Ech sinn dann enns fott - Ahr Eifel Rhein Wein Geschichte Dernau ...

„…die meisten Auswanderer gingen im Sommer 1842 den
Rhein hinab, vorzüglich aus dem Kreis Adenau, doch hat
die Lust da und dort auch schon die eigentlichen
Weindörfer ergriffen, welche näher nach der Mündung des
Flusses hin gelegen sind…. Greise und Kinder zogen mit,
Häuser und Güter wurden um die Hälfte des Wertes
losgeschlagen; Ganze Dörfer wollten Ihre Stätte räumen.
Das Dorf Hümmel nahe bei Aremberg, gedachte seine
ganze Dorfgerechtigkeit aufzulösen, seine Gemeindewälder
dem Herzog von Aremberg zu verkaufen und auszuziehen,
der Priester vorauf mit Kreuz und Fahne. Brüder teilten
sich, der Eine ging in die Fremde mit dem baren Gelde
voraus, der Andere blieb auf dem Erbgut, damit beide auf
alle Fälle gesichert seien. Täglich liefen Briefe von den
Angehörigen in Amerika ein, welche zur Nachfolge
aufforderten……..Günstiger ist allerdings die Stellung des
unteren Ahrtals…..Vor allem aber bietet hier der edle Wein
einen besseren Erwerb. Indessen ist doch auch hier der
Gewinn sehr beeinträchtigt durch seine
Unsicherheit……Hierzu kommt, dass der Winzer mit
seinem ganzen Broterwerb auf den Wein angewiesen
ist……Ein gutes Jahr macht ihn für den Augenblick reich
und –wir wollen es nicht leugnen- oft auch
verschwenderisch in lustigem Leben oder unbesonnen im
Anbau und Kauf neuer Weinberge. Darüber kommen dann
viele schlechte Jahre und die Not wird unendlich. “
Die Situation der Winzer an der Mittelahr war dadurch
erschwert, dass die politischen Veränderungen nach dem
Wiener Kongress die bestehenden Vertriebswege des
Weines verändert hatten und eine ganze Reihe von
Fehlernten und Frostjahren in den dreißiger Jahren des 19.
Jahrhunderts aufeinander folgten. Franz Raveaux 8 berichtet
in seinem Buch „Die Ahr“ im Zusammenhang mit den
geänderten Vertriebsstrukturen:
8 Franz Raveaux, Die Ahr, 1844
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