Wenn Mama durcheinander ist... - Psychiatrie aktuell
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ARCHIV<br />
PRIVAT<br />
Zur Person:<br />
Der Autor Dr. Wolfgang<br />
Thamm wurde 1962 in<br />
Oberbayern geboren.<br />
Zwischen 1983 und<br />
1990 studierte er Zahnheilkunde<br />
an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München und beendete<br />
das Studium mit dem Staatsexamen.<br />
2002 schloss er seine<br />
Promotion ab. Seit 1988 <strong>ist</strong> Wolfgang<br />
Thamm an Schizophrenie erkrankt.<br />
Zu seinen Hobbys zählen<br />
neben klassischer Musik vor allem<br />
Reisen und Fotografie.<br />
Badeurlaub<br />
und h<strong>ist</strong>orische<br />
Stätten<br />
Kreta <strong>ist</strong> eine Urlaubsinsel,<br />
die sowohl den Ansprüchen<br />
bodenkunsth<strong>ist</strong>orisch interessierter<br />
Menschen gerecht<br />
wird, als auch denen, die<br />
vornehmlich Sonne, Meer<br />
und Erholung suchen.<br />
M<br />
Mehr als 1000 Jahre lang beherrschten die Minoer von Kreta aus<br />
das Ägäische Meer. Die Herrschaft dieser großen Seemacht begann<br />
ca. 2500 v. Chr. und endete mit der Explosion der Vulkaninsel Santorin,<br />
die ihre Asche und ihren Staub bis Kreta katapultierte, ca. 1500<br />
v. Chr. Die Minoer hatten während ihrer Zeit aus Kreta das Zentrum<br />
von Macht, Kultur, Wissen und Wohlstand gemacht. Ihre Kultur <strong>ist</strong><br />
bis in die heutige Zeit hinein teilweise rätselhaft geblieben.<br />
Als Athen das Macht - und Kulturzentrum im Mittelmeerraum<br />
wurde, verfiel Kreta und wurde nur noch als Piratenversteck genutzt.<br />
Erst die Römer und die Phönizier entdeckten die strategische Bedeutung von Kreta wieder. Nach kurzer venezianischer<br />
Herrschaft fiel Kreta schließlich an die Türken, bis es 1913 endgültig<br />
Griechenland angeschlossen wurde.<br />
Die Hauptattraktion für Kunstinteressierte sind die Ausgrabungen des<br />
damals 20000 qm umfassenden Palastes von Knossos, den, der Sage nach,<br />
König Minos mit seiner Gattin, seiner Tochter Ariadne und dem Minotaurus<br />
ca. 1900 v. Chr. bewohnt haben soll. Teile des Palastes ließ der Archäologe<br />
Sir Evans rekonstruieren, um dem Besucher die Vorstellung von dessen<br />
Aussehen zu erleichtern. Die in den Ausgrabungen gefundenen<br />
Schätze befinden sich im Museum der nur fünf Kilometer<br />
entfernten Hauptstadt Heraklion, die man auch wegen der gewaltigen<br />
venezianischen Befestigungen besuchen sollte.<br />
Ein weiterer minoischer Palast <strong>ist</strong> der von Phästos, zwar nur<br />
noch in den Grundmauern erhalten, aber beeindruckend in seinen<br />
Ausmaßen. Und wer einmal durch die engen Gassen einer<br />
minoischen Kleinstadt schlendern möchte, besucht Gurnia, entweder<br />
mit einem orstansässigem Reiseveranstalter oder mit einem<br />
Mietwagen. Das Straßennetz auf Kreta befindet sich in gutem<br />
Zustand, die Orientierung <strong>ist</strong> dank klarer Beschilderung einfach.<br />
An Malerei Interessierte werden viel Freude an den byzanti-<br />
nischen Fresken in der Kirche von Kritsa haben. Für einen Badeurlaub<br />
eignen sich die Gebiete um Chersonisos, Malia und Rethymnon, wobei man in Kauf nehmen<br />
muß, dass Sandstrände auch mit Kiesel gemischt sein können. Bis in den Herbst hinein <strong>ist</strong> Baden<br />
im Meer möglich. Wer Zimmer in einem nicht zu großen Hotel bucht, kann möglicherweise<br />
Zeuge echter Folklore werden, wenn abends nach Dienstschluß Hotelangehörige musizieren, tanzen<br />
und die Gäste zum Mitmachen einladen. Echte Volkskunst findet man auch im Bereich des Handwerks, wobei<br />
Tour<strong>ist</strong>innen besonders an von Hand bestickten Blusen und Tischwäsche interessiert sind. Wer sich Zeit<br />
nimmt, zwanglos mit einem Mietwagen über die Insel zu fahren, kann möglicherweise Weinbauern beim<br />
Trocknen von Rosinen beobachten, sich an den zahllreichen Windrädern auf der Lassithi<br />
- Hochebene erfreuen, die früher zum Wasserschöpfen dienten, oder einen Sonnenuntergang<br />
in der Bucht von Haghios Nikolaios genießen, der ihm den<br />
Urlaub auf Kreta unvergeßlich machen wird. ●<br />
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