WirtschaftsKRAFT 2018

Mit Fairplay und Steh -
vermögen einen Traum erfüllt
„Sie leisten
nicht nur einen
wichtigen Beitrag für
unsere Wirtschaft und sind
die Arbeitgeber der Zukunft.
Sie sind auch Vorbild und
Inspiration für andere, an ihre Ideen
zu glauben und den Schritt in die
Selbstständigkeit zu wagen.“
Wirtschaftsministerin
Nicole Hoffmeister-Kraut bei der
Verleihung des Gründerpreises
Baden-Württemberg
GRÜNDERPREIS
Modedesigner der Hochschule Pforzheim erfolgreich mit
dem Label Morotai – Preis der Sparkassen-Finanzgruppe
für erfolgreiches Start-up aus Birkenfeld/Enzkreis
Von Gerd Lache
Wenn ein passionierter Sportler
wie Rafy Ahmed (29) in Pforzheim
Modedesign studiert und sich mit
seiner Abschlusskollektion selbstständig
macht, dann führt es unweigerlich
zu einer besonderen Geschäftsidee,
die alle Vorlieben des
Initiators miteinander vereint. 2016
gründet Ahmed die Firma Morotai,
eine innovative Sport-Marke. Innovativ
deshalb, weil Morotai nach
eigenen Angaben den Anspruch
hat, intelligente Details und Funktionalität
mit Style zu verbinden.
Der Sitz des Unternehmens ist in
Birkenfeld bei Pforzheim.
Sämtliche Kleidungsstücke sind untereinander
kombinierbar, sie sol len
für alle gängigen Sportarten nutzbar
und auch alltagstauglich sein.
Multifunktionalität ist Trumpf. Beispielsweise
sind für Smartphone,
Kopfhörerkabel oder Fitnessstudiokarte
entsprechende versteckte Taschen
eingearbeitet, inklusive Un -
ter bringung für Ohrhörer. Reflektoren
an den Jogginghosen sorgen
für die Sicherheit ihrer Träger.
Im Sortiment sind unter anderem
Hosen Shorts, Leggins, Unterwäsche,
Sports-Bras, T-Shirts, Hoodies,
Jacken und Morotai-Accessoires. Das
Design beschreibt Ahmed als klar,
gradlinig und ausdrucksstark.
Rafy Ahmed ist nicht nur Gründer und Designer von Morotai, er agiert auch
als Model für die Vermarktung der Produkte des jungen Unternehmens aus Birkenfeld.
Foto: Maximilian Kamps
Die Farben sind bewusst schlicht
gehalten, teils in Schwarz, Grau
oder Weiß. „Ich wollte eine Sportmarke
entwickeln, die Stil und
Qualität mit maximaler Funktionalität
vereint. Sie soll das Leben
von Sportlern innovativ mit intelligenten
Technologien vereinfachen
und zu Großem motivieren.“
Im Januar 2017 begann der Verkauf
via Online-Shop. Präsentationen
auf den Messen Fibo Köln und Fitness
Day in Frankfurt erweiterten
den Bekanntheitsgrad der Marke. Im
Oktober 2017 schließlich wird die
Investorin Dagmar Wöhrl, Jurorin in
der TV-Start-Up-Show „Höhle der
Löwen“ auf Morotai aufmerksam.
In der VOX-Sendung präsentieren
sich Ahmed und seine Geschäftspartner
Waldemar Wenzel, Werner
Strauch und Andreas Maier. Seither
ist das Design aus dem Enzkreis,
entworfen „von einem Sportler für
Sportler“ und mit dem Namen einer
indonesischen Insel, im Angebot
der Modekette Wöhrl zu finden.
Nicht nur: Inzwischen setzt auch
Zalando auf die stylische Sport-
Kleidung aus dem Enzkreis.
Morotai, wie kam Ahmed auf diese
Namensgebung? Ihm war die Geschichte
des japanischen Soldaten
bekannt, einer der sogenannten
Holdouts. So werden jene japanischen
Soldaten bezeichnet, die
beispielsweise mangels Kommunikation
nicht über die Kapitulation
Japans im Jahr 1945 informiert waren
– oder diese Kapitulation nicht
akzeptieren wollten. Bis 1974 hielt
besagter Soldat namens Nakamura
Teruo die Stellung auf der indonesischen
Insel Morotai. Dann wurde
er durch Zufall während eines
Überflugs entdeckt. Dieser Krieger
stehe „für reine Willenskraft“, so
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