen Moderni-<br />
sierungsarbeiten vor sechs bis sieben<br />
Jahren durch Sandvik umfangreich beraten<br />
und seitdem übernehmen Sandvik-<br />
Kegelbrecher, ein CH660, ein H440 und<br />
ein H3000, die anspruchsvolle Aufbereitung<br />
des vorgebrochenen Basalts in den<br />
Nachbrechstufen.<br />
Während einer der letzten Gespräche<br />
in Vorbereitung auf die Winterreparatur<br />
erfuhr der Spezialist auch von den<br />
komplizierten und schwierigen Siebbelagwechseln<br />
im Unterdeck der Splittabsiebung.<br />
Nach Aufnahme der Produktionsbedingungen<br />
und der geforderten<br />
Parameter schlug er alternativ einen Sandvik-PU-Spannsiebbelag<br />
WX7000 vor.<br />
Was die Betriebsverantwortlichen am<br />
Ende aber überzeugte und schließlich<br />
auch zum Austausch der Siebbeläge<br />
führte, war neben der gebotenen Standzeitgarantie<br />
durch den Hersteller die professionelle<br />
Herangehensweise der Sandvik-Experten.<br />
Denn wenngleich es sich<br />
hier „nur“ um den Austausch eines Siebbelages<br />
im Unterdeck eines lang gedienten<br />
12-m²-Kreisschwingsiebes handelte,<br />
reisten Spezialisten des Sandvik-Screening-Media-Entwicklungsteams<br />
aus<br />
Schweden an. Sie untersuchten die Materialaufgabe<br />
und werteten vorhandene<br />
Siebanalysen aus. Nach gründlichen Recherchen<br />
wurde für das Siebdeck der<br />
Belag WX7000, ausgeführt in überlappender<br />
Längsspannerversion, empfohlen.<br />
Selbst das Lochmuster wurde exakt<br />
definiert, um Siebschatten zu vermeiden<br />
und am Ende eine saubere Zielkörnung<br />
mit möglichst wenig Unterkorn zu erzeugen.<br />
Auf Anhieb überzeugend<br />
Der stellvertretende Betriebsleiter des<br />
Werkes, Burkhard Kunze, zeigt sich<br />
höchst angetan davon, wie einfach sich<br />
der Einbau der flexiblen WX7000-Siebmatten<br />
gestaltet. In der Vergangenheit sei<br />
der Austausch des starren Drahtgewebes<br />
im Unterdeck regelmäßig ein ebenso anstrengender<br />
wie gefährlicher Knochenjob<br />
für die Mitarbeiter gewesen. Verstärkt<br />
wurde die Mitarbeiterbelastung durch die<br />
hohe Wechselintensität. Alle zehn bis<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
49<br />
WX7000<br />
Der Siebbelag in Kurzfassung<br />
Einsatzbereich: Zwischen- und<br />
Endabsiebung<br />
Maximale Aufgabe: 30 mm<br />
Trennschnitt: 2 bis 16 mm<br />
Anwendungsbereich: Trocken<br />
Wasserentzug: Nein<br />
Konstruktion: Gewölbtes Siebdeck<br />
Belagtyp: Gespannt<br />
Werkstoff: Polyurethan (PU)<br />
Lochung: Gestanzte Löcher max.<br />
20 mm<br />
Befestigungsart: Quer- oder<br />
längsgespannt<br />
BEWEIS ANGETRETEN: Der verstopfungsfrei und effizient<br />
arbeitende Spannsiebbelag aus verschleißresistentem Polyurethan<br />
bewährt sich perfekt im Einsatz.<br />
zwölf Wochen stand die Anlage mindestens<br />
für einen halben Tag still, weil der<br />
obligatorische Austausch anstand. Diverse<br />
Umrüstungsversuche auf Harfe oder<br />
Gummi schlugen bereits qualitativ und/<br />
oder verschleißtechnisch fehl. Erst mit<br />
dem WX7000 wird das Ziel – weniger Verschleiß,<br />
lange Wechselzyklen, höchste<br />
Kornqualität – tatsächlich greifbar.<br />
Dieser komfortable Effekt der extremen<br />
Standzeitverlängerung wirkte sich<br />
nach Aussage der Verantwortlichen<br />
bereits im mittleren dreistelligen Betriebsstundenbereich<br />
positiv auf das<br />
Betriebskostenregime aus. Auch der<br />
unmittelbare Nutzwert für den Prozess<br />
ist, wie Michael Hinz, technischer Leiter<br />
der Basalt AG, nach eingehender Prüfung<br />
bestätigt, längst messbar. „Wir erzeugen<br />
mit dem neuen Siebbelag eine<br />
sehr exakte Splittkörnung 2/5 mm. Ausreißer<br />
kommen in der Siebkurve so gut<br />
wie nicht mehr vor. Im Vergleich zur Situation<br />
vorher konnten die Unterkornanteile<br />
von einst im Schnitt 8 % auf nunmehr<br />
nur noch 6 % reduziert und der<br />
Durchsatz um 15 % gesteigert werden.“<br />
„Das heißt von der Produktseite her<br />
gedacht“, ergänzt der Bischofsheimer<br />
Betriebsleiter Michael Deckert, „dass<br />
unser Bestseller 2/5 als beliebter Baustoffzuschlag<br />
in einer deutlich höheren<br />
und vor allem gleichmäßigeren Qualität<br />
angeboten werden kann.“<br />
Kein sichtbarer Verschleiß,<br />
kein Steckkorn<br />
Bei der Begutachtung des Siebbelags<br />
nach reichlich sechs Monaten Einsatz<br />
zeigten die PU-Matten keinerlei Schwächen,<br />
kein Steckkorn oder sichtbare Verschleißansätze.<br />
Selim Sahin erklärt vor<br />
Ort die Konstruktion der WX7000-Siebbeläge.<br />
Sie ist ebenso wie der verschleißresistente<br />
PU-Werkstoff speziell<br />
abgestimmt auf die Feinabsiebung bei<br />
schwierigen Betriebsbedingungen. Die<br />
eingelagerte Stahlseilarmierung minimiert<br />
die mögliche Dehnung und damit<br />
auch die Gefahr des unkontrollierten<br />
Flatterns, garantiert eine sichere Befestigung<br />
und verlängert zudem die Nachstellintervalle.<br />
Die Materialflexibilität verhindert<br />
ein Zusetzen der Löcher, welche<br />
in verschiedensten geometrischen Formen<br />
auf Wunsch genau passend zur<br />
Aufgabenstellung ausgestanzt werden.<br />
Für eine weitere Optimierung des<br />
Siebergebnisses verfügen die Beläge<br />
in dieser Einbausituation über Längsrippen,<br />
welche eine nahezu konstante<br />
Materialbetthöhe über die Breite des<br />
ROLLENROST<br />
» Trennung und Reinigung von stark<br />
verschmutztem Aufgabematerial durch<br />
ständige Bewegung<br />
» Kann nicht verkleben und verstopfen<br />
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Prozessstufe aus dem Material 0/8 produziert. Fotos: Sandvik<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
50<br />
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Siebbelages erzeugen. Optimale Trennschärfe<br />
und Produktqualität sind das<br />
Ergebnis. Dass der Wechsel-Plan aufgeht,<br />
unterstreicht die statistische Auswertung<br />
der Labordaten. Das Werk produziert<br />
Qualitätsprodukte.<br />
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BESTÄTIGUNG: Mit dem WX7000-Belag<br />
wird das versprochene Ziel erreicht.<br />
CHECKTERMIN: Selim Sahin (l.) vor Ort mit Burkhard Kunze, der den Einsatz der WX7000-<br />
Siebmatten ebenso positiv bewertet wie seine Chefs.<br />
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51<br />
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hat Jöst ein Doppelwellensieb<br />
entwickelt, das eine Umstellung<br />
vom Linearschwinger zum<br />
Ellipsenschwinger ermöglicht, um den<br />
Siebvorgang optimal auf das Fördergut<br />
abzustimmen. Im konkreten Projekt<br />
werden ca. 270 t nasser Kies und<br />
Sand mit einer Größe von 0/120 mm<br />
pro Stunde auf das Sieb aufgegeben.<br />
Dabei handelt es sich um abrasives,<br />
scharfkantig gebrochenes und somit<br />
zur Steckkornbildung neigendes Rohmaterial.<br />
Durch die Doppeldeckausführung<br />
ist eine Klassierung in die<br />
Fraktionen 0/4 mm, 4/22 mm und<br />
> 22 mm möglich.<br />
Das Besondere an diesem Sieb ist,<br />
dass es sowohl als Linear- wie auch<br />
als Ellipsenschwinger betrieben werden<br />
kann. Dies wird durch eine elektronische<br />
Regelung in Kombination mit<br />
dem bewährten, oben liegenden Jöst-<br />
Doppelwellenantrieb ermöglicht. Fördergut,<br />
welches zur Steckkornbildung<br />
neigt, wird vorwiegend mit einem Ellipsenschwinger<br />
gesiebt. Um trennscharfe<br />
Siebschnitte zu gewährleisten,<br />
ist die Umschaltung auf einen Linearschwinger<br />
sinnvoll.<br />
Zusätzlich kann das neue System<br />
mit elektronischer Regelung den Wurfwinkel<br />
und die Ausbildung der Ellipse<br />
variabel einstellen. Das Sieb ist somit<br />
auf die jeweiligen siebtechnischen Anforderungen<br />
genauestens einstellbar.<br />
Die Drehzahl und der Schwingwinkel<br />
können ohne Stillsetzen der<br />
Maschine verändert werden. Daraus<br />
resultieren unterschiedliche Transportgeschwindigkeiten<br />
und Beschleunigungen<br />
der beiden Siebdecks. So ist<br />
eine Optimierung während des laufenden<br />
Siebprozesses gegeben.<br />
Bei der Wahl des zu verwendenden<br />
Siebsystems haben Interessenten freie<br />
Hand, sodass alle gängigen Siebbelagsysteme<br />
eingesetzt werden können.<br />
Bei den Antriebseinheiten besteht<br />
die Wahl zwischen öl- und fettgeschmierten<br />
Antrieben.<br />
www.joest.com<br />
ZWEI IN EINER: Die speziell für Gesteinsrohstoffe<br />
von Jöst entwickelte Siebeinheit<br />
kann sowohl als Linear- wie auch als Ellipsenschwinger<br />
betrieben werden. Foto: Jöst<br />
In allen Varianten<br />
Hält den Siebbelag clean<br />
Schützt vor Verschleiß<br />
Umbau auf Planwechselsiebsysteme<br />
Ludwig Krieger GmbH<br />
Am Storrenacker 26<br />
76139 Karlsruhe<br />
Germany<br />
Tel. +49 721 962 42 - 0<br />
Fax +49 721 962 42 - 30<br />
info@kriegersiebe.de<br />
www.kriegersiebe.de<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
52<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
AUSGEREIFTE TECHNIK: Die mobile Klassiersiebanlage<br />
Mobiscreen MS 953 Evo ist flexibel für Naturstein- und<br />
Recyclinganwendungen einsetzbar. Foto und Grafik: Kleemann<br />
Die optimale Nutzung mobiler Siebanlagen<br />
Um ein hochwertiges Endprodukt zu erzielen, gilt es, die eingesetzten<br />
Siebanlagen individuell an die jeweilige Anwendung anzupassen. Dafür<br />
müssen einige Faktoren beachtet werden.<br />
In mehrstufigen mobilen Aufbereitungsprozessen<br />
sind Klassiersiebanlagen<br />
unersetzlich, um exakte Fraktionen zu<br />
erhalten, die sich als genormte Zuschlagsstoffe<br />
in der Asphalt- oder Betonproduktion<br />
eignen. Außerdem können<br />
Klassiersiebanlagen auch solitär<br />
UNTERSCHIEDE bei Maschenform und Beschaffenheit<br />
führen zu jeweils anderen Siebergebnissen. Optimieren<br />
lassen sie sich durch eine gezielte Auswahl je<br />
nach Einsatzspezifikation.<br />
eingesetzt werden, wenn beispielsweise<br />
bei der Asphaltproduktion eine klassierte<br />
Körnung Altasphalt der neuen Asphaltrezeptur<br />
beigemischt werden soll.<br />
Mobile Lösungen können dabei gegenüber<br />
der Stationärtechnik mit Flexibilität<br />
bei gleichzeitig hohen Leistungswerten<br />
punkten. Sie helfen außerdem dabei,<br />
unnötige innerbetriebliche Materialverfrachtungen<br />
zu vermeiden. Je nachdem,<br />
ob eine Zwei- oder Drei-Deck-Siebanlage<br />
eingesetzt wird, werden drei beziehungsweise<br />
vier Fraktionen produziert.<br />
Um einen hohen Durchsatz bei möglichst<br />
geringem Verschleiß zu erzielen,<br />
müssen der Siebbelag, die Siebneigung<br />
und die Schichtdicke richtig gewählt<br />
werden.<br />
Entscheidende Stellgrößen<br />
Für einen effizienten Betrieb der Siebanlage<br />
müssen selbstverständlich die Siebbeläge<br />
zur Anwendung passen. Auch die<br />
Siebneigung ist für das Ergebnis entscheidend.<br />
Je steiler sie ist, desto größer<br />
muss die Siebmasche sein, da das Ma-<br />
terial schneller fällt und kürzere Zeit auf<br />
dem Siebdeck verweilt. Wird eine besonders<br />
gründliche und trennscharfe Klassierung<br />
angestrebt, ist eine geringere<br />
Siebneigung ratsam. Dabei ist zwar der<br />
Durchsatz niedriger, aber das Ergebnis<br />
fällt präziser aus.<br />
Von wesentlicher Bedeutung ist auch<br />
die Schichtdicke auf dem Siebdeck. Ist<br />
die Geschwindigkeit des Aufgabebandes<br />
zu hoch, wächst die Schicht über das<br />
Optimum hinaus an. In diesem Fall wird<br />
grobes Material aufgeschwemmt mit dem<br />
Ergebnis, dass die Absiebung ungenauer<br />
wird und feines Material in den gröberen<br />
Fraktionen verbleiben kann.<br />
Wichtig für einen hohen Durchsatz<br />
und ein exakt klassiertes Endprodukt ist<br />
demnach ein gut organisierter Materialfluss<br />
von Anfang an. Kleemann hat den<br />
Aufgabetrichter seiner Mobiscreen-Evo-<br />
Siebanlagen deshalb so großzügig dimensioniert,<br />
dass eine Beschickung per<br />
Radlader oder vorgeschalteter Brechanlage<br />
möglich ist. Ein mit 1200 mm extrabreites<br />
Aufgabeband transportiert<br />
das Material vom Trichter zum Siebkas-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
53<br />
ten, wo es von einer Prallplatte gleichmäßig auf dem Siebbelag<br />
verteilt wird. Um die Siebanlagen flexibel an verschiedene<br />
Anwendungen anpassen zu können, lässt sich der<br />
Siebwinkel anforderungsgerecht verstellen.<br />
Für die Wahl des richtigen Siebbelags sind ebenfalls verschiedene<br />
Faktoren zu berücksichtigen. Sie betreffen die<br />
Materialart (natürliches Gestein oder Recyclingmaterial)<br />
sowie die Kornform (kubisch oder länglich). Die gewünschte<br />
Endkorngröße fließt in die Bestimmung der Siebmaschengrößen<br />
der Siebdecks ein. Bei feuchtem Aufgabematerial gilt<br />
es, Anbackungen zu vermeiden. Je steiler die Siebneigung<br />
gewählt wird, desto größer muss die Sieböffnung im Verhältnis<br />
zum gewünschten Trennschnitt sein. Das Verhältnis Oberdeck<br />
zu Unterdeck darf nicht größer als 4:1 sein, da ansonsten<br />
nicht gründlich genug klassiert wird und die Anwendung<br />
weniger effizient ist. Zudem nimmt der Verschleiß zu.<br />
Die Qualität der Siebbeläge ist entscheidend für das Siebresultat.<br />
Als praxiserprobte Faustregel gilt: Je hochwertiger<br />
der Belag, desto genauer der Trennschnitt. Deshalb setzt<br />
Kleemann auf Siebbeläge, die hohen Anforderungen an Robustheit<br />
und Präzision gerecht werden. Zur Absiebung verschiedener<br />
Fraktionen und Materialien ist es wichtig, auf eine<br />
große Bandbreite an Sieb belägen zurückgreifen zu können.<br />
Die wichtigsten Unterschiede liegen in der Maschenform.<br />
Hier lassen sich die Grundtypen Quadrat – Rechteck – Harfe<br />
unterscheiden sowie die Beschaffenheiten (Stahl – Kunststoff).<br />
Absiebung von feinem Material<br />
Wenn die Maschengröße des Unterdecks zu fein gewählt ist,<br />
kann der Belag zukleben, da das feine Material anbackt. Je<br />
feiner die gewählte Drahtstärke ist, umso weniger Anbackungen<br />
entstehen und umso höher ist der Durchsatz. Dafür ist<br />
jedoch der Verschleiß höher. Bei dickerer Drahtstärke passiert<br />
das Gegenteil: mehr Anbackungen und weniger Durchsatz.<br />
Der Siebbelag ist in diesem Fall robuster.<br />
Kunststoff-Siebbeläge sind sehr gut für Feinmaterial und<br />
feuchtes Material geeignet, da die Beläge stärker vibrieren<br />
und dadurch Anbackungen vermieden werden. Allerdings ist<br />
bei diesen Belägen in der Regel der Trennschnitt nicht so<br />
scharf wie bei Stahl-Siebbelägen. Im Einzelfall kann es außerdem<br />
sinnvoll sein, das obere Deck grobmaschiger zu<br />
wählen, damit das Unterdeck von dem groben Siebdurchgang<br />
freigeklopft wird.<br />
Bei Anlagen, die Tausende Tonnen Gestein in einer Arbeitsschicht<br />
klassieren können, hat das Thema Wartung<br />
eine besondere Bedeutung. Um sie zu vereinfachen, wurden<br />
die Mobiscreen-Evo-Modelle mit einem großzügigen<br />
Motorraum für Inspektionen ausgestattet. Weitere Servicekomponenten<br />
sind über die umlaufende Arbeitsbühne mit<br />
Geländern schnell erreichbar. Durch den guten Zugang zu<br />
den Siebdecks ist auch der Siebbelagswechsel für Anwender<br />
einfacher geworden. So kann zum Beispiel das Feinkornband<br />
abgesenkt werden, um den Zugang zum unteren<br />
Siebbelag zu erleichtern. Schnelle Siebbelagswechsel und<br />
die intuitive Bedienbarkeit der Evo-Siebanlagen machen am<br />
Ende auch die flexible Anpassung an neue Anwendungen<br />
einfach.<br />
www.kleemann.info<br />
Starke Anbaugeräte für<br />
jeden Einsatz<br />
• Reißlöffel<br />
• Abbruchgreifer<br />
• Hochkippschaufel<br />
• Sortierlöffel uvm.<br />
Kraftvoll dank Borox<br />
Hart dank HARDOX®<br />
Ausdauernd dank ESCO®<br />
Baumaschinenzubehör<br />
made by HS Schoch<br />
Tel. 07363 9609 6<br />
Tel. 034923 700 0<br />
www.hs-schoch.de<br />
HS-Schoch GmbH & Co KG, Baumaschinenzubehör,<br />
Am Mühlweg 4, 73466 Lauchheim<br />
Cobbelsdorfer Hauptstr. 10, 06869 Coswig/Anh.-Cobbelsdorf<br />
bsg GmbH, Baumaschinenzubehör,<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />
Am Königholz 5, 85411 Eglhausen
54<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
Flexible Reinigung an den Anfang gestellt<br />
REINIGUNGSRIESE: Ein raupenmobiler Rollenrost<br />
FlexRoRo 12-4-24 säubert 1000 t Kalkstein pro<br />
Stunde. Sauberes Kalkgestein bis 1200 mm<br />
Größe und abgereinigtes Feingut werden sauber<br />
getrennt vorn und hinten ausgetragen. Für Nachschub<br />
in der gewünschten Größenordnung sorgt<br />
ein 400-t-Elektro-Großbagger.<br />
Gut 14 Jahre ist es nun her, dass die erste raupenmobile Spezial-Siebmaschine<br />
des Typs FlexRoRo ausgeliefert wurde. Seitdem ging die Entwicklung<br />
voran. Gefertigt wurden und werden die flexiblen Rollenrostanlagen in verschiedenen<br />
Versionen und immer in anwendungsspezifischer Auslegung.<br />
Schon die Premierenmaschine hatte ihre<br />
Besonderheiten: Mehrere in vier Stufen<br />
hintereinander geschaltete Rollenroste<br />
werden elektrisch angesteuert und sind so<br />
platziert, dass stark verschmutztes, erdig<br />
durchsetztes Gesteins-Rohmaterial eines<br />
kroatischen Kunden direkt an der Wand<br />
auf effektive Weise gereinigt wird. Rohstoffe,<br />
die sonst kaum nutzbar gewesen<br />
wären, können nun ganz im Sinne hoher<br />
Ressourceneffizienz für die Weiterverarbeitung<br />
vorbereitet werden. Mit der Rollenrost-Abreinigung<br />
direkt am Gewinnungsstandort<br />
kann der nicht nutzbare<br />
Anteil vor Ort verbleiben und später für<br />
Füll- oder Abdeckzwecke genutzt werden.<br />
Die erst vor Kurzem ausgelieferte und<br />
erfolgreich in Betrieb genommene, laut<br />
Hersteller weltweit größte raupenmobile<br />
Rollenrostanlage zeigt eindrucksvoll,<br />
welche Dimensionen sich inzwischen erreichen<br />
lassen. Dem Betreiber wurde mit<br />
dem Einsatz einer FlexRoRo 12-4-24<br />
(1200 mm Aufgabegut, vier Roststufen,<br />
24 Wellen) ein Durchsatz von garantierten<br />
1000 t/h zugesichert. Im Einsatz überbot<br />
die Anlage diese Zielmarke mit bis zu<br />
1400 t/h deutlich. Geht man davon aus,<br />
dass ein Schüttgutwaggon etwa 64 t<br />
fasst, entspricht die Stundenkapazität<br />
der Menge, die einen Güterzug mit 22<br />
Waggons füllt! Der zufriedene Betreiber<br />
setzt die Anlage im größten Kalksteinbruch<br />
der russischen Föderation ein. Dort<br />
werden jährlich 14 Mio. t Kalkstein gewonnen.<br />
Durch den Einsatz der deutschen<br />
Rollenrostanlage mit Auslegung<br />
auf die spezifische Einsatzsituation soll<br />
sich gegenüber früher ein Einsparpotenzial<br />
von etwa 600.000 Euro im Jahr allein<br />
schon bei den Transportkosten ergeben.<br />
Hinzu kommt eine Qualitätsverbesserung<br />
durch den hohen Reinigungsgrad vor<br />
dem eigentlichen Aufbereitungsprozess,<br />
die sich positiv auf die hergestellten Gesteinsprodukte<br />
auswirkt.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
55<br />
SIEBANLAGEN-BRECHANLAGEN<br />
TEAMWORK: Ein FlexRoRo 8-4-24 arbeitet<br />
mit weiteren raupenmobilen Aufbereitungsanlagen.<br />
Grobkorn übergibt er direkt auf die<br />
Brech- und Feinkorn auf die Siebanlage.<br />
HALDENPROFI: Mit <strong>18</strong>0° stufenlos<br />
schwenkbarem Haldenband wird die Rollenrostanlage<br />
nochmals flexibler.<br />
Fotos: Schmidt-Posch Mining<br />
VERKAUF<br />
Über solch eine Investition entscheidet<br />
ganz sicher niemand zwischen Tür<br />
und Angel, deshalb ging dem Zuschlag<br />
eine fast vierjährige gründliche Prüfung<br />
voraus, die zugunsten des deutschen<br />
Fabrikats der Schmidt-Posch Mining<br />
GmbH ausfiel. Der Göppinger Spezialist<br />
hatte sowohl überzeugende internationale<br />
Referenzen wie auch langjährige<br />
Erfahrungen im Bau solcher Maschinen<br />
auf seiner Seite und konnte dieser Positivliste<br />
nun nochmals eine Besonderheit<br />
anfügen. Nebenbei, betont der Betreiber,<br />
habe ihn auch die hohe Verarbeitungsqualität<br />
der Spezialanlagen überzeugt.<br />
Weiter war für ihn entscheidend,<br />
dass die Anlage umweltschonend und<br />
kostensparend vollelektrisch mit Netzstrom<br />
arbeiten kann.<br />
Beschickt wird die neue „russische“<br />
FlexRoRo-Anlage über einen ebenfalls<br />
vollelektrisch angetriebenen 400-t-Großbagger<br />
mit einem Schaufelinhalt von<br />
8 m³ als idealem Partner zur Erreichung<br />
der hohen Stundenkapazitäten. Robust<br />
ausgelegt kommt die spezielle Rollenrostanlage<br />
mit Haufwerksgrößen bis<br />
1200 mm Kantenlänge oder 3 t Stückgewicht<br />
klaglos zurecht. Die gereinigten<br />
Kalksteinfraktion von 100/1200 mm<br />
wird anschließend direkt auf 50-m³-<br />
Muldenkipper verladen und zur weiteren<br />
Aufbereitung transportiert, das abgetrennte<br />
Feingut 0/100 mm kann ebenfalls<br />
direkt auf passend dimensionierte Muldenkipper<br />
verladen werden.<br />
Überzeugende Beispiele weltweit<br />
Seit Jahren laufen Maschinen des Herstellers<br />
bereits in verschiedenen Diamantenminen<br />
Südafrikas und Namibias<br />
sowie in Schotterwerken in Deutschland,<br />
Russland, Frankreich, Kroatien, Finnland,<br />
Rumänien, Österreich etc.<br />
Ein großer französischer Konzern entschied<br />
sich für eine vollelektrische Maschinenversion,<br />
die mit einer zuverlässigen<br />
elektronischen Steuerung komplett<br />
mannlos betrieben wird. Erfreulich für<br />
Betreiber ist die Tatsache, dass diese<br />
speziell von Posch entwickelte Elektronik<br />
den Energieverbrauch drastisch reduziert.<br />
Beispielsweise benötigt eine Maschinenvariante<br />
mit einem Durchsatz von<br />
500 t/h nur 12 l Diesel pro Stunde. Die<br />
Trennkörnung ist jeweils frei wählbar und<br />
wird genau auf den Einsatz abgestimmt.<br />
Der Wunsch potenzieller Anwender<br />
nach Besonderheiten schreckt die Ingenieure<br />
des Herstellers keineswegs ab,<br />
sondern fordert sie produktiv heraus. So<br />
entstand beispielsweise ein weiteres<br />
kürzlich nach Frankreich geliefertes Modell<br />
mit einem sehr langen <strong>18</strong>0° stufenlos<br />
schwenkbaren Haldenband für den Austrag<br />
des Feinmaterials direkt an der Maschine.<br />
Alle FlexRoRo-Typen können wahlweise<br />
dank Plug-in System mit Generator<br />
oder Fremdeinspeisung betrieben<br />
werden. Die Range umfasst Modelle mit<br />
Durchsätzen von 200 bis 1000 t/h und<br />
wird größtenteils durch raupenmobile,<br />
voll flexible Varianten repräsentiert. Daneben<br />
sind kufen- und damit semimobile<br />
Ausführungen möglich.<br />
Die derzeit deutlich anziehende<br />
Nachfrage zeigt nicht nur, dass der Hersteller<br />
mit seinen Entwicklungen auf dem<br />
richtigen Weg ist, sondern auch, dass<br />
dessen umfangreiche fachliche Beratung<br />
als Basis für Erfolg auf beiden Seiten<br />
geschätzt wird.<br />
www. schmidt-posch.de<br />
VERMIETUNG<br />
SERVICE<br />
Wir stellen aus:<br />
Stand F-Nord-N138<br />
Oppermann & Fuss GmbH<br />
Carl-Zeiss-Straße 10<br />
25451 Quickborn<br />
Tel: 04106 77 82 0<br />
Fax: 04106 77 82 20<br />
info@oppermann-fuss.de<br />
www.oppermann-fuss.de<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
56<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
Breites Angebot als Erfolgsbasis<br />
ERGÄNZUNG: Ein Stacker unterstützt den Prallbrecher Keestrack Destroyer mit Nachsiebeinheit und Rückführband<br />
beim hochkapazitiven Aushalden.<br />
Seit sechzehn Jahren vertreibt der Quickborner Aufbereitungsspezialist<br />
Oppermann & Fuss mobile Anlagentechnik der Keestrack-Gruppe, die sich<br />
auch als wirtschaftliche Mobillösungen in Gewinnungsbetrieben bewähren.<br />
Als Exklusiv-Händler bietet OF Investitionsberatung, flächendeckenden<br />
Support und eine hohe Verfügbarkeit durch den eigenen Mietpark und eine<br />
schlagkräftige Teilelogistik.<br />
Mit seinen ausgefeilten Modellreihen<br />
bietet Keestrack heute raupenmobile<br />
Siebtechnologie von der Primärstufe<br />
bis zur flexiblen Produktion mehrerer<br />
qualifizierter Endkörnungen und deckt<br />
darüber hinaus mit raupenmobilen Backen-,<br />
Prall- und Kegelbrechern alle<br />
einschlägigen Zerkleinerungstechnologien<br />
bis 450 t/h Durchsatz ab. Seit<br />
sechs Jahren liefert der Hersteller<br />
zudem eigene Stacker mit Reichweiten<br />
von <strong>18</strong> bzw. 23 m, die als nachgeschaltete<br />
Einheiten mit deutlich größeren<br />
Haldenvolumen personalintensive Ladereinsätze<br />
verringern helfen.<br />
„Wenn Sie am Markt Anlagen der<br />
mittleren Leistungsklasse von 250 bis<br />
300 t/h vergleichen, werden Sie feststellen,<br />
dass es oft die Keestrack-Modelle<br />
sind, die trotz Vollausstattung und ohne<br />
Demontage zuverlässig innerhalb der<br />
genehmigungsfreien Tiefbett-Dimensionen<br />
und Transportgewichte bleiben.<br />
Dabei überzeugen sie auch in der Performance,<br />
wenn sie wie der Backenbrecher<br />
Argo als Einziger unter 30 t eine<br />
Maulweite von 1000 mm bieten oder wie<br />
der kompakte Prall brecher Destroyer<br />
1011 trotz Auf bau-Nachsieb mit Rückführung<br />
das 30-t-Limit halten“, erklärt<br />
OF-Geschäftsführer Peter Oppermann.<br />
Unkomplizierte Maschinentransporte<br />
gewährleisten schnelle Reaktionszeiten<br />
und eine hohe Maschinenaus lastung bei<br />
kalkulierbaren Kosten. Entsprechend<br />
gut vertreten ist die Keestrack-Technologie<br />
auch im OF-Mietpark, der zur kurzoder<br />
mittelfristigen Aufstockung von<br />
Kundenkapazitäten bundesweit rund 60<br />
Maschinen vorhält.<br />
Einsatzoptimierte Anlagenfertigung<br />
Große Flexibilität ist neben hohen Qualitätsstandards<br />
auch eines der Kennzeichen<br />
der Keestrack-Produktion. Gut<br />
90 % des konstruktiven Stahlbaus stammen<br />
aus eigener Fertigung. Bei Hydraulik,<br />
Elektronik und Antrieben setzt Keestrack<br />
auf die Zusammenarbeit mit<br />
renommierten Zulieferern. Kraftstoffsparende<br />
Load-Sensing-Arbeitshydrauliken<br />
sowie moderne Diesel antriebe nach aktuellen<br />
Standards sind Markenzeichen.<br />
Insbesondere die leistungsstarken Modelle<br />
können zudem mit dieselelektrischen<br />
Antrieben ausgestattet werden,<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
57<br />
die nochmals effizienter sind bzw. einen emissionsarmen<br />
„Plug-in“-Betrieb erlauben.<br />
Alle Modelle bieten umfangreiche Optionslisten, die neben<br />
üblichen „Extras“ wie Funkfernbedienung, Staubunterdrückung<br />
oder Arbeitsbeleuchtungen auch Positionen aufführen,<br />
mit denen sich die jeweilige Anlage exakt an Einsatzvorgaben<br />
anpassen lässt. Dazu zählen insbesondere<br />
XXL-Aufgabebunker, verlängerte Haldenbänder oder veränderte<br />
Sieb-Geometrien. „Im Extremfall konfigurieren wir gemeinsam<br />
mit dem Kunden auf Basis des Grundmodells eine<br />
Maschine, die unter den spezifischen Einsatzbedingungen<br />
die Ursprungsleistung weit übertrifft“, erklärt Oppermann<br />
und nennt als Beispiel eine ausstoßoptimierte Grobstücksiebanlage<br />
Keestrack Frontier, die durch erhebliche Modifizierungen<br />
1200 t/h Spitzenleistung in der Vorabsiebung von<br />
definiertem Steinbruch-Material erbringt (original: ca.<br />
600 t/h).<br />
Intensive Einsatzberatungen kennzeichnen denn auch die<br />
Kundenbetreuung am OF-Hauptsitz in Quickborn bei Hamburg<br />
sowie am Stützpunkt Ulm-Elchingen. Insgesamt zehn<br />
Verkaufsspezialisten hat Oppermann & Fuss derzeit bundesweit<br />
am Start, die mit 17 Fachmonteuren in Zentralwerkstatt<br />
und Feldeinsatz sowie neun ET-Experten im Zentrallager<br />
Quickborn das kundenorientierte Rückgrat der 50-köpfigen<br />
Belegschaft bilden.<br />
www.oppermann-fuss.de<br />
www.keestrack.com<br />
ERWEITERTES PORTFOLIO<br />
Wunschpartner gefunden<br />
Zum April 20<strong>18</strong> übernahm BHS-Sonthofen sämtliche Anteile an<br />
der AVA GmbH & Co. KG aus Herrsching. Beide Produktportfolios<br />
ergänzen sich perfekt. BHS-Sonthofen stärkt damit die<br />
eigene Marktposition im Bereich Mischtechnik und ergänzt<br />
seine Kompetenz in der Fest-flüssig-Trennung um Trocknungstechnik.<br />
Der Standort in Herrsching bleibt erhalten, alle Mitarbeiter<br />
werden übernommen und beide Unternehmen agieren<br />
auch weiterhin unter eigenem Namen am Markt.<br />
Für das Herrschinger Unternehmen war BHS der erklärte<br />
Wunschpartner, als sich die Besitzer aus Altersgründen und familiärem<br />
Nachfolgermangel zum Verkauf entschlossen, da sie Werk,<br />
Mitarbeiter und Kunden in guten Händen wissen. Auch für BHS ist<br />
der Erwerb attraktiv: „Dass AVA an uns herangetreten ist, ehrt uns.<br />
Wir freuen uns, die Angebote beider Unternehmen miteinander zu<br />
verbinden und damit in allen relevanten Märkten ein noch umfassenderes<br />
Portfolio anbieten zu können“, betont Dennis Kemmann,<br />
Geschäftsführer bei BHS-Sonthofen. Das AVA Produktprogramm<br />
umfasst Horizontal- und Vertikal-Mischer sowie Trockner, die in<br />
unterschiedlichsten Anwendungen und Branchen, darunter auch<br />
in der Baustoffindustrie, eingesetzt werden.<br />
www.bhs-sonthofen.de<br />
DIE NEUE<br />
DIMENSION DER<br />
SANDHERSTELLUNG.<br />
Die BHS Rotorprallmühle: Gewinnung von Brechsanden mit unvergleichbarer<br />
Qualität. Die hufeisenförmigen Schläger der BHS Rotorprallmühle<br />
erfassen das Aufgabematerial und schlagen es wiederholt gegen die Ringpanzerung<br />
des Gehäuses. Dieses weltweit einzigartige Prinzip der Sandherstellung<br />
erzeugt Sieblinien mit sehr hohem Anteil an Nutzkorn sowie perfekt<br />
kubische Sandkörner. Damit wird eine leichtere Verarbeitung der Sande im<br />
Trockenmörtel, Beton, Putz und vielem mehr sichergestellt.<br />
Mehr über BHS: www.bhs-sonthofen.de<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
58<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
Nordirische Produktoffensive<br />
GROSSE FÜLLE: Weiterentwicklungen und Prototypen der Maschinen zu erleben, lohnte<br />
auf jeden Fall die Reise nach Nordirland. Fotos: bwi<br />
Im Jahr 20<strong>18</strong> baut Terex Finlay seine Produktpalette an einigen Punkten aus<br />
und optimiert an anderen Stellen in wichtigen Gerätegruppen. Bevor eine solche<br />
Neuentwicklung auf den Markt kommt, durchläuft sie verschiedene Stadien.<br />
Wesentlicher Bestandteil bei Terex Finlay als führendem Anbieter in der<br />
mobilen Aufbereitung ist dabei die jährliche Durchführung des „NPI Event“.<br />
Hierzu lädt der Hersteller seine erfahrensten Händler als „Task Force“ zum Erfahrungsaustausch<br />
ein und nutzt gleichzeitig die Gelegenheit, die anstehenden<br />
Neuheiten in ihrem jeweiligen Entwicklungsstadium vorzuführen.<br />
Besonders hinsichtlich der Detailoptimierung<br />
der Modelle und der Bewertung<br />
technischer Details unter der Prämisse<br />
der jeweiligen Marktakzeptanz kommt<br />
den Treffen auch eine Bedeutung für den<br />
gemeinsamen Erfolg zu. Hier dienen<br />
die „NPI Events“ auch zur Erarbeitung<br />
strategischer Entscheidungen. „Es ist<br />
für uns von fundamentalem Interesse,<br />
Händler aus den verschiedenen Präsenzregionen<br />
immer wieder an einem<br />
Ort zusammenzuführen, um uns konzentriert<br />
über die unterschiedlichen Ansprüche<br />
der verschiedenen Märkte auszutauschen<br />
und diese Erkenntnisse in die<br />
Produktlinien zu integrieren“, erklärt<br />
Brian Pauley, verantwortlicher Marketing-Manager<br />
bei Terex Finlay.<br />
In diesem Jahr fand das Treffen im<br />
nordirischen Enniskillen statt. Für die<br />
Vorführungen nutzte der Hersteller ein<br />
Areal im Steinbruch Trotters Quarry bei<br />
Manorhamilton, wo seit Jahren paläozoischer<br />
Kalkstein gewonnen und zu<br />
Schotter verarbeitet wird.<br />
In diesem Jahr gab es hier eine<br />
große Anzahl interessanter Neuvorstellungen<br />
und Weiterentwicklungen, die<br />
nahezu alle Produktgruppen der mobilen<br />
Aufbereitung betreffen. So erweitert<br />
Terex Finlay seine Baureihe raupenmobiler<br />
Förderbänder um ein<br />
neues Spitzenmodell mit einer maximalen<br />
Abwurfhöhe von 9,5 m. Damit<br />
lassen sich Haldenkapazitäten von bis<br />
zu 1600 m 3 realisieren. Als besonderes<br />
Merkmal hat das Modell neben der<br />
Gurtbreite von 1,2 m wahlweise unterschiedliche<br />
Aufgabetrichter von bis zu<br />
8 m 3 . In der Kombination lassen sich<br />
sowohl Beschickung als auch Aufhaldung<br />
optimieren. Das Modell ist in zwei<br />
Ausführungen zu haben: Die „Highlevel“-Version<br />
erlaubt eine Direktbeschickung<br />
über den Bagger im Steinbruch<br />
und kann unter anderem mit<br />
einem vorgeschalteten Grizzly-Sieb<br />
bestückt werden. Für die Beladung mit<br />
Radlader in der Kiesgrube steht eine<br />
„Low-level“-Variante zur Auswahl. Die<br />
Markteinführung der in Enniskillen als<br />
Prototypen präsentierten Anlagen ist<br />
für den September 20<strong>18</strong> geplant.<br />
Schwerlastsieb mit Extraplus<br />
Erstmals im Einsatz zu sehen war eine<br />
technische Weiterentwicklung der meistverkauften<br />
Schwerlastsiebanlage. Die<br />
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GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
59<br />
NEUE DETAILS, wie das zum Rückführband<br />
umschwenkbare Haldenband am Brecher<br />
I-120R, wurden intensiv begutachtet.<br />
IM ZENTRUM der Vorführungen stand unter<br />
anderem das neue Schwerlastsieb Terex<br />
Finlay 883+ Triple Shaft.<br />
am Markt bereits bewährte Terex Finlay<br />
883+ wird es in Zukunft in einer sogenannten<br />
„Triple-Shaft“-Ausführung<br />
geben. Das Kernstück der Anlage sind<br />
drei gegenläufig rotierende Wellen. Sie<br />
versetzen den Siebkasten in eine dreidimensionale<br />
Rüttelbewegung. In unmittelbarer<br />
Folge ergeben sich dadurch<br />
bislang nicht erreichte höhere G-Kräfte<br />
sowie optimierte Frequenzgänge. Schon<br />
die bisherige Standardanlage Terex Finlay<br />
883+ zeichnete sich durch die Fähigkeit<br />
aus, auch schwer separierbare klebrige<br />
Materialien verarbeiten zu können.<br />
Diese Eigenschaften konnten jetzt durch<br />
die Dreiwellentechnologie noch einmal<br />
entscheidend optimiert werden für die<br />
komplette Bandbreite an Aufgabematerialien,<br />
sowohl trocken wie klebrig. Für<br />
den zukünftigen Anwender dabei besonders<br />
wichtig: Der Wellenantrieb ist<br />
wartungsfrei und robust ausgeführt,<br />
seine Zuverlässigkeit wurde nach Angaben<br />
des Herstellers in aussagekräftigen<br />
Testläufen unter Beweis gestellt. Wie<br />
schon die Basisversion hat auch die<br />
„Triple Shaft“ eine Kapazität bis zu<br />
500 t/h. Als weitere Neuheit erhält die<br />
gesamte 883+-Baureihe eine Option, mit<br />
der die Anwendungsflexibilität ganz erheblich<br />
ausgeweitet wird. Mit dem sogenannten<br />
„Dual-Power“-System steht den<br />
Schwerlastsieben eine zweite zusätzliche<br />
Antriebsvariante zur Verfügung. Mit<br />
der Option kann die dieselhydraulische<br />
883+ als elektrisch angetriebene Maschine<br />
über Netzstrom betrieben werden.<br />
Die „Dual-Power“-Option ergänzt<br />
die bereits mit Erfolg eingeführten „Dual<br />
Power“-Brecher und somit steht ein markendurchgängiger<br />
mobiler Brech- und<br />
Siebstrang zur Verfügung, der sowohl<br />
per Netzstrom als auch eigenständig betrieben<br />
werden kann.<br />
Bei den Siebanlagen erfährt eines der<br />
Spitzenmodelle aus der Produktgruppe<br />
der raupenmobilen Schrägrostsiebe<br />
eine gründliche Überarbeitung. Damit<br />
stellt die neue Terex Finlay 684 ein Paradebeispiel<br />
für den wechselseitigen<br />
Austausch zwischen Händlern und Hersteller<br />
– und belegt den Erfolg der „NPI<br />
Events“. Schon heute gehört die Terex<br />
Finlay 684 in der Produktgruppe der<br />
Drei-Deck-Maschinen zu den kapazitätsstärksten<br />
Anlagen am Markt. Das<br />
jetzt vorgestellte Update erhält einen<br />
neuen Bandzuführer und diverse Optimierungen.<br />
Das vierte „Überkorn-Plus“-<br />
Förderband ist in der Neigung verstellbar<br />
und für den Transport vereinfacht<br />
einfaltbar. Die Überarbeitung betrifft<br />
Details in allen Bereichen, um die Gesamtkonstruktion<br />
weiter zu optimieren.<br />
Die Motordrehzahl wird auf <strong>18</strong>00 U/min<br />
reduziert, was der Langlebigkeit zugutekommt<br />
und Treibstoff spart. Die Maschine<br />
befindet sich in den letzten<br />
Testläufen, ihre Markteinführung steht<br />
unmittelbar bevor.<br />
Auch von den Händlern wird dem<br />
vom Hersteller organisierten Treffen<br />
große Bedeutung beigemessen, wie<br />
Sven Brookshaw, Geschäftsführer der<br />
Mobilen Aufbereitung der Moerschen-<br />
Gruppe und einer der größten langjährigen<br />
Terex-Finlay-Händler im deutschsprachige<br />
Raum, resümiert: „Wir werden<br />
so regelmäßig aktiv in die Prozesse bei<br />
Neu- und Weiterentwicklungen einbezogen.<br />
Sinnvolle und umsetzbare Anregungen<br />
und Erfahrungen der Händler werden<br />
dabei tatsächlich berücksichtigt.<br />
Darüber hinaus lassen sich auch die<br />
Erfahrungen und Rückmeldungen unserer<br />
Kunden und Anwender direkt weiterleiten.“<br />
Einig sind sich Hersteller und<br />
Händler: Es darf einiges erwartet werden<br />
bei der Produktoffensive von Terex Finlay<br />
in den kommenden Monaten. (bwi)<br />
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IM EINSATZ
60<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
ÜBERRASCHENDE KAPAZITÄT<br />
Wer sagt denn, dass nicht (noch) mehr geht?<br />
BESCHICKUNG: Dank zusätzlicher Leitbleche an der Aufgabe sind die SBR 2 und der<br />
Radlader Cat 980 ein perfektes Paar. Foto: BHS/Eduard Merkle GmbH & Co. KG<br />
Bereits 2017 konnte die Dresdner BHS<br />
Innovationen GmbH zunehmend Erfolge<br />
im Segment Gewinnung feiern. Mit dem<br />
Einsatz des Baustoff-Recyclingsiebs<br />
SBR 2 im Kalksteinwerk Weißer Jura der<br />
Eduard Merkle GmbH & Co. KG wurde<br />
jetzt allerdings eine neue Größenordnung<br />
erreicht. Beschickt wird die Siebmaschine<br />
mit Cat-980-Radladern der<br />
30-t-Klasse. Florian Schmellenkamp,<br />
Leiter Geschäftsentwicklung, war selbst<br />
skeptisch, als ihm Hartmut Koch-Czech,<br />
Geschäftsführer bei Eduard Merkle, sein<br />
Ansinnen auf der steinexpo 2017 vortrug.<br />
„Die Maschine ist ausgelegt für Radlader<br />
um die 4 m³ Schaufelinhalt, idealerweise<br />
mit einer Schaufelbreite von 3 bis 3,2 m.<br />
Aber wir lassen uns gerne von Anwendern<br />
davon überzeugen, dass unser<br />
Sieb auch mit 3,6 m breiten Schaufeln<br />
und bis zu 6 m³ Schaufelinhalt zu betreiben<br />
ist“, berichtet Schmellenkamp erfreut.<br />
Seit Anfang 20<strong>18</strong> ist die Maschine<br />
mit 80-mm-Quadratmasche in Blaubeuren<br />
im Einsatz und verhindert auf einfachste<br />
Weise, dass brauchbares Material<br />
entsorgt wird.<br />
Für Hartmut Koch-Czech ist die SBR 2<br />
eine ersehnte Unterstützung zur Gestaltung<br />
seiner bewusst ressourceneffizienten<br />
Prozesse. „Robustheit und Flexibilität<br />
machen die Siebeinheit zur perfekten<br />
Ergänzung unserer Anlagentechnik. Die<br />
leichte Modifizierung der Aufgabe konnte<br />
unsere Werkstatt in Absprache mit dem<br />
Hersteller selbst realisieren“, so Koch-<br />
Czech. Um seitlich herabfallendes Material<br />
in die richtige Richtung zu lenken,<br />
wurden Leitbleche angebaut.<br />
Mit der nachgewiesenen Eignung für<br />
eine Vielzahl an Anwendungen von Sand<br />
bis Naturstein und Boden bis Metallschrott<br />
erweist sich die SBR 2 als echtes<br />
Multitalent. Inzwischen ist die unspektakulär<br />
anmutende und doch so vielseitige<br />
Siebmaschine in jeder Ecke Deutschlands<br />
in Betrieb. Etwa 20 weitere Exemplare<br />
werden von Betreibern in sechs<br />
verschiedenen Ländern Europas genutzt<br />
und von einem weiteren Wachstum der<br />
Population ist angesichts der Nachfragesituation<br />
auszugehen.<br />
Ein Video zum Text gibt’s unter:<br />
https://www.youtube.com/<br />
watch?v=_abtBl5ZVT0<br />
www.bhs-innovationen.de<br />
C<br />
M<br />
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MY<br />
CY<br />
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K<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
61<br />
VOM WINDE VERWEHT<br />
Mit Nachrüstung noch mehr profitieren<br />
Die Rockster Recycler GmbH hat einen Windsichter für<br />
ihre mobilen Brecher entwickelt. Die zum Teil unvermeidlichen<br />
Verunreinigungen des Brechgutes werden damit<br />
einfach „weggeblasen“ und so mit relativ geringem Aufwand<br />
der Wert der produzierten Endprodukte gesteigert.<br />
Konzipiert wurde der Windsichter RVB1700 für leichte<br />
Bestandteile im Brechgut.<br />
Herzstück des Rockster-Windsichters ist ein variabel regulierbares<br />
Gebläse, das über flexible Verbindungsschläuche<br />
die in der Neigung verstellbare Luftdüse versorgt. Durch<br />
einen schmalen Schlitz tritt der Luftstrom aus und bläst<br />
schräg von unten durch das gebrochene Material, sodass<br />
die unerwünschten Leicht stof fe entfernt werden. Der Rockster<br />
RVB1700 wird dazu technisch vollständig in die jeweilige<br />
Maschinenserie integriert und hydraulisch betrieben.<br />
Das „Windsichter-Paket“ wird bei Neumaschinen als<br />
Option mitange boten. Für bestehende Anlagen wurde ein<br />
Nachrüstsatz entwickelt. Dieser kann durch das Rockster-<br />
Serviceteam auch in Eigenregie montiert werden.<br />
TESTLAUF: Der neue<br />
Windsichter RVB1700<br />
wurde auf Herz und<br />
Nieren geprüft, bevor<br />
die ersten Exemplare<br />
in den praktischen<br />
Einsatz gingen und<br />
sich dort bewähren.<br />
Fotos: Rockster<br />
www.rockster.at<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
62<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
GEMEINSAM GEWACHSEN<br />
Zwei Jahrzehnte Erfolg mit einer Marke<br />
Egal, ob hoch oben am Berg mit Naturstein<br />
oder im Tal im Recycling: Mit<br />
dem flexiblen RM 90GO! Sieht sich die<br />
Halb eisen & Prast KG für jeden Einsatz<br />
bestens gerüstet. Die innovativen Features<br />
am RM-Brecher erleichtern den<br />
Arbeitsalltag und sparen Geld. So<br />
amortisiert sich die Investition rasch.<br />
Aus diesem Grund entscheidet sich<br />
Günter Prast, Geschäftsführer der Erdbausparte<br />
des Unternehmens Halbeisen<br />
& Prast immer wieder für Rubblemaster-Brecher.<br />
1999 begann er mit<br />
dem hakenmobilen RM60, das Recyclinggeschäft<br />
aufzubauen. Dazu nahm<br />
er auch viele Aufträge im Güterwegebau<br />
auf 2000 m und höher an. Das<br />
Thema Recycling und Aufbereitung<br />
von Naturstein vor Ort nahm zu und<br />
wurde immer lukrativer, so kaufte er<br />
sechs Jahre später einen neuen größeren<br />
RM-Prallbrecher: den RM 80.<br />
Hatte er beim kleineren Modell noch<br />
verschiedene Hersteller genau verglichen,<br />
war die Entscheidung beim Neukauf<br />
klar: „Produkt und Service bei RM<br />
passen einfach“, erklärt Prast. Außerdem<br />
sei die Leistung der Brecher und<br />
die Qualität des Endkorns mit jeder<br />
technischen Neuerung noch besser<br />
geworden. Er muss es wissen, denn<br />
mit dem RM 80GO! und seit zwei Jahren<br />
mit dem RM 90GO! hat er alle technischen<br />
Entwicklungen der Marke direkt<br />
miterlebt, vor allem der Sprung<br />
von 80 auf 90GO! bringt nach seiner<br />
Einschätzung im Alltag viele Vorteile:<br />
„Mit dem neuen schwenkbaren Rückführband<br />
können wir zwei verschiedene<br />
Fraktionen produzieren. Es sind<br />
aber noch viele weitere Kleinigkeiten,<br />
die sich verbessert haben und im Alltag<br />
viel Zeit sparen. Beispielsweise hat<br />
das Brechergehäuse jetzt nur mehr<br />
GEBIRGSEINSATZ: Der vielseitige RM 90GO! produziert bei hohem Durchsatz perfekt<br />
kubisches Endkorn. Foto: Halbeisen & Prast<br />
zwei statt zehn Schrauben.“ Diese vielen<br />
kleinen Features machen RM-Prallbrecher<br />
intuitiv und einfach bedienbar<br />
und sind als GO!-Prinzip bekannt.<br />
Nicht zuletzt wegen dieser einfachen<br />
Bedienbarkeit sind RM-Brecher auch<br />
in der Vermietung beliebt.<br />
Der aktuelle Brecher läuft bei Halbeisen<br />
& Prast rund 800 Stunden im Jahr<br />
und ist großteils für eigene Projekte im<br />
Einsatz. Für 20 % des Jahres wird er<br />
aber auch an Kunden vermietet, um –<br />
wie jüngst passiert – drei Wochen direkt<br />
vor Ort 15.000 t Altasphalt zu brechen.<br />
Sich auf das Produkt und den Service<br />
verlassen zu können, ist sowohl<br />
bei eigenen Projekten, aber auch im<br />
Einsatz mit Mietkunden besonders<br />
wichtig. „24-h-Service stimmt bei<br />
Rubblemaster wirklich! Selbst Garantiesachen<br />
werden problemlos abgewickelt,<br />
wenn sie auftreten.“ Gewährleistet<br />
wird dies durch zuverlässige<br />
Vertriebspartner vor Ort, in Deutschland<br />
durch die Händler Christophel im<br />
Norden und Kölsch im Süden.<br />
Neben der Aufbereitung von Altasphalt<br />
und Betonabbruch wird immer<br />
noch viel Naturstein und Grobkies gebrochen.<br />
So ist der RM 90GO! seit einigen<br />
Wochen wieder in den Bergen<br />
unterwegs und bereitet bei einem Speicherseeprojekt<br />
in Latschau 10.000 t<br />
Gestein auf, das direkt vor Ort für den<br />
Straßenbau wiederverwendet wird.<br />
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TELESTACK Haldenband TS 842: Mächtiges Multitalent!<br />
Seine Stärken spielt dieses Band in der Gewinnung<br />
ebenso aus wie in der Schiffs- oder Zugbeladung.<br />
• Arbeitslänge: 41 m<br />
• Höhe: 13 m<br />
• Haldenkapazität: bis zu 4.000 m 3<br />
• Förderleistung: 800 t/h<br />
• Radius: 270°<br />
Demontiert passt das TS 842 in einen 40-Fuß-Container.<br />
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GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
63<br />
Verwurzelung und Kontinuität<br />
halfen beim Wachsen<br />
MITGEWACHSEN ist mit der systematischen Geschäftserweiterung auch der Anlagenpark, wobei der Unternehmer<br />
in Sachen Aufbereitung auf die Kompetenz von Christophel setzt. Foto: Christophel<br />
Vor 25 Jahren entschloss sich Johannes Prues, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der heutigen Upek GmbH, ein<br />
eigenes Unternehmen zu gründen. Dabei stand ihm anfangs<br />
nur eine gebrauchte und instandgesetzte Raupe zur Seite.<br />
Ansässig war und ist das Unternehmen in Steinfeld/Oldenburg,<br />
Landkreis Vechta, wo es bis heute fest verwurzelt ist. Anfangs<br />
standen kleinere Erdarbeiten an. Ende der 1990er-Jahre kam<br />
schließlich als weiterer Geschäftszweig die Mineralstoffaufbereitung<br />
hinzu. Auch hier startete der Versuch zuerst mit gebrauchter<br />
Technik, die aber rasch an ihre Grenzen stieß. So kam<br />
mit dem Jahrtausendwechseljahr mit einer mobilen Siebanlage<br />
Powerscreen Chieftain 1400 die erste Anlage von Christophel in<br />
den mittlerweile diversifizierten Fuhrpark. Im Folgejahr erhielt sie<br />
Unterstützung durch einen neuen Backenbrecher. „Die Maschinen<br />
sind sehr leistungsfähig und zuverlässig, und mit Christophel<br />
an unserer Seite haben wir einen sehr verlässlichen Partner“,<br />
ließ der Firmeninhaber schon damals wissen. In den Folgejahren<br />
entwickelte sich das Brech- und Siebgeschäft so positiv fort,<br />
dass nicht nur weitere Brech- und Siebanlagen, sondern auch<br />
mobile Haldenbänder und Windsichter Johannes Prues’ Kapazitäten<br />
erweiterten. Die Anlagenflotte wird seitdem stets modern<br />
und leistungsfähig gehalten. Inzwischen bestens gerüstet mit<br />
Erfahrung, investierte der Unternehmer schließlich 2016 in einen<br />
brandneuen Powerscreen-Trakpactor-500-Prallbrecher von<br />
Christophel. Die Entscheidung fiel nicht schwer, da das Unternehmen<br />
bereits seit Jahren auf andere Prallbrecher von Powerscreen<br />
vertraute und sehr gute Erfahrungen damit gesammelt<br />
hatte. Die neue Maschine zeichnet sich im Vergleich zur Vorgängermaschine<br />
durch ein aktives Schwerlast-Vorsieb aus. Allein<br />
schon durch höchste Gründlichkeit in dieser Vorstufe kann der<br />
Gesamtdurchsatz der Anlage nachhaltig gesteigert werden. Der<br />
starke Scania-Motor hat hohe Reserven bei einem verringerten<br />
Kraftstoffverbrauch. Herzstück der Anlage ist ein 1360x820-mm-<br />
Prallbrecher mit hydraulischer Prallwerksabstützung. Läuft es<br />
gut, produziert der Trakpactor 500 durchschnittlich bis zu 2000 t<br />
fertig gesiebte Endprodukte am Tag! Bei einem Fremdkörpereintritt<br />
können die Prallwerke binnen Millisekunden hydraulisch<br />
ausweichen, um die Gefahr größerer Schäden am Brecher zu<br />
verringern. „Das Anlagenkonzept ist schlüssig und überzeugt<br />
durch Leistung. Und Leistung ist das, was wir täglich brauchen“,<br />
fasst Johannes Prues seine aktuellen Erfahrungen zusammen.<br />
Sein Unternehmen Upek ist mittlerweile auf eine Größe von<br />
20 Mitarbeitern gewachsen. Die Aufträge für das Dienstleistungsangebot<br />
kommen heute aus dem gesamten nordwestdeutschen<br />
Raum. „Wir konnten auch deshalb gesund wachsen,<br />
weil wir uns auf Partner wie Christophel verlassen können“,<br />
freut sich der Chef noch heute über seine erste und alle weiteren<br />
Entscheidungen.<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
64<br />
AUFBEREITUNG & VEREDELUNG<br />
LEISTUNGSOPTIMIERTE MITTELKLASSE<br />
Prallbrecher mit Führungsqualitäten<br />
UPGRADE PER UPDATE: Eine Drei-Achs-Zugmaschine und das Dolly-Transportsystem reichen für einen raschen und unkomplizierten<br />
Standortwechsel der, je nach Ausstattung, 40 t schweren Remax 400. Bild: Moerschen<br />
Die raupenmobilen Prallbrecher der Remax-Baureihe<br />
von SBM Mineral Processing<br />
weisen eine Vielzahl effizienzstarker<br />
Alleinstellungsmerkmale auf. Kürzlich neu<br />
aufgestellt, steht die SBM Remax 400<br />
jetzt für die leistungsoptimierte Mittelklasse<br />
in Steinbruch und Recycling. Gegenüber<br />
dem etablierten Vorgänger<br />
Remax 1212 erhielt das neue Modell ein<br />
spezielles Antriebskonzept für den wahlweise<br />
dieselelektrischen oder optional<br />
rein elektrischen Betrieb. Bei diesem<br />
Prinzip gehört SBM zu den Pionieren und<br />
hat die Technologie über mehr als 30<br />
Jahre in ihrer Effizienz und Betriebssicherheit<br />
auf ein Niveau gebracht, das<br />
robust, standfest und wartungsfrei arbeitet.<br />
Die Optimierungen betreffen neben<br />
dem Antrieb auch die Steuerung der Anlage.<br />
Unter Verzicht auf eine Kupplung<br />
treibt ein groß dimensionierter Elektromotor<br />
den Rotor an. Die damit verbundene<br />
konsequent vollelektronische Steuerung<br />
der Brechkammer ermöglicht<br />
Reaktionszeiten im Millisekunden-Bereich,<br />
etwa bei der erforderlichen lastabhängigen<br />
Regelung des Materialflusses<br />
und der Aufgabemenge. Die Leistungsverfügbarkeit<br />
am Rotor kann durch den<br />
elektrischen Generatorantrieb kurzfristig<br />
auf bis zu 170 % gesteigert werden. Zur<br />
stufenlosen Herstellung jedes gewünschten<br />
Endproduktes verfügt der Brecher<br />
über zwei Prallschwingen und eine verstellbare<br />
Rotorumfangsgeschwindigkeit.<br />
Die vier Schlagleisten des Rotors können<br />
zudem in unterschiedlichen Höhen<br />
eingesetzt werden, was durch versetzte<br />
Arretierungsnuten erreicht wird. Die<br />
Schlagleisten lassen sich zum Austausch<br />
spielend leicht entfernen sowie in ihren<br />
Halterungen zusätzlich drehen und wenden.<br />
Dadurch wird der Ausnutzungsgrad<br />
erheblich erweitert und beträgt jetzt bis<br />
zu 60 %. In der Grundausstattung ohne<br />
Nachsieb kommt die Prallbrechermittelklasse<br />
von SBM auf ein Gesamtgewicht<br />
von nicht mehr als 40 t. Durch eine konsequente<br />
Harmonisierung aller Bauteile<br />
konnten die Abmessungen der Vorgängerausführung<br />
noch mal optimiert werden.<br />
Ergebnis ist jetzt eine reduzierte<br />
Transporthöhe von nur 3,6 m bei einer<br />
Breite von maximal 3 m.<br />
Für die aktuelle Ausführung der<br />
Remax 400 bietet SBM sein bereits bewährtes<br />
Dolly-System. Dabei reicht jetzt<br />
eine ebenfalls gewichtsoptimierte Drei-<br />
Achs-Ausführung für den Transport –<br />
quasi auf eigner Achse. Erweitern lassen<br />
sich die Einsatzmöglichkeiten der Anlage<br />
durch eine Vielzahl durchdachter Zusatzoptionen,<br />
die alle von SBM konzipiert<br />
auf den Prallbrecher zugeschnitten<br />
sind. Sie reichen von der Mahlbahn über<br />
eine Nachsiebeinheit in Ein- oder Zweideckausführung<br />
mit spezieller Bananenform<br />
im Siebdeck bis zu einer Windsichtung.<br />
Hervorzuheben ist zudem der<br />
hydraulisch höhenverstellbare Überbandmagnetabscheider.<br />
Die Steuerung<br />
der Anlage kann intuitiv per Fernbedienung<br />
erfolgen und ermöglicht eine optionale<br />
Fernwartung mit Modem sowie die<br />
externe Visualisierung mittels Tablet.<br />
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Antrieb mit der dieselelektrischen Alternative<br />
Bei Brechern oder Siebanlagen dominierten<br />
bislang dieselhydraulische Antriebskonzepte.<br />
Mit dem Aufkommen<br />
leistungsstarker und zuverlässiger Generatoren<br />
setzen innovative Herste ler<br />
vermehrt auf die dieselelektrische Alternative.<br />
Auf spezie l für diese Anwendungen<br />
abgestimmte Geräte hat sich<br />
die KW-Generatoren GmbH & Co. KG<br />
spezialisiert. Der Spezialist für Drehstrom-Synchrongeneratoren<br />
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eine sichere Kapselung gegen eindringende<br />
Fremdkörper a ler Art. Um die<br />
Leistungsfähigkeit im Dauerbetrieb zu<br />
optimieren, sta tet KWG seine Generatoren<br />
mit innovativen Eigenentwicklungen<br />
aus. Das beginnt bei einem<br />
ausgefeilten Design des Lüfte rades,<br />
um die angesaugte Küh luft e fizient<br />
den außen liegenden Kühlrippen des<br />
Generators zuzuführen. Dazu kommt<br />
die Detailausführung der Kühlrippen,<br />
die über inte ligent vergrößerte Oberflächen<br />
sowohl die Wärmeabfuhr verbessert<br />
als auch die Strömungseigenschaften<br />
der Küh luft. Zur Gewichtseinsparung<br />
sowie im Sinn einer zusätzlich<br />
optimierten Wärmeabfuhr sind<br />
die Gehäuse aus hochwertigem Aluminium<br />
gefertigt. Auch bei einem weiteren<br />
für den Gesamtbetrieb der Baumaschine<br />
eminenten Bereich weist der<br />
Elektroantrieb einen wesentlichen Vorteil<br />
gegenüber der Hydraulik auf. Die<br />
Kraftübertragung kann relativ einfach<br />
elektronisch gesteuert werden. Hier<br />
arbeiten die Generatoren mit Spannungsreglern,<br />
die auch in vorhandene<br />
Motormanagementsysteme integrierbar<br />
sind. Diese Bauteile bilden eine<br />
weitere innovative Kernkompetenz der<br />
Schwaben und entstehen bei KWG in<br />
eigener Entwicklung und Fertigung.<br />
Si erlauben auc höhere Ansprüche<br />
an den Regler und gesta ten Sonderwünsche.<br />
Dank variabler integrierter<br />
Mikroprozessoren wird die Abgabe der<br />
elektrischen Energie optimiert. Die gesamte<br />
Entwicklung als auch die Produktion<br />
bündelt das unabhängige Unternehmen<br />
am Standort Lindach bei<br />
Schwäbisch Gmünd. Dabei werden die<br />
maßgebenden Produktmerkmale in<br />
einem höchst inte ligent var iertem<br />
Baukastensystem konsequent an die<br />
unterschiedlichen Baugrößen optimal<br />
angepasst. In der Ausführung entspricht<br />
die Montage der Qualität einer<br />
Manufaktur und ist so angelegt, das<br />
auch individue le Kundenwünsche berücksichtigt<br />
werden können. Das zeigt<br />
sich beispielhaft beim Bau der Spannungsregler,<br />
die im Haus konstruiert<br />
und montiert werden, inklusive dem<br />
sorgsam-manuelen Vergießen des<br />
Gehäuseinneren, um absoluten Staubund<br />
Feuchtigkeitsschutz auch bei diesem<br />
Bauteil zuverlässig zu gewährleisten.<br />
Trotz dieser teils zeitaufwendigen<br />
Sorgfalt e reicht KWG eine Fertigungskapazität<br />
von mehr als 4000 Einheiten<br />
im Jahr. Dadurch ist der schwäbische<br />
Mi telständler zuverlässig in der Lage,<br />
auch für größere Abnehmer zu a traktiven<br />
wirtschaftlichen Konditionen produzieren<br />
zu können. Die Leistung der<br />
ausschließlich bürstenlosen Synchrongeneratoren<br />
reicht bis 140 kVA,<br />
was für den Antrieb eines Singlespeed-Diesels<br />
bis etwa 300 kW geeignet<br />
ist. Stärkere Aggregate sind nach<br />
Angaben des Herste lers bereits in der<br />
www.kwg-generatoren.de<br />
30.8. bis<br />
2.9.2017<br />
(Mi.–Sa.)<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
68<br />
SKW & DUMPER<br />
TRANSPORTDIENSTLEISTER:<br />
Das erfolgreiche Familienunternehmen<br />
wurde von Clemens Heckers<br />
Großvater gegründet.<br />
Steinbruchtransporte<br />
als Dienstleistung<br />
Der innerbetriebliche Transport der<br />
in den Steinbrüchen gewonnenen<br />
Rohstoffe stellt nur scheinbar eine<br />
simple Aufgabe dar. In der Regel<br />
werden hierfür schwere Starrrahmenkipper<br />
eingesetzt. Sie gehören<br />
zu den größten Fahrzeugen innerhalb<br />
der Wertschöpfungskette – und<br />
auch zu den aufwendigsten Schlüsselgeräten.<br />
Heute haben sich<br />
Muldenkipper zudem zu komplexen<br />
Maschinen entwickelt, deren Bedienung<br />
und Wartung entsprechende<br />
Spezialisten erfordert. Zur eigenen<br />
Anschaffung und dem Betrieb der<br />
Geräte gibt es – wie für fast alles –<br />
eine Alternative, denn auch beim<br />
Gesteinstransport von der Gewinnung<br />
bis zur Weiterverarbeitung gibt<br />
es Möglichkeiten zum strategisch<br />
sinnvollen Outsourcing.<br />
Im Dienstleistungssegment der innerbetrieblichen<br />
Transportabwicklung hat die<br />
Heinrich Hecker KG aus dem westfälischen<br />
Anröchte schon mehr als 70 Jahre<br />
Erfahrung vorzuweisen.<br />
Aktuell wird das Familienunternehmen<br />
in der dritten Generation von Clemens<br />
Hecker geleitet. Sein Großvater<br />
begann im unmittelbaren Nachkriegsaufbruch<br />
1946 als Transportunternehmen<br />
und spezialisierte sich bereits in<br />
den frühen 1950er-Jahren verstärkt auf<br />
den innerbetrieblichen Gesteinstransport.<br />
Der heute 37-jährige Clemens Hecker<br />
weiß aus den Überlieferungen:<br />
„Mein Großvater baute die ersten Lastwagen<br />
aus dem damals allgegenwärtigen<br />
Weltkriegsschrott. Zu dieser Zeit<br />
wurde der Gesteinstransport noch meist<br />
mit Feldbahnen bewerkstelligt, die ausgesprochen<br />
unflexibel und zunehmend<br />
unwirtschaftlich wurden. Diesen Nachteil<br />
erkannte er und bot ersten Zement-<br />
Unternehmen bei uns in der Region an,<br />
die Transporte mit schweren Muldenkippern<br />
zu übernehmen.“ Damit führte er<br />
den schienenlosen Transport ein und<br />
wurde zu einem echten Pionier der Branche.<br />
Die Anfangsjahre waren schwer und<br />
nicht ungefährlich. Wenn bei den damals<br />
üblichen Seilbaggern etwa die Schwenkbremsen<br />
nicht optimal arbeiteten, landete<br />
auch schon mal eine Schaufel auf der<br />
Fahrerkabine der Lastwagen. Aus Sicherheitsgründen<br />
mussten die Fahrer<br />
während des Beladens deshalb immer<br />
abseits der Fahrzeuge warten.<br />
Der Erfolg stellte sich rasch ein –<br />
musste sich fast zwangsläufig einstellen,<br />
denn das System erlaubte hohe Flexibilität,<br />
besonders der aufwendige Gleisbau<br />
entfiel. Im Gegenzug wuchsen mit<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
SKW & DUMPER<br />
69<br />
FRÜHE ZEITEN: Mit 70 Jahren Geschichte ist Hecker ein Pionier<br />
radgestützter Service-Transporte im Steinbruch. Foto: Hecker<br />
EIGENE ENTWICKLUNG: Zusammen mit Perlini hat Hecker einen<br />
Dumper erdacht, der als Perlini DPT70 verkauft wurde. Foto: Hecker<br />
dem steigenden Leistungsvermögen der Lkw, besonders mit<br />
dem Aufkommen der Skw-Muldenkipper, stetig auch die Kapazitäten<br />
der Dienstleistung. Parallel damit wuchs auch das Unternehmen<br />
Hecker stetig. Das Tätigkeitsgebiet weitete sich aus<br />
und umfasst nun den gesamten Bereich vom Laden und Transportieren<br />
bis zur mobilen Aufbereitung mineralischer Rohstoffe.<br />
Der Transport blieb aber eine der wesentlichen Kernkompetenzen<br />
und mit rund 100 Kippern machen diese Fahrzeuge denn<br />
auch heute noch den bei Weitem größten Teil der umfangreichen<br />
Flotte aus. In diesem Segment ist Hecker sogar mittlerweile mit<br />
eigens initiierten Konstruktionen im Fahrzeugbau engagiert.<br />
Bereits seit Gründung wurde die Technik entsprechend der<br />
Anforderungen im Arbeits umfeld angepasst. Denn stets galt bei<br />
Hecker das Motto: Optimale Leistungsfähigkeit erreichen Maschinen<br />
vor allem durch perfekte Anpassung an den jeweiligen<br />
Einsatzort. Diese Erfahrung ist bis heute wesentlicher Bestandteil<br />
der Firmenphilosophie.<br />
dem es sich um ein im Wettbewerb einmaliges Nischenprodukt<br />
in Gestalt eines Skw mit angehängter Transporterweiterung<br />
handelt. „Bei einem großen Auftrag erforderte<br />
die Bestandslogistik des Kunden einen wendigen,<br />
niedrigen Skw, der seine Fracht seitlich abkippen konnte.<br />
Zudem sollte die Transportkapazität eines mittelgroßen<br />
Skw keinesfalls unterschritten werden. Zusammen<br />
mit dem italienischen Familienunternehmen Perlini haben<br />
Mit eigenen Ideen zum besseren Ergebnis<br />
Schon häufig wurden Ausstattungen, die vom Hersteller nicht<br />
angeboten werden, selbst angeregt und bei Konstruktion und<br />
Realisierung unterstützt. Ein Beispiel ist der Perlini DPT70, bei<br />
GROSSER AUFWAND: Am Basisstandort unterhält Hecker eine<br />
leistungsstarke eigene Werkstatt, die im Zweischichtbetrieb arbeitet.<br />
Fotos: bwi<br />
Wir beraten Sie gerne!<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN<br />
Tel.: +49 (0)8424 89 89 0 | Web: geo-konzept.de
70<br />
SKW & DUMPER<br />
SCHNELLE TRUPPE: Mehrere eigene Sattelschlepper<br />
stehen mit Dauergenehmigung<br />
bereit, um schwere Maschinen zum Auftraggeber<br />
umzusetzen.<br />
wir dann den 70-Tonner auf die Räder<br />
gestellt“, erklärt Clemens Hecker die<br />
Entstehung des außergewöhnlichen<br />
RESERVE: Zur Lagerlogistik gehört unter<br />
anderem auch ein Vorrat an gebrauchten<br />
EM-Reifen für den schnellen Ersatz der<br />
Einsatzpneus.<br />
Fahrzeugs. Heute ist die Heinrich Hecker<br />
KG an etwa 25 Standorten der Zement-<br />
und Natursteinindustrie im ge-<br />
samten Bundesgebiet aktiv. Erst im<br />
Jahr 2009 wurde aufgrund der fortwährenden<br />
Expansion des Unternehmens<br />
ein neuer Firmensitz in Anröchte bezogen.<br />
Auf 30.000 m² Fläche bieten hier<br />
zwei Hallen und ein Bürogebäude Platz<br />
für die weitere Firmenentwicklung. Hecker<br />
beschäftigt insgesamt rund 150<br />
Mitarbeiter, bildet Mechaniker für Landund<br />
Baumaschinen, Berufskraftfahrer<br />
sowie Mitarbeiter in kaufmännischen<br />
Berufen aus und beschäftigt allein in der<br />
eigenen Werkstatt 15 Spezialisten, die<br />
für die Instandhaltung der umfangreichen<br />
Firmenflotte sorgen.<br />
(bwi)<br />
www.heckertransporte.de<br />
INTERVIEW<br />
Fünf Fragen – fünf Antworten<br />
CLEMENS HECKER führt das<br />
Dienstleistungsunternehmen in<br />
dritter Generation und stand<br />
uns für ein Spezialisten-Interview<br />
zur Verfügung. Foto: bwi<br />
GP: Wie haben sich potenzielle Auftraggeber<br />
die Dienstleistung am Beispiel<br />
der Skw-Transporte vorzustellen?<br />
Clemens Hecker: In Absprache mit dem<br />
Kunden erarbeiten wir ein Angebot auf<br />
der Basis von Transportmengen in Kubikmetern<br />
oder Tonnagen, auf Wunsch<br />
aber auch pro Stunde. Weil das Angebot<br />
die Nebenkosten enthält, weiß der Auftraggeber<br />
quasi im Januar bereits, was<br />
er im Dezember auf der Rechnung hat.<br />
Somit kann er die langfristige Kalkulation<br />
immer im Blick behalten. Dazu gehören<br />
natürlich auch Jahresgespräche, damit<br />
die Planung des Auftraggebers immer<br />
wieder aktualisiert auf unsere Dienstleistung<br />
Einfluss nehmen kann.<br />
Welche Größenordnungen an Transportkapazitäten<br />
bieten Sie an?<br />
Unserer Firmenphilosophie entsprechend<br />
bekommt eine Anfrage stets auch<br />
ein darauf ausgearbeitetes Angebot. Bei<br />
geringeren Volumen arbeiten wir auch in<br />
Kampagnen und transportieren dann<br />
beispielsweise auf Halde. Unsere Dienstleistung<br />
berücksichtigt zudem ohnehin<br />
natürlich auch eventuelle Stillstandszeiten,<br />
etwa in den Phasen der Winterreparaturen.<br />
Hat sich die Transportdienstleistung<br />
im Steinbruch in den letzten Jahrzehnten<br />
verändert?<br />
Ja, auch in dieser Branche ist die Welt viel<br />
schnelllebiger geworden. Hatte man früher<br />
deutlich mehr Vorlauf, erwartet der<br />
Kunde heutzutage die Leistung unmittelbarer.<br />
Zudem sind die Inhalte komplexer.<br />
Wir bringen heute unsere umfangreiche<br />
Erfahrung ein, um Auftraggeber aktiv zu<br />
beraten. Dafür schauen wir uns im Vorfeld<br />
stets vor Ort die konkrete Situation an und<br />
erarbeiten auf dieser Grundlage mit dem<br />
Interessenten ein Konzept, das im Idealfall<br />
die Arbeits- und Transportprozesse<br />
optimiert.<br />
Wo sind die besonderen Herausforderungen<br />
im täglichen Geschäft?<br />
Schon allein wegen der gestiegenen<br />
Leistungsdichte haben wir einen sehr<br />
hohen Aufwand. Wir stehen dem Auf<br />
traggeber gegenüber in der Verantwortung,<br />
seine Produktion sicherzustellen.<br />
Dafür müssen wir mehr Maschinen vorhalten,<br />
als wir jeden Tag brauchen. Dasselbe<br />
gilt natürlich auch für das Personal.<br />
Bei Bedarf gleichen wir Ausfälle aus,<br />
indem wir ohnehin zusätzliche Schlüsselgeräte<br />
bei jeweiligen Kunden auf Reserve<br />
bereitstellen. Zudem haben wir<br />
Spezialtieflader für den Straßentransport<br />
inklusive einer Dauergenehmigung,<br />
um schnell Maschinen umsetzen zu können.<br />
Am Heimatstandort in Anröchte<br />
unterhalten wir eine eigene Werkstatt,<br />
die zweischichtig arbeitet, um Wartungen<br />
und Reparaturen zügig durchführen<br />
zu können.<br />
Wie sehen Sie die weitere Entwicklung<br />
Ihrer Tätigkeit?<br />
Unsere Dienstleistung ist in der Branche<br />
angekommen, wie auch das stetige<br />
Wachstum der vergangenen Jahre gezeigt<br />
hat. Nach 70 Jahren ist unser Geschäftsmodell,<br />
das wir prinzipiell immer<br />
beibehalten haben, so modern wie nie<br />
zuvor. Seit 2009 haben wir unseren Tätigkeitsumfang<br />
fast verdoppelt – natürlich<br />
inklusive der anderen Felder wie<br />
Gewinnung durch Bagger und Radlader,<br />
Rekultivierungstransporte sowie mobile<br />
Aufbereitung. Und das, obwohl wir noch<br />
nie aktiv Werbung machen mussten.<br />
(Das Interview führte GP-Redakteur<br />
Bodo Wistinghausen)<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
SKW & DUMPER<br />
71<br />
Intelligent vernetzte Transportkapazitäten<br />
DREI NEUE MULDENKIPPER Cat 775G müssen bis Jahresende im<br />
Steinbruch Wiesenhofen ungefähr 800.000 t an Deckgebirge verfrachten.<br />
Im Steinbruch Wiesenhofen der Firmengruppe Max Bögl ging kürzlich ein<br />
neues Muldenkipper-Trio von Cat an den Start, um den Umlauf des hier gewonnenen<br />
Kalksteins von der Ladestelle bis zum Abkippen sicherzustellen.<br />
Die Sparte Roh- und Baustoffe der Firmengruppe<br />
Max Bögl stellte die drei<br />
neuen von Zeppelin gelieferten Cat-Skw<br />
775G am Standort im oberbayerischen<br />
Beilngries in den Dienst. Zu ihren vorrangigen<br />
Aufgaben gehört es, als Schlüsselgeräte<br />
die bis Ende 20<strong>18</strong> geplante Beräumung<br />
von etwa 800.000 t Deckgebirge<br />
im Einschichtbetrieb sicherzustellen.<br />
Darüber hinaus transportieren sie das<br />
nicht für die weitere Aufbereitung geeignete<br />
Vorsiebmaterial zur Abraumhalde.<br />
Die Beladung der 124 t schweren Muldenkipper<br />
mit Haufwerk aus den zum Teil<br />
stark verkarsteten Bereichen der Lagerstätte<br />
übernimmt auf den oberen Arbeitsebenen<br />
des Steinbruchs ein Cat-Radlader<br />
988K. Nur vier Ladespiele sind nötig,<br />
um die knapp 42 m³ Muldenvolumen der<br />
Cat 775G auszuschöpfen, was 65 t Nutzlast<br />
entspricht. Dass die neuen Skw für<br />
das Einsatzszenario die richtige Wahl<br />
sind, wurde im Vorfeld durch eine umfangreiche<br />
Einsatzanalyse ermittelt, bei<br />
der Transportmenge, Haufwerk sowie die<br />
geologischen Bedingungen des Vorkommens<br />
eine wichtige Rolle spielten.<br />
Für eine genaue Steuerung des Beladevorgangs<br />
und eine effiziente Ausschöpfung<br />
der Nutzlast wird das bordeigene<br />
Wiegesystem VIMS eingesetzt. Die<br />
Abkürzung steht für Vital Information<br />
Management System und beinhaltet die<br />
Hard- und Software hinter den Maschinen-<br />
und Nutzlastinformationen, die über<br />
die Anzeige im Muldenkipper 775G bereitgestellt<br />
werden. In Verbindung mit<br />
dem Produktions-Management-System<br />
wird so bei jedem Lade- und Transportzyklus<br />
die optimal mögliche Ausladung<br />
sichergestellt. Um Features wie diese in<br />
den neuen Skw auch umfänglich zu nutzen,<br />
erhielten die 13 Fahrer der insgesamt<br />
21 am Standort beschäftigten Mitarbeiter<br />
eine umfängliche Schulung durch die<br />
Fachleute von Zeppelin. Dabei lernten die<br />
Maschinisten, dass ihnen Kontrollleuchten<br />
anzeigen, wann der letzte Beladevorgang<br />
erreicht ist und der Muldenkipper<br />
voll beladen wieder Fahrt aufnehmen<br />
kann. In der Regel legt ein Fahrzeug rund<br />
1,1 km Wegstrecke und dabei Steigungen<br />
von bis zu 8 % im Durchschnitt zurück,<br />
bis es seine Fracht abkippen kann. Über<br />
das Produktions-Management-System<br />
der Skw lassen sich bis zu 2400 Nutzlastzyklen<br />
speichern. Die Betriebsleitung des<br />
Steinbruchs Wiesenhofen erhält so<br />
Protokolle mit Datum und Uhrzeit über<br />
Gewichte, Transportzykluszeiten und<br />
Strecken. Mit Hilfe des Systems werden<br />
Kennwerte wie Nutzlastwert, Umgebungslufttemperatur,<br />
Maschinengeschwindigkeit<br />
und Tonnenkilometer pro<br />
Stunde ermittelt und ausgewertet. Weiterhin<br />
stehen Informationen für die Ermittlung<br />
des Reifenzustands zur Verfügung.<br />
Kontinuierlich abgerufen werden auch<br />
andere Parameter. Dazu zählen GPS-<br />
Daten, Spritverbrauch, zurückgelegte<br />
Kilometer, Last- sowie Leerlaufzeiten,<br />
Motordrehzahl und insbesondere die<br />
Temperatur des Cat-Acert-Diesel-Motors<br />
C27 mit einer Bruttoleistung von 615 kW.<br />
Die Betriebsdatenerfassung und Hinweise<br />
zum Tankstatus sowie das Auslesen<br />
der Motorwerte per CAN-Bus werden<br />
über das unternehmenseigene und innerhalb<br />
der Firmengruppe Max Bögl selbst<br />
entwickelte Telematiksystem, das auch<br />
dem Flottenmanagement dient, realisiert.<br />
„Wir setzen zukünftig auf eine intelligente,<br />
digitale Vernetzung und direkte Kommunikation<br />
zwischen Mensch, Maschine,<br />
Anlage, Logistik und Produkt“, erklärt<br />
Katharina Himsel, Leiterin des Qualitätsmanagements<br />
und der Qualitätssicherung<br />
der Abteilung Roh- und Baustoffe<br />
bei der Firmengruppe.<br />
Die schweren Baumaschinen haben<br />
bereits das digitale Zeitalter erreicht: Unzählige<br />
Sensoren an den Skw registrieren<br />
jede noch so kleine Abweichung. Konkret<br />
geht es darum, die über eine SAP-Instandhaltungssoftware<br />
erfassten und ausgewerteten<br />
Daten der Leistungsgeräte zu<br />
nutzen. Sie dienen den Mitarbeitern von<br />
Max Bögl neben der Dokumentation der<br />
Betriebszustände als Entscheidungshilfe,<br />
um den perfekten Wartungszeitpunkt<br />
festzulegen. Predictive Maintenance, die<br />
vo rausschauende Wartung, ist eine intelligente<br />
Kombination aus moderner Sensorik<br />
und Echtzeit-Datenanalyse, die aus den<br />
Daten mittels Algorithmen und Big-Data-<br />
Analysen voraussagt, wann welcher Schadensfall<br />
eintritt. Das soll drohenden Ausfällen<br />
der Muldenkipper vorbeugen und<br />
den Zeitpunkt für den Austausch von Ersatzteilen<br />
bestimmen. Damit lassen sich<br />
ungeplante Stillstände abwenden, denn<br />
der Nachschub an definiert aufbereiteten<br />
Kalksteinkörnungen darf nicht abreißen.<br />
Gerade jetzt, wo die Marktnachfrage neue<br />
Höhen erklimmt, gilt es, Unterbrechungen<br />
der Betriebsabläufe schon vorsorgend<br />
abzuwenden.<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
72<br />
SKW & DUMPER<br />
Komplett neuer Full-Liner<br />
allseits bekannt<br />
Noch im Laufe des Jahres führt Volvo<br />
seine komplett neue Skw-Reihe ein. Die<br />
Entwicklung der vier neuen Modelle basiert<br />
laut Unternehmen zum großen Teil<br />
auf der langjährigen Erfahrung des zwischenzeitlich<br />
als Volvo-CE-Tochter Terex<br />
Trucks firmierenden Vorgängers, kombiniert<br />
mit dem technologischen Knowhow<br />
der Volvo-Gruppe. „Die Übernahme<br />
von Terex Trucks im Jahr 2014 war eine<br />
strategische Entscheidung. Seitdem arbeiten<br />
wir an der Konzeption eines völlig<br />
neuen starren Muldenkippers, der auf<br />
der 84-jährigen Geschichte von Terex<br />
Trucks aufbaut und zugleich die Technologie<br />
von Volvo CE und deren Produktphilosophie<br />
in sich vereint. Nun treten<br />
wir in die nächste Phase ein“, sagt Thomas<br />
Bitter, Senior-Vizepräsident Marketing<br />
und Produkt-Portfolio (MaPP) bei<br />
Volvo CE.<br />
Mehr Sicht und Sicherheit<br />
GANZE FLOTTE NEU: Volvo CE hat<br />
die Flotte von Terex komplett überarbeitet,<br />
mit modernen Features aufgewertet<br />
und im Volvo-Design auf<br />
den Markt gebracht.<br />
Nachdem Volvo 2014 die komplette Sparte der Starrrahmenkipper von<br />
Terex übernommen hatte, machten sich die Schweden daran, eine erste<br />
eigene Baureihe in den Markt zu bringen. In diesem Jahr ist es so weit.<br />
Verbessert wurden laut Hersteller unter<br />
anderem die Sichtverhältnisse und Sicherheitssysteme.<br />
Die Baureihe, die zunächst<br />
in den nicht regulierten Märkten<br />
eingeführt wird, besteht aus dem R45D<br />
mit 45 t, dem R60D mit 60 t, dem R70D<br />
mit 72 t und dem R100E mit 100 t. Der<br />
Größte zeigt exemplarisch die technischen<br />
Möglichkeiten der neuen Schweden-Skw.<br />
Dazu kombiniert das Flaggschiff<br />
mit einer effektiven Nutzlast von<br />
95 t eine Fülle an markt- und kundenbewährten<br />
Komponenten mit neuen Technologien<br />
und einem neuen Design. Ein<br />
Cummins-Diesel liefert ihm kraftvolle<br />
1075 PS.<br />
Die neue Volvo Dynamic ShiftControl<br />
steuert den Antrieb sowie das Maschinenmoment<br />
und passt automatisch, abhängig<br />
von Einsatzort und Arbeitslast,<br />
die Schaltpunkte für das Getriebe exakt<br />
an. Die integrierte Elektronik zwischen<br />
Maschine und Getriebe sorgt für sanftes<br />
Schalten, gleichbleibendes hohes Drehmoment<br />
und gleichmäßige Beschleunigung<br />
bei allen Transportanwendungen.<br />
Das integrierte elektronische System mit<br />
zwei Schaltmustern (Power und Economy)<br />
optimiert Leistung und Kraftstoffeffizienz.<br />
Der Fahrer kann den Betriebsmodus<br />
der jeweiligen Ladung anpassen.<br />
Die Lebensdauer des primären<br />
Bremssystems wird durch den Getriebe-<br />
Retarder verlängert. Diese Standardfunktion<br />
reduziert die Motordrehzahl und<br />
minimiert die Betätigung der Betriebsbremse.<br />
Über eine optionale Leerlauf-<br />
Einlegesperre (Neutral Coast Inhibitor)<br />
lassen sich kontrolliert auch steilste Gefälle<br />
überwinden. Ein Überdrehzahlschutz<br />
drosselt die Motordrehzahl automatisch<br />
in den sicheren Bereich, eine<br />
Sperre verhindert ein Hochschalten<br />
beim Fahren mit angehobener Mulde.<br />
Weitere Sicherheitsfunktionen wie die<br />
ausfallsichere Bremse und die Notlenkung<br />
sorgen für ein ruhiges Gefühl. Da<br />
die Lebensdauer der einzelnen Komponenten<br />
der entscheidende Faktor für<br />
einen kostengünstigen Betrieb ist, wurden<br />
alle Komponenten gut geschützt.<br />
Beispielsweise verfügt die Hydraulik<br />
über mehrere Filterstufen, die nachgeschaltete<br />
Komponenten vor Verunreinigungen<br />
schützen und dadurch die Maschinenverfügbarkeit<br />
erhöhen. Die<br />
Maschinen haben außerdem einen Motorschutz-Modus,<br />
der den Fahrer warnt,<br />
sobald die Motorschutz-Drehzahldrosselung<br />
aktiviert wird. Motorleistung und<br />
-drehzahl werden zum Schutz des Motors<br />
je nach Schwere des Problems nach<br />
und nach gedrosselt. Dies richtet sich<br />
nach Motorparametern wie Kühlmitteltemperatur,<br />
Gaspedalstellung und Kühlmittelstand.<br />
Das zentral angebrachte<br />
Getriebe ist leicht zugänglich. In der Kabine<br />
kann der Fahrer für eine schnelle<br />
Analyse und Problemlösung über die<br />
Instrumententafel grundlegende Diagnosedaten<br />
abrufen.<br />
Auf die Skw-Lebenswelt<br />
abgestimmt<br />
Die neuen Volvo-Starrrahmenkipper<br />
haben ein geradliniges Design. Ihre Rahmenkonstruktion<br />
weist eine hohe Strukturfestigkeit<br />
auf, die weit über die hohen<br />
Anforderungen auch schwierigster Einsatzbedingungen<br />
hinausgeht. Dank der<br />
gleichmäßigen Gewichtsverteilung aufgrund<br />
des zentral angeordneten Getriebes<br />
und dem niedrigen Schwerpunkt<br />
werden alle Stöße von der Ladung zu<br />
gleichen Teilen auf die Räder verteilt. Die<br />
weit auseinanderliegende Vorderradaufhängung<br />
absorbiert Last- und Geländestöße<br />
und schützt wichtige Maschinenkomponenten.<br />
Der robuste Muldenkipper<br />
hat einen niedrigen Schwerpunkt und<br />
harmoniert perfekt mit dem Fahrwerk,<br />
dem McPherson-Federbein mit niedrigem<br />
Querlenker der Vorderradaufhängung.<br />
Der R100E bewältigt dank der<br />
präzisen, leichten Lenkung mit vorgesteuertem<br />
Orbitol-Lenkventil auch enge<br />
Kurven. Die ausgereifte Entwicklung<br />
setzt sich in der Rahmenkonstruktion in<br />
Kummet-Form fort, die bei Fahrten in<br />
unebenem Gelände die notwendige<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
SKW & DUMPER<br />
73<br />
Flexibilität bietet. Der Rahmen aus Kastenprofil-Stahlschienen<br />
weist an den<br />
Punkten mit der höchsten Belastung<br />
hochfeste Stahlgussstücke auf, um<br />
Stöße aufzufangen. Die Rahmenbohrungen<br />
haben als zusätzlichen Schutz eine<br />
Büchse. Die Maschine absolvierte ausgiebigste<br />
Tests von Rahmen und Fahrwerk<br />
– darunter allein 60.000 h Ermüdungstests<br />
für das Chassis.<br />
Die Rops/Fops-zertifizierte Fahrerkabine<br />
ist auf schalldämpfenden Halterungen<br />
befestigt, die für weniger Vibrationen<br />
und Geräusche sorgen und dadurch<br />
zu einer besseren Fahrqualität beitragen.<br />
Vom Fahrersitz auf der linken Seite der<br />
Kabine aus kann der Fahrer durch die tief<br />
liegende, große Windschutzscheibe Arbeitsbereich<br />
und -umgebung hervorragend<br />
einsehen. Die gute Sicht wird durch<br />
das 360° kameraunterstützte System<br />
Volvo Smart View zusätzlich optimiert.<br />
Das System nutzt mehrere außen montierte<br />
Weitwinkelkameras, um ein Bild<br />
des Fahrzeugs und der Arbeitsumgebung<br />
aus der Vogelperspektive auf das<br />
Display am Armaturenbrett zu übertragen.<br />
Vorteile des 360°-Kamerasystems<br />
sind nicht nur die höhere Sicherheit von<br />
Fahrer und Personal am Arbeitsplatz –<br />
auch Kollisionen mit anderen Objekten<br />
lassen sich dadurch verhindern. Besonders<br />
beim Rückwärtsfahren kann der<br />
Fahrer auf dem Boden befindlichen Hindernissen<br />
sicher ausweichen. In der Kabine<br />
herrscht ein leichter Überdruck und<br />
eine Klimaautomatik sorgt für ein stets<br />
angenehmes Arbeitsklima.<br />
Das Fassungsvermögen der neuen<br />
V-förmigen Mulde von 60,4 m³ des<br />
R100E wird über ein optional integriertes<br />
Onboard-Wiegesystem perfekt ausgenutzt.<br />
Die abgasbeheizten Mulden bestehen<br />
aus Hardox-400-Stahl und ermöglichen<br />
ein sauberes, vollständiges<br />
Abkippen des Materials. Die starren<br />
Muldenkipper sind zwar neu, basieren<br />
aber auf über 70 Jahren Erfahrung, seit<br />
ein Team technischer Experten und Ingenieure<br />
im schottischen Motherwell<br />
den weltweit ersten geländegängigen<br />
Muldenkipper entwickelte. Sie tragen<br />
nun das Design von Volvo CE und verkörpern<br />
dessen Kernwerte, werden aber<br />
weiterhin im traditionsreichen Produktionswerk<br />
für starre Muldenkipper gebaut.<br />
GRÖSSTES MODELL: Der starre Muldenkipper<br />
R100E mit 95 t Nutzlast stellt auch<br />
im Wettbewerb eine eindrucksvolle Größe<br />
dar. Fotos: Volvo<br />
Die neuen Maschinen verbinden langjährige<br />
Erfahrungen mit technischem Fachwissen<br />
und modernen Prozessen. Mit<br />
der Einführung der Volvo-Modelle soll<br />
die Produktion der Muldenkipper von<br />
Terex Trucks sukzessive eingestellt werden.<br />
www.volvoce.com<br />
RAUPENMOBILE PRALLBRECHER<br />
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74<br />
SKW & DUMPER<br />
Achte Generation jetzt komplett<br />
Als einer der bekannten Starrrahmen-Fulliner hat Komatsu<br />
seine Produktpalette komplett überarbeitet. Nachdem die<br />
starren Muldenkipper HD325-8 und HD4<strong>05</strong>-8 bereits zur<br />
steinexpo im vergangenen Jahr vorgestellt werden konnten,<br />
wurden inzwischen auch die größeren Modelle HD465-8<br />
und HD6<strong>05</strong>-8 in die achte Generation überführt.<br />
STARRRAHMENKIPPER von Komatsu gehören zum gewohnten Bild<br />
in deutschen Steinbrüchen und wurden vom Hersteller weiter optimiert.<br />
Die von außen sichtbare Beladungsampel liefert Informationen zum<br />
Beladestatus. Fotos: Komatsu<br />
Die überarbeitete Modellserie bringt eine höhere Produktivität in<br />
innerbetriebliche Transportprozesse. Die „Hardware“ ist auf ein<br />
langes Skw-Leben hin optimiert, unter anderem erhöht die Hauptrahmenstruktur<br />
aus Gussteilen die Festigkeit. Fahrer werden außerdem<br />
den besseren Zugang und einen komplett neuen Arbeitsplatz<br />
schätzen. Die kleineren Mitglieder in der Familie der<br />
Satteldachhalle Typ SD21 (Breite: 21,00m, Länge: 40,50m)<br />
• Traufe 5,10m,<br />
Firsthöhe 6,95m<br />
• mit Trapezblech,<br />
Farbe: AluZink<br />
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Komatsu-Skw der achten Generation besitzen Nutzlasten<br />
von 36,5 t bzw. 40 t und ersetzen die Modelle<br />
HD325-7 und HD4<strong>05</strong>-7. Beide Muldenkipper sind mit<br />
einem SAA6D140-7-Motor von Komatsu ausgestattet,<br />
der eine gesteigerte Leistung von 525 PS bietet, die<br />
europäische Abgasnorm Stufe IV erfüllt und durch reduzierten<br />
Kraftstoffverbrauch überzeugt. Die zwei<br />
neuen Muldenkipper der großen Serie besitzen Nutzlasten<br />
von 55 t bzw. 63 t und ersetzen – kenntlich an<br />
der Zahl 8 – die Modelle HD465-7 und HD6<strong>05</strong>-7. Beide<br />
nutzen die Kraft der Komatsu-Motoren SAA6D170E-7<br />
von 786 PS bei auch in diesem Fall reduziertem Kraftstoffverbrauch.<br />
Praktiker wird freuen, dass die Komatsu-Dieselpartikelfilter<br />
(KDPF) und weitere Komponenten<br />
zur Abgasnachbehandlung noch besser auf den<br />
Motor abgestimmt wurden, um eine hohe Effizienz und<br />
lange Lebensdauer zu erreichen. Hinzu kommt, dass<br />
die passive Regeneration des Dieselpartikelfilters automatisch<br />
erfolgt, ohne dass Handlungsbedarf beim<br />
Fahrer besteht. Eine automatische Leerlaufabschaltung<br />
hilft die Leerlaufzeiten zu reduzieren und die Kraftstoffeffizienz<br />
zusätzlich zu erhöhen.<br />
Das mittlerweile bekannte K-Atomics-Getriebe regelt<br />
Schaltvorgänge nach Bedarf und sorgt so für ein komfortables<br />
Fahren und weniger Materialverlust. Für mehr<br />
Sicherheit bei gleichzeitig hoher Produktivität sorgen die<br />
integrierte und hochleistungsfähige Retarderbremse<br />
und das System ARSC, welches ein Voreinstellen der<br />
Fahrgeschwindigkeit (statt der Drehzahl) beim Befahren<br />
von Gefällestrecken ermöglicht. Das optional erhältliche<br />
Zugkraftkontrollsystem von Komatsu (KTCS) setzt die<br />
Bremsen der Skw automatisch unabhängig voneinander<br />
ein und sorgt so für optimale Traktion auf unterschiedlichen<br />
Oberflächen. Da das System ohne Differenzialsperre<br />
arbeitet, beeinträchtigt es das Lenkverhalten<br />
nicht. Durch die erstklassigen Flottenmanagementfunktionen<br />
der neuesten Version des Telematiksystems Komtrax<br />
und das Wartungsprogramm Komatsu Care ist die<br />
Maschine vor unberechtigter Nutzung geschützt und auf<br />
maximale Effizienz ausgelegt.<br />
Die neue große und ergonomische Fahrerkabine ist<br />
mit einem komplett anpassbaren, beheiz- und belüftbaren<br />
Fahrersitz ausgestattet und bietet einen hervorragend<br />
komfortablen Arbeitsplatz. Weitere neue Eigenschaften<br />
der beiden neuen Muldenkipper sind ein<br />
Monitorsystem mit 7"-LCD-Farbdisplay, ein Monitor für<br />
die Rückfahrkamera und eine Schnellbetankungsanlage.<br />
Der Einstieg von vorn wurde durch versetzte Stufen<br />
und Handläufe weiterentwickelt und ersetzt die bisherige<br />
Leiterkonstruktion. Die integrierte Nutzlastwaage<br />
(PLM) registriert die Nutzlast jedes Ladespiels und zeigt<br />
das Produktionsvolumen des Muldenkippers sowie die<br />
Einsatzbedingungen über eine bestimmte Zeitdauer an.<br />
Die Zuladung wird jeweils in Echtzeit sowohl auf dem<br />
Display in der Kabine als auch durch externe Ampelleuchten<br />
angezeigt.<br />
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SKW & DUMPER<br />
75<br />
FELDEINSATZ<br />
Ausrichtung auf perfekte Tonnenkosten-Bilanz<br />
Mit seinem neuen Muldenkipper T 236<br />
mit starrem Rahmen und dieselelektrischem<br />
Antrieb steigt Liebherr in die<br />
100-t-Klasse ein. Feldeinsätze im Erzberg<br />
in Österreich dienen der eingehenden<br />
„Reifeprüfung“ des Boliden,<br />
über dessen Auslieferung – sprich<br />
endgültige Serienreife – noch nichts<br />
bekannt wurde. Das jedoch bedeutet<br />
nicht, dass es keine Rahmenfakten zur<br />
Zielorientierung gäbe.<br />
Auf der Grundlage jahrzehntelanger<br />
Erfahrung in der Muldenkippertechnologie<br />
nutzt der T 236 die Vorteile der<br />
Elektroantriebsinnovationen von Liebherr<br />
mit der Einführung des vertikal<br />
integrierten Litronic-Plus-Generation-2-AC-Antriebssystems.<br />
Der Fokus<br />
liegt dabei auf Hochleistung, maximalen<br />
Betriebszeiten und besonders<br />
geringen Betriebskosten. Alle Komponenten<br />
des Kippers wurden für einen<br />
langfristigen Einsatz im harten Alltag<br />
unter extremen Bergbaubedingungen<br />
entwickelt, woraus eine sehr lange Betriebszeit<br />
zwischen der Überholung<br />
der Komponenten resultiert.<br />
Durch den elektrischen In-Line-<br />
Antriebsstrang werden Kabellängen<br />
minimiert, wobei die wartungsfreien<br />
IP68-konformen Plug-and-Drive-Leistungsmodule<br />
einen sicheren und<br />
zuverlässigen Betrieb unter jeglichen<br />
Wetterbedingungen gewährleisten.<br />
Zusammen mit den verlängerten Wartungsintervallen<br />
und den minimierten<br />
Wartungszeiten durch Wartungsstellen<br />
auf Bodenhöhe bietet der T 236 maximale<br />
Betriebszeiten. Für Sympathiepunkte<br />
bei Fahrern soll die ergonomische<br />
Kabine in Zusammenarbeit mit<br />
den guten Eigenschaften des Vorderrad-Federungssystems<br />
sorgen, deren<br />
Folge neben mehr Komfort und Arbeitssicherheit<br />
auch eine höhere Beschleunigung<br />
und besseres Handling ist.<br />
Der neueste Entwicklungsstand<br />
des Liebherr-Elektroantriebssystems<br />
Litronic Plus Generation 2 umfasst<br />
die besonders fortschrittliche Active-<br />
Front-End-Technologie. Durch die<br />
effiziente Nutzung der elektrischen<br />
Energie bei Verzögerungen liefert<br />
das Antriebssystem eine kontrollierte<br />
Motordrehzahl nahezu ohne Kraftstoffverbrauch.<br />
Das innovative variable<br />
Hydrauliksystem verringert zudem<br />
parasitäre Verluste der Maschine, garantiert<br />
damit maximale Leistung und<br />
verringert den Kraftstoffverbrauch,<br />
sobald keine Leistung erforderlich ist.<br />
Durch das hohe Startdrehmoment<br />
und die gute kontinuierliche Leistungsübertragung<br />
ist der T 236 weniger<br />
empfindlich gegenüber Steigungsund<br />
Nutzlastschwankungen. Der T 236<br />
ist der erste dieselelektrische Muldenkipper<br />
seiner Klasse mir ölgekühlten<br />
Lamellenbremsen. Diese erlauben ein<br />
gleichzeitiges, besonders zuverlässiges<br />
und kontinuierliches Verzögern mit<br />
der Vorder- und Hinterachse.<br />
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SKW & DUMPER<br />
GIGANTISCHER EINSATZ: Der gewichtige<br />
Knicklenker findet auch in Deutschland<br />
entsprechende Einsatzgebiete und dankbare<br />
Betreiber. Foto: Volvo<br />
Im Tal der Giganten<br />
Im Rüdersdorfer Kalksteinbruch, wo<br />
einst Saurier ihre Fußstapfen hinterließen,<br />
bewegen sich heute wieder<br />
Giganten. Riesige Muldenkipper,<br />
Großbagger sowie die hierzulande<br />
ersten Volvo-Dumper A60H.<br />
Im Cemex-Steinbruch in Rüdersdorf ist<br />
alles eine Nummer größer. Das Baustoffunternehmen<br />
gewinnt im Tagebau vor<br />
den Toren Berlins Kalkstein.<br />
Auf einer Länge von 4 km gibt es an<br />
die 40 verschiedene Gewinnungsstellen,<br />
an denen gesprengt, gebaggert und geladen<br />
wird, um jährlich etwa 3 Mio. t<br />
Kalkstein zu gewinnen. Der Steinbruch<br />
hat eine lange Tradition. Schon seit mehr<br />
als 760 Jahren wird hier Kalkstein gewonnen.<br />
Früher war er als Werkstein in<br />
Fundamenten und im Sichtmauerwerk<br />
gefragt, wovon beispielsweise die Berliner<br />
Marienkirche oder des Brandenburger<br />
Tor zeugen. Seit <strong>18</strong>85 wird aus dem<br />
Rohstoff überwiegend Zement hergestellt.<br />
Um an die nutzbaren Horizonte zu<br />
kommen, muss der Betreiber unter anderem<br />
bis zu 350.000 m 3 Abraum im Jahr<br />
bewegen. Als leistungsfähige Transportfahrzeuge<br />
für die Erdmassen und anderes,<br />
nicht verwendbares Gestein nutzte<br />
Cemex bislang eine Flotte von fünf Dumpern<br />
mit 40 t Nutzlast, die jetzt durch drei<br />
Volvo A60H ersetzt wurden.<br />
„Unsere Idee war es, die Dumper-<br />
Anzahl und damit die Kosten im Tagebau<br />
zu reduzieren. Deshalb nutzten wir 2016<br />
die Möglichkeit, Prototypen des brandneuen<br />
Volvo-Dumpers aus der 60-t-<br />
Klasse drei Monate lang ausgiebig zu<br />
testen“, erklärt Thomas Weber, Leiter<br />
des Tagebaus in Rüdersdorf. Während<br />
des Einsatzes habe sein Unternehmen<br />
umfangreich Daten zu Kraftstoffverbräuchen,<br />
Umlaufzeiten und dergleichen erfasst<br />
und in Form einer aufwendigen<br />
Studienarbeit auswerten lassen. Ergebnis:<br />
Der A60H passt optimal in die Abläufe<br />
„Das Testat bestätigte unsere Erwartungen.<br />
Die Gesamtbetriebskosten<br />
(TCO) ließen sich mit einer verkleinerten<br />
Dumper-Flotte reduzieren, wenn diese<br />
ein Drittel mehr Nutzlast bietet“, resümiert<br />
Michael Neumann, Leiter Einkauf<br />
Investitionsgüter und zentrale Dienste<br />
bei Cemex. Außerdem passe der große<br />
Dumper viel besser in die Tagebauabläufe<br />
und lasse sich dort vielschichtiger<br />
einsetzen. In der Folge wurden drei Volvo<br />
A60H angeschafft, von denen zwei bereits<br />
seit Juli 2017 ihre Kreise im Rüdersdorfer<br />
Tagebau ziehen. Der dritte soll<br />
Mitte 20<strong>18</strong> dazustoßen. Damit ist Cemex<br />
das erste Unternehmen in Deutschland,<br />
das auf die neuen A60H von Volvo setzt.<br />
Die ersten beiden Giganten aus<br />
Schweden kamen per Fähre und Tieflader<br />
in den Tagebau. Nach Übergabe und<br />
Schulung der Cemex-Mitarbeiter durch<br />
Swecon sind sie täglich im Zweischichtbetrieb<br />
von 6 bis 22 Uhr im Einsatz und<br />
transportieren je nach Bedarf Erdmas-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
SKW & DUMPER<br />
77<br />
sen, Sand, Kies, Splitt oder manchmal<br />
auch Kalkstein innerhalb des Tagebaus.<br />
Derzeit müssen die Maschinen mit 60 t<br />
Nutzlast Abraum umsetzen. Ein Rundlauf<br />
von der Bagger-Beladestelle bis zum<br />
Abkippen auf der Halde und zurück ist<br />
mit 8 km ziemlich lang. Er führt über unwegsames<br />
Gelände mit anspruchsvollen<br />
Pfaden samt kräftigen Steigungen und<br />
Gefällestrecken. Jeder Lkw – selbst die<br />
mit Allradtechnik – würde hier über kurz<br />
oder lang streiken und keine adäquate<br />
Alternative darstellen. Fast 100 t bringen<br />
die beladenen Dreiachser mit Knickgelenk<br />
auf die Waage. Etwa 500 Bh haben<br />
die Dumper so ohne große Zwischenfälle<br />
absolviert. Für immerwährende Einsatzbereitschaft<br />
sorgt die Swecon-<br />
Mannschaft der Niederlassung in<br />
Nauen, die bei Wartungs- und Reparaturarbeiten<br />
auch Unterstützung durch<br />
das werkseigene Cemex-Werkstatt-<br />
Team erhält. „Den Umstieg auf die größere<br />
Dumper-Klasse haben wir nicht<br />
bereut. Die 60-Tonner sind bei uns wesentlich<br />
flexibler einsetzbar als die<br />
Dumper kleinerer Gewichtsklassen,<br />
zumal der Bodendruck aufgrund der<br />
GRÖSSENVORTEIL: Der Volvo A60H<br />
springt rasch ein, wenn ein Skw ausfällt.<br />
Das wenige, was ihm im Vergleich<br />
an Zuladekapazität fehlt,<br />
gleicht er locker durch Tempo aus.<br />
breiten Reifen kaum höher ist“, erklärt<br />
Thomas Weber. Und fährt fort: „Fällt<br />
einer unserer Muldenkipper wegen Havarie<br />
oder anderer Umstände aus, können<br />
wir nun zum Transport des Kalksteins<br />
zum Brecher auch die A60H<br />
einsetzen, um die Produktion aufrechtzuerhalten.<br />
Die haben standardmäßig<br />
eine Waage mit an Bord, wodurch sich<br />
die Tonnagen direkt ermitteln lassen.<br />
Das erleichtert bei den immensen<br />
Schüttgutmengen im Tagebau die Ablaufprozesse<br />
beträchtlich. Außerdem<br />
warten die neuen Dumper mit Rückfahrkamera<br />
und LED-Scheinwerfern für<br />
ausreichend Licht in der dunklen Jahreszeit<br />
auf. „Der A60H fährt sich genauso<br />
gut und sicher wie seine kleineren<br />
Brüder. Es ist einfach nur alles ein paar<br />
Nummern größer, woran man sich allerdings<br />
schnell gewöhnt“, versichert Uwe<br />
Münnich, Dumper-Fahrer bei Cemex.<br />
www.volvoce.com<br />
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SKW & DUMPER<br />
BUCHSTABENFREIER FORTSCHRITT: Cat hat seine<br />
knickgelenkten Dumper – hier der 730 mit 28 t und<br />
der neue 735 mit 32 t Nutzlast – überarbeitet. Neu ist<br />
auch die Bezeichnung. Foto: Cat/Zeppelin<br />
Mit neuen Assistenten zum Erfolg<br />
Cat hat seine Knicklenker-Flotte aktuell überarbeitet. Konstruktive<br />
Verfeinerungen und aktualisierte Antriebstechnik in den neuen Dumpern<br />
schaffen mehr Sicherheit, mehr Fahrerkomfort und verbessern die<br />
Bedienbarkeit.<br />
Die neuen knickgelenkten Muldenkipper<br />
Cat 730, 730 EJ und 735 sowie auch der<br />
Cat 745 unterscheiden sich von ihren<br />
Vorgängern der C-Serie durch bemerkenswerte<br />
technische Weiterentwicklungen.<br />
Neben der neu gestalteten Fahrerkabine<br />
mit neuen Bedienelementen<br />
stehen zusätzliche Getriebeschutzfunktionen,<br />
neue Muldenhydraulik- und<br />
Standsicherheits-Assistenzsysteme,<br />
verbesserte Traktionskontrolle und<br />
kraftstoffsparende Eco-Betriebsmodi<br />
zur Verfügung. Außerdem profitieren der<br />
Cat 730 und der Cat 730 EJ mit Ausstoßermulde<br />
über Dauerbremsautomatik<br />
und Berganfahrhilfe und damit Features,<br />
die der 735 bereits in der Serie C bot.<br />
Weitere Konstruktionsänderungen betreffen<br />
den Cat-Dieselmotor C13 Acert<br />
sowie ein neues Cat-Getriebe plus weitere<br />
technische Maßnahmen, die das<br />
Einsatzgewicht der Modelle um 22 %<br />
reduzieren. Die Kraftstoff-Effizienz steigt<br />
dabei um bis zu 19 % ohne Produktivitätsverlust.<br />
Bei der neuen Fahrerkabine sind die<br />
externe Überrollschutzvorrichtung und<br />
das Panorama-Heckfenster besonders<br />
hervorzuheben, denn diese neuartige<br />
Bauweise macht die bisherige, sichtbehindernde<br />
hintere Säule überflüssig.<br />
Beim Einsteigen in die Kabine werden<br />
direkt nach dem Öffnen der Tür alle Displays<br />
aktiviert. Die Schließhilfe der leichter<br />
und dennoch robuster konstruierten<br />
Tür minimiert das Eindringen von Staub.<br />
Mit vielen Detailänderungen ist es gelungen,<br />
den Schalldruckpegel innen im Vergleich<br />
zu den Vorgängermaschinen um<br />
stattliche 7 dB(A) auf nur noch 72 dB(A)<br />
zu senken.<br />
Mit einem bodennah angeordneten<br />
Schalter sorgt die neue Beleuchtung der<br />
Trittstufen und des Knickgelenkbereiches<br />
für mehr Sicherheit. Als Sonderausrüstung<br />
lieferbare, integrierte Muldenleuchten<br />
dienen dem Fahrer der Lademaschine<br />
als externe Anzeige des Füllungsgrades.<br />
Weitreichende LED-Arbeitsscheinwerfer<br />
(Sonderausrüstung) erleichtern den Einsatz<br />
bei schlechten Sichtverhältnissen.<br />
Direkt an der Kabine montierte neue Außenspiegel<br />
und ein zusätzlicher Frontblickspiegel<br />
garantieren eine sehr gute<br />
Sicht auf das direkte Dumper-Umfeld.<br />
Außerdem verfügen die neuen Maschinen<br />
jetzt über flexible Kotflügel und ein<br />
verkürztes Abgasrohr, das bei Transporten<br />
nicht entfernt werden muss.<br />
Zusätzliche Arbeitssicherheit bringt<br />
die automatische Cat-Traktionskontrolle,<br />
die mit ihrer verfeinerten Technik ein proaktives<br />
Schließen der Differenzialsperren<br />
auslöst, bevor es zum Radschlupf kommt.<br />
Außerdem unterbindet die fahrbahnabhängig<br />
arbeitende Gaspedaldämpfung<br />
starke Drehzahlschwankungen, wenn es<br />
für den Fahrer in extrem rauem Gelände<br />
schwierig wird, gleichbleibenden Druck<br />
auf das Pedal auszuüben.<br />
Der neue Kombihebel dient gleichzeitig<br />
zum Schalten des Getriebes und zum<br />
Steuern der Muldenhydraulik, was ständig<br />
wiederkehrende Bedienvorgänge<br />
automatisiert. So ist die Muldenhydraulik<br />
per Tastendruck wahlweise manuell<br />
oder vollautomatisch steuerbar. Im Automatikmodus<br />
wird die Wartebremse<br />
angelegt, das Getriebe in Neutral geschaltet<br />
und die Mulde bei Höchstdrehzahl<br />
des Dieselmotors bis in die obere<br />
Endlage gekippt. Eine Drucktaste bewirkt<br />
ein kontrolliertes Absenken der<br />
Mulde in ihre untere Endlage. Hub- und<br />
Senkkreis sind mit einer automatischen<br />
Endlagendämpfung ausgestattet.<br />
Mit zusätzlichen Tasten im Kombihebel<br />
kann der Fahrer bequem die Höchstgeschwindigkeit<br />
begrenzen und die<br />
Wartebremse aktivieren. Durch eine<br />
Schutzfunktion während des Fahrtrichtungswechsels<br />
wird das Fahrzeug beim<br />
Umschalten des Getriebes von Vorwärts<br />
auf Rückwärts (oder umgekehrt) stets<br />
bis zum Stillstand abgebremst, ehe es<br />
sich in die entgegengesetzte Richtung<br />
bewegen kann. Darüber hinaus umfasst<br />
der Kombihebel eine Parkbremsfunktion.<br />
Als sinnvolles Sicherheitsplus gehört<br />
nun das neue Cat-Assistenzsystem<br />
„Detect mit Stability Assist“ zum Lieferumfang,<br />
das den Fahrer akustisch und<br />
optisch warnt, sobald der Vorder- oder<br />
Hinterwagen in eine Schräglage gerät,<br />
die zum Umkippen führen könnte. Die in<br />
dieser Maschinenklasse wegweisende<br />
automatische Traktionskontrolle sperrt<br />
die Differenziale, bevor eines der sechs<br />
Räder durchdreht.<br />
Neu konfigurierte Touchscreen-Menüs<br />
erlauben eine intuitivere Navigation,<br />
überwachen wichtige Funktionen und<br />
erleichtern die Maschinenbedienung. In<br />
unmittelbarer Nähe des Displays befindet<br />
sich für alle (Problem-)Fälle ein neuer<br />
Notbremsschalter.<br />
Die neuen Dumperausführungen sind<br />
direkte Nachfolger der bisherigen C-Serie<br />
– der Buchstabe, der bisher die Ausbaustufen<br />
bezeichnete, fällt ersatzlos weg.<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
SKW & DUMPER<br />
79<br />
ARRIVEDERCI ASTRA<br />
Eine Muldenkippermarke verlässt das Spielfeld<br />
Mit dem 1946 in Cagliari auf Sardinien<br />
gegründeten Unternehmen Astra<br />
verabschiedet sich ein weiterer Mitspieler<br />
von der Muldenkipper-Fertigung.<br />
Bislang hatten die Italiener<br />
knickgelenkte Dreiachser in vier Modellen<br />
(ADT25, 30, 35 und 40) im Angebot.<br />
Bei den Starrrahmenkippern<br />
der RD-Serie waren ebenfalls vier<br />
Modelle (RD28, 32, 40 und 50) in Produktion.<br />
Die Zahlen geben dabei<br />
jeweils die zulässige Nutzlast an.<br />
Muldenkipper gehörten seit den späten<br />
1950er-Jahren zum Astra-Programm.<br />
1986 wurde Astra von Iveco<br />
übernommen und die Serien wurden<br />
nachfragegerecht ausgebaut.<br />
Am Ende hat das Interesse des Marktes<br />
an den Spezialisten wohl doch<br />
nicht gereicht und somit ist die Fertigung<br />
der beiden Produktgruppen<br />
Mitte 20<strong>18</strong> eingestellt worden.<br />
www.iveco-astra.com<br />
DAS WAR’S: Die Starrrahmenkipper von Astra gehören ebenso der Vergangenheit an wie die Knicklenker. Foto: Astra<br />
Aufbau_Schmidt2 <strong>05</strong>.<strong>05</strong>.2009 11:54 Uhr Seite 1<br />
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80<br />
SKW & DUMPER<br />
Aus der Nische in den breiten Markt<br />
Das jüngste Beispiel, wie Bell Equipment Kundenbedürfnisse erkennt und<br />
sie in wettbewerbsfähige Lösungen überträgt, sind die neuen knickgelenkten<br />
4x4-Muldenkipper des Dumper-Spezialisten. Sie ergänzen nicht nur die<br />
weithin anerkannten 6x6-Linien, sondern erobern sich gerade selbst einen<br />
Platz auf Augenhöhe bei einer wachsenden Interessentenzahl – weltweit!<br />
ALTERNATIVE zu herkömmlichen Transportlösungen. Der Bell B30E 4x4 stieß bei<br />
Anwendern auf großes Interesse.<br />
über 40 t. Damit bietet sich eine echte<br />
Alternative zu starren 4x2-Muldenkippern<br />
in mittleren bis großen Steinbrüchen<br />
oder Tagebauen.<br />
In der Gesamtbetrachtung führt Bell<br />
mit sieben Modellen von <strong>18</strong> bis 45,4 t<br />
Nutzlast das umfangreichste Angebot<br />
an 6x6-Muldenkippern weltweit. Die<br />
neuen 4x4-Steinbruchmulden bieten ergänzend<br />
eine Lösung für spezifische<br />
Kundenanforderungen, woraus nach<br />
Meinung der Hersteller noch eine gesteigerte<br />
Präsenz am Markt abgeleitet werden<br />
kann.<br />
Um der wachsenden Nachfrage nach<br />
Bell-Muldenkippern zu entsprechen, die<br />
sich 2017 in einer Steigerung der verkauften<br />
Fahrzeuge um +30 % gegenüber<br />
2016 ausdrückte, kündigt das Unternehmen<br />
größere Investitionen in seine weltweiten<br />
Produktions- und Kundendienst-<br />
Strukturen an.<br />
So entsteht im europäischen Bell-<br />
Muldenkipperwerk Eisenach ein neuer<br />
12.000-m²-Hallenkomplex für die Fertigung<br />
aller Muldenkörper für die Märkte<br />
der Nordhalbkugel. Das bedeutende Vorhaben<br />
soll mit Produktionsbeginn zum<br />
zweiten Quartal 2019 abgeschlossen<br />
sein. Eine weitere wichtige Investition ist<br />
der Aufbau des amerikanischen Logistikzentrums<br />
(ALC). Angesiedelt in North<br />
Carolina, wird der neue Standort das expandierende<br />
Bell-Vertriebsnetz und die<br />
schnell wachsende Muldenkipper-Population<br />
in Nordamerika betreuen. Das ALC<br />
kooperiert dabei eng mit dem europäischen<br />
Logistikzentrum in Deutschland<br />
und der weltweiten Teile-Drehscheibe im<br />
südafrikanischen Johannesburg.<br />
Nach der erfolgreichen Einführung des<br />
Sechzigtonners Bell B60E vor zwei Jahren<br />
folgte in diesem Jahr der B30E 4x4.<br />
Auf der bewährten Basis des herkömmlichen<br />
30-t-Dreiachsers bietet der neue<br />
Zwei-Achs-Muldenkipper wichtige Vorteile<br />
für Anwender, die keine extremen<br />
6x6-Geländeeigenschaften benötigen.<br />
Damit ist der B30E 4x4 eine Alternative<br />
für kleinere Steinbrüche oder andere Betriebe<br />
der Gewinnungs- und Baustoffindustrie.<br />
Ohne das typische ‚Radieren‘<br />
der Hinterreifen eines Drei-Achs-Knicklenkers<br />
auf hartem Untergrund, gewährleistet<br />
das 4x4-Konzept erhebliche Einsparungen<br />
im Reifenverschleiß. Dank<br />
des Allradantriebs bewältigt der Bell<br />
B30E zudem auch anspruchsvollere<br />
Fahrsituationen besser als herkömmliche<br />
Starrrahmenkipper, Baustellen-Lkw<br />
oder Traktor-Anhänger-Kombinationen.<br />
Nach den positiven Kundenreaktionen<br />
auf den B60E und den B30E ergänzt<br />
Bell Equipment sein 4x4-Programm jetzt<br />
aktuell um den Bell B45E 4x4. Die Zwei-<br />
Achs-Version des B45E mit Zwillingsbereifung<br />
an der Hinterachse liefert alle<br />
Vorteile des 4x4-Konzepts für Nutzlasten<br />
www.bellequipment.de<br />
NEUZUGANG:<br />
Der Bell B45E 4x4<br />
komplettiert die neue<br />
Baureihe an Zwei-Achs-Knicklenkern.<br />
Fotos: Bell Equipment<br />
WEITERE NISCHENANWENDUNG: Mit Einführung des neuen Bell B20E LGP mit niedrigem<br />
Bodendruck erweitert sich das 6x6-Programm.<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
SKW & DUMPER<br />
81<br />
KERNDISZIPLIN<br />
Dumper für Extrembedingungen<br />
Eines der einmaligen Fahrzeuge aus<br />
dem Portfolio des Meppener Herstellers<br />
ist der Bergmann 4010 als raupengestützter<br />
Dumper mit 10 t Nutzlast<br />
und <strong>18</strong>6 kW Leistung. Er trotzt mit breiten<br />
Gummiketten auch schlammigen,<br />
schlecht tragfähigen Untergründen,<br />
die mit Radfahrzeugen nicht mehr befahren<br />
werden können. Sein drehbarer<br />
Fahrerstand, eine Bergmann-Spezialität,<br />
sorgt für immerwährende Vorwärtsfahrten<br />
auch ohne Wendemöglichkeiten.<br />
Eine eigens entwickelte<br />
Logic-Steuerung erkennt per Sensorik<br />
die jeweilige Fahrtrichtung und schaltet<br />
selbstständig die Lenkrichtung<br />
sowie die Bedienung der Hebel um. Für<br />
den Raupendumper wurde zudem eine<br />
serienmäßige Steuerung über Lenkrad<br />
entwickelt, die flüssige Kurvenfahrten<br />
ermöglicht – im Gegensatz zur üblichen<br />
stockenden Kurvenfahrt von<br />
Raupenfahrwerken. Trotz der großzügigen<br />
Möglichkeiten und der hohen<br />
Nutzlast sind die Baumaße des Spezialisten<br />
kompakt geblieben. Mit deutlich<br />
unter 3 m Breite ist ein Straßentransport<br />
auf herkömmlichem Tieflader<br />
möglich. Für zusätzliche Flexibilität im<br />
Arbeitsalltag stehen die um <strong>18</strong>0° stufenlos<br />
schwenkbare Mulden der Rundkipperausführungen.<br />
Dabei stabilisiert<br />
das spezielle Muldendesign mit tiefem<br />
Beladungsschwerpunkt die Dumper<br />
in jeder Fahrsituation. Dass sich Nischenspezialisierung<br />
und Allrounderqualitäten<br />
nicht ausschließen müssen,<br />
zeigt das Gesamtkonzept des Fahrzeugs:<br />
Neben der Kipperausführung<br />
kann der 4010 unter anderem auch als<br />
Trägerfahrzeug für verschiedene Sonderaufbauten<br />
wie Krane, Pritschen,<br />
Plattformen etc. ausgerüstet werden.<br />
www.bergmann-mb.de<br />
KEIN WEG ZU SCHWER: Der raupengestützte<br />
Bergmann 4010 fährt sich leicht und hat eine<br />
unübertroffene Geländegängigkeit. Foto: Bergmann
82<br />
SKW & DUMPER<br />
Besondere Kennzeichen modern ergänzt<br />
BESTÄNDIGER BODENKONTAKT: Den Grundqualitäten fügt Doosan bei Weiterentwicklungen seiner Knicklenker wie hier beim 30-t-<br />
Knicklenker DA30 weitere Verbesserungen bei Design, Sicherheit und Produktivität hinzu. Foto: Doosan<br />
Noch für 20<strong>18</strong> kündigt Doosan die Auslieferung einer neuen Ausführung<br />
des knickgelenkten DA30, einem Vertreter der 30-t-Klasse, an. Vorgestellt<br />
wurde das Modell jüngst auf der Intermat.<br />
Was ist neu am DA30, dem Nachfolger<br />
des bekannten Modells mit Moxy-Wurzeln?<br />
Erfahren konnten das Besucher der<br />
Intermat vor wenigen Wochen aus erster<br />
Hand. Die meisten Änderungen im Vergleich<br />
zum Vorgänger zielen dabei auf<br />
eine Verbesserung von Fahrkomfort und<br />
Manövrierbarkeit der Maschine ab, ergänzt<br />
durch Modifikationen an Antriebsstrang<br />
und den elektrischen Systemen.<br />
Die wahrscheinlich wichtigste Weiterentwicklung<br />
ist mit der Aufhängung<br />
verknüpft: Diese wurde zu einem selbstnivellierenden<br />
Hydro-Gas-System aktualisiert,<br />
das besonders beim Fahren<br />
eines leeren Fahrzeugs eine herausragende<br />
Leistung und überlegene Dämpfung<br />
für besseren Fahrkomfort bietet. Als<br />
Ergänzung profitiert der Fahrer nun serienmäßig<br />
von einem Grammer-Actimo-<br />
XXL-Sitz mit einer eigenen unabhängigen<br />
und breiten scherenartigen Niederfrequenz-Luftfederung<br />
in der Kabine.<br />
Das Armaturenbrett verfügt über einen<br />
komplett neuen Aufbau aus leichter zu<br />
reinigenden Materialien mit weicher<br />
Haptik und überzeugt insgesamt mit<br />
einem qualitativ hochwertigen Erscheinungsbild,<br />
zu dem auch ein neues Display<br />
beiträgt. Die Kabine bietet mit dem<br />
überarbeiteten Bedienfeld auch neue<br />
Sicherheits- und Leistungsmerkmale,<br />
wie nutzerfreundliche Hebel für die Retarder-Steuerung,<br />
ein neues präziseres<br />
Bremssystem zum Erzielen einer höheren<br />
Feinfühligkeit und besserer Leistung<br />
sowie elektrisch verstellbare Spiegel als<br />
Serienausrüstung. An der Kabinenaußenseite<br />
wurde ein neuer Handlauf installiert,<br />
der bei Tätigkeiten an der Maschinenaußenseite<br />
für mehr Sicherheit<br />
sorgt. Laut Doosan verringert die neue<br />
Ausführung des DA30 auch gleichzeitig<br />
die Wartungskosten, weil im Antriebsstrang<br />
erstens weniger Ölsorten nötig<br />
sind und zweitens die Wechselintervalle<br />
verlängert werden konnten.<br />
Wie alle Stufe-IV-konformen Doosan-<br />
Maschinen der neuen Generation (Bagger<br />
ab 14 t, Radlader und knickgelenkte<br />
Muldenkipper) ist das DoosanConnect-<br />
System für die internetbasierte Verwaltung<br />
von Maschinenparks und die Überwachung<br />
von Leistung und Sicherheit<br />
Bestandteil der Serienausrüstung. Das<br />
auch als Nachrüstkit erhältliche Doosan-<br />
Connect-System wird von einem dreijährigen<br />
kostenlosen Abonnement flankiert.<br />
Nach Ablauf des Zeitraums steht Nutzern<br />
eine Verlängerung frei.<br />
Neben dem DA30 steht im Doosan-<br />
Portfolio der Knicklenker außerdem der<br />
40-Tonner DA40 zur Verfügung. Unlängst<br />
machte eine Meldung die Runde, dass<br />
einer der größten Maschinenvermieter in<br />
Norwegen gleich 20 neue Einheiten dieser<br />
knickgelenkten Spezies für seine Kunden<br />
erworben hat, und er begründet das<br />
neben anderen Vorzügen damit, dass der<br />
DA40 eine erstklassige Kraftstoffeffizienz<br />
bei herausragender Traktion bietet.<br />
Besonderheit aller knickgelenkten<br />
Doosan-Muldenkipper ist natürlich das<br />
Knickgelenk hinter dem Drehring, wodurch<br />
auch bei maximalem Lenkeinschlag<br />
eine gleichmäßige Gewichtsverteilung<br />
hin zur Vorderachse gewährleistet<br />
ist. In Verbindung mit der frei pendelnden<br />
Tandem-Hinterachse sorgt dies<br />
dafür, dass bei allen sechs Rädern eine<br />
gleichmäßige Gewichtsverteilung und<br />
der stets kontinuierliche Bodenkontakt<br />
gewährleistet sind. Dadurch ist die Traktionskraft<br />
gleichmäßig verteilt, und die<br />
Maschine kann auch auf sehr unwegsamem<br />
und weichem Gelände gleichermaßen<br />
gut eingesetzt werden. Durch die<br />
Kombination aus dem weit vorn liegenden<br />
Drehpunkt, der speziellen Tandemachse<br />
und dem geneigten Hinterrahmen<br />
erzielen die Knicklenker in ihrer jeweiligen<br />
Klasse wegweisende Fahreigenschaften.<br />
Elektronische Hilfsvorrichtungen<br />
wie etwa eine Traktionskontrolle<br />
sind dadurch überflüssig.<br />
www.doosanequipment.eu<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
IN DER NISCHE GUT PLATZIERT<br />
Technische Unterstützung<br />
im Problemfall<br />
83<br />
Innovative<br />
Doppelgurt-<br />
Fördertechnik<br />
Mit dem Hydrema 912F hat der Hersteller<br />
sein kleines, extrem wendiges<br />
Unterstützungsfahrzeug in der Klasse<br />
mit 10 t Nutzlast optisch und technisch<br />
überarbeitet. Geblieben ist die<br />
besondere Geländegängigkeit auch<br />
bei schwierigsten Bodenverhältnissen.<br />
Das Design des Fahrgestells mit<br />
seinem mittig angeordneten Gelenk<br />
ermöglicht, dass die hintere Achse<br />
der vorderen in der gleichen Spur<br />
folgt.<br />
Aufgrund des niedrigen Nettogewichts<br />
übt der Kipper einen sehr geringen<br />
Bodendruck von nur 85 kPa bei<br />
Vollbeladung mit 10 t aus. Zusätzlich<br />
erhöht der zentral positionierte Drehpunkt<br />
die Manövrierfähigkeit mit<br />
einem geringen Wenderadius von nur<br />
6,1 m und bedingt bessere Rangiereigenschaften.<br />
Der zentrale Gelenkzapfen<br />
mit hydraulischen Stabilisatoren<br />
hält den Dumper dabei stabil und<br />
sicher.<br />
Kompaktes Design und intelligente<br />
Funktionen begünstigen Einsätze auf<br />
kleinstem Raum. Mit optionaler MultiTip-<br />
Funktion lässt sich die Mulde vor dem<br />
Kippen seitlich jeweils bis zu 90° drehen,<br />
mit der Dumpermuldenrückführung per<br />
Knopfdruck automatisch in ihre Ausgangsposition<br />
zurückholen. Das spezielle<br />
Design der Dumpermulde weist<br />
oben einen starren Rahmen auf, der die<br />
Stabilität verbessert. Zusätzlich verfügt<br />
sie über runde Ecken, damit auch nasses<br />
und klebriges Material leicht und<br />
rasch abrutscht. Sollte zusätzliche Stabilität<br />
beim Entladen erforderlich sein,<br />
kann eine Drehpunktfixierung aktiviert<br />
werden.<br />
Bei der Bedienung setzt Hydrema auf<br />
einfache Funktionen per Joystickbetrieb,<br />
ganz im Sinne kurzer Eingewöhnungszeiten<br />
bei wechselndem Bedienpersonal.<br />
Das ZF-Soft-Shift-Getriebe<br />
bietet eine manuelle oder vollautomatische<br />
Schaltung. Es schaltet unter den<br />
richtigen Bedingungen automatisch<br />
zwei Gänge hoch, um die Beschleunigung<br />
unabhängig von der Last sanft zu<br />
erhöhen.<br />
www.hydrema.com<br />
GELÄNDEGÄNGIGKEIT, WENDIGKEIT UND STABILITÄT bietet der Hydrema 912F<br />
mit betont übersichtlicher Kabine und nützlichen Optionen. Foto: Hydrema
84<br />
DOZER<br />
Vorteile beim Planieren und<br />
Aufschütten nutzen<br />
VORTEIL DES DELTA-ANTRIEBS: Der<br />
hochgestellte Turas ist weiter weg<br />
vom klebrigen Schmutz und zudem<br />
reinigungs- sowie servicefreundlicher.<br />
Foto: Cat/Zeppelin Baumaschinen<br />
Planierraupen (Dozer) gehörten<br />
einst zu den am meisten eingesetzten<br />
Baumaschinen. Zwischenzeitlich<br />
waren ihre Dienste auf Nischenanwendungen<br />
reduziert, unter<br />
anderem weil Bagger und Radlader<br />
Teile ihrer Arbeit übernahmen und<br />
Grader auf größeren Flächen das<br />
bessere Planum brachten. Einzelexemplare<br />
gehörten allerdings in vielen<br />
Steinbrüchen sowie Kiesgruben<br />
stets zum Bild des gut sortierten<br />
Fuhrparks. Nun kommt hinzu, dass<br />
die neuen Modelle mehr können als<br />
ihre älteren Brüder.<br />
Sehr gute Traktion und eine hervorragende<br />
Steigfähigkeit sind hervorstechende<br />
Merkmale von Planierraupen. Dadurch<br />
können sie auf engem Raum Sand, Kies<br />
und auch (sehr große) Steine hoch aufschieben.<br />
Durch ihr hohes spezifisches<br />
Fahrzeuggewicht findet zudem eine Verdichtung<br />
des Untergrundes statt, die dort,<br />
wo sie erwünscht ist, eine höhere und<br />
stabilere Aufschüttung ermöglicht. Mit den<br />
Aufreißern am Heck (einfach oder mehrfach<br />
ausgelegt) kann der Untergrund hinter<br />
der Planierraupe im selben Arbeitsschritt<br />
aufgerissen und gelockert werden.<br />
Auch wenn die kontinuierliche Entwicklung<br />
bei Baggern und Radladern<br />
und der bevorzugte Gradereinsatz die<br />
Population der Dozer verkleinerten, investierten<br />
viele Hersteller weiter in deren<br />
Entwicklung. Schließlich sind sie in einigen<br />
Anwendungsfällen unverzichtbar.<br />
Hinzu kommt, dass sich mit der Einführung<br />
von 2D- und 3D-Maschinensteuerungen<br />
die Anwendungsgebiete für die<br />
Maschinengattung erweitern, ein grobes<br />
wie feines Planum erzielen und sogar<br />
mehrere im Gruppen-/Kolonneneinsatz<br />
betreiben lassen.<br />
Bahnbrechende Neuerung<br />
Eine vorteilhafte und pfiffige Erfindung<br />
war vor rund 40 Jahren die Einführung<br />
des Delta-Laufwerks von Caterpillar.<br />
Dazu wurde das Antriebsrad, auch Turas<br />
genannt, aus der ovalen Form des Kettenantriebs<br />
hochgesetzt. Somit liegt es<br />
weitgehend außerhalb des Schmutzbereiches,<br />
kann ohne Stoß- und Seitenbelastung<br />
arbeiten und die ölgeschmierten<br />
Ketten leben meist viel länger. Der hydrodynamische<br />
Fahrantrieb mit Wandler<br />
und Lastschaltgetriebe erreicht nach<br />
Herstelleraussagen einen deutlich besseren<br />
Wirkungsgrad als andere Konstruktionen.<br />
Wie Insider berichten, liegt<br />
der größte Vorteil darin, dass sich das<br />
Getriebe bei Bedarf innerhalb weniger<br />
Stunden austauschen lässt. Bei anderer<br />
Antriebskonstruktion kann das teilweise<br />
ein paar Tage dauern. Darüber hinaus<br />
soll das Delta-Laufwerk mit breiter Spur<br />
eine höhere Stabilität und Kippsicherheit,<br />
vor allem beim Einsatz an Böschungen,<br />
gewährleisten und ausgezeichnete<br />
Feinplaniereigenschaften haben. Das<br />
spezielle Laufwerk wurde in Deutschland<br />
rasch populär. Vor allem große<br />
Steinbruchunternehmen waren von den<br />
verschleißärmeren und standfesteren<br />
Delta-Laufwerken begeistert. Die herausragenden<br />
Schub- und Reißkräfte<br />
bescherten weitere Vorteile. Tests mit<br />
dem D10 ergaben, dass sich die Kosten<br />
pro Kubikmeter bewegten Materials<br />
sogar auf das Niveau größerer Schürfkübelraupen<br />
drücken ließen. So wundert<br />
es nicht, dass die meisten aktuellen<br />
Cat-Dozer, zumindest die ab 17 t Einsatzgewicht<br />
einschließlich des jetzigen<br />
D10-Nachfolgemodells D10T2, mit Delta-Laufwerk<br />
bestückt sind.<br />
Im letzten Jahr feierten Caterpillar und<br />
der deutsche Partner Zeppelin Baumaschinen<br />
das 40. Jubiläum des Delta-<br />
Antriebs, denn im September 1977 wurden<br />
erstmalig zehn Vorserienmodelle<br />
des damals größten und stärksten Kettendozers,<br />
des D10, produziert (GP berichtete).<br />
Der damalige D10 wog über<br />
86 t, war 4,6 m hoch, 3,7 m breit und<br />
9,4 m lang. Mit diesen technischen Daten<br />
und dem 522 kW starken Cat-Dieselmo-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
DOZER<br />
85<br />
tor übertraf er die Produktivität des bis<br />
dahin größten Cat-Dozers D9 um respektable<br />
50 %.<br />
Im vergangenen Jahr wurde der neue<br />
Cat-Kettendozer D6T mit seinem Einsatzgewicht<br />
von 21,4 t vorgestellt, der selbstverständlich<br />
auch mit Delta-Antrieb ausgerüstet<br />
ist. Das Modell verfügt über ein<br />
verbessertes, vollautomatisches Vier-<br />
Gang-Lastschaltgetriebe, welches die<br />
Maschinenleistung selbstständig im Optimum<br />
hält. Damit ergeben sich bei<br />
schweren Einsätzen Kraftstoffeinsparungen<br />
bis zu 20 % und bis zu 30 % bei<br />
leichteren Arbeiten. Die Bedienung soll<br />
sehr komfortabel sein. Der Fahrer muss<br />
nur noch die gewünschte Fahrgeschwindigkeit<br />
vorwählen, worauf das Automatikgetriebe<br />
den gesamten Antriebsstrang<br />
selbsttätig auf bestmögliche Effizienz<br />
einregelt. Der Stufe-IV-Cat-Dieselmotor<br />
C9.3 Acert hat eine Nennleistung von 161<br />
kW. Die Produktivität soll sich um bis zu<br />
2,5 % erhöht haben, was der Fahrer deutlich<br />
spürt, indem der D6T beim Füllen des<br />
Schildes und während des Abschiebens<br />
kraftvoll zur Sache geht.<br />
Bei den neuen Modellen Cat D11T/<br />
D11T CD, mit Einsatzgewichten von über<br />
112 t, wurde zwischen Motor und Getriebe<br />
ein Differenzialwandler angeordnet,<br />
der als hydrodynamisch dämpfende<br />
Komponente den Antriebsstrang<br />
vor Stoßbelastungen und Vibrationen<br />
schützt. Der einstufige Drehmomentwandler<br />
mit Differenzialwandler leitet<br />
75 % des Motordrehmoments über den<br />
Wandler und 25 % über eine Direktantriebswelle,<br />
um einen besseren Wirkungsgrad<br />
des Antriebsstrangs und ein<br />
höheres Wandlungsverhältnis und damit<br />
eine einfache Bedienung zu erreichen.<br />
Das Planeten-Lastschaltgetriebe ist mit<br />
je drei Vorwärts- und Rückwärtsgängen<br />
und leistungsstarken ölgekühlten Kupplungen<br />
mit großem Durchmesser ausgestattet.<br />
Die Kupplungsdruckmodulation<br />
erlaubt schnelle Gang- und Richtungswechsel.<br />
Getriebe und Kegelrad in Modulbauweise<br />
lassen sich zur Erleichterung<br />
der Wartung als komplette Einheit<br />
MOBILE AUFBEREITUNG GmbH<br />
MOBILE AUFBEREITUNG GmbH<br />
MASCHINENSTEUERUNGEN<br />
Der schlaue Dozer arbeitet<br />
produktiver und genauer<br />
Dank der neuen, digitalen Maschinensteuerungen<br />
(eher Maschinenzusatzsteuerungen)<br />
können moderne<br />
Dozer-Generationen deutlich präziser<br />
eingesetzt werden, als ihre Vorgänger.<br />
Die weltweit renommiertesten<br />
Anbieter solcher Systeme sind: Leica<br />
Geosystems, Moba Mobile Automation,<br />
MTS Maschinentechnik Schrode,<br />
Trimble, auf das auch mit dem<br />
deutschen Trimble-Vertrieb Sitech<br />
Zeppelin-Cat setzt, sowie der japanische<br />
Anbieter Topcon, auch Partner<br />
von Komatsu.<br />
Als Sonderausrüstung ab Werk<br />
lässt sich das Cat-Modul Grade Control<br />
3D vollständig in die Planiermaschine<br />
integrieren. Zusätzlich zu den<br />
Cat-Grade-Technologien kann das im<br />
Kettendozer D6T integrierte Cat-Flottenmanagementsystem<br />
Product-Link<br />
zeitnah nützliche Maschinendaten erfassen<br />
und übertragen, die sich mit der<br />
webbasierten Software Vision-Link<br />
online auswerten lassen. Das verhilft<br />
dem Kunden zu einer effektiveren Kontrolle<br />
von Maschinenmanagement,<br />
Produktivität und Betriebskosten.<br />
Da Komatsu eng mit dem japanischen<br />
Maschinensteuerungshersteller<br />
Topcon zusammenarbeitet, bieten<br />
die Niedersachsen das Produkt Discover<br />
als intelligente Maschinensteuerung<br />
an und mit Komtrax und VHMS<br />
(Vehicle Health Monitoring System)<br />
auch die dazugehörigen Maschinenüberwachungssysteme.<br />
Nicht zuletzt<br />
unterstützt Schlüter Baumaschinen in<br />
Erwitte, als großer Komatsu-Händler,<br />
diesbezüglich potenzielle Anwender<br />
und berät sie anwendungsorientiert<br />
von Beginn an.<br />
ohne Demontage des Aufreißers nach<br />
hinten schieben.<br />
Cat-Dozer werden werkseitig mit verschiedenen<br />
Assistenzsystemen ausgestattet:<br />
Cat Grade Control Slope Assist<br />
ermöglicht eine automatische Schildsteuerung,<br />
die ohne zusätzliche Hardware<br />
und ohne GPS-Signal auskommt.<br />
Der Fahrer wählt die Werte für Längsund<br />
Querneigung, welche automatisch<br />
eingehalten werden. Cat Slope Indicate<br />
zeigt die Längs- und Querneigung der<br />
Maschine auf dem Hauptmonitor an,<br />
was auf Hängen und Böschungen ein<br />
sehr viel genaueres und sicheres Arbeiten<br />
ermöglicht. Von Cat Stable Blade<br />
wird der Fahrer bei der Schildsteuerung<br />
unterstützt, indem kleinere Nickbewegungen<br />
auf unebenem Gelände automatisch<br />
ausgeglichen werden. Darüber hinaus<br />
gibt es auf Wunsch für den D6T ab<br />
sofort das Technologieangebot Cat<br />
Connect Grade für Dozer, welches eine<br />
individuelle, einsatzorientierte Ausrüstung<br />
ermöglicht.<br />
Hydrostat inzwischen<br />
bei allen Modellen<br />
Auch Liebherr setzt bei einigen seiner<br />
aktuellen Modelle mit einem hochgesetzten<br />
Turas auf die Delta-Variante. Die<br />
Planierraupe PR 776, welche 2016 auf<br />
der Bauma vorgestellt und seitdem kontinuierlich<br />
weiterentwickelt wurde, war<br />
das erste Modell der Marke in der 70-t-<br />
Klasse. Ausgestattet mit einem Liebherr-<br />
12-Zylinder-Dieselmotor mit einer Maximalleistung<br />
von 565 kW, kann Material<br />
bis zu <strong>18</strong> m³ mit einem Semi-U-Schild<br />
Ihr Partner für mobile Sieb- und Brechanlagen<br />
Handel Vermietung Service Ersatzteile Einsatzberatung Finanzierungskonzepte<br />
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5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
86<br />
DOZER<br />
STEIGFÄHIGKEIT: Die PR 766 eignet sich ideal zum Aufschütten<br />
und verfügt über einen starken Aufreißer am Heck. Foto: rpr<br />
ZULETZT IN DEN MARKT GEBRACHT wurde das 73-t-Komatsu-<br />
Modell D375A-8. Foto: Komatsu<br />
oder sogar 22 m³ mit einem U-Schild<br />
bewegt werden. Durch das Delta-Laufwerk<br />
lässt sich diese Planierraupe äußerst<br />
wirtschaftlich betreiben. Ein<br />
Novum in dieser Maschinenklasse stellt<br />
laut Liebherr der stufenlose hydrostatische<br />
Fahrantrieb dar, welcher inzwischen<br />
bei allen Planierraupenmodellen<br />
eingesetzt wird.<br />
Bei der Entwicklung der modernen<br />
und auf höchstem Komfort ausgelegten<br />
Fahrerkabine wurde der Fokus auf eine<br />
intuitive und sichere Maschinen-Bedienbarkeit<br />
gelegt. Dank der bewährten Einhebelbedienung<br />
lassen sich alle Fahrund<br />
Lenkbewegungen mit nur einem<br />
Joystick ansteuern.<br />
Da das aufwendigere Delta-Laufwerk<br />
aber auch nicht immer das Nonplusultra<br />
im Einsatz ist, setzt Liebherr bei der 50-t-<br />
Klasse doch auf die bewährte Antriebsform<br />
mit Turas hinten und Umlenkrad/<br />
Leitrad vorn sowie diversen Stützrollen.<br />
Das neue Modell PR 766 wurde erstmalig<br />
auf der steinexpo 2017 präsentiert.<br />
Mit Einsatzgewichten zwischen 46,2 und<br />
54,2 t zieht das Nachfolgemodell der<br />
erfolgreichen PR 764 seine Kraft von 310<br />
kW aus einem neu entwickelten 8V-Zylinder-Stufe-IV-Dieselmotor<br />
mit SCR-<br />
System und ohne Dieselpartikelfilter aus<br />
eigener Produktion. Die großdimensionierte<br />
Kabine ist identisch mit dem<br />
Fahrerstand der 70-t-Planierraupe PR<br />
776. Gleiches gilt für die Joystick-Bedienung.<br />
Zu den Besonderheiten in der Kabine<br />
zählen die zentralisierten Bedienelemente,<br />
das berührungsgesteuerte<br />
Farbdisplay sowie zahlreiche Ablagemöglichkeiten<br />
und ein klimatisiertes<br />
Staufach. Über das Zentraldisplay kann<br />
der Fahrer wichtige Betriebsparameter<br />
wie die Eco-Funktion, das Ansprechverhalten<br />
des Fahrantriebes und die<br />
Lenkung intuitiv steuern. Komfort- und<br />
Sicherheitsfunktionen wie die serienmäßige<br />
Rückfahrkamera sollen sich einfach<br />
bedienen lassen. Die Wechselintervalle<br />
des Hydrauliköls sind bei der neuen PR<br />
766 – entsprechendes Hydrauliköl-Monitoring<br />
vorausgesetzt – auf bis zu<br />
8000 Bh ausgelegt. Basierend auf modernster<br />
Kommunikationstechnologie,<br />
liefert das serienmäßige Fuhrpark-Managementsystem<br />
Lidat umfassende Maschinendaten.<br />
Es unterstützt zusätzlich<br />
die Wirtschaftlichkeit, indem es eine<br />
optimierte Einsatzplanung und sichere<br />
Überwachung aus der Ferne ermöglicht.<br />
Gute Erfahrungen<br />
mit eigenem Konzept<br />
Auf den klassischen Laufwerksantrieb<br />
setzt Komatsu bei seinen Planierraupen;<br />
obwohl, so ganz klassisch sind sie nicht.<br />
Denn da bis zu 50 % der Wartungskosten<br />
einer Planierraupe allein das Laufwerk betreffen,<br />
haben sich die Komatsu-Ingenieure<br />
einiges einfallen lassen. Bei den sogenannten<br />
Salt-Laufwerken befindet sich<br />
Schmieröl zwischen Bolzen und Buchsen.<br />
Sie sind mit einzigartigen Hochleistungsdichtungen<br />
ausgestattet, die das Spiel der<br />
Kettenglieder minimieren und die Lebensdauer<br />
maximieren sollen. Für verschiedene<br />
Einsatzarten sind zudem unterschiedliche<br />
Salt-Laufwerke verfügbar.<br />
Das sogenannte Plus-Laufwerk wurde<br />
für die mittelgroßen Planierraupen von Komatsu<br />
entwickelt (D37, D51, D61, D65). Es<br />
soll die ideale Wahl für jeden Einsatzfall<br />
sein, ganz egal wie hoch die Stoßbelastung<br />
des Laufwerks ist. Eine Besonderheit<br />
stellt die einzigartige Rotationsbuchse dar,<br />
die den Verschleiß minimieren soll, der<br />
zwischen Buchse und Turas entsteht.<br />
Auch alle anderen Bauteile dieses Laufwerks<br />
unterscheiden sich von denen eines<br />
Standard-Laufwerks und sind für eine bis<br />
zu doppelt, teilweise sogar dreifach so<br />
lange Lebensdauer ausgelegt.<br />
Planierraupen von Komatsu gibt es<br />
mit Betriebsgewichten von 7,8 bis 108,4 t<br />
Einsatzgewicht, wobei alle einen komfortablen<br />
Arbeitsplatz mit modernster<br />
Technologie kombinieren. Vor allem sind<br />
sie für eine hervorragende Leistung während<br />
des gesamten Einsatzes prädestiniert,<br />
so der Hersteller, der zudem für<br />
Einsätze im besonders abrasiven Material<br />
AR-Laufwerke mit speziell gehärteten<br />
Konstruktionselementen wie Buchsen,<br />
Laufrollen und Ketten empfiehlt.<br />
Komatsu Europe stellte im vergangenen<br />
Sommer übrigens den neuen Dozer<br />
D375A-8 vor. Das 73-t-Modell mit 22 m³<br />
Schildkapazität erreicht ein Plus bei Produktivität,<br />
Komfort und Sicherheit, während<br />
gleichzeitig der leistungsstarke und<br />
sparsame 474-kW-Komatsu-Motor<br />
emissionsarm und kraftstoffsparend arbeitet.<br />
Insgesamt, aber besonders auch<br />
im Einsatz an Böschungen, soll der<br />
Dozer durch niedrigere Zykluszeiten produktiv<br />
überzeugen.<br />
Einige Nummern<br />
kleiner<br />
Case Construction hatte bereits in den<br />
1930er-Jahren seinen Planierraupen<br />
Laufrollen mit Dauerschmierung sowie<br />
gekapselte und geschmierte Ketten verordnet,<br />
1946 kamen die ersten Drehmomentwandler<br />
hinzu. Es folgten weitere<br />
Innovationen, wie 2008 mit Einführung<br />
der K-Serie ein Zwei-Kreis-Hydrostatikgetriebe.<br />
Im letzten Jahr wurde die<br />
Range erneuert, einschließlich neu konzipierter<br />
Unterwagen sowie neuer Ultra-<br />
Life-Raupenketten mit lebensdauergeschmierten<br />
Doppel-Lagerbuchsen.<br />
Die aktuell erhältlichen drei Modelle<br />
der M-Serie (1150M, 1650M und 2<strong>05</strong>0M)<br />
mit Stufe-IV-Motoren, SCR-Abgastechnik<br />
und Leistungen von 103 bis 173 kW<br />
sind mit konventionellem Turas-Antrieb<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
DOZER<br />
87<br />
KEIN VERGLEICH ZU FRÜHER: Die neuen Planierraupen bieten inzwischen<br />
hochmoderne und sehr komfortable Arbeitsplätze. Foto: Komatsu<br />
HÖHERE SCHUBLEISTUNG: Die automatische Steigerung der Motorleistung<br />
sorgt bei Bedarf für Zusatzpower. Foto: Case<br />
ausgeführt. Ihre Einsatzgewichte liegen<br />
zwischen 14,2 bis rund 22 t – nicht unbedingt<br />
die Größenordnung der Favoriten<br />
in der Gewinnungsindustrie, aber<br />
eventuell im Lockergesteinsegment und<br />
bei kleineren Vorkommen genau richtig.<br />
Erwähnenswerte Besonderheit: Wenn<br />
bei zunehmender Schubleistung die<br />
Gefahr besteht, dass die Drehzahl abfällt,<br />
steigt die Motorleistung automatisch<br />
um bis zu 16 % bei <strong>18</strong>00 U/min an.<br />
Daraus folgen konstante Leistung sowie<br />
eine höhere Zugkraft, und die Möglichkeit,<br />
schon bei niedrigen Drehzahlen mit<br />
hohem Drehmoment zu arbeiten, senkt<br />
zudem den Verschleiß.<br />
Ein Beitrag von GP-Autor Robert Ruthenberg<br />
www.casece.com<br />
www.komatsu.eu/de<br />
www.liebherr.com<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
SICHERES ARBEITEN<br />
Der Kommandeur „befiehlt“ aus der Ferne<br />
Natürlich sind die Fahrer von Cat-Dozern<br />
in der Klasse 35 bis 70 t Einsatzgewicht<br />
in ihren komfortablen und<br />
sicheren Kabinen gut vor Umwelteinflüssen<br />
geschützt. Dennoch gibt es<br />
Einsätze, bei denen es sich empfiehlt,<br />
das Geschehen besser aus sicherer<br />
Entfernung zu lenken. Speziell dafür<br />
hat Caterpillar die Fernsteuerung Cat<br />
Command für die Dozer D10T und<br />
D11T entwickelt, die jetzt auch für den<br />
D8T verfügbar ist. Mit Command für<br />
Dozer kann der Fahrer – oder besser:<br />
Kommandeur – den Dozer mit Hilfe<br />
einer kompakten, tragbaren Konsole<br />
oder von einer komfortablen Fernbedienungs-Fahrerkabine<br />
aus steuern.<br />
Video- und Audiofunktionen erlauben<br />
dabei auch größere Entfernungen. In<br />
Kombination mit den bekannten Cat-<br />
Maschinensystemen ist eine einfache<br />
und präzise Steuerung bei höchster<br />
Effizienz und Produktivität gegeben.<br />
Command für Dozer hat sich bereits<br />
mehrere Tausend Betriebsstunden<br />
beim Einsatz der Dozer D10T und D11T<br />
in der Rohstoff-Gewinnung und bei der<br />
Haldenbewirtschaftung weltweit bewährt.<br />
Dasselbe ist jetzt für den D8T<br />
zu erwarten, der auch in der Gewinnungsindustrie,<br />
beispielsweise in der<br />
Abraumbewirtschaftung, zum Einsatz<br />
kommt. Die Fernsteuerung per Umhängekonsole<br />
wird für Aktivitäten von<br />
kurzer Dauer empfohlen. Das Sicht-<br />
Steuerungssystem ermöglicht eine<br />
Bedienung aus Entfernungen bis zu<br />
etwa 400 m. In der Fernbedienungs-<br />
Kabine, der eigentlichen Fahrerkabine<br />
ähnlich, kann der Fahrer in komfortabler<br />
Sitzposition vertraute Dozer-Bedienelemente<br />
nutzen. Zusätzlich zum<br />
Sichtbetrieb können dabei Video- und<br />
Audiodaten vom Einsatzort und vom<br />
Dozer Sicherheit bei Entscheidungen<br />
schaffen. Die Fernsteuerung ermöglicht<br />
es unter anderem auch,<br />
einen Dozer unmittelbar nach einem<br />
Sprengvorgang einzusetzen.<br />
www.zeppelin-cat.de<br />
DIE FERNSTEUERBARE MASCHINE<br />
verfügt über umfangreiche Empfangsund<br />
Sendeeinrichtungen, kann aber auch<br />
im ganz normalen Fahrbetrieb eingesetzt<br />
werden. Foto: Cat/Zeppelin<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
88<br />
DOZER<br />
Nischenlösungen und Allroundtalente<br />
für Nebenarbeiten und Serviceaufgaben<br />
Der reibungslose Betrieb von Kiesgruben und Steinbrüchen<br />
verlangt einen leistungsstarken Gerätepark.<br />
Dabei erhalten die Fahrzeuge und Maschinen für die<br />
unmittelbare Gewinnung und die rudimentären Transportaufgaben<br />
von Schüttgütern vielfältige flankierende<br />
Unterstützung. Schließlich sind Montagearbeiten<br />
durchzuführen, Schüttgüter müssen in Big Bags verladen,<br />
kleinere Aufgaben im Betriebsgelände erledigt<br />
werden. Die Rekultivierung sowie Erweiterungen erfordern<br />
Verdichtungsarbeiten und Wegebau. Diese vielseitigen<br />
Nebenaufgaben brauchen ein mannigfaltiges<br />
Angebot an Speziallösungen. Diese entwickeln sich<br />
dabei ebenso weiter wie die Technik der Schlüsselgeräte.<br />
Die Hersteller sind permanent gefordert, am Puls<br />
der Zeit zu bleiben und ihre Produkte auf dem Stand<br />
der Technik zu halten. Sind schwere Bagger, schwere<br />
Radlader und Muldenkipper in der Regel mehr oder<br />
weniger auf ihre Kern-Einsätze beschränkt, müssen die<br />
Servicegeräte meistens zudem sehr mobil sein.<br />
Geht es um Arbeiten, die nur von Zeit zu Zeit und<br />
nicht ständig anstehen, ist die Erledigung in Eigenregie<br />
nicht immer die wirtschaftlichste Variante. Oft geht die<br />
Kalkulation zum Einsatz von Gradern, Montagekranen<br />
oder Walzen zugunsten extern zugekaufter Dienstleistungen<br />
oder projektbezogener Anmietungen aus. Gefordert<br />
sind speziell bei Anmietungen vor allem Maschinen<br />
und Fahrzeuge, die leicht zu transportieren und<br />
einfach zu bedienen sind. In der Anwendung müssen<br />
auch die Servicegeräte aktuelle Vorschriften – allen<br />
voran die ständig steigenden Umweltauflagen – erfüllen<br />
sowie dem Diktat eines wirtschaftlichen Betriebes genügen.<br />
Hier sind kreative Ansätze und systematische<br />
Lösungen, wie die in der Rubrik aufgeführten, gleichsam<br />
gefordert.<br />
(bwi)<br />
ZUGANG SCHAFFEN<br />
Wegebau im unwegsamen Gelände<br />
MACHT UNWEGSAMES WEGSAM: Der<br />
Motorgrader von Case mit Allradantrieb ist<br />
besonders robust und kann auch in Steinbrüchen<br />
Nützliches leisten. Foto: Case<br />
Die Herstellung von Fahrwegen und die<br />
Wegbefestigung gehören zu den alltäglichen<br />
Arbeiten in Steinbrüchen und<br />
Kiesgruben. Hierfür bietet Case den<br />
836C Motorgrader AWD der aktuellsten<br />
Generation an. Der Hersteller wirbt mit<br />
besonderer Effizienz und robuster Haltbarkeit<br />
dank spezieller Konstruktionsmerkmale.<br />
Am auffälligsten ist zunächst<br />
die Position der Kabine auf dem Hinterrahmen.<br />
Der Fahrer arbeitet immer in<br />
Fahrtrichtung und hat eine direkte Sicht<br />
auf die Schar. Das nach hinten verlagerte<br />
Gewicht sorgt zusätzlich für eine bessere<br />
Traktion. Eine weitere Besonderheit<br />
ist der stufenlos justierbare Schwenksattel,<br />
der beidseitig extreme Anstellwinkel<br />
der Schar erlaubt. Die Lagerung auf<br />
einem gekapselten Rollendrehkranz gewährt<br />
einen nahezu wartungsfreien Betrieb,<br />
wobei das ErgoPower-Getriebe<br />
ruckfreie Gangwechsel ermöglicht. Eine<br />
automatische Schaltung entlastet den<br />
Fahrer und optimiert gleichzeitig die Maschine,<br />
da der Motor immer im optimalen<br />
Drehzahlbereich betrieben wird. In Kombination<br />
mit dem Drehmomentwandler<br />
sorgt diese Funktion dafür, dass der Antrieb<br />
nie in einen Zustand gerät, in dem<br />
er normalerweise abgewürgt würde. Das<br />
automatische No-Spin-Differenzial leitet<br />
ohne Verzögerung das Drehmoment von<br />
einem durchdrehenden Rad auf ein Rad<br />
mit besserer Traktion. Das System benötigt<br />
dabei keinerlei Eingriffe von außen.<br />
Für die Allrad-Modelle bietet ein Kriechgang<br />
zusätzliche Funktionalität, da die<br />
Vorwärtsgeschwindigkeit unabhängig<br />
von der Drehzahl des Motors gesteuert<br />
wird. So kann der Grader effizient für den<br />
Einsatz mit Verdichterplatten verwendet<br />
werden und zu sätzliche Funktionen beim<br />
Wegebau übernehmen. Unabhängig von<br />
der Antriebsversion 6x4 oder 6x6, kann<br />
der 836C außerdem mit 24"-Reifen ausgerüstet<br />
werden: Eine ideale Lösung für<br />
Einsätze in schwerem Gelände und bei<br />
Anwendungen, bei denen starke Stöße<br />
vermieden werden sollen.<br />
Die Grader der Serie 800 können ab<br />
Werk mit Anschlüssen für die gängigsten<br />
Steuersysteme ausgerüstet werden. Das<br />
Case-System ist zudem mit verschiedenen<br />
Typen von Scharsteuerungen<br />
kompatibel.<br />
www.casece.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
SERVICEGERÄTE<br />
89<br />
MONTAGEPROFI<br />
Lasten sicher auf Höhe bringen<br />
Für den Einsatz in unwegsamem Gelände<br />
hat Liebherr seine Mobilkrane um<br />
eine zusätzliche Baureihe von radgestützten<br />
Geländekranen der 90- und<br />
100-t-Klasse erweitert und ergänzt<br />
somit sein Portfolio mit einer Baureihe,<br />
die bereits in den 1980ern bis Mitte der<br />
1990er-Jahre im Programm war. Die<br />
damaligen Geländekrane hatten 25 bis<br />
80 t Tragkraft. Das toppt die neue Generation<br />
der Rough-Terrain-Krane (RT-<br />
Krane) deutlich. Außer der Leistungsfähigkeit<br />
stand bei der Entwicklung vor<br />
allem die Sicherheit durch einfache<br />
Bedienbarkeit im Blickfeld. Die Fahrzeuge<br />
sind serienmäßig mit Schiebeholmüberwachung<br />
ausgerüstet. Der Abstützzustand,<br />
auf Reifen oder Stützen,<br />
wird automatisch erkannt und in die<br />
Kransteuerung übernommen. Auch der<br />
Anbau des Ballastes an die Drehbühne<br />
und der optionalen Doppelklappspitze<br />
inklusive seiner Winkelverstellung werden<br />
erfasst und überwacht. Ein Sicherheitsplus<br />
bietet auch die serienmäßige<br />
variable Abstützbasis Vario Base. Damit<br />
kann jede einzelne Kranabstützung beliebig<br />
ausgefahren werden. Die Kranarbeit<br />
wird über die Lastmomentbegrenzung<br />
der Liccon-Steuerung abgesichert,<br />
indem die genau in der jeweils aktuellen<br />
Situation zulässigen Traglasten aktuell<br />
errechnet werden. So lassen sich sowohl<br />
beim Rüsten als auch beim Heben<br />
von Lasten Fehlbedienungen vermeiden.<br />
Durch erhöhte Tragkräfte beim<br />
Heben über die Abstützungen kann der<br />
Kran Hübe der nächsthöheren Kranklasse<br />
durchführen. Ein Sechs-Gang-<br />
Lastschaltgetriebe und großvolumige<br />
Bereifung 29.5 R25 sorgen für Geländegängigkeit.<br />
Allrad- und Hundeganglenkung<br />
gewährleisten eine hohe Wendigkeit<br />
und Manövrierfähigkeit unter<br />
beengten Bedingungen.<br />
Die Krankabine wurde gegenüber<br />
marktüblichen Kabinen um 220 mm<br />
verbreitert und ist für mehr Komfort bei<br />
Hüben in große Höhen nach hinten<br />
neigbar. Übersichtliche und selbsterklärende<br />
Bedieneinheiten sorgen für<br />
eine einfache Handhabung des Krans.<br />
Für den sicheren Aufstieg sind Leitern<br />
und eine Vielzahl von Haltegriffen<br />
sowie ein elektrisch ausfahrbares Podest<br />
an der Kabine vorhanden.<br />
Die 3,87 m hohen und 3,3 m breiten<br />
RT-Krane werden mit Tiefladern auf<br />
öffentlichen Straßen verfahren. Das<br />
Eigengewicht liegt unter 55 t inklusive<br />
Ballast, beziehungsweise unter 40 t<br />
ohne Ballast und Ausrüstung.<br />
Der LRT 1090-4.2 hat einen 47 m<br />
langen Teleskopausleger. Sein Teleskopiersystem<br />
besteht aus einem zweistufigen<br />
Hydraulikzylinder mit Seilausschubmechanik.<br />
Wie beim 100-Tonner<br />
kann das Ausschieben des Auslegers<br />
einfach mit zwei Teleskopierpfaden,<br />
stark oder lang, vorgewählt werden.<br />
Die Ausschubmechanik beider Krantypen<br />
wurde für hohe teleskopierbare<br />
Traglasten ausgelegt. Für den Zwei-<br />
Haken-Betrieb sind das Hubwerk 2<br />
und die erforderliche Mastnase serienmäßig<br />
ins Grundgerät integriert.<br />
www.liebherr.com<br />
MONTAGEN LEICHTGEMACHT: RT-Geländekrane sind auf hohe Leistung und Sicherheit<br />
ausgelegt und arbeiten auch dort, wo sonst kein Kran hinkommt. Foto: Liebherr<br />
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90<br />
SERVICEGERÄTE<br />
Helfer mit kurzem und<br />
langem Arm auf vier Rädern<br />
NEUES FLAGGSCHIFF: Mit dem Kramer 8155 hat der<br />
Hersteller eine neue Größenordnung erreicht. Foto: Kramer<br />
Kleinere Radlader erweisen sich auch für Gewinnungsbetriebe als<br />
unersetzliche Arbeitstiere für Nischenaufgaben. Ist vor allem Reichweite<br />
gefragt, schneiden die Tele-Varianten ein Stück besser ab. Für alles andere<br />
eignen sich kleine Klassiker – vorzugsweise mit Antriebs- und Lenkungsarten,<br />
die zum Branchenumfeld passen. Weitere Unterschiede liegen<br />
im Detail, was bereits ein kurzer Blick auf die Neuheiten einiger Marken<br />
in der Kategorie unter und wenig über 10 t ohne Anspruch auf<br />
Vollständigkeit beweist.<br />
Gewachsene<br />
Alleinstellungsmerkmale<br />
Aktuelles Kramer-Flaggschiff ist der allradgelenkte<br />
Radlader 8155. Mit einer<br />
Schaufelkipplast von 5,6 t, einer Stapelnutzlast<br />
von 3,9 t und einem Betriebsgewicht<br />
von 9,15 t eröffnet das Modell 8155<br />
eine neue Größenklasse im Portfolio des<br />
Herstellers. Wie bei allen Modellen der<br />
8er-Serie – der Premium-Reihe dieser<br />
Marke – stehen serienmäßig die Lenkarten<br />
Allrad-, Hundegang- und Vorderachslenkung<br />
zur Verfügung. Dank des<br />
ungeteilten Fahrzeugrahmens überzeugt<br />
der 8155 mit maximaler Standsicherheit,<br />
Wendigkeit und konstanter Nutzlast.<br />
„Wenn wir uns den Radladermarkt anschauen,<br />
stellen wir fest, dass die Leistungsklasse<br />
der 1,5-m³-Lader in den<br />
letzten zwei Jahren einen deutlichen<br />
Aufschwung erfahren hat. Mit dem 8155<br />
bedienen wir genau dieses Segment“,<br />
erläutert Kramer-Geschäftsführer Karl<br />
Friedrich Hauri.<br />
Angetrieben von einem 100-kW- oder<br />
bedarfsweise einem 115-kW-Motor, adressiert<br />
das Modell unterschiedliche<br />
Anwenderanforderungen. Ein neuer hydrostatischer<br />
Weitwinkel-Fahrantrieb<br />
EcospeedPro mit 370cc Schluckvolumen<br />
für erhöhte Zugkraft und Fahrdynamik<br />
steht optional zur Verfügung. Das<br />
stufenlose hydrostatische Schnellganggetriebe<br />
mit 45°-Schwenkwinkel des<br />
Hydromotors wurde von Kramer mitentwickelt.<br />
Neben den für hydrostatische<br />
Antriebe bekannten positiven Eigenschaften,<br />
wie einfaches Reversieren,<br />
gute Dosierbarkeit und Inchen, ermöglicht<br />
der große Wandlungsbereich der<br />
45°-Technologie zusätzlich das Durchfahren<br />
des gesamten Geschwindigkeitsbereiches<br />
von 0 bis 40 km/h ohne<br />
Schaltvorgang. Dies bewährt sich in typischen<br />
Arbeitssituationen wie Umschlagarbeiten<br />
im Y-Zyklus, wo ein hoher<br />
Bedarf an konstanten Schub- und Zugkräften<br />
bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten<br />
existiert. Das Getriebe Ecospeed-<br />
Pro ist serienmäßig auch die intelligente<br />
Motor-Drehzahlreduzierung Smart Driving<br />
integriert, welche die Motordrehzahl<br />
bei konstanter Geschwindigkeit optimal<br />
den Fahranforderungen anpasst. Auch<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
SERVICEGERÄTE<br />
91<br />
ist bei maximaler Fahrgeschwindigkeit<br />
eine Absenkung der Motordrehzahl<br />
bis auf 1550 U/min möglich. Mit<br />
150 l/min, beziehungsweise optional<br />
<strong>18</strong>0 l/min, Load-Sensing-Hydraulikleistung<br />
sind schnelle und kraftvolle<br />
Arbeitszyklen ohne Leistungsverluste<br />
die Regel. Je nach Einsatzanforderung<br />
steht neben der serienmäßigen<br />
Ladeanlage mit einem<br />
Schaufeldrehpunkt von 3765 mm<br />
eine verlängerte Ladeanlage mit<br />
einem Schaufeldrehpunkt von 4200<br />
mm als Option zur Verfügung. Hydraulische<br />
Schnellwechseleinrichtung<br />
und eine Vielzahl an Anbaugeräten<br />
machen den Radlader als Servicegerät<br />
für verschiedene Einsätze geradezu<br />
perfekt. Das Kabinen- und<br />
Bedienkonzept setzt auf ergonomisch<br />
angeordnete Bedienelemente,<br />
sehr gute Rundumsicht und ein<br />
7"-LCD-Display mit integrierter<br />
Rückfahrkamera. Ein aus dem Automobilbereich<br />
bekanntes Jog-Dial-<br />
Bedienelement erlaubt die intuitive<br />
Bedienung aller Funktionen. Die Serienausstattung<br />
ist sehr umfangreich<br />
und umfasst auch Klima- sowie<br />
Schaufelrückführautomatik, Reversierlüfter,<br />
vier Arbeitsscheinwerfer<br />
und vieles mehr. Da das Modell den<br />
Anforderungen der neuen EG-Traktorrichtlinie<br />
entspricht, ist die Traktorenzulassung<br />
optional bestellbar.<br />
Im Segment der Teleskoplader<br />
bietet Kramer seine bekannten<br />
sechs Modelle (3007, 3507, 4407,<br />
5007, 5507 und 5509) in der 7- bis<br />
9-m-Klasse mit vielen Neuerungen<br />
sowie einer großen Auswahl an<br />
Front- und Heckanbaugeräten an.<br />
Das neue Bedienkonzept setzt auf<br />
den bewährten All-In-One-Joystick<br />
und auch hier auf das neuartige<br />
Jog-Dial-Bedienelement. Relevante<br />
Fahrzeugdaten und Einstellungen<br />
zeigt das neue 7"-Display an, ebenso<br />
das Bild der optionalen Rückfahrkamera.<br />
Die Modelle 5007 (optional),<br />
5507 und 5509 profitieren wie der<br />
neue Radlader vom hydrostatischen<br />
Weitwinkel-Fahrantrieb Ecospeed-<br />
Pro.<br />
Serienmäßig sind alle Kramer-<br />
Teleskopladermodelle mit dem Fahrerassistenzsystem<br />
Smart Handling<br />
ausgestattet, das – je nach Modell –<br />
mit zwei bzw. drei Funktions-Modi<br />
Anwender bei der effizienten und<br />
komfortablen Bedienung sowie beim<br />
wirtschaftlichen Materialumschlag unterstützt.<br />
Gleichzeitig überwacht das System<br />
permanent den Lastzustand.<br />
Nützlich im Einsatz ist die automatische<br />
Schaufelrückführung in Kombination mit der<br />
praktischen Rüttelfunktion für klebrige Materialien.<br />
Stereo statt mono jetzt auch in klein<br />
Mit seinen neuen Stereoladern L507 und<br />
L509 komplettiert Liebherr seine Baureihe<br />
nach unten. Sie umfasst insgesamt vier Modelle<br />
mit Einsatzgewichten von 5,5 bis 9,2 t.<br />
Das Stereo-Lenksystem bietet einen deutlich<br />
geringeren Wendekreis im Vergleich zu<br />
anderen knick gelenkten Radladern dank<br />
einer ideal ausbalancierten Kombination aus<br />
Knicklenkung und gelenkter Hinterachse.<br />
Damit vereint sie die Vorteile einer Knick- mit<br />
denen einer Allrad-Lenkung. Die gelenkte<br />
Hinterachse erlaubt es, den Knickwinkel auf<br />
30° zu reduzieren. So bleibt der Schwerpunkt<br />
auch beim Transport großer Lasten im<br />
Zentrum der Maschine. Eine optimierte<br />
Z-Kinematik erleichtert das Arbeiten zusätzlich,<br />
denn das kraftvolle Hubgerüst vereint<br />
hohe Ausbrechkräfte im unteren Bereich mit<br />
enormen Haltekräften im oberen. Für den<br />
Betrieb mit einer Ladegabel wurde die Parallelführung<br />
weiterentwickelt. So kann der<br />
Fahrer mit verschiedensten Anbauwerkzeugen<br />
effizient und wirtschaftlich arbeiten.<br />
Beim Tausch der Anbauwerkzeuge unterstützt<br />
der neu konzipierte, schlanke hydraulische<br />
Schnellwechsler, der eine freie Sicht<br />
auf die Ausrüstung erlaubt. Auf Wunsch steht<br />
SERVICE<br />
KONSTRUKTION<br />
FERTIGUNG<br />
HEPU PUMPEN UND<br />
MASCHINEN GMBH<br />
HoHewardstrasse 353<br />
d - 45699 Herten<br />
teL: +49 23 66 / 360 57-59<br />
Fax: +49 23 66 / 8 79 19<br />
InFo@Hepu-pumpen.de<br />
www.HEPU-PUMPEN.DE<br />
WEITREICHEND: Dank seiner Teleskoptechnik<br />
erreicht der 8620 T eine Hubhöhe<br />
bis 5,2 m. Foto: Schäffer<br />
beim L 509 ein High-Lift-Hubgerüst für<br />
mehr Reichweite von rund 0,5 m zur Verfügung.<br />
Beide neuen Stereolader gibt es<br />
auch als „Speeder“. In dieser Version<br />
erreichen sie eine Spitzengeschwindigkeit<br />
von 38 km/h. Die geräumigsten Kabinen<br />
in dieser Maschinenklasse verdanken<br />
sie der Tatsache, die beliebte<br />
Version der größeren Stereolader L 514<br />
und L 5<strong>18</strong> erhalten zu haben.<br />
Wie bei allen Liebherr-Radladern befindet<br />
sich auch bei den neuen Stereoladern<br />
die Kühlanlage direkt hinter der<br />
Fahrerkabine. Für besonders staubintensive<br />
Einsätze stehen mit reversierbarem<br />
Lüfterantrieb, Flusensieb und<br />
grobmaschigem Kühlernetz auf Kundenwunsch<br />
zusätzliche Schutzmaßnahmen<br />
zur Verfügung.<br />
Zwitter mit vielen Optionen<br />
Der neue 8620 T von Schäffer tritt die<br />
Nachfolge des 8610 T an. Er steht mit je<br />
zwei unterschiedlichen Motorisierungen,<br />
PUMPEN UND MASCHINEN GMBH<br />
Sumpfpumpe HEPU-V<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
92<br />
SERVICEGERÄTE<br />
UNEINGESCHRÄNKTE SICHT: Einer<br />
der 355E-Vorteile ist die hochfahrbare<br />
Multicab-Kabine. Foto: Sennebogen<br />
ALLROUNDER: Die Stereolader-Modelle<br />
L507 und L509 sind ab sofort bestellbar.<br />
Foto: Liebherr<br />
UNIVERSELL EINSETZBAR: Der Kramer-<br />
Teleskoplader 5507 bewährt sich mit den<br />
verschiedensten Anbaugeräten. Foto: Kramer<br />
Fahrgeschwindigkeiten und Bauhöhen zur Verfügung. Mit<br />
einem Einsatzgewicht zwischen 7 und 8 t und einer Hubkraft<br />
von 4,2 t sowie einer Hubhöhe am Werkzeugdrehpunkt<br />
von 5,2 m erreicht er Höhen, die bei einem Standard-<br />
Radlader sonst nur mit einer Hochkippschaufel realisierbar<br />
sind. Wahlweise mit einem 102 PS oder 122 PS starken<br />
Motor verfügbar, bringt es das Modell serienmäßig auf<br />
Fahrgeschwindigkeiten von 20 km/h, optional 40 km/h. Neu<br />
ist das Antriebskonzept: HTF (High Traction Force) und SPT<br />
(Schäffer Power Transmission) gehören zur Serienausstattung<br />
des 8620 T. Bei HTF handelt es sich um eine automatische<br />
Schubkraftregelung, die es der Maschine erlauben<br />
soll, auch im Schnellgang immer die höchste Schubkraft<br />
zu liefern. Ein manuelles Herunterschalten bei Bergauffahrt<br />
oder der Fahrt in einen Sand- oder Kieshaufen ist somit<br />
laut Hersteller nicht mehr erforderlich. SPT bezeichnet den<br />
elektronisch geregelten Fahrantrieb. Neben einer verbesserten<br />
Agilität soll SPT zu einer deutlichen Effizienzsteigerung<br />
der Maschine führen und dem Fahrer eine Reihe neuer<br />
Möglichkeiten bieten. So ist ab sofort der Einsatz eines<br />
Tempomaten optional möglich. Der Eco-Fahrmodus ist<br />
fester Bestandteil der 40-km/h-Version des 8620 T. Bei<br />
Erreichen der Höchstgeschwindigkeit reduziert sich die<br />
Motordrehzahl automatisch bei gleichbleibender Geschwindigkeit.<br />
Die neue SCV-Plus-Kabine kommt auch bei<br />
den Teleradladern der 96er-Serie zum Einsatz. SCV steht<br />
für „Silence, Comfort, View“, was in dieser Kombination<br />
eigentlich schon alles aussagt.<br />
Wer es eine Nummer größer mag, beachte den 9640 T<br />
von Schäffer mit einem 136 PS starken Motor, ebenfalls<br />
neuem Antriebskonzept, 8,4 bis 9,7 t Gewicht, einer Hubhöhe<br />
von 5,4 m, einer Hubkraft von 4,2 t und einem neuen<br />
Design. Die Load-Sensing-Arbeitshydraulik mit 145 l/min<br />
Fördervolumen gehört ebenso zur Serienausstattung wie die<br />
24-Zoll-Bereifung und der hydraulisch angetriebene Lüfter.<br />
Auftakt einer neuen Produktklasse<br />
Zur Jahresmitte 20<strong>18</strong> präsentiert Sennebogen erstmals den komplett<br />
neu entwickelten Telehandler 355 E und damit gleichzeitig<br />
den Einstieg in eine neue Produktlinie namens Multi Line. Das<br />
neue Modell ist mehr als nur ein Telehandler und setzt Maßstäbe<br />
im schweren Materialumschlag. Mit einem Betriebsgewicht von<br />
11,5 t, einer maximalen Stapelhöhe von 8,5 m und komfortablen<br />
Traglasten bis 5,5 t bietet der 355 E nicht nur vielfältige Anwendungsmöglichkeiten,<br />
sondern auch Leistungsreserven für diverse<br />
Anbaugeräte. Einzigartige Rundumsicht gewährt die Multicab-<br />
Kabine. Sie lässt sich serienmäßig per Knopfdruck stufenlos auf<br />
eine Höhe von 4,2 m hochfahren. Nichts stört mehr die Sicht, um<br />
zielgenau Material zu verladen. Das Raumgefühl der Extraklasse<br />
wird durch die serienmäßige Stickstoff-Federung der Kabinenaufhängung<br />
komfortabel unterstützt. Sämtliche Komponenten<br />
sind laut Hersteller auf bedingungslose Langlebigkeit optimiert.<br />
Eine Besonderheit ist die von Radladern bekannte Z-Kinematik<br />
des Ausleger-Kopfs. Damit werden im Schaufelbetrieb die Losbrechkräfte<br />
erhöht.<br />
Ein 103-kW-Dieselmotor treibt das erstmals in Serie eingesetzte<br />
Compact-Drive-Getriebe zuverlässig an. Es verteilt die<br />
Antriebsleistung entsprechend den Anforderungen des Einsatzes<br />
– entweder mehr Drehmoment für hohe Zug- und Schubkräfte<br />
oder eine höhere Fahrgeschwindigkeit. Serienmäßig ist<br />
der 355 E bereits mit einer breiten Palette an Funktionen ausgestattet.<br />
Neben der verstellbaren Lenksäule, drei Lenkarten<br />
und einer hydraulischen Schnellwechseleinrichtung sowie dem<br />
leistungsstarken Arbeitshydraulik-Kreislauf ist die Maschine<br />
schon mit einer Differenzialsperre an der Hinterachse versehen.<br />
Durch eine Vielzahl an Optionen lässt sich der Sennebogen<br />
355 E darüber hinaus für die unterschiedlichen Einsatzanforderungen<br />
individuell ausstatten. Ob als Schnellläufer mit<br />
40 km/h Fahrantrieb, einer hydraulischen Niveauverstellung,<br />
Druckluftbremse und Anhängerkupplung oder durch unterschiedliche<br />
Hydraulikoptionen ist jede Maschine individuell<br />
konfigurier- und auch nachrüstbar.<br />
www.kramer.de<br />
www.liebherr.com<br />
www.schaeffer-lader.de<br />
www.sennebogen.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
SERVICEGERÄTE<br />
93<br />
HÖHENRAUSCH<br />
Vielseitigkeit von Teleskopen maximal genutzt<br />
HOCH HINAUS: Mit seiner<br />
Geländegängigkeit und<br />
Hubstabilität steht der<br />
Bobcat als Montagegerät<br />
zur Verfügung.<br />
Das Unternehmen Cemex hat für verschiedene<br />
seiner Anlagen in ganz<br />
Frankreich in den letzten zwei Jahren<br />
insgesamt <strong>18</strong> Bobcat-Teleskopen für<br />
Materialumschlags- und Wartungsarbeiten<br />
sowie Arbeiten in großer Höhe<br />
erworben. Die Teleskopmaschinen<br />
kommen mit einem Sortiment neuer<br />
Anbaugeräte wie Palettengabeln,<br />
Schaufeln, Kranauslegern und Arbeitsbühnen<br />
daher. Die Maschinen aus der<br />
TL-Modellreihe der Bobcat-Teleskopen<br />
TL358 sowie die Modelle TL360,<br />
TL470 und TL470HF besitzen Hubhöhen<br />
von 6 und 7 m. Die Modelle eignen<br />
sich für verschiedene Aufgaben einschließlich<br />
der Handhabung großer<br />
Ladungen in Säcken oder Big Bags.<br />
Ergänzend dazu machen sich Vertreter<br />
der T-Serie mit Hubhöhen von 14 und<br />
<strong>18</strong> m (T40140 sowie drei T40<strong>18</strong>0 und<br />
T40.<strong>18</strong>0SLP) bei Wartungsarbeiten<br />
nützlich. Dafür sind sie mit Arbeitsbühnen<br />
ausgestattet.<br />
Die Teams von Cemex France<br />
haben sich aus mehreren Gründen für<br />
Bobcat entschieden. Wichtig war<br />
ihnen, dass die vom Hersteller angebotenen<br />
technischen Versionen und<br />
Sonderausrüstungen speziell auf die<br />
Anforderungen der Cemex-Einsatzteams<br />
abgestimmt wurden. Zudem<br />
waren die Gesamtkosten der Maschinen<br />
und Finanzierungslösungen besonders<br />
günstig, wobei die in Frankreich<br />
hergestellten Maschinen auch<br />
noch die Richtlinien der Beschaffung<br />
im Hinblick auf verantwortliche Unternehmensführung<br />
erfüllen.<br />
Die Teleskopen T40140 wurden in<br />
Steinbrüchen und staubbelasteten<br />
Umgebungen innerhalb von <strong>18</strong> Monaten<br />
durchschnittlich 500 Bh vor allem<br />
für Wartungsarbeiten wie dem Austausch<br />
von Elementen an den Förderanlagen,<br />
Schmiergeräten und anderer<br />
Komponenten eingesetzt. Ausgestattet<br />
mit Schaufel, dienen sie auch zum<br />
Platzieren von Explosivstoffen in<br />
entsprechenden Bereichen der Steinbrüche.<br />
Die beteiligten Teams haben<br />
so vor und nach einer Sprengung einen<br />
besseren Schutz vor Gefahren. Produktionsleiter<br />
Jean-Charles Cruanas<br />
lobt: „Uns gefällt die Intuitivität und<br />
Vielseitigkeit der Maschine, die das<br />
Mieten einer Arbeitsbühne überflüssig<br />
macht und uns ein kosteneffizientes<br />
Werkzeug an die Hand gibt. Ein echtes<br />
Schweizer Taschenmesser!“ Die gebotene<br />
Möglichkeit der Fernsteuerung<br />
dieser 14 bis <strong>18</strong> m weit reichenden<br />
Maschinen erlaubt das präzise und<br />
dabei sichere Positionieren von Ladungen.<br />
Der TL470 wurde innerhalb von <strong>18</strong><br />
Monaten vor allem für Lagerarbeiten<br />
eingesetzt. In 80 % der Zeit war der<br />
Umschlag von Big Bags (1,5 t Sand<br />
oder Kies) gefragt. Darüber hinaus<br />
kommen Bobcat-Teleskopen beim Beladen<br />
kleinerer Lkw oder sogar Mulden<br />
zum Einsatz. Da die Verlängerungszylinder<br />
am Teleskop gut geschützt im<br />
Ausleger platziert sind, lassen sich die<br />
Teleskopen gut in staubbelasteter<br />
Umgebung einsetzen, ohne dass rasche<br />
Verschleißerscheinungen an<br />
diesen neuralgischen Stellen zu befürchten<br />
sind. Auch die Kabinenkonstruktion<br />
trägt zur Einsatzeffizienz bei,<br />
da sie für eine gute Rundumsicht sorgt.<br />
Kommentar eines Fahrers: „Das ist<br />
wirklich eine Spitzenmaschine und im<br />
Vergleich zu anderen Modellen, die ich<br />
bisher gefahren bin, mein bevorzugter<br />
Teleskoptyp. Die Maschine vermittelt<br />
ein Gefühl von Sicherheit und bietet bei<br />
einer feinfühligen und geschmeidigen<br />
Steuerung hohe Leistung bei gleichzeitig<br />
hohem Komfort.“<br />
www.bobcat.com<br />
EFFEKTIV LADEN: Mit<br />
Schaufel und Rops/<br />
Fops-Kabine eignet<br />
sich der Telehandler<br />
gut für Verladezwecke.<br />
Fotos: Bobcat<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
94<br />
SERVICEGERÄTE<br />
VERDICHTUNG<br />
Hohe Last im Kompaktformat<br />
Der Dynapac-CA1400-Walzenzug ist für<br />
verschiedenste Verdichtungsarbeiten<br />
konzipiert und eignet sich aufgrund seiner<br />
kompakten Bauweise und hervorragenden<br />
Manövrierfähigkeit auch gut in beengten<br />
Bereichen in Verbindung mit Auffüllarbeiten,<br />
wobei selbst steile Hänge<br />
nach Angaben des Herstellers kein Hindernis<br />
darstellen. Es können alle Arten<br />
von Trag- und Verstärkungsschichten<br />
verdichtet werden. Beide Versionen (D<br />
und PD) sind mit Bandagenantrieb ausgestattet.<br />
Die Stampffuß-Version PD lässt<br />
sich mit einem Planierschild ausrüsten,<br />
während die Glattmantel-Version D auch<br />
mit Stampffußschalen nachgerüstet werden<br />
kann. Bei einer Bandagenbreite von<br />
1676 mm und einer statischen Linienlast<br />
von 20 kg/cm eignen sich Stampffußbandagen<br />
ideal für die Verdichtung von bindigen<br />
Schluff- und Tonböden bis zu einer<br />
Tiefe von 45 cm sowie die Verdichtung<br />
GELÄNDEGÄNGIG:<br />
Die kompakte Walze<br />
von Dynapac eignet<br />
sich auch für Verdichtungsarbeiten<br />
in<br />
Steinbrüchen.<br />
Foto: Dynapac<br />
von Sand und Schotter bis in eine Tiefe<br />
von 50 cm. Durch zwei Amplituden, eine<br />
hohe von 1,7 mm und eine niedrige von<br />
0,8 mm, ist die Maschine sehr vielseitig.<br />
Der 55-kW-Motor (Stufe IIIB) ist quer eingebaut<br />
und bietet vom Boden aus einen<br />
perfekten Wartungszugang. Breitreifen,<br />
Differenzialsperre und Bandagenantrieb<br />
sorgen für beste Traktion im Vorwärtsund<br />
Rückwärtsgang. Zwei Geschwindigkeitsstufen<br />
gewährleisten eine hohe<br />
Transportgeschwindigkeit bei einfacher<br />
Kontrolle mit dem gut ausbalancierten<br />
Vor-/Rückwärtsfahrhebel. Ist das Planierschild<br />
montiert, erfolgt die Bedienung mit<br />
der oberen Taste am Vor-/Rückwärtsfahrhebel.<br />
Ein Umgreifen vom Hebel oder<br />
Lenkrad ist nicht erforderlich.<br />
www.dynapac.com<br />
SERVICE VON VORN UND HINTEN<br />
Neue Baggerlader-Generation soll Interesse ankurbeln<br />
Kompakter und serienmäßig mit 24"-Rädern<br />
ausgestattet, will die neue F-Generation<br />
der Hydrema-Baggerlader mit der<br />
Tatsache aufräumen, in Deutschland<br />
wenig gefragt zu sein. „Nach unserer<br />
Beobachtung sind viele mittelgroße<br />
Bagger und Radlader mit geringer Auslastung<br />
unterwegs und damit zu viele<br />
kleine Spezialmaschinen, die entweder<br />
nur baggern oder nur laden können.<br />
Deshalb möchten wir den Markt für Baggerlader,<br />
die beides können, wieder ankurbeln.<br />
Entsprechend verknüpfen wir<br />
mit der neu konstruierten Generation<br />
große Erwartungen“, so Jan Werner Jensen,<br />
geschäftsführender Gesellschafter<br />
von Hydrema.<br />
Die Baggerlader des Herstellers sind<br />
nach eigenen Angaben eine Kombination<br />
aus vollwertigen Baggern und Radladern.<br />
Sie verfügen über eine Knicklenkung,<br />
so wie sie leistungsfähige Radlader<br />
benötigen. Der Baggerarm ist seitlich<br />
verschoben. Das bedeutet, dass Nutzer<br />
einer Hydrema-Maschine einen soliden<br />
10-t-Radlader und zugleich einen 8- bis<br />
ZEITENWENDE für überarbeitete Technik? Auch in Deutschland werden Baggerlader<br />
gefertigt. Hydrema rechnet mit Aufwind. Foto: Hydrema<br />
10-t-Bagger in einer Maschine bekommen.<br />
Die 122-PS-starken Stufe-IV-Motoren<br />
der kleineren Modelle 906F und<br />
908F leisten 12 PS mehr als ihre Vorgänger.<br />
Die größeren Modelle 926F und<br />
928F bringen mehr Leistung dank besserem<br />
Drehmoment bei geringerer Motordrehzahl.<br />
Der vollständig überarbeitete<br />
vordere Unterwagen verbessert die<br />
Sicht des Fahrers deutlich. In Sachen<br />
Komfort und Geräuschpegel – geboten<br />
wird sogar eine gefederte Kabine – sind<br />
die Verbesserungen für Fahrer insgesamt<br />
sehr deutlich spürbar. Auch profitieren<br />
die Baggerlader nun von derselben<br />
elektronischen Architektur und<br />
Instrumententafel wie die Muldenkipper<br />
der Hydrema-F-Serie. Sie bietet eine<br />
Reihe von neuen Funktionen und ermöglicht<br />
gleichzeitig eine individuelle Anpassung<br />
der Hydraulikfunktionen. Trotz der<br />
vielen neuen Features soll das Fahren<br />
eines Baggerladers der Marke laut Hersteller<br />
eine vollkommen unkomplizierte<br />
Sache bleiben.<br />
www.hydrema.com<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
SERVICEGERÄTE<br />
95<br />
INTERESSANTE KOMBINATION<br />
Saugbagger am Mobilbaggerarm<br />
Für das schonende Freilegen und leistungsstarkes<br />
Absaugen bietet Wienäber<br />
Baumaschinen mit dem neuen Hyundai-<br />
Mobilbagger HW 160 mit Saugbaggerlöffel<br />
eine Kombination der besonderen<br />
Art. Der 17 t schwere Hyundai-Mobilbagger<br />
HW 160 ist schnell, wendig und kraftvoll.<br />
Unterschiedlichste Abstützmöglichkeiten<br />
prädestinieren ihn als Trägergerät<br />
für unterschiedlichste Anbaugeräte. Besonders<br />
interessant ist die Kombination<br />
mit dem Bagger-Anbausauglöffel TinBin<br />
TC2 mit optimierter Saugleistung und<br />
neu festgelegtem Schwerpunkt zur Aufnahme<br />
an der Bagger-Schnellwechseleinrichtung<br />
vom Hersteller BSB. Durch<br />
eine ausgeklügelte Saugrohrtechnik arbeitet<br />
das Anbaugerät bei der Materialentnahme<br />
schonend und beschädigungsfrei,<br />
beispielsweise wenn es um<br />
das Freisaugen von Versorgungsleitungen<br />
oder begrenzte Entschlammungen<br />
geht. Gelockert wird das Material<br />
mit einer verstärkten gezahnten Saugkrone<br />
am klapp- und drehbaren Saugrohr.<br />
Die maximale Saugtiefe beträgt<br />
3,5 m ist, der Saugschlauchdurchmesser<br />
misst 250 mm. Bei einem Fassungsvolumen<br />
von 0,5 m³ wiegt die Anbau-<br />
Saugbaggereinheit 2,5 t. Angetrieben<br />
wird der TC2 über die Hammerleitung.<br />
Wegen des Leistungsbedarfs von 120 l/<br />
min bei 280 bar kann der Saugstrom<br />
Grobanteile bis zur Größe des Schlauchdurchmessers<br />
aufnehmen. Das aufgenommene<br />
Gut wird über Bodenklappen<br />
entleert. Der Mobilbagger HW 160 liefert<br />
als Trägergerät über seinen leistungsstarken<br />
134-kW-Motor und die elektronisch<br />
gesteuerten Pumpen zuverlässig<br />
und effizient die erforderliche hydraulische<br />
Leistung. Herzstück des Hydrauliksystems<br />
ist eine verstellbare Axialkolben-Verstellpumpe<br />
in Tandemausführung<br />
mit einer Liefermenge von 2 × 172 l/min.<br />
Die aktuelle Baggerversion im neuen<br />
Design überzeugt zudem mit umfangreichen<br />
Neu- und Weiterentwicklungen bei<br />
LOKALE ENTNAHME: Mit einer speziellen<br />
Saugrohrtechnik arbeitet das TC2-Anbaugerät<br />
am Hyundai-Mobilbagger schonend<br />
und beschädigungsfrei. Foto: Wienaeber<br />
Kabine, Komponenten und Bedienung<br />
sowie serienmäßiger Rückfahrkamera.<br />
Am kapazitiven 8"-Touchscreen-Display<br />
hat der Fahrer die Möglichkeit, zahlreiche<br />
Parameter in übersichtlichen und<br />
intuitiv geführten Menüpunkten einzustellen.<br />
Drei Arbeitsmodi, Eco, Standard<br />
und Power, lassen sich per Knopfdruck<br />
anwählen. Auf 20 Speicherplätzen können<br />
Öldruck und -menge für Anbaugeräte<br />
abgespeichert und ebenfalls per<br />
Knopfdruck wieder abgerufen werden.<br />
www.wienaeber-hyundai.de<br />
www.saugbagger-betriebe.de<br />
VERSCHLEISSFESTER STAHL<br />
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www.qUArD.ME<br />
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und Konstanz<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
96<br />
TREFFPUNKT<br />
Die Stimme<br />
zum Dialog erheben<br />
NRW AUF DIE<br />
ÜBERHOLSPUR:<br />
Dr. Henrik Schulte<br />
versprach ein<br />
ganzes Bündel an<br />
politischem Willen,<br />
um die Rohstoffgewinnung<br />
zu erleichtern.<br />
KOMPETENZ IM DIALOG: Moderierte Podiumsdiskussion mit (v.l.) Dr. Henrik Schulte,<br />
Dirk Riether (Dyckerhoff Beton), Dr. Christoph Dröge, Ramon Jansen (AVG), Jan<br />
Steufkens (Redsun), Christian Strunk (Koordinator „Zukunft Niederrhein“).<br />
GUT GEFÜLLT: Der Tagungsraum in den Weseler Niederrheinhallen platzte<br />
wegen des großen Zuspruchs durch die Teilnehmer fast aus den Nähten.<br />
FÜR MIRO VOR ORT: HGF Dr. Olaf Enger brachte<br />
sich aktiv in die Experten-Diskussion ein. Fotos: bwi<br />
Die prekäre Lage begleitet die Branche<br />
am Niederrhein bereits seit Jahren.<br />
Nicht ohne Grund führten die<br />
gemeinsamen Sorgen um die Zukunft<br />
der Sand- und Kiesgewinnung<br />
dort zur Gründung der Initiative<br />
„Zukunft Niederrhein“. Getragen<br />
wird sie seit 2008 von 13 Unternehmen<br />
mit zusammen 27 Werken.<br />
Seither sprechen sie hinsichtlich<br />
ihrer gemeinsamen Sorgen mit einer<br />
Stimme, und das zuletzt gerade<br />
wieder im Rahmen der Veranstaltung<br />
„Kies im Dialog“.<br />
Am 7. Juni 20<strong>18</strong> fand in der Niederrheinhalle<br />
Wesel die mittlerweile dritte Veranstaltung<br />
der Dialog-Reihe statt. Sie stand<br />
unter der konkret fragenden Überschrift:<br />
„Rohstoffmangel am Niederrhein!?“.<br />
Wie stets bei diesem Termin suchte die<br />
Initiative gemeinsam mit Politikern, Wirtschaftsvertretern,<br />
Verwaltungsmitarbeitern,<br />
aber auch Mitgliedern regionaler<br />
Interessengruppen und Institutionen<br />
sowie Fachteilnehmern mit thematischem<br />
Bezug den direkten Dialog. Im Fokus<br />
standen dabei diesmal Maßnahmen zur<br />
Beseitigung der festgestellten Versorgungsengpässe,<br />
denn die Situation könnte<br />
nicht bedrohlicher sein. Trotz oder<br />
gerade wegen der Baukonjunktur, die<br />
boomt wie selten erlebt, tun sich landauf,<br />
landab Rohstofflücken auf. Sie sind nicht<br />
nur eine Gefahr für eine fachgerechte und<br />
zeitnahe Durchführung der dringend notwendigen<br />
Ertüchtigung der deutschen<br />
Infrastruktur, sondern im Vorausblick stehen<br />
auch die Grundlagen einer ganzen<br />
Branche zumindest in der Region auf dem<br />
Spiel. Ein dunkles Szenario für den Niederrhein,<br />
dem Zentrum mit den größten<br />
Lockergesteins-Reserven Deutschlands<br />
und Europas.<br />
Michael Hüging-Holemans musste<br />
als einer der Koordinatoren der Initiative<br />
ein düsteres Bild skizzieren, indem er<br />
verdeutlichte, dass elf der an „Zukunft<br />
Niederrhein“ angeschlossenen Werke in<br />
den kommenden fünf Jahren und weitere<br />
elf in den darauffolgenden fünf Jahren<br />
geschlossen werden müssten, weil die<br />
genehmigten Sand- und Kiesvorräte der<br />
Standorte erschöpft sind. Als Grund für<br />
das Szenario nennt Hüging-Holemans<br />
die restriktiven und langwierigen Genehmigungsprozeduren,<br />
um Bereiche für die<br />
Sicherung und Gewinnung oberflächennaher<br />
Bodenschätze (BSAB-Flächen)<br />
auszuweisen, die eigentlich mindestens<br />
20 Jahre im Voraus für die Sicherung des<br />
Bedarfs ausreichen sollten. Er fasste die<br />
Situation zusammen: „Eine Besserung<br />
ist nicht einmal in Sicht. Im Moment fahren<br />
wir sehenden Auges direkt in die<br />
Versorgungskrise. Es ist allerhöchste<br />
Zeit, mit Entschlossenheit das Ruder<br />
herumzureißen.“<br />
Wann folgen welche Taten?<br />
Schon diese Tatsache allein lässt es mehr<br />
als opportun erscheinen, sich im kompetenten<br />
Rahmen über dieses Thema auszutauschen.<br />
Und wie gut die Initiative ver-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
TREFFPUNKT<br />
97<br />
netzt ist zeigte sich schon vor Beginn:<br />
Wenn der Kies ruft, sind alle zum Dialog<br />
bereit, und so konnten sich die Veranstalter<br />
wieder über mehr als 100 Teilnehmer<br />
freuen. Den zentralen Leitfragen widmete<br />
sich der weitere Verlauf: Welche Auswirkungen<br />
hat ein Rohstoffmangel? Was sind<br />
die Gründe für die Versorgungsengpässe?<br />
Wie können Flächennutzungskonflikte zukünftig<br />
effektiver gelöst werden?<br />
In diesem Zusammenhang hielt Dr.<br />
Hendrik Schulte, seit der NRW-Wahl<br />
Staatssekretär im Verkehrsministerium<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen, einen<br />
Vortrag mit dem vielsagenden Titel: „So<br />
kommt NRWs Infrastruktur auf die Überholspur“;<br />
eine gelungene Anspielung auf<br />
die immensen Anforderungen allein der<br />
Bauleistungen, die eine Ertüchtigung<br />
der Verkehrswege in nächster Zukunft<br />
dringend benötigen. In diesem Zusammenhang<br />
eröffnete der Politiker die<br />
Aus arbeitung eines Masterplans zur<br />
Umsetzung des Fernstraßenplans, der<br />
bereits in Durchführung sei. Dazu seien<br />
konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht<br />
worden. So wurde eine Stabstelle<br />
Baustellenkoordinierung gegründet<br />
mit dem vorrangigen Ziel der Reduzierung<br />
gegenseitiger Behinderungen. Dr.<br />
Schulte sprach sich dafür aus, in Zukunft<br />
bei Ausschreibungen Nebengebote zuzulassen<br />
sowie Bauzeiten als Angebotskriterium<br />
einzuführen.<br />
In einer Podiumsdiskussion mit munterer<br />
Beteiligung des Publikums wurde für<br />
die Beseitigung der Probleme in bedrückender<br />
Vielfalt eine ambitionierte Zeitschiene<br />
eingefordert. Auch äußerten die<br />
Teilnehmer ganz klar ihre Überzeugung,<br />
dass die nachhaltigste Form der Rohstoffnutzung<br />
die ortsnahe Verwendung<br />
heimischer Rohstoffe sei. Abgesehen<br />
vom „kleinen Grenzverkehr“, der hier und<br />
da wegen der Abnehmernähe durchaus<br />
zu vertreten ist und sich in der Summe<br />
ausgleicht, gilt es, die einsatznahe Verwendung<br />
einzufordern, zumal großflächige<br />
Importe kaum realisierbar sind. Neben<br />
dem ökologischen Plus sei das auch im<br />
Sinne der notwendigen Güteüberwachung.<br />
Diese würde auch der oft als ultimativen<br />
Heilsbringer missverstandenen<br />
alternativen Verwendung von Recyclingbaustoffen<br />
diverse Grenzen aufzeigen.<br />
Da, wie Dr. Christoph Dröge (Landesbetrieb<br />
Straßenbau NRW) ausführte, auch<br />
bei Engpässen beim Transport kurzfristig<br />
nur an wenigen Schräubchen gedreht<br />
werden könne, gelte es, die richtigen Weichen<br />
zu stellen, damit Lieferschwierigkeiten<br />
in den kommenden Jahren nicht weiter<br />
zunehmen. Dazu wollte die Initiative<br />
„Zukunft Niederrhein“ ihren Beitrag leisten<br />
und verschiedene Lösungsansätze<br />
erörtern. Denn die Unternehmen sind gut<br />
organisiert und scheuen sich nicht, im<br />
immer aktuellen Themenbereich auch<br />
den Finger in die Wunde zu legen und<br />
hartnäckig um ihre Interessen zu kämpfen.<br />
Das trifft auf zahlreiche offene Ohren,<br />
wie die Veranstaltung „Kies im Dialog“<br />
wieder eindrucksvoll und unmissverständlich<br />
zeigte: Die Veranstaltung wird<br />
beachtet – die Branchenvertreter haben<br />
Gewicht!<br />
(bwi)<br />
www.zukunft-niederrhein.de<br />
UMWELTPAKT BAYERN<br />
Bayerisches Umweltministerium und BIV<br />
starteten erfolgreiche Veranstaltungsreihe<br />
Insgesamt 80 Teilnehmer in drei Veranstaltungen<br />
in Nürnberg, Fürstenfeldbruck<br />
und Deggendorf konnten sich einen exklusiven<br />
und detaillierten Einblick in die<br />
Arbeitshilfe zur Bayerischen Kompensationsverordnung<br />
für Vorhaben der Rohstoffgewinnung<br />
verschaffen.<br />
Mit hochkarätigen Referenten aus<br />
dem Bayerischen Umweltministerium,<br />
dem Bayerischen Landesamt für Umwelt<br />
(LfU) und dem Planungsbüro<br />
Dr. H. M. Schober konnten bisher offene<br />
Fragen zur Umsetzung in der Praxis<br />
für die Renaturierung von Gewinnungsstätten<br />
beantwortet werden.<br />
Christine Brahm vom LfU und Johannes<br />
Pain vom Bayerischen Umweltministerium<br />
gaben eine Einführung<br />
PUNKTE SAMMELN mit der richtigen Idee und Strategie. Wertvolle fachliche<br />
Ratschläge vermittelt die in Bayern gestartete Info-Reihe. Foto: gsz<br />
in die Arbeitshilfe und das neue System<br />
für die Kompensation von Eingriffen<br />
in die Natur.<br />
Fallbeispiele zur Anwendung der<br />
Arbeitshilfe kamen von Andreas<br />
Pöllinger vom Ingenieurbüro Dr. H. M.<br />
Schober. Einen Schwerpunkt bildeten<br />
hier Vorzeigeprojekte, wie beispielsweise<br />
die Berücksichtigung temporärer<br />
Biotope.<br />
In der anschließenden Diskussion<br />
konnten unter anderem Fragen zur<br />
Einrichtung von Ökokonten auf ehemaligen<br />
Rohstoffgewinnungsflächen<br />
vertieft werden. Praxis-Tipps gab es<br />
aus erster Hand für konkrete Kompensationsmaßnahmen.<br />
Die Referenten<br />
konn ten die Fülle an Anfragen aus verschiedensten<br />
individuellen Situationen<br />
mit wertvollen fachlichen Ratschlägen<br />
beantworten. Eine Gelegenheit für Referenten<br />
und Teilnehmer, sich in einem<br />
exklusiven Kreis auszutauschen.<br />
www.biv.bayern<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
98<br />
TREFFPUNKT<br />
Revolutionen im<br />
Rohstoffsegment?<br />
ROHSTOFFTAG AN DER THGA:<br />
Im Studierendenzentrum der<br />
Hochschule gab es neben<br />
Vorträgen auch eine Fachausstellung<br />
im Foyer.<br />
Auch in diesem Jahr lud die Technische Hochschule Georg Agricola THGA<br />
wieder zu ihrem alljährlichen Rohstofftag nach Bochum ein. Unter dem<br />
Motto: „Digitalisierung und sonstige Revolutionen in der Gesteinsindustrie“<br />
unterstrich das renommierte Institut seine Positionierung am Puls der Zeit.<br />
Es gehen große Themen um in der sich<br />
sehr schnell verändernden Rohstoffwelt,<br />
aber welche werden es sein, die sie tatsächlich<br />
verändern? Welche Technologien<br />
stecken dahinter und vor allem, wie<br />
können und werden wir die gebotenen<br />
Chancen nutzen? Schaltet da jemand<br />
das Licht vor der Hacke an und macht<br />
uns die Prozesse transparent? Um solche<br />
Fragen ging es auf dem Rohstofftag<br />
in Bochum: Veränderungen, Chancen<br />
und völlig neue Denkweisen werden Einzug<br />
halten und die Bewirtschaftung der<br />
Lagerstätten hinsichtlich der Schlüsselfaktoren<br />
„Ausbringen“ und kontrollierter<br />
Qualitätssteuerung revolutionieren.<br />
„Elektromobilität, Fachkräftemangel und<br />
Ressourceneffizienz werden unsere<br />
heutige Rohstoffwelt deutlich verändern“,<br />
betonte Prof. Dr. Albert Daniels<br />
zum Auftakt. Der Gesteinsexperte der<br />
THGA beschäftigt sich mit neuen Denkweisen<br />
in der Rohstoffbranche – angefangen<br />
bei digitalisierten Lagerstätten<br />
bis hin zu Qualitätssicherung und Prozessoptimierung<br />
im „Bergbau 4.0“. Welche<br />
Technologien dazu beitragen und<br />
welche Chancen sich künftig ergeben,<br />
thematisierte der „Rohstofftag 20<strong>18</strong>“<br />
Mitte April im Studierendenzentrum der<br />
THGA in Bochum. Aus ganz Deutschland<br />
kamen erneut zahlreiche Teilnehmer,<br />
um sich über diese „Revolutionen“<br />
auszutauschen. Darunter auch Christoph<br />
Dammermann, Staatssekretär im<br />
Ministerium für Wirtschaft, Innovation,<br />
Digitalisierung und Energie. Er konzentrierte<br />
sich in seinem Vortrag auf die Herausforderungen<br />
der Rohstoffindustrie<br />
in NRW. „In der Branche wird es in Zukunft<br />
vor allem darum gehen, präzise<br />
und reproduzierbarere Produkte in<br />
gleichbleibender Qualität zu erzeugen.<br />
Dabei muss der Ingenieur von morgen<br />
auch immer die gesellschaftliche Akzeptanz<br />
im Blick behalten“, erklärte Prof.<br />
Daniels. Solche Anforderungen ließen<br />
sich nur mit einer durchgängigen Digita-<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
TREFFPUNKT<br />
99<br />
NACHWUCHS MIT WEITSICHT und Trägern der Veranstaltung: Die<br />
Studierenden erlernen vor allem den nachhaltigen Umgang mit<br />
Rohstoffen. Fotos: THGA<br />
MITTENDRIN: MIRO-Präsident Dr. Gerd Hagenguth, THGA-<br />
Präsident Prof. Dr. Jürgen Kretschmann, Christoph Dammermann<br />
und Organisator Prof. Dr. Albert Daniels von der THGA.<br />
lisierung und einer intelligenten Vernetzung<br />
der einzelnen Prozessschritte realisieren.<br />
Wie kann man also mit weniger<br />
Rohstoffen gleich gute Eigenschaften<br />
erzielen? Wie lassen sich Bauteile noch<br />
präziser herstellen? Und wie lassen sich<br />
mineralische Ressourcen möglichst effizient<br />
und umweltschonend gewinnen?<br />
Als Antwort stellte die THGA als Beispiel<br />
ihr Drohnenboot „Gravel George“ vor.<br />
Mit GPS und Echolot scannt die schwimmende<br />
Vermessungsdrohne den Untergrund<br />
von Baggerseen und soll so die<br />
Gewinnung von Sand und Kies optimieren.<br />
Der Rohstofftag wird gemeinsam<br />
von der THGA und dem Bundesverband<br />
Mineralische Rohstoffe (MIRO) organisiert.<br />
Der kompetente Reigen zeitaktueller<br />
Themen traf auf hochkarätige<br />
Referenten und Brancheninsider als Moderatoren.<br />
www.thga.de<br />
www.bv-miro.org<br />
ANGEPASST<br />
Schüttgut heißt jetzt Solids Dortmund<br />
Die als „Schüttgut“ bekannt und groß<br />
gewordene Fachmesse für Granulat-,<br />
Pulver- und Schüttguttechnologien<br />
tritt 20<strong>18</strong> in Deutschland unter dem<br />
neuen Namen Solids auf. Mit der Namensänderung<br />
trägt der Veranstalter<br />
Easyfairs dem Wachstum und der<br />
stärkeren internationalen Bedeutung<br />
der Messe Rechnung. Am 7. und 8.<br />
November werden über 500 Aussteller<br />
und mehr als 7000 Besucher erwartet,<br />
wenn es um neueste Technik<br />
rund um Herstellung und Handhabung<br />
von Schüttgütern geht. Die nunmehr<br />
neunte Fachmesse für Granulat-, Pulver-<br />
und Schüttguttechnologien hat<br />
sich seit der Premiere 2006 sehr gut<br />
entwickelt. So stieg der Anteil internationaler<br />
Aussteller auf zuletzt knapp<br />
20 %. Bei den Besuchern waren es<br />
etwa 12 %.<br />
Mit der Namensänderung unterstreicht<br />
die Messe auch namentlich<br />
die Zugehörigkeit zu Europas größtem<br />
Verbund von Fachmessen für Granulat-,<br />
Pulver- und Schüttguttechnologien.<br />
Zusammen mit den Veranstaltungen<br />
Solids Antwerp, Solids<br />
Rotterdam, Solids Zurich, Solids Krakow<br />
und Solids Russia ist Dortmund<br />
seit Langem ein Schwergewicht der<br />
Solids European Series des Veranstalters<br />
Easyfairs.<br />
Mit dem neuen Namen wird auch ein<br />
Logo eingeführt. Dabei repräsentiert<br />
die Bildmarke aus drei ineinander verschachtelten<br />
hexagonalen Flächen die<br />
drei Arten von Schüttgut, nämlich Stein,<br />
Granulat und Pulver. Die sechs Ecken<br />
stehen für die sechs europäischen<br />
SES-Fachmessen.<br />
www.solids-dortmund.de<br />
SPEZIALITÄTEN: Besucherführungen<br />
gehören ebenso zum Angebot der<br />
Veranstalter wie Fachvorträge am Rande.<br />
Fotos: Klaus Pollkläsener, Iris-Medien<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
100<br />
TREFFPUNKT<br />
GUT BESUCHT ist alljährlich die<br />
Werk- und Prüfstellenleiterschulung.<br />
Was Werk- und Prüfstellenleiter<br />
wissen müssen<br />
Technische Neuerungen, spannende Bauprojekte und<br />
Dauerbrenner wie die Themen Arbeitsschutz und<br />
AKR – Langeweile dürfte derzeit in den Betrieben der<br />
Baustoffindustrie nicht in Sicht sein. So kamen auch in<br />
diesem Jahr Anfang Februar wieder rund 200 Betriebsleiter<br />
und Co. zur beliebten Werk- und Prüfstellenleiter-Schulung<br />
von UVMB, Bau-Zert und dem Verband<br />
Beton- und Fertigteilindustrie Nord nach Leipzig,<br />
um sich auf den neusten Stand bringen zu lassen.<br />
Günther Kirschstein (Kirschstein & Partner) bot eine fulminante<br />
Eröffnung mit seinem Vortrag „Arbeitsschutz beginnt im Kopf“.<br />
Er verstand es, durch seine äußerst unterhaltsame Vortragsweise<br />
für die Gefahren des Arbeitsalltags zu sensibilisieren und<br />
die Bedeutung vermeintlich lästiger Sicherheitsroutinen zu betonen.<br />
UVMB-Geschäftsführer Gerald Rollett stellte unter der<br />
Überschrift „Fehlverhalten von Mitarbeitern – was tun?“ klar,<br />
was Betriebsleiter zu tun haben, wenn Anweisungen missachtet<br />
werden und sich Mitarbeiter uneinsichtig zeigen.<br />
Praxisnah und anwenderbezogen ging es in den Vorträgen<br />
von UVMB-Biologe Oliver Fox zum Thema „Grüne Produktion“,<br />
Raymund Böing (HeidelbergCement AG) über „Alternative<br />
Baustoffe am Beispiel Flüssigboden“, Steve Pater (ITC<br />
AG) zum Thema „Energiemanagement im Steine- und Erden-<br />
Tagebau“ und Günther Jansen (Vorsitzender Richter am OLG<br />
Hamm a. D.), der über die Neuregelungen und Haftungsansprüche<br />
bei „Lieferung mangelhafter Baustoffe“ informierte.<br />
Dabei wird in der harmonisierten Norm auf die geltenden<br />
Vorschriften am Verwendungsort verwiesen. In Deutschland<br />
ist diese Vorschrift die „Alkali-Richtlinie“ des Deutschen Ausschusses<br />
für Stahlbeton (DAfStb). Wie schwierig die Entwicklung<br />
und Weiterentwicklung dieser Richtlinie ist, welche<br />
Veränderungen anstehen und wie mit dieser Regelung heute<br />
umzugehen ist, stellte Dr. Robert Bachmann (HeidelbergCement<br />
AG) vor.<br />
Im Workshop Gesteinsbaustoffe gab es für die Teilnehmer<br />
in diesem Jahr ordentlich Stoff zu büffeln, denn mit den Themen<br />
„Genehmigungsbescheide richtig lesen“ von Walter Nelles<br />
(Bundesverband Mineralische Rohstoffe – MIRO), „Aktueller<br />
Stand der Mantelverordnung“ von Berthold Schäfer (Bundesverband<br />
Baustoffe – Steine und Erden – bbs) und „Neues aus<br />
der Normung“, vorgestellt von Stefan Janssen (Bundesverband<br />
Mineralische Rohstoffe – MIRO), stand ebenso nahrhafte wie<br />
schwere Kost auf der Tagesordnung. Wie notwendig die Auseinandersetzung<br />
mit diesen Dauerbrennern und die Informationen<br />
zum aktuellen Stand sind, zeigte sich in den regen Diskussionen<br />
und Detailnachfragen.<br />
Begleitet wurde die Veranstaltung von einer großen Fachausstellung<br />
und dem geselligen Unternehmerabend.<br />
www.uvmb.de<br />
Wie geht es weiter mit den AKR-Regelungen?<br />
Eine große Frage, die nach Antworten verlangt, denn die<br />
umfassenden Veränderungen im Bauprodukterecht von 2016<br />
sind dafür verantwortlich, dass bei allen Beteiligten große<br />
Unsicherheit herrscht. Die Alkali-Kieselsäure-Reaktivität<br />
stellt ein Merkmal nach der DIN EN 12620, Anhang ZA, dar.<br />
GEISTIGEN NÄHRSTOFF brachten seitens MIRO Walter Nelles und<br />
Stefan Janssen in die Veranstaltung ein. Fotos: Anne Weinrich<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong>
TREFFPUNKT<br />
101<br />
FLUGHAFEN mit funktionierendem Brandschutz:<br />
ein Exkursionsziel der besonderen Art.<br />
Einsatz und Innovationsgeist<br />
Mitglieder des Unternehmerverbandes mineralische Baustoffe, UVMB, und<br />
des Bau-Zert sowie interessierte Gäste trafen sich Anfang März 20<strong>18</strong> zum<br />
17. Baustoffkolloquium in Leipzig. Praxisnah startete die Veranstaltung in<br />
diesem Jahr mit einem Blick hinter die Kulissen des Flughafens Leipzig/<br />
Halle, der zu den bedeutendsten Frachtflughäfen Europas und Drehkreuzen<br />
für militärische Material- und Truppentransporte zählt. Später wurde zu<br />
branchenbewegenden Fachthemen referiert und diskutiert.<br />
Eingebettet in das jährliche Kolloquium,<br />
sind die Mitgliederversammlungen der<br />
Fachgruppen, darunter auch der für Gesteinsbaustoffe<br />
beim UVMB. Der separate<br />
Bericht dazu ist im üblichen Kanon<br />
aller Mitgliederversammlungen der MI-<br />
RO-Mitgliedsverbände im Wirtschaftsteil<br />
der Ausgabe GP 6 nachzulesen. Die<br />
Vorträge der Fachveranstaltung standen<br />
ganz im Zeichen innovativer Logistik von<br />
morgen. In Vertretung des erkrankten<br />
sächsischen Staatssekretärs Stefan<br />
Brangs überbrachte Dr. Peter Jantsch<br />
vom Referat Bergbau und Umweltfragen<br />
die Grußworte des Sächsischen Staatsministeriums<br />
für Wirtschaft, Arbeit und<br />
Verkehr. Er machte dabei wieder einmal<br />
deutlich, dass viele Aspekte unseres<br />
heutigen modernen Lebens ohne Steine-<br />
und Erdenrohstoffe nicht denkbar<br />
wären, und dankte den Unternehmern<br />
für ihren Einsatz und Innovationsgeist.<br />
Zugleich begrüßte er die von Erfolg<br />
gekrönten Bemühungen der Gesteinsund<br />
Baustoffindustrie, mit der Entwicklung<br />
eines Meisterkurses für Aufbereitungs-<br />
und Verfahrensmechaniker die<br />
Attraktivität der Ausbildungsberufe zu<br />
erhöhen und jungen Menschen neue<br />
Qualifizierungs- und Karrierechancen zu<br />
ermöglichen. Mit Ausblick auf die anschließenden<br />
Fachvorträge kritisierte Dr.<br />
Jantsch den sich in Sachsen noch weit<br />
im Rückstand befindenden Breitbandausbau<br />
als unhaltbaren Zustand<br />
und stellte noch einmal heraus, dass<br />
eine fortschreitende Digitalisierung in<br />
Deutschland ohne den Einsatz einheimischer<br />
Rohstoffe nicht realisiert werden<br />
könne. Daher sei die Sicherung dieser<br />
Rohstoffe und ihre Gewinnungsmöglichkeiten<br />
von höchster Priorität für die Gesellschaft.<br />
Im folgenden Gemeinschaftsvortrag<br />
der TU Dresden stellten Prof. Dr. Jürgen<br />
Weber und Prof. Dr. Frank Will ihre aktuellen<br />
Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung<br />
von Baumaschinen und zu<br />
autonomem Fahren auf dem Betriebsgelände<br />
vor. Im Fokus stand dabei die Digitalisierung<br />
der Baustelle bzw. des Gewinnungs-<br />
und Produktionsprozesses<br />
durch eine immer weiter optimierte Vernetzung<br />
und Kommunikation zwischen<br />
Mensch und Arbeitsprozess. Die Referenten<br />
zeigten dabei spannende Ausblicke<br />
in die Zukunft von Assistenz- und<br />
Trainings-Systemen über Beton-3D-<br />
Druck bis hin zu Elektro-Impuls-Bohren.<br />
Neben dem technisch Möglichen erläuterten<br />
Prof. Will und Prof. Weber die wirtschaftliche<br />
Rentabilität und mögliche<br />
Grenzen dieser Visionen.<br />
Dass für die Realisierung solcher<br />
technischen Trends die Echtzeitkommunikation<br />
zwischen den beteiligten Akteuren,<br />
seien es nun Menschen, Maschinen<br />
oder Roboter, von grundlegender Bedeutung<br />
ist, erläuterte Dr. Rico Radeke,<br />
Geschäftsführer der 5G Lab GmbH aus<br />
Dresden, eindrucksvoll im mit zahlreichen<br />
faszinierenden Praxisbeispielen<br />
gespickten Abschlussvortrag.<br />
www.uvmb.de<br />
GRUSSWORT: Dr. Peter Jantsch vertrat<br />
das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Verkehr.<br />
AUFMERKSAMKEIT war den Referenten<br />
dank ihrer inhaltlich gehaltvollen Vorträge<br />
sicher. Fotos: M. Schlutter<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
102<br />
TREFFPUNKT<br />
BELIEBT und dadurch gewachsen. Zum Symposium nach<br />
Freiberg kommen jedes Jahr Teilnehmer aus ganz Deutschland.<br />
GESTALTER und Veranstalter: Die nicht ganz vollständige Riege der Organisatoren<br />
und Referenten. Fotos: gsz<br />
Zur festen Größe aufgebaut<br />
Mit „festen Größen“ haben die Fachleute und Verantwortlichen am Institut<br />
für Aufbereitungsmaschinen an der TU Bergakademie Freiberg definitiv<br />
einschlägige Erfahrungen gesammelt. Dass nun auch das vor vielen Jahren<br />
aus kleinen Anfängen heraus entwickelte, mit jedem Jahr gefestigte und<br />
mittlerweile etablierte jährliche Symposium zu einer solchen wird, hatten<br />
die Vordenker dieses Angebots vermutlich nicht im Blick.<br />
Spätestens als im Hörsaal des Freiberger<br />
Instituts für Aufbereitungsmaschinen<br />
(IAM) die Sitzplätze mehrfach hintereinander<br />
nicht mehr ausreichten und die<br />
Veranstaltung deshalb vor wenigen Jahren<br />
in den städtischen Festsaal der Stadt<br />
am Obermarkt umzog, war klar, dass die<br />
erreichte Qualitätsstufe des Angebots zu<br />
einem stabilen Interesse führt. Und so<br />
zeigte sich erneut auch in diesem Jahr<br />
selbst der weiträumige Festsaal gut gefüllt.<br />
Die Teilnehmer – viele davon alljährlich<br />
wiederkehrend – hofften Anfang<br />
März dieses Jahres auf neue Erkenntnisse<br />
in Sachen Maschinentechnik, Verfahren<br />
und Automatisierung. Außerdem<br />
wird jeweils der intensive Austausch mit<br />
viel Tiefgang zu technischen Themen<br />
gesucht.<br />
Dass Florian Festge, Geschäftsführer<br />
der Haver & Boecker OHG und Vorsitzender<br />
des Freundes- und Förderkreises des<br />
IAM, vor dem Hausherrn und Institutsleiter<br />
Prof. Dr. Holger Lieberwirth die Begrüßung<br />
übernahm, ist kein Zufall, sondern<br />
Standard. Der Zusammenschluss wurde<br />
durch Mitgliedsunternehmen des VDMA<br />
und Unternehmen der Grundstoffindustrie<br />
initiiert, um das Institut zu unterstützen<br />
und den Austausch zwischen Uni und<br />
Herstellern zu vertiefen. Ihm ist es ein<br />
hohes Anliegen, auch den Erfolg dieser<br />
Weiterbildungsveranstaltung zu mehren.<br />
Prof. Lieberwirth stellte anschließend<br />
aktuell laufende Forschungsarbeiten, Projekte<br />
künftige Pläne und Studierendenzahlen<br />
vor. Letzteren könnte ein Zuwachs<br />
nicht schaden. Doch trotz Freundeskreiseinsatz<br />
und attraktiven Angeboten fällt<br />
technisches Interesse eben nicht vom<br />
Himmel. Ob der Mangel im Vorbildungssystem<br />
begründet liegt, weiß selbiger.<br />
Ebenfalls eine feste Größe im Programm<br />
ist der jährliche Vortrag von Prof.<br />
Dr. Georg Unland, der auch nach neuneinhalb<br />
Jahren als Finanzminister im<br />
Kabinett der sächsischen Landesregierung<br />
sichtlich aufblüht, wenn er zu einem<br />
– wie er sagt – „Erholungstag“ an seinen<br />
langjährigen „Tatort“ zurückkehrt. Sein<br />
tief greifendes Fachwissen, kombiniert<br />
mit dem eines Finanzministers ist eine<br />
echte Besonderheit. Anknüpfend an das<br />
Vorjahr, widmete er sich in einem zweiten<br />
Teil den finanziellen Folgelasten des früheren<br />
Bergbaus in Sachsen. Da staunt<br />
nicht schlecht, wer meint, es wäre doch<br />
alles schon recht schön. Die Wahrheit<br />
ist: es bleibt viel zu tun und wirklich billig<br />
wird es auch nicht.<br />
Die meisten wähnten Prof. Unland,<br />
der entschieden hatte, in der Nach-<br />
Tillich-Ära kein derartiges Amt mehr zu<br />
bekleiden, wenige Monate vor seinem<br />
65. Geburtstag wohl im selbst gewählten<br />
Ruhestand – doch weit gefehlt! Seit April<br />
20<strong>18</strong> ist er wieder als Professor an „seinem“<br />
Institut der TU Freiberg tätig.<br />
Nun zum Fachprogramm unter der<br />
Überschrift: „Zerkleinern und Klassieren<br />
– Produkte herstellen, charakterisieren,<br />
trocknen, trennen und verwerten“.<br />
Gestaltet wurde es durch ausgewählte<br />
Vorträge von Vertretern verschiedener<br />
Hersteller (Thyssenkrupp, Metso, Kleemann,<br />
Haver Niagara, Loesche), von<br />
einem praxiserfahrenen Fachmann der<br />
Anwenderseite in der Gesteinsaufbereitung<br />
sowie von Wissenschaftlern des<br />
veranstaltenden Instituts. Jeder Einzelne<br />
fokussierte dabei Verbesserungen für<br />
den praktischen Einsatz.<br />
So soll beispielsweise ein neuer<br />
schwingungsarmer Backenbrecher dank<br />
innovativer Auswuchttechnik eigene Unwuchten<br />
weitgehend eliminieren, um<br />
den stationären Stahlbau oder auch<br />
Chassis und Stahlbau von Mobilanlagen<br />
mit nur minimalen Betriebsschwingungen<br />
zu belasten.<br />
Eine Produktivitätssteigerung von bis<br />
zu 20 % verspricht ein neuer Kreiselbrechertyp<br />
eines anderen Herstellers, der<br />
unter anderem auch im Vorjahr auf der<br />
steinexpo zu sehen war. Was eine ausgefeilte<br />
Simulationssoftware an Vorteilen<br />
für Anlagenplanungen und Optimierungen<br />
bringt, war bereits in der Vergangenheit<br />
Gegenstand von Vorträgen, doch da<br />
auch dieses interessante Modul immer<br />
weiter reift, gab es ein entsprechend interessantes<br />
Update.<br />
Was Praktiker – eigentlich – vom Zusammenspiel<br />
verschiedener Hersteller<br />
erwarten, unterstrich der Vortrag über<br />
das Konzept eines Betreibers zur selektiven<br />
Zerkleinerung und Reinigung eines<br />
nicht ganz unkomplizierten Gesteins. Abgerundet<br />
wurde das Angebot durch Vorträge<br />
zur Eignung diverser Rohstoffe für<br />
die Ziegelindustrie, neue Versuche zur<br />
Eisenerzaufbereitung und überarbeitete<br />
Ansätze für die Datenaufnahme an Laborprallbrechern.<br />
Am Ende war wieder für alle etwas<br />
dabei und auch der Blick über den eigenen<br />
Tellerrand kam nicht zu kurz. Bleibt<br />
noch, schon jetzt den Termin für das<br />
nächste Symposium unter gleicher<br />
Überschrift vorzumerken: Am 7. und<br />
8. März 2019 trifft Neugier an gleicher<br />
Stelle auf Erkenntnis.<br />
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PRAXIS Überlegte Investitionen<br />
Praktische Funktionalität entscheidet über neu oder „fast wie neu“<br />
• Ländlicher Wegebau<br />
Neues Regelwerk ist da<br />
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Interview mit Bernd Nolle<br />
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PERSPEKTIVEN
2014/2015<br />
2015/2016<br />
2016/2017<br />
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INFO<br />
TERMINE<br />
5.–9. September in Neumünster<br />
NORDBAU 20<strong>18</strong><br />
www.nordbau.de<br />
5. und 6. September in Essen<br />
FACHTAGUNG PRAXIS<br />
TRANSPORTBETON<br />
www.transportbeton.org<br />
6. September in Reit im Winkel<br />
EUROSCHOTTER<br />
www.biv.bayern<br />
26.–28. September in Wien (A)<br />
EUMICON 20<strong>18</strong><br />
www.eumicon.com<br />
23. Oktober in Augsburg<br />
BIV-ROHSTOFFSEMINAR<br />
www.biv.bayern<br />
12.–16. November in Brüssel (LUX)<br />
3. EUROPÄISCHE<br />
ROHSTOFFWOCHE<br />
https://ec.europa.eu<br />
15. November in Ostfildern<br />
ÖKOKONTO-TAG<br />
Flächenagentur Baden-Württemberg<br />
und Kooperationspartner<br />
www.flaechenagentur-bw.de<br />
27. November in Ostfildern<br />
STEINE- UND ERDENSEMINAR<br />
www.iste.de<br />
28.–30. November in Berlin<br />
FORUM MIRO 20<strong>18</strong><br />
Leitveranstaltung der Deutschen<br />
Gesteinsindustrie<br />
www.bv-miro.org<br />
8.–11. Januar 2019 in Kitzbühel (A)<br />
66. WINTERARBEITSTAGUNG<br />
www.iste.de<br />
29.–30. Januar 2019 in Leipzig<br />
WERK- UND PRÜFSTELLEN-<br />
LEITER-SCHULUNG<br />
www.uvmb.de<br />
<strong>18</strong>.–21. Februar 2019 (Ort wird<br />
später bekannt gegeben)<br />
41. MIRO-BETRIEBSLEITER-<br />
SEMINAR<br />
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8.–14. April 2019 in München<br />
BAUMA 2019<br />
Weltleitmesse für Baumaschinen,<br />
Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen,<br />
Baufahrzeuge und Baugeräte<br />
www.bauma.de<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredaktion<br />
Gabriela Schulz (gsz)<br />
gsz-Fachpressebüro<br />
Tel.: +49 171 5369629<br />
gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Redaktion<br />
Bodo Wistinghausen (bwi)<br />
Tel.: +49 251 297535<br />
Mobil: +49 173 4424859<br />
bodo.wistinghausen@<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Jenni Isabel Schulz (jis)<br />
jenni.schulz@<br />
gsz-fachpressebuero.de<br />
Herstellung/Layout<br />
Claudia Chalas<br />
Tel.: +49 7229 606-23<br />
Anzeigenverkauf<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 9860-79<br />
Fax: +49 8364 9847-32<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenkoordination<br />
Gudrun Schwend<br />
Tel.: +49 7229 606-31<br />
Anzeigenpreise<br />
Preisliste Nr. 22 vom 01.01.20<strong>18</strong><br />
Vertriebskoordination<br />
Iris Merkel<br />
Tel.: +49 7229 606-26<br />
Herausgeber<br />
Geschäftsführung<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe e.V.<br />
info@bv-miro.org<br />
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Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />
Ausgabe<br />
2012/2013<br />
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Natursteinbetriebe<br />
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Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7229 606-0<br />
Fax: +49 7229 606-10<br />
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Erscheinungsweise<br />
8 Ausgaben im Jahr 20<strong>18</strong>:<br />
1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />
4 (Juni), 5 (Juli), 6 (August),<br />
7 (November), 8 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion.<br />
Die Redaktion übernimmt keine Haftung<br />
für unverlangt eingesandte Manuskripte.<br />
Sie behält sich die redaktionelle<br />
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Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
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20<strong>18</strong> (22. Jahrgang)<br />
ISSN <strong>18</strong>64-95<strong>05</strong><br />
Ausgabe<br />
Schleswig-Holstein / Hamburg<br />
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Sand und Kies<br />
Ausgabe<br />
Baden-Württemberg<br />
Standortkarten<br />
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der Bau- und Baustoffbranche<br />
Die Standortkarten sind für folgende Branchen erhältlich:<br />
Asphalt, Baustoff-Recycling, Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
D-76473 Iffezheim, Tel.: +49 7229 606-0, Fax: +49 7229 606-10<br />
infoSTV@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />
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Nordrhein-Westfalen<br />
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INFO<br />
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INSERENTENVERZEICHNIS GP 5/20<strong>18</strong><br />
abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf .................................................S. 37<br />
Achenbach GmbH, Metalltechnik, 57234 Wilnsdorf ..................................................S. 37<br />
B+W Gesellschaft für Innovative Produkte mbH, 46244 Bottrop ....................................... S. 40<br />
Bell Equipment (Deutschland) GmbH, 36304 Alsfeld ................................................ S. 25<br />
Gustav Bertram GmbH, 30179 Hannover ......................................................... S. 92<br />
BHS Innovationen GmbH, 01109 Dresden ........................................................ S. 64<br />
BHS-Sonthofen GmbH, 87527 Sonthofen. ........................................................ S. 57<br />
Epiroc Deutschland GmbH, 45141 Essen .......................................................... S. 9<br />
geo-konzept GmbH, 85111 Adelschlag ........................................................... S. 69<br />
Gipo AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ .............................................................. S. 73<br />
Haver Niagara GmbH, 48153 Münster. ........................................................... S. 33<br />
Hepu Pumpen und Maschinen GmbH, 45699 Herten ................................................S. 91<br />
HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim ................................................... S. 53<br />
Hydropipe Vertriebsges. m.b.H., 5082 Grödig, ÖSTERREICH ......................................... S. 35<br />
Idreco B.V., 7000 HE Doetinchem, NIEDERLANDE ................................................. S. 29<br />
Isenmann Siebe GmbH, 76139 Karlsruhe .......................................................S. 65/66<br />
Italvibras S.p.A., 41042 Fiorano Modenese, ITALIEN ................................................ S. 58<br />
Keestrack N.V., 3740 Bilzen, BELGIEN ............................................................S. 61<br />
Kleemann GmbH, 73037 Göppingen ............................................................ S. 50<br />
Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen ............................................Titelseite und S. 62<br />
Kormann Rockster Recycler GmbH, 4482 Ennsdorf, ÖSTERREICH ...........................Umschlagseite 2<br />
Ludwig Krieger GmbH, 76139 Karlsruhe. ..........................................................S. 51<br />
Kurz Aufbereitungsanlagen, 71292 Friolzheim ......................................................S. 21<br />
Mitec Ges. für Maschinenbau und Industrietechnik GmbH, 10439 Berlin ................................ S. 54<br />
Moerschen GmbH, 47877 Willich-Anrath ......................................................... S. 85<br />
August Müller GmbH & Co. KG, 78628 Rottweil .................................................... S. 49<br />
NLMK Clabecq S.A., 1460 Ittre, BELGIEN ........................................................ S. 95<br />
Oppermann & Fuss GmbH, Siebanlagen – Brechanlagen, 25451 Quickborn ............................. S. 55<br />
Ortwein GmbH, 73117 Wangen ................................................................. S. 77<br />
Prall-Tec GmbH, 49525 Lengerich. .............................................................. S. 89<br />
Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum. ............................................. S. 23<br />
SBM Mineral Processing GmbH, 4664 Oberweis, ÖSTERREICH ...................................... S. 59<br />
Schad Förderelemente GmbH & Co. KG, 35410 Hungen ............................................. S. 45<br />
Schmidt & Co. GmbH & Co. KG, 63477 Maintal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 79<br />
Simatec Maschinenbau AG, 6048 Horw, SCHWEIZ ..................................................S. 17<br />
Smiley Monroe Ltd, Lisburn, Co. Antrim, GROSSBRITANNIEN ...............................Umschlagseite 4<br />
SVA Schottervertrieb Vordere Alb GmbH & Co. KG, 73268 Erkenbrechtsweiler ........................... S. 42<br />
Team GmbH, 45701 Herten .................................................................... S. 60<br />
Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen. ............................................................S. 74<br />
thyssenkrupp Industrial Solutions AG, 45143 Essen ................................................ S. 43<br />
Trimble New Zealand Solutions, 8440 Riccarton, Christchurch, NEUSEELAND ........................... S. 27<br />
Tsurumi (Europe) GmbH, 40472 Düsseldorf ........................................................S. 19<br />
TTS Trump Technik Service GmbH, 42553 Velbert. ..................................................S. 75<br />
VHV Anlagenbau GmbH, 48477 Hörstel .......................................................... S. 83<br />
Vortex Zerkleinerungs- und Aufbereitungstechnik G.m.b.H., 4716 Hofkirchen, ÖSTERREICH. ............... S. 63<br />
Weil Brechertechnik GmbH, 77871 Renchen .......................................................S. 81<br />
Wirtgen GmbH, 53578 Windhagen ...............................................................S. 31<br />
Beilagen:<br />
C. Christophel GmbH, 23556 Lübeck ..............................................Teilbeilage PLZ 0–5<br />
5/20<strong>18</strong> GESTEINS PERSPEKTIVEN
106<br />
ZU GUTER LETZT<br />
Die neue Gesteins-Depesche ist da<br />
KNAPPE BOTSCHAFTEN, leicht leserlich verpackt,<br />
sind das Kennzeichen des seit drei Jahren bestehenden<br />
Depeschen-Dienstes. Cover: MIRO<br />
Rechtzeitig vor der Sommerpause hat MIRO<br />
noch im Juni eine aktuelle Ausgabe seiner Gesteins-Depesche<br />
auf die Berliner Schreibtische<br />
aller relevanten Parlamentarier gebracht. Erneut<br />
gedruckt auf Steinpapier, greift dieser knappe<br />
Informationsdienst des Bundesverbandes mineralische<br />
Rohstoffe Themen auf, die unserer<br />
Branche unter den Nägeln brennen. Erklärt wird<br />
demzufolge, dass die medial gehypte Sandknappheit<br />
keine geologisch, sondern eine bürokratisch<br />
bedingte ist und dass die künstlich<br />
erzeugten Knappheiten zudem auf alle Gesteinskörnungen<br />
zutreffen. Weiter wird erklärt,<br />
dass eine Rohstoffsteuer nicht zum damit begründeten<br />
Ziel führt, Natur auf Zeit einer rechtlichen<br />
Absicherung bedarf und vieles mehr.<br />
Bei Interesse können gedruckte Exemplare des<br />
Vierseiters über MIRO angefordert werden. Außerdem<br />
steht das PDF zum eigenen Gebrauch<br />
auch in den Downloads auf der Internetseite des<br />
Verbandes bereit.<br />
www.bv-miro.org<br />
Vorschau Ausgabe 6/20<strong>18</strong><br />
WIRTSCHAFT<br />
Einen Gesamtblick auf die Situation der Branche erlauben die jährlich<br />
gebündelten Berichte zu den einzelnen Mitgliederversammlungen der<br />
MIRO-Landes- und -Regionalverbände, die diesmal wegen der straffen<br />
Erscheinungsfrequenz in Ausgabe 6 statt 5 erscheinen.<br />
LAGERN, PUFFERN UND FÖRDERN<br />
Boxen, Silos und Bandanlagen sind Lebensadern und – wenn auch<br />
nicht das Herzstück – so doch lebenswichtige Organe eines funktionierenden<br />
Aufbereitungs- und Umschlagsprozesses in Gesteinsbetrieben.<br />
BAGGER UND RADLADER<br />
Große Bühne für die schwereren Kaliber, die in Gewinnung und Verladung<br />
als mobile Leistungsträger unterwegs sind. Zwischendrin sind<br />
hier und da auch Kaliber zu entdecken, die – eigentlich für das Bergbaugeschehen<br />
größerer Dimensionen entwickelt – auch zu deutschen<br />
Steinbrüchen passen.<br />
Außerdem im Blick: EM-Reifen und Reifenschutz<br />
Fotos: gsz<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 5/20<strong>18</strong><br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)
Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 986079<br />
Fax: +49 8364 984732<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />
Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 6/20<strong>18</strong><br />
ist der 26.7.20<strong>18</strong>, Erscheinungstermin: 23.8.20<strong>18</strong><br />
-Online-Offensive 20<strong>18</strong><br />
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500<br />
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Niagara,<br />
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