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2018-7 u. 8 OEBM Der Österreichische Baustoffmarkt - Stärker geht's nicht - AUSTROTHERM

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e d i t o r i a l<br />

eh alles paletti!?<br />

mag. alois fröstl<br />

chefredakteur<br />

Studienergebnisse sind etwas Feines. Sie bieten für jeden etwas. Oftmals genau<br />

das, was man/frau finden möchte. Und dann gerne kommuniziert. Fast<br />

immer steht aber viel anderes auch noch drin. Gutes und weniger Gutes.<br />

Darüber kann man ja später reden. Oder nie. Das später darüber reden ist auch ok.<br />

Hauptsache irgendwann. Nur das nie wäre schlimm. Denn so könnte der Eindruck<br />

entstehen, dass eh alles, aber auch wirklich alles, paletti ist. <strong>Der</strong> völlig richtige<br />

Schluss müsste dann nämlich konsequenterweise lauten: Wir brauchen nur so weiterzumachen<br />

wie bisher, damit es sooo gut bleibt. „Gute Note(n) für den Baustoff-<br />

Fachhandel“ lautet die Frohbotschaft. Danke. Weiter zum nächsten Thema.<br />

Halt. Vorher möchte ich schon noch kurz darüber reden, was dem Schlagzeilenleser<br />

der Studie über die Lage des oberösterreichischen Baustoffhandels entgehen könnte<br />

(Bericht auf Seite 18). Wohlgemerkt <strong>nicht</strong> nur des oberösterreichischen, sondern<br />

des gesamtösterreichischen, behaupte ich und greife drei Punkte heraus:<br />

Sich im Baustoffgeschäft mit den Baumärkten als benchmark zu messen, ist <strong>nicht</strong><br />

wirklich eine Herausforderung. Unter den Blinden ist der Einäugige immer König.<br />

Die Hersteller entwickeln sich zum stärksten Mitbewerber des Fachhandels! Sowohl<br />

als Informationsquelle als auch Einkaufsstätte, sagen die Studienautoren Jaksch und<br />

Partner. Die haben sich das sicher <strong>nicht</strong> aus den Fingern gesogen. Und ich dachte,<br />

dass die Leistungen des Fachhandels unverzichtbar sind. „Wir produzieren und<br />

schaffen Nachfrage, ihr Händler erfüllt diese mit dem vollen Paket eures Service<br />

und kümmert euch darum, dass Geld ins Haus – auch in unser Industrie-Haus –<br />

kommt“, höre ich doch immer wieder. Die Botschaft hör‘ ich wohl,..?<br />

Nachdenklich stimmen sollte auch die Tatsache, dass der Weiterempfehlungswert<br />

negativ ist! Es gibt mehr Kunden, die ihren Freunden und Bekannten <strong>nicht</strong> raten<br />

zum Baustoff-Fachhandel zu gehen als solche, die das tun. Maßnahmen beim Empfehlungsmarketing<br />

sind gefragt. <strong>Der</strong> zufriedene Kunde als Botschafter des Unternehmens<br />

ist noch immer am wirksamsten.<br />

Dann stimmt die Aussage “Gute Note für den Baustoff-Fachhandel“ womöglich<br />

gar <strong>nicht</strong>? Doch, denn sonst wäre der Anteil derjenigen, die mit der Leistung ihres<br />

Händlers sehr zufrieden waren, in den letzten 5 Jahren <strong>nicht</strong> um 20 %Punkte auf<br />

fast 70 % gestiegen. Nur dürfen halt diejenigen 40 % der Baustoffkunden, denen<br />

es völlig egal ist, wo sie das Zeug herbekommen, <strong>nicht</strong> mehr werden. Dann ist<br />

wirklich <strong>nicht</strong> mehr alles paletti, meint Ihr<br />

hinweis<br />

Geschlechtsneutrale Formulierung<br />

zur vereinfachung der lesbarkeit erfolgt im<br />

Öbm keine geschlechtsneutrale differenzierung,<br />

sondern es wird ausschließlich die<br />

männliche form verwendet. die ausrichtung<br />

ist in jedem fall geschlechtsunabhängig.<br />

4 | 7-8 . <strong>2018</strong>

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