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Seite 31 Gesichter in unserer Stadt, Folge 5 Dr. Dr. Jürgen Weitkamp er - nach Studium in Marburg und Mainz sowie 18 Monaten in den USA - zum Dr. med. und Dr. med. dent. promoviert. Zwei Dinge vorweg: Erstens ist Dr. Dr. Jürgen Weitkamp mehr als "nur" ein Lübbecker Gesicht, vielmehr ist der inzwischen 80-Jährige auch in weiten Teilen ganz Deutschlands bekannt, vor allem aus seiner Zeit als Präsident der Bundeszahnärztekammer zwischen 2000 und 20<strong>08</strong>. Zweitens ist dieser Mann interessant, so facettenreich, dass dieser Artikel kaum ausreicht, um den 1938 in Bielefeld Geborenen komplett beschreiben zu können. Es muss ein Stück weit Fragment bleiben. 1932 war es, als der Vater, Dr. Ernst Weitkamp, eine Zahnarztpraxis in Lübbecke eröffnete - damals an der Bahnhofstraße 2. Keineswegs sicher war anfangs, dass auch Jürgen Weitkamp den Beruf des Vaters ausüben würde. "Noch in meinem Abizeugnis stand als Berufswunsch Journalist", erinnert sich der STADTGESPRÄCH-Interviewpartner. "Nachrichten aus unserem Gymnasium in Bünde lieferte ich an die Lokalzeitung und schrieb und fotografierte vor allem vom Fußball und vom Tennissport". Und er erinnert sich noch daran, "als freier Mitarbeiter 7 Pfennig pro Zeile bekommen zu haben." Nach dem Abitur begann Jürgen Weitkamp aber mit einem Medizinstudium, auch "um sich etwas Sicheres aufzubauen". Der junge Mann studierte Medizin und auch Zahnmedizin, weil er den Vater so erlebte, "dass der sich oft geärgert hat, >nur< Zahnarzt gewesen zu sein". Manche Ärzte hätten - damals - diese gern als "Zahnklempner" abgetan. Dr. Jürgen Weitkamp wusste es schon als junger Mann: "An einem Zahn hängt ein ganzer Mensch. Zahngesundheit hat positive Auswirkungen auf den ganzen Körper mit Herz, Lunge und allen Organen!" Im Jahr 1967 stieg Jürgen Weitkamp in die väterliche Praxis in Lübbecke ein. 1968 wurde Es sei dann auch ein wichtiges Zeil seiner Verbandspolitik gewesen, "die Arbeit der Zahnmediziner erheblich aufzuwerten, nicht zuletzt zum Wohle unserer Patienten". Das A und O dabei? "Die klare Hinwendung zur Prävention". Heute hätten weit weniger Menschen Angst vor dem Zahnarztbesuch. Was auch an den heute besseren technischen Möglichkeiten bei der Behandlung liege, "aber auch daran, dass Zahnärzte vermehrt mit den Patienten reden, ihnen ihre jeweilige Vorgehensweise erklären". Und auch dank der Vorbeugung werde "allen Beteiligten inzwischen viel Leid erspart." Es habe ein restloses Umdenken stattgefunden. Und er sei froh, so Weitkamp, als Standespolitiker "dafür an vorderster Front erfolgreich mitgekämpft zu haben". 1990 wurde Dr. Dr. Jürgen Weitkamp Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe. Den Bau der "Akademie für Fortbildung" hat er vorangetrieben und verwirklichen können. In einem Fachblatt zu Weitkamps 80. Geburtstag wird das Geburtstagskind jetzt wie folgt zitiert: "Ich wollte die Kammer politisieren und zum Sprachrohr der gesamten Zahnärzteschaft machen, verkrustete Strukturen aufbrechen". Von 2000 bis 20<strong>08</strong> stand Dr. Dr. Jürgen Weitkamp dann als Präsident der Bundeszahnärztekammer vor. Vor Augen nicht weniger als dies: "Die deutsche Zahnmedizin als Premium-Marke aufbauen und etablieren". Trotz der seinerzeit berufsbedingten häufigen Abwesenheiten von der Stadt am Wiehen sagt Jürgen Weitkamp: "Ich bin Lübbecker! Hier fühlen sich meine Frau und ich sehr, sehr wohl!" Die zweite Heimat liegt im Ostharz. In der Weltkulturerbe-Stadt Quedlinburg ist Dr. Weitkamp Ehrenbürger. Nach der Wende hat er dort geholfen und aufgebaut. "Im Januar 1990 ging es los - mit meinen Freunden aus dem Rotary-Club." Spenden aus Anlass des jüngsten 80. Geburtstags sollen mithelfen, in Quedlinburg ein "Denkmal der Einigkeit und Freiheit" zu errichten. Im Stadtgespräch sind alle privaten Kleinanzeigen kostenlos!
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