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zwischen Nord- und Ostsee - IHK Schleswig-Holstein

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Schwerpunktthema<br />

Foto: PIXELIO/wrw<br />

Ernährungswirtschaft in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Eckpfeiler des<br />

verarbeitenden Gewerbes<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> wird bei vielen als attraktives<br />

Reiseziel, aber auch als teilweise noch agrarisch<br />

geprägt wahrgenommen. Während <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>er<br />

den Ruf als bedeutender Tourismusstandort<br />

durchaus begrüßen, empfinden sie die zweite<br />

Wahrnehmung – blühende Rapsfelder <strong>und</strong> weidende<br />

Kühe lassen grüßen – doch als etwas einseitig.<br />

Denn die reale Wirtschaftsstruktur des Landes<br />

sieht anders aus. Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft<br />

Über das verbreitete Klischee<br />

hinweg trösten mag die Tatsache,<br />

dass die weiterhin über dem<br />

B<strong>und</strong>esdurchschnitt liegende<br />

Bedeutung der Landwirtschaft<br />

einen Standortvorteil für die<br />

heimische Ernährungswirtschaft<br />

darstellt. Die Wege von der<br />

landwirtschaftlichen Produktion<br />

zu den verarbeitenden Betrieben<br />

sind kurz <strong>und</strong> damit kostengünstig.<br />

Die Ernährungswirtschaft<br />

zählt in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> zu<br />

den wichtigsten Branchen des<br />

verarbeitenden Gewerbes.<br />

Niedrige Exportquote<br />

Mit über 20.500 sozialversicherungspflichtigBeschäftigten<br />

<strong>und</strong> 254 Betrieben (mit 20<br />

<strong>und</strong> mehr Mitarbeitern) ist sie<br />

für unser Land von erheblicher<br />

von erheblicher wirtschaftlicher<br />

Bedeutung. Auf das Ernährungsgewerbe<br />

entfielen 2009<br />

knapp 18 Prozent der gesamten<br />

Umsätze des verarbeitenden<br />

Gewerbes. Damit liegt die überwiegend<br />

mittelständisch geprägte<br />

Branche über dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt.<br />

Sie weist mit<br />

18,8 Prozent eine relativ niedrige<br />

Exportquote auf, ist also bislang<br />

stark auf regionalen Absatz<br />

orientiert. Auch angesichts der<br />

demografischen Entwicklung<br />

auf den hiesigen Absatzmärkten<br />

richtet sich das Augenmerk<br />

der Branche in jüngster Zeit auf<br />

aufstrebende bevölkerungsreiche<br />

Märkte in Schwellenländern<br />

Asiens, Südamerikas sowie Mittel-<br />

<strong>und</strong> Osteuropas.<br />

Manfred Duffke<br />

in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

Schwerpunktsektor mit<br />

Wachstumspotenzial<br />

„Ges<strong>und</strong>heitsland <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“, dieser<br />

Slogan drängt sich nicht nur angesichts der Lage<br />

<strong>zwischen</strong> den Meeren <strong>und</strong> der guten Luft auf. Die<br />

Bezeichnung kann <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> auch angesichts<br />

der wirtschaftlichen Bedeutung seiner Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft<br />

für sich in Anspruch nehmen.<br />

Dabei ist der Begriff „Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft“<br />

nicht einheitlich<br />

definiert, geht aber in<br />

allen jüngeren Studien deutlich<br />

über die klassische Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />

hinaus. Neben dem<br />

Kernbereich, zu dem Krankenhäuser,<br />

Arztpraxen, Apotheken,<br />

Krankenkassen <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbehörden<br />

gehören, werden<br />

auch Vorleistungs- <strong>und</strong> Zulieferindustrien,Ges<strong>und</strong>heitshandwerke<br />

sowie<br />

Groß- <strong>und</strong> Facheinzelhandel<br />

mit<br />

medizinischen<br />

<strong>und</strong> orthopädischenProdukten<br />

<strong>und</strong> auch<br />

Randbereiche<br />

<strong>und</strong> Nachbarbranchen<br />

wie<br />

Wellness, Ges<strong>und</strong>heitstourismus<br />

<strong>und</strong> Altenpflege<br />

mit einbezogen.<br />

Ein Blick auf die sozialversicherungspflichtigBeschäftigten<br />

in der Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft<br />

zeigt einen Anstieg<br />

von 124.008 im Jahr 1999 auf<br />

139.544 in 2006 (plus 12,5 Prozent).<br />

Damit wurde 2006 ein<br />

Anteil von 18,4 Prozent an allen<br />

sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten im Land erreicht.<br />

Dies ist der höchste Anteil unter<br />

allen B<strong>und</strong>esländern (Durchschnitt<br />

15 Prozent). Ein weiterer<br />

wichtiger Indikator für<br />

die wirtschaftliche Bedeutung<br />

von Wirtschaftssektoren ist die<br />

Bruttowertschöpfung. Sie betrug<br />

im Jahr 2008 in <strong>Schleswig</strong>-<br />

<strong>Holstein</strong> für das Ges<strong>und</strong>heits-<br />

Veterinär- <strong>und</strong> Sozialwesen<br />

5,481 Milliarden Euro – das sind<br />

8,3 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung<br />

des Landes<br />

(B<strong>und</strong>esdurchschnitt 7,1 Prozent).<br />

Auch hieran wird deutlich,<br />

dass die Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft<br />

für <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />

von besonderer Bedeutung ist.<br />

Angesichts der weiterhin steigenden<br />

Lebenserwartung <strong>und</strong><br />

der demografischen Entwicklung<br />

zeigen sich für die Zukunft<br />

deutliche Wachstumspotenziale<br />

auf. Manfred Duffke<br />

14 <strong>zwischen</strong> <strong>Nord</strong>- <strong>und</strong> <strong>Ostsee</strong> · 04/11<br />

PIXELIO/Andrea Damm

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