Macher Menschen + Märkte - Ausgabe 6, August 2018
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Energien der Zukunft Seite 15<br />
SONDERTHEMA<br />
Solarstrom-Nachfrage 50 Prozent über Vorjahr<br />
Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft<br />
e.V. (BSW-Solar) wurden in Deutschland im ersten Halbjahr<br />
<strong>2018</strong> Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung<br />
von rund 1340 Megawattpeak neu installiert – fast 50<br />
Prozent mehr neue Solarstromleistung als im Vorjahreszeitraum<br />
(901 MWp).<br />
Die eigene Photovoltaikanlage rechnet sich schnell, wenn viel Solarstrom<br />
verbraucht wird. Dabei helfen Energiemanager oder Speicher.<br />
Fotos: djd/Bundesverband Solarwirtschaft<br />
Die dezentrale, individuelle<br />
Erzeugung von Strom und<br />
Heizwärme für Wohnhäuser<br />
auf der Basis von Wasserstoff<br />
ist Wirklichkeit geworden. Es<br />
wurde ein Kraft-Wärme-Kopplungs-System<br />
auf Brennstoffzellen-Basis<br />
entwickelt. Im<br />
Vergleich zu einem Gas-<br />
Brennwertkessel und normalem<br />
Netzstrom können damit<br />
bis zu 40 Prozent der häuslichen<br />
Energiekosten eingespart<br />
werden. Zugleich reduzieren<br />
sich die CO2-Emissionen<br />
um bis zu 50 Prozent im<br />
Vergleich zur zentralen<br />
Stromerzeugung im Großkraftwerk.<br />
Im Tagesverlauf<br />
können mit der Brennstoffzelle<br />
bis zu 15 Kilowattstunden<br />
Strom generiert werden, was<br />
den Großteil des Bedarfs eines<br />
durchschnittlichen deutschen<br />
Einfamilienhauses abdeckt.<br />
Das technische Grundprinzip<br />
der Brennstoffzellen-<br />
Heizung ist so einfach wie innovativ,<br />
wobei der besondere<br />
Clou dieser neuartigen Heizlösung<br />
darin liegt, dass der<br />
Energieträger in der Zelle<br />
nicht in einer Flamme verbrannt,<br />
sondern elektrochemisch<br />
umgewandelt wird: So<br />
verbindet sich in der Brennstoffzelle<br />
Wasserstoff mit<br />
Sauerstoff aus der Luft zu<br />
Wasser, wobei Wärme und<br />
elektrischer Strom entstehen.<br />
Hierfür braucht das Gerät nur<br />
einen Erdgasanschluss, denn<br />
den Wasserstoff gewinnt das<br />
System aus dem Erdgas.<br />
Dies sei primär auf gesunkene<br />
Preise, aber auch auf den<br />
aktuellen Rekordsommer zurückzuführen.<br />
Die in Deutschland<br />
bereits installierten rund<br />
1,6 Millionen Solarstromanlagen<br />
haben von Januar bis Juni<br />
<strong>2018</strong> rund 23,6 Milliarden Kilowattstunden<br />
Solarstrom erzeugt,<br />
rund acht Prozent mehr<br />
als im ersten Halbjahr 2017.<br />
An einem Sommertag kann eine<br />
Photovoltaikanlage mit einer<br />
Leistung von 5 Kilowatt<br />
auf dem Dach eines typischen<br />
Eigenheims etwa 30 Kilowattstunden<br />
Solarstrom produzieren.<br />
Das reicht nach BSW-<br />
Angaben zum Beispiel für eine<br />
200-Kilometer-Tour mit<br />
dem Elektroauto.<br />
Immer mehr Verbraucher legen<br />
sich neben einer Photovoltaikanlage<br />
auch einem Solarstromspeicher<br />
zu. So können<br />
sie den günstigen und klimafreundlichen<br />
Strom aus eigener<br />
Erzeugung auch nach<br />
Sonnenuntergang nutzen. Für<br />
den Strom, den sie nicht<br />
selbst verbrauchen, erhalten<br />
sie eine für zwanzig Jahre garantierte<br />
Einspeisevergütung<br />
beziehungsweise Marktprämie<br />
nach dem Erneuerbaren-<br />
Energien Gesetz (EEG). Infolge<br />
des relativ starken Marktwachstums<br />
sinkt diese für<br />
Neuanlagen in den nächsten<br />
drei Monaten um jeweils ein-<br />
Prozent.<br />
Moderne Batteriespeicher erreichen<br />
mit hocheffizienten<br />
Lithium-Ionen-Akkus hohe<br />
Wirkungsgrade. Da der<br />
Stromspeicher für den Bedarf<br />
eines Einfamilienhauses<br />
kaum größer als ein Warmwasserboiler<br />
ist, findet er zum<br />
Beispiel in einem Hauswirtschaftsraum<br />
problemlos<br />
Platz. Clevere Energiemanagementsysteme<br />
sorgen dafür,<br />
dass der Solarstrom vom<br />
Dach möglichst weitgehend<br />
im Haus verbraucht wird. So<br />
kann beispielsweise die beladene<br />
Waschmaschine gestartet<br />
oder Elektrofahrzeuge bevorzugt<br />
geladen werden,<br />
wenn gerade die Sonne<br />
scheint und die PV-Anlage<br />
günstigen Strom produziert.<br />
Der Batteriespeicher sorgt<br />
parallel dafür, dass die hauseigene<br />
E-Tankstelle jederzeit<br />
genügend Energie liefern<br />
kann.<br />
Die Brennstoffzellenheizung fürs Eigenheim<br />
Die stromerzeugende Brennstoffzellenheizung<br />
für das Eigenheim<br />
ist nicht viel größer<br />
als ein Kühlschrank und spart<br />
40 Prozent der häuslichen Energiekosten.<br />
Foto: djd/Viessmann<br />
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